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1 Peter Fauser Lernen als innere Wirklichkeit. Über den ...

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1. Verständnisintensives <strong>Lernen</strong><br />

Vor diesem Hintergrund möchte ich nun abschließend etwas mehr systematisch erläutern, was mit<br />

"verständnisintensivem <strong>Lernen</strong>" gemeint ist.<br />

Zur Orientierung<br />

18<br />

Abb. 5<br />

Allgemein antwortet der Begriff "verständnisintensives <strong>Lernen</strong>" auf die Frage, was die Qualität<br />

erfolgreichen <strong>Lernen</strong>s pädagogisch ausmacht. Der Anspruch, der sich mit dem Begriff verbindet, ist <strong>als</strong>o<br />

einerseits sehr weitreichend - es geht um eine möglichst umfassende Sichtweise von <strong>Lernen</strong> überhaupt.<br />

Andererseits wer<strong>den</strong> dabei jedoch ganz bewußt einzelne Aspekte hervorgehoben, die in der<br />

gegenwärtigen Diskussion <strong>als</strong> besonders wichtig erscheinen. Dabei steht insgesamt die Qualität des<br />

<strong>Lernen</strong>s <strong>als</strong> Prozess im Vordergrund - die Frage, wie, nicht die Frage, was gelernt wird. Es geht <strong>als</strong>o<br />

nicht um die zweifellos wichtige Auswahl und Begründung von Lernzielen. Damit soll nicht gesagt sein,<br />

die Inhalte seien für das <strong>Lernen</strong> unwichtig. Das wäre schon deshalb unsinnig, weil <strong>Lernen</strong> immer <strong>Lernen</strong><br />

von etwas, <strong>als</strong>o inhaltlich bestimmt ist. Tatsächlich schließt auch das Konzept des "verständnisintensiven<br />

<strong>Lernen</strong>s" eine Vorstellung darüber ein, wohin das <strong>Lernen</strong> führen soll, <strong>als</strong>o eine Bildungsvorstellung.<br />

Diese ist freilich recht allgemein, aber keineswegs rein formal oder beliebig: "Verständnisintensives<br />

<strong>Lernen</strong>" betrachten wir <strong>als</strong> ein <strong>Lernen</strong>, dessen Ziel der Aufbau von anwendungsbereitem, bewährtem<br />

und zugleich problemoffenem, <strong>als</strong>o intelligentem und flexiblem Wissen und Können ist. 24<br />

24 Während <strong>als</strong>o der Begriff des <strong>Lernen</strong>s auf <strong>den</strong> Prozessaspekt konzentriert ist, betrachten wir<br />

<strong>den</strong> Begriff der Bildung seit dem Neuhumanismus <strong>als</strong> einen übergreifen<strong>den</strong> Synthesebegriff, der sich,<br />

wie der Begriff der Erziehung, immer auf beides, auf Prozess und Ergebnis des <strong>Lernen</strong>s richtet.<br />

Bildung ist gewissermaßen der Inbegriff gelungenen und gelingen<strong>den</strong> <strong>Lernen</strong>s und bedeutet einen<br />

personalen, an der Vernunft orientierten Zusammenhang von Wissen, Handeln und Urteilen. Als<br />

gebildet gilt, wer von seinem Wissen und seinen Kompetenzen <strong>als</strong> mündiger Bürger, das heißt<br />

selbstständig, verantwortlich und selbstkritisch Gebrauch zu machen vermag.

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