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04 Riskier was, Mensch!
iebe Gemeinde, die Passions- oder
LFastenzeit ist eine Zeit im Kirchenjahr,
die dazu einlädt, über das
Riskier was, Mensch! Das klingt wie der
Auftrag zu Leichtsinn und Rabaukentum.
Die Menschheit riskiert sowieso schon zu
eigene Leben nachzudenken. Sieben viel, Tag für Tag. Und eines Tages läuft die
Wochen bis Ostern, in denen wir unsere gesamte Welt auf eine Klippe auf, wie die
Gewohnheiten überdenken können und Costa Concordia vor Gilio – aus Leicht-
Raum schaffen für anderes, bewussteres sinn, Arroganz, übertriebenem Risiko.
Leben. Mancher arbeitet an äußeren Ohne Vorsicht zu leben ist riskant. Im
Gewohnheiten, verzichtet auf Alkohol, Geiste sehen wir das zerknitterte Auto an
Schokolade oder das Auto. Ich kann mir der Leitplanke: Zu schnell, die Karre ist in
auch vornehmen, meine Lebensein- den Dreck gefahren, wirtschaftlicher
stellungen zu überprüfen.
Die Evangelische Kirche macht dazu jedes
Totalschaden – wäre der mal vorsichtiger
gewesen!
Jahr einen anderen Vorschlag. „Sieben Besser vorsichtig! Sieben Wochen mit
Wochen ohne Ausreden“ lautete ein-mal Vorsicht! Riskier nix, Mensch! Das wäre
das Motto der Fastenaktion. „Sieben angebrachter! Glaube steht für Schutz
Wochen Feierabend um 21:00 und Geborgenheit, und – ja – für
Uhr“ wäre ein gutes Motto für Sicherheit! Es ist schon zu viel am
mich, da ich mich schon oft dabei
ertappt habe, dass ich abends,
Bröckeln, also bloß kein Risiko!
wenn die Kinder im Bett sind, Schauen wir aber in die Bibel, was die
nichts Besseres zu tun habe, als denn so über Vorsicht und Bedacht sagt,
mich an den Computer zu setzen und zu dann werden wir nicht wirklich fündig.
arbeiten. Eher wimmelt es von unvorsichtigen
Männern und Frauen: Menschen, die
Aber auch dieses Jahr gibt es einen übers Wasser laufen, Hochschwangeren,
Vorschlag der Kirche. Einen eigentümli- die auf Reisen gehen, ohne auch nur ein
chen Vorschlag. Der eine oder die andere Hotel zu buchen. Da sind Leute, die von
wird sicher meinen, die Kirche habe es jetzt auf gleich Job, Haus und Hof
dieses Jahr etwas übertrieben. Denn was verlassen, mittellose Witwen, die
hat das mit Glauben zu tun, mit Lebens- mächtigen Richtern auf den Wecker
einstellung aus dem Glauben heraus? gehen, und ein Wanderprediger, der es
sich mit Staat und Klerus gleichzeitig
„ Riskier was, Mensch!
Sieben Wochen ohne Vorsicht“
verscherzt. Die Bibel wäre nie geschrie-
ben worden ohne all die, die etwas
riskierten – mit Gott an ihrer Seite.