5 6 4 ARCHÄOLOGIE. - WINCKELMANN. - GURLITT, JOHANN. Biographische und literarische Notiz von Johann Winkelmann. Magdeburg, Pansa, 1797. 4to (<strong>21</strong> : 18 cm). 38 S., 1 weißes Bl. Brauner Halbmaroquinband um 1830 mit goldgeprägtem Rückentitel und marmorierten Deckeln. 280.- Erste Ausgabe der ersten selbständigen Biographie Winckelmanns. Gurlitt stützt sich auf Briefe und die Vorrede zur Wiener Ausgabe der Kunstgeschichte, Einzelheiten von Winckelmanns Konversion hatte er allerdings noch aus Oesers Mund erfahren. Auf die Biographie folgt die erste kommentierte Bibliographie der Werke. - Beigegeben: Derselbe. Zweiter (letzter) Nachtrag zu der von mir 1797 zu Magdeburg herausgegebenen Notiz von Joh. Winckelmann, nebst noch einigen ungedruckten Briefen desselben. Hamburg 18<strong>21</strong>. 4to (20 : 16 cm). 36 S. Marmorierter Umschlag d. Zt. - Der erste Nachtrag war 1820 erschienen. Goedeke IV/1, 300 c; Ruppert p. 16. - Die ersten beiden Textblätter der Notiz am Kopf mit schmalem Rest des bis zur Bindung staubig und löchrig gewordenen Bogenfalzes, sonst saubere Exemplare. 5 ARCHITEKTUR. - DOEBBER, ADOLPH. Kopie der zweifarbigen Aquatinta-Radierung Burg Ringstädten in der letzten Scene der Oper: Undine von F. C. Dietrich nach K. F. Schinkel. Feder und Aquarell auf kräftigem Bütten. Rechts unten signiert f. ADöbber und datiert 27. 9. (18)65. Blatt- und Bildgröße 34 : 47 cm. 950.- Für die Uraufführung von E. T. A. Hoffmanns Oper Undine auf ein Libretto von Fouqué entwarf Schinkel 1815-16 sieben Dekorationen. In Schinkels Sammlung von Theater-Decorationen wurde Burg Ringstädten als einzige veröffentlicht (Heft I, 1819, Bl. 2). Dieses Bühnenbild lag Hoffmann besonders am Herzen. Er gab eine genaue Szenenanweisung, der Schinkel bis auf architektonische Details gefolgt ist. Das vorliegende Blatt entspricht der Vorlage in Größe, Details und der blaßblauen Farbgebung sehr genau. Adolph Doebber wurde um 1848 in Magdeburg geboren, wirkte als Intendentatur- und Baurat in Weimar und ist 1916 außer Dienst in Berlin-Charlottenburg nachweisbar. Seit 1908 veröffentlichte er Bücher und Aufsätze zur Architektur- und Theatergeschichte der deutschen Klassik und Romantik. Harten, Die Bühnenentwürfe (K. F. Schinkel. Lebenswerk, Band XVII), 2000, p. 177 ff. und nos. 25 (Entwurf), 25 A (Aquatinta) und 25 B (verschollene Kopie von unbekannter Hand; das vorliegende Blatt nicht erfaßt). - Kaum fleckig, rückseitig Passepartout-Spuren. 6 ARCHITEKTUR. - HÜTTNER, LEOPOLD. Erinnerungen an Carlsbad. Se. K. Majestät, dem Koenig von Hanover (Ir. K. Majestät, der Koenigin von Hanover) in tiefster Ehrfurcht gewidmet. 2 Gebinde mit 7 großen Schwarzschnitten: 5 Karlsbad-Veduten für den König und 2 religiöse Szenen für die Königin. Punktuell auf Trägerpapieren im Format 34 : 43 cm fixiert und mit je 2 Hüllblättern durch blaue und rosafarbene Seidenschleifen zusammengehalten. Das Deckblatt jeweils kalligraphisch in Gold und Schwarz betitelt und signiert. Karlsbad, 1834 oder 1837. Eingelegt in 2 etwas größere Pappdecken d. Zt. mit dunkelgrünem Samtbezug, weißem Seidenfutter und Schließbandresten. 6000.- Großformatige, komplex angelegte Scheren- und Messerschnitte in akkurater Ausführung. Die erste Serie dokumentiert die Karlsbader Badearchitektur vor den großen Umbauten nach 1871. Die Kurgäste mit ihren Trinkbechern sind so fein geschnitten, daß unter ihnen Juden und Mohammedaner ausgemacht werden können. Die Darstellungen sind mit der Feder auf den Trägern bezeichnet: Denkmahl des Herzogs von Cambridge. Granitsäule auf den Besuch Adolf Friedrichs von Cambridge (1774-1856) und seiner Frau, 1834 in ihrer Anwesenheit eingeweiht. - Der Sprudel. 1827 anstelle von Maria Theresias Sprudelsaal errichtete Wandelhalle, 1878 durch eine Eisen-Kolonnade ersetzt. - Der Mühl und Neubrunn. Die gedeckte Halle am Mühlbrunnen von 1827, verbunden mit der 1811 verbreiterten Kolonnadenhalle des Neubrunnens, nach 1871 abgetragen. - Der Theresienbrunn. Im Zentrum der 1798 von Baron Heinrich von Carlowitz gestiftete Tempel. - Der Hirschensprung. 4 5 Umschlag