Bolligen: 15-Jährige betreiben eigene Firma - Oberstufenzentrum ...
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<strong>Bolligen</strong>: <strong>15</strong>-<strong>Jährige</strong> <strong>betreiben</strong> <strong>eigene</strong> <strong>Firma</strong> - News Region: Bern & Region - bernerzeitung.ch<br />
<strong>15</strong>-<strong>Jährige</strong> <strong>betreiben</strong> <strong>eigene</strong> <strong>Firma</strong><br />
Von Markus Zahno. Aktualisiert um 07:21 3 Kommentare<br />
Die Neuntklässler vom Bolliger Schulhaus Eisengasse sitzen derzeit nicht im Klassenzimmer,<br />
sondern arbeiten in ihrer <strong>eigene</strong>n <strong>Firma</strong>. Die B-One AG stellt Pralinés und Mandelgebäck her –<br />
mit Erfolg.<br />
REGION<br />
Die Produktionsabteilung: Die <strong>15</strong>-jährigen Andrea Frey und Ekkarin Gurtner füllen die Pralinémasse in die Schokoladenformen ein.<br />
Bild: Beat Mathys<br />
Die Produktion hat zwar erst vor knapp zwei Wochen begonnen.<br />
Doch die Pralinés und Mandelgebäcke verkaufen sich so gut, dass<br />
bereits eine zweite Produktionsstätte eröffnet werden konnte. Die<br />
Verkaufsabteilung akquiriert laufend neue Aufträge. Der Vertrieb<br />
liefert zu Fuss, mit dem Velo oder dem Bähnli aus. Und im Büro<br />
spuckt der Drucker eine Rechnung nach der andern aus.<br />
B-One AG heisst die <strong>Firma</strong>, und bei den 13 Mitarbeitenden handelt<br />
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/<strong>15</strong>Jaehrige-<strong>betreiben</strong>-<strong>eigene</strong>-<strong>Firma</strong>/22630983/print.html<br />
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es sich um die 9.Klasse der Realschule Eisengasse in <strong>Bolligen</strong>. 10 von<br />
ihnen hatten ihre Lehrstelle vor Weihnachten bereits auf sicher,<br />
entsprechend liess die Motivation einiger Schüler nach. Sie klebten<br />
Leimtuben an die Decke, sperrten Lehrer aus – «keine schweren<br />
Vorfälle, aber in der Menge störend», sagt Lehrer Daniel<br />
01.02.2013 19:56:42
<strong>Bolligen</strong>: <strong>15</strong>-<strong>Jährige</strong> <strong>betreiben</strong> <strong>eigene</strong> <strong>Firma</strong> - News Region: Bern & Region - bernerzeitung.ch<br />
Die Finanzabteilung: Rita Oliveira (links) und<br />
Vania Cancellara. (Bild: Beat Mathys)<br />
Mumenthaler. Also überlegte er sich ein unkonventionelles Projekt:<br />
die Gründung einer <strong>Firma</strong>, für die die Schüler selbst verantwortlich<br />
sind.<br />
Bereits 300 Säckli verkauft<br />
Doch was soll die <strong>Firma</strong> herstellen? Weihnachtsgebäck, lautete eine<br />
erste Idee. Weil sich diese im Februar aber kaum mehr verkaufen<br />
lassen, entschieden sich die Jugendlichen für Pralinés und<br />
Mandelgebäck. Die Produktion begann in der Flugbrunnen-<br />
Schulküche. Bald musste die Pralinéabteilung aber aus<br />
Kapazitätsgründen in die Zivilschutzanlage Lutertal ausgelagert<br />
werden. Hier sind die Leute um Abteilungsleiterin Andrea Frey<br />
konzentriert am Arbeiten: Zuerst hacken sie 2,5-Kilo-<br />
Schokoladenblöcke mit dem Messer in feine Stücke. Diese werden<br />
dann geschmolzen, aufbereitet und mit dem Spritzsack in<br />
Schokoladenformen gegossen. Zum Schluss erhalten die Kugeln eine<br />
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/<strong>15</strong>Jaehrige-<strong>betreiben</strong>-<strong>eigene</strong>-<strong>Firma</strong>/22630983/print.html<br />
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Schicht Puderzucker – und fertig sind die Pralinés. «Sie dürfen ruhig<br />
eines probieren», sagt Andrea Frey. «Schmeckts?» Und wie!<br />
Auf einem Bewerbungsformular konnten die Jugendlichen angeben,<br />
in welcher Abteilung sie arbeiten wollen. Andrea Frey als angehende<br />
Kochlernende entschied sich natürlich für die Produktion. Rita Oliveira und Vania Cancellara, die bald eine<br />
KV-Lehre beginnen, führen die Finanzabteilung. Wer gerne unterwegs ist, arbeitet in der Vertriebsabteilung –<br />
und wer gerne redet in der Verkaufsabteilung, die zum Beispiel mit einem Stand beim Dorfmärit präsent ist.<br />
Rund 300 Säckli zu je <strong>15</strong> Pralinés (Fr.9.00) respektive Mandelgebäck (Fr.7.50) hat sie bereits verkauft.<br />
Bis Mitte Februar<br />
Zwei Wochen lang haben sich die Schülerinnen und Schüler vorbereitet. Sie wählten einen Firmennamen – «B-<br />
One» steht für die Klasse 1B – und ein Logo. Um zu Startkapital zu kommen, verkauften sie 60 Aktien. Sie<br />
kreierten eine Website. Und sie lernten, wie man Pralinés herstellt. Noch bis Mitte Februar setzen sie das<br />
Wissen nun in die Praxis um. «Es ist eine Freude, wie motiviert sie sind», sagt Lehrer Mumenthaler. Am<br />
Mittwoch hätten sie nachmittags normalerweise frei gehabt, stattdessen arbeiteten sie nun über zehn Stunden.<br />
Der herkömmliche Unterricht fällt in dieser Zeit praktisch aus. «Da viele eine Lehrstelle haben und wir mit<br />
dem Stoff gut dran sind, ist das kein Problem.»<br />
Mumenthaler hat die Rolle des Geschäftsführers inne. Er lässt die Belegschaft der B-One AG recht<br />
selbstständig arbeiten. Ob das nicht ausgenützt wird? «Wir wären ja blöd», sagt die <strong>15</strong>-jährige Andrea Frey.<br />
Denn wenn die B-One AG gut 3500 Franken erwirtschaftet, kann die Klasse mit dem Geld ins Skilager.<br />
Ansonsten fällt es wegen der vorweihnächlichen Vorfälle aus. «Wir sind auf gutem Weg», heisst es aus der<br />
Finanzabteilung.<br />
Die Webseite der Jungunternehmer: http://www.b-oneag.com/ (Berner Zeitung)<br />
Erstellt: 01.02.2013, 07:19 Uhr<br />
01.02.2013 19:56:42