150 Jahre PSG - Süderländer Tageblatt
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STP<br />
Glückwunsch, <strong>PSG</strong> 1836! Donnerstag, 16. Juni 2011 SEITE 2<br />
175 <strong>Jahre</strong> für Plettenberg<br />
Die Zeitungsbeilage zum Aufbewahren. Aus dem Inhalt:<br />
Das ist Frage aller Fragen: Wer wird im<br />
Jubiläumsjahr Schützenkönig?<br />
...........................Seite 3<br />
Was war vor der <strong>PSG</strong>? Wie sich das<br />
Schützenwesen in Plettenberg etablierte<br />
...........................Seite 4<br />
Stadtgeschichte: Die Gründung der <strong>PSG</strong><br />
1836 als Beginn einer langen Tradition<br />
...........................Seite 5<br />
1911 und ein Fest ein Kaiserreich: 75 <strong>Jahre</strong><br />
Plettenberger Schützengesellschaft<br />
...........................Seite 6<br />
Das Plettenberger Schützenherz schlug immer<br />
am Wieden: Aus der Geschichte der Hallen.<br />
...........................Seite 8<br />
Jubiläum unter dem Hakenkreuz: <strong>PSG</strong> feierte<br />
1936 prächtig – dann folgten bittere <strong>Jahre</strong><br />
...........................Seite 11<br />
Schwerer Neubeginn nach dem Krieg,<br />
1961 das rauschende 125jährige Jubiläum<br />
...........................Seite 14<br />
Für das <strong>150</strong>jährige Jubiläum wird 1985<br />
sogar die Stadtsanierung unterbrochen<br />
...........................Seite 18<br />
Der Schwarzenberg-Brunnen gab seine<br />
Geheimnisse preis. Schützen graben tief.<br />
...........................Seite 20<br />
Das wird am Sonntag eine Schau:<br />
700 Mitwirkende im Jubiläums-Festzug!<br />
...........................Seite 22<br />
Auch das vor<br />
uns liegende<br />
Jubiläumsschützenfest<br />
wird eines sein,<br />
von dem man<br />
lange spricht –<br />
so wie vom<br />
Traditionsfest<br />
1953, als Biergerichtspräsident<br />
Paul<br />
„Piepken“<br />
Thomée hoch<br />
zu Ochs in<br />
die Schützenhalle<br />
einritt.
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STP<br />
Glückwunsch, <strong>PSG</strong> 1836! Donnerstag, 16. Juni 2011 SEITE 3<br />
Am Samstag gegen 19 Uhr präsentiert sich der neue <strong>PSG</strong>-König dem Schützenvolk. Im letzten<br />
Jahr wurde Moritz Hiby und Vorgänger Bernward Mainz zugejubelt.<br />
Wer wird <strong>PSG</strong>-König<br />
im Jubiläumsjahr?<br />
Dachdeckermeister und Fahrlehrer werden hoch gehandelt<br />
Die Spannung steigt. In zwei<br />
Tagen steht fest, wer die PlettenbergerSchützengesellschaft<br />
im 175. Jubiläumsjahr<br />
als König regieren wird.<br />
PLETTENBERG � „Spätestens<br />
um 18.30 Uhr dürfte am<br />
Samstag feststehen, wer unser<br />
neuer König ist“, betont<br />
der Vorsitzende Dirk Thomée,<br />
der dem „Showdown“<br />
am Kohlbuschberg nach wochenlanger<br />
Vorbereitung mit<br />
Spannung entgegenblickt.<br />
In jedem Fall darf man sich<br />
auf einen spannenden Zweikampf<br />
freuen. Ihren Hut in<br />
den Ring geworfen haben<br />
nach Informationen unserer<br />
Zeitung ein Dachdeckermeister<br />
aus Plettenberg sowie der<br />
Inhaber einer Fahrschule in<br />
der Vier-Täler-Stadt.<br />
Gut möglich, dass es, wie<br />
in den letzten <strong>Jahre</strong>n, noch<br />
kurzentschlossene Aspiranten<br />
auf die Königswürde der<br />
Schützengesellschaft gibt.<br />
Der Startschuss zu dem mit<br />
Wer wird der Nachfolger von <strong>PSG</strong>-König Moritz Hiby im Jubiläumsjahr<br />
der Schützengesellschaft?<br />
Spannung erwarteten Königsvogelschießen<br />
fällt am kommenden<br />
Samstag um 14 Uhr<br />
mit dem Antreten der Schützen<br />
auf dem Schillerplatz.<br />
Von dort erfolgt der Abmarsch<br />
zum Ehrenmal. In<br />
diesem Jahr wird Pfarrer Andreas<br />
Hirschberg die Gedenkfeier<br />
gestalten.<br />
Um 14.30 Uhr tritt der Festzug<br />
neben der Böhler Kirche<br />
zum Königsvogelschießen<br />
am Schießstand Kohlbuschberg<br />
an. Traditionell wird das<br />
Schießen auf den Königsvogel<br />
durch Bürgermeister<br />
Klaus Müller eröffnet, der<br />
den ersten Schuss für den<br />
Bundespräsidenten abgeben<br />
wird. Begleitet wird der Festzug<br />
durch den Spielmannszug<br />
Altena-Rahmede, den<br />
Musikzug der Freiwilligen<br />
Feuerwehr der Stadt Plettenberg,<br />
den Attendorner Fanfarenzug<br />
und das Tambourcorps<br />
Plettenberg-Landemert.<br />
Auf dem Schießstand am<br />
Kohlbuschberg sorgt der Musikzug<br />
der Freiwilligen Feuerwehr<br />
für die musikalische<br />
Unterhaltung.<br />
Um 19 Uhr präsentiert sich<br />
der neue <strong>PSG</strong>-König dann<br />
den Bürgern beim Rückmarsch<br />
von der Sparkasse<br />
zur Schützenhalle. Um 21<br />
Uhr erfolgt die Proklamation<br />
des neuen Königspaares. Danach<br />
spielt die Band „Spotlights“<br />
beim Kommersabend<br />
zum Tanz auf. � ged<br />
Zum 175-jährigen Jubiläum wünschen wir<br />
der Plettenberger Schützengesellschaft ein<br />
frohes und sonniges Schützenfest!<br />
ANWALTS- &<br />
§<br />
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Glückwunsch, <strong>PSG</strong> 1836! Donnerstag, 16. Juni 2011 SEITE 4<br />
Was war vor der Gründung?<br />
Fremde Truppen drohten<br />
Wie sich das Schützenwesen in unserer Stadt etablierte<br />
PLETTENBERG � Lange vor<br />
dem Dreißigjährigen Krieg<br />
durchzogen fremde Truppen<br />
unsere Heimat und forderten<br />
Kontributionen, begingen Gewalttätigkeiten<br />
und Erpressungen.<br />
Übles Gesindel<br />
schloss sich den regulären<br />
Truppen an oder unternahm<br />
auf eigene Faust Plünderungen<br />
und Grausamkeiten.<br />
� Der Zwang zur<br />
Selbsthilfe<br />
Die allgemeine Unsicherheit<br />
zwang daher zu Selbsthilfemaßnahmen<br />
innerhalb<br />
der Bauernschaften, Dörfer<br />
und Städte. Es bildeten sich<br />
Notgemeinschaften und Organisationen.<br />
Die Zentrale<br />
dieser Zusammenschlüsse<br />
war die Burg Altena. Alle Gemeinden<br />
hatten nach einem<br />
bestimmten Turnus eine Anzahl<br />
kräftiger Männer zu stellen.<br />
Aus der Mitte dieser<br />
„Schützen“ wurde der Korporal<br />
gewählt. In der von der<br />
Zentrale vorgeschriebenen<br />
Reihenfolge zogen die Schützen-Korporalschaften<br />
mit wehender<br />
Fahne für einige Tage<br />
zum Wachdienst auf die Burg<br />
Altena. Die Unterhaltungskosten<br />
und den Lohn mussten<br />
die Gemeinden tragen.<br />
Nach zehn Tagen wurden die<br />
Korporalschaften abgelöst<br />
durch Männer anderer Gemeinden.<br />
Die Plettenberger<br />
Schützen waren in vier Korporalschaften<br />
aufgeteilt.<br />
Mehrere Korporalschaften<br />
zusammen wurden von einem<br />
Leutnant oder Hauptmann<br />
geführt.<br />
Einer der ersten Plettenberger<br />
Bürger, der die vier<br />
Plettenberger Korporalschaften<br />
im 30 jährigen Krieg führte,<br />
war der Hauptmann Johann<br />
Voß. Mit dem Ende des<br />
Krieges 1648 war die Unsicherheit<br />
im Lande noch nicht<br />
beendet. Landsknechtshaufen,<br />
die den Anschluss an ihre<br />
Truppen verpasst hatten,<br />
durchzogen unsere Heimat<br />
mit Plünderung und Verfolgungen.<br />
Eine Berührung mit<br />
diesen Elementen war für die<br />
Bevölkerung und auch für die<br />
Schützen äußerst gefahrvoll.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1651 drohte ein erneuter<br />
Einfall fremder Truppen.<br />
Bewaffnet waren die<br />
Schützen noch mit einer<br />
Armbrust.<br />
Später erhielten die Schützen<br />
ein sogenanntes Feuerrohr.<br />
1660 schickten sich Kaiserliche<br />
Truppen an, die Grafschaft<br />
Mark zu durchziehen.<br />
Die Regierung zu Cleve ordnete<br />
an: „Bei sotanem Durchzug<br />
so viel wie immer möglich,<br />
durch die Schützen die<br />
Untertanen vor Schaden und<br />
Verderb bewahren zu lassen.“<br />
Die Bezeichnung Korporal<br />
ist nach 1758 noch geläufig.<br />
Nach und nach be-<br />
zeichnete man die Korporalschaft<br />
mit Quartalschaft und<br />
ihr Führer war der Quartalsmann,<br />
der zugleich auch<br />
Ratsmitglied war, und bei<br />
seiner Wahl den Quartalsmanneid<br />
schwören musste.<br />
� Festzug führte über<br />
Brockhausen<br />
Durch die zeitweilig stattfindenden<br />
Marktumzüge, die<br />
einen öffentlichen Akt der<br />
Feststellung und Besichtigung<br />
der Grenzen des städtischen<br />
Territoriums darstellen,<br />
wurde die alte Schützentradition<br />
wieder lebendig.<br />
Man nahm Aufstellung auf<br />
dem Marktplatz und marschierte<br />
zum Untertor hinaus<br />
in Richtung Lennebrücke.<br />
Die Schützenfahnen flatterten<br />
voran. Der „Festzug“ bewegte<br />
sich dann wieder über<br />
Brockhausen rund um das<br />
städtische Territorium zum<br />
Endpunkt an der Böddinghauser<br />
Brücke. Der letzte<br />
Umzug dieser Art fand 1806<br />
statt.<br />
� Letzter Zug zur Lenne<br />
marschierte 1806<br />
Der Bauer Peter Kellermann<br />
zum Dankelmert erkannte<br />
seine Verpflichtung der Bürgerschaft<br />
gegenüber, eine<br />
Ein besonderes historisches Dokument: Ein Plakat zum<br />
Schützenfest von 1873. Das Original befindet sich im Archiv<br />
der <strong>PSG</strong>.<br />
� Repro: cc<br />
Rast anzubieten und bewirtete<br />
sie mit gekochtem Schinken.<br />
Nach der Rast bewegte<br />
sich der Zug wieder durch<br />
das Obertor zum Wieden.<br />
Hier begann der zweite Teil<br />
der Festlichkeit mit Lustbarkeiten,<br />
Spielen und Scheibenschießen.<br />
Am Abend mar-<br />
schierten die Bürger, alte<br />
Schützenlieder singend, geschlossen<br />
durch das Obertor<br />
zum Rathaus. Dort erfolgte<br />
die Schlussrede und die Festlichkeiten<br />
waren beendet.<br />
� Friedhelm Weyland<br />
Mitgl. d. Sonderredaktion<br />
600 <strong>Jahre</strong> Plettenberg
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STP<br />
Glückwunsch, <strong>PSG</strong> 1836! Donnerstag, 16. Juni 2011 SEITE 5<br />
1836 entsteht Verein der<br />
›einsichtsvollen Individuen‹<br />
Die Gründung der Plettenberger Schützengesellschaft als<br />
Beginn einer langen Tradition. Ein Stück Stadtgeschichte<br />
PLETTENBERG � 175 <strong>Jahre</strong><br />
vollendet dieses Jahr ein stetiger<br />
Begleiter der Bürger<br />
Plettenbergs. Das Geburtstagskind<br />
mit dem biblischen<br />
Alter ist die Plettenberger<br />
Schützengesellschaft. Grund<br />
genug noch einmal Rückschau<br />
auf die großen, vergangenen<br />
Jubiläen zu halten –<br />
angefangen bei der Geburt.<br />
„Geselligkeit<br />
und Lustbarkeit“<br />
Seit 1836 ist die Plettenberger<br />
Schützengesellschaft<br />
ein fester Bestandteil unserer<br />
Heimatstadt und somit eine<br />
der traditionsreichsten Vereinigungen<br />
der Vier-Täler-<br />
Stadt. Alles beginnt an einem<br />
Tag im Juni 1836: „Vor wenigen<br />
Tagen haben sich in der<br />
Stadt ehrhafte Bürger zusammengefunden,<br />
um in einer zu<br />
gründenden Privat-Gesellschaft<br />
mit Gleichgesinnten<br />
die hehren Ziele der überkommenen<br />
Bürgerwehr der<br />
Zeit anzupassen und zu erweitern<br />
auf die Pflege des<br />
Ehr- und Sittlichkeitsgefühls<br />
der Bürger, wobei nachgerade<br />
die Geselligkeit und Lustbarkeit<br />
ihren gebührenden<br />
Anteil bekommen soll.“<br />
Mit diesen Zeilen wird die<br />
Gründung der Plettenberger<br />
Schützengesellschaft bekannt<br />
gegeben. Doch dieser eine<br />
Satz verdeutlicht darüber hinaus<br />
die Ziele der Schützen:<br />
Pflege der Traditionen aber<br />
auch Unterhaltung der Bürgerschaft.<br />
Ein „Vorstand aus<br />
einsichtsvollen Individuen“<br />
wird gebildet, der daher natürlich<br />
auch nicht lange auf<br />
eine Genehmigung durch die<br />
Bezirksregierung in Arnsberg<br />
warten muss. Der damalige<br />
Landesdirektor von Holtzbrinck<br />
ist schnell überzeugt<br />
und stellt ebenso fest, dass es<br />
„der unaufgeforderten Einwirkung<br />
der Staatspolizeibehörde“<br />
an den Festtagen<br />
nicht bedürfe. Denn schließlich<br />
besteht ja der Vorstand<br />
aus „einsichtsvollen Individuen“.<br />
1836: Die große Zeit<br />
des Patriotismus<br />
Die Gründung der Plettenberger<br />
Schützengesellschaft<br />
fällt in eine Zeit, in der die<br />
bürgerlichen Vereine im noch<br />
nicht geeinten Deutschland<br />
wie Pilze aus dem Boden<br />
sprießen. Es ist die Zeit der<br />
Restauration in Europa: die<br />
alten, absolutistischen Herrschaftsformen<br />
werden rigoros<br />
erneuert. Die ersten demokratischen<br />
Tendenzen<br />
nach der Französischen Revolution<br />
werden weitestgehend<br />
unterdrückt.<br />
Es kann davon ausgegangen<br />
werden, dass nach Gründung<br />
in fast jedem Plettenberger<br />
Haus ein Mitglied der<br />
Schützengesellschaft zu finden<br />
ist. Schon damals sind ihre<br />
Farben die der Stadt: blaugelb.<br />
Zur damaligen Zeit versammeln<br />
sich die Schützen<br />
lediglich zu den Festtagen beziehungsweise<br />
kurz davor.<br />
Die Treffen zur Planung der<br />
Schützenfeste durften nur außerhalb<br />
der Stadt stattfinden.<br />
Ebenso wird zunächst eine<br />
maximale Dauer von zwei<br />
Tagen für das Fest festgesetzt.<br />
Schützenfeste am<br />
Nationalfeiertag<br />
Stattfinden dürfe es, außer<br />
im Gründungsjahr 1836, nur<br />
an den hier geltenden Feiertagen.<br />
Das waren Mitte des 19.<br />
Jahrhunderts unter anderem<br />
der 31. März, der 18. Juni,<br />
der 3. August oder der 18.<br />
Oktober. Die Plettenberger<br />
Schützengesellschaft wählt<br />
den 18. Juni. An diesem Tag<br />
wurde traditionell das „Blumenfest“<br />
der Kriegsveteranen<br />
gefeiert, das an die Schlacht<br />
von Waterloo im Jahr 1815<br />
erinnert.<br />
Am 18. Juni 1815 hatten<br />
britische, preußische und andere<br />
verbündete Truppen Napoleon<br />
die entscheidende<br />
Niederlage in den Befreiungskriegen<br />
zugefügt. Unter ihnen<br />
waren auch zahlreiche<br />
Westfalen.<br />
Er wird erster König der<br />
Gesellschaft: Heinrich Maus<br />
Bis zum Jahr 1900 werden<br />
die Schützenfeste nur alle<br />
zwei <strong>Jahre</strong> gefeiert, erst danach<br />
im jährlichen Rhythmus.<br />
Das erste Schützenfest<br />
1836 findet also per Ausnahmegenehmigung<br />
nicht an einem<br />
nationalen Feiertag statt.<br />
Es wird für den 21. und 22.<br />
August 1836 festgesetzt.<br />
Der erste König der Plettenberger<br />
Schützengesellschaft<br />
ist Heinrich Maus, der sich die<br />
bildhübsche 21-jährige Tochter<br />
eines Papierfabrikanten,<br />
Wilhelmine Gregory, zur Kö-<br />
nigin erwählt. Schon damals<br />
ist Schönheit ein Kriterium.<br />
Über das erste Jubiläum<br />
1861 ist heute nichts mehr bekannt.<br />
Es ist fraglich, ob es<br />
überhaupt gefeiert wurde,<br />
doch ist dies sehr wahrscheinlich.<br />
Denn bis 1856 wurde das<br />
Fest der Plettenberger Schützengesellschaft<br />
alle zwei <strong>Jahre</strong><br />
an geraden <strong>Jahre</strong>szahlen gefeiert,<br />
danach in <strong>Jahre</strong>n mit<br />
ungerader <strong>Jahre</strong>szahl. Das<br />
nächste Jubiläum, über das<br />
viele gesicherte Informationen<br />
existieren, ist das 75-jährige<br />
im Jahr 1911.<br />
Sie war die erste Königin der Plettenberger Schützengesellschaft:<br />
Wilhelmine Gregory. Heinrich Maus wählte sie;<br />
beim Schützenfest war sie 21 <strong>Jahre</strong> jung.
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Glückwunsch, <strong>PSG</strong> 1836! Donnerstag, 16. Juni 2011 SEITE 6<br />
Zum Jubiläum wünschen wir<br />
der <strong>PSG</strong> und allen Schützen<br />
einen frohen Festverlauf!<br />
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75. Vereinsjubiläum zu<br />
Kaisers Ehren gefeiert<br />
Das Jubelfest der Plettenberger Schützengesellschaft 1911<br />
PLETTENBERG � Während<br />
über die ersten Jubiläen der<br />
Plettenberger Schützengesellschaft<br />
von 1861 und 1886<br />
nicht mehr viel bekannt ist,<br />
gibt es für das 75-jährige Jubiläum<br />
im Jahr 1911 eine vergleichsweise<br />
große Masse an<br />
Informationen. Es ist die letzte<br />
große Schützenfeier vor<br />
Ausbruch des Ersten Weltkrieges.<br />
im 75. Jahr des Bestehens<br />
ein etablierter Verein<br />
Mittlerweile hat sich der<br />
Verein in Plettenberg etabliert<br />
und hält sein Schützenfest<br />
jährlich ab. In den ersten<br />
75 <strong>Jahre</strong>n ihres Bestehens hat<br />
die Plettenberger Schützengesellschaft<br />
jedoch weitere<br />
Wandlungen erfahren. So<br />
konnte 1871 die Schützenhalle<br />
am Wieden eingeweiht<br />
werden, seit 1907 ist das<br />
Biergericht eine ständige Einrichtung<br />
geworden.<br />
Am Schützenfest-Samstag<br />
wird der König von 1910,<br />
Klempnermeister Thomée,<br />
„in feierlichem Zuge aus seiner<br />
Wohnung abgeholt.“ Die<br />
alte Tradition, sich am Denkmal<br />
am Wieden zu versammeln,<br />
wird aufrecht gehalten.<br />
In seiner Festrede greift<br />
Präsident Otto Wirth die Ursachen<br />
zur Gründung der<br />
Schützengesellschaft noch<br />
einmal auf: „Als nach Verlauf<br />
des ersten Drittels des vorigen<br />
Jahrhunderts Preußen<br />
sich von den Wunden zu erholen<br />
begann, die ihm die<br />
Befreiungskriege geschlagen,<br />
wurden überall patriotische<br />
Vereine zur Erinnerung an<br />
die Heldentaten, die die preußische<br />
Armee in den mörderischen<br />
Schlachten gegen die<br />
Franzosen verrichtet hatten,<br />
gegründet.“ Er gibt der Gründung<br />
aber auch einen politischen<br />
und sozialen Hintergrund:<br />
„Auch die Plettenberger<br />
haben durch Veranstaltungen<br />
ihres bei Jung und<br />
Alt, Reich und Arm gleich beliebten<br />
Volks- und Bürgerfestes<br />
versucht, nach Möglichkeit<br />
die bestehenden Standesund<br />
Klassenunterschiede zu<br />
beseitigen und auszugleichen!“<br />
Mit einem „Hoch“ auf<br />
den Kaiser beendet Wirth seine<br />
Rede.<br />
Feuerwerk und das erste<br />
Diadem der Königin<br />
Besonders imposant wirkt<br />
das Brillantfeuerwerk auf die<br />
Die große Anzeige der Plettenberger Schützengesellschaft<br />
im <strong>Süderländer</strong> Wochenblatt (kurz danach wird es zum<br />
<strong>Tageblatt</strong>) lädt zum Jubiläumsfest 1911 ein.<br />
Teilnehmer des Schützenfestes:<br />
„Ein in herrlichen Farben<br />
erstrahlendes »W« mit der<br />
Kaiserkrone darüber“, erscheint<br />
am Abendhimmel<br />
über Plettenberg, wie das <strong>Süderländer</strong><br />
Wochenblatt damals<br />
berichtet. Anschließend<br />
folgt noch ein „Wasserfall<br />
aus Feuer“. Über dem Hauptportal<br />
der Schützenhalle ist<br />
eine strahlende „75“ angebracht.<br />
Die Schützengesellschaft<br />
erweist sich bei diesem<br />
Jubiläum als besonders spendabel:<br />
neben den vom Land-<br />
wehrverein für das Offizierskorps<br />
gekauften Degen wird<br />
auch ein Diadem für die Königin<br />
angeschafft. Sie trägt es<br />
seitdem jedes Jahr als Zeichen<br />
ihrer Würde.<br />
Sonntag ist „Blumentag“<br />
Geschäfte schmücken sich<br />
Mit dem Sonntag folgt der<br />
so genannte „Blumentag“.<br />
Geschäfte schmücken ihre<br />
Schaufenster mit Margaretenund<br />
Kornblumen. Das Schützenfest<br />
wird bunt!<br />
Fortsetzung nächste Seite
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Glückwunsch, <strong>PSG</strong> 1836! Donnerstag, 16. Juni 2011 SEITE 7<br />
1911: Ein Fest im<br />
Kaiserreich<br />
75 <strong>Jahre</strong> <strong>PSG</strong> – Fortsetzung<br />
Blumenfrauen verkaufen<br />
überall im Stadtgebiet ihre<br />
duftende Ware. Gegen 14.00<br />
Uhr versammelt sich der gesamte<br />
Schützenzug am Wieden<br />
um die Fahnen abzuholen.<br />
Anschließend kehrt der<br />
Zug zum Festplatz zurück,<br />
wo der Schützenoberst, die<br />
Majestäten und der Hofstaat<br />
die „Front der unter präsentiertem<br />
Gewehr stehenden<br />
Kompanien“ abschreiten. Anschließend<br />
beginnt der große<br />
Schützenumzug durch die<br />
Stadt, dem das Königsschießen<br />
folgt.<br />
„Ehrengericht“<br />
statt Biergericht<br />
Nach fast vier Stunden<br />
steht der Jubiläums-König<br />
fest: Regierungs-Referendar<br />
Dr. von Klitzing holt den Vogel<br />
von der Stange. Zu seiner<br />
Königin erwählt er sich Gerda<br />
Schmidt. Nach dem Ball in<br />
der Schützenhalle werden gegen<br />
22.00 Uhr die neuen Majestäten<br />
gekrönt.<br />
Da von Klitzing erst seit<br />
kurzer Zeit in Plettenberg<br />
weilt, wohnt er noch im Hotel<br />
„Zur Post“. Am Montag Morgen<br />
ziehen die Schützenkompanien<br />
dorthin, um den neuen<br />
König bei der Schützenwache<br />
abzuholen. Gemeinsam<br />
begeben sich alle zur Schützenhalle<br />
wo das „Ehrengericht“,<br />
Vorläufer des heutigen<br />
Biergerichtes, abgehalten<br />
wird. Genaueres über die Sitzung<br />
oder die verteilten Strafen<br />
wird nicht bekannt.<br />
Umzug mit<br />
zehn „Equipagen“<br />
Am Nachmittag folgt der<br />
letzte große Umzug. Der neue<br />
und alte Hofstaat, die neuen<br />
und alten Majestäten und<br />
ehemalige Könige ziehen in<br />
„zehn dekorierten Equipagen“<br />
durch die Straßen unserer<br />
Heimatstadt. Zum Abschluss<br />
kehrt der Zug in die<br />
voll besetzte Schützenhalle<br />
wieder zurück, wo die Nachmittagskonzerte<br />
beginnen.<br />
Mit dabei ist unter anderem<br />
die Kapelle des 13. Regiments<br />
aus Münster. So beginnt die<br />
Schlussfeier eines groß in<br />
Plettenberg begangenen Festes.<br />
Was sich damals noch niemand<br />
vorstellen kann: Es ist<br />
eines der letzten unbeschwerten<br />
Schützenfeste für<br />
eine lange Zeit: Am Ende des<br />
Ersten Weltkrieges dient die<br />
Schützenhalle als Munitionsfabrik<br />
und brennt ab. Die<br />
wirtschaftlichen Krisen der<br />
Weimarer Republik lassen<br />
entweder die Schützenfeste<br />
ganz ausfallen oder sie lediglich<br />
in kleinem Rahmen stattfinden.<br />
Doch bis zum nächsten<br />
Jubiläum 1936 hat der<br />
Verein sich wieder finanziell<br />
gefangen. Doch dafür steht<br />
die Plettenberger Schützengesellschaft<br />
nun unter „brauner<br />
Herrschaft“. � cc<br />
Die Kirmes: Seit<br />
jeher mit dabei<br />
PLETTENBERG � Das Schützenfest<br />
der Plettenberger<br />
Schützengesellschaft ist seit<br />
jeher nicht nur ein Fest der<br />
Brauchtumspflege, sondern<br />
auch des familiären Miteinanders<br />
und eines ja schon<br />
fast volksfestähnlichen Charakters.<br />
Mit dabei ist seit damals<br />
auch die Kirmes. Bereits vor<br />
vielen Jahrzehnten wurden<br />
Kirmes-Fahrgeschäfte und<br />
Büdchen aufgebaut, um die<br />
Plettenberger in Fest-Stimmung<br />
zu bringen und ihnen<br />
Abwechslung zu bieten vom<br />
normalen Tagesablauf. Hier<br />
konnten die Kinder schon damals<br />
für wenige Pfennige<br />
Spaß haben, toben, lachen.<br />
Früh war klar: Brauchtum<br />
pflegen heißt auch, Freude für<br />
die ganze Familie zu schaffen.<br />
Das Königinnen-Diadem wurde 1911 erstmals getragen. Es<br />
soll - zusammen mit einem an einer Kette hängenden Kreuz<br />
- die Würde der Königin verdeutlichen.<br />
Der Thron von 1911: In der Mitte der neue König Dr. von Klitzing mit seiner Königin<br />
Gerda Schmidt.<br />
� Bildrecherche: Chr. Christogeros
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STP<br />
Glückwunsch, <strong>PSG</strong> 1836! Donnerstag, 16. Juni 2011 SEITE 8<br />
Wir wünschen der <strong>PSG</strong><br />
einen guten Festverlauf.<br />
Gaststätte Grüner Krug<br />
Täglich ab 9.00 Uhr geöffnet, mittwochs Ruhetag<br />
Inh. Claudia und Elefterios Alexandridis<br />
Lindengraben 8<br />
58840 Plettenberg<br />
Telefon 02391/ 3934<br />
Die <strong>PSG</strong> erwarb 1880 auf der Gewerbeausstellung eine dort zum Verkauf stehende Eisenbahnwaggonhalle<br />
für insgesamt 22 016 Mark. Das Bauwerk wurde abgebaut und auf<br />
dem Wieden neu aufgestellt. So entstand die erste Schützenhalle, die bis 1918 genutzt<br />
werden konnte. Ein Großbrand zerstörte die Halle völlig; erst 1928 konnte die neue Schützenhalle<br />
in Benutzung genommen werden.<br />
Das Schützenherz schlug<br />
schon immer im Wieden<br />
Die Gründung der Plettenberger Schützengesellschaft im<br />
<strong>Jahre</strong> 1836. Großes Festzelt wurde im Wieden aufgestellt<br />
PLETTENBERG � Es war eine<br />
kleine Schar Plettenberger<br />
Bürger, die im Frühjahr 1836<br />
auf den Plan trat, um ein<br />
Volksfest (Schützenfest) zu<br />
feiern. Magistrat und Bürgermeister<br />
ermunterten die Bürger<br />
in ihrem Vorhaben. Der<br />
eifrigste Förderer war der<br />
spätere Stadtchronist Julius<br />
Hölterhoff, der mit der Aufstellung<br />
der Statuten beauftragt<br />
wurde. Die Statuten<br />
wurden von 120 Schützen<br />
und 64 Festgenossen unterschrieben<br />
und dem Landesdirektor<br />
von Holtzbrinck zugeleitet.<br />
Das Gründungsdatum<br />
ist der 10. Juli 1836.<br />
Das erste Schützenfest<br />
wurde am Sonntag, dem 21.<br />
August, gefeiert: Es wurde<br />
ein großes Zelt aufgebaut.<br />
Erster König der Gesellschaft<br />
wurde Heinrich Maus. Zur<br />
Königin erkor er sich Wilhelmine<br />
Gregory.<br />
Für das Schützenfest 1838<br />
bewarben sich mehrere auswärtige<br />
Kapellen. Das Angebot<br />
einer Iserlohner Kapelle<br />
wurde angenommen. Die<br />
neun Musiker spielten für 33<br />
Taler. Im Wieden waren vier<br />
Buden aufgebaut. Den Vogel<br />
fertigte Gottlieb Ehlhaus an.<br />
Ein besonderes Ereignis<br />
war die Verleihung einer Fahne<br />
aus königlicher Hand. Die<br />
prachtvolle Fahne war von<br />
dem königlichen Heraldiker<br />
und Hofsticker Carl Röhrig in<br />
Berlin gestickt worden. Mit<br />
Genehmigung der Königin<br />
Elisabeth, der Gemahlin<br />
Friedr.-Wilhelm IV., wurde<br />
der Schützengesellschaft mitgeteilt,<br />
dass die Fahne als Geschenk<br />
zum Schützenfest<br />
übergeben werde. Das<br />
Schreiben ist vom 18. Juni<br />
1843 datiert.<br />
Die Einweihungsfeierlichkeiten<br />
gingen am 24. Juni<br />
1843 mit allem Aufwand vonstatten.<br />
Erschienen waren als<br />
Ehrengäste der Landrat von<br />
Holtzbrinck, sowie der Magistrat<br />
und der Bürgermeister.<br />
Diese Feierlichkeit ging<br />
unter dem Namen „Fahnenfest<br />
1843“ in die Geschichte<br />
der Gesellschaft ein. Leider<br />
ging diese Fahne mit dem<br />
zweiten Weltkrieg verloren.<br />
Ab 1900 wurde jedes Jahr<br />
Schützenfest gefeiert und<br />
zwar am Sonntag und Montag.<br />
Im Jahr 1934 wurde erstmals<br />
ein Jungschützenfest<br />
gefeiert. Der damalige 1. Vorsitzende<br />
Adolf Menschel hatte<br />
die Anregung gegeben. Erster<br />
Jungschützen-König wurde<br />
Adolf Müller und Königin<br />
wurde Gerda Winkemann.<br />
� Elf <strong>Jahre</strong> Zwangspause<br />
für das Schützenfest<br />
Am 20., 21. und 22. Juni 1936<br />
wurde das 100-jährige Bestehen<br />
gefeiert. Schützenkönig<br />
wurde Hans Hiby, Schützenkönigin<br />
wurde Frl. Hiltrud<br />
Prinz. Es fand ein großer historischer<br />
Festzug statt. Es<br />
war das größte und schönste<br />
Fest seit Bestehen!<br />
Mit Wirkung vom 16. März<br />
1949 wurde der Schützengesellschaft<br />
die Wiederaufnahme<br />
der Vereinstätigkeit durch<br />
die englische Militärregierung<br />
gestattet. Die Mitgliederversammlung<br />
wurde zum 12.<br />
Oktober 1949 einberufen. Die<br />
Satzung wurde den neuen<br />
Verhältnissen angepasst. Die<br />
Gesellschaft hatte rund 500<br />
Mitglieder. Bis Ende 1950 erhöhte<br />
sich diese Zahl auf 720<br />
Mitglieder. Das erste Schützenfest<br />
nach dem Krieg fand<br />
vom 2. bis 4. September 1950<br />
statt. Schützenkönigspaar<br />
wurde Heinz Ochtendung mit<br />
Else Wurth. König im <strong>Jahre</strong><br />
1951 wurde F.W. Cordes und<br />
Adele Fastenrath wurde Königin.<br />
14 Tage nach dem<br />
Schützenfest verstarb Fr. W.<br />
Cordes.<br />
Eine neue Vereinsfahne<br />
wurde von der Bonner Fahnenfabrik<br />
bezogen. Die Fahnenweihe<br />
fand am Schützenfest-Samstag<br />
statt. Ehrenmitglied<br />
A. M. Otto Wirth nahm<br />
die Weihe vor dem Denkmal<br />
auf dem Wieden vor. Töchter<br />
von Mitgliedern hatten die<br />
Fahnen gestiftet. 1. Vorsitzender<br />
der Gesellschaft wurde<br />
Paul Wirth.<br />
Seit 1950 feiert alljährlich<br />
die Plettenberger Schützengesellschaft<br />
wieder ihr glanzvolles<br />
Schützenfest. Es ist das<br />
gesellschaftliche Ereignis unserer<br />
Vaterstadt Plettenberg.<br />
Quellen:<br />
Archive und Festschriften der<br />
<strong>PSG</strong> und der Schützenvereine,<br />
für das ST zusammengestellt<br />
von Friedhelm Weyland
�C�M �� Y K<br />
STP<br />
Glückwunsch, <strong>PSG</strong> 1836! Donnerstag, 16. Juni 2011 SEITE 9<br />
Halle zerstört:<br />
<strong>PSG</strong> baut am<br />
Wieden neu auf<br />
Aus der Geschichte der zweiten,<br />
der heutigen Schützenhalle<br />
PLETTENBERG � Durch Umstände,<br />
die nicht bekannt<br />
sind, wurde die erste Schützen<br />
Halle am 11. Februar<br />
1918 vollständig zerstört, sie<br />
brannte bis auf die Grundmauern<br />
ab. An einen sofortigen<br />
Neubau konnte nicht gedacht<br />
werden. Eine unruhige<br />
Zeit brach an. Am 14. August<br />
1919 trat die Weimarer Verfassung<br />
in Kraft. Das Jahr<br />
1923 wurde zum Krisenjahr.<br />
Die hohen Reparationszahlungen<br />
an die Alliierten führten<br />
zur Inflation. Das angesparte<br />
Bankkapital von<br />
75.000,- Mark fiel der Inflation<br />
zum Opfer.<br />
In den Nachkriegsjahren<br />
(1. Weltkrieg) wurden die<br />
Schützenfeste wieder in Zelten<br />
gefeiert.<br />
Im Frühjahr 1924 schien es<br />
so, als ob der Traum der<br />
Schützengesellschaft zur Errichtung<br />
einer neuen Halle in<br />
Erfüllung gehen sollte. Die<br />
Vertreter der städtischen Gremien<br />
erteilten einstimmig die<br />
Genehmigung zum Bau einer<br />
neuen Halle in der östlichen<br />
Spitze des Wiedens. Ein Architektenwettbewerb<br />
wurde<br />
ausgeschrieben, eine Festhalle<br />
zu entwerfen, die für städtische,<br />
kulturelle und vereinsinterne<br />
Veranstaltungen geeignet<br />
war. Der Sieger hat<br />
zwar seinen Preis erhalten,<br />
doch wurde die Halle nach<br />
seinen Vorstellungen nie gebaut,<br />
die finanzielle Lage des<br />
Vereins, auch die wirtschaftliche<br />
Lage der Nation erlaubten<br />
einen sofortigen Neubau<br />
nicht.<br />
Wie besessen wurde in der<br />
folgenden Zeit nach Finanzierungsmöglichkeiten<br />
gesucht.<br />
Endlich, als der Plettenberger<br />
Ehrenbürger Fritz Heßmer<br />
aus Jersey City in den Vereinigten<br />
Staaten Baukapital<br />
leihweise zur Verfügung stellte,<br />
wuchs die Neubauhoffnung.<br />
Fritz Heßmer verzichtete in<br />
den späteren <strong>Jahre</strong>n auf den<br />
größten Teil seiner Zinsforderung.<br />
Der Entwurf für die<br />
Schützenhalle, der an die alte<br />
Schützenhalle erinnerte,<br />
stammte von der Fa. Brüninghaus<br />
und Hellmuth aus Iserlohn.<br />
Der Kostenvoranschlag<br />
belief sich auf 78.500 Mark.<br />
Am 21. März 1927 wurden<br />
in Gegenwart des Bürgermeisters<br />
Dr. Schneider, des<br />
Stadtbaumeisters Schmidt,<br />
des gesamten Vorstands, des<br />
Architekten Brüninghaus und<br />
zahlreicher Bürger die Winkel<br />
für den Neubau geschlagen<br />
und vom Bürgermeister<br />
der erste Spatenstich getan.<br />
Bereits am 7. Mai 1927 wurde<br />
im großen Stil die feierliche<br />
Grundsteinlegung begangen.<br />
Bei diesen Feierlichkeiten<br />
wurde Fritz Heßmer für seine<br />
großen Verdienste die Ehrenbürgerwürde<br />
verliehen.<br />
� In den Grundmauern<br />
ruht eine ST-Ausgabe<br />
In den Grundmauern im linken<br />
Flügel, neben dem Portal,<br />
wurde eine Urkunde, ein<br />
Satz Zeichnungen, ein Mitgliederverzeichnis,<br />
eine Vereinsmünze,<br />
eine Schärpe, ein<br />
Offiziershut, die gültigen<br />
Geldmünzen, eine Monographie<br />
der Stadt Plettenberg<br />
und die Ausgaben der Tageszeitungen<br />
<strong>Süderländer</strong> <strong>Tageblatt</strong><br />
und Plettenberger Nachrichten<br />
eingemauert. Unter<br />
dem Donner der Böllerschüsse<br />
wünschte Bürgermeister<br />
Dr. Schneider dem Vorhaben:<br />
„Halle, diene deinem Verein,<br />
deiner Vaterstadt, deinem<br />
Vaterland! Sei eine Stätte<br />
deutschen Wesens, deutscher<br />
Art und deutschen Frohsinns!<br />
Bleibe dir das Schicksal der<br />
alten Halle erspart und halte<br />
stand allen Gefahren!“<br />
Am 9. Juni 1927 wurde mit<br />
städtischen Vertretern, dem<br />
Vorstand und beteiligten<br />
Handwerkern ein zünftiges<br />
Richtfest gefeiert. Nachdem<br />
dann der letzte Handwerker<br />
seine Arbeit beendet hatte,<br />
wurde am 31. Juli der Neubau<br />
unter Beteiligung der<br />
ganzen Plettenberger Bevölkerung<br />
feierlich seiner Bestimmung<br />
übergeben.<br />
Im Anschluss an die Einweihungsfeierlichkeitenwurde<br />
das erste große Schützenfest<br />
in der neuen Halle gefeiert,<br />
bei dem das Stadtoberhaupt<br />
die Königswürde errang.<br />
(b.w.)<br />
Die Heimatzeitung sagt:<br />
Glückwunsch zum 175!
�C�M �� Y K<br />
STP<br />
Glückwunsch, <strong>PSG</strong> 1836! Donnerstag, 16. Juni 2011 SEITE 10<br />
Gegründet 1879: Ihr <strong>Tageblatt</strong><br />
ist ein echtes Stück Plettenberg<br />
Fast 85 <strong>Jahre</strong>: Geschichte<br />
unserer Schützenhalle<br />
Am 21. März 1927 wurde in Gegenwart des Bürgermeisters Dr. Schneider, des<br />
Stadtbaumeisters Schmidt, des Vorstands, des Architekten Brüninghaus und<br />
zahlreicher Bürger der erste Spatenstich zur neuen Schützenhalle getan.<br />
Mit jeweils einem großen Festzug wurden Grundsteinlegung, Rohbau und die Fertigstellung<br />
der Schützenhalle im Wieden gefeiert. Die Bürgerschaft unserer Stadt<br />
nahm regen Anteil. 1927 wurde das erste Schützenfest in der neuen Halle gefeiert.<br />
Otto Kordt aus Wipperfürth, ein Plettenberger, schenkte drei große, herrliche Kronleuchter<br />
aus Geweihen ungarischer Hirsche, angefertigt von der Firma B. Melcher<br />
in Velmede. Sie wurden in zwei Eisenbahnwaggons antransportiert.
�C�M �� Y K<br />
STP<br />
Glückwunsch, <strong>PSG</strong> 1836! Donnerstag, 16. Juni 2011 SEITE 11<br />
Erst Jubiläum unter dem<br />
Hakenkreuz, dann der Krieg<br />
Das 100-jährige Jubiläum der <strong>PSG</strong> von 1936 ist geprägt von der neuen Ordnung im Staat.<br />
Nach 1939 können für elf lange <strong>Jahre</strong> keine Schützenfeste mehr stattfinden. Der Zusammenbruch<br />
PLETTENBERG � 1936 – stolze<br />
hundert <strong>Jahre</strong> ist die Plettenberger<br />
Schützengesellschaft<br />
nun schon alt. Das wichtige<br />
Jubiläum fällt in eine Zeit, in<br />
der sich alle Vereine dem<br />
zentralen Führerprinzip unterordnen<br />
müssen. Dazu zählen<br />
auch die Schützenvereine.<br />
Jene, die sich nicht unterwerfen<br />
wollen, werden kurzerhand<br />
aufgelöst.<br />
Zahlreiche<br />
Neuanschaffungen<br />
Für das außergewöhnliche<br />
Jubiläum werden vier neue<br />
Gewehre angeschafft und in<br />
einer Auflage von 2 000<br />
Exemplaren gedruckte Jubiläumsschrift<br />
vorgelegt. Außerdem<br />
werden zwei neue<br />
Thronsessel sowie hundert<br />
neue Holzgewehre für den<br />
Festzug gekauft. Die Neuanschaffungen<br />
stehen im Zeichen<br />
der Zeit: Der wirtschaftliche<br />
Aufstieg soll den<br />
„Volksgenossen“ vorgespielt<br />
werden, obwohl nahezu alles<br />
im Dritten Reich auf Pump<br />
oder durch die Rüstungsindustrie<br />
finanziert ist.<br />
Schützenfest im Dienst<br />
der Ideologie<br />
Die Plettenberger Schützengesellschaft<br />
muss sich<br />
den neuen Verhältnissen beugen,<br />
wenn sie überleben will.<br />
So ist auch keine Rede mehr<br />
davon, dass man mittels der<br />
Schützengesellschaft versu-<br />
chen wolle, alte Klassenunterschiede<br />
zu überbrücken.<br />
Der Dienst des Vereins soll<br />
sich nahtlos in die neue herrschende<br />
Ideologie einreihen:<br />
„Die Pflege des wehrhaften<br />
Schießsports, der Liebe zur<br />
Heimat und Vaterland und<br />
das Bekenntnis zu Kameradschaft<br />
und Volksverbundenheit<br />
hätten die deutschen<br />
Schützen auf ihr Panier geschrieben.“<br />
Es wird auch eine<br />
neue „Schmückordnung“ erlassen:<br />
Fortan soll die 1.<br />
Kompanie blaue Blumen an<br />
den Gewehren tragen, die 2.<br />
Kompanie rote Blumen und<br />
die 3. Kompanie Eichengrün.<br />
Genau 100 Jubilare<br />
im Jubiläumsjahr 1936<br />
Böllerschüsse kündigen<br />
das Jubiläumsfest an. Vor der<br />
Schützenhalle werden Kirmes<br />
und Verkaufsbuden errichtet.<br />
Die Schützenhalle<br />
wird von unzähligen Glühbirnen<br />
von außen erleuchtet.<br />
Auf der Halle bilden sie ein<br />
riesiges Hakenkreuz, an der<br />
Front eine leuchtende „100“.<br />
Rund 300 Schützen versammeln<br />
sich im Mittelschiff der<br />
Halle, um den Ehrungen der<br />
Jubilare zu folgen. 1936 sind<br />
es zufälligerweise genau hundert<br />
Jubilare, die seit 25 <strong>Jahre</strong>n<br />
oder mehr Mitglied in der<br />
<strong>PSG</strong> sind. Am Samstag versammeln<br />
sich um 13.00 Uhr<br />
die Kompanien am Wieden.<br />
Seit 1921 wird das Vogel-<br />
Der Festzug von 1936: Auch Mitglieder der NSDAP marschieren<br />
im Festzug mit. Die Uniformen der Musikkapelle<br />
sind mit den Symbolen der „neuen Zeit“ ausgestattet.<br />
schießen auf dem Kohlbuschberg<br />
ausgetragen.<br />
Festzug mit<br />
historischen Figuren<br />
1936 erweist sich der Vogel<br />
als besonders hartnäckig:<br />
Erst mit dem 740.Schuss gelingt<br />
es Hans Hiby, sich die<br />
Königswürde zu sichern. Königin<br />
wird Hiltrud Prinz.<br />
Der folgende Sonntag beginnt<br />
mit einem Weckruf um<br />
7.00 Uhr. Drei Stunden später<br />
versammeln sich die Mitglieder<br />
der Schützengesellschaft<br />
am Denkmal. Nun heißt diese<br />
Versammlung „Heldenehrung“<br />
und die Gedenkrede<br />
von Pfarrer Benz hat eine tief<br />
nationale Prägung. Nach einer<br />
halben Stunde lauschen<br />
die Teilnehmer dem Frühkonzert.<br />
Als besonderer Leckerbissen<br />
dieses Jubiläums wird<br />
der prächtige Festumzug in<br />
die Geschichte eingehen. Er<br />
besteht aus Mitgliedern in<br />
historischen Trachten aus<br />
den verschiedensten Epochen<br />
der deutschen Geschichte.<br />
Doch trotz des prächtigen<br />
Spektakels bleibt ein bitterer<br />
Beigeschmack: die nationalsozialistischen<br />
Machthaber<br />
missbrauchen die Schützengesellschaft,<br />
um ihre Sicht<br />
der „germanischen“ Geschichte<br />
darzustellen.(b.w.)
�C�M �� Y K<br />
STP<br />
Glückwunsch, <strong>PSG</strong> 1836! Donnerstag, 16. Juni 2011 SEITE 12<br />
Wir wünschen den Mitgliedern der Plettenberger<br />
Schützengesellschaft und vor allen den Gästen der<br />
<strong>PSG</strong> ein tolles und fröhliches 175. Jubiläumsfest.<br />
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Das Offizierscorps der <strong>PSG</strong> im Jubiläumsjahr 1936.<br />
� Foto: Archiv der <strong>PSG</strong><br />
Nach dem Jubel von 1936<br />
der totale Zusammenbruch<br />
An das Schützenfest 1936 erinnerte man sich noch lange<br />
Fortsetzung von voriger Seite<br />
Ein Telegramm nach Berlin<br />
an Adolf Hitler<br />
Angesichts des besonderen<br />
Jubiläums lässt es sich Vereinsführer<br />
Paul Wirth nicht<br />
nehmen, ein Telegramm<br />
auch an Adolf Hitler zu schicken:<br />
„Plettenberger Schützengesellschaft<br />
feiert heute<br />
und morgen das hundertjährige<br />
Bestehen. Über 600 Plettenberger<br />
Schützen und ihre<br />
Gäste gedenken in dankbarer<br />
Treue und Ergebenheit des<br />
Deutschen Reiches Führer.“<br />
Mit dem Ende des historischen<br />
Festumzuges beginnt<br />
der offizielle Krönungsakt der<br />
neuen Majestäten. Auch hier<br />
kann sich die Plettenberger<br />
Schützengesellschaft nicht<br />
von der braunen Doktrin befreien:<br />
„Ich bitte Sie sich zu<br />
erheben und zur Bekräftigung<br />
dieses Gelöbnisses mit<br />
mir auszurufen: Adolf Hitler,<br />
unser Volk und Vaterland –<br />
Sieg heil!“<br />
Montagmorgen mit Freibier,<br />
Biergericht und Festzug<br />
Der Montagmorgen beginnt<br />
ebenso heiter wie der<br />
Vorabend geendet hat. Um<br />
8.00 Uhr beginnt der Morgenfestzug<br />
mit reichlich Freibier.<br />
Dem folgen ein Frühkonzert<br />
und das Biergericht. Nach<br />
dem mittäglichen Königsessen<br />
setzt sich die 3. Kompanie<br />
zu einem weiteren Festzug<br />
in Bewegung. Der nun<br />
rund 650 Mitglieder zählende<br />
Verein hält zum Abschluss<br />
des Festes noch einmal eine<br />
kurze Rückschau auf die vergangenen<br />
hundert <strong>Jahre</strong> mittels<br />
Paul Wirth: „Die Pletten-<br />
berger Schützengesellschaft<br />
hat also sehr wohl Vieles und<br />
Großes geleistet und nicht<br />
nur schlechthin »Feste mit<br />
viel Alkohol gefeiert«.“<br />
Ein rauschendes Fest<br />
unter schlechten Vorzeichen<br />
Das hundertjährige Jubiläum<br />
der <strong>PSG</strong> ist ein riesiges<br />
Fest in unserer Heimatstadt.<br />
Es wird ausgiebig gefeiert<br />
und zieht die Menschen in<br />
Massen an. Doch es steht<br />
auch unter einem schlechten<br />
Stern. Nur zu deutlich wird<br />
die neue Staatsordnung und<br />
die Unterwerfung der Vereine<br />
und des Einzelnen, wenn<br />
Vereinsführer Paul Wirth<br />
sagt: „So zeige sich, wie<br />
durch das Wirken und die<br />
Idee des Führers auch das traditionelle<br />
Schützenfest mit einem<br />
neuen Impuls und einem<br />
neuen Inhalt erfüllt worden<br />
sei.“<br />
1939 wird das letzte Schüt-<br />
zenfest gefeiert. Der Zweite<br />
Weltkrieg hinterlässt Schutthaufen<br />
in den Städten und einen<br />
moralischen Scherbenhaufen.<br />
Die Schützengesellschaft<br />
pausiert nicht nur, sie<br />
geht als Verein unter. Ihre<br />
Traditionen aber überleben.<br />
Zum Glück wird die PlettenbergerSchützengesellschaft<br />
nach Abschütteln des<br />
aufgezwungenen braunen<br />
Mantels in den Nachkriegsjahren<br />
wieder erstarken und<br />
sich seiner eigentlichen Aufgabe<br />
widmen, wie sie 1836<br />
festgelegt wurde: „Geselligkeit<br />
und Lustbarkeit“ sowie<br />
Beseitigung der „bestehenden<br />
Standes- und Klassenunterschiede.“<br />
1950 kann das<br />
erste Nachkriegs-Schützenfest<br />
gefeiert werden und das<br />
zivile Leben nach Schreckensherrschaft<br />
und Nachkriegswirren<br />
beginnt sich<br />
sehr langsam zu normalisieren.<br />
� cc<br />
Abfahrt der Kutschen zum Jubiläumsfest. Prachtvoll waren<br />
die Fahrzeuge geschmückt worden.
�C�M �� Y K<br />
STP<br />
Glückwunsch, <strong>PSG</strong> 1836! Donnerstag, 16. Juni 2011 SEITE 13<br />
Der Vorstand der Plettenberger Schützengesellschaft beim offiziellen Festivitäts-<br />
Foto zum hundertjährigen Bestehen im Jahr 1936.<br />
Jubiläumsjahr 1936<br />
100 <strong>Jahre</strong> <strong>PSG</strong>!<br />
1936. Die „Graf Hindenburg“ hat<br />
ihre Jungfernfahrt, in Garmisch-<br />
Partenkirchen finden die vierten<br />
Olympischen Winterspiele statt –<br />
und in Plettenberg feiert die ganze<br />
Stadt das hundertjährige Bestehen<br />
ihrer Schützengesellschaft. Mit<br />
zahlreichen Umzügen und Festivitäten<br />
begehen die Bürger dieses besondere<br />
Fest und lassen sich dadurch<br />
auch ein Stück weit ablenken<br />
vom politischen Geschehen während<br />
der Nazi-Zeit. Wie auch heute,<br />
so haben damals bereits beim<br />
Schützenfest Gemeinschaft und<br />
Feiern eine große Rolle gespielt.<br />
Der Festumzug im Jubiläumsjahr 1936. Mit und ohne Hut marschierten Teilnehmer mit.<br />
„Das hundertjährige Band“: Ein besonders patriotisch betontes Gedicht zu hundert <strong>Jahre</strong>n<br />
Plettenberger Schützengesellschaft.<br />
� Bildrecherche: Chr. Christogeros
�C�M �� Y K<br />
STP<br />
Glückwunsch, <strong>PSG</strong> 1836! Donnerstag, 16. Juni 2011 SEITE 14<br />
24 Stunden dienstbereit:<br />
www.suederlaender-tageblatt.de<br />
Einzug in die Schützenhalle. Von links: Majestät Karl Thomée, Majestät Hildegard Allhoff<br />
und Oberst W. Winkemann, alle in der Bildmitte zu sehen. � Foto: <strong>PSG</strong>-Archiv.<br />
Ein tierisches Jubiläum<br />
Das 125-jährige Jubelfest der Schützengesellschaft<br />
bekommt unerwarteten Besuch. Besondere Gestaltung<br />
PLETTENBERG � Die Kriegsjahre<br />
liegen weit zurück. Die<br />
Plettenberger Schützengesellschaft<br />
kann in der neuen demokratischen<br />
Ordnung<br />
Deutschlands seit 1950 wieder<br />
ihr Fest auf traditionelle<br />
Weise und ohne Bevormundung<br />
feiern. Das Schützenfest<br />
von 1961 wird wieder einmal<br />
zu einem Besonderen – nicht<br />
nur wegen des Jubiläums.<br />
Nachfolgend berichtet die<br />
Heimatzeitung über dieses<br />
besondere Festjubiläum der<br />
Schützengesellschaft.<br />
Endlich wieder<br />
Kinderschützenfest<br />
Erstmals seit dem Ende des<br />
Zweiten Weltkrieges wird<br />
wieder das Kinderschützenfest<br />
ausgetragen. Das<br />
125-jährige Jubiläum ist sicher<br />
besonders dazu geeignet,<br />
diese schöne Tradition<br />
der 1930-er <strong>Jahre</strong> wieder aufleben<br />
zu lassen. Wie jedes<br />
Jahr, so künden auch 1961<br />
am Samstag Mittag Böllerschüsse<br />
den Beginn des<br />
Schützenfestes an.<br />
Nach der Gedenkrede am<br />
Ehrenmal, gehalten von Pastor<br />
Knippschild, setzt sich der<br />
Zug der Schützen, wie mittlerweile<br />
gewohnt, in Bewegung<br />
und marschiert zum<br />
Kohlbuschberg. Die Beteiligung<br />
am Königsschießen ist<br />
so groß wie selten zuvor. Es<br />
dauert einige Stunden ehe gegen<br />
18.00 Uhr der Jubiläumskönig<br />
feststeht: Karl Thomée<br />
holt mit dem 458. Schuss den<br />
Vogel samt beider Flügel runter.<br />
Zu seiner Königin erwählt<br />
er sich Hildegard Allhoff.<br />
Festzug mit<br />
historischen Trachten<br />
Natürlich präsentieren sich<br />
auch in diesem Jahr der neue<br />
König und sein Hofstaat den<br />
wartenden Plettenbergern.<br />
Im Präsentiermarsch geht es<br />
zur Schützenhalle, wo die<br />
Kapelle der Freiwilligen Feuerwehren<br />
den Festkommers<br />
eröffnen. Wie schon 1911<br />
wartet die <strong>PSG</strong> auch bei ihrem<br />
125-jährigen Jubiläum<br />
mit einem Feuerwerk auf. Eine<br />
hell-leuchtende „125“ erscheint<br />
über den Köpfen der<br />
Zuschauer.<br />
Der Sonntag Nachmittag<br />
steht wieder ganz im Zeichen<br />
des großen Festzuges. Anlässlich<br />
des Jubiläums ist es<br />
auch dieses Mal ein ganz besonderer<br />
Umzug. Er wird angeführt<br />
von Schützen in historischen<br />
Uniformen. Sie stellen<br />
Plettenberger Schützen<br />
dar, die 1620 zur Verteidigung<br />
der Burg Altena eilten.<br />
Ein weiteres Zeugnis der tief<br />
verwurzelten Tradition der<br />
Schützenvereine in den alten<br />
Bürgerwehren.<br />
Die Männer tragen blaue,<br />
westfälische Bauernkittel, rote<br />
Halstücher, angeklebte Backenbärte<br />
und Holzgewehre.<br />
Mit in dem großen Umzug befinden<br />
sich auch alle Nachbarvereine<br />
der <strong>PSG</strong> sowie ein<br />
Fanfarenzug aus Iserlohn.<br />
Außerdem fährt eine Kolonne<br />
von rund 20 Autos mit, da die<br />
Angst vor überraschendem<br />
Regenfall groß ist. Zu guter<br />
Letzt dürfen nicht die Jungschützen<br />
vergessen werden,<br />
die, von einem Reiter angeführt,<br />
in dem großen Umzug<br />
mitmarschieren.<br />
Tierischer Besuch<br />
beim Biergericht<br />
Am Nachmittag des Sonntags<br />
folgt das Konzert und<br />
später die feierliche Inthronisation<br />
in der Schützenhalle.<br />
Der Montag dagegen steht<br />
ganz im Zeichen des Biergerichts.<br />
Hier bekommt die<br />
Plettenberger Schützengesellschaft<br />
einen ganz besonderen<br />
Besuch aus dem Tierreich:<br />
Ein kleiner Affe wird während<br />
des Biergerichts Tambourmajor<br />
Rudi Denker auf<br />
den Arm gesetzt. Auch der<br />
tierische Freund, der eigentlich<br />
einem Schausteller gehört,<br />
wird zu einem begeisterten<br />
„Plettenberger Schützen“.<br />
Das <strong>Süderländer</strong> <strong>Tageblatt</strong><br />
stellt damals fest, dass<br />
der Affe „als einziger die Fassung<br />
behielt und scheint<br />
auch hier zu dem von Heiterkeitsstürmen<br />
geschüttelten<br />
Publikum sagen zu wollen:<br />
»Was seid ihr doch Affen!«“<br />
Eine Amtskette für<br />
den Biergerichtspräsidenten<br />
Eine Neuheit ist die Amtskette<br />
für den Biergerichtspräsidenten.<br />
In ihr wird der Name<br />
des amtierenden Vorsitzenden<br />
des Biergerichts eingraviert.<br />
1961 wird diese Ehre<br />
Erich Gembruch zu teil.<br />
Wie jedes Schützenfest –<br />
und erst recht jedes Jubiläum<br />
– wird auch 1961 feucht-fröhlich<br />
gefeiert. Befreit von den<br />
Zwängen der NS-Diktatur<br />
ließ es sich sicher unbeschwerter<br />
feiern. Nur noch 25<br />
<strong>Jahre</strong>, dann kann der große<br />
<strong>150</strong>-jährige Geburtstag gefeiert<br />
werden.
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STP<br />
Glückwunsch, <strong>PSG</strong> 1836! Donnerstag, 16. Juni 2011 SEITE 15<br />
Die Altmajestäten der <strong>PSG</strong><br />
Die Könige und Königinnen der <strong>Jahre</strong> 1836 – 1935<br />
1836 Heinrich Maus Wilhelmine Gregory<br />
1838 Friedr. Gerhard Gregory Elise Erley<br />
1840 Wilhelm Nölle Mathilde Höllermann<br />
1842 Ch. Dutz Susanne Schön<br />
geb. Kellermann<br />
1844 Wilhelm Hanebeck Wilhelmine Schulte<br />
1846 Peter Schnepper Caroline Geck<br />
1848 Wilhelm Selter Lorchen Schulte<br />
1850 Peter Rieckesmann Friederike Küsterer<br />
1852 Carl Esselen Frl. Hollmann<br />
1854 Wilhelm Müller Mathilde Wolf<br />
1856 Friedrich Tusch Auguste Boedts<br />
1859 Gottlieb Ehlhaus Wilhelmine Klumpe<br />
1861 Heinrich Weiß Josefiene Boedts<br />
1863 Obersteiger Stahlschmidt Frl. Lina Bettermann<br />
1865 J. W. Ströter Frau Caroline Meuser<br />
1867 Gustav Hanebeck Mathilde Hanebeck<br />
1869 Friedrich Geck Emma Seissenschmidt<br />
1871 Wilhelm Wever Auguste Kissing<br />
1873 Amtmann Rud. Schirmer Frau Posthalter Schulte<br />
1875 Wilhelm Ries Adelheid Wever<br />
1877 August Wilhelm Kissing Caroline Weiß<br />
1879 Rudolf Haape Frau Lina Bettermann<br />
1881 Albert Schulte Auguste Weiss<br />
1883 Carl Alberts Frau Wilh. Seissenschmidt<br />
1886 W.O.Schulte Frau Dr. Dörken<br />
1887 Wuppermann (Brennerei)Frau Apotheker Scheele<br />
1889 Fabrikant Carl Mylaeus Frl. Ida Niggetiet<br />
1891 Albert Niebch Frau Wilhelm Bitzhenner<br />
1893 Wilhelm Esselen Emma Schmidt<br />
geb. Kirchhoff<br />
1895 Fritz Tiemann Anna Seissenschmidt<br />
1897 Wilhelm Potthoff Frau Ernst Niebch<br />
1899 August Geck Frl. Lina Kämper<br />
1900 Friedrich Langenbach Frau Wilhelm Menschel<br />
geb. Hanebeck<br />
1901 Adolf Bock Frau Minna Eweler<br />
1902 Fritz Tiemann Minna Voß<br />
1903 Otto Geck Ida Gregory<br />
1904 Wilhelm Eweler Frau Justus Maas<br />
1905 Otto Wirth Emma Maercker<br />
1906 Emil Rückersberg Amanda Huß<br />
1907 Adolf Neuhaus Ida Haape<br />
1908 Fritz Wolf Minna Cordt<br />
1909 Kurt Stolze Lieschen Moeller<br />
1910 Carl Thomée Jeanette Schmidt<br />
1911 Reg.ref. Dr. v. Klitzing Gerda Schmidt<br />
1912 Otto Maercker Linchen Lüsebrink<br />
1913 Walter Hermens Paula Wirth<br />
1914 Wilhelm Schuster Minna Westhelle<br />
1915-20 -Kriegsjahre-<br />
1921 Willi Brülle Ella Hermens<br />
1922 Carl Muth Erna Groll<br />
1923 -Inflation-<br />
1924 Walter Siepmann Grete Frank<br />
1925 Adolf Ohle Frau Else Haape<br />
1926 - Hallenneubau -<br />
1927 Bürgerm. Dr. Schneider Lilly Mylaeus<br />
1928 Albert Kohlhage Frau Aenne Geck<br />
1929 Wilhelm Annemann Ida Muth<br />
1930 Adolf Menschel Ma. Heßmer (Jersey, USA)<br />
1931 - Notschützenfest - - nur Konzert mit Ball-<br />
1932 - Weltwirtschaftskrise -<br />
1933 Franz Potthoff Irmgard Mayer<br />
1934 Heinrich Niggetiet Mariechen Rübsamen<br />
1935 Paul Thomée Frau Paula Solms<br />
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Wir wünschen den Plettenberger Schützen<br />
zum Jubiläumsfest alles Gute!<br />
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Wir wünschen der <strong>PSG</strong> ein schönes Fest<br />
und viele Biermarken!<br />
JOACHIM SCHADE<br />
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Wir wünschen der<br />
Plettenberger<br />
Schützengesellschaft<br />
und ihren Gästen<br />
einen frohen Verlauf<br />
der Festtage!<br />
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ST – immer dabei<br />
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beim Jubiläums-Schützenfest<br />
wünscht der <strong>PSG</strong><br />
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Glückwunsch, <strong>PSG</strong> 1836! Donnerstag, 16. Juni 2011 SEITE 16<br />
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Zwischen diesen Bildern...<br />
Das Bild stammt aus dem Jahr 1961. Es zeigt die Grünetaler Abordnung beim Schützen-Umzug.<br />
Der Umzug im Jahr 1961 durch die Grünestraße. Vorneweg<br />
ein Schildträger mit historischer Schildaufschrift.<br />
Wir wünschen allen Schützen und<br />
ihren Gästen einen frohen Festverlauf!<br />
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Aus dem Jahr 1936: Soldaten des märkischen<br />
Landwehrregiments aus den Befreiungskriegen<br />
marschieren auf.<br />
. . . liegen 25 <strong>Jahre</strong><br />
Zwei Bilder, aber die gleiche Situation: Auf dem<br />
Bild oben rechts aus dem Jahr 1936 marschieren<br />
Soldaten des märkischen Landwehrregiments<br />
beim Umzug der Plettenberger Schützengesellschaft<br />
zum 100-jährigen Bestehen auf. Das Bild<br />
links zeigt ebenfalls einen Festumzug, nämlich<br />
den zum 125-jährigen Bestehen der <strong>PSG</strong>. Auf dem<br />
Bild aus dem Jahr 1961 ist die Abordnung des<br />
Grünetaler Schützenvereins zu sehen. Seit jeher<br />
ist der Umzug mit Freundschaft zwischen <strong>PSG</strong><br />
und den anderen Plettenberger Vereinen verbunden.<br />
Auch heute wird das nicht nur bei Umzügen<br />
gelebt. Die beiden Fotos unten stammen übrigens<br />
beide ebenfalls aus dem Jahr 1961, vom großen<br />
Festumzug durch die Innenstadt.<br />
Das Schützenfest ist seit jeher auch immer mit einer schönen Fahrzeugparade verbunden.<br />
So wie hier auf diesem Bild aus dem Jahr 1961 mit Käfer & Co.
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STP<br />
Glückwunsch, <strong>PSG</strong> 1836! Donnerstag, 16. Juni 2011 SEITE 17<br />
Die Altmajestäten der <strong>PSG</strong><br />
Die Könige und Königinnen der <strong>Jahre</strong> 1936 – 2010<br />
1936 Hans Hiby Frl. Hiltrud Prinz<br />
1937 Alfred Greth Frau Gertrud Schwarz<br />
1938 Fritz Middelhaufe Edith Mylaeus<br />
1939 Walter Schwarz Hedwig Rauterkus<br />
1950 Konditor H. Ochtendung Else Wurth<br />
1951 Friedrich-Wilh. Cordes Adele Fastenrath<br />
(gest. 30. Juni 1951) Prinzgem. Ernst Fastenrath<br />
1952 Willi Wurm Else Ohm<br />
1953 Erwin Wurth Hanna Ochtendung<br />
1954 Hugo Kirchhoff Ellen Köster<br />
1955 Ernst Köster Elli Hollweg<br />
1956 Heinz Glaeser Waltraud Hammer<br />
1957 Heinrich Kallweit Lotte Tusch<br />
1958 Ernst Rauterkus Eva Schmidt-Cotta<br />
1959 Ernst Florath Luise Baetzel<br />
1960 Werner Winkemann Hiltrud Fröhlich<br />
1961 Karl Thomée Hildegard Allhoff<br />
1962 Dr. Friedrich C. Schade Dr. T. Dawecke-Pickhardt<br />
1963 Paul Marl Heidi Schmidt-Towar<br />
1964 Heinrich Niggetiet Elsbeth Bender<br />
1965 Ulrich Meier Erika Eisenbach<br />
1966 Horst Römer Gisela Böckmann<br />
1967 Thomas Hiby Birgit von Finckenstein<br />
1968 Herbert Paul Helene Schwartpaul<br />
1969 Paul Niggemann Inge Menschel<br />
1970 Horst Keyser Renate Koch<br />
1971 Leo Schlütter Erna Paul<br />
1972 Klaus Tillmann Trude Schuhmacher<br />
1973 Rudolf Reichelt Lilo Weitzel<br />
1974 Wolfgang Knorn Elke Best<br />
1975 Karl-Josef Schmidt Helga Wilmink<br />
1976 Ulrich Koch Christel Cernuta<br />
1977 Manfred Eisenbach Renate Arndt<br />
1978 Karl-Wilhelm Bröcker Anne Isenberg<br />
1979 Lothar Lüsebrink Gisela Schulte-Meiners<br />
1980 Gerhard Wilmink Annette Schmidt<br />
1981 Herbert Koch Marianne Schade<br />
1982 Herbert Willeke-Voß Brigitte Güde<br />
1983 Klaus Schütrumpf Brigitte Bühner<br />
1984 Jürgen Engel Brunhilde Graul<br />
1985 Dirk Herzhoff Liselotte Koch<br />
1986 Rudi Söllner Anke Schröder<br />
1987 Peter Niggemann Elke Menteler<br />
1988 Ulrich Nennstiel Anne Knips<br />
1989 Dr. Malte Vieregge Annelie Eisenbach<br />
1990 Dr. Peter-Wilh. Baetzel Angelika Knips<br />
1991 Friedrich Schulte Christa Malik-Wurth<br />
1992 Udo Balshüsemann Karin Vieregge<br />
1993 Detlef Priemer Claudia Schlütter<br />
1994 Dr. Harald Heisler Christel Herzhoff<br />
1995 Heinz Ochtendung (jr.) Martina Scherer<br />
1996 Friedhelm Güde Helgard Schulte<br />
1997 Gerd Stederoth Gabriele Priemer<br />
1998 Gerhard Marl Heike Neumann<br />
1999 Detlef Römer Annette Schulte-Tengler<br />
2000 Lars Niggemann Susanne Manz<br />
2001 Martin Schlütter Beate Figge<br />
2002 Andreas Kurras Katrin Simon<br />
2003 Eberhard Koch Claudia Damm-Marl<br />
2004 Helmut Glaeser Renate Bock<br />
2005 Christoph Hümmler Sabine Plassmann<br />
2006 Wolfram Lux Magret Mainz<br />
2007 Thomas Großheim Isabell Nonne<br />
2008 Jan-Dirk Brösecke Heike Fernholz<br />
2009 Bernward Mainz Petra Lux<br />
2010 Moritz Hiby Anna Szajna<br />
Thronfoto von 1961: Sitzend von links Majestät Karl Thomée, Majestät Hildegard Allhoff<br />
sowie die beiden Vorgänger Werner Winkemann und Hiltrud Fröhlich.
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STP<br />
Glückwunsch, <strong>PSG</strong> 1836! Donnerstag, 16. Juni 2011 SEITE 18<br />
Mitglieder des Biergerichts zeigen hier ’86 Uniformen aus der Gründerzeit. � Repro: cc<br />
Jubiläum und<br />
Stadtsanierung<br />
Für das <strong>150</strong>-jährige Jubiläum wird die Stadtsanierung<br />
unterbrochen. „Bullen“ tragen Paul Thomée in die Halle<br />
PLETTENBERG � Das Jahr<br />
1986 ist in unserer Heimatstadt<br />
ein besonders markantes.<br />
Es ist gekennzeichnet<br />
durch die Stadtsanierung:<br />
überall im Zentrum wird gebuddelt,<br />
gebaggert und abgerissen.<br />
Doch das bedeutet<br />
keinesfalls, dass auch das<br />
<strong>150</strong>-jährige Jubiläum der<br />
Plettenberger Schützengesellschaft<br />
eine Baustelle ist.<br />
Provisorische<br />
Asphaltierung<br />
Im Gegenteil: für das<br />
Schützenfest werden eher<br />
neue Baustellen geschaffen.<br />
Denn damit der Festzug wie<br />
gewohnt über den Maiplatz<br />
marschieren kann, muss dieser<br />
erstmal provisorisch<br />
asphaltiert werden. Auch die<br />
Baugruben am Obertor werden<br />
für das besondere Fest<br />
verfüllt. Der vorläufig asphaltierte<br />
Fahrstreifen wird nach<br />
dem Ende des Schützenfestes<br />
wieder aufgerissen.<br />
„Kaiserwetter“ und<br />
Fußball-Drama<br />
Am Freitag herrscht „Kaiserwetter“:<br />
der Huldigungsmarsch<br />
und das Bürgerfest<br />
am Festzelt auf dem Wieden<br />
erfreuen sich strahlenden<br />
Sonnenscheins. Es wird sogar<br />
an die Fußballverrückten unter<br />
den Besuchern gedacht.<br />
Lange vor dem ersten „public<br />
viewing“ baut die Schützengesellschaft<br />
eine Leinwand<br />
im Festzelt auf, um die Übertragung<br />
des WM-Spiels<br />
Deutschland-Dänemark verfolgen<br />
zu können. Da die<br />
Sonne es aber an diesem Tag<br />
zu gut mit den Schützen<br />
meint, strahlt sie so sehr auf<br />
die Leinwand, dass auf dieser<br />
kaum noch etwas zu erkennen<br />
ist. Kurzerhand wird die<br />
Leinwand ab- und in der<br />
Schützenhalle wieder aufgebaut.<br />
Die 300 bis 400 Besucher<br />
des Festzeltes folgen der<br />
Leinwand bereitwillig in die<br />
Halle. Nach Abpfiff sind es<br />
mittlerweile rund 1 000 Besucher<br />
geworden. Deutschland<br />
unterliegt mit 2:0, erreicht<br />
dennoch als Zweitplatzierter<br />
die nächste Runde.<br />
„Rex Plettenbergensis“<br />
Der Samstag steht natürlich<br />
ganz im Zeichen des Königschießens.<br />
Mit dem 653.<br />
Schuss gelingt es Rudi Söllner<br />
um 17.57 Uhr den Vogel von<br />
der Stange zu holen. Der<br />
neue „Rex Plettenbergensis“<br />
wählt Anke Schröder zur Königin.<br />
Zum ersten Mal seit<br />
<strong>Jahre</strong>n ist die Schützenhalle<br />
bei der Proklamation wieder<br />
fast vollständig besetzt. Am<br />
Festzug beteiligen sich später<br />
20 Kapellen und Musikgruppen.<br />
Auch dieses Jubiläumsschützenfest<br />
wartet mit einer<br />
Neuheit auf: der erste Vorsitzende<br />
des Vereins wird zukünftig<br />
eine silberne Kette<br />
tragen. Das hat es vorher<br />
noch nicht gegeben und stellt<br />
ein weiteres Novum in der<br />
<strong>PSG</strong>-Historie dar.<br />
Viele viele Gäste<br />
Am Sonntag beginnt um<br />
15.00 Uhr der Festzug an der<br />
Ziegelstraße. Mehr als 60<br />
Gruppen nehmen teil. Mit dabei<br />
sind auch 38 Soldaten des<br />
Patenbataillons 204 aus Ahlen.<br />
Für manchen, wie<br />
Oberstleutnant Rolf Ebing, ist<br />
es die erste Teilnahme an einem<br />
Schützenfest. Er wird es<br />
sicher nie vergessen.<br />
Die „Bullen“ greifen ein!<br />
Das traditionelle Biergericht<br />
am Montag könnte nicht<br />
würdig sein, wenn es nicht<br />
wieder etwas ganz Besonderes<br />
gibt. In Erinnerung an den<br />
„Bullenritt“ des damaligen<br />
Bürgermeisters Paul „Piepken“<br />
Thomée 1953 tragen<br />
vier Biergerichtsmänner, als<br />
Polizisten verkleidet, Karl<br />
Paul Thomée in die Schützenhalle.<br />
„Piepken“ Thomée war<br />
1953 auf dem Rücken eines<br />
Bullen in die Schützenhalle<br />
„eingeritten“. Eine eigenwillige<br />
Interpretation des „Dinner<br />
for one“ führen „PEW“ Baetzel<br />
und Jürgen Knips auf und<br />
sorgen für großes Gelächter.<br />
Das letzte große Jubiläum<br />
von 1986 zeigt von Neuem,<br />
dass jedes dieser besonderen<br />
Feste mit Überraschungen<br />
und Neuheiten aufwarten<br />
kann. Die <strong>Jahre</strong> sind vergangen;<br />
doch die Institution PlettenbergerSchützengesellschaft<br />
ist trotz der mittlerweile<br />
175 <strong>Jahre</strong> immer noch jung<br />
geblieben. Na dann »Prost!«<br />
auf das Jubiläum 2011.
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STP<br />
Glückwunsch, <strong>PSG</strong> 1836! Donnerstag, 16. Juni 2011 SEITE 19<br />
Die Jungschützen der <strong>PSG</strong><br />
Die Könige und Königinnen der <strong>Jahre</strong> 1934 – 2008<br />
1934 A. Müller Gerda Winkemann<br />
1935 Alex Allhoff Ursula Fastenrath<br />
1937 Hermann Meister Lotte Hildebrandt<br />
1938 Werner Gutschlag Inge Merz<br />
1939 Klaus Schüder Hildegard Wirth<br />
1961 Jürgen Knips Bettina Winkemann<br />
1962 Ulrich Knips Ulla Müller<br />
1963 Rolf Günter Drepper Annegret Hirmer<br />
1964 Peter Hollweg Heidrun Schmidt<br />
1965 Diethelm Morherr Renate Schmidt<br />
1966 Matthias Schröder Susanne Thomée<br />
1967 Wolfgang Drepper Petra Haaso<br />
1968 Ulrich Pusch Margitta Süssenbach<br />
1969 Wilm Rapp Kati Krasberg<br />
1970 Christoph von Wrede Ute Listringhaus<br />
1971 Ulrich Rauch Susanne Pusch<br />
1972 H.J. Schemann Britta Höfer<br />
1973 Bernhard Schlütter Kirsten Lakomy<br />
1974 Joachim Schröder Sabine Voss<br />
1975 Thomas Fröhlich Anne Baberg<br />
1976 Thomas Engel Christine Thomée<br />
1977 Rainer Haape Birgit Lückel<br />
1978 Peter Pfeiffer Astrid Knecht<br />
1979 Thomas Grote Britta Schröder<br />
1980 Stefan Lüsebrink Ute Gersonde<br />
1981 Carsten Denker Silke Kordt<br />
1982 Thorsten Specht Sonja Weber<br />
1983 Carsten Körner Michaela Engel<br />
1984 Ingo Geck Henrika Hahn<br />
1985 Marc Rüdiger Strauss Gilda Wurth<br />
1986 Sebastian Vieregge Yvonne Eisenbach<br />
1987 Ralf Werner Stefanie Brenner<br />
1988 Lars Reiss Nina Richter<br />
1989 Sebastian Tengler Annika Schürmann<br />
1990 Christian Schneider Julia Schuster<br />
1991 Tobias Lux Sarah Anna Ross<br />
1992 Sebastian Schneider Carina Linde<br />
1993 Frederick Rentrop Sybille Schauerte<br />
1994 Jimo Akkathara Nina Nau<br />
1995 Bastian Mainz Jennifer Dorr<br />
1996 Stefan Kirchner Viktoria Schüssler<br />
1997 Sebastian Lützenkirchen Natalie Bainach<br />
1998 Philipp Geske Linda Geske<br />
1999 Tim Lux Katharina Vogt<br />
2000 Markus Schlütter Melanie Parschau<br />
2001 Markus Lohmann Bianca Mainz<br />
2002 Christian Schüttler Anne Hundt<br />
2003 Timo Schneider Marie-Christin Scheerer<br />
2004 Jens Ritthaler Sarah Krichel<br />
2005 Alexander Kranich Christina Plassmann<br />
2006 Stephen Schütt Sina Dienstühler<br />
2007 Pascal Riedesel Nathalie Runge<br />
2008 Moritz Tillmann Lea Maus<br />
2009 Matthias Tripp Leonie Duppke<br />
2010 Henning Brode Doreen Wilmink<br />
Glückwunsch, <strong>PSG</strong>!<br />
Eine Beilage des <strong>Süderländer</strong> <strong>Tageblatt</strong> zum 175-jährigen<br />
Jubiläum der Plettenberger Schützengesellschaft 1836 e.V.<br />
Anzeigenberatung: Sabrina Jeide, Florian Ahlers,<br />
Tobias Harbeke<br />
Redaktion: Christos Christogeros, Georg Dickopf,<br />
Stefan Aschauer-Hundt<br />
1986: <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>PSG</strong><br />
1986: <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>PSG</strong><br />
Jubiläums-Medaille<br />
Schützenkönig 1986: Rudi Söllner mit Königin Anke Schröder.<br />
Jubiläums-Ausstellung im Heimathaus.<br />
Titelbild einer Sonderbeilage der<br />
Heimatzeitung zum <strong>150</strong>-jährigen<br />
Bestehen der Plettenberger Schützengesellschaft<br />
im Jahr 1986.
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STP<br />
Glückwunsch, <strong>PSG</strong> 1836! Donnerstag, 16. Juni 2011 SEITE 20<br />
Schwarzenberg-Brunnen<br />
gab Geheimnisse preis<br />
Vier <strong>Jahre</strong> lang – bis kurz vor dem letzten großen<br />
Jubiläum – räumten die Schützen den Burgbrunnen aus<br />
Eine unvergessene Aktion<br />
prägte die <strong>Jahre</strong> vor dem letzten<br />
großen Jubiläumsschützenfest:<br />
Vier <strong>Jahre</strong> lang – ab<br />
1981 – mühte sich die Schützengemeinde<br />
beim Abteufen<br />
des Brunnens auf dem<br />
Schwarzenberg. Dirk Herzhoff<br />
und sein Hofstaat bewiesen<br />
hierbei ein beachtliches<br />
Engagement. Am 14. September<br />
1985 wurde von ihnen<br />
der Brunnenrekord mit 50<br />
Körben Steinen und Erdreich<br />
aufgestellt.<br />
PLETTENBERG � Am 19.<br />
Oktober 1985 war nach vierjähriger<br />
Arbeit das Ziel der<br />
Brunnenaktion mit einer<br />
Brunnentiefe von 26 Metern<br />
erreicht. Vor über hundert<br />
Ehrengästen, Gästen und interessierten<br />
Mitbürgern bedankte<br />
sich der Vorsitzende<br />
der Plettenberger Schützengesellschaft,<br />
Karl-Josef<br />
Schmidt in einer Festansprache<br />
bei allen, die dem Brunnenvorhaben<br />
wohlwollend<br />
durch Rat und Tat zur Seite<br />
standen. Ein besonderer<br />
Dank galt dem »Brunnen-<br />
Oberst« Gerd Wilmink, der<br />
als Organisator der Arbeiten<br />
selbst auf 28 Einsätze kam.<br />
Während der vier Arbeitsjahre<br />
am Brunnen halfen 132<br />
Mitglieder der Gesellschaft.<br />
Insgesamt 210 Tonnen, über<br />
1300 Förderkörbe mit Gestein,<br />
Erdreich und Gerümpel,<br />
wurden dabei in 48 Einsätzen<br />
aus der Tiefe geholt.<br />
Es klang zuerst wie eine<br />
Schnapsidee, als der Gedanken<br />
geboren wurde, die<br />
Schützengesellschaft könne<br />
dem Brunnen auf dem<br />
Schwarzenberg auf den<br />
Nur noch vier Meter tief war der Burgbrunnen am Schwarzenberg,<br />
als die Schützen 1981 ihre Abtäufarbeiten starteten.<br />
Sie kamen schließlich 26 Meter tief.<br />
Grund gehen. Immerhin weiß<br />
die Sage zu berichten, dass<br />
der Wasserspeicher des ehemaligen<br />
Schlosses Schwarzenberg<br />
ca. 80 Meter tief auf<br />
den Grund der Lenne gehen<br />
soll. Den Vorschlag, bis zum<br />
<strong>150</strong>-jährigen Bestehen der<br />
Schützengesellschaft im <strong>Jahre</strong><br />
1986 den Wahrheitsgehalt<br />
der Sage zu prüfen, nahm die<br />
Schützengesellschaft nach<br />
kurzer Diskussion an.<br />
� Generationen bewegte<br />
der Burgbrunnen<br />
„Wie tief mag der Brunnen<br />
wohl sein?“, fragten sich Generationen<br />
von Besuchern.<br />
Zu Prüfzwecken ließen sie<br />
dann meist mehrere Steine in<br />
den Brunnen fallen, so dass<br />
1981 nur noch vier Meter Tiefe<br />
gemessen werden konnten.<br />
Mit Eifer begannen die Mitglieder<br />
der Schützengesellschaft<br />
diese Steinschichten<br />
abzutragen. Es war eine<br />
mühselige Arbeit, wenn mit<br />
Hilfe eines Drahtkorbes<br />
Schicht um Schicht der Brunnenfüllung<br />
ans Tageslicht geholt<br />
wurde.<br />
Im Verlauf der Arbeiten<br />
waren alle Beteiligten gespannt,<br />
welche Überraschungen<br />
der Brunnen der Burgruine<br />
Schwarzenberg wohl in<br />
sich bergen würde. Nachdem<br />
man sich durch die Zivilisationsschichten<br />
der Nachkriegsjahre<br />
hindurchgearbeitet hatte,<br />
war man in einer Tiefe<br />
von 10 Metern angelangt.
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STP<br />
Glückwunsch, <strong>PSG</strong> 1836! Donnerstag, 16. Juni 2011 SEITE 21<br />
Im Brunnen fand sich<br />
ein rumänischer<br />
Karabiner von 1907<br />
Waffenexperten klärten das Fabrikat auf<br />
Fortsetzung von voriger Seite<br />
Aus Sicherheitsgründen<br />
musste in einer Tiefe von<br />
zehn Metern eine Plattform<br />
angebracht werden. Außerdem<br />
wurde das Mauerwerk,<br />
aus dem die Brunnenwandung<br />
bis in 10 Meter Tiefe bestand,<br />
mit Mörtel sauber verfugt.<br />
Sauber in Gestein gehauen<br />
war ab zehn Meter<br />
Tiefe der Schwarzenberg-<br />
Brunnen, der einen Durchmesser<br />
von gut zwei Metern<br />
hat.<br />
Im Verlauf der Grabungsarbeiten<br />
gab der Brunnen einige<br />
Geheimnisse preis. Zuerst<br />
fanden sich Wasserflaschen<br />
aus der Nachkriegszeit. Dann<br />
holte man schmiedeeiserne<br />
Geländerteile und Zierstäbe<br />
ans Licht. Besonders interessant<br />
war aber der Fund eines<br />
alten Gewehres samt Munition<br />
im Sommer des <strong>Jahre</strong>s<br />
1983. In zwölf Meter Tiefe<br />
wurden das Gewehr und 100<br />
Schuß Munition gefunden.<br />
Die Holzteile des Gewehres<br />
waren bereits abgefault. Die<br />
Eisenteile wiesen starken<br />
Rostbefall auf. Das Gewehrschloß<br />
fehlte, doch die Visiereinrichtung<br />
war noch komplett.<br />
Eine Untersuchung der<br />
Waffe durch zwei Waffenexperten<br />
aus Plettenberg ergab<br />
dann folgendes Ergebnis: Bei<br />
der Waffe handelt es sich um<br />
einen rumänischen Repetierkarabiner,<br />
Modell 1893, Kaliber<br />
6,5 Millimeter. Die Waffe<br />
wurde 1893 in Steyr (Österreich)<br />
für Rumänien hergestellt.<br />
Die rumänische Armee<br />
benutzte diese Waffe bis zum<br />
Ende des I. Weltkrieges.<br />
� Waffe kam offenbar<br />
als Beute zu uns<br />
Der Stempel „07“ am<br />
Schlosskasten ließ auf das<br />
Auslieferungsjahr (1907) an<br />
die Truppe schließen. Bei der<br />
Munition handelt es sich um<br />
rumänische Militärpatronen<br />
6,5 x 53 H. Es ist anzunehmen,<br />
dass die Waffe als Beute<br />
nach Plettenberg gekommen<br />
ist. Im Brunnen herrschten<br />
übrigens an allen Ausgrabungstagen<br />
konstante 8<br />
Grad.<br />
Es ist nicht gelungen, den<br />
Brunnen bis zum Niveau der<br />
Lenne aufzutäufen. Letztlich<br />
war das aber gar nicht mal<br />
entscheidend: Die Ausgrabungen<br />
waren eine gemeinschaftsstiftende<br />
Aktion, die<br />
über <strong>Jahre</strong> die Schützenfamilie<br />
verband. Und deshalb ist<br />
die über <strong>Jahre</strong> währende Anstrengung<br />
bis heute unvergessen!<br />
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Zusammengestellt aus dem<br />
Archiv der Heimatzeitung<br />
und der <strong>PSG</strong><br />
Als der Brunnen 15 Meter tief war, lud die <strong>PSG</strong> zu einem<br />
Schautag auf den Schwarzenberg ein. Begeistert blickten<br />
die Plettenberger in die Tiefe. � Foto: ST-Archiv<br />
Rudi Söllner ist vor 25 <strong>Jahre</strong>n <strong>PSG</strong>-König<br />
Dieses historische Bild zeigt vor 25 <strong>Jahre</strong>n <strong>PSG</strong>-König Rudi Söllner (li.) mit seinem Vorgänger<br />
Dirk Herzhoff und dem damaligen Oberst Udo Balshüsemann. Im Bild rechts<br />
jubeln die Jungschützen (v.r.n.l.) Frank Voss, Heiko Söllner, Lars Niggemann und Tobias<br />
Schröder dem <strong>PSG</strong>- Jubiläumskönig zu.
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STP<br />
Horrido<br />
und gute<br />
Festtage<br />
wünscht AUTOHAUS<br />
Glückwunsch, <strong>PSG</strong> 1836! Donnerstag, 16. Juni 2011 SEITE 22<br />
Auch das Fanfarencorps Landsknechte Halver nehmen am Sonntag am Festzug der<br />
Superlative teil.<br />
Über 1 500 Mitwirkende<br />
beim Festzug der Superlative<br />
Elf Musikkapellen beim über ein Kilometer langen <strong>PSG</strong>-Festzug<br />
Der Schützenfestsonntag<br />
steht ganz im Zeichen des<br />
großen Festumzugs. Dazu erfolgt<br />
um 14.30 Uhr das Antreten<br />
am Kaufpark an der Ziegelstraße.<br />
Von dort startet um<br />
15.00 Uhr der große Festzug<br />
durch die Innenstadt mit allen<br />
Schützenkompanien.<br />
PLETTENBERG � Am Festzug<br />
nehmen neben den Mitgliedern<br />
der Plettenberger Schützengesellschaft<br />
in ihren Kompanien<br />
und Kommissionen<br />
auch sechs Gastvereine teil.<br />
Musikalisch wird der große<br />
Festzug begleitet vom:<br />
● Musikzug der Freiwilligen<br />
Feuerwehr der Stadt Plettenberg<br />
● Musikverein Helden<br />
● Fanfarencorps Landsknechte<br />
Halver<br />
● Attendorner Fanfarenzug<br />
● Spielmannszug Rahmede<br />
● Tambourcorps Biekhofen<br />
St. Hubertus<br />
● Hattinger Fanfarenzug<br />
Rot-Weiß 1956<br />
● Canisius Stadtfanfaren<br />
Recklinghausen<br />
● Spielmannszug TV-Rönkhausen<br />
1892<br />
● Spielmannszug des BürgerschützenvereinsFinnentrop<br />
● Tambourcorps 1899 Heggen<br />
e.V.<br />
Vom Parkplatz des Einkaufsmarktes<br />
setzt sich der<br />
über ein Kilometer lange<br />
Festzug mit rund 1 500 Teilnehmern<br />
in Richtung Ziegelstraße<br />
in Bewegung. Von dort<br />
geht es über den Grafweg und<br />
die Kaiserstraße zum Maiplatz.<br />
Anschließend verläuft<br />
der Festzug durch die Wilhelmstraße<br />
und die Zimmerstraße<br />
bis zum Kreisverkehr<br />
Untertor.<br />
Optimaler Standort<br />
an der Bahnhofstraße!<br />
Von dort geht es weiter<br />
über die Bahnhofstraße bis<br />
VW Schauerte, wo sich die<br />
Festzugteilnehmer dann nach<br />
der Wendung begegnen. Von<br />
dort geht es über die Zimmerstraße<br />
und den Umlauf über<br />
Maiplatz und Grünestraße<br />
zurück zur Schützenhalle,<br />
wo ein großes Abschlusskonzert<br />
geplant ist.<br />
Oberst Rolf G. Wilmink<br />
empfiehlt den Festzugbesuchern<br />
die Bahnhofstraße und<br />
die Kaiserstraße. „Es wäre<br />
schön, wenn sich nicht alle<br />
Zuschauer auf den Maiplatz<br />
konzentrieren würden“, hofft<br />
Wilmink auf viele Zuschauer<br />
am Straßenrand. � ged<br />
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Glückwunsch, <strong>PSG</strong> 1836! Donnerstag, 16. Juni 2011 SEITE 23<br />
Festschrift und<br />
Bilder-DVD zum<br />
175. <strong>PSG</strong>-Jubiläum<br />
Rückblick auf die letzten 25 <strong>Jahre</strong><br />
sowie umfassende Bildersammlung<br />
175 <strong>Jahre</strong> Plettenberger<br />
Schützengesellschaft, für die<br />
Historienkommission um Peter<br />
Krieger ein Grund, eine<br />
Festschrift zum Jubelfest der<br />
Schützengesellschaft zu erstellen.<br />
PLETTENBERG � Die Festschrift,<br />
die pünktlich zum<br />
Schützenfest erscheinen<br />
soll, stellt einen Rückblick<br />
auf die vergangenen 25 <strong>Jahre</strong><br />
dar und ist somit ein Lückenschluss<br />
zur Festschrift<br />
„<strong>150</strong> <strong>Jahre</strong> Plettenberger<br />
Schützengesellschaft 1836<br />
e.V. – Heimatgeschichtliche<br />
Betrachtungen“ aus dem<br />
Jahr 1986, als die <strong>PSG</strong> ihr<br />
letztes großes Jubiläum begehen<br />
konnte.<br />
Neben dem Rückblick auf<br />
die <strong>Jahre</strong> 1986 bis 2011 werden<br />
die Kommissionen der<br />
Schützengesellschaft vorgestellt.<br />
Zusammen mit der<br />
Festschrift gibt es, wie auch<br />
beim 75. Jubiläum der Jungschützenkompanie<br />
im Jahr<br />
2009, eine Video-DVD mit<br />
Bildern aus den 30er <strong>Jahre</strong>n<br />
des 20. Jahrhunderts bis in<br />
das Jahr 2010.<br />
Erstellt hat die DVD der<br />
Plettenberger Filmemacher<br />
Georg Prüß, bekannt durch<br />
seine im Weidenhof-Kino<br />
präsentierten Filme zur Plettenberger<br />
Stadtgeschichte.<br />
Die Festschrift mitsamt DVD<br />
wird zum Preis von zehn<br />
Euro verkauft.<br />
Die Titelseite der <strong>PSG</strong>-<br />
Festschrift ziert ein Foto der<br />
ersten Schützenhalle der<br />
Schützengesellschaft auf<br />
dem Wieden, die 1918 aus<br />
ungeklärten Gründen abgebrannt<br />
ist, sowie die Jubiläumsmedaille,<br />
die die Schützen<br />
bei den Stammtischen<br />
der vergangenen drei <strong>Jahre</strong><br />
erringen konnten.<br />
Die Titelseite der <strong>PSG</strong>-Festschrift ziert ein Foto der ersten<br />
Schützenhalle der Plettenberger Schützengesellschaft auf<br />
dem Wieden, die am 11. Februar 1918 aus ungeklärten<br />
Gründen abgebrannt ist.<br />
Ein dreifaches Horrido<br />
der <strong>PSG</strong> im Jubiläumsjahr!
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STP<br />
Glückwunsch, <strong>PSG</strong> 1836! Donnerstag, 16. Juni 2011 SEITE 24<br />
Wir stellen uns vor<br />
Die Firma Beck u. Kaltheuner hat die Gesellschaftsform einer GmbH & Co. KG. Der Komplementär ist<br />
die Fa. Beck, Kaltheuner u. Co. GmbH. Die Gesellschafter sind die Familie Beck und die Familie<br />
Kaltheuner.<br />
Das Produktprogramm der Fa. Beck u. Kaltheuner umfasst die Herstellung von ungeformten<br />
Feuerfesterzeugnissen. Ein Teil dieser Erzeugnisse wird zu Fertigteilen verarbeitet, die eine spezielle<br />
Problemlösung komplizierter Partien von Ofenanlagen aller Art ermöglichen. Weiterhin werden komplette<br />
Installationen ausgeführt, d.h. Lieferung und Montage der eigenen Produkte und dem erforderlichen<br />
Zubehör.<br />
Die Abnehmer der Produkte sind zum größten Teil Unternehmen der eisenschaffenden Industrie. Im<br />
Anlagenbau werden Aggregate für Raffinerien und für die Umwelttechnik zugestellt.<br />
Lieferungen erfolgen für die Bereiche:<br />
Hochofen Stichlochmassen, Rinnenmassen, Kapellenmassen, Blasformisolierungen,<br />
Spritzmassen<br />
Stahlwerk Konverterverschlußstopfen, Spülsteine, Ausgußsteine, Lanzen, Aufprallplatten,<br />
Pfannenmassen, Schlackenschieber<br />
Walzwerk komplette Ofenzustellungen, Fertigteil-Hängedecken, Schienenisolierungen,<br />
sämtliche Reparaturen und Massen<br />
Kokerei Fertigbauteile für Koksofentüren, Reparaturmassen, Steigrohrauskleidungen,<br />
Ventildeckel<br />
Gießerei Pfannenmassen, Massen für Kupolöfen, Tauchglocken, Siphonmassen,<br />
Konverterplatten<br />
Anlagenbau Brennkammern, Kesselanlagen, Rauchgasrücksaugungen, Verbrennungsanlagen,<br />
Reaktoren, Gasreinigungsanlagen, Entstaubungsanlagen.<br />
Die Firma Beck u. Kaltheuner ist ein mittelständisches Unternehmen mit einer straff<br />
strukturierten Organisation. Flexibilität und schnelle Lieferbereitschaft sind oberstes<br />
Gebot. Das Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001 dient dem sicheren<br />
Erreichen einer kontrollierten Fertigung und bewirkt eine Belieferung unserer Kunden<br />
mit Produkten, die die zugesicherten Eigenschaften besitzen.