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Climalife Contact No. 5

Das europäische Magazin für Fachleute an thermischen Maschinen

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Aktuelles Case study<br />

Interview mit Rob Jans,<br />

CEO of Coolsultancy,<br />

einem Beratungsunternehmen<br />

für Kältetechnik<br />

(Niederlande).<br />

H. Jans, würden Sie uns<br />

Ihr Unternehmen in wenigen Worten vorstellen?<br />

R. J.: Ich gründete mein Unternehmen Coolsultancy<br />

im Jahr 2005, nachdem ich für eine Reihe<br />

von Unternehmen gearbeitet hatte. Mein Kerngeschäft<br />

ist heute die Kältetechnik, und 80%<br />

meiner Kunden sind Supermärkte. Meine wichtigsten<br />

Kunden sind Plus, Deen und COOP. Ich<br />

bin für die Kältetechnik in allen neu oder umgebauten<br />

Plus- und Deen-Supermärkten in den<br />

Niederlanden verantwortlich.<br />

Als Berater verwende ich verschiedene Systemkonzepte,<br />

basierend auf CO 2 , R-404A, R-407F,<br />

R-507. Ich empfehle jeweils das beste Konzept<br />

für die jeweilige Situation, denn die Bedürfnisse<br />

eines Supermarktes werden von einer Reihe<br />

von Faktoren beeinflusst.<br />

Ich interessiere mich für Innovation und Umweltschutz,<br />

und neige dazu, in Supermärkten vorwiegend<br />

CO 2 anzuraten. Boostersysteme sind<br />

inzwischen zur üblichen Technik geworden. Mit<br />

den kommenden Neuregelungen werden Kältemittel<br />

mit hohem GWP-Wert bald eingeschränkt<br />

oder verboten werden, wir möchten diesem<br />

Wandel vorgreifen.<br />

Die geplante F-Gas-Verordnung zielt auf das<br />

Verbot von Kältemitteln mit hohem GWP ab.<br />

Wie stehen Sie zu diesem Vorhaben?<br />

R. J.: Die niederländische Regierung verfolgt<br />

keine klare Strategie zur Förderung spezieller<br />

Kältemittel oder zur Nutzung besserer H-FKWs.<br />

Sie werden den EU-Vorgaben folgen. Das ist in<br />

meinen Augen verschwendete Zeit, die genutzt<br />

werden könnte, um Erfahrungen zu sammeln.<br />

Dieses Projekt wird meinen Arbeitsalltag verändern.<br />

In der Vergangenheit unternahmen die Firmen<br />

keine Anstrengungen zu Änderungen bei<br />

den Kältemitteln, da R-404A und R-507 einfach<br />

anzuwenden sind. Doch heute lehnen wir ihre<br />

R-404A-Angebote ab, und daher müssen sie<br />

sich anpassen. Die F-Gas-Verordnung wird uns<br />

helfen, die Unternehmen davon zu überzeugen,<br />

dass sie Ersatzlösungen für R-404A und R-507<br />

anbieten müssen.<br />

Verschiedene Lösungen werden angeboten.<br />

Wie sehen Sie die Zukunft Ihrer Branche? Welche<br />

Lösungen hält die Zukunft bereit?<br />

R. J.: Langfristig bleibt meiner Meinung nach<br />

CO 2 führend, weil es in Verbindung mit der<br />

Wärmerückgewinnung eine gute Lösung<br />

für Supermärkte darstellt. Aber auf einem<br />

Markt, auf dem die Anlagen oder Schränke in<br />

Supermärkten wieder verwendet werden sollen<br />

oder das Budget ein Problem darstellt, ist auch<br />

R-407F eine gute Lösung.<br />

Die Meinungen gehen von Land zu Land sehr<br />

auseinander. Schaut man sich die in Holland<br />

verwendeten Kältemittel an, dann stellt man<br />

fest, dass 70% der Nutzer R-507 einsetzen<br />

und nur 30% R-404A. In Deutschland ist das<br />

genaue Gegenteil der Fall.<br />

Wie sehen Sie das Sicherheitsproblem beim<br />

Einsatz des Hochdruck-Kältemittels CO 2 ?<br />

R. J.: Für nordische Länder wie die Niederlande<br />

ist CO 2 ein gutes Kältemittel. Natürlich sind<br />

aufgrund des Bedarfs an passender Ausrüstung<br />

zur Übertragung des Hochdrucks höhere<br />

Investitionskosten erforderlich, obwohl es auch<br />

günstigere Lösungen auf dem Markt gibt. Wir<br />

sind sehr auf Sicherheit bedacht. Alle Kühl-<br />

und Gefrierräume sind mit CO 2 -Detektoren<br />

ausgestattet. Und dann gibt es da noch die<br />

DGRL (Druckgeräterichtlinie; engl: Pressure<br />

Equipment Directive), ein sehr effizientes<br />

Instrument zur Gewährleistung eines sicheren<br />

Einbaus dieser Systeme.<br />

Nutzen viele Vertragspartner CO 2 ? Glauben Sie,<br />

die Marktdynamik wird sich ändern?<br />

R. J.: Im Moment haben nur die Großunternehmen<br />

genug Erfahrung für den Umgang mit<br />

diesen Systemen. In Zukunft wird jedoch die<br />

NVKL, die holländische Branchenorganisation<br />

für Ingenieure und Monteure, Informations- und<br />

Schulungsseminare anbieten, so dass mehr<br />

Unternehmen diesen Service anbieten werden.<br />

Sprechen wir nun über Performax LT: Können<br />

Sie uns sagen, wann Sie zum ersten Mal von<br />

diesem Kältemittel gehört haben?<br />

R. J.: Ich glaube, die Information stammte<br />

ursprünglich von <strong>Climalife</strong>. Uns lagen damals<br />

nur Zahlen aus den Flyern und ein paar<br />

Messungen von Copeland vor. Die Endnutzer<br />

erhielten dieselben Informationen und fragten<br />

mich um Rat. Ich achte auf spezielle Parameter<br />

wie den GWP-Wert. Und wenn Performax LT<br />

dieselbe Leistung bringt und einen geringeren<br />

GWP besitzt, dann bin ich schon zufrieden.<br />

Welche Vorteile hat Ihrer Meinung nach Performax<br />

LT gegenüber den übrigen Marktprodukten?<br />

R. J.: Alle großen Anlagen sind Boostersysteme.<br />

Dabei braucht man ein Kältemittel für das<br />

gesamte System, sowohl bei niedrigen als<br />

auch bei mittleren Temperaturen. Keine anderen<br />

Kältemittel erfüllen in Zukunft diesen Anspruch.<br />

Es sei denn, man setzt sie als Kaskadensystem<br />

ein, z.B. CO 2 und R-134a. Das halte ich aber für<br />

keine gute Lösung, weil R-134a auf der Kühlseite<br />

längere Leitungen, größere Kompressoren und<br />

riesige Mengen an Kältemitteln erfordert.<br />

Ist Performax LT ein Produkt für Boostersysteme?<br />

Empfehlen Sie Performax LT?<br />

R. J.: Ja, unbedingt. 80% der Systeme laufen<br />

als Booster, also brauchen wir ein Kältemittel,<br />

mit dem wir neue Systeme aufbauen, das<br />

wir aber auch als Drop-In benutzen können.<br />

Dieses Argument spricht für den Einsatz von<br />

Performax LT, genau wie der niedrigere GWP.<br />

Wir gestalteten einige Plus-Supermärkte mit<br />

R-407F, und die Ergebnisse sind positiv.<br />

Werden Ihnen bereits Fragen zum neuen<br />

HFO-Molekül gestellt?<br />

R. J.: Nein, die CBL*(Branchenorganisation für<br />

Supermärkte) verschickt manchmal Informationen<br />

an Supermärkte, die sich dann an mich<br />

wenden, aber insgesamt gesehen, sind sie nicht<br />

nah genug dran an der Information. Zwischen<br />

den Europäischen Komitees und dem Endnutzer<br />

müssen Erklärungsstellen geschaffen werden.<br />

* Niederl. Lebensmittel-Einzelhandelsverband.<br />

GEWERBLICHE KÄLTE<br />

PLUS<br />

setzt auf<br />

Performax TM LT (R-407F)<br />

Jos und Wilma Arts sind unter den ersten Supermarktbesitzern in den Niederlanden, die sich<br />

für eine Klimaanlage mit dem Kältemittel Performax TM LT/R-407F von <strong>Climalife</strong> entschieden<br />

haben, das von Honeywell entwickelt wurde. Am 7. <strong>No</strong>vember 2012 eröffneten sie ihren<br />

wundervollen neuen Plus Supermarkt am Raadhuisplein in Landgraaf. Es herrscht geschäftiges<br />

Treiben, denn das Unternehmen beschäftigt nicht weniger als 102 Mitarbeiter.<br />

Die Familie Arts ist Mitglied der niederländischen<br />

Supermarktkette<br />

PLUS. Die Kette hat sich dafür<br />

entschieden, in neuen Klimaanlagen<br />

in ihren Supermärkten möglichst Performax<br />

TM LT einzusetzen. Eines der ersten<br />

Beispiele ist der Supermarkt der Familie Arts<br />

in Landgraaf.<br />

Das Unternehmen Fri-Jado B.V. ist Partner<br />

der Familie Arts und der Supermarktkette<br />

Plus auf dem Gebiet der Kühlung im<br />

Geschäft. Die Organisation ist auf den Märkten<br />

Lebensmitteleinzel-handel, -dienstleistungen<br />

und Nicht-lebensmitteleinzelhandel aktiv.<br />

Als Allroundinstallations- und –service-unter-<br />

Unternehm en: Fri-Jado<br />

Aktivität: Gewerbliche Kälte<br />

Ort: Etten-Leur<br />

nehmen ist Fri-Jado vor allem auf dem niederländischen<br />

Markt vertreten.<br />

Fri-Jado hat erkannt, dass Nachhaltigkeit<br />

ein führendes strategisches Prinzip im<br />

Einzelhandelsmarkt geworden ist, bei dem<br />

immer höhere Anforderungen an die Leistung<br />

von Gebäuden und Anlagen sowohl im<br />

Neubau- als auch im Sanierungssektor gestellt<br />

werden. Dieser Gedanke verkörpert auch die<br />

Philosophie, für die <strong>Climalife</strong> steht und die es<br />

umsetzt. Die beiden Parteien wurden einander<br />

vom Beratungsunternehmen Coolconsultancy<br />

in Person von Rob Jans vorgestellt und beraten.<br />

Fri-Jado entwickelte in Landgraaf ein Kühl-/<br />

Gefriersystem mit Verstärker. Dieses System hat<br />

sich in den letzten 15 Jahren in den<br />

niederländischen Supermärkten<br />

bewährt.<br />

Abbildung 1 zeigt das vereinfachte<br />

Fließdiagramm des Performax<br />

TM LT/R-407F Booster. Die<br />

Gefrierkompressoren arbeiten<br />

bei einer Verdampfungstemperatur<br />

von -33 °C. Der Förderdruck<br />

der Gefrierkompressoren wird<br />

von den Kühlkompressoren bei<br />

einer Ansaugtemperatur von -9 °C<br />

angesaugt.<br />

Der Förderdruck der Kühlkompressoren<br />

hängt von der Umgebungstemperatur<br />

(zwischen 19 °C<br />

und 42 °C) ab. Die Flüssigkeit im<br />

Flüssigkeitsbehälter, die zu den<br />

Kühl- und Gefrierobjekten geleitet<br />

wird, wird im Plattenwärmetauscher<br />

auf ca. 8 °C abgekühlt.<br />

4 I <strong>Climalife</strong> contact Nr. 5 <strong>Climalife</strong> contact Nr. 5 I 5<br />

Außerhalb<br />

Maschinenraum<br />

Supermarket<br />

Der große Vorteil des Aufbaus mit Verstärker bei<br />

der Verwendung von Performax TM LT/R-407F<br />

von <strong>Climalife</strong> liegt darin, dass die Druckgastemperatur<br />

nicht zu hoch wird. Dadurch entstehen<br />

ein geringerer Druckunterschied und weniger<br />

Verschleiß, was zu einer längeren Lebensdauer<br />

und niedrigeren Lebenszykluskosten für<br />

die Familie Arts führt. Die genauen Ergebnisse<br />

können erst beziffert werden, wenn das System<br />

über einen gewissen Zeitraum in Betrieb<br />

gewesen ist.<br />

Neben der vorteilhaften Energierechnung ist die<br />

neue Klimaanlage auch eine ausgezeichnete<br />

Lösung zur Vorschlagsänderung der F-Gas-<br />

Verordnung. Nach diesem Vorschlag sollen<br />

Kältemittel mit einem GWP-Wert über 2500<br />

abgebaut werden. Die GWP-Werte der herkömmlichen<br />

Kältemittel R-404A/R-507A liegen über<br />

dieser Grenze. Der GWP-Wert von Performax TM<br />

LT/R-407F liegt bei 1824.<br />

Booster R-407F<br />

NK<br />

NK<br />

NK<br />

R-407F<br />

R-407F R-407F<br />

Abbildung 1 Vereinfachtes Fließdiagramm Performax LT/R-407F Booster<br />

TK<br />

TK<br />

TK<br />

<strong>Climalife</strong> ist besonders mit der Zusammenarbeit<br />

aller Parteien während dieses Projekts<br />

zufrieden. In der kommenden Zeit werden die<br />

Ergebnisse dieses Projekts ausgewertet und wir<br />

informieren Sie darüber im Newsletter <strong>Climalife</strong><br />

<strong>Contact</strong> oder unter www.climalife.dehon.com.

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