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latex1.pdf - Rechenzentrum Universität Osnabrück

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Einführung in die<br />

Textverarbeitung mit LaTeX<br />

Grundlegende Konzepte,<br />

einfache Beispiele<br />

sowie Bedienung<br />

des LaTeX-Editors TeXnicCenter<br />

Version 1.2, 1. Juli 2008<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Dipl.-Math Frank Elsner (<strong>Rechenzentrum</strong>)<br />

eMail: Frank.Elsner@uni-osnabrueck.de<br />

Internet: http://www.home.uni-osnabrueck.de/elsnerSkripte/latex.pdf


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Einleitung...........................................................................................................................5<br />

1.1. Voraussetzungen........................................................................................................5<br />

1.2. Konzepte von LaTeX..................................................................................................5<br />

1.3. Logische (strukturelle) Textauszeichnung................................................................6<br />

1.4. Einführendes Beispiel................................................................................................6<br />

1.5. Download...................................................................................................................7<br />

1.6. Installieren einer LaTeX-Arbeitsumgebung.............................................................8<br />

1.7. Download und Installation........................................................................................8<br />

1.8. Übungen...................................................................................................................10<br />

1.9. Weiterführende Literatur.........................................................................................11<br />

2. Kennenlernen von TeXnicCenter....................................................................................11<br />

2.1. Starten von TexnicCenter.........................................................................................12<br />

2.2. Kontrollieren des Ausgabeprofils "LaTeX > PDF".................................................13<br />

2.3. Erstellen einer Quell-Datei......................................................................................14<br />

2.4. Aufbau einer Quell-Datei........................................................................................16<br />

2.5. Tipps..........................................................................................................................16<br />

2.6. Übungen...................................................................................................................17<br />

2.7. Die kostenpflichtige Alternative: WinEdt..............................................................18<br />

2.8. Weiterführende Literatur.......................................................................................18<br />

3. Elemente einer LaTeX Quell-Datei.................................................................................19<br />

3.1. Trennung von Inhalt und Layout............................................................................19<br />

3.2. LaTeX Befehle...........................................................................................................19<br />

3.3. LaTeX-Umgebungen................................................................................................20<br />

3.4. Zeichen mit besonderer Bedeutung.......................................................................22<br />

3.5. Kommentare............................................................................................................23<br />

2


3.6. Aufbau eines LaTeX-Dokumentes (Quell-Datei)...................................................23<br />

3.7. Übungen...................................................................................................................24<br />

3.8. Weiterführende Literatur.......................................................................................25<br />

4. Workflow.........................................................................................................................25<br />

4.1. Vom LaTeX-Dokument zum PDF-Dokument.........................................................26<br />

4.2. Umfangreiche Dokumente......................................................................................27<br />

5. Dokument-Klassen..........................................................................................................27<br />

5.1. Koma-Script Dokumentklassen...............................................................................28<br />

5.2. Optionen für Dokument-Klassen...........................................................................29<br />

5.3. Übungen...................................................................................................................29<br />

5.4. Weiterführende Literatur.......................................................................................30<br />

6. Struktur-Elemente..........................................................................................................30<br />

6.1. Titel...........................................................................................................................30<br />

6.2. Überschriften ...........................................................................................................31<br />

6.3. Inhaltsverzeichnis.....................................................................................................31<br />

6.4. Übungen...................................................................................................................32<br />

6.5. Weiterführende Literatur.......................................................................................32<br />

7. Schriftauswahl, Tabellen und Bilder..............................................................................32<br />

7.1. Schriftgröße und Schriftauswahl.............................................................................32<br />

7.2. Tabellen....................................................................................................................33<br />

7.3. Bilder.........................................................................................................................34<br />

7.4. Übungen...................................................................................................................35<br />

7.5. Weiterführende Literatur.......................................................................................36<br />

8. Mathematische Formeln................................................................................................36<br />

8.1. Eingebettete Formeln..............................................................................................36<br />

8.2. Formel-Umgebung...................................................................................................37<br />

3


8.3. Übungen...................................................................................................................37<br />

8.4. Weiterführende Literatur.......................................................................................38<br />

9. Verzeichnisse...................................................................................................................38<br />

9.1. Tabellen- und Abbildungs-Verzeichnisse...............................................................38<br />

9.2. Übungen...................................................................................................................39<br />

9.3. Master- Dokument und Teil-Dokumente..............................................................39<br />

9.4. Übungen..................................................................................................................40<br />

9.5. Weiterführende Literatur.......................................................................................40<br />

10. Weitere Anwendungsgebiete......................................................................................40<br />

10.1. Übungen.................................................................................................................40<br />

11. Ausblick...........................................................................................................................41<br />

11.1. Hilfreiche Software..................................................................................................41<br />

4


1. Einleitung<br />

1. Einleitung<br />

Dieses Skript bietet einen ersten Einblick in die Konzepte von LaTeX, in das Erstellen<br />

einfacher LaTeX-Dokumente und in die Bedienung des kostenlosen LaTeX-Editors<br />

TeXnicCenter zusammen mit der TeX-Umgebung MiKTeX.<br />

Jedes Kapitel enthält Verweise auf weiterführende und vertiefende Literatur,<br />

hilfreiche Software und Artikel- und Buch-Vorlagen, zum Teil zum direkten<br />

Download.<br />

1.1. Voraussetzungen<br />

In diesem Skript werden grundlegende Kenntnisse bei der Bedienung von Windows<br />

Programmen und ein Verständnis für die Trennung von Layout und Inhalt bei der<br />

Textbverarbeitung vorausgesetzt.<br />

1.2. Konzepte von LaTeX<br />

Die folgenden Abschnitte basieren auf: Wikipedia, 2008, LaTeX:<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/LaTeX<br />

Im Gegensatz zu herkömmlichen Textverarbeitungen, die nach dem WYSIWYG (what<br />

you see is what you get)-Prinzip arbeiten, arbeitet der Autor mit einfachen<br />

Textdateien, in denen er innerhalb eines Textes anders zu formatierende Passagen<br />

oder Überschriften mit Befehlen textuell auszeichnet.<br />

Das Beispiel unten zeigt den Quellcode eines einfachen LaTeX-Dokuments. Bevor das<br />

LaTeX-System den Text ansprechend setzen kann, muss es den Quellcode erst<br />

verarbeiten. Das dabei von LaTeX generierte Layout gilt als sehr sauber, sein<br />

Formelsatz als sehr ausgereift. Mit LaTeX können insbesondere umfangreiche<br />

Arbeiten wie z. B. Diplomarbeiten oder Dissertationen erstellt werden. Das Verfahren<br />

von LaTeX wird auch gerne mit WYGIWYM (what you get is what you mean)<br />

umschrieben.<br />

Das schrittweise Arbeiten erfordert zunächst im Vergleich zu herkömmlichen Textverarbeitungen<br />

(Word, StarOffice etc.) eine längere Einarbeitungszeit, andererseits kann<br />

das Aussehen des Resultats genau festgelegt werden. Die längere Einarbeitungszeit<br />

kann sich jedoch, insbesondere bei Folgeprojekten mit vergleichbarem Umfang oder<br />

ähnlichen Erfordernissen, lohnen. Inzwischen gibt es auch grafische Editoren, die mit<br />

LaTeX arbeiten können und WYSIWYG oder WYGIWYM bieten.<br />

5


1.3. Logische (strukturelle) Textauszeichnung<br />

1. Einleitung<br />

Bei der Benutzung von LaTeX fällt die zusätzliche Verwendung einer logischen<br />

Textauszeichnung (Markup) bzw. strukturellen Textauszeichnung auf. Soll in einem<br />

Dokument z. B. eine Überschrift erstellt werden, wird der Text nicht rein optisch<br />

hervorgehoben (z. B. Fettdruck mit größerer Schrift und vielleicht noch zentriert<br />

deklariert z. B. \textbf{Einleitung}), sondern eine Überschrift wird als solche<br />

strukturell gekennzeichnet (z. B. mittels \section{Einleitung}).<br />

In der Dokument-Klasse- (oder sty-Dateien) wird festgelegt, wie eine derartige<br />

Abschnittsüberschrift zu gestalten ist: „das Ganze fett setzen; mit einer Nummer<br />

davor, die hochzuzählen ist; den Eintrag in das Inhaltsverzeichnis vorbereiten“ usw.<br />

Dadurch erhalten alle diese Textstellen eine einheitliche Formatierung. Außerdem<br />

wird es dadurch möglich, automatisch aus allen Überschriften im Dokument ein<br />

Inhaltsverzeichnis zu generieren.<br />

1.4. Einführendes Beispiel<br />

Das folgende einführende Beispiel zeigt ein typisches LaTeX Dokument:<br />

6


\documentclass{scrartcl}<br />

Quelldatei (LaTeX) Ausgabe-Datei (PDF)<br />

\usepackage[latin1]{inputenc}<br />

\usepackage[T1]{fontenc}<br />

\usepackage[ngerman]{babel}<br />

\usepackage{amsmath}<br />

\title{Ein Testdokument}<br />

\author{Otto Normalverbraucher}<br />

\date{05. Januar 2008}<br />

\begin{document}<br />

\maketitle<br />

\tableofcontents<br />

\section{Einleitung}<br />

Hier kommt die Einleitung. Ihre Überschrift kommt<br />

automatisch in das Inhaltsverzeichnis.<br />

\subsection{Formeln}<br />

\LaTeX{} ist auch ohne Formeln sehr nützlich und<br />

einfach zu verwenden. Grafiken, Tabellen,<br />

Querverweise aller Art, Literatur- und<br />

Stichwortverzeichnis sind kein Problem.<br />

Formeln sind etwas schwieriger, dennoch hier ein<br />

einfaches Beispiel. Zwei von Einsteins<br />

berühmtesten Formeln lauten:<br />

\begin{align}<br />

E &= mc^2 \\<br />

m &= \frac{m_0}{\sqrt{1-\frac{v^2}{c^2}}}<br />

\end{align}<br />

Aber wer keine Formeln schreibt, braucht sich<br />

damit auch nicht zu beschäftigen.<br />

\end{document}<br />

Tabelle 1.1: Quell-Datei und Ausgabe-Datei<br />

1.5. Download<br />

Abbildung 1.1: Ausgabe-Datei<br />

1. Einleitung<br />

Die folgende Tabelle enthält alle Download-Adressenfür dieses Skript und das<br />

verwendete Material im Überblick:<br />

7


Skript<br />

Adresse<br />

Download Bemerkungen<br />

1. Einleitung<br />

Übungsdateien Adresse Authentifizierung mit<br />

Uni-Login notwendig<br />

Vorlagen Adresse Authentifizierung mit<br />

Uni-Login notwendig<br />

ergänzende<br />

Dokumentation<br />

Adresse Authentifizierung mit<br />

Uni-Login notwendig<br />

proTeXt (lokale Kopie) Adresse Authentifizierung mit<br />

Uni-Login notwendig<br />

Tabelle 1.2: Download des Skriptes und des Materials<br />

1.6. Installieren einer LaTeX-Arbeitsumgebung<br />

Es werden folgende Programme benötigt:<br />

Programm Funktion<br />

Adobe Acrobat Reader PDF Betrachter<br />

proTeXt Tex-/LaTeX-Komplett-Paket<br />

Tabelle 1.3: Benötigte Programme<br />

Das Vorhandensein des Adobe Acrobat Readers oder eines anderen PDF Betrachters<br />

wird im folgenden vorausgesetzt.<br />

1.7. Download und Installation<br />

Laden Sie die neueste Version von proTeXt (Windows-basiert).<br />

You can download the self-extracting protext.exe file from CTAN; it is about 540MB. That link<br />

will automatically choose a nearby CTAN mirror. If problems with the download, please<br />

manually choose a mirror from the list.<br />

If such a large download is problematic for you, proTeXt is also included in the TeX Collection,<br />

which you can get by becoming a TeX user group member. On the other hand, if you have<br />

plenty of bandwidth and need to burn your own CD, you can download proTeXt as an ISO<br />

image from Germany, the Czech Republic, or Utah, USA (md5).<br />

Once you have the distribution, you can start the installation by running Setup.exe (if it does<br />

not open automatically). You can glance through the install document online, but be aware<br />

you must actually download the distribution and run the pdf from there for the installation to<br />

work. Following the links over the web does not work!<br />

8


(Auszug: Beschreibung auf der Herstellerseite))<br />

1. Einleitung<br />

Falls Sie Probleme beim Download auf der Herstellerseite haben, können Sie auf eine<br />

lokale Kopie zugreifen.<br />

Entpacken Sie das Archiv durch Doppelklicken in einem temporären Verzeichnis, zum<br />

Beispiel L:\.<br />

Abbildung 1.2: proTeXt - Entpacken<br />

9


Abbildung 1.3: proTeXt - Verzeichnisstruktur<br />

1. Einleitung<br />

Starten Sie dann im temporären Verzeichnis, hier: L:\PROTEXT das Installationsprogramm<br />

"setup.exe" und folgen Sie dessen Anweisungen.<br />

Nach Abschluß der Installation stehen auf Ihrem Rechner die Programme MikTeX und<br />

TeXnicCenter und ggf. weitere Programme zur Verfügung.<br />

Alternativen:<br />

Laden Sie die Programme MiKTeX, WinEdt und/oder TeXnicCenter einzeln von den<br />

jeweiligen Herstellerseiten.<br />

1.8. Übungen<br />

1. Installieren Sie eine funktionsfähige LaTeX-Arbeitsumgebung auf Ihrem<br />

Rechner.<br />

2. [zusätzlich] Im PC-Raum des <strong>Rechenzentrum</strong>s sind die Anwendungen MikTeX<br />

und WinEdt installiert. Sie können einfache Anwendungen nur auf Ihrem<br />

Heimatverzeichnis installieren (Laufwerk: Y). Installieren Sie TeXnicCenter auf<br />

Laufwerk Y:. Ignorieren Sie während der Installation von TeXnicCenter<br />

Meldungen über fehlende DLL- und Registry-Einträge.<br />

10


1.9. Weiterführende Literatur<br />

1. Wikipedia: LaTeX<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/LaTeX<br />

2. CTAN (The Comprehensive TeX Archive Network)<br />

http://www.ctan.org/<br />

3. LaTeX-Tutorium<br />

http://latex-tutorium.sourceforge.net/latex-tutorium.pdf<br />

2. Kennenlernen von TeXnicCenter<br />

1. Einleitung<br />

In diesem Kapitel lernen Sie die Benutzeroberfläche des LaTeX-Editors "TeXnicCenter<br />

für Windows" (abgekürzt mit TC) kennen und erstellen ein erstes einfaches LaTeX-<br />

Dokument.<br />

TeXnicCenter is a feature rich integrated development environment (IDE) for developing<br />

LaTeX-documents on Microsoft Windows (Windows 9x/ME, NT/2000/XP) freely available under<br />

GPL.<br />

IDE means the integration of all the tools, needed to develop documents with LaTeX, into just<br />

one application. You have the editor to write your LaTeX files with, you can start the building<br />

process just by choosing a menu item and the output of the LaTeX compiler is written to a<br />

window of TeXnicCenter and analyzed, so that you can simply jump from one error, warning<br />

or bad box to another one.<br />

Also viewing the generated output is easy with TeXnicCenter. Just choose a menu item and<br />

the correct viewer application will be started and if supported by the viewer, the output will<br />

be displayed at the position belonging to the current source position in TeXnicCenter.<br />

And the best: TeXnicCenter is distributed as open source under the terms of the GNU General<br />

Public License (GPL) and is consequently available for free.<br />

TeXnicCenter's aim is to support the LaTeX-newbie by providing him the most important<br />

LaTeX constructs via menu and by abstracting the use of the LaTeX compiler and other tools<br />

like MakeIndex and BibTeX and even support the LaTeX-pro by providing a powerfull, fully<br />

customizable integrated environment.<br />

To avoid misunderstandings: TeXnicCenter is not a WYSIWYG (what you see is what you get)<br />

interface for LaTeX and will never be, because we think that providing such an interface for<br />

LaTeX can not benefit from the advantages of LaTeX.<br />

(Auszug: Beschreibung auf der Herstellerseite))<br />

11


2.1. Starten von TexnicCenter<br />

2. Kennenlernen von TeXnicCenter<br />

Legen Sie im Windows Explorer ein neues Verzeichnis für Ihre LaTeX-Projekte an;<br />

zum Beispiel das Verzeichnis: „D:\LaTeX\Projekte“.<br />

Erstellen Sie dort das Unterverzeichnis "HalloWelt", das in diesem Kapitel zur Ablage<br />

der LaTeX-Dokumente verwendet wird.<br />

Starten Sie TeXnicCenter für Windows (kurz: TC) über "Start > Programme ><br />

TeXnicCenter > TeXnicCenter" (Voreinstellung) bzw. über den auf Ihrem Rechner<br />

eingestellten Menüpunkt. TC wird mit folgender Benutzeroberfläche gestartet.<br />

12


Abbildung 2.1: TC - Startbildschirm<br />

2. Kennenlernen von TeXnicCenter<br />

2.2. Kontrollieren des Ausgabeprofils "LaTeX > PDF"<br />

Kontrollieren Sie, ob das Ausgabeprofil "LaTeX > PDF" eingestellt ist und überprüfen<br />

Sie die Pfadangaben zu den LaTeX-Kommandos über den Menüpunkt "Ausgabe ><br />

Ausgabeprofil definieren".<br />

13


Abbildung 2.2: TC - Profille<br />

2.3. Erstellen einer Quell-Datei<br />

2. Kennenlernen von TeXnicCenter<br />

Erstellen Sie über "Datei > Neu" das LaTeX-Dokument (Quell-Datei)"HalloWelt.tex"<br />

und speichern Sie es ab. Geben Sie dann den Text der Quell-Datei wie vorgegeben<br />

ein.<br />

Download: Quell-Datei<br />

14


Abbildung 2.3: HalloWelt.tex<br />

2. Kennenlernen von TeXnicCenter<br />

Erzeugen Sie die Ausgabe-Datei "HalloWelt.pdf" (im PDF-Format) über "Ausgabe ><br />

Aktives Dokument > Erstellen und Betrachten" [ Tastenkürzel: Steuerung+Umschalten+F5].<br />

Nach einiger Zeit wird automatisch Adobe Acrobat Reader mit der Ausgabe-Datei<br />

"HalloWelt.pdf" (PDF Dokument) gestartet.<br />

Abbildung 2.4: HalloWelt.pdf<br />

15


Download: Ausgabe-Datei<br />

2.4. Aufbau einer Quell-Datei<br />

2. Kennenlernen von TeXnicCenter<br />

Das verwendete LaTeX-Dokument (Quell-Datei) setzt sich aus folgenden Bestandteilen<br />

zusammen:<br />

LaTeX Dokument Bemerkungen<br />

% HalloWelt.tex % leitet einen Kommentar ein, hier<br />

den Namen der Datei<br />

documentclass{article} % startet das Dokument und legt den<br />

Typ fest, hier: article (Artikel).<br />

\begin{document} % startet die Umgebung document,<br />

den eigentlichen Text.<br />

\section{Einleitung} % fügt eine Überschrift ein.<br />

Hallo Welt .. % fügt den Text zu dieser Überschrift<br />

ein.<br />

\end{document} % beendet die Umgebung document<br />

und damit zugleich auch das<br />

Dokument.<br />

Tabelle 2.1: HalloWelt.tex<br />

Gratulation - Sie haben Ihr erstes minimales LaTeX-Dokument erstellt und in das<br />

Format PDF umgewandelt.<br />

2.5. Tipps<br />

Beim Eingeben des Texts ist folgendes zu beachten:<br />

● formatfrei<br />

● sinnvoll und übersichtlich<br />

● Kommentare (%)<br />

● keine Silbentrennung<br />

● viele Leerzeichen oder Tabulatoren ergeben genau 1 Leerzeichen<br />

● Leerzeile ergibt Absatz<br />

● Sonderzeichen mit eigener Bedeutung: $ & % # { } ~ ^ \ | < ><br />

16


2.6. Übungen<br />

2. Kennenlernen von TeXnicCenter<br />

1. Starten Sie TC und erstellen Sie das LaTeX-Dokument "HalloWelt-02.tex" (siehe<br />

unten).<br />

2. Erzeugen Sie aus der Quell-Datei die Ausgabe-Datei "HalloWelt-02.pdf".<br />

3. Bauen Sie (absichtlich) einen Fehler ein und beobachten Sie die Effekte.<br />

4. [zusätzlich] Speichern Sie diesen Text als Vorlage "Vorlage-01.tex" für weitere<br />

Dokumente.<br />

Download: Quell-Datei<br />

% Datei: HalloWelt-02.tex<br />

% Beginn der Präambel<br />

% Die Dokumentklasse legt den Typ des Dokumentes fest, hier: Artikel:<br />

\documentclass[a4paper]{scrartcl}<br />

% Die folgenden Pakete sind für deutsche Dokumente notwendig:<br />

\usepackage{a4}<br />

\usepackage{ngerman}<br />

\usepackage[T1]{fontenc}<br />

\usepackage[ansinew]{inputenc}<br />

% Ende der Präambel<br />

% Beginn des Dokumentes<br />

\begin{document}<br />

% Fügen Sie hier die erste Überschrift ein.<br />

\section{Einleitung}<br />

Ihr Text beginnt hier ...<br />

% Ende des Dokumentes<br />

\end{document}<br />

Download: Ausgabe-Datei<br />

17


2.7. Die kostenpflichtige Alternative: WinEdt<br />

2. Kennenlernen von TeXnicCenter<br />

Ein weiterer bekannter LaTeX-Editor heißt WinEdt. Sie können ihn gegen eine<br />

moderate Lizenzgebühr direkt beim Hersteller kaufen. WinEdt arbeitet wie<br />

TeXnicCenter hervorragend und ohne weitere Konfigurationsarbeit mit den<br />

Kommandozeilen-Programmen aus MikTeX zusammen.<br />

Die Benutzeroberfläche von WinEdt sieht folgendermaßen aus:<br />

Abbildung 2.5: WinEdt<br />

Führen Sie die Umwandlung in ein PDF-Dokument als Ausgabe-Datei über die<br />

Werkzeugleiste durch und starten Sie danach Adobe Acrobat:<br />

Abbildung 2.6: Werkzeugleiste<br />

2.8. Weiterführende Literatur<br />

1. TeXnicCenter: http://www.toolscenter.org/<br />

2. WinEdt: http://www.winedt.com<br />

18


3. Elemente einer LaTeX Quell-Datei<br />

2. Kennenlernen von TeXnicCenter<br />

Nach der Wirbelwind-Tour im vorhergehenden Kapitel lernen Sie in diesem Kapitel<br />

die Struktur und die Inhalte eines LaTeX-Dokumentes etwas detaillierter kennen.<br />

Auf einen historischen Rückblick und auf Vorteile/Nachteile von LaTeX im Vergleich<br />

zu anderen Textverarbeitungs-Programmen wird verzichtet, hierzu sei auf die<br />

weiterführende Literatur verwiesen.<br />

3.1. Trennung von Inhalt und Layout<br />

Durch die ausschließliche Verwendung von struktureller Textauszeichnung (Festlegung<br />

der Bedeutung von Bereichen) und der "Intelligenz" von LaTeX bei der<br />

Umsetzung in ein Layout entstehen typografisch ästhetische Dokumente.<br />

Der Autor des LaTeX-Dokumentes schreibt den Text und gibt dessen inhaltliche<br />

Struktur vor (Überschrift, Zitat, Liste, Formel etc.), das LaTeX-Satzprogramm sorgt für<br />

das Layout. Diese Trennung von Inhalt und Layout erleichtert dem Autor die Arbeit,<br />

da er sich auf das Wesentliche konzentrieren kann - und schützt ihn vor<br />

"typografischen Sünden".<br />

3.2. LaTeX Befehle<br />

Ein LaTeX-Dokument besteht aus dem eigentlichen Text und Anweisungen zur<br />

Kontrolle des Layouts. Die kleineste Einheit zur Layout-Kontrolle ist ein LaTeX-Befehl,<br />

der folgenden Aufbau aus Befehlsnamen und Parametern (auch als Optionen oder<br />

Argumente bezeichnet) besitzt:<br />

Syntax:<br />

\Befehl[optionale Parameter]{notwendigeParameter}<br />

Variationen:<br />

\Befehl<br />

\Befehl[optionale Argumente]<br />

\Befehl{notwendige Argumente}<br />

\Befehl[optionale Argumente]{notwendige Argumente}<br />

19


Erläuterungen:<br />

1. Der Befehlsname wird mit einem Rückstrich (\) eingeleitet.<br />

2. Der Befehlsname ist meistens Englisch.<br />

3. Elemente einer LaTeX Quell-Datei<br />

3. Eine Liste von Parametern (optionen, Argumenten) wird durch Kommata<br />

getrennt.<br />

4. Die eckigen Klammern enthalten optionale Parameter und können daher<br />

gelegentlich ganz entfallen.<br />

5. Die geschweiften Klammern enthalten notwendige Parameter und können<br />

daher nicht entfallen.<br />

Beispiel 1:<br />

\documentclass{article}<br />

% Dokumentklasse Artikel<br />

Beispiel 2:<br />

\documentclass[a4paper,12pt]{scrartcl}<br />

% Dokumentklasse KomaScript Artikel mit Parametern<br />

Beispiel 3:<br />

\section{Einleitung}<br />

% Kapitelüberschrift mit dem Titel Einleitung als Parameter<br />

3.3. LaTeX-Umgebungen<br />

Eine LaTeX-Umgebung umfaßt einen Text-Bereich, der einheitlich formatiert werden<br />

soll. Eine LaTeX-Umgebung besitzt folgenden Aufbau:<br />

Syntax:<br />

\begin{Umgebung}<br />

...<br />

\end{Umgebung}<br />

20


Erläuterungen:<br />

3. Elemente einer LaTeX Quell-Datei<br />

1. Der Start der Umgebung wird mit einem Rückstrich (\) und dem Schlüsselwort<br />

begin eingeleitet.<br />

2. Der Name der Umgebung ist meistens Englisch.<br />

3. Das Ende der Umgebung wird mit einem Rückstrich (\) und dem Schlüsselwort<br />

end eingeleitet.<br />

4. Eine Umgebung kann andere Umgebungen umschließen.<br />

5. Umgebungen dürfen sich nicht "kreuzen" (fehlerhafte Verschachtelung).<br />

Beispiel 1:<br />

% Dokument-Umgebung (notwendig).<br />

\begin{document}<br />

...<br />

\end{document}<br />

Beispiel 2:<br />

% Aufzählungs-Umgebung (ohne Nummerierung).<br />

\begin{itemize}<br />

\end{itemize}<br />

Beispiel 3:<br />

\item Organisatorisches<br />

\item Wahl des Vorstandes<br />

\item Sonstiges<br />

\begin{Umgebung}<br />

...<br />

\end{Umgebung}<br />

Umgebung =<br />

center<br />

description<br />

displaymath<br />

21


enumerate<br />

equation<br />

figure<br />

flushleft<br />

flushright<br />

itemize<br />

quote<br />

tabbing<br />

table<br />

tabular<br />

verbatim<br />

3.4. Zeichen mit besonderer Bedeutung<br />

3. Elemente einer LaTeX Quell-Datei<br />

Die in den vorherigen Abschnitten verwendeten Sonderzeichen, die LaTeX-Befehle<br />

oder LaTeX-Umgebungen einleiten, können nur durch eine Umschreibung (Meta-<br />

Schreibweise) "literal" in den Text eingefügt werden.<br />

Sonderzeichen Eingabe<br />

in Quell-Datei<br />

{ \{<br />

} \}<br />

# \#<br />

& \&<br />

\ \textbackslash<br />

_ \_<br />

% \%<br />

^ \^<br />

Tabelle 3.1: Sonderzeichen und deren literale Darstellung<br />

Beispiel 1:<br />

Bemerkungen<br />

Das Prozentzeichen \% leitet einen Kommentar ein. Ein Befehl wird durch<br />

einen Rückstrich (\textbackslash) eingeleitet.<br />

Beispiel 2:<br />

22


Geschweifte Klammen \{ ... \} enthalten notwendige Parameter.<br />

3.5. Kommentare<br />

3. Elemente einer LaTeX Quell-Datei<br />

Kommentare in der Quell-Datei dienen zur Dokumentation des Projektes, also dem<br />

Autor als Gedächtnisstütze, und werden nicht in die Ausgabe-Datei übertragen.<br />

Syntax:<br />

% Kommentar<br />

Erläuterungen:<br />

1. Ein Kommentar beginnt mit % und reicht bis zum Ende der Zeile.<br />

Beispiel 1:<br />

% TODO: Einleitung<br />

3.6. Aufbau eines LaTeX-Dokumentes (Quell-Datei)<br />

Eine LaTeX-Dokument (Quell-Datei) muß folgendermaßen aufgebaut werden:<br />

Minimal:<br />

LaTeX Dokument Bemerkungen<br />

documentclass{Klasse} % Der Bereich der Präambel beginnt<br />

mit der Dokumentklasse.<br />

Diese startet das Dokument und legt<br />

den Dokumenttyp fest.<br />

\begin{document}<br />

Hallo Welt!<br />

\end{document}<br />

% globale Definitionen, Pakete etc.<br />

% Die Umgebung document beendet<br />

die Präambel und leitet den den<br />

eigentlichen Text ein.<br />

23


3.7. Übungen<br />

3. Elemente einer LaTeX Quell-Datei<br />

1. Machen Sie sich mit dem TC-Menüsystem vertraut, über das viele LaTeX-<br />

Befehle und LaTeX-Umgebungen eingegeben werden können (u.a. Einfügen ><br />

Aufzählungen, Einfügen > Mathematik > Griechische Buchstaben etc).<br />

2. Erstellen Sie die Quell-Datei "HalloWelt-03.tex" wie unten vorgegegeben und<br />

erzeugen Sie die Ausgabe-Datei "HalloWelt-03.pdf".<br />

3. Entfernen Sie alle Kommentare und kontrollieren Sie den Effekt in der<br />

Ausgabe-Datei.<br />

4. Verwenden Sie die ersten Sätze des Wikipedia-Eintrag zum Goldenenen Schnitt<br />

(siehe unten: Einleitung) als Text für die Einleitung und speichern Sie unter<br />

"HalloWelt-04.tex".<br />

5. Fügen Sie eine Aufzählung (siehe unten: Aufzählung) ein und speichern Sie<br />

unter "HalloWelt-05.tex". Hinweis: Umgebung itemize/item.<br />

6. [zusätzlich] Wie läßt sich der griechische Buchstabe Phi als Symbol darstellen.<br />

Speichern Sie unter "HalloWelt-06.tex". Hinweis: $...$<br />

7. [zusätzlich] Wie können Sie einen Titel "Der Goldenene Schnitt" hinzufügen?<br />

Speichern Sie unter "HalloWelt-07.tex".<br />

% Datei: HalloWelt-03.tex<br />

% Beginn der Präambel<br />

% Die Dokumentklasse legt den Typ des Dokumentes fest, hier: Artikel:<br />

\documentclass[a4paper]{scrartcl}<br />

% Die folgenden Pakete sind für deutsche Dokumente notwendig:<br />

\usepackage{a4}<br />

\usepackage{ngerman}<br />

\usepackage[T1]{fontenc}<br />

\usepackage[ansinew]{inputenc}<br />

% Ende der Präambel<br />

% Beginn des Dokumentes<br />

\begin{document}<br />

% Fügen Sie hier die erste Überschrift ein.<br />

\section{Einleitung}<br />

Ihr Text beginnt hier ...<br />

% Ende des Dokumentes<br />

\end{document}<br />

Download: Quell-Datei<br />

24


Download: Quell-Datei (komplett)<br />

Download: Ausgabe-Datei<br />

Einleitung:<br />

3. Elemente einer LaTeX Quell-Datei<br />

Der Goldene Schnitt ist ein bestimmtes Verhältnis zweier Zahlen. Es beträgt<br />

etwa 1,618:1.<br />

Streckenverhältnisse im Goldenen Schnitt werden in der Kunst und Architektur<br />

oft als ideale Proportion und als Inbegriff von Ästhetik und Harmonie<br />

angesehen.<br />

Aufzählung:<br />

● Die Zahl Phi ist eine irrationale Zahl, das heißt, sie lässt sich nicht durch ein<br />

Verhältnis zweier ganzer Zahlen darstellen.<br />

● Subtrahiert man die kürzere der beiden Strecken von der längeren, so<br />

erhält man eine noch kürzere Strecke, zu der die mittlere der drei Strecken<br />

wiederum im Verhältnis des Goldenen Schnittes steht<br />

Link: Wikipedia-Eintrag zum Goldenenen Schnitt<br />

Download: Ausgabe-Datei<br />

3.8. Weiterführende Literatur<br />

Die grundlegenden Konzepte von LaTeX werden in folgender Dokumentation<br />

ausführlicher dargestellt:<br />

1. Einführung in LaTeX (Sebastian Müller)<br />

2. Einführung in LaTeX (H.-G. Menz)<br />

4. Workflow<br />

Der Produktionsprozess von einer Quell-Datei zu einer Ausgabe-Datei wird in diesem<br />

Kapitel stark vereinfacht dargestellt; der Schwerpunkt liegt auf der Umwandlung<br />

einer Quell-Datei in das Format Adobe PDF als Ausgabe-Format.<br />

25


4.1. Vom LaTeX-Dokument zum PDF-Dokument<br />

4. Workflow<br />

Ein LaTeX-Dokument (Quell-Datei) wird über mehrere Zwischenschritte in eine<br />

Ausgabe-Datei (hier: Adobe Acrobat PDF Dokument) gewandelt<br />

Die folgende Abbildung zeigt den Weg eines LaTeX-Dokumentes „Start.tex“ (Quell-<br />

Format) zum Endprodukt PDF-Dokument „Start.pdf“ (Ziel-Format) über den<br />

Zwischenschritt DVI „Start.dvi“.<br />

1<br />

2<br />

Erläuterungen:<br />

Editor<br />

(NotePad, WinEdt)<br />

Start.tex<br />

LaTeX/TeX<br />

Formatierer<br />

(latex.exe)<br />

Abbildung 4.1: Flußdiagramm<br />

Start.pdf<br />

PDF<br />

Konvertierer<br />

Start.dvi<br />

1. Die Produktionsschritte (2) - (3) können i.d.R. direkt über das Menüsystem des<br />

verwendeten LaTeX-Editors angestoßen werden.<br />

2. Im Produktionsschritt (2) werden zahlreiche weitere Dateien erzeugt.<br />

3<br />

26


4.2. Umfangreiche Dokumente<br />

4. Workflow<br />

Bei umfangreichen (Buch-) Projekten ist der Workflow komplizierter, weil<br />

Verzeichnisse und Referenzen in der Regel erst nach 2 oder 3 Durchläufen korrekt<br />

erstellt werden und zudem Literaturlisten auf weiteren Dateien und Arbeitsschritten<br />

beruhen (Stichwort: BibTeX).<br />

5. Dokument-Klassen<br />

Das grundsätzliche Layout eines LaTeX-Dokuments wird durch seine Dokumentklasse<br />

bestimmt. Für deutsche Dokumente sind die KOMA-Script-Klassen grundsätzlich den<br />

Standardklassen vorzuziehen, deswegen werden diese im Folgenden verwendet.<br />

Die Klasse scrartcl ist für kürzere Artikel gedacht, scrreprt für längere Berichte und<br />

scrbook für Bücher. Die Klasse bestimmt unter anderem die oberste<br />

Hauptgliederungsebene eines Textes; scrbook und scrreprt beginnen mit einem<br />

Kapitel (\chapter), scrartcl mit einem Abschnitt (\section).<br />

Über den Hauptgliederungsebenen existiert bei allen Klassen noch die Möglichkeit<br />

das Dokument in Teile oder Bände (\part) aufzuteilen. Alle drei Klassen kennen ein<br />

Inhaltsverzeichnis, die Klassen scrartcl und scrreprt zusätzlich eine optionale<br />

Zusammenfassung (abstract), scrbook nicht.<br />

Es gibt weitere Klassen für Folien, Präsentationen (beispielsweise beamer) oder DINgerechte<br />

Briefe (beispielsweise scrlttr2).<br />

Syntax:<br />

\documentclass[Optionen]{Klasse}<br />

Erläuterungen:<br />

1. Die üblichen Klassen lauten: book, report, article; im europäischen Sprachraum<br />

werden vermehrt die KOMA-Script Klassen verwendet (siehe unten).<br />

2. Wichtige Optionen beeinflussen Schrifgröße, Spaltensatz und Papiergröße.<br />

Beispiel 1:<br />

% Die Dokument-Umgebung für Bücher (für Europa geeignet).<br />

\documentclass[12pt]{scrbook}<br />

Beispiel 2:<br />

% Die Dokument-Umgebung für Artikel (für Europa geeignet).<br />

27


\documentclass[10pt,twocolumn]{scrartc}<br />

5.1. Koma-Script Dokumentklassen<br />

5. Dokument-Klassen<br />

Für den europäischen Sprachraum wird in der Regel eine Dokumentklasse aus dem<br />

Koma-Script Paket verwendet.<br />

Standard LaTeX Klasse KOMA-Script Klasse<br />

(Europa)<br />

book scrbook<br />

report scrreprt<br />

article scrartcl<br />

letter scrlettr<br />

Tabelle 5.1: KOMA-Script ./. Standard<br />

Bemerkungen<br />

28


5.2. Optionen für Dokument-Klassen<br />

mögliche Parameter Bedeutung<br />

5. Dokument-Klassen<br />

10pt, 11pt, 12pt W ä h lt die S c h riftgr ö ß e im D o k u m e n t .<br />

St a n d a r d ist « 1 0 p t » .<br />

a4paper, a5paper, b5paper, letterpaper,<br />

legalpaper<br />

Le gt da s P a p i e r f o r m a t fe st. St a n d a r d ist<br />

«lett er p a p e r<br />

landscape W ä h lt Q u e r f o r m a t für da s P a p i e r .<br />

titlepage, notitlepage Le gt fe st, ob es ein e se p a r a t e Titels e it e<br />

ge b e n soll od er nicht.<br />

leqno Di e N u m m e r bei nu m m e r i e r t e n F or m e l n soll<br />

links, statt rec ht s , dar g e s t e llt wer d e n .<br />

fleqn F or m e l n solle n linksb ü n d i g statt ze ntriert<br />

dar g e s t e llt wer d e n .<br />

draft, final Le gt fe st, ob es sich bei de m D o k u m e n t u m<br />

ein e n E nt w u r f od e r u m die final e V er si o n<br />

ha n d e lt. D a s wirkt sich auf ver s c h i e d e n e<br />

P a k e t e au s . B ei m E nt w u rf wer d e n z. B.<br />

Bild er nur als R a h m e n dar g e s t e llt, und<br />

üb er v oll e B o x e n wer d e n mit ein er Linie<br />

m arki e rt.<br />

oneside, twoside W ä h lt, ob die A u s g a b e auf do p p e l s e itig e m<br />

od er auf ein s e itig e m P a p i e r erfolg e n<br />

onecolumn, twocolumn Le gt fe st, ob der Te xt ein- od e r zw ei s p a ltig<br />

ge s e t z t wer d e n soll.<br />

openright, openany D e fini ert, wo ne u e K a pit el be gin n e n dürf e n .<br />

Mit « o p e n ri g h t » wer d e n ne u e K a pit el nur<br />

auf ein er recht e n S eit e be g o n n e n .<br />

Tabelle 5.2: Parameter in \documentclass<br />

5.3. Übungen<br />

1. Schreiben Sie die Einleitung zum Thema "Der Goldene Schnitt" basierend auf:<br />

\documentclass[10pt,twocolumn]{scrartcl}<br />

Speichern Sie unter "gs-01.tex"<br />

2. Vergleichen Sie mit:<br />

\documentclass[12pt,onecolumn]{scrartcl}<br />

Speichern Sie unter "gs-02.tex".<br />

3. [zusätzlich] Variieren Sie weitere Optionen.<br />

29


Download: Quelldatei<br />

% Datei: gs-01.tex (Auszug)<br />

\documentclass[10pt,twocolumn]{scrartcl}<br />

\begin{document}<br />

\section{Einleitung}<br />

...<br />

Download: Ausgabe-Datei<br />

5.4. Weiterführende Literatur<br />

1. Handbuch zu Koma-Script<br />

6. Struktur-Elemente<br />

5. Dokument-Klassen<br />

In diesem Kapitel lernen Sie LaTeX-Befehle zum Hinzufügen eines Titels und zur<br />

Strukturierung eines Dokumentes in mehrere Abschnitte kennen.<br />

6.1. Titel<br />

Zum Einfügen von Überschriften stehen folgende Elemente zur Verfügung:<br />

Syntax:<br />

\begin{document}<br />

\title{Der Titel}<br />

\author{Der Autor}<br />

\date{}<br />

\maketitle<br />

...<br />

30


6.2. Überschriften<br />

Zum Einfügen von Überschriften stehen folgende Elemente zur Verfügung:<br />

Syntax (Klasse: article):<br />

\section{...}<br />

\subsection{...}<br />

Syntax (Klasse: book):<br />

\part{...}<br />

Beispiel 1:<br />

\chapter{...}<br />

\section{Einleitung}<br />

\subsubsection{...}<br />

\section{...}<br />

\subsection{Voraussetzungen}<br />

6.3. Inhaltsverzeichnis<br />

Syntax:<br />

\begin{document}<br />

% Inhaltsverzeichnis<br />

\newpage<br />

\tableofcontents<br />

\paragraph{...}<br />

\subsection{...}<br />

\subsubsection{...}<br />

\paragraph{...}<br />

6. Struktur-Elemente<br />

31


6.4. Übungen<br />

6. Struktur-Elemente<br />

1. Fügen Sie eine Titel zum Artikel über den Goldenen Schnitt hinzu und<br />

speichern Sie unter "gs-03.tex"<br />

2. [zusätzlich] Informieren Sie sich über die Umgebung "titlepage" und erstellen<br />

Sie einen abgewandelten Titel.<br />

3. Fügen Sie ein weiteren Abschnitt (section) "Geschichte" mit Text zum Artikel<br />

über den Goldenen Schnitt hinzu, erstellen Sie ein Inhaltsverzeichnis und<br />

speichern Sie unter "gs-04.tex".<br />

6.5. Weiterführende Literatur<br />

1. The Not So Short Introduction to LaTeX<br />

7. Schriftauswahl, Tabellen und Bilder<br />

In diesem Kapitel lernen Sie einige Möglichkeiten zur Schriftauswahl und zum<br />

Einfügen von Tabellen und Bildern kennen.<br />

7.1. Schriftgröße und Schriftauswahl<br />

Syntax Schriftgröße:<br />

{\Schriftgröße Text}<br />

alternativ als Umgebung:<br />

\begin{Schriftgröße} ... \end{Schriftgröße}<br />

\Schriftgröße =<br />

\tiny<br />

\scriptsize<br />

\footnotesize<br />

\small<br />

\normalsize<br />

\large<br />

\Large<br />

\LARGE<br />

\huge<br />

32


\Huge<br />

Syntax Schriftstil:<br />

\texttt{Schreibmaschinentext}<br />

\textbf{fett gedruckter Text}<br />

\textit{kursiver Text}<br />

\textsl{geneigter Text}<br />

\textsf{serifenloser Text}<br />

\textsc{Text in Kapitälchen (small caps)}<br />

\underline{unterstrichener Text}<br />

Beispiel 1:<br />

7. Schriftauswahl, Tabellen und Bilder<br />

Es folgt ein \textsc{Text in Kapitälchen}. Danach geht es normal weiter.<br />

Beispiel 2:<br />

Es folgt ein \\LARGE{großer Text}. Danach geht es normal weiter.<br />

7.2. Tabellen<br />

Syntax:<br />

\begin{tabular}{breite}{schablone}<br />

Zeile 1 \\<br />

...<br />

\end{tabular}<br />

Erläuterungen:<br />

1. Eine Tabelle wird in einer "tabular"-Umgebung formatiert.<br />

2. Spalten in einer Zeile werden durch | getrennt.<br />

3. 2 Mit \hline wird eine horizontale Linie eingefügt.<br />

4. Jede neue Zeile wird durch \\ abgetrennt.<br />

33


Beispiel 1:<br />

\begin{tabular}[t]{ | l | | c|}<br />

\hline<br />

Messung & Wert \\ \hline<br />

M1 & 3,4 \\<br />

M2 & 2,5 \\ \hline<br />

\end{tabular}<br />

Erläuterungen:<br />

7. Schriftauswahl, Tabellen und Bilder<br />

1. [t] bestimmt Position der Tabelle in der aktuellen Zeile, hier top.<br />

2. {|l||c|} legt die Spalten fest; hier: Senkrechte Linie, linksbündige Spalte,<br />

Doppellinie, zentrierte Spalte, Linie.<br />

7.3. Bilder<br />

Syntax:<br />

\documentclass{Klasse}<br />

% PDFLATEX: Einbinden (pdf, jpg, png)<br />

\usepackage[pdftex]{graphicx}<br />

...<br />

\begin{document}<br />

\includegraphics{bild.jpg}<br />

...<br />

Beispiel 1:<br />

\begin{figure}[htb]<br />

\includegraphics{bild.jpg}<br />

\caption{Proportionsstudie nach Vitruv}<br />

\end{figure}<br />

Erläuterungen:<br />

34


7. Schriftauswahl, Tabellen und Bilder<br />

1. Das Bild wird in einer fließenden Umgebung eingebettet, die über die Option h<br />

(here), t (top) und b (bottom) die Präferenz für die Position auf der Seite<br />

vorgibt.<br />

Abbildung 7.1: Bild in figure-Umgebung<br />

7.4. Übungen<br />

1. Erweitern Sie den Artikel über den Goldenen Schnitt im Abschnitt "Geschichte"<br />

mit dem oben genannten Bild. Laden Sie zunächst ein geeignetes Bild in Ihren<br />

Projekt-Ordner. Speichern Sie unter "gs-05-tex".<br />

2. [zusätzlich] Skalieren Sie das Bild auf 4 cm Breite. Speichern Sie unter "gs-05a.tex".<br />

Download: Quell-Datei<br />

3. Erweitern Sie den Artikel über den Goldenen Schnitt um eine kleine Tabelle<br />

(siehe unten). Speichern Sie unter "gs-06-tex".<br />

35


Symbol Wert<br />

φ 1,61<br />

π 3,14<br />

Tabelle 7.1: Der Goldene Schnitt<br />

% Tabelle<br />

\begin{tabular}[t]{ | l | r|}<br />

\hline<br />

Symbol & Wert \\ \hline<br />

$\phi$ & 1,61 \\<br />

$\pi$ & 3,14 \\ \hline<br />

\end{tabular}<br />

7.5. Weiterführende Literatur<br />

1. Diplomarbeit mit LaTeX (Erbsland, Nitsch)<br />

2. Including Graphics<br />

8. Mathematische Formeln<br />

7. Schriftauswahl, Tabellen und Bilder<br />

Mathematische Formeln können entweder in den normalen Textfluß eingebettet<br />

werden oder abgesetzt in einer eigenen Umgebung angezeigt werden.<br />

8.1. Eingebettete Formeln<br />

Syntax eingebettete Formel:<br />

$Kurzformel$<br />

Erläuterungen:<br />

1. Kurzformeln werden mit $ ... $ in den fließenden Text eingebettet.<br />

2. ^{Potenz}sorgt für Hochstellung, _{Index} sorgt für Tiefstellung.<br />

3. Die üblichen mathematischen Funktionen wie sin, cos, exp, log und<br />

Sonderzeichen sind bekannt.<br />

36


Beispiel 1:<br />

8. Mathematische Formeln<br />

Seien $a$ und $b$ die Katheten und $c$ die Hypotenuse, dann gilt<br />

$c^{2}=a^{2} +b^{2}$ (Pythagoräischer Lehrsatz).<br />

Beispiel 2:<br />

Es gilt $sin^{2}x + cos^{2}x = 1$.<br />

Es sei ferner $a_{1} > 0$.<br />

8.2. Formel-Umgebung<br />

Syntax :<br />

\begin{equation}<br />

Formel<br />

\end{equation}<br />

Beispiel 1:<br />

Seien $a$ und $b$ die Katheten und $c$<br />

die Hypotenuse, dann gilt:<br />

\begin{equation}<br />

c^{2} = a^{2} + b^{2}<br />

\end{equation}<br />

8.3. Übungen<br />

1. Setzen Sie folgende Formeln mit geeigneten mathematischen Symbolen in der<br />

Datei "gs-06a.tex":<br />

37


Wurzel(2) = 1,41<br />

sin(2 Pi) = 0<br />

sin 2 (x)+cos 2 (x) = 1<br />

8. Mathematische Formeln<br />

2. [zusätzlich] Setzen Sie die Herleitung des Zahlenwertes für Phi in der Datei<br />

"gs-06b.tex.<br />

8.4. Weiterführende Literatur<br />

1. Short Math Guide (Michael Downes)<br />

2. Comprehensive Symbol List<br />

3. LaTeX Formel-Editor TeXAide<br />

9. Verzeichnisse<br />

In diesem Kapitel lernen Sie LaTeX-Befehle zum Einfügen von Verzeichnissen kennen.<br />

9.1. Tabellen- und Abbildungs-Verzeichnisse<br />

Syntax:<br />

...<br />

\begin{document}<br />

% Inhaltsverzeichnis<br />

\tableofcontents<br />

% Abbildungsverzeichnis<br />

\newpage<br />

\listoffigures<br />

% Tabellenverzeichnis<br />

\newpage<br />

\listoftables<br />

38


\newpage<br />

\section{Einleitung}<br />

...<br />

9.2. Übungen<br />

9. Verzeichnisse<br />

1. Verwenden Sie die folgende Vorlage "Vorlage_FE.tex" für einen längeren<br />

Artikel zum Goldenen Schnitt. Speichern Sie unter "gs-07.tex". Beachten Sie,<br />

dass Sie 2 Durchläufe benötigen, bevor das Inhaltsverzeichnis und andere<br />

Verzeichnisse korrekt erstellt worden sind.<br />

2. [zusätzlich] Welche Navigationshilfen stehen Ihnen nun im Acrobat Reader zur<br />

Verfügung? Stichworte: Lesezeichen, aktives Inhaltsverzeichnis<br />

3. [zusätzlich] Fügen Sie Bilder, Tabellen und mathematische Formeln hinzu.<br />

Speichern Sie unter "gs-08.tex"<br />

4. [zusätzlich] Verwenden Sie die "Mono"-Buchvorlage des Springer-Verlages für<br />

ein Buchprojekt. Verwenden Sie das bereits erstellte Dokument zum Goldenen<br />

Schnitt als Inhalt und wandeln Sie Titel und Überschriften entsprechend ab.<br />

Dowload: Vorlage_FE.tex<br />

Download: Quelldatei<br />

Download: Springer-Verlag, Vorlage Mono.<br />

9.3. Master- Dokument und Teil-Dokumente<br />

Es ist üblich, ein größeres Projekt in ein Master-Dokument und viele Teil-Dokumente<br />

aufzuteilen. Die Teil-Dokumente werden per include/input/includeonly-Befehl in das<br />

Master-Dokument eingefügt.<br />

Vorteile dieser Methode liegen u.a. darin, dass die Struktur des Buches sehr früh<br />

festgelegt werden kann, dass die Reihenfolge der Kapitel einfach getauscht werden<br />

kann und dass mehrere Autoren am selben Dokument arbeiten können, in dem sie<br />

jeweils nur die für sie relevanten Teil-Dokumente bearbeiten.<br />

39


9.4. Übungen<br />

9. Verzeichnisse<br />

1. [zusätzlich] Informieren Sie sich über die Befehle zum Einfügen von Teil-<br />

Dokumenten.<br />

2. [zusätzlich] Wandeln Sie das Buch-Projekt aus dem vorhergehenden Abschnitt<br />

in Master- und Teil-Dokumente um.<br />

9.5. Weiterführende Literatur<br />

1. Hinweise für Autoren vom Springer Verlag<br />

2. Hinweise für Autoren vom Teubner Verlag<br />

10. Weitere Anwendungsgebiete<br />

LaTeX-Pakete und -Erweiterungen sowie spezielle Schriftarten (Fonts) existieren u.a.<br />

für folgende Anwendungsgebiete:<br />

1. Literaturverwaltung mit BibTeX<br />

2. Kalligrafie<br />

3. Notensatz<br />

4. Phonetische Zeichen<br />

5. Chemische Formeln<br />

6. Schach<br />

7. ... und noch vieles andere mehr<br />

10.1. Übungen<br />

1. [zusätzlich] Erstellen Sie für jedes der genannten Anwendungsgebiete ein<br />

LaTeX-Dokument mit exemplarischen Beispielen - und scchicken Sie es per Mail<br />

an mich.<br />

40


11. Ausblick<br />

11. Ausblick<br />

Sie haben nun das Ende des Skriptes erreicht und einen ersten Eindruck von LaTeX<br />

erhalten.<br />

11.1. Hilfreiche Software<br />

Bei der Bearbeitung umfangreicher (Buch-) Projekte können kostenlose oder<br />

kostenpflichte Programme für Spezial-Aufgaben verwendet werden, es folgt eine<br />

kleine, in keinster Weise vollständige Auswahl:<br />

1. Diagramme mit Excel, Dia, Open Office Impress oder Visio<br />

2. Fotos mit Photoshop oder Gimp<br />

3. Funktions-Plots mit GnuPlot, GeoGebra, DynaGeo, ZuL<br />

4. Literaturverwaltung mit Citavi, Endnote oder Refworks<br />

5. Mathematik mit Mathematica, MuPAD oder Maple<br />

6. MindMaps mit FreeMind<br />

7. Screenshots mit SnagIt oder ScreenshotCaptor<br />

8. technische Zeichnungen mit AutoCAD, LatexCAD<br />

9. Zeichnungen mit Open Office Draw, Illustrator oder InkScape<br />

Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Spaß und viel Erfolg mit LaTeX!<br />

<strong>Osnabrück</strong>, im Juli 2008<br />

Frank Elsner Frank.Elsner@uni-osnabrueck.de<br />

41


Stichwortverzeichnis<br />

11. Ausblick<br />

Adobe Acrobat Reader.......................................................................................................15<br />

Dokumentklasse..................................................................................................................27<br />

LaTeX.....................................................................................................................................5<br />

LaTeX-Befehl........................................................................................................................19<br />

LaTeX-Umgebung...............................................................................................................20<br />

MiKTeX.............................................................................................................................5, 10<br />

proTeXt..................................................................................................................................8<br />

strukturelle Textauszeichnung...........................................................................................19<br />

TeXnicCenter.........................................................................................................................5<br />

Trennung von Inhalt und Layout.......................................................................................19<br />

WYGIWYM............................................................................................................................5<br />

WYSIWYG..............................................................................................................................5<br />

42

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