ROLLSTUHL-Kurier - Escales-Verlag
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KITE-SURFEN FÜR <strong>ROLLSTUHL</strong>FAHRER<br />
geht im Zwölf-Stunden-Rhythmus. Nahe am Strand ist<br />
das Wasser gerade einen halben Meter tief. Die<br />
Schwimmweste gibt Auftrieb, die geringe Wassertiefe<br />
und die Betreuung durch die Trainer die nötige<br />
Selbstsicherheit, sich auf das Neue einzulassen, was<br />
das Team den gehandicapten Sportlern vermitteln will.<br />
Das Pilotprojekt, der erste Workshop, fand im<br />
Sommer 2007 statt. Sechs Sportler aus Deutschland<br />
und der Schweiz, sieben Tage, ein volles Programm aus<br />
Theorie und Praxis. Wind, Strömung, Bewegungsabläufe,<br />
Manöver und - groß geschrieben - Sicherheit. Die<br />
ersten praktischen Versuche absolvierten die angehenden<br />
Kite-Surfer in Strand-Buggys. Die ziehen im trocken<br />
gefallenen Wattenmeer da ihre Spuren, wo Stunden<br />
zuvor noch das Wasser war.<br />
Die ersten Versuche im Wasser. "Zum Steuern des<br />
Rollstuhl-<strong>Kurier</strong> 3/2008<br />
Kite-Surfen für Rollstuhlfahrer mit Rollnfly auf der Nordseeinsel Föhr. Bildquelle: Rollnfly<br />
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Bretts muss der Kite-Surfer die Längskanten seines<br />
Boards belasten - durch gut dosierte Bewegungen des<br />
Oberkörpers nach rechts und links", erzählt Hansen,<br />
und das hört sich ziemlich simpel an. Bis der<br />
Lenkdrachen in die Luft und in Startposition gebracht ist,<br />
vergehen aber manchmal einigen Minuten. Das ist eine<br />
lange Zeit im nie ganz warmen Nordseewasser, das den<br />
Körper des gelähmten Sportlers über die gefühllosen<br />
Beine auskühlen kann. "Wenn dann zum ersten Mal<br />
richtig Zug in den Leinen ist, dann ist das ein großer<br />
Erfolg", erinnert sich Lanquetin. "Wenn es dann läuft, ist<br />
es ein unglaubliches Erlebnis. Aber bis zum ersten<br />
Gleiten auf dem Board dauert es. Da ist einiges zu<br />
schlucken - Frust und Nordseewasser."<br />
"Wir fragen. Wir wollen wissen, was unsere Teilnehmer<br />
durchmachen. Ich glaube nicht, dass ein Mensch ohne<br />
Handicap nachvollziehen kann, was unsere Leute im