Handwerkzeuge - Ashley
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<strong>Ashley</strong>, sein Leben<br />
<strong>Ashley</strong> Iles<br />
Erinnerungen eines Werkzeugmachers<br />
aus Sheffield<br />
»The journey of a thousand miles starts with a single step«<br />
Ein Weg von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt.<br />
1923 wurde <strong>Ashley</strong> Iles geboren,<br />
in Rotherham, England, als Kind<br />
einer Arbeiterfamilie. Der Vater ist<br />
Gewerkschaftsführer und verdient<br />
als Werkzeugmacher sein Brot.<br />
Familiengespräche drehen sich<br />
um Werkzeug und Maschinen.<br />
Sein Umfeld ist die Stahlindustrie<br />
von Sheffield.<br />
Lehrjahre in den Zeiten der<br />
Depression Er wächst auf in<br />
der ausklingenden Blütezeit englischer<br />
Stahlproduktion, deren<br />
Wissensstand seit viktorianischen<br />
Zeiten nahezu unverändert von<br />
Generation zu Generation weitergegeben<br />
wurde. Schon mit 11<br />
Jahren begleitet er seinen Vater<br />
zum Werkzeugmarkt, wo er<br />
selbst als Zwischenhändler ein-<br />
»When the pupil is ready the teacher appears«<br />
Wenn der Schüler bereit ist, erscheint der Lehrer.<br />
und verkauft. Doch dann scheint er eine andere Richtung einzuschlagen, denn er beginnt 14-jährig als<br />
Zimmermann zu arbeiten. Aber eine Verletzung am Daumen zwingt ihn zu einer mehrwöchigen Auszeit,<br />
während derer er die Arbeitsstelle verliert. So wechselt er zu „Sheffield Steel Products“, wo er für die<br />
Wartung und Erneuerung der Schleifsteine zuständig ist. Die Arbeitspausen verbringt er voller Wissensdurst<br />
in der Fabrikhalle und sammelt Eindrücke. Dann gelingt es seinem Vater ihn bei seiner Arbeitsstelle<br />
unterzubringen, wie dieser lernt er Holzformen für den Guss von Stahl anzufertigen. Auch deren technischen<br />
Entwurf am Reißbrett erlernt er im Büro der Firma. Dort kann er auch die Zeit des 2.Weltkrieges<br />
unbeschadet überstehen, denn der Betrieb ist als Zulieferer der Rüstungsindustrie unentbehrlich. Bis zum<br />
Alter von 22 Jahren erwirbt er in weiteren renommierten Herstellungsbetrieben die unschätzbaren Kenntnisse<br />
der alten Tradition in Sheffield.<br />
Wärmebehandlung der Rohlinge<br />
in neuen Gebäuden<br />
Ende der 70er Jahre<br />
In den 50er Jahren schmiedete <strong>Ashley</strong><br />
noch ohne mechanischen Hammer<br />
Zäher Kampf um Selbstständigkeit Dann<br />
folgen seine Wanderjahre. Innere Unruhe treibt<br />
ihn in England umher, hin zur eigenen Unabhängigkeit.<br />
Er vertreibt auf Auktionen erworbenes<br />
Werkzeug und versucht einen Versand aufzubauen.<br />
Hierbei bemerkt er die starke Nachfrage<br />
nach Schnitzwerkzeug und beschließt, diese<br />
selbst zu fertigen. 1949 findet er eine kleine<br />
Werkstatt in Sheffield und gründet die erste eigene<br />
Firma, mit ausschließlich gebrauchtem<br />
Werkzeug, doch mit der reichen Erfahrung des<br />
zu ihm stoßenden 67jährigen Werkzeugmachers<br />
Albert Shaw. Kapital ist keines vorhanden, so<br />
muss gearbeitet werden und nochmals gearbeitet<br />
werden. Bestellungen aus Übersee künden<br />
von einer ersten Aufwärtsentwicklung, doch der<br />
Durchbruch erfolgt 1958 mit einem Glückstreffer.<br />
<strong>Ashley</strong> kann auf einer Auktion zehn Tonnen<br />
Werkzeuge für den Kunsthandwerker 93