Jahresabschluss und Lagebericht - Euler Hermes ...

Lagebericht
8
GESAMTWIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN
Trotz der Verdopplung des Rohölpreises in den letzten zwei Jahren auf rund 60 US-Dollar je Barrel
nahm die globale Produktion um 4,0 Prozent und das Welthandelsvolumen sogar um 7,3 Prozent zu.
Letzteres erwies sich damit erneut als wichtige Stütze der Konjunktur. Treibende Kräfte der Aufwärtsentwicklung
waren die Vereinigten Staaten und China, während Westeuropa und Japan einen deutlich
geringeren Anstieg der Wirtschaftsleistung verzeichneten. Insgesamt erwies sich die
Weltwirtschaft damit im vergangenen Jahr als stabil. 2006 dürfte sich der Aufschwung der globalen
Wirtschaft in nahezu unvermindertem Tempo fortsetzen.
Die deutsche Wirtschaft konnte auch im vergangenen Jahr ihre Schwächephase nicht überwinden.
Das reale Bruttoinlandsprodukt stieg 2005 nur um 0,9 Prozent nach einem Plus von 1,6 Prozent im
Vorjahr. Die Konjunktur war labil und unausgewogen: Allein die zeitweilig kräftige Exportentwicklung
und die damit verbundenen Investitionen führten zu Wachstum, während sich die seit 2002 andauernde
Konsumschwäche fortsetzte. Die Aussichten für 2006 erscheinen zwar günstiger, werden aber
durch die gesamtwirtschaftlichen Strukturprobleme gedämpft. Nach unserer Einschätzung dürfte das
Wirtschaftswachstum 2006 in etwa das Tempo des Vorjahres erreichen.
Die schwache Konjunkturentwicklung in Westeuropa führte zu einem Anstieg der Firmeninsolvenzen
um 1,0 Prozent auf 171.000. Entgegen diesem Trend entspannte sich die Insolvenzsituation
in Deutschland im letzten Jahr spürbar. Für 2006 rechnen wir hier allerdings mit einem erneuten
Anstieg.