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Diplomarbeit (deu) - Astrophysikalisches Institut und Universitäts ...

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3.2. Beschreibung des Datenmaterials 53<br />

akkurater Positionsgenauigkeit (Hambly et al., 1998). Im SuperCOSMOS Programm<br />

wurde von den Erfahrungen bzgl. Vorzügen <strong>und</strong> Nachteilen der oben<br />

aufgeführten Programme profitiert <strong>und</strong> somit eine einfach zu handhabende<br />

Datenbank zur Verfügung gestellt, deren Genauigkeit fast ausschließlich durch<br />

die Qualität der Platten limitiert wird (Hambly et al., 2001a,b,c).<br />

Aus nahe liegenden Gründen wurde für die vorliegende Arbeit das Datenmaterial des<br />

SuperCOSMOS Sky Surveys (SSS) verwendet, da dieses eine genaue <strong>und</strong> verlässliche<br />

astrometrische Kalibration der digitalisierten Platten bereitstellt. Zur Verfügung<br />

stehen POSS-I, POSS-II, SERC <strong>und</strong> ESO Platten in den Farben blau, rot <strong>und</strong> infrarot.<br />

Je nach Position des Sterns stehen damit für jedes Her-Lyr Objekt mindestens 3<br />

Platten aus verschieden Epochen zur Verfügung. Meist ist die älteste Epoche aus den<br />

50er Jahren. Die gescannten Schmidt Platten wurden als FITS-Dateien vom Super-<br />

COSMOS Server heruntergeladen (http://www-wfau.roe.ac.uk/sss/). Die maximale<br />

Größe der extrahierten Bilder beträgt 15arcmin. Wenn zum Beispiel ein Doppelstern<br />

in 10pc Entfernung einen Winkelabstand von 10arcmin (also 600arcsec) hat,<br />

so beträgt seine Separation 6000AE, was durchaus realistisch ist. Da die zu untersuchenden<br />

Her-Lyr Sterne in einer Entfernung von etwa 10 bis 50pc liegen wurden<br />

die FITS-Bilder daher mit der maximal möglichen Größe von 15arcmin heruntergeladen.<br />

Zusätzlich entwickelte die SSS Gruppe eine Detektionssoftware (Hambly<br />

et al., 2001c), die auf dem Sourc Extractor (Bertin <strong>und</strong> Arnouts, 1996) basiert. Damit<br />

wurden die Schmidt Platten automatisch ausgelesen <strong>und</strong> Objektlisten erstellt.<br />

Die Objektlisten liegen den FITS-Dateien als Sternenkataloge bei. Da dies jedoch<br />

für eine große Datenmenge automatisch durchgeführt wurde sind diese Kataloge<br />

unvollständig <strong>und</strong> schöpfen nicht das volle Potential der von Bertin <strong>und</strong> Arnouts<br />

(1996) entwickelten Software aus. Darum wurden diese Kataloge lediglich als Referenz<br />

verwendet <strong>und</strong> eigene Objektlisten erstellt. Dies wird im folgenden Kapitel<br />

beschrieben.<br />

3.2.2 Das Two Micron All Sky Survey<br />

Das Two Micron All Sky Survey (2MASS) Projekt wurde konzipiert um mit neuen<br />

technologischen Möglichkeiten den Sternenhimmel im nahen Infrarot (NIR) zu<br />

erforschen. Um dies zu erreichen wurden der gesamte Himmel einheitlich in drei<br />

Bändern des NIR abgescannt (http://www.ipac.caltech.edu/2mass/). Zwischen 1997<br />

<strong>und</strong> 2001 sammelte 2MASS 25.4 Tbytes an Rohdaten <strong>und</strong> deckte damit 99.998%<br />

der Himmelskugel in den NIR Bändern J (1.25µm), H (1.65µm) <strong>und</strong> Ks (2.16µm)<br />

ab. Die Beobachtungen wurden an 2 automatisierten 1.3m Teleskopen am Mount<br />

Hopkins, Arizona <strong>und</strong> Cerro Tololo, Chile durchgeführt. Bei 7.8s Integrationszeit für<br />

jede Aufnahme <strong>und</strong> strikter Qualitätskontrolle erreichte man für eine 10σ Punktquelle<br />

ein Detektionslevel, besser als 15.8, 15.1 <strong>und</strong> 14.3 mag für J, H <strong>und</strong> Ks. Die<br />

photometrische Unsicherheit ist < 0.03 mag <strong>und</strong> die astrometrische Genauigkeit ist<br />

von der Größenordnung 100mas. Calibrationsfehler zweier Punkte am Himmel sind<br />

< 0.02 mag. Die veröffentlichten Daten des Surveys umfassen 4.1 Millionen komprimierte<br />

FITS Bilder, 471 Milionen Quellen im Punkt-Quellen Katalog <strong>und</strong> 1.6<br />

Millionen im Katalog für ausgedehnte Quellen (Skrutskie et al., 2006).<br />

Damit stellt der 2MASS Katalog für Punkt-Quellen eine optimale Ergänzung zu<br />

den oben diskutierten digitalisierten Schmidt-Platten dar. Die astrometrische <strong>und</strong>

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