Informationsmanagement - Fachbereich Informatik ...
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Information Engineering<br />
FB <strong>Informatik</strong> und Informationswissenschaft<br />
Universität Konstanz<br />
<strong>Informationsmanagement</strong><br />
Vorlesung WS 07/08<br />
Prof. Dr. Marc H. Scholl<br />
Folien weitestgehend von Prof. Keim übernommen
Organisatorisches (1)<br />
• Vorlesung<br />
– Mo. 10:15 - 11:45 in Hörsaal C 252<br />
– Do. 12:15 - 13:45 in Hörsaal R 511<br />
• Dozent<br />
Prof. Dr. Marc H. Scholl<br />
Email: Marc.Scholl@uni-konstanz.de<br />
Tel.: 07531/88-4432<br />
Raum: E 211<br />
• Sprechstunde<br />
nach Vereinbarung (per Email)<br />
• Folienskript<br />
– zum Download als PDF<br />
– „Lückentexte“ (daher auch manchmal „fehlende“ Seitennummern)<br />
– ersetzt nicht das Nachlesen in einem Lehrbuch!<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
<br />
1-2
• Übungen<br />
Di.<br />
Di<br />
[Mi.<br />
14:15<br />
14:15<br />
Organisatorisches (2)<br />
-<br />
-<br />
15:45<br />
15:45<br />
D 247]<br />
• Assistentin<br />
Svetlana Mansmann E 203 Tel. 88-4039<br />
• Sprechstunde:<br />
Sprechstunde:<br />
nach Vereinbarung ( per Email )<br />
• HiWis: HiWis Sören Schubert, Halldór Janetzko<br />
in<br />
in<br />
D 247<br />
• Wichtig: Übungsblätter werden jeweils Montags ins Netz gestellt.<br />
Bearbeitete Übungsblätter müssen montags vor der<br />
Vorlesung (also bis 10:00h) ausgedruckt abgegeben oder<br />
über die Upload-Funktion elektronisch eingereicht<br />
werden!<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
1-3
Organisatorisches (3)<br />
• Vergabe des Leistungsnachweises und der Credit Points<br />
– über erfolgreich bestandene Abschluss-Klausur, d.h. Erreichen von mind. mind<br />
50% der möglichen Klausurpunkte<br />
– Zulassung zur Klausur: mind. mind.<br />
50% der Punkte jedes Übungsblattes<br />
– Übungsaufgaben können in max. max.<br />
2-er Gruppen bearbeitet werden<br />
– Klausurtermin und Anmeldeprozedur werden noch bekannt gegeben<br />
• Informationen zur Vorlesung im Web unter<br />
http://www<br />
http: //www.inf inf.uni-konstanz<br />
uni-konstanz.de/dbis/teaching/<br />
de/dbis/teaching/<br />
– zum Download: Vorlesungsunterlagen Vorlesungsunterlagen<br />
und Übungsblätter<br />
– zum Upload: Lösungen der Übungen<br />
– Ankündigungen, Mitteilungen<br />
– Tragen Tragen Sie Sie sich sich bitte bitte auch auch über über das das Account-Tool für für diese diese<br />
Lehrveranstaltung ein ein (-> (-> autom. autom.<br />
generierte Mailingliste))<br />
Mailingliste<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
1-4
1 Einführung<br />
1.1 Überblick<br />
1.2 Terminologie<br />
Überblick über die Vorlesung (1)<br />
2 Grundlagen<br />
2.1 Grundlagen des <strong>Informationsmanagement</strong>s<br />
2.1.1 Strategisches<br />
Strategisches<br />
<strong>Informationsmanagement</strong><br />
2.1.2 Administratives<br />
Administratives<br />
<strong>Informationsmanagement</strong><br />
2.1.3 Operati peratives ves <strong>Informationsmanagement</strong><br />
2.2 Grundlagen des Datenmanagement<br />
Daten anagements<br />
2.2.1 Begriff des Informationssystems<br />
2.2.2 Idee und Aufgaben von Datenbanksystemen<br />
2.2.3 Datenmodelle und Architektur<br />
2.3 Grundlagen des Software-Managements<br />
2.3.1 Idee und Aufgaben des Software-Managements<br />
Software- anagements<br />
2.3.2 Vorgehensmodelle Vorgehensmodelle<br />
und Phasen des Software-Lebenszyklus<br />
2.3.3 Phasen des Software-Managements<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
1-5
Überblick über die Vorlesung (2)<br />
3 Modellierung statischer Information (Datenbanken<br />
( Datenbanken)<br />
3.1 Entity-Relationship Modell<br />
3.2 Relationale Datenmodellierung<br />
3.3 Entwurfstheorie<br />
3.4 Objektorientierte Datenmodellierung<br />
3.5 Modellierung textueller Information (XML)<br />
4 Modellierung dynamischer Information (Software)<br />
4.1 Software Modellierung (UML)<br />
4.2 Workflow-Modellierung<br />
4.3 Dialog-Modellierung<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
1-6
Überblick über die Vorlesung (3)<br />
5 Effiziente und Effektive Verarbeitung von Information<br />
5.1 Suche nach Information<br />
5.1.1 Datenbankanfragesprache<br />
Datenbank nfragesprachen<br />
5.1.2 Information Retrieval Retrieva<br />
5.2 Analyse von Information<br />
5.2.1 Überblick über den Datenanalyseprozeß<br />
Datenanalyse rozeß<br />
5.2.2 Data Warehousing und Data Mining<br />
6 Visualisierung von Information<br />
6.1 Klassifikation<br />
6.2 Beispiele<br />
7 Ausblick<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
1-7
Literaturhinweise (1)<br />
• L. J. Heinrich, F. Lehner: Lehner:<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>: Planung,<br />
Überwachung und Steuerung der Informationsinfrastruktur, Informationsinfrastruktur,<br />
R.<br />
Oldenbourg Verlag, 2005<br />
• A. Kemper, A. Eickler: Eickler:<br />
Datenbanken - Eine Ein Einführung, Einführung,<br />
R. Oldenbourg<br />
Verlag, Verlag,<br />
6.Auflage 6. Auflage, , 2006<br />
• A. Heuer, Heuer,<br />
G. Saake: Saake:<br />
Datenbanken - Konzepte und Sprachen, Sprachen<br />
International Thomson Publishing, 2. Auflage, Auflage,<br />
2000<br />
• A. Heuer, G. Saake, Saake,<br />
K.-U. Sattler: Datenbanken kompakt, kompakt<br />
International Thomson Publishing, Publishing,<br />
2003<br />
• R. Elmasri, Elmasri,<br />
S. B. Navathe: Navathe:<br />
Grundlagen von Datenbanksystemen,<br />
Datenbanksystemen<br />
Pearson Studium, Studium,<br />
3. Auflage, Auflage,<br />
2002<br />
• G. Vossen: Vossen:<br />
Datenbankmodelle,<br />
Datenbankmodelle,<br />
Datenbanksprachen und Datenbank-<br />
Datenbank<br />
Management-Systeme<br />
Management-Systeme,<br />
, R. Oldenbourg Verlag, Verlag,<br />
3. Auflage, Auflage,<br />
1999<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
1-8
Literaturhinweise (2)<br />
• A. Silberschatz, Silberschatz,<br />
H. F. Korth, Korth,<br />
S. Sudarshan: Sudarshan:<br />
Database System Concepts, Concepts<br />
McGraw-Hill, 4. Auflage, Auflage,<br />
2002<br />
• G. Saake, Saake,<br />
I. Schmitt, C. Türker: Objektdatenbanken, Objektdatenbanken,<br />
International Thomson<br />
Publishing, Publishing,<br />
1997<br />
• M. Vetter: Vetter:<br />
Objektmodellierung,<br />
Objektmodellierung,<br />
B. G. Teubner, Teubner,<br />
1998<br />
• C. Batini, Batini,<br />
S. Ceri, Ceri,<br />
S. B. Navathe: Navathe:<br />
Conceptual Database Design - An Entity- Entity<br />
Relationship Approach, Approach,<br />
Benjamin Cummings, Cummings,<br />
1991<br />
• B. Oestereich:<br />
Oestereich:<br />
Analyse und Design mit UML 2.1 , R. Oldenbourg Verlag, 2006<br />
• M. Born, E. Holz, O. Kath, Kath,<br />
Softwareentwicklung mit UML 2. 2 Addison-Wesley,<br />
Addison-Wesley,<br />
München,2004<br />
• L. Balzert: Balzert:<br />
Lehrbuch der Software-Technik,<br />
Software-Technik,<br />
Spektrum Akademischer Verlag, 2.<br />
Auflage, 2000<br />
• B.-U. Pagel, Pagel,<br />
H.-W. Six: Six:<br />
Software Engineering Band I, I,<br />
Addison-Wesley, Addison-Wesley,<br />
1994<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
1-9
Literaturhinweise (3)<br />
• P. Stevens, R. Pooley: Pooley UML – Softwareentwicklung mit Objekten und<br />
Komponenten, Komponenten,<br />
Pearson Studium, 2001<br />
• I. Sommerville:<br />
Sommerville:<br />
Software Engineering,<br />
Engineering,<br />
Pearson Studium, 6. Auflage, 2001<br />
• J.-H. Wieken: Wieken Der Weg zum Data Warehouse,<br />
Warehouse,<br />
Addison-Wesley, Addison-Wesley,<br />
1999<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
1-10
Hinweise zum erfolgreichen Lernen<br />
• Sich den Stoff fortlaufend erarbeiten.<br />
• Übungsaufgaben selbstständig lösen.<br />
• Vor- und Nachbereitung anhand von Büchern / mit<br />
Kommilitonen.<br />
• Fragen!<br />
• „Code Code of Ethics“: Ethics : suchen Sie mal nach university code of ethics in<br />
Ihrer bevorzugten Suchmaschine ...<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
1-11
1.1 Überblick<br />
1.2 Terminologie<br />
1 Einführung
Terminologische Grundlagen<br />
Was ist Information?<br />
Fragen: Fragen<br />
Information = Nachrichten?<br />
Nachrichten<br />
Information = Daten? Daten<br />
Information = Wissen? Wissen<br />
Der Duden sagt: "Auskunft, Nachricht, Belehrung"<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
1-13
• Etymologie (lat. informare)<br />
informare<br />
"eine Form, eine Gestalt geben"<br />
• Definitionsversuche<br />
Informationsbegriff<br />
""Information<br />
Information ist ist eine eine gegenwarts- gegenwarts-<br />
und und praxisbezogene Mitteilung Mitteilung über über Dinge,, Dinge<br />
die die uns uns im im Augenblick zu zu wissen wissen wichtig wichtig sind." sind."<br />
((nach nach Seiffert Seiffert 1971)<br />
1971)<br />
"Information umfaßt umfaßt<br />
eine eine Nachricht Nachricht zusammen mit mit ihrer ihrer Bedeutung für für den den<br />
Empfänger." (nach (nach <strong>Informatik</strong>-Duden 1988) 1988)<br />
""Information<br />
Information ist ist handlungsbestimmendes Wissen Wissen über über historische,<br />
gegenwärtige und und zukünftige Zustände Zustände der der Wirklichkeit und und Vorgänge Vorgänge in in der der<br />
Wirklichkeit." (nach (nach Heinrich Heinrich 1999) 1999)<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
1-14
• …<br />
• …<br />
• …<br />
Daten und Wissen<br />
– Menge von Fakten, die formatiert und maschinell verarbeitbar<br />
festgehalten und explizit bekannt sind<br />
(z.B. elektronisch in der vorgegebenen Struktur einer Datenbank oder als<br />
unstrukturierter Volltext)<br />
– Beispiel: 0, 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89<br />
– Menge von explizit und implizit bekannten Fakten und<br />
Zusammenhängen/Regeln<br />
– Beispiel: Fibonacci-Zahlen<br />
sind i.d.R. eine Teilmenge des …<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
<br />
1-15
Daten - Beispiel<br />
Daten haben nur eine syntaktische Dimension!<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
1-17
Information - Beispiel<br />
Tabelle der BAT-Grundvergütungen (West; monatlich in Euro, ab 5/04) für die<br />
Angestellten der Vergütungsgruppen I bis X nach Vollendung des 21. bzw. 23.<br />
Lebensjahres<br />
Information hat auch eine semantische Dimension!<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
1-18
Wissen - Beispiel<br />
• "Je "Je älter älter die die BAT-Angestellten sind, sind, desto desto höher höher ist ist ihre ihre Grundvergütung"<br />
• "Die "Die Grundvergütung der der BAT BAT I-Angestellten steigt steigt alle alle zwei zwei Jahre Jahre jeweils jeweils mit mit<br />
der der Vollendung eines eines 'ungeraden' Lebensjahres um um mindestens 163,26 163,26 Euro" Euro"<br />
• Mit Wissen (implizite) Informationen ableiten<br />
Mit Wissen (implizite) Informationen ableiten<br />
– Mit der Information, dass ein BAT I-Angestellter zurzeit mit 3011,68 Euro<br />
vergütet wird, weiß man auch aufgrund der zweiten Regel, dass die<br />
Grundvergütung dieses Angestellten in zwei Jahren mind. 3174,94 Euro<br />
betragen wird (unter der Prämisse, dass es bis dahin keine<br />
Tarif/Regeländerung gibt und der Angestellte weiterhin der<br />
Vergütungsgruppe BAT I angehört)<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
1-19
Daten, Wissen und Information<br />
Datenmodell/Datenrepräsentation<br />
…<br />
Datenverarbeitung/<br />
Datenanalyse<br />
+<br />
Wissensverarbeitung/<br />
Anwendung von Regeln<br />
Wissensrepräsentation (Regeln, Gesetze)<br />
Wissen = “gesicherte Erkenntnis”<br />
…<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
Information<br />
wird<br />
zugetragen<br />
…<br />
Abbau von<br />
Unwissen,<br />
Unsicherheit<br />
<br />
1-20
Repräsentation von Daten und Wissen<br />
• Objekte, Objekte,<br />
Tabellen<br />
• Ableitungsregeln<br />
Ableitungsregeln<br />
• Integritätsbedingungen, Trigger<br />
• Programme, Prozeduren, Funktionen<br />
• Text<br />
• Bild, Audio, Video (Multimedia<br />
( Multimedia)<br />
• Web-Seiten<br />
• ...<br />
Buch<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
BuchID<br />
1369<br />
4711<br />
...<br />
Titel<br />
Objektdatenbanken<br />
Datenbanken<br />
...<br />
Jahr<br />
1997<br />
1995<br />
...<br />
ISBN<br />
3-8266-0258-7<br />
3-8266-0619-1<br />
...<br />
1-22
Interdisziplinäre Auseinandersetzung mit<br />
dem Informationsbegriff<br />
• <strong>Informatik</strong><br />
• Informationswissenschaft<br />
• Nachrichtentechnik / Statistik<br />
• Elektrotechnik / Informationstechnik<br />
• Kommunikationswissenschaft<br />
• Linguistik<br />
• Biologie<br />
• Künstliche Intelligenz<br />
• Philosophie<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
1-23
Nachrichtentechnische<br />
achrichtentechnischer Informationsbegriff<br />
• Reduzierung von Information auf Nachricht<br />
• Nachrichtentechnische<br />
achrichtentechnischer Informationsbegriff versucht, versucht,<br />
Informationsgehalt eines<br />
Zeichens zu ermitteln<br />
– gemessen durch statistische Auftretenswahrscheinlichkeit eines Zeichens<br />
• Ziel: Ziel:<br />
quantitative Aussagen über den Informationsgehalt von Zeichenketten<br />
• Problem: Problem:<br />
keine Berücksichtigung von Sender, Empfänger,<br />
Empfänger<br />
Anwendungskontext,<br />
Anwendungskontext,<br />
Zweck, Zweck,<br />
etc.<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
1-24
Datenorientierter Informationsbegriff<br />
• Reduzierung von Information auf Daten<br />
• technisch orientiert<br />
Information = = verfügbarer Datenbestand<br />
• Datenverwaltung = Informationsverwaltung<br />
• Problem: Problem:<br />
nur im i vorgegebenen vorgegebene Anwendungskontext verwendbar<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
1-25
Informationswissenschaftliche<br />
nformationswissenschaftlicher<br />
Informationsbegriff<br />
• Differenzierung: Differenzierung:<br />
Information und Wissen<br />
• Wissen ist der Bestand an Modellen über Objekte und Sachverhalte der Welt,<br />
die in Individuen, Individuen,<br />
in Gruppen etc. vorhanden sind<br />
• Information ist immer gebunden an einen spezifischen<br />
Problemlösungszusammenhang<br />
– Im Problemlösungsprozeß werden Daten und Wissen in Information<br />
transformiert<br />
• "Information<br />
Information ist Wissen und Daten in Aktion" Aktion<br />
• Information kommt in einem Kommunikationsprozeß zustande<br />
– Situation und Kontext des Informationserzeugers (Senders) und<br />
Informationsverarbeiters (Empfängers) sind relevant<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
1-26
Ebenen der Informationsübermittlung<br />
(nach nach Gitt 2000)<br />
...<br />
Ergebnisaspekt<br />
(Wirkung Wirkung beim Empfänger)<br />
...<br />
Handlungsaspekt<br />
(Absicht Absicht des Senders) Senders<br />
Sender ...<br />
Bedeutung<br />
Empfänger<br />
(z.B. z.B. Wert ist in € angeben) angeben<br />
...<br />
strukturelle Merkmale<br />
(z.B. z.B. Satzbau und Anordnungen)<br />
Anordnungen<br />
…<br />
rein mathematische mathematisch Eigenschaften<br />
(z.B. z.B. Anzahl der Buchseiten/Zeichen<br />
Buchseiten/Zeichen)<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
<br />
1-27
Shannonsche Informationstheorie (1)<br />
• Informationsgehalt (Shannon 1948)<br />
Maß dafür, wie viel Information eine diskrete Nachricht enthält, die vom<br />
Sender an Empfänger übermittelt wird<br />
• Grundidee: Informationsgehalt = Gehalt an Neuem<br />
– Nachricht = ...<br />
– „Neues“ wird in diesem Zusammenhang als Auftreten von seltenen<br />
Zeichen (geringe Wahrscheinlichkeit) interpretiert<br />
– Information liegt nur dann vor, wenn sie ...<br />
– Information ist Maß für Unwahrscheinlichkeit eines Ereignisses,<br />
Unwahrscheinlichen Nachrichten misst man ...<br />
• Lediglich die statistische Dimension der Information wird erfasst,<br />
d.h. Information wird auf bedeutungsfreien Aspekt eingeengt<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
<br />
1-29
Shannonsche Informationstheorie (2)<br />
Vorraussetzung:<br />
• Wahrscheinlichkeiten für Auftreten einzelner Zeichen / Nachrichten<br />
voneinander unabhängig<br />
• Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines beliebigen Zeichens x i ist p i =1/N<br />
Definition des Informationsgehalts nach Shannon, so dass gelten soll:<br />
i. Informationsgehalte von k unabhängigen Nachrichten (Zeichen, Folge von<br />
Zeichen) addieren sich, d.h. es soll eine Beziehung der Form<br />
............................. gelten<br />
ii. Informationsgehalt I einer Nachricht steigt mit zunehmender „Überraschung“,<br />
d.h. mit abnehmender Wahrscheinlichkeit p i eines Zeichens x i steigt sein<br />
Informationsgehalt I , ...<br />
iii. Im einfachsten symmetrischen Fall, wenn der Zeichenvorrat aus nur zwei<br />
Zeichen besteht die gleich häufig auftreten (p 1 =0.5 und p 2 =0.5), sei dem<br />
Informationsgehalt I eines solchen Zeichens ...<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
<br />
1-31
Shannonsche Informationstheorie (3)<br />
Berechnung Informationsgehalt<br />
• Nach Wahrscheinlichkeitsrechung gilt für 2 unabhängige Nachrichten:<br />
(1)<br />
• Forderung (i) wird erfüllt, wenn Gleichung (1) logarithmiert wird.<br />
Forderung (ii) wird erfüllt, indem statt der Wahrscheinlichkeiten p 1 und p 2<br />
deren Kehrwerte verwendet werden:<br />
(2)<br />
• Die noch offene Basis des Logarithmus wird durch (iii) festgelegt:<br />
(3)<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
<br />
1-33
Entropie H:<br />
Shannonsche Informationstheorie (4)<br />
Informationsgehalt:<br />
p(x i ) = Wahrscheinlichkeit, dass Zeichen x i auftritt<br />
n = Anzahl Zeichen in einer Zeichenkette<br />
N = Anzahl verschiedener Zeichen eines Zeichenvorrates<br />
I ges =Informationsgehalt der gesamten Zeichenkette<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
<br />
1-35
Shannonsche Informationstheorie:<br />
Informationstheorie:<br />
Beispiel<br />
• Beispiel: Informationsgehalt einer n-stelligen natürlichen Zahl (alle<br />
10 Ziffern seien gleichwahrscheinlich)<br />
– Auftrittswahrscheinlichkeit einer Ziffer:<br />
– Informationsgehalt einer Ziffer:<br />
– Informationsgehalt einer n-stelligen nat. Zahl:<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
<br />
1-37
Syntax<br />
• Definition in der Sprachwissenschaft:<br />
Sprachwissenschaft<br />
Die Syntax (griech ( griech. syntaxis, syntaxis,<br />
Zusammenstellung) behandelt die Muster und<br />
Regeln, nach denen Wörter zu größeren funktionellen Einheiten wie Phrasen Phrasen<br />
und Sätzen zusammengestellt und Abhängigkeiten zwischen diesen formuliert<br />
werden<br />
• Syntax wird in der <strong>Informatik</strong> durch eine formale Grammatik festgelegt, um<br />
bei einer formalen Sprache (z. B. Programmiersprachen) Programmiersprachen)<br />
erlaubte<br />
Konstruktionen festzulegen und unerlaubte Konstruktionen auszuschließen.<br />
• Die Backus-Naur-Form oder Backus-Normalform, Backus-Normalform,<br />
kurz BNF ist eine<br />
kompakte formale Metasyntax, Metasyntax,<br />
die benutzt wird, um kontextfreie<br />
Grammatiken darzustellen. Hierzu zählt die Syntax gängiger höherer<br />
Programmiersprachen. Programmiersprachen.<br />
Sie wird auch für die Notation von Befehlssätzen und<br />
Kommunikationsprotokollen verwendet.<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
1-39
Syntax: BNF Grundlagen (1)<br />
• Komponenten der BNF: BNF<br />
• Terminalsymbole (terminals) = sichtbare (elementare) Zeichen<br />
Bsp: (A,a,B,b,...,0,1,...)<br />
• Nicht-Terminalsymbole (non-terminals, häufig in <br />
dargestellt)<br />
• Ableitungsregeln, in denen Nicht-Terminalsymbole definiert werden:<br />
• Beispiele: Beispiele<br />
• Alternative:<br />
::= wird zur Definition verwendet<br />
| (vertikaler Strich) dient als Alternative (log. EXKLUSIVES ODER),<br />
::= 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 , d.h. Ziffer kann 0,1,...,9 sein<br />
• Sequenz, wobei Terminalsymbole und Nicht-Terminalsymbole als Element<br />
auftreten dürfen<br />
::= <br />
::= 1 <br />
::= 4 2<br />
• Rekursion<br />
::= | <br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
1-40
Ein einfaches Syntaxbeispiel<br />
• Beispiel-Syntax gemäß folgender BNF - Form:<br />
– ::= | | | |<br />
`[``]`<br />
– ::= `-` | <br />
– ::= | <br />
– ::= `0` | `1` | `2` | `3 `| `4` | `5` | `6` | `7` | `8` | `9`<br />
Eine Syntaxanalyse besteht aus der Rückführung eines Ausdrucks auf das<br />
Nicht-Terminalsymbol : >:<br />
3 7<br />
7 3<br />
3 5 7<br />
2.5 10 7<br />
6 [4 8 9]<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
<br />
1-41
Ein weiteres Syntaxbeispiel<br />
• Beispiel-Syntax gemäß folgender BNF - Form:<br />
::=<br />
::=<br />
::=<br />
::=<br />
::=<br />
Hans Müller H. Müller<br />
Universitätsstr. 10 D-78457 Konstanz<br />
D-78457 Konstanz Universitätsstr. 10<br />
EOL bedeutet "end of line"<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
<br />
1-43
Und noch ein Syntaxbeispiel (1)<br />
• Beispielcode eines Java-Programms<br />
public class HelloWorld {<br />
}<br />
public HelloWorld () {<br />
}<br />
System.out.println(“Hello World”);<br />
public static void main(String[] args) {<br />
}<br />
HelloWorld hw = new HelloWorld();<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
<br />
1-45
Und noch ein Syntaxbeispiel (2)<br />
• Definition einer Programmiersprache<br />
::=<br />
:: =<br />
::=<br />
::=<br />
::=<br />
::=<br />
public class HelloWorld {<br />
…<br />
}<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
Klassendefinition<br />
(Vorlage für ein Objekt)<br />
<br />
1-47
Und noch ein Syntaxbeispiel (3)<br />
• Definition einer Programmiersprache<br />
::=<br />
::=<br />
::=<br />
::=<br />
::=<br />
::=<br />
::=<br />
::=<br />
public static void main(String[] args) {<br />
…<br />
}<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
Methodendefinition<br />
<br />
1-49
Und noch ein Syntaxbeispiel (4)<br />
• Definition einer Programmiersprache<br />
::=<br />
::=<br />
::=<br />
::=<br />
::=<br />
::=<br />
::=<br />
::=<br />
::=<br />
System.out.println(“Hello World”); Befehle<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
<br />
1-51
• „Vorwärts Vorwärts“:<br />
• „Rückwärts<br />
Rückwärts“:<br />
Syntaxüberprüfung<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
<br />
1-53
Syntaxbäume<br />
• Analyse eines Textes anhand einer Syntaxdefinition kann in Form<br />
eines Syntaxbaumes dargestellt werden.<br />
• Beispiel (siehe vorn):<br />
– ::= | | | |<br />
`[``]`<br />
– ::= `-` | <br />
– ::= | <br />
– ::= `0` | `1` |` 2` | `3 `|` 4` |` 5` | `6` | `7` | `8` |` 9`<br />
– Analyse von „6 [4 8 9]“ liefert:<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
<br />
1-55
Syntaxsprache BNF<br />
• Vorteil:<br />
– Syntax formal exakt, ohne die Ungenauigkeiten natürlicher<br />
Sprachen, darstellbar<br />
• Beachte:<br />
– Auch diese „Meta“-Sprache (Sprache zur Definition von Sprachen)<br />
muss irgendwo definiert werden.<br />
– In der Praxis wird oft eine erweiterte BNF (EBNF) verwendet, die<br />
noch nützliche Abkürzungen bietet.<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
1-56
Semantik<br />
Der Duden sagt: „Lehre von der Bedeutung sprachlicher Zeichen“<br />
In der <strong>Informatik</strong>: „Lehre und Wissenschaft von der Bedeutung von<br />
Programmen oder allgemein der Bedeutung von syntaktischen Konstrukten“<br />
Je nach Kontext unterscheidet man Semantik eines Programms, Semantik<br />
einer Programmiersprache und Semantik von Programmiersprachen.<br />
Bsp: Bsp:<br />
unsigned int function fak (unsigned unsigned int i)<br />
{ if (i==0) return 1<br />
else return (i * fak (i-1) );<br />
}<br />
Obwohl <strong>Informatik</strong>er sofort erkennt, dass diese Funktion die Fakultät<br />
berechnet, handelt es sich zunächst um reine Syntax.<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
<br />
1-57
Ein einfaches Semantikbeispiel (1)<br />
• Semantik ( S sei Semantikfunktion S (Exp)→ Z ):<br />
für alle e, e1,e2,e3 ∈ Exp Exp gilt: gilt:<br />
– S (e) = `e`, `e` ∈ ganze Zahlen Z<br />
– S (e1 e2) = e1 * e2 (Multiplikation)<br />
– S (e1 e2) = e1 + e2 (Addition)<br />
– S (e1 e2) = e1 - e2 (Subtraktion)<br />
– S (e1 e2 e3) = S(e1 S(e2 e3))<br />
– S (e1 e2 e3) = S(e1 S(e2 e3))<br />
– S (e1 e2 e3) = S(S(e1 e2) e3)<br />
– S (e1 e2 e3) = S(S(e1 e2) e3)<br />
– S (e1 e2 e3) = S(e1 S(e2 e3)) = S(S(e1 e2) e3)<br />
– S (e1 e2 e3) = S(S(e1 e2) e3) = S(e1 S(e2 e3))<br />
– S( [e1 op e2]) = S(e1 op e2)<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
1-59
Beispiele: Beispiele<br />
Ein einfaches Semantikbeispiel (2)<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
<br />
1-60
Ein einfaches Semantikbeispiel (3)<br />
• Semantik ( S1 sei Semantikfunktion S1 (Exp)→ Z ):<br />
für alle e, e1,e2,e3 ∈ Exp Exp gilt: gilt:<br />
– S1 (e) = `e`, `e` ∈ ganze Zahlen Z<br />
– S1 (e1 e2) = e1 * e2 (Multiplikation)<br />
– S1 (e1 e2) = e1 + e2 (Addition)<br />
– S1 (e1 e2) = e1 - e2 (Subtraktion)<br />
– S1 (e1 e2 e3) = S1(S1(e1 e2) e3)<br />
– S1 (e1 e2 e3) = S1(S1(e1 e2) e3)<br />
– S1 (e1 e2 e3) = S1(e1 S1(e2 e3))<br />
– S1 (e1 e2 e3) = S1(e1 S1(e2 e3))<br />
– S1 (e1 e2 e3) = S1(e1 S1(e2 e3)) = S1(S1(e1 e2) e3)<br />
– S1 (e1 e2 e3) = S1(S1(e1 e2) e3) = S1(e1 S1(e2 e3))<br />
– S1 ([e1 op e2]) = S1(e1 op e2)<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
Unterschied Unterschied zu zu S ??<br />
??<br />
1-62
Beispiele: Beispiele<br />
Ein einfaches Semantikbeispiel (4)<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
<br />
1-63
Wirtschaftliche Bedeutung von Information<br />
• Von der Industrie- zur Informationsgesellschaft<br />
– alte Produktionsfaktoren (Boden, Arbeit, Kapital) durch den Faktor<br />
Information ergänzt, teilweise sogar ersetzt<br />
• "Informatisierung" verändert Prozesse, Führung, Produkte,<br />
zwischenbetriebliche Koordination und Märkte<br />
– Optimierung innerbetrieblicher Prozesse<br />
– verteilte Strukturen und Führung<br />
– neue Produkte und Dienstleistungen<br />
– zwischen- und überbetriebliche Koordination<br />
– neue Märkte und Marktzugänge<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
1-65
Information<br />
Zusammenfassung – Information<br />
• ist abhängig vom Sender und Empfänger<br />
• basiert auf Daten und Wissen des Senders<br />
• muß dem Kontext (Daten ( Daten und Wissen) Wissen)<br />
des Empfängers angepaßt werden<br />
• muß mengenmäßig angepaßt werden: werden:<br />
zuviel uviel Information ist genau so schlecht<br />
wie zuwenig uwenig Information<br />
– Informationsflut versus versus<br />
Informationsdefizit<br />
• ist zielgerichtet und planorientiert,<br />
planorientiert,<br />
wobei Unsicherheit über die Pläne bestehen<br />
kann<br />
• wird nach ihrem Neuheitswert und ihrer Handlungsrelevanz beurteilt<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
1-66
Was ist <strong>Informationsmanagement</strong>?<br />
Sammelbegriff für alle Prozesse, Prozesse,<br />
die mit der Beschaffung,<br />
Beschaffung<br />
Speicherung und Verarbeitung von Information zusammenhängen<br />
(Der Der Begriff "<strong>Informationsmanagement</strong>" wird häufig als positives Mode-, Mode-, FüllFülloderoder Schmuckwort und in der Praxis recht heterogen heterogen und und ungenau ungenau<br />
verwendet)<br />
verwendet<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
1-67
Perspektiven von <strong>Informationsmanagement</strong><br />
InformationsbeschaffungI<br />
Informationserschließung<br />
Datenmanagement<br />
(Datenbanken)<br />
Leitungszentriertes<br />
<strong>Informationsmanagement</strong><br />
<strong>Informationsmanagement</strong><br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
Prozeßmanagement<br />
(Workflows)<br />
Informations-<br />
Ressourcen-<br />
Management<br />
Software-<br />
Management<br />
1-68
<strong>Informationsmanagement</strong><br />
Definition im Rahmen dieser Vorlesung: Vorlesung<br />
Management von von Information im Sinne einer<br />
effizienten und effektiven<br />
Modellierung,<br />
Modellierung,<br />
Speicherung und Verarbeitung von<br />
Information auf dem Computer<br />
Ziel dieser Vorlesung: Vorlesung<br />
Vermittlung der Methoden und Techniken zur effizienten und effektiven<br />
Modellierung,<br />
Modellierung,<br />
Speicherung und Verarbeitung von Information<br />
NB.: es gibt auch eine eher betriebswirtschaftliche Sichtweise auf das<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, bei der die organisatorischen Aspekte des<br />
Umgangs mit dem „Wirtschaftsgut Wirtschaftsgut Information“ Information (v.a. innerbetrieblich) im<br />
Vordergrund stehen.<br />
<strong>Informationsmanagement</strong>, WS 2007/08<br />
1-69