1/2002 - u.a. Budd-Chiari-Syndrom, Leberdialyse - Aktuell ...
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Fliegt Gedanken –<br />
Getragen von der Sehnsucht<br />
nach Sonne und Wärme<br />
Die Sehnsucht nach Sonne, Licht und Wärme<br />
ist eines der stärksten Bedürfnisse der Menschen.<br />
Nach kalten, regnerischen Tagen<br />
empfinden wir die ersten Sonnenstrahlen<br />
als besonders wohltuend, und wenn die<br />
Tage im Frühling heller werden und die<br />
Sonne länger scheint, fühlen wir uns gleich<br />
beschwingter und energiegeladener.<br />
Das Immunsystem wird über die Lichtreize,<br />
die unser Körper aufnimmt, positiv stimuliert.<br />
Auch die Natur reagiert auf die Sonne,<br />
indem Pflanzen, Sträucher und Bäume Licht<br />
und Farbe speichern. Die Naturmedizin geht<br />
davon aus, dass natürliche Heilmittel die<br />
gesundheitsfördernde Wirkung von Sonnenlicht<br />
in sich tragen und weitergeben. Deshalb<br />
wird Rohkost in der Naturheilkunde auch als<br />
Sonnenkost bezeichnet. Unser Leben, unsere<br />
Gesundheit und unser Wohlergehen sind abhängig<br />
von der Sonne. Sie ist ein wichtiger Faktor unserer<br />
körperlichen und seelischen Vorgänge. Es scheint eine<br />
tiefe Urharmonie zwischen Sonne, Licht und Wärme zu<br />
geben. Heilung und Gesundheit sind seit Jahrtausenden<br />
bekannt Schon die alten Ägypter errichteten Tempel zur Lichtbehandlung<br />
von Kranken. Der griechische Arzt Hippokrates empfahl,<br />
Wohnplätze im milden Licht des Ostens zu beziehen. Heute versucht man,<br />
durch Lichttherapien mit künstlichem Licht, die Genesung von Kranken zu fördern.<br />
Von jeher haben Forscher und Philosophen versucht, hinter das Geheimnis<br />
des Zentralgestirns Sonne zu kommen. Erst im letzten Jahrhundert entdeckten<br />
Physiker , dass sie ein riesiger Gasball ist. Ihre Strahlkraft bestimmt<br />
unser Leben. Wie kein anderes Gestirn hat die Sonne die Phantasie der<br />
Menschen angeregt, die ihr im Laufe der Zeit allerlei Gesichter und<br />
Geschichten andichteten. Von antiken Völkern als Gottheit angebetet,<br />
von vergangenen Kulturen als Idol verehrt, hat die<br />
Sonne auch heute nichts von ihrer magischen Anziehungskraft<br />
verloren. Trotz aller wissenschaftlichen<br />
Aufklärung ist sie auch heute für viele Menschen<br />
noch immer ein Mythos: nah und<br />
fern zugleich, fremd und faszinierend.<br />
■ Sigrid Müller<br />
[40]<br />
Zugspitze – nur mit der Bahn ?<br />
Im September 1998 wurde ich transplantiert. Im Frühsommer 2001<br />
besuchte ich einen Kletterkurs, machte mit meinem Mann schon ein paar<br />
Wanderungen und fühlte mich unendlich fit. Dann kam die Gelegenheit.<br />
In der Familiengruppe des Deutschen Alpenvereins Friedrichshafen (DAV FN)<br />
wurde die Zugspitze angeboten.<br />
Laut Wanderführer lagen 6-7 Stunden Klettern<br />
im wechselnden Gelände vor uns. Erst<br />
eine dreiviertel Stunde Wanderung, dann<br />
ein eineinhalbstündiger leichter Klettersteig<br />
mit einer 20 m langen Leiter, einem 40 m<br />
Quergang auf Stahlstiften (Brett). Dann<br />
eine Stunde anstrengender Aufstieg über<br />
ein Geröllfeld zum Schneefeld, mit Steigeisen<br />
und Eispickel ausgerüstet in 45 Minuten<br />
zu überqueren. Hier beginnt der ausgesetzte<br />
Teil des Klettersteiges. Zwei Stunden<br />
drahtseilgesichert fast senkrechte Felswände<br />
empor zum Gipfel. In Zahlen: 5 km<br />
horizontale Entfernung, 1600 Höhenmeter.<br />
Am 28. Juli machten wir es wahr. Mein<br />
Mann, meine 13jährige Tochter und noch<br />
einige Leute vom DAV FN machten sich auf<br />
den Weg, den höchsten Berg Deutschlands<br />
zu erklimmen.<br />
Am Freitagabend ging es ganz gemütlich<br />
vom Parkplatz Hammersbach bei Garmisch<br />
Partenkirchen zur Höllentalangerhütte.<br />
Alleine diese 2,5 Stunden Aufstieg<br />
durch die Höllentalklamm waren schon ein<br />
Erlebnis. Rauschende Wasser zwischen 100<br />
m hohen Felsen. Gott sei Dank war unser<br />
Nachtlager reserviert, denn nicht nur wir<br />
hatten es uns vorgenommen, 1600 Höhenmeter<br />
zu erklimmen, noch viele andere<br />
Kletterer nutzten das tolle Wetter aus.<br />
Es war ein<br />
berauschendes<br />
Gefühl, dem Gipfel<br />
immer näher zu<br />
kommen. 2962 m hoch<br />
liegt die Zugspitze<br />
und ich habe es<br />
geschafft!<br />
Nach einer gut durchschlafenen Nacht im<br />
Matratzenlager gab es morgens um 6<br />
Uhr unser Frühstück. 7 Uhr war Abmarsch.<br />
Die Zugspitze lag noch leicht im Wolkenfeld,<br />
aber man konnte sie erahnen. Das Ziel greifbar<br />
nahe. Über die Leiter und das Brett, welches<br />
nur mit Klettersteigausrüstung zu<br />
bewältigen ist, gelangten wir auf das Geröllfeld.<br />
Für mich war diese eine Stunde Marsch,<br />
steil bergauf über loses Geröll, das anstrengendste<br />
und schwierigste Stück. Der Rucksack<br />
wurde immer schwerer, die Sonne<br />
brannte und die Luft wurde immer dünner.<br />
Total erschöpft machten wir vor dem<br />
Schneefeld eine einstündige Pause. Die<br />
Sonne und die Erholung taten gut und<br />
waren nötig zur Stärkung für den weiteren<br />
Aufstieg. Mit Steigeisen, einen Pickel brauchten<br />
wir nicht, überquerten wir das Schneefeld.<br />
Am Klettereinstieg mussten wir erst mal<br />
warten, da noch mehrere Kletterer unterwegs<br />
waren. Diese Zeit nutzten wir und<br />
überprüften unsere Klettersteigausrüstung.<br />
Dann begann der schönste Teil der Tour.<br />
zwei Stunden fast senkrechtes Klettern<br />
immer am Drahtseil gesichert, hangelten<br />
wir uns zum Gipfel empor. Jeder Tritt, jeder<br />
Griff wurde zu einem Erlebnis, jeder Blick<br />
um einen Felsvorsprung bot neue faszinierende<br />
Eindrücke. Es war traumhaft. Die<br />
Sicht toll. Unter uns lag die immer kleiner<br />
werdende Höllentalangerhütte und über<br />
uns die Zugspitze. Es war ein berauschendes<br />
Gefühl, dem Gipfel immer näher zu<br />
kommen. 2962 m hoch liegt die Zugspitze<br />
und ich habe es geschafft! 1600 Höhenmeter<br />
in 6,5 Stunden. Immer wieder kam der<br />
Gedanke, „das ist nicht wahr“. Aber es<br />
stimmte. Ich habe es geschafft. Aber ohne<br />
meinen Spender vor zweieinhalb Jahren,<br />
hätte ich mir diesen Traum nicht erfüllen<br />
können. Ein unbeschreiblich tolles Gefühl.<br />
Keine Worte können diese Gefühle, diese<br />
Eindrücke beschreiben.<br />
Den Rückweg gingen wir bequemer an und<br />
ließen uns von der Zahnradbahn in nur<br />
einer Stunde ins Tal bringen. ■ Maren Otten<br />
TRAUER | Kein Mensch | kann den andern | von seinem Leid befreien; | aber er kann ihm | Mut machen, | das Leid zu tragen •Selma Lagerlöf<br />
Wir gedenken unserer verstorbenen Mitglieder und Freunde. Unser Mitgefühl gilt besonders<br />
den Angehörigen, auch der unserer Organspender. Unsere Gedanken sind bei Ihnen.<br />
Und wir danken den zur Organspende bereiten Mitmenschen.<br />
[41]