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269 - Fandom Observer

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Fb/Fo<strong>269</strong>/FaNdom<br />

Flieger, die völlig im Realen handeln, oder<br />

Cosplayern, die zwar auch eine Rolle spielen,<br />

aber dennoch durch eine völlig reale<br />

Messehalle laufen.<br />

stärkere psychologische involviertheit<br />

in den charakter. Larper schreiben sich<br />

ihre Rollen selber – in langen Winternächten<br />

am heimischen Schreibtisch, und dann vor<br />

Ort auf Con. Sie bringen damit einen erheblichen<br />

Teil ihres Ichs ein – meist Wünsche<br />

und Ideale, die sie im Alltag nicht so recht<br />

ausleben können (es ist eine alte Larper-Regel,<br />

dass jeder Noob erstmal das spielt, was<br />

er sein will, nicht was er kann. Pummelige<br />

Elfen, magere Zwerge und unmusikalische<br />

Barden sind die Folge.) Das macht es<br />

schwer, loszulassen.<br />

Ausrüstungspflege macht Arbeit. Larper<br />

haben unglaublich viel Gepäck. Ein Mitelklassewagen<br />

ist schnell voll, und die meisten<br />

Gruppen reisen mit Anhängern oder<br />

Transportern an. All das Zeug will nach dem<br />

Con natürlich gepflegt, repariert und ergänzt<br />

werden - oft unter schwierigen Bedingungen.<br />

Wie trocknet man ein 8-Mann-Zelt in<br />

einer 2-Zimmer-Wohnung? Die Masse an<br />

Aufgaben überwältigt viele Spieler, und<br />

bleibt tagelang unerledigt – nur um wie das<br />

stoffgewordene schlechte Gewissen auf ihnen<br />

zu lasten. Besonders hart trifft das natürlich<br />

die Orgas – aber über Wahnsinnige<br />

wollen wir hier nicht reden.<br />

hilFe am taG daNach<br />

Was kann man als Betroffener also tun?<br />

Wie helfe ich meinem Freund/Bruder/<br />

Kumpel, wenn ich sehe, dass er an der<br />

Post-Larp-Depression leidet? Abgesehen<br />

von Händchenhalten und der praktischen<br />

Hilfe bei der Zeltpflege, Rüstungsreparatur<br />

FaNdom observer <strong>269</strong> · 11/2011<br />

und Gewandungsflicken gibt es noch ein<br />

paar Tipps:<br />

• Plane das nächste larp. Für besonders<br />

schwere Fälle: betätige dich als Orga.<br />

• Nimm dir eine Viertelstunde, um dich an<br />

die schönen Seiten des Wochenendes<br />

zurück zu erinnern.<br />

• hilf anderen. Es gibt nichts besseres, um<br />

sich gut zu fühlen.<br />

• such dir leidensgenossen. Triff dich mit<br />

deiner Gruppe für einen Stammtisch samt<br />

Manöverkritik. Das hilft auch beim nächsten<br />

Punkt:<br />

• werde ein besserer larper. Noch sind<br />

die Erinnerungen an das Con frisch. Verbessere<br />

dein Kostüm, update deine Charaktergeschichte,<br />

arbeite an deiner Aus-<br />

rüstung - denn nach dem Larp ist vor<br />

dem Larp, und wer hat je vom Prä-Larp-<br />

Blues gehört?<br />

Sollte all das nicht helfen, ist die Post-Con-<br />

Depression glücklicherweise vorübergehend.<br />

In ein paar Tagen ist sie ausgestanden.<br />

Man muss sich auch keine Sorgen um<br />

Leib und Leben der Erkrankten machen.<br />

Wer je versucht hat, mit einem Latexschwert<br />

Harakiri zu begehen, weiß, dass man mit ordentlich<br />

verbautem Durchstichschutz nicht<br />

mal einen blauen Fleck davon trägt – und<br />

dass das Verbluten üblicherweise 500 Sekunden<br />

lang dauert. Zeit genug, um sich zu<br />

besinnen und Hilfe zu holen. Larper sind<br />

also fast unkaputtbar, auch durch den<br />

Blues.<br />

michael erle<br />

»ausrüstungspflege macht arbeit.<br />

all das Zeug will nach dem con<br />

natürlich gepflegt, repariert und<br />

ergänzt werden«<br />

13<br />

(FOTO: BIFFORD THE YOUNGEST, LIZENZ: CC BY-NC 2.0)<br />

(FOTO: COSMO FLASH, LIZENZ: CC BY-SA 2.0)

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