Ausgabe 28 / 2011 - Singener Wochenblatt
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STADT RADOLFZELL Mi.,<br />
Die Bewohner des Altenpflegeheims freuten sich über viele Unterhaltungsbeiträge,<br />
besonders auch über den Auftritt der Grundschüler. swb-Bild: Kempf<br />
625 Jahre Hospital<br />
Altenpflegeheim feierte Jubiläum<br />
Radolfzell (mk). Das Altenpflegeheim<br />
»Hospital zum Heiligen Geist«<br />
in Radolfzell feierte Jubiläum. Am<br />
morgen fand der offizielle Teil mit<br />
prominenten Gästen, darunter Oberbürgermeister<br />
Dr. Jörg Schmidt und<br />
Ehrenbürger Werner Messmer, und<br />
den Turmbläsern. Christoph Stadler<br />
hielt einen historsischen Vortrag,<br />
Radolfzell (swb). Vom 15. bis 18. Juli<br />
ist das Radolfzeller Hausherrenfest<br />
Anziehungspunkt für viele Einheimische<br />
und Besucher aus Nah und Fern.<br />
Die Prozessionen und Messen im<br />
Münster sowie die Reliquien der drei<br />
Hausherren, der Heiligen Theopont,<br />
Zeno und Senesius wie auch Teile aus<br />
dem Münsterschatz stehen hierbei im<br />
Mittelpunkt. Wer viele dieser kostbaren<br />
Gefäße, Monstranzen und Reliquiare<br />
aus der Münsterschatzkammer<br />
einmal ganz aus der Nähe betrachten<br />
und mehr darüber erfahren möchte,<br />
wird im nahen Stadtmuseum fündig.<br />
Dort bilden sie einen wesentlichen<br />
Teil der aktuellen Sonderausstellung<br />
»Kostbarkeiten aus kirchlichen<br />
Schatzkammern«, die noch bis zum<br />
24. Juli <strong>2011</strong> zu sehen ist.<br />
Natürlich werden das herausragende<br />
Dreiturmreliquiar von 1310/1320 mit<br />
Reliquien der hll. Theopont und Senesius<br />
sowie die 94 cm hohe Festtagsmonstranz,<br />
eine Augsburger Arbeit<br />
von 1765, an diesen hohen Feiertagen<br />
im Münster ULF sein. Davor<br />
und danach sind sie im Stadtmuseum<br />
jedoch – im Gegensatz zur Kirche –<br />
ganz aus der Nähe mit allen Details<br />
zu bewundern. Hierbei und durch die<br />
ergänzenden Beschreibungen erschließt<br />
sich die außerordentliche<br />
Heimleiterin Ulrike Fischer ging auf<br />
die Renovierungsarbeiten des Heims<br />
ein.<br />
Am Nachmittag folgte dann ein Fest<br />
im Innenhof mit vielen Unterhaltungselementen,<br />
zu dem die Bevölkerung<br />
eingeladen war und bei dem jede<br />
Menge Gelegenheit zur Begegnung<br />
bestand.<br />
Reliquien im Fokus<br />
Bereicherung der höchsten Feiertage<br />
künstlerische Fertigkeit dieser Werke.<br />
Auch weitere Teile des Münsterschatzes,<br />
die man bei einer Führung im<br />
Chorraum des Münsters nur teilweise<br />
durch ein Gucklock an der Rückseite<br />
des Hochaltars sehen kann, zeigen<br />
sich hier mit ihrer ganzen Pracht. In<br />
einer Leihgabe der Hessischen Landesbibliothek,<br />
dem »Cantatorium officii<br />
festivum« aus dem Jahr 1558, einer<br />
kostbaren Handschrift auf Pergament,<br />
die einst in Radolfzell gefertigt<br />
wurde, findet sich ebenfalls in Bild<br />
und Schrift das Radolfzeller Hausherrenpatrozinium.<br />
In den öffentlichen und buchbaren<br />
Führungen durch die hochkarätige<br />
Sonderausstellung mit wertvollen<br />
Gefäßen, Monstranzen, Reliquiaren,<br />
Gemälden und Skulpturen werden<br />
diese Kostbarkeiten ausführlich erläutert.<br />
Öffentliche Führungen gibt<br />
es am 15. Juli von 14.30 bis 16 Uhr<br />
und am Hausherrensonntag, 24. Juli<br />
von 10.30 bis 12 Uhr (letzte Führung!).<br />
Die Öffnungszeiten: Di-So: 10<br />
bis 12.30 Uhr und 14 bis 17.30 Uhr,<br />
Do: bis 20 Uhr. Zusätzlich kann die<br />
Ausstellung am Hausherrenmontag,<br />
18. Juli von 10 bis 12.30 Uhr kostenlos<br />
besichtigt werden. Weitere Informationen<br />
unter 07732/81-530 oder<br />
www.stadtmuseum-radolfzell.de.<br />
Für ein schönes Einkaufsflair und überwältigende Besucherresonanz sorgte<br />
eine Sommerparty mit Moden- und Frisurenschau am Obertor. Anlass war<br />
das 33-jährige Bestehen des Salons Roswitha in Radolfzell. Abwechslungsreiche<br />
Sommermode für jedes Alter und die passenden Frisuren dazu präsentierten<br />
am Obertor Mode Sonja aus der Seestraße.<br />
JGR-Wahlparty<br />
im Bokle<br />
Radolfzell (swb). Bei einer Wahlparty<br />
im Bokle am 13. Juli hat man die<br />
Gelegenheit, die Kandidatinnen und<br />
Kandidaten der Jugendgemeinderatswahl<br />
persönlich kennen zu lernen.<br />
Um 18 Uhr geht es los. Infos zur Jugendgemeinderatswahl<br />
unter www.ra<br />
dolfzell.de<br />
Das wünsche ich mir<br />
für Radolfzell<br />
Meine Heimatstadt ist im Sommer<br />
am schönsten, wenn der Tourismus<br />
sie belebt und die Stadt voller<br />
Leute ist. Früher hieß es behäbig<br />
»Fremdenverkehr«. Doch ist unser<br />
»Tourismus« heute lebendiger? Ich<br />
vermisse die Vision einer Stadt,<br />
die sich aufgrund des Verlustes<br />
von Industrie voll und ganz dem<br />
Konzept eines nachhaltigen, gehobenen,<br />
umweltbewussten Untersee-Tourismus<br />
verschreibt. Dazu<br />
gehörte, dass die Entscheidungsträger<br />
der Stadt endlich mit mehr<br />
Mut längst ausstehende Projekte<br />
verwirklichten. Über die Seeanbindung-Uferpromenade<br />
wird seit<br />
langem geredet, doch hat sich an<br />
der Bahnhofsunterführung bis<br />
heute nichts getan. Sipplingen<br />
und Konstanz machen uns etwas<br />
vor. Auch der Anblick des Waldhaus-Kreisels,<br />
dem Eingang zur<br />
Stadt, müsste endlich ansehnlich<br />
gemacht werden. Seine Neugestaltung<br />
ist überfällig. Würde sich Radolfzell<br />
für den Tourismus entscheiden,<br />
hätte auch eine Baustelle<br />
auf der Hauptzufahrt zum Zentrum<br />
im Monat Juli keine Chance.<br />
Ich wünsche mir von den Verantwortlichen<br />
der Stadt, Radolfzell<br />
entschlossen und mit gemeinsamen,<br />
zukunftsweisenden, mutigen<br />
Entscheidungen zu einem touristisch<br />
durch und durch attraktiven<br />
Ziel zu machen.<br />
Andreas Joos, Zweirad Joos<br />
Sommerpause im<br />
Generationencafé<br />
Radolfzell (swb). Das ehrenamtliche<br />
Team des Generationencafés macht<br />
im August eine Sommerpause. Das<br />
letzte Café findet im Haus der Diakonie<br />
am 27. Juli statt. Am 5. September<br />
freut sich das Team, die Gäste<br />
wieder zu verwöhnen.<br />
Straßensperrung<br />
bei Brückenfest<br />
Radolfzell (swb). Am Donnerstag,<br />
den 14. Juli findet in Radolfzell wieder<br />
das jährliche Brückenfest an der<br />
Südbrücke statt. Aus diesem Grund<br />
ist die Südbrücke an diesem Tag von<br />
17 bis 24 Uhr für den Verkehr gesperrt.<br />
Radolfzell (mk). »Foschung durch<br />
Kreativität erlebbar machen und zum<br />
Weiterdenken anregen«, das ist das<br />
erklärte Ziel des Besucherzentrums<br />
MaxCine am Max-Planck-Institut für<br />
Ornithologie im Radolfzeller Ortsteil<br />
Möggingen. Im Mai 2010 wurde das<br />
»Henhouse« eröffnet, wo Besucher<br />
die Arbeit des Instituts im Filmen<br />
und Slideshows verfolgen können.<br />
Auf der Schmetterlings- und Bienenweide<br />
»BeeMarie« kann ebenfalls bereits<br />
seit letztem Jahr auf Entdeckungsreise<br />
gegangen werden. Nun<br />
13. Juli <strong>2011</strong><br />
www.wochenblatt.net 4<br />
Forschergeist, vor allem auch bei jungen Forschern, soll mit der Eröffnung der<br />
neuen Worshop-Area am Max-Planck-Institut für Ornithologie geweckt werden.<br />
swb-Bild: Kempf<br />
Junge Forscher animieren<br />
Planck-Institut eröffnet Workshop-Area<br />
Radolfzell (pud). In einem feierlichen<br />
Akt ist am Sonntag die sanierte,<br />
in barocken Pastelltönen erstrahlende<br />
Ölberg-Gruppe offiziell übergeben<br />
worden. Im Anschluss an den Gottesdienst<br />
im Münster nahm Stadtpfarrer<br />
Michael Hauser die Weihe vor. Anschließend<br />
wechselten die zahlreich<br />
erschienenen Gläubigen in das Friedrich-Werber-Haus.<br />
Dort wurden noch<br />
die letzten Lose durch den Münsterbauverein<br />
verkauft. Deren Erlöse trugen<br />
einen Teil zur Sanierung der<br />
Skulpturengruppe bei. Christof Stadler,<br />
Vorsitzender des Pfarrgemeinderats,<br />
berichtete, dass das jetzige<br />
»Schmuckstück der Stadt« lange das<br />
»Stiefkind« war, weil stets andere<br />
Projekte, wie die Sanierung der Kindergärten,<br />
wichtiger waren. Anschließend<br />
übergab Ehrenbürger<br />
Werner Messmer, Frau Erika und<br />
Tochter Cornelia eine Spende in Höhe<br />
von 10.000 Euro an Pfarrer Hauser<br />
und Helmut Villinger vom Münsterbauverein.<br />
Danach hielt Peter Wunsch einen<br />
Vortrag über seine Erfahrungen auf<br />
dem Jakobsweg. Laut Villinger kostete<br />
die Sanierung rund 130.000 Euro.<br />
wurde der dritte Teil des Gesamtkonzepts,<br />
die Workshopräume in der<br />
Schlossmühle, fertig gestellt und am<br />
vergangenen Wochenende der Öffentlichkeit<br />
vorgestellt. Hier soll, besonders<br />
auch bei Kindern, Kreativität,<br />
Experimentierfreude und Forschergeist<br />
geweckt werden. Es gibt<br />
unter anderem einen Töpferraum mit<br />
Brennofen und einen Computerraum.<br />
Seit Januar steht außerdem ein öffentlich<br />
zugänglicher Informations-<br />
und Ausstellungsraum zur Verfügung.<br />
Der frisch restaurierte Ölberg wurde offiziell übergeben. swb-Bild: pud<br />
In barocker Farbenpracht<br />
Ölberg am Münster wurde übergeben<br />
Ein Drittel der Summe kam vom Erzbischöflichen<br />
Ordinariat, zehn Prozent<br />
schoss die Stadt Radolfzell zu,<br />
20 Prozent wurde über ein Darlehen<br />
finanziert und der Rest setzte sich<br />
aus Spenden zusammen, erläuterte<br />
Pfarrer Hauser. Er hatte zuvor vor<br />
dem Ölberg auf dem Marktplatz unter<br />
anderem auf die erste Weihe im<br />
Jahre 1952 erinnert. Auch ging er<br />
auf die aktuelle Auseinandersetzung<br />
um die Farbgestaltung ein, die sowohl<br />
in das Gesamtbild als auch in<br />
die Entstehungszeit des Tempietto<br />
passen musste. Dies sei schließlich<br />
gelungen. In einer eindringlichen<br />
Predigt erklärte er die Aussage der<br />
Ölbergszene und ihre Bedeutung für<br />
die Christenheit. Dort habe Jesus<br />
Christus »die letzte Einsamkeit, die<br />
ganze Not des Menschen erfahren«,<br />
sagte er. Im abschließenden Gebet<br />
bat er Gott darum, den Menschen<br />
»Wachsamkeit in den vielfältigen<br />
Anliegen der Zeit« zu lehren, um<br />
nicht »in Abgestumpftheit und Trägheit<br />
zu verfallen«. Allen Menschen,<br />
die heute »in tiefer Angst« leben, möge<br />
Gott »Zuversicht und Trost«<br />
schenken, so Pfarrer Hauser.