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16) Karin Krekel - LMU

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<strong>LMU</strong> München 19.11.2010<br />

Abteilung für griechische und lateinische Philologie<br />

Einführung in die Fachdidaktik des Lateinischen WS 2010/11<br />

Prof. Dr. M. Janka<br />

Referentin: <strong>Karin</strong> <strong>Krekel</strong><br />

Grammatikunterricht<br />

1. Ziele des lateinischen Grammatikunterrichts<br />

Die lateinische Sprache hat zwei Funktionen:<br />

- Medium für den Transport von (semantischen/literarischen) Inhalten,<br />

- Modell für Sprache aufgrund ihrer komplexen morphologischen und syntaktischen<br />

Struktur (Theodor Wilhelm) allgemein.<br />

• Stellung der Grammatik im Lateinunterricht:<br />

- hoher Eigenwert: Grammatikunterricht bedingt metasprachliche Kompetenz und theoretisches<br />

Verstehen linguistischer Zusammenhänge.<br />

• Zentrale Ziele des lateinischen Grammatikunterrichts:<br />

• anwendungsbezogene Sprachkompetenz (prozedurales Wissen: verstehen und übersetzen)<br />

• Wissen über Sprache und Sprachreflexion<br />

• deklaratives Wissen (Terminologie, Regelwissen)<br />

• sprachanalytisches Wissen (analysieren, Kategorien erkennen, Regeln und Phänomene<br />

verstehen)<br />

Sprach-Kompetenz<br />

deklaratives Wissen analytisches Wissen prozedurales Wissen<br />

Formen, Termini<br />

Regeln kennen<br />

(aufsagen können)<br />

2. Prinzipien des Grammatikunterrichts<br />

Regeln verstehen; Satzglieder<br />

Erkennen; die Funktionen von<br />

Tempora etc. verstehen<br />

(erklären können)<br />

Formen und Texte mental<br />

verstehen und angemessen<br />

übersetzen können<br />

•Einführung neuer Grammatik:<br />

• Induktive Einführung: Die Lernenden entdecken das grammatische Regelwerk anhand des<br />

sprachlichen Materials selbständig (entdeckendes Lernen).<br />

• Deduktive Einführung: Die Lernenden bekommen die Regel vorgegeben und wenden sie<br />

danach an dem sprachlichen Material korrekt an.<br />

Induktive Einführung für neuen Grammatikstoff ist vorzuziehen.<br />

Deduktive Methode: bei Wiederholung bekannter Phänomene.<br />

Regel: immer mit sprachpraktischen Beispielen arbeiten.<br />

• Einführung von Deklinationen und Konjugationen (Morphologie):<br />

a) vertikales und horizontales Prinzip<br />

b) Baukastenprinzip<br />

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Zentrale Prinzipien der Grammatikarbeit:<br />

• Ausgehen von anschaulichen Beispielen: möglichst induktives Vorgehen<br />

• ökonomische und leicht fassbare Gliederung des Stoffs<br />

• funktionales Prinzip: Zusammenhang von Form + Funktion (Anwendung steht im Vordergrund!)<br />

Arbeitsschritte bei der Grammatikeinführung (Muster nach Kuhlmann):<br />

• Präsentation eines Textes / Satzes mit dem neuen Stoff<br />

• Inhaltliche Erschließung und Übersetzung des Textes / Satzes durch Lernende<br />

• Segmentierung / Analyse des Phänomens; Sammlung und Systematisierung der neuen Formen /<br />

Strukturen<br />

• Regelbildung - möglichst durch die Lernenden<br />

• Benennung mit dem grammatikalischen Terminus<br />

Quelle:<br />

Peter Kuhlmann: Fachdidaktik Latein kompakt, Göttingen 2009, S. 69-79<br />

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