Arbeitsanweisung Probenahme - Wasserlabor-goettingen.de
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Abteilung Allg. Hygiene und Umweltmedizin, Laborbereich Umwelthygiene<br />
Titel:<br />
<strong>Probenahme</strong> und Konservierung DIN EN ISO 19648<br />
Seitenzahl: 11<br />
Version: 6 AWS-TW-002.6<br />
Datum: 03.08.2009<br />
Genehmigt tech. Leiter: __________________ Genehmigt QMB: _____________________<br />
1. Allgemeine Bemerkungen<br />
Die <strong>Probenahme</strong> aus Grundwasserleitern erfolgt im Wesentlichen nach <strong>de</strong>m<br />
Verfahren A13 <strong>de</strong>r Deutschen Einheitsverfahren zur Wasser-, Abwasser- und<br />
Schlammuntersuchung (DIN 38402 Teil 13). Die <strong>Probenahme</strong> von Rohwasser und<br />
Trinkwasser erfolgt nach <strong>de</strong>m Verfahren A14 <strong>de</strong>r Deutschen Einheitsverfahren zur<br />
Wasser-, Abwasser- und Schlammuntersuchung. Für bei<strong>de</strong> Verfahren ergeben sich<br />
Abweichungen aus folgen<strong>de</strong>n Punkten:<br />
a) Schöpfprobe steril: sterile Glasflasche in sterilen Halter mit Kette (Kettenhund)<br />
wird in <strong>de</strong>n Grundwasserleiter komplett ca. 10 bis 30 cm getaucht, befüllt,<br />
herausgezogen und mit sterilem Stopfen verschlossen.<br />
b) Schöpfprobe unsteril: Die unsterile Glasflasche wird in einen Flaschenhalter<br />
gespannt, <strong>de</strong>r an einer variablen Stange befestigt ist und wird dann in <strong>de</strong>n<br />
Grundwasserleiter komplett ca. 10 bis 30 cm eingetaucht, befüllt,<br />
herausgezogen und verschlossen.<br />
c) Sterile Entnahme am Zapfhahn: Wasser ablaufen lassen bis Temperaturkonstanz<br />
erreicht wird (mit Digitalthermometer ermitteln). Hahn zudrehen und mit<br />
Bunsenbrenner abflammen (vorher eventuell vorhan<strong>de</strong>ne Kunststoffteile<br />
entfernen). Wasser erneut laufen lassen, Probengefäß öffnen und unter<br />
laufen<strong>de</strong>n Wasserstrahl befüllen. Probengefäß verschließen.<br />
d) Unsterile Entnahme am Zapfhahn: wie Punkt c) jedoch ohne Abflammen <strong>de</strong>s<br />
Hahns.<br />
Wird an einer Stelle hintereinan<strong>de</strong>r eine Probe mit Abflammen <strong>de</strong>s Hahns für die<br />
Bakteriologie und ohne Abflammen für die Chemie entnommen, dann soll zuerst die<br />
Probe ohne Abflammen (unsterile Entnahme) gewonnen wer<strong>de</strong>n. Durch das<br />
Abflammen kann es zu einer chemischen Kontamination <strong>de</strong>r Probe kommen, wenn<br />
beispielsweise Metallstücke abplatzen und in das Gefäß gespült wer<strong>de</strong>n.<br />
Für die Bestimmung von Gasen wie z.B. Sauerstoff in <strong>de</strong>r Wasserprobe wird die<br />
Probe vorsichtig über einen Schlauch in die Flasche abgefüllt.<br />
Das Flaschenetikett wird mit <strong>Probenahme</strong>ort, Probenehmer, Probeentnahmeart,<br />
Datum und Analysenumfang beschriftet, sofern vor Ort ein Vordruck eines<br />
Probeni<strong>de</strong>ntifikationsdokumentes zur Verfügung steht.<br />
Die I<strong>de</strong>ntifikationsnummer unterschei<strong>de</strong>t sich von <strong>de</strong>r eigentlichen Tagebuchnummer im Labor dadurch, daß sie<br />
täglich neu mit 1 beginnend fortlaufend über die Zahl <strong>de</strong>r Proben <strong>de</strong>s jeweiligen Tages vergeben wird. Sie dient<br />
<strong>de</strong>r Zuordnung Probe – I<strong>de</strong>ntifikationsdokument außerhalb <strong>de</strong>s Labors vor Ort.<br />
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Abteilung Allg. Hygiene und Umweltmedizin, Laborbereich Umwelthygiene<br />
Titel:<br />
<strong>Probenahme</strong> und Konservierung DIN EN ISO 19648<br />
Seitenzahl: 11<br />
Version: 6 AWS-TW-002.6<br />
Datum: 03.08.2009<br />
Das Etikett enthält folgen<strong>de</strong> Angaben:<br />
Universität Göttingen, Abteilung Allgemeine Hygiene und Umweltmedizin<br />
Humboldtallee 34A, 37073 Göttingen Tel.: 0551-394970<br />
Kun<strong>de</strong>:...........................................................................................................<br />
.........................................................................<br />
Entnahmest.:.................................................................................................<br />
..................................................................................................<br />
..................................................................................................<br />
Datum:...................................... Uhrzeit:.....................................<br />
Wassertemp.:................°C Probenehmer:..............................<br />
? Routine ? Chem. ? Periodisch ? Anlage II/1 ? Anlage II/2<br />
? Ba<strong>de</strong>chem. ? Sonstiges: ...........................................<br />
Das Beispiel zeigt ein Etikett für Flaschen zur chemischen Trinkwasseruntersuchung.<br />
Die Fel<strong>de</strong>r „Kun<strong>de</strong>“, „Entnahmestelle“, „Datum“, „Uhrzeit“ und „Probenehmer“ können<br />
frei bleiben, wenn (wie zuvor bemerkt) die Probendaten unmittelbar nach erfolgter<br />
Entnahme durch <strong>de</strong>n Probenehmer in <strong>de</strong>n Probeni<strong>de</strong>ntifikationsschein eingetragen<br />
wer<strong>de</strong>n. In diesem Fall müssen sämtliche fehlen<strong>de</strong> Daten <strong>de</strong>s Etiketts im<br />
Probeni<strong>de</strong>ntifikationsschein erscheinen!<br />
Ist kein Probeni<strong>de</strong>ntifikationsdokument vor Ort verfügbar, so wer<strong>de</strong>n sämtliche<br />
Angaben an <strong>de</strong>n dafür vorgesehen Stellen auf <strong>de</strong>m Flaschenetikett vermerkt.<br />
Wahrnehmungen vor Ort bezüglich Färbung, Trübung, Geruch, Bo<strong>de</strong>nsatzbildung<br />
sind im Probeni<strong>de</strong>nfikationsschein bereits vor Ort eingetragen wor<strong>de</strong>n, wenn dieser<br />
direkt bei Entnahme ausgefüllt wur<strong>de</strong>. Das gilt auch für eventuell gemessene<br />
Leitfähigkeit, pH-Werte, die Konzentration an freiem o<strong>de</strong>r gebun<strong>de</strong>nem Chlor.<br />
Sind die Daten gesamt o<strong>de</strong>r teilweise auf <strong>de</strong>m Etikett vermerkt, so wer<strong>de</strong>n diese vom<br />
Etikett in <strong>de</strong>n Probei<strong>de</strong>ntifikationsschein unmittelbar während <strong>de</strong>s Probeneingangs<br />
im Labor übertragen.<br />
Die Proben wer<strong>de</strong>n im Probenannahmeraum (Raum 0.225) gesammelt. Zur<br />
ein<strong>de</strong>utigen I<strong>de</strong>ntifizierung erhalten sie dort eine fortlaufen<strong>de</strong> Nummer<br />
(Tagebuchnummer; vierstellig; z.B. 0001; Beginn <strong>de</strong>r Zählung am jeweils 01.01.<br />
eines je<strong>de</strong>n Jahres). Die Tagebuchnummer zur endgültigen Zuordnung <strong>de</strong>r Probe im<br />
Labor wird dokumentenecht auf <strong>de</strong>m Probeni<strong>de</strong>ntifikationsschein und das<br />
Flaschenetikett aufgetragen.<br />
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2. Routinemäßige Entnahme von Trinkwasserproben:<br />
Es wird zwischen einer <strong>Probenahme</strong> für die chemische (unsterile Bedingungen) und<br />
für die mikrobiologische (sterile Bedingungen) Analytik unterschie<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>n meisten<br />
Fällen wer<strong>de</strong>n Parameter aus bei<strong>de</strong>n Gruppen untersucht, d.h. es sind an einer<br />
<strong>Probenahme</strong>stelle Proben sowohl für die chemische als auch für die<br />
mikrobiologische Analytik zu entnehmen.<br />
Wer<strong>de</strong>n chemische und mikrobiologische Parameter untersucht, so ist es<br />
zweckmäßig, zuerst die Probe für die chemischen (unsteril), dann für die<br />
mikrobiologischen (steril) Parameter zu entnehmen. Begründung: Für die<br />
mikrobiologischen Parameter muß die <strong>Probenahme</strong>stelle abgeflammt wer<strong>de</strong>n, was<br />
zur Freisetzung von Schwermetallen führen kann und die nach <strong>de</strong>r mikrobiologische<br />
<strong>Probenahme</strong> erfolgen<strong>de</strong> chemische <strong>Probenahme</strong> stören wür<strong>de</strong>.<br />
2.1 Vorgehen:<br />
Es sind ausschließlich <strong>Probenahme</strong>flaschen <strong>de</strong>s Labors zu verwen<strong>de</strong>n.<br />
In <strong>de</strong>r Regel wird eine kontinuierliche Stichprobe <strong>de</strong>s Kaltwassersystems<br />
entnommen. In Son<strong>de</strong>rfällen kann nach Anweisung <strong>de</strong>r Aufsichtsbehör<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r um<br />
zusätzlichen Wünschen <strong>de</strong>s Betreibers zu entsprechen, davon abgewichen wer<strong>de</strong>n<br />
(z.B. diskontinuierliche Stichprobe als gestaffelte Stagnationsprobe zur Klärung <strong>de</strong>r<br />
Frage, ob die Hausinstallation o<strong>de</strong>r Armatur einen nachteiligen Einfluß auf die<br />
Trinkwasserbeschaffenheit ausübt).<br />
2.2 <strong>Probenahme</strong> für die chemische Analytik (als kontinuierliche Stichprobe):<br />
o <strong>Probenahme</strong>armatur prüfen (thermische Beständigkeit, Sichtprüfung auf<br />
Sauberkeit).<br />
o Ggf. vorhan<strong>de</strong>nen Perlator einschließlich Dichtung entfernen.<br />
o Kaltwasserventil (sofern nicht an<strong>de</strong>rs angewiesen) <strong>de</strong>r Armatur öffnen,<br />
Wasser bis zur Temperaturkonstanz ablaufen lassen. Temperaturkonstanz mit<br />
einem meßtechnisch rückgeführten Thermometer <strong>de</strong>s Labors überprüfen.<br />
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o <strong>Probenahme</strong>flasche (1,0 o<strong>de</strong>r 0,5 L PE-HD-Flasche) öffnen, mit <strong>de</strong>m aus <strong>de</strong>r<br />
Armatur auslaufen<strong>de</strong>n Wasserstrahl ca. halb füllen, schwenken und <strong>de</strong>n Inhalt<br />
verwerfen. Begründung: Es ist möglich, daß sich noch Salpetersäurereste <strong>de</strong>r<br />
Aufbereitung in <strong>de</strong>r Flasche befun<strong>de</strong>n haben, die zu falsch positiven Befun<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>s Nitrats o<strong>de</strong>r falsch niedrigen pH-Werten führen wür<strong>de</strong>n.<br />
o Anschließend die <strong>Probenahme</strong>flasche mit <strong>de</strong>m Wasserstrahl aus <strong>de</strong>r Armatur<br />
randvoll füllen und sofort verschließen.<br />
o Beschriftung <strong>de</strong>s Etiketts sorgfältig durchführen, auch eventuelle<br />
Bemerkungen vor Ort eintragen (z.B. Geruch, örtliche Gegebenheiten, etc.).<br />
o Flasche in eine Kühlbox überführen und alsbald in das Labor verbringen. Die<br />
Temperatur <strong>de</strong>r Wasserprobe sollte in keiner Weise ansteigen.<br />
o Im Labor die Probe sofort in einen Kühlschrank o<strong>de</strong>r Kühlraum stellen<br />
(Temperatur ca. 4°C).<br />
o Beginn <strong>de</strong>r Analyse innerhalb von 24 Stun<strong>de</strong>n nach <strong>Probenahme</strong>.<br />
Anmerkung: Für die Bestimmung von organischen Substanzen (z.B. PAKs, etc.) sind<br />
1,0 o<strong>de</strong>r 2,5 Liter-Braunglasflaschen mit Schraub<strong>de</strong>ckel; für die Bestimmung von<br />
halogenorganischen Stoffen (LHKWs) sind 250 o<strong>de</strong>r 500 mL Braunglasflaschen mit<br />
Normschliff und Glasstopfen anstelle <strong>de</strong>r routinemäßig zu verwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n PE-HD-<br />
Flaschen einzusetzen. Die Flaschen müssen jeweils randvoll gefüllt sein.<br />
2.3 <strong>Probenahme</strong> für die mikrobiologische Analytik (als kontinuierliche<br />
Stichprobe):<br />
o Entnahmearmatur nach chemischer Analyse schließen.<br />
o Bei thermischer Beständigkeit mit einem Lötbrenner die Armatur abflammen<br />
bis das Geräusch von sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>m Wasser an <strong>de</strong>r Armatur vernommen wer<strong>de</strong>n<br />
kann. 1 Vorsicht bei verchromten Armaturen (Chromüberzug kann abplatzen<br />
o<strong>de</strong>r es zeigen sich Anlauffarben).<br />
o Nach <strong>de</strong>m Abflammen die Armatur öffnen und Wasser bis zur<br />
Temperaturkonstanz ablaufen lassen.<br />
o Derweil eine hygienische Hän<strong>de</strong><strong>de</strong>sinfektion durchführen.<br />
o Anschließend die <strong>Probenahme</strong>flasche (sterilisierte Glasflasche mit<br />
Kunststoff<strong>de</strong>ckel in Alufolie-Schutzmantel) öffnen und durch <strong>de</strong>n Wasserstrahl<br />
<strong>de</strong>r Armatur bis ca. ¾ <strong>de</strong>s Volumens füllen. Begründung: Der Luftraum wird<br />
benötigt, damit möglicherweise suspendierte Mikroorganismen vor <strong>de</strong>r<br />
Analyse durch Aufschütteln resuspendiert wer<strong>de</strong>n können.<br />
1 Ist die Armatur thermisch nicht beständig, kann mit Ethanol-Wasserstoffperoxid-Lösung (80% Ethanol, 0,3%<br />
Wasserstoffperoxid mit Wasser ad 100%) im Sprühverfahren <strong>de</strong>sinfiziert war<strong>de</strong>n. Einwirkzeit ca. 3 Minuten<br />
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o Den Deckel während <strong>de</strong>r Befüllung <strong>de</strong>r Flasche nach unten richten um<br />
Spritzkontaminationen zu vermei<strong>de</strong>n.<br />
o Flasche anschließend verschließen, beschriften und in Kühlbox in das Labor<br />
verbringen. Dort ebenfalls bei ca. 4°C kühlen bis innerhalb von 24h die<br />
Untersuchung begonnen wer<strong>de</strong>n kann.<br />
2.4 Beson<strong>de</strong>rheiten bei <strong>de</strong>sinfizierten Wässern:<br />
Ist es bekannt o<strong>de</strong>r besteht <strong>de</strong>r Verdacht, daß das zu untersuchen<strong>de</strong> Wasser durch<br />
Chlor, Chlordioxid o<strong>de</strong>r Ozon <strong>de</strong>sinfiziert wur<strong>de</strong>, ist <strong>de</strong>r Wasserprobe für die<br />
mikrobiologische Untersuchung ein Volumen von 4,0mL steriler Na2S2O3-Lösung<br />
(c=0,05 mol/L) pro Liter zuzufügen, um das Desinfektionsmittel zu inaktivieren.<br />
Begründung: Es wür<strong>de</strong>n durch die (wenn auch geringe) Remanenz <strong>de</strong>s<br />
Desinfektionsmittels Mikroorganismen nach <strong>de</strong>r <strong>Probenahme</strong> unkontrolliert<br />
inaktiviert, was zu falsch niedrigen Befun<strong>de</strong>n führen wür<strong>de</strong>.<br />
3. Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>r Trinkwasserprobenahme bei speziellen<br />
Fragestellungen:<br />
3.1. Mikrobiologische <strong>Probenahme</strong> für die Legionellenbestimmung:<br />
Für die Bewertung von Legionella sp. im Trinkwasser sind min<strong>de</strong>stens drei<br />
Entnahmestellen erfor<strong>de</strong>rlich:<br />
o Trinkwassererwärmerausgang<br />
o Eine möglichst weit davon entfernte Zapfstelle<br />
o Zirkulationsrücklauf<br />
Begründung: Durch die dreigliedrige <strong>Probenahme</strong> kann festgestellt wer<strong>de</strong>n, ob die<br />
erfor<strong>de</strong>rliche Desinfektions-Temperatur von > 60°C an je<strong>de</strong>r Stelle <strong>de</strong>s<br />
Warmwassersystems erreicht wer<strong>de</strong>n kann.<br />
o Ggf. vorhan<strong>de</strong>nen Perlator o<strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>ne Brauseeinrichtung entfernen.<br />
o Durchführung einer hygienischen Hän<strong>de</strong><strong>de</strong>sinfektion<br />
o Ca. 3 Liter Warmwasser aus <strong>de</strong>r Armatur in einen Eimer ablaufen lassen,<br />
Temperatur messen und dokumentieren<br />
o Entnahmestelle mit Lötbrenner abflammen und anschließend Warmwasser<br />
öffnen<br />
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o 1,0 Liter Probe in eine sterile Glasflasche <strong>de</strong>s Labors ablaufen lassen, bis<br />
diese ¾ gefüllt ist.<br />
o Bei Vorhan<strong>de</strong>nsein von Desinfektionsmitteln im Warmwasser (Chlor,<br />
Chlordioxid o<strong>de</strong>r Ozon) muß ein Volumen von 4 mL Na2S2O3-Lösung<br />
(c=0,05mol/L) zugegeben wer<strong>de</strong>n, um das Desinfektionsmittel zu inaktivieren<br />
(vgl. 1.4)<br />
o Abschließend Warmwasser weiter ablaufen lassen bis Temperaturkonstanz<br />
erreicht ist. Endtemperatur ebenfalls dokumentieren.<br />
o Die Probe ist anschließend zu kühlen und analog 1.3 zu handhaben.<br />
3.2 Zufallsstichprobe (Z-Probe):<br />
An einer von <strong>de</strong>r Aufsichtsbehör<strong>de</strong> festgelegten Entnahmestelle eines<br />
Versorgungsgebietes wird zu einer zufälligen Zeit am Tage eine Probe von 1 Liter<br />
Trinkwasser in eine PE Probenflasche entnommen. Es wird kein Ablaufmanöver bis<br />
Temperaturkonstanz und kein Entfernen <strong>de</strong>s ggf. vorhan<strong>de</strong>nen Perlators<br />
durchgeführt. Die Probe gibt einen Überblick über die Beschaffenheit <strong>de</strong>s Wassers<br />
unter üblichen Nutzungsbedingungen <strong>de</strong>s Verbrauchers. Die Probe ist zu kühlen und<br />
analog 1.2 zu handhaben.<br />
3.3 Chemische <strong>Probenahme</strong> als gestaffelte Stagnationsprobe:<br />
Um <strong>de</strong>n Einfluß von Werkstoffen <strong>de</strong>r Hausinstallation auf die<br />
Trinkwasserbeschaffenheit unter Stagnationsbedingungen zu untersuchen, ist eine<br />
gestaffelte Stagnationsprobe erfor<strong>de</strong>rlich (Bun<strong>de</strong>sgesundheitsblatt (2004) 47; Seiten<br />
296ff). Es wer<strong>de</strong>n insgesamt 3 Proben (S0,S1 und S3) entnommen, in <strong>de</strong>nen die<br />
Parameter Blei, Kupfer und Nickel bestimmt wer<strong>de</strong>n. Weitere<br />
Schwermetallparameter sind fakultativ möglich.<br />
Die drei <strong>Probenahme</strong>flaschen sind zusätzlich zur üblichen Beschriftung mit <strong>de</strong>m<br />
Vermerk S0, S1 und S2 zu versehen.<br />
o <strong>Probenahme</strong> S0:<br />
o Ggf. vorhan<strong>de</strong>nen Perlator entfernen und Wasser bis<br />
Temperaturkonstanz ablaufen lassen.<br />
o Danach 1,0 Liter in eine PE-<strong>Probenahme</strong>flasche füllen.<br />
o Diese Probe repräsentiert das Wasser <strong>de</strong>s Trinkwasserversorgers<br />
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o <strong>Probenahme</strong> S1 und S2:<br />
o Nach <strong>de</strong>r S0-Probe die Armatur für min<strong>de</strong>stens 2, maximal 4 Stun<strong>de</strong>n<br />
schließen, so daß Stagnation in <strong>de</strong>m zugehörigen Strang vorliegt.<br />
o Danach unmittelbar 1,0 Liter Wasser in eine PE-<strong>Probenahme</strong>flasche<br />
füllen = S1-Probe. Diese Probe zeigt <strong>de</strong>n Einfluß <strong>de</strong>r Entnahmearmatur<br />
auf das Trinkwasser<br />
o Ist die S1 – Probe erfolgt, noch einmal 1,0 Liter Wasser in eine weitere<br />
PE-<strong>Probenahme</strong>flasche füllen = S2-Probe. Diese Probe weist <strong>de</strong>n<br />
Einfluß <strong>de</strong>s Rohrmaterials <strong>de</strong>r Hausinstallation auf das Trinkwasser<br />
aus.<br />
Die Proben sind zu kühlen und analog 1.2 zu handhaben.<br />
4. <strong>Probenahme</strong> aus Schwimm- und Ba<strong>de</strong>becken für die mikrobiolog.<br />
Untersuchung<br />
Das Beckenwasser wird als Schöpfprobe aus einer Tiefe von 10 bis 30 cm unter <strong>de</strong>m<br />
Wasserspiegel entnommen. Begründung: An <strong>de</strong>r Oberfläche <strong>de</strong>s Wasserspiegels<br />
liegt ein Mikrolayer aus verschie<strong>de</strong>nen Bakterien vor, <strong>de</strong>r falsch hohe Meßwerte<br />
vortäuschen wür<strong>de</strong>.<br />
o Es sind in Umverpackungen (Papier-Folienverbundverpackung) sterilisierte<br />
<strong>Probenahme</strong>flaschen <strong>de</strong>s Labors aus Glas (V= 1 Liter) zu verwen<strong>de</strong>n, um eine<br />
Anflugverkeimung <strong>de</strong>r Außenoberflächen zu vermei<strong>de</strong>n.<br />
o Die Flaschen müssen vor <strong>de</strong>r Verpackung und Sterilisation mit 4,0 mL<br />
Na2S2O3-Lösung (c=0,05 mol/L) beschickt wer<strong>de</strong>n, um das Chlor <strong>de</strong>s<br />
Ba<strong>de</strong>beckenwassers zu inaktivieren.<br />
o Vor <strong>de</strong>r eigentlichen <strong>Probenahme</strong> die Durchströmungsrichtung <strong>de</strong>s Beckens<br />
feststellen.<br />
o Die Probe muß gegenüber <strong>de</strong>m Beckeneinlauf entnommen wer<strong>de</strong>n.<br />
o Eine hygienische Hän<strong>de</strong><strong>de</strong>sinfektion ist durchführen.<br />
o <strong>Probenahme</strong>flasche möglichst aspetisch aus <strong>de</strong>r Sterilgutverpackung (Papier-<br />
Folienverbund-Verpackung) auspacken und in eine zuvor <strong>de</strong>sinfizierte 2<br />
<strong>Probenahme</strong>stange einspannen.<br />
2 mit Ethanol-Wasserstoffperoxid-Lösung; 80% Ethanol, 0,3% Wasserstoffperoxid<br />
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o Alternativ kann bei Fehlen einer geeigneten <strong>Probenahme</strong>stange ein steriler<br />
Handschuh angelegt wer<strong>de</strong>n und die <strong>Probenahme</strong>flasche mit <strong>de</strong>r Hand<br />
geführt wer<strong>de</strong>n.<br />
o <strong>Probenahme</strong>flasche öffnen, Deckel kontaminationsfrei zur Seite legen.<br />
o Die <strong>Probenahme</strong>flasche nun horizontal in eine Tiefe von 10 bis 30 cm<br />
tauchen, dann senkrecht drehen und Wasser einlaufen lassen.<br />
o Die Flasche sollte nach <strong>de</strong>r Beprobung von ¾ <strong>de</strong>s Gesamtvolumens gefüllt<br />
sein.<br />
o Flasche verschließen, beschriften (Bleistift) und analog 1.3 handhaben.<br />
Die Proben sind zu kühlen und analog 1.2 zu handhaben.<br />
Die weiteren <strong>Probenahme</strong>n (Füllwasser, Wasser nach Aufbereitung, etc.) in<br />
Ba<strong>de</strong>anstalten unterschei<strong>de</strong>n sich nicht von <strong>de</strong>m unter 1.2 und 1.3 beschriebenen<br />
Vorgehen.<br />
5. Material für die <strong>Probenahme</strong><br />
5.1 Flaschenmaterial:<br />
o Sterile <strong>Probenahme</strong>flaschen aus Glas mit Institutsetikett und<br />
Behandlungsindikator für die <strong>Probenahme</strong> von mikrobiologischen<br />
Wasserproben (V= 1000 mL o<strong>de</strong>r 500 mL) [T+B]<br />
o Unsterile <strong>Probenahme</strong>flaschen aus Kunststoff (PE) mit Institutsetikett (V=<br />
1000 mL o<strong>de</strong>r 500 mL), säuregespült, für die <strong>Probenahme</strong> von Wasserproben<br />
zur chemischen Untersuchung (anorganische Parameter) [T+B]<br />
o Unsterile <strong>Probenahme</strong>flaschen aus Glas mit Institutsetikett (V= 1000 mL o<strong>de</strong>r<br />
2500 mL), säuregespült und ausgekocht, für die <strong>Probenahme</strong> von<br />
Wasserproben zur chemischen Untersuchung (organische Parameter) [T]<br />
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5.2 Hilfsmittel:<br />
o Kühlbox mit Kühlakkus [T+B]<br />
o Wasserpumpenzange [T+B]<br />
o Eimer, 5 Liter Inhalt [T]<br />
o Laborgasbrenner („Lötlampe“) [T+B]<br />
o Ethanol w=80% v/v mit 0,3 % H2O2 in Sprühflasche (sporentötend, wenn<br />
Laborgasbrenner zur Desinfektion <strong>de</strong>r Entnahmestelle nicht zum Einsatz<br />
kommen kann) [T+B]<br />
o Sterile Handschuhe [B]<br />
o Secchi-Scheibe für Sichttiefe bei offenen Gewässern [B]<br />
o Flaschenhalterung mit Einspannvorrichtung und Verlängerung für<br />
<strong>Probenahme</strong> aus Becken o<strong>de</strong>r offenen Gewässern ("<strong>Probenahme</strong>stange")<br />
[T+B]<br />
o Zeituhr, funkrückgeführt für die genaue Feststellung <strong>de</strong>r Ortszeit [T+B]<br />
o Kugelschreiber [T+B]<br />
o Filzschreiber, wasserfest [T+B]<br />
o Bleistift [T+B]<br />
o Probeni<strong>de</strong>ntifikationsscheine<br />
o Natriumthiosulfat-Lösung, sterilisiert (c=0,05 mol/L); abgefüllt in<br />
Kunststoffröhrchen á 4 mL für 1,0 Liter Probe, bzw. á 2mL für 0,5 Liter Probe<br />
[T+B]<br />
Die Materialien müssen in ausreichen<strong>de</strong>r Reserve vorhan<strong>de</strong>n sein.<br />
Anmerkung: Signatur T = Utensielien für Trinkwasser; B = Utensilien für Ba<strong>de</strong>wasser<br />
5.3 Meßgeräte für die Bestimmung von instabilen Parametern vor Ort:<br />
o Thermometer (meßtechnisch rückgeführt)<br />
o pH-Meter (arbeitstäglich kalibriert)<br />
o Photometer (z.B. MN 300D) zur photometrischen Chlor,- Ozon,- und<br />
Chlordioxidmessung<br />
o Macherey-Nagel Testsets zur Chlor,- Ozon- und Chlordioxidmessung<br />
o Feinpipette (Kolbenhubpipette) V = 5 mL<br />
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6. Abbildungsanhang:<br />
Abb.1: Abb.2:<br />
Unsterile PE-HD-Flasche für Routineproben Sterile Glasflasche für Trinkwasser-<br />
<strong>de</strong>r chemischen Analytik proben zur mikrobiol. Analytik,<br />
2 Röhrchen Na2S2O3-Lsg. für 1 Liter<br />
Abb.3: Abb.4:<br />
Sterile Glasflasche in Sterilgutverpackung Glasflasche (Braunglas) mit Schraub-<br />
mit Na2S2O3-Beschickung für Schöpfperoben verschluß für organische Parameter<br />
aus Ba<strong>de</strong>becken<br />
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Abb.5:<br />
Braunglasflasche mit Schliffstopfen für die<br />
Halogenkohlenwasserstoff-Analytik<br />
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