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Bedeutung der Wertschätzung durch ein gesundheitsförderndes ...

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<strong>Wertschätzung</strong> <strong>durch</strong> <strong>ein</strong> gesundheits-<br />

för<strong>der</strong>ndes Führungsverhalten<br />

Workshop auf <strong>der</strong> Tagung<br />

„<strong>Wertschätzung</strong> beginnt im Kopf – Erfolgsfaktoren für gesunde<br />

Unternehmen“<br />

1. Was heißt „Führung“?<br />

am 23.10.2012 in Nürnberg<br />

2. Was bringt welches Führungsverhalten?<br />

3. Was können Führungskräfte aus <strong>der</strong> Pflege daraus lernen?<br />

Prof. Dr. Andreas Zimber Personal- und Organisationsentwicklung AndrZimber@aol.com


1. Was heißt „Führung“?<br />

Gesundheitsaufgaben von Führungskräften<br />

(Zimber & Gregersen, 2007)<br />

Prof. Dr. Andreas Zimber Personal- und Organisationsentwicklung AndrZimber@aol.com


1. Was heißt „Führung“?<br />

Führungssituation „Umgang mit Konflikten <strong>der</strong> Mitarbeiter“<br />

Eine 24-jährige, sehr engagierte Pflegefachkraft besucht auf eigenen Wunsch und<br />

in Absprache mit ihrer Pflegedienstleiterin <strong>ein</strong>en mehrwöchigen Kinästhetik-Kurs.<br />

Zurück im Betrieb, fallen ihr bei den Kolleg/-innen verstärkt Fehlhaltungen bei<br />

verschiedenen Verrichtungen auf. Sie spricht <strong>ein</strong>zelne Kollegen darauf an und<br />

wird von diesen zurückgewiesen: „Wir machen das seit vielen Jahren so und<br />

lassen uns von dir nicht sagen, wie man das zu machen hat!“<br />

Frustriert wendet sie sich an ihre Leitung und bittet diese um Unterstützung.<br />

Wie kann die Führungskraft prinzipiell auf den Wunsch ihrer<br />

Mitarbeiterin reagieren?<br />

Prof. Dr. Andreas Zimber Personal- und Organisationsentwicklung AndrZimber@aol.com


1. Was heißt „Führung“?<br />

<strong>ein</strong>schlägige Führungskonzepte<br />

Führungsverhalten gekennzeichnet <strong>durch</strong> folgenden Umgang mit den<br />

Mitarbeitern:<br />

mitarbeiterorientiert partnerschaftlich, unterstützend, offene Kommunikation,<br />

Betonung zwischenmenschlicher Bedürfnisse<br />

aufgabenorientiert<br />

transaktional<br />

Betonung <strong>der</strong> Verteilung und Strukturierung <strong>der</strong> Aufgaben<br />

sowie <strong>der</strong> Aufgabenerfüllung<br />

Austausch von Ressourcen, d.h. Belohnung bei<br />

Aufgabenerfüllung und Eingreifen bei Abweichungen<br />

transformational Glaubwürdigkeit und Vorbildlichkeit, Motivierung <strong>durch</strong><br />

attraktive Visionen, Anregung zu kreativem und unabhängigen<br />

Denken, individuelle Unterstützung und För<strong>der</strong>ung<br />

laissez-faire<br />

(„nonlea<strong>der</strong>ship“)<br />

Meiden von Führungsaufgaben, Abwesenheit <strong>der</strong><br />

Führungskraft<br />

Prof. Dr. Andreas Zimber Personal- und Organisationsentwicklung AndrZimber@aol.com


1. Was heißt „Führung“?<br />

<strong>ein</strong>schlägige Führungskonzepte<br />

Führungsverhalten Reaktion <strong>der</strong> Pflegedienstleiterin:<br />

mitarbeiterorientiert tröstet die Mitarbeiterin, fragt genauer nach möglichen<br />

Verhaltensursachen, versucht sie zu unterstützen<br />

aufgabenorientiert<br />

transaktional<br />

sorgt dafür, dass die erworbenen Kenntnisse umgesetzt<br />

werden, bespricht mit den Kolleg/-innen die Aufgabenteilung<br />

bedankt sich bei <strong>der</strong> Mitarbeiterin für die Information und<br />

ermahnt die Kolleg/-innen, greift bei Nichtumsetzung <strong>ein</strong><br />

transformational lässt sich selbst unterweisen und vermittelt den Kolleg/-innen<br />

das Gelernte, versucht die Kolleg/-innen vom Sinn<br />

kinästhetischen Arbeitens zu überzeugen, motiviert sie zur<br />

selbständigen Umsetzung und gibt ihnen dabei individuelle<br />

Unterstützung<br />

laissez-faire<br />

(„nonlea<strong>der</strong>ship“)<br />

mischt sich nicht <strong>ein</strong> („Klärt das bitte unter euch!“)<br />

Prof. Dr. Andreas Zimber Personal- und Organisationsentwicklung AndrZimber@aol.com


1. Was heißt „Führung“?<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>liche Führung am Beispiel<br />

mitarbeiter- und aufgabenorientierter Führung<br />

Mitarbeiterorientierung (consi<strong>der</strong>ation) berücksichtigt beson<strong>der</strong>s menschliche Bedürfnisse<br />

Aufgabenorientierung (initiating sructure) betont Arbeitsstrukturierung und Leistung<br />

Prof. Dr. Andreas Zimber Personal- und Organisationsentwicklung AndrZimber@aol.com


2. Was bringt welches Führungsverhalten?<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Definition von Führungserfolg<br />

„harte“ Faktoren „weiche“ Faktoren<br />

Arbeitsleistung des Mitarbeiters,<br />

Produktivität<br />

Gruppenleistung<br />

Arbeitsmotivation<br />

Arbeitszufriedenheit<br />

Krankenstand/Anwesenheit Mitarbeitergesundheit<br />

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Führungsstil im<br />

Zusammenhang mit:<br />

2. Was bringt welches Führungsverhalten?<br />

… in Bezug auf Zufriedenheit und Leistung<br />

(Judge & Piccolo, 2004; Judge et al., 2004)<br />

Arbeitszufriedenheit<br />

Zufriedenheit<br />

mit<br />

Vorges.<br />

Arbeitsmotivation<br />

Leistung<br />

des<br />

Vorges.<br />

Gruppenleistung<br />

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Führungserfolg<br />

mitarbeiterorientiert .46 .78 .50 .25 .28 .52<br />

aufgabenorientiert .22 .33 .40 .24 .30 .39<br />

transaktional<br />

(kontingente Belohnung)<br />

.64 .55 .59 .45 .16 .55<br />

transformational .58 .71 .53 .27 .26 .64<br />

laissez-faire<br />

(„nonlea<strong>der</strong>ship“)<br />

-.28 -.58 -.07 -.01 k.A. -.54<br />

Werte = korrigierte Korrelationen (-1 bis +1); markierte Fel<strong>der</strong> = mäßiger bis enger Zusammenhang<br />

Führungsverhalten wirkt sich v. a. auf „weiche“ Faktoren, aber auch auf den<br />

Gesamterfolg aus


3. Was können Führungskräfte aus <strong>der</strong><br />

Pflege daraus lernen?<br />

Merkmale <strong>der</strong> Geführten<br />

Das Berufswahlmodell von Holland (1997)<br />

unterscheidet zwischen sechs<br />

unterschiedlich stark ausgeprägten<br />

beruflichen Orientierungen.<br />

Sozialberufler sind <strong>ein</strong>e stark intrinsisch motivierte Berufsgruppe<br />

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Normwert (1-9)<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Leistungsmotivation<br />

Gestaltungsmotivation<br />

3. Was können Führungskräfte aus <strong>der</strong><br />

Pflege daraus lernen?<br />

Merkmale <strong>der</strong> Führungskräfte<br />

Sozialmanager sind sehr gewissenhaft, aber eher wenig leistungsmotiviert<br />

und flexibel.<br />

Führungsmotivation<br />

Gewissenhaftigkeit<br />

Berufsbezogenes Persönlichkeitsprofil<br />

(Selbstbeschreibung mit dem BIP)<br />

Flexibilität<br />

Handlungsorientierung<br />

Sensitivität<br />

Kontaktfähigkeit<br />

Soziabilität<br />

Teamorientierung<br />

emotionale Stabilität<br />

Durchsetzungssstärke<br />

Belastbarkeit<br />

Selbstbewussts<strong>ein</strong><br />

unter <strong>der</strong> Norm Normbereich über <strong>der</strong> Norm Leitungskräfte aus Pflege<strong>ein</strong>richtungen (N=55)<br />

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3. Was können Führungskräfte aus <strong>der</strong> Pflege<br />

daraus lernen?<br />

Merkmale <strong>der</strong> Führungskräfte: Fragen mit geringen Werten<br />

Leistungsmotivation:<br />

• „Ich stelle mich gern schwierigen Situation, um festzustellen, wie gut ich bin.“<br />

• „Es ist nicht sehr wichtig, zu den Besten zu gehören.“ (negativ gepolt)<br />

• „Ich bin unzufrieden, wenn ich m<strong>ein</strong> Potenzial nicht voll ausgeschöpft habe.“<br />

• „Ich bin nicht bereit, zu Gunsten m<strong>ein</strong>es beruflichen Engagements erhebliche<br />

Einschränkungen m<strong>ein</strong>es Privatlebens auf mich zu nehmen.“<br />

Flexibilität:<br />

• „Ich beschäftige mich lieber mit Aufgaben, bei denen ich abschätzen kann, was<br />

mich erwartet.“<br />

• „Ich empfinde es als Herausfor<strong>der</strong>ung, wenn ich mit unvorhergesehenen<br />

Situationen konfrontiert werde.“<br />

• „Ich fühle mich am wohlsten, wenn alles s<strong>ein</strong>en gewohnten Gang geht.“(negativ<br />

gepolt)<br />

Prof. Dr. Andreas Zimber Personal- und Organisationsentwicklung AndrZimber@aol.com


3. Was können Führungskräfte aus <strong>der</strong> Pflege<br />

daraus lernen?<br />

Ursachen für die Beson<strong>der</strong>heiten dieser Berufsgruppe<br />

1. Personmerkmale: beson<strong>der</strong>e Menschen gehen in die Pflege-<br />

berufe (= Selbstselektion)<br />

2. berufliche Sozialisation: bestimmte Verhaltensweisen (z. B. Har-<br />

monieorientierung) werden positiv, an<strong>der</strong>e (z. B. Wettbewerbs-<br />

orientierung) negativ sanktioniert<br />

Führungskräfte sollten sich <strong>der</strong> Beson<strong>der</strong>heiten ihrer Berufsgruppe<br />

bewusst s<strong>ein</strong>, um ihre Mitarbeiter adäquat führen zu können!<br />

Prof. Dr. Andreas Zimber Personal- und Organisationsentwicklung AndrZimber@aol.com


<strong>Wertschätzung</strong> <strong>durch</strong> <strong>ein</strong> gesundheits-<br />

för<strong>der</strong>ndes Führungsverhalten<br />

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />

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