1 3 2 1 ARCHÄOLOGIE. - LEPSIUS, CARL RICHARD (ed.). Das Todtenbuch der Ägypter nach dem hieroglyphischen Papyrus in Turin mit einem Vorworte zum ersten Male herausgegeben. Leipzig, G. Wigand, 1842. Groß-4to (32.5 : 26.5 cm). 24 S., 79 schwarz und rot lithographierte Schrifttafeln, davon 3 gefaltet. Hellbrauner Halblederband d. Zt. mit Rückenvergoldung und -blindprägung sowie marmorierten Deckeln. 1750.- Einzige Ausgabe, Prachtdruck der Berliner Akademie der Wissenschaften. Lepsius hatte die besonders umfangreiche Totenspruchsammlung des Turiner Papyrus 1836 durchgezeichnet, die Tafeln wurden von Max Weidenbach lithographiert. Lepsius führte den Begriff Totenbuch und die bis heute gültige Einteilung der Sprüche ein. Das Vorwort umreißt Inhalt und Zusammenhänge, die begleitenden bildlichen Darstellungen der Totenwanderung werden gedeutet. Lepsius führte Champollions Werk fort und begründete die deutsche Ägyptologie. - Deckel etwas berieben und bestoßen, Vorwort stockfleckig. Schönes, breitrandiges Exemplar. 2 ARCHÄOLOGIE. - WALCH, JOHANN ERNST IMMANUEL. De deo Taranucno commentatio. Jena, Heller, 1766. Klein-8vo (16 : 9.5 cm). Frontispiz und Titel in Holzschnitt, 4 Bl., <strong>21</strong>9 römisch paginierte S. in typographischer Bordüre. Ockerfarbener Umschlag d. Zt. 300.- Erste Ausgabe des hübschen Druckes, auch mit Jahresangabe 1767 erschienen. Über die Inschrift des 1766 nahe Böckingen bei Heilbronn gefundenen römischen Feldaltars. Der im Württembergischen Landesmuseum erhaltene Stein ist dem keltischen Donnergott Taranis oder Taranucnus geweiht und wurde von einem Veratius gesetzt, beide Namen hier gründlich kommentiert. Walch ist heute vor allem als Paläontologe bekannt, war aber eigentlich Altphilologe und betrieb seit einem Italienaufenthalt 1748 epigraphische Studien. - Rücken etwas berieben, sauberes Exemplar. 3 ARCHÄOLOGIE. - WINCKELMANN, JOHANN JOACHIM. Geschichte der Kunst des Alterthums. Nach dem Tode des Verfassers herausgegeben, und dem Fürsten Wenzel von Kaunitz-Rietberg gewidmet von der kaiserlichen königlichen Akademie der bildenden Künste. 2 Teile in 1 Band. Wien, Akademischer Verlag, 1776. 4to (27 : 20 cm). 3 Bl. Titel, Privileg und Widmung, 4 Bl. Subskribenten, LXXII, 618 S., 1 Bl. Zwischentitel, S. 619-881, 28 Bl. Register. Mit 2 gestochenen Titelvignetten und 20 Textkupfern von Akademieschülern. Marmorierter Lederband d. Zt. mit Rückenschild, floraler Rückenvergoldung, Kattunpapiervorsätzen und Rotschnitt. 2000.- Zweite Ausgabe. Winckelmann hatte das Grundwerk von 1764 überarbeitet und mit den Anmerkungen von 1767 verschmolzen. Als ihn am 8. Juni 1768 in Triest die Klinge Arcangelis traf, schrieb er an den Druckanweisungen, hier p. XXII wiedergegeben. Der letzte vollendete Passus lautet: Es darf im Texte nichts verändert werden, auch sollen keine fremden Anmerkungen hinzukommen. Diese Verfügung hat der Herausgeber des hinterlassenen Manuskriptes, Friedrich Just Riedel, peinlich befolgt, einschließlich offenkundiger Versehen des Autors. Mehr noch: Da der selige Winkelmann, auf seiner letzten Reise, zu Wien, Triest und an andern Orten viele Zusätze zu seinem Werke auf kleine Papiere, theils nur mit Bleystift geschrieben hatte, so war man bedacht, diese an den gehörigen Orten einzuschalten (p. XXVII). Winckelmanns Hauptwerk liegt damit in unbereinigter Fassung letzter Hand vor. Goedeke IV/1, 301, 12; Ruppert p. 16. - Deckel berieben und mit wenigen Wurmlöchlein. Zwei Wurmgänge in den Vor- und Nachsätzen, mit Spuren noch an Titel- und Schlußblatt. Einige Bögen wie stets etwas gebräunt. Frisches, breitrandiges Exemplar, prächtig gebunden. 2 3