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Thailandbesuch 2003/2004

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Zu unseren Reisevorbereitungen<br />

<strong>Thailandbesuch</strong> <strong>2003</strong>/<strong>2004</strong><br />

Wir haben uns für eine dreimonatige Reise entschieden, weil wir etwas Gutes für unsere Gesundheit<br />

unternehmen wollten. Die tropische Wärme sollte unsere Knochenschmerzen lindern, das Meer sollte<br />

Hildes Nasenhöhlenentzündung verschwinden lassen oder mindern, wir wollten beide abnehmen. Wir<br />

leiden beide unter hohem Blutdruck und ich bin zuckerkrank.<br />

Zur Vorbereitung gehörten Absprachen mit Ärzten, Medikamente für drei Monate, eine<br />

Auslandskrankenversicherung und ungefähre Vorstellungen von dem, was uns erwartet. In der Planung<br />

war auch ein Laptop für die Video- und Fotobearbeitung. Ein Tagebuch zu schreiben, ist mir erst wenige<br />

Tage vor der Reise eingefallen und deshalb mußten diese Probleme während der Reise geklärt werden.<br />

Das Einfachste waren die Vorstellungen über Bang Saphan, denn wir kannten von früheren Reise Cha Am<br />

und Hua Hin, die etwa 200 km nördlich lagen. Ein Großteil der touristischen Sehenswürdigkeiten kannten<br />

wir also schon.<br />

Echte Probleme gab es unerwartet mit der Hausärztin. Tabletten für drei Monate mußten mitgenommen<br />

werden. Obwohl die Ärztin rechtzeitig die Zustimmung zur Reise vom ärztlichen Standpunkt gegeben<br />

hatte, bereiteten die Rezepte (IV. und I. Quartal) Schwierigkeiten. Es gab Verhandlungen zwischen den<br />

drei Partnern: der Ärztin, der Krankenkasse und mir. Es gab dann solche Aussagen der Kasse: Meine<br />

Ärztin kann für eine dreimonatige Reise die Verantwortung nicht übernehmen. Nach zermürbenden<br />

Telefonaten nach allen Seiten gab es schließlich eine kurze Zusammenkunft bei meiner Ärztin im Beisein<br />

einer Krankenschwester und ich wurde belehrt, daß ich die Tabletten für meine Blutverdünnung nicht alle<br />

auf einmal fressen darf. Das traf mich unerwartet, denn ich bekommen sonst auch die Tabletten für ein<br />

Quartal. Vielleicht sollte ein möglicher Tropenkoller berücksichtigt werden. So bestens vorbereitet (bei<br />

meiner Frau lief mit ihrer Hausärztin alles problemlos), stand der Reise nichts mehr im Wege.<br />

Wir haben seit langer Zeit eine Auslandskrankenversicherung bei der HUK, die aber nur für sechs<br />

Wochen gilt und nicht aufgestockt werden kann. Nach einigem Suchen haben wir uns eine dreimonatige<br />

Versicherung beim ADAC besorgt. Unser Alter bestrafte uns, denn ab 65 Jahre zahlt man die doppelte<br />

Versicherungssumme.<br />

Wir haben uns für ein Dreimonatsvisum für Thailand entschieden (die Visagebühren waren auch gerade<br />

um den Faktor 2 gestiegen). Das hätten wir billiger haben können, wenn wir nach einem Monat eine Reise<br />

nach Myamar gemacht hätten, um nach Thailand neu einzureisen.<br />

Hier folgen unsere Aufzeichnngen:<br />

26.11.03<br />

Um 13.15 Uhr stiegen wir am Flughafen in ein Auto des Reiseunternehmens. Alles hatte geklappt, der<br />

Flug war sagenhaft ruhig, die Betreuung im Flugzeug gut. In Dubai kamen uns Zweifel, ob wir das<br />

richtige Arrangement getroffen hatten. Am Vortag begann unsere Reise um 4.30 Uhr mit dem Aufstehen.<br />

Um 5.30 Uhr kam Stefan, um uns zum Ostbahnhof zu bringen. Die Fahrt mit dem ICE war angenehm, wir<br />

waren im Zug aber schon müde. Das setzte sich im Flugzeug fort. Während der sechs Stunden bis Dubai<br />

konnten wir nicht schlafen, d.h. uns erholen. In Dubai waren 3,5 Stunden Warten angesagt, die uns so<br />

richtig geschlaucht haben. Da waren wir der Meinung: Nur noch lange Direktflüge. Während des Fluges<br />

nach Bangkok haben wir etwas geschlafen und uns auch wieder erholt. Nun ist die Strategie für den<br />

nächsten Urlaub nicht ganz klar.<br />

Mit Herrn Zimmer, dem Vertreter von RACHANEE TRAVEL sprach ich gegen 15 Uhr. Wir werden<br />

morgen um 8.30 eine Stadtrundfahrt machen. Er bewahrt unsere Flugkarten auf, um den Rückflug zu<br />

bestätigen. Und ich habe ihn über das Internet in Thailand ausgefragt.


Das Bangburd Resort hatte bis heute nur ein Funktelefon. Er nutzt das Internet über sein Handy. Ein<br />

Handy mit Infrarotanschluß zum Rechner kostet etwa 4000 Baht. Es ist teuer und ich habe meine<br />

„Wireless LAN PC Card“ nicht mitgenommen. Ich muss also auf das Festnetz hoffen. In Bang Saphan<br />

soll ein Deutscher ein Internet-Café betreiben und mit dem müsste ich mich arrangieren, falls das Hotel<br />

noch kein Festnetzanschluß hat. Das Problem wird in den nächsten Tagen gelöst oder auch nicht.<br />

Wir sind in der Gegend untergekommen, in der wir mit Bigi und Stefan waren. Alles hat sich in den fünf<br />

Jahren sehr verändert. Die Sukhumvit Road hat jetzt eine Hochbahn. Die Nachtmärkte sind geblieben, das<br />

Rotlichtviertel ist dazugekommen. Ich haben aus den verschiedenen Prospekten im Hotel das Wort<br />

„Körper zu Körper Massage“ dazugelernt<br />

Wir haben wie vor fünf Jahren in einer Seitenstraße gegessen. Das Quartal ist stark verändert. Alles<br />

asphaltiert, Biergarten, Bühne für Aerobik (etwa 100 Thais und Touristen machten fleißig mit), Bühne für<br />

ein Tanzorchester und viele Marktstände. Eine große Kanne Bier und eine Portion Reis mit Shrimps hat<br />

225 Baht gekostet. An der Seite war ein Internet-Café, wo wir für Stefan und Annette je eine e-Mail<br />

abgesetzt haben (15 Baht) (100 Baht = 2.50 Euro).<br />

27.11.03<br />

Nach dem guten Frühstück fuhren wir zur Stadtrundfahrt:, einige Tempel besichtigen. Nach dem<br />

Goldenen Buddha hatte Hilde plötzlich die Idee zu einer Klongfahrt anstelle der Tempel, die wir schon<br />

des öfteren gesehen hatten. Eine Rückfrage bei Hr. Zimmer ergab: Machbar, aber die müssen wir selber<br />

bezahlen. Das Auto wartet auf uns und bringt uns ins Hotel zurück. Kein Problem, aber es wurde eins.<br />

Nach dem 800 Baht den Besitzer gewechselt hatten, ging die Reise los. Alles sehr schön, wir hätten uns<br />

sogar durch eine Spende für die Karpfenfütterung vor einem Kloster beliebt machen können. Wir taten es<br />

nicht und sollten es bereuen.<br />

An der Anlegestelle war der Guide nicht da. Es gab von ihm einen unklaren Hinweis: Mit dem Boot für<br />

15 Baht fahren. Den Preis konnten man nur auf dem Boot erfahren und wir fuhren in die falsche Richtung.<br />

Das ist ja eigentlich für uns kein Problem. Leider hatte ich mich vollkommen auf den Guide verlassen,<br />

d.h. ich hatte keine Stadtkarte und keine Visitenkarte des Hotels mit. Nach einem schönen Bummel durch<br />

Chinatown und einem kleinen Einkauf suchten wir eine Taxe. Nach dem der dritte Taxifahrer die Lage<br />

unseres Hotels nicht wusste, wurde unsere Lage kritisch. Der vierte war bereit, uns mit unbekanntem Ziel<br />

zu fahren. Der erste Stopp war bei einem Verkehrspolizisten. In Schönschrift schrieb ich ihm den Namen<br />

des Hotels auf. Auch die Straße kannte ich, vielleicht oder wahrscheinlich war meine Aussprache mäßig.<br />

Nach Aushandeln des Preise fuhren wir los. Dann erhöhte der Taxifahrer auf 250 Baht, denn der Weg sei<br />

weit. Ich wies immer wieder darauf hin, dass ich in jedem Hotel einen Stadtplan bekommen könnte. Der<br />

dritte Taxifahrer hatte einen Plan mit Thaibeschriftung und ohne eingezeichneter Hochbahn, unser Fahrer<br />

hatte gar keinen. Er steuerte zielbewusst das entfernteste Ende der Sukhumvit Straße an. Eine befragte<br />

Europäerin hatte auch keinen Stadtplan bei. Endlich kam eine Hotel in Sicht und damit ein Stadtplan und<br />

nach 1.5 Stunden standen wir an der Nana-Hochbahnstation in Sichtweite unseres Hotels. Problem gelöst,<br />

wir konnten unseren Mittagsschlaf halten.<br />

Nach dem Mittagsschlaf haben wir einen ruhigen Nachmittag am Pool verbracht und werden uns jetzt ins<br />

Nachtleben stürzen.<br />

Annette hat eine Antwort auf ihre e-Mail bekommen. (Wenn ich e-Mails aus einem Internet-Café<br />

abschicke, habe ich Schwierigkeiten mit der Tastatur, an vielen Stellen, wo notwendige Sonderzeichen<br />

sein sollten, stehen thailändische Buchstaben). Nach einigen Einkäufen haben wir wieder an der gleichen<br />

Stelle gegessen, für 390 Baht einen großen Krug Bier, Reis mit Huhn, Nudeln mit Shrimps und zwei<br />

Fruchtgetränke (Wassermelone und Ananas). Jetzt werde ich versuchen vom Hotel ins Internet<br />

vorzustoßen. Hat nicht geklappt, obwohl einmal eine Verbindung hergestellt war, die 120 Baht kostete.<br />

Ließ sich nicht reproduzieren.<br />

28.11.03<br />

Vormittags haben wir am Hotelpool verbracht und dann thailändisches Porzellan als Ergänzung für unser


Frühstücksgeschirr Zuhause gekauft. Abends sind wir auf der Sukhumvit bummeln gegangen und haben<br />

wieder im Beer Garden gegessen.<br />

29.11.03<br />

Um 11.30 Uhr fuhr unser Auto uns zum Bahnhof. Fahrer und Begleitperson waren vorhanden, hatten aber<br />

keine Ahnung wo wir hinfahren sollten. Unter diesen Umständen stellte sich heraus, dass die Begleiterin<br />

auch keine Fahrkarten für uns hatte. Ihr Versuch mit öffentlichen Telefonen scheiterte an diesen, denn sie<br />

waren defekt, also haben wir unsere Handys scharf gemacht, und sie hat Hr. Zimmer angerufen, dem ich<br />

unserer Lage mitteilte. Unserer Begleiterin teilte er dann mit: In 20 Minuten sind die Karten da. So<br />

geschah es.<br />

Die Zugfahrt war sehr anstrengend, denn wir sind immer noch müde. Der Zug wurde ständig von<br />

Händlern überschwemmt, die die verschiedensten Waren im Angebot hatten: Essen, Getränke,<br />

Süßspeisen, Früchte, Würste, Zeitungen.....Höhepunkt im Zug: Ein Telefongespräch mit Stefan. Etwas<br />

schwierig war das Aussteigen. Es war schon dunkel und der Zug hatte 35 Minuten Verspätung. Was sind<br />

da 3 Minuten Verspätung der DB von Berlin nach Düsseldorf. Auch das meisterten wir mit dem Hilfe des<br />

Büfettkellners. Der Manager unseres neuen Hotels stand kurz danach vor uns und fuhr uns etwa 35 km in<br />

das Bangburd Resort. Dann kam die Frage: Wo ist ihr Voucher? Hatten wir nicht. Er machte sich eine<br />

Kopie eines Behelfsvouchers von Hr. Etges und wollte sich mit Hr. Zimmer in Verbindung setzen. Ich<br />

glaube, das ich das Schreiben von Hr Etges an Hr Zimmer in Bangkok im Gespräch mit Hr. Zimmer<br />

erwähnt habe. Aber Kontakte zwischen Reisebüros stelle ich mir im Jahre <strong>2003</strong> anders vor. Abends haben<br />

wir unseren ersten Fisch im Restaurant der Anlage gegessen.<br />

30.11.03 – 1. AV<br />

Um 6 Uhr waren wir schon wach und setzten uns gleich auf die Veranda, um das Hell werden zu<br />

genießen. Wir sahen die ersten Tiere. Plötzlich kam ein Wesen von der Größe eines mittleren Hundes<br />

ohne Schwanz, braun, mit ganz kurzem Fell vorbei. Wir hoffen, eine neue Tierart entdeckt zu haben.<br />

Befragen des Managers und Studium des Baedekers gaben keine Aufschlüsse. Die Anlage ist schön. 20<br />

Bungalows um einen gepflegten Pool. Viele blühende Pflanzen, insbesondere viele Orchideen. Unser<br />

Haus ist auf dem Weg mit einer Bananenpflanze gekennzeichnet, an deren Bananen man sich bei fast<br />

jedem Vorbeigehen den Kopf stößt. Unser Bungalow ist sehr geräumig, hat ein sehr breites Bett und ein<br />

noch breiteres Bad. Für Langzeiturlauber könnte es noch mehr Stauraum geben. Zum Pool ist einen große<br />

überdachte Terrasse, die viel Schatten spendet. Das Restaurant hat über einen wenig befahrenen Weg<br />

einen Blick zum Meer. Das Meer zeigt stark Ebbe und Flut und die stürmischen Winde der letzten Tage<br />

sorgten für trübes Wasser. Wir haben heute mehrmals im Pool gebadet und nicht im Meer! Die Bucht ist<br />

links und rechts durch große Felsen eingefaßt. Heute haben wir den Felsen zur Linken umwandert.<br />

Die Funkverbindung ist gut (es wurde ein neuer Sendemast gebaut), wenn die Sendestation arbeitet. Hilde<br />

hat kurz mit Jana gesprochen.<br />

Es gibt drei Geschäfte zum Einkaufen: Brot, Früchte, Batterien, Waschmittel..., mehrere Restaurants,<br />

keine ständige Disco (was wir sehr vermissen). Am 1.AV haben wir hervorragend zu Abend gegessen:<br />

Hilde Huhn mit Kaschunüssen, ich sechs Tigerprawns, dazu zwei große Flaschen Bier. Alles für 510<br />

Baht. Jetzt sind wir müde und sinken ins Bett. Für morgen ist eine Fahrt nach Bang Saphan geplant, u.a.<br />

um ein Internet-Café zu besuchen.<br />

1.12.03<br />

Vormittags waren wir in Bang Saphan, ein kostenloser Shuttle-Service des Hauses. Als erstes haben wir<br />

mit Hilfe des Managers eine SIM-Karte und ein zusätzliches Guthaben gekauft. Die Frage ist: Wie lange<br />

können wir mit 400 Baht telefonieren. Dann kam das Internet dran. Briefe gelesen und geantwortet<br />

(Julchen, Stefan und Annette). Vorher hat der Chef des Internetladens versucht mein USB-Stick zu<br />

lesen,.Klappte nicht (Windows 98). Also konnte die vorbereitete Information wieder nicht abgesetzt<br />

werden. Alles kostete 10 Baht. Dann waren wir auf dem Markt und haben bekannte und unbekannte<br />

Früchte eingekauft: 1 kg Mangos für 20 Baht, eine Zehe Bananen (etwa 25 Stek.) für 5 Baht. Eine


unbekannte Frucht (etwa wie ein Kohlrabi) kostete 18 Baht. Wir konnten nicht widerstehen und haben<br />

einen großen Strauß Orchideen für 70 Baht erstanden. Auf der Rückfahrt wurde noch für das Restaurant<br />

eingekauft, da haben wir gleich noch einen Kasten mit 12 großen Bier für 400 Baht mitgebracht .<br />

Am Nachmittag wurde unser Ausflug zum langen Strandabschnitt durch ein Flüsschen/Kanal gestoppt.<br />

Wegen der Flut und des Handys haben wir uns nicht durchs Wasser getraut. Unser Essen war Bier und<br />

zweimal Huhn mit Kaschunüssen für 255 Baht.<br />

2.12.03<br />

Nach dem in Deutschland der Tag auch angebrochen war, haben wir mit Stefan und Annette telefoniert.<br />

Unser Telefon zeigt leider den vertelefonierten Preis nicht an. Die Stelle im Menue habe ich gefunden, sie<br />

ist aber wohl nicht aktiviert (steht immer „0“ da)..<br />

Am Vormittag haben wir versucht, die 16 km lang Bucht zu erkunden. Den ins Meer kommenden Kanal<br />

(für die Fischerboote vertieft) konnten wir landwärts umgehen. Es stellte sich heraus, dass die ersten<br />

Touristenanlagen schon im Entstehen sind und die Thailänder die freien Plätze nutzen, um Hütten zu<br />

bauen. Ein unbebauter Strand ist also ein Strand, der nicht gepflegt ist. Das Meer leistet aber ganze<br />

Arbeit. Aller Mist der angespült wird, liegt im höchsten Uferbereich. Der Strand selbst ist besser als an<br />

den 600 bebauten Metern, fast keine Steine. Thailand hat aber keinen Minister Trittin. Da es kein<br />

Flaschenpfand gibt, liegen viele Flaschen in der Landschaft und Meer und Steine arbeiten an ihrer<br />

Zerlegung. Deshalb ist jeder Strandspaziergang mit Vorsicht zu genießen.<br />

Nach dem Mittagsschlaf haben wir vor dem Hotel in Liegestühlen am Strand gesessen und gelesen (sie<br />

standen heute den ersten Tag da). Abends haben wir das dritte Restaurant am Strand besucht. Nach<br />

schwierigen Verhandlungen (kein Englisch) haben wir ein großes Singha-Bier, eine Thaisuppe mit Huhn<br />

und Reis mit Shrimps gegessen (Preis 140 Baht).<br />

3.12.03<br />

Nach dem Aufstehen, vor dem Waschen schwimmen wir im Pool. Nach dem Essen waren wir am Strand<br />

baden. Das erste Mal im Meer. Das Wasser war eine Überraschung, es ist noch trübe, weil immer noch<br />

hohe Wellen da sind, aber der Untergrund ist feinsandig, was man nicht erwarten konnte. Während wir im<br />

Wasser waren, wurden uns zwei Liegestühle gebracht und in den Schatten gestellt. Ich muss schon wieder<br />

nörgeln. Den Platz für die Beine habe ich erstmal vom Plasteunrat befreit. Größere Stücke fehlen, aber<br />

Kleinkram und auch Glas gibt es zur Genüge. Im eigenen Interesse sammle ich jetzt Glassplitter.<br />

Am Nachmittag sind wir nördlich des Hausfelsen am Strand gewesen. Meine Hoffnung hatte sich erfüllt:<br />

Keine Touristen, kein gesäuberte Strand, also musste es am Felsen Muscheln und Schnecken geben. Ich<br />

musste sogar eine alte Tüte und einen großen Becher suchen (da war der wilde Strand nun wieder von<br />

Vorteil), um alles transportieren zu können. Beim Einkaufen hatten wir unserer „Schätze“ vor dem<br />

Geschäft abgestellt. Als wir wieder rauskamen, waren vom Geschäft schon welche dabei, alles in eine<br />

große Tüte zu packen.<br />

4.12.03<br />

Frühmorgens haben wir Julchen zum Geburtstag gratuliert. Gegen 7.30 waren wir beim Frühstück. Der<br />

Obstteller (nur Wassermelone und Ananas) hatte sich weiter verkleinert. Nach dem bestellten zwei<br />

Rühreiern und Omelett kam der bestellte Toast nicht. Der übliche Obstsaft fehlte auch. Es stellte sich<br />

heraus, dass keine Brot da war. Weiteres Personal erschien gegen 8 Uhr und hatte wohl ein hartes<br />

Baguette (Durchmesser etwa 3 cm) dabei, von dem sie uns je zwei Stücke geben wollte. Ich verlangte<br />

sechs Stück, wir bekamen drei. Das Brot war so hart, dass ein Teil meines Zahnersatzes dran glauben<br />

musste. Inzwischen war es 8.30 Uhr und unsere Eierspeisen mußten wieder aufgewärmt werden. Wir<br />

hatten für uns auch je zwei Stücke Käse bestellt. Ich bekam eins, für Hilde mußten wir eins nachfordern,<br />

das dann in der Hand gebracht wurde. Einem weiteren Ehepaar ging es genauso. Wir dachten an die noch<br />

vielen folgenden Tage und was uns noch alles passieren konnte. Ich bat das Personal an der Rezeption,


uns mit Herrn Zimmer (zuständiges Reisebüro) zu verbinden. Es wurde an der Hausanlage versucht, die<br />

keine Verbindung zum Funktelefon (Handy) hat. Natürlich kam keine Verbindung zustande. Im<br />

Bungalow habe ich mir die Nummer rausgesucht und angerufen. Herr Zimmer war am Apparat und wollte<br />

sich sofort drum kümmern.<br />

Ich ging nochmal zur Rezeption, um mich nach dem täglichen Shuttle nach Bang Saphan zu erkundigen.<br />

Die Dame an der Rezeption sagte: Gegen 10 Uhr. Auf dem Rückweg traf ich den Manager, der schon<br />

informiert war. Sein Kommentar: Passiert nicht wieder. Unsere Fahrt wurde auf den 5.12. verschoben,<br />

denn er muss ein Touristenpärchen nach Krabi fahren. Ich wusste es von den jungen Leuten, der Manager<br />

sagt mir aber gestern: Alles i.O., er bringt sie nur zum Bahnhof und er nimmt uns mit. Die Zeit muss nur<br />

noch abgesprochen werden.. Alles in Allem: Es lebe das Bangburd Resort. Ich möchte hier noch einmal<br />

bestätigen, dass bisher alle Absprachen in Thailand ehernes Gesetz waren. Mit dem Essen hatten wir auf<br />

nach keiner Reise Schwierigkeiten.<br />

Den Vormittag verbrachten wir am Meer. Nach dem Mittagsschlaf haben wir gefaulenzt und unsere<br />

Schnecken und Muscheln gesäubert. Dann sind wir noch einkaufen gegangen, ich habe noch einen<br />

kleinen Spaziergang gemacht.<br />

5.12.03<br />

Am späten Vormittag änderte sich die Situation in unserer Anlage. Es kam ein großer Doppelstockbus<br />

und spuckte etwa 70 Thailänder mit Kind und Kegel aus. Den ganzen Vormittag waren zusätzliche<br />

Matratzen in die Bungalows .geschleppt worden. In den anderen Anlagen geschah ähnliches. Der Ort<br />

belebte sich. Anlagen, von denen wir dachten,dass sie noch im Bau sind, sind jetzt voller Leben.<br />

In der Mittagsglut fuhren wir nach Bang Saphan. Als erstes entlockte ich dem Automaten 5000 Baht mit<br />

der Barclay-Karte. Dann gingen wir zum Optiker. Ich fühlte mich mit kurzen Hosen und<br />

durchgeschwitztem Hemd deplatziert. Es was ein Optik-Salon (mindestens). Eine sagenhafte Bedienung,<br />

wir erhielten auch einen Orangensaft. Nach Hildes Angaben wurde mit einer Testbrille die Sehstärke<br />

geprüft. Nach 20 Minuten waren die Gläser eingepasst. Dazu gehörten Ersatzteile mit<br />

Uhrmacherschraubenzieher, ein Etui mit Tuch zum Säubern der Brille und alles in einem schicken Beutel.<br />

Preis 1000 Baht.<br />

Dann haben wir mir Badelatschen für 245 Baht und auf dem Markt Früchte gekauft. U.a. 2 kg Papaya für<br />

10 Baht. Dann haben wir in einem Café neben dem Markt Eiskaffee getrunken. Gestartet wurde das<br />

Unternehmen mit dem Aussuchen der Kaffeesorte, Mahlen, Brühen usw. Es schmeckte hervorragend.<br />

Dazu waren verschiedenste Torten und Gebäcke im Angebot. Auf dem Tisch standen zwei<br />

Pfefferkuchenhäuser, die von Kindern und Erwachsenen bestaunt wurden. Das Geschäft soll einem<br />

Schweizer gehören.<br />

Die Rückfahrt hatte technische Tücken. Das Auto schluckte auch nach Abschalten der Klimaanlage bis zu<br />

sechs Liter Wasser zusätzlich. Dazu mußten wir zwei Stopps einlegen. Mit einer Reparatur ist erst am<br />

Montag zu rechnen und damit der nächste Internetbesuch höchstens Dienstag.<br />

Abends (ab etwa sechs Uhr ist es dunkel) konnte ich Hilde noch zu einem Strandspaziergang überreden.<br />

Wir waren bei Ebbe am Strand. Wegen Vollmond haben wir eine riesige Ebbe. Das Meer war etwa 80 bis<br />

100 m von der sonst üblichen Strandlinie weg. Aber es waren keine Krabben zu sehen..<br />

6.12.03<br />

Ein ruhiger Tag. Der große Bus ist wieder weg. Ein paar Thailänder sind noch da. Den Vormittag<br />

verbrachten wir am Meer. Ein Europäer joggte vorbei. Beim Rückweg stoppte er bei uns. Die üblichen<br />

Fragen: Woher, wohin. Er ist hier mit seinem Freund und lebt abwechselnd je einen Monat in Hawaii und<br />

in Thailand. Am Nachmittag haben wir wieder den Strand nördlich unseres Felsen besichtigt.<br />

Langsam verbessert sich durch zusätzliche Informationen unsere „Einsamkeit“. Wir haben eine


Telefonnummer für ein Auto: 1200 Baht pro Tag plus Benzin. Der Besitzer soll der ehemalige Manager<br />

unserer Anlage sein. Vom Ende des Dorfes fährt täglich ein Bus nach Chumphon, der dort drei Stunden<br />

Aufenthalt haben soll. Preis 100 Baht. Ein „neubelebtes“ Resort hat eine Internetadresse. Die Nachfrage<br />

ergab: Die Adresse wird irgendwo gewartet aber nicht in der Anlage. Der Manager teilte uns auch mit,<br />

dass die starken Winde im Dezember, Januar und Februar wehen. Ab März ist wieder alles i.O. D.h.<br />

Schnorcheln eventuell im Februar möglich.<br />

Von allen Seiten hören wir, dass das Festnetz hier ganz schlecht sein soll und alle haben Handys. Heute<br />

wollten wir mit unserem Handy telefonieren und es meldete sich eine Thaistimme. Die Gespräche wurden<br />

unterbrochen. Uns war klar: Kredit alle. Dann kamen auch die entsprechenden SMS. Wir haben etwa 10<br />

Minuten für 400 Baht mit Deutschland telefoniert. Jetzt brauchen wir eine neue Telefonkarte.<br />

7.12.03 2.AV<br />

Heute war ein ruhiger Tag. Nach dem Frühstück habe ich unser Handy wieder flott gemacht. Wir können<br />

für 300 Baht telefonieren. Dann haben wir am Strand gelesen und gebadet. Am Nachmittag hat Hilde<br />

gelesen und ich am Computer rummgefummelt. Wir haben heute die Anlage nicht verlassen.<br />

8.12.03<br />

Der Vormittag verlief wie gewöhnlich, gegen 7 Uhr Schwimmen im Pool, gegen 8 Uhr Frühstück.<br />

Schwatz mit den z.Z. einzigen Mitbewohnern der Anlage. Dann Lesen am Strand und zweimal Baden.<br />

Gegen 12 Uhr Obst und etwas Gebäck, Mittagsschlaf. Nach dem Aufwachen heißen Kakao und<br />

Gebäck/Obst. Lesen. Gegen 16 Uhr ist die Temperatur unter 28 Grad gefallen und wir machen einen<br />

Spaziergang. Heute an die unbebaute Küste.<br />

Abends wollten wir im uns schon bekannten Restaurant essen, aber die haben mit dem Nachbarrestaurant<br />

eine Feier ausgerichtet. Also sind wir zum letzten Restaurant am bebauten Strand gegangen und haben<br />

beide einen Fisch gegessen und Bier getrunken: 290 Baht. Abends wieder am Computer gearbeitet<br />

9.12.03<br />

Der Kleinbus ist noch immer nicht repariert. So drückt man sich vor den zugesicherten täglichen Fahrten<br />

nach Bang Saphan. Damit entstehen auch keine Kosten für die Anlage. Es soll ein kleines Auto kommen.<br />

Da passen aber keine vier Personen (plus Fahrer rein). Damit kann es keine Fortschritte mit den Internet-<br />

Seiten geben. Mittags hat Hilde je zwei Minuten mit Stefan und Jana telefoniert. Nachmittags sind wir<br />

zum Wat spaziert und haben am Berg eine Höhle mit Buddhafiguren gefunden. Abends haben wir<br />

Thunfisch und Weißbrot gegessen.<br />

Heute gab es eine kleine Überraschung. Als wir mittags vom Strand kamen donnerte auf der<br />

Asphaltstraße hinter unserm Bungalow schwere LKW´s vorbei. Irgendwo wird gebaut und bei uns wird<br />

der Abraum vorbeikutschiert. Um 20.30 Uhr fahren sie immer noch. Der Baugrund wird ja wohl nicht<br />

mehrere Tage abtransportiert werden.<br />

Ein ungeklärtes Problem sind unsere juckenden Beulen, die am ganzen Körper auftreten, aber<br />

hauptsächlich an den Beinen.. Schon in Bangkok wurden wir von Leuten, die hier schon waren, gewarnt.<br />

Mücken und Sandflöhe sollen sehr lästig sein. Die ersten Tage überstanden wir gut, dann begann es. Wir<br />

haben weder Mücken noch Sandflöhe gesehen. Aber die Beulen erschienen, juckten fürchterlich. Die<br />

Haut schwillt an diesen Stellen um 5 mm an. Teilweise bildet sich ein rötlicher Kreis. Bevor die<br />

Schwellung nicht aufgekratzt ist, gibt es keine Ruhe. Auch dann geht es lustig weiter. Ich bin nachts<br />

aufgewacht, um eine Kratzorgie zu starten. Ein Mittel aus der Apotheke hat mehr psychologische<br />

Wirkung. Ob es hilft, ist unklar. Die andere Deutschen schieben alles auf den Strand und meiden ihn.<br />

Dazu können wir uns nicht aufraffen, denn wir wollen im Meer baden und am Strand sitzen. Vielleicht<br />

gewöhnen wir uns dran.<br />

10.12.03


Heute hat es gegen 5 Uhr gewaltig gestürmt und geregnet. Am Ufer ist die Reklame der Anlage<br />

zusammengebrochen. Im Sitzungszimmer sind einige Deckenplatten heruntergefallen. An unserem<br />

Bungalow hat sich ein Spalt am Dach in der Breite verdoppelt. Es hat mit Unterbrechungen bis 10 Uhr<br />

geregnet. Am Strand sind sehr hohe Wellen, deshalb haben wir den Vormittag lesend auf der Terrasse und<br />

am Pool verbracht.<br />

Ab sieben Uhr fahren die LKWs. Jetzt ist es gleich 20 Uhr, sie fahren immer noch. Es wird sich also nicht<br />

um Abraum von einer Baustelle handeln, sondern es wurde eine neue Kiesgrube (oder etwas ähnliches)<br />

erschlossen. Von Zeuthen und Zernsdorf kennen wir keinen Straßenlärm.<br />

Nachmittags sind wir nördlich des Felsen spazieren gewesen. Die Landungsbrücke wurde von der Gischt<br />

der Wellen vorn überschüttet (Höhe über zwei Meter). Wir sind bis zum Pavillon gelaufen und haben uns<br />

die Meerluft um die Nase wehen lassen. Die Hausherrin war zum zweiten Mal nicht da und wir konnten<br />

nichts trinken. Beim Rückweg haben wir ein junges Mädchen in Verlegenheit gebracht, die unterhalb des<br />

Wats mit einem Mönch schäkerte. Wir tauchten unerwartet auf.<br />

Der Manager teilte uns mit, dass wir am Freitag nach Bang Saphan mit einem kleinen Auto fahren<br />

können,. Der Bus kam heute zur Reparatur. D.h. wir mußten eine ganze Woche warten.<br />

11.12.03<br />

Wir bekommen zu jeden Frühstück auch je ein Schälchen Marmelade. Da fiel Hilde das alte FDJ-Lied<br />

ein:<br />

Die Wissenschaft hat festgestellt, dass Marmelade Fett enthält, deshalb essen wir zu jeder Reise<br />

Marmelade eimerweise!<br />

Ab 10 Uhr hat es bis zum frühen Nachmittag geregnet. Wir haben bei Regen im Pool gebadet. Nach<br />

unserem Kaffee sind wir zu einer größeren Wanderung aufgebrochen. Wir sind einen großen Kreis<br />

gewandert. Zuerst die Hauptstraße in Richtung Bang Saphan, dann zum Kloster. An der Wegkreuzung<br />

haben wir ein kaltes Bier getrunken. Die Mönche waren nicht zu sehen, Zwei saßen im Aufenthaltsraum<br />

mit Küche und sahen eine Sportveranstaltung im Fernsehen. In einem Geschäft haben wir drei Flaschen<br />

Bier gekauft. Morgens scheinen sie 90 und abends 100 Baht zu kosten.<br />

Wir haben mal wieder im Restaurant Lomtaley gegessen. Ein Schwatz mit dem Chef ergab eine Lösung<br />

für unser „Juckproblem“ Am Strand gibt es das ganze Jahr „sandflyers“ (etwa Sandflöhe). Sie sollen<br />

klein, schwarz und sehr schnell sein: Raufspringen , Stechen und weg. Die Wirkung unserer Mücken sind<br />

dagegen vernachlässigbar. Es soll nur eins helfen. Vor dem Strandbesuch einreiben mit „Johnsons Baby<br />

Oil“ oder „Lemon Grass Oil“. Moskitos, die in den Reiseunterlagen beschrieben sind, haben wir noch<br />

nicht gesehen oder gespürt. Wir werden also die neue Strategie versuchen.<br />

12,12,03<br />

Heute sind wir endlich nach Bang Saphan gefahren und sofort ins Internet-Café gegangen. Da stellte sich<br />

heraus, dass Hilde nicht einkaufen konnte, denn ich hatte die Baht vergessen. Sie wollte 100 Euro<br />

umtauschen, kam aber erfolglos von der Bank zurück. Der Pass fehlte. Also musste ich los. 100 Euro<br />

umtauschen und den Scheck einlösen dauerte etwa 15 Minuten (u.a. Anwärmen des Kopieres für den Pass<br />

usw. usf.). Mit der Visakarte am Automaten geht es schneller. Inzwischen war alles geklärt und ich<br />

konnte meinen Laptop an ihr Netz anschließen. Sie gaben mit die Telefonnummer von AOL, aber der<br />

Anschlug war dauernd besetzt. Schließlich gab ich auf. Wir beantworteten einige e-Mails, die unter<br />

Viagra- und Penisverlängerungsangeboten heraus gesucht werden mußten. Dabei war ein langer Brief von<br />

Annette und eine kurze Mitteilung von Wetzels. Hildes Brüder bekamen auch eine erste Mitteilung von<br />

hier.<br />

Alles unter Zeitdruck, denn der Wagen wartete 1.5 Std. Um das schöne Café mußten wir aus Zeitgründen<br />

einen Bogen machen. In der Apotheke waren „Johnsons Baby Oil“ oder „Lemon Grass Oil“.unbekannt.


Hilde hatte inzwischen australischen Käse und andere Kleinigkeiten gekauft. Auf dem Markt kauften wir<br />

Obst. Papaya gab es nicht. Unser Manager, der Fahrer kam eine halbe Stunde später und war mit dem<br />

Einkaufen immer noch nicht fertig. Schließlich fuhren wir noch nach Bang Saphan Noi und machten<br />

einen 15 minütigen Spaziergang.<br />

Während der Fahrt haben wir ihn über die verschiedensten Dinge ausgefragt: Kloster, Mönche, Tiere,<br />

Ortsnamen. Dabei wurde auch unsere Versorgung gestreift, es gibt z.B. keine Speisekarte. Seine Meinung<br />

ist umwerfend: Wir können alles bei ihm bestellen. Heute sind wir übrigens sechs Deutsche hier. Zum<br />

Jahreswechsel werden in diesem Jahr wenige kommen, denn nach Meinung des Managers spielen die<br />

Probleme mit den Moslems weltweit eine wesentliche Rolle. Es wird weniger gereist.<br />

Wir sind an einer großen Baustelle vorbeigekommen, Von dort wurde wohl das Erdreich abtransportiert.<br />

Jetzt ist alles wieder normal. Diese Arbeiten sind beendet und wir haben wieder Ruhe.<br />

13.12.03<br />

Heute strahlte wieder die Sonne. Wir waren am Vormittag im Pool und haben gelesen. Ich habe heute<br />

endlich Klaus an die Strippe bekommen. Telefon hatte ich vom Manager. Klaus betreibt in Bang Saphan<br />

einen Café Shop mit Internetanschluß. Er ist meine letzte Hoffnung, um hier doch noch den Bericht ins<br />

Netz zu stellen. Wir haben uns, falls wir nicht nach Hua Hin fahren, für den Donnerstag verabredet. Da ist<br />

auch Nachtmarkt.<br />

Nachmittags haben wir Stefan und Annette angerufen (Kredit ist wieder alle). Dann sind wir zu unserem<br />

Felsen marschiert. Gestern haben wir beim Manager nach Tieren gefragt, auch nach Affen. Und er sagte:<br />

Auf dem Felsen leben welche. Als wir kurz vor fünf erschienen, hörten wir sie in den hohen Bäumen<br />

schimpfen. Wir haben uns das Heiligtum angesehen. In der Höhle leben Fledermäuse oder Salanganen.<br />

Wir haben was fliegen sehen, konnten aber nichts erkennen. Als wir die Treppe hinabgingen, kamen zwei<br />

Männer mit Opfergaben für die verschiedenen Altäre. Deshalb werden die Affen wohl gewartet haben,<br />

denn bei einem ersten Besuch an einem Vormittag haben wir nichts bemerkt. Die Fotos werde ich auch<br />

als Album an diesen Bericht anhängen. Auf dem Rückweg haben wir eingekauft.<br />

Das Meer im Norden unseres Felsen war an vielen Stellen rot. Wir haben schon höhere Wellen in dieser<br />

Bucht gesehen, obwohl es heute auch sehr stürmische war. Die Farbe wird also nicht vom aufgewühlten<br />

Boden stammen. Ob es Algen sind?<br />

14.12.03 3.AV<br />

Gut mit „Sketolene“ gegen Insekten eingerieben, haben wir wieder einen Vormittag am Meer verbracht.<br />

Die Vorsichtsmaßnahme scheint wirksam zu sein. Nachmittags wieder ein langer Spaziergang am<br />

„unbebauten Strand“. Der Wind war so stark, dass man Sturm sagen muss. Abends Fisch im Lomtaley<br />

gegessen. Unser Stück Strand liegt im Windschatten des großen Felsens. Bei uns ist es nur windig.<br />

Wir haben am Donnerstag beim Manager eine Reise für zwei Nächte nach Hua Hin bestellt, d.h. er soll<br />

uns einen Vorschlag machen. Heute früh hatte ich den Eindruck, dass er noch nichts unternommen hat Es<br />

gibt nur den Hinweis, dass wir langsam in die Feiertage kommen, wo alles ausgebucht sein soll.<br />

15.12.03<br />

Vormittags am Strand, Abschreckungsmaßnahmen gegen „sandflyers“ mäßig. Aber sollen wir nun auf das<br />

am Meer sitzen verzichten? Wir wollen es noch einmal betonen: Wir sind die einzigen Touristen, die auf<br />

16 km am Strand sitzen und im Meer baden. Heute war der Strand steinig. Der Zustand des Strandes<br />

hängt stark von den Eigenschaften der Wellen ab: Bringen sie Sand, der alles zudeckt, ist der Strand ideal.<br />

Schwemmen sie den Sand weg und die Steinen bleiben übrig, dann sagt man: Na ja.<br />

Als wir unseren Nachmittagsspaziergang antreten wollten, trafen wir ein westdeutsches (ihr Ausdruck!)<br />

Ehepaar, das gerade angekommen war und wieder abreiste wegen der fehlenden Nachtmärkte usw. Sie


haben sich irgendein Auto organisiert, das sie nach Bang Saphan bringen sollte. Sie kamen aus Koh<br />

Samui. Unser Manager war auch erschüttert. Mit unserer Reise klappt es zum Freitag. Wir bezahlen alles<br />

bei ihm und erhalten einen Voucher.<br />

Wir gingen wieder zur Höhle, unsere Taschenlampe war erbärmlich. Auf einen Stücken Film von gestern<br />

waren eindeutig Fledermäuse erkennbar: Von den Affen war nichts zu sehen und zu hören. Wie gingen<br />

bei Sturm bis zum Pavillon, der sich sich von allen hiesigen Bauten unterscheidet. Solides<br />

Betonfundament und das Dach sitzt auf sechs Stahlsäulen von etwa 20 cm Durchmesser. Das Dach ist<br />

nicht so solide. Diesmal war die Hausherrin da, die bei dem Sturm einen ganz verfrorenen Eindruck<br />

machte (Temperatur etwa 25 – 27 Grad). Wir bestellten uns ein kaltes Bier. Wir genossen den Blick auf<br />

die schäumende See. Sie brachte uns als Zugabe einen Teller mit in Teig gebackenen Bananen. Hat sehr<br />

gut geschmeckt. Wir führten im Rahmen gemeinsamer Möglichkeiten ein Gespräch. Wir sagten ihr, dass<br />

wir schon das dritte Mal an diesem schönen Ort waren. Sie fährt demnächst eine Woche nach Bangkok<br />

und kann uns in dieser Zeit kein Bier ausschenken. Sie kam uns noch nachgelaufen und überreichte Hilde<br />

ein kleines Geschenk: Ein flacher Stein mit einem gemalten Fisch. Die Beschriftung ist in Thai und<br />

Latein. Das ist eine ihrer Nebenbeschäftigungen. Auf einem Tisch liegen viele bemalten Steine zum<br />

Verkauf.<br />

16.12.03<br />

Heute haben wir gegen 1 Uhr nachts die Klimaanlage ausgeschaltet und für Durchzug gesorgt. Die<br />

Temperatur fiel drinnen und draußen unter 23 Grad. So schlief es sich besser. Nur der Kühlschrank lärmte<br />

weiter. Vormittags wollte Annette eine SMS ausprobieren, wir konnten nicht antworten, weil der Kredit<br />

verbraucht war. Habe 300 Baht „aufgetankt“. Im Meer haben wir uns nur in die Wellen geworfen. Hilde<br />

lag am Pool und ich habe einen „Seufzer“ für Herrn Etges entworfen. Vielleicht kann die e-Mail am<br />

Donnerstag abgeschickt werden.<br />

Nachmittags sind wir die Straße nach Chumphon lang gewandert und dann zum Meer abgebogen. Heute<br />

donnern wieder die LKWs am Bungalow vorbei. Der Boden wird auf dem ersten Resort am unbebauten<br />

Strand abgekippt. Der Weg führte durch echtes Dickicht. Leicht hätte ein Tiger aus dem Unterholz<br />

brechen können. Wir hielten uns nur an den Weg, denn gestern und heute haben wir eine ganze Menge<br />

überfahrener Schlangen gesehen. Es gibt also welche! Als wir am Strand unsere Bank erreichten, waren<br />

die Hausherren emsig dabei, ihren ganzen Strandabschnitt zu säubern. Hat unser mehrmaliges Benutzen<br />

ihrer Bank dazu geführt? Alles wurde am Strand verbrannt. Vor einigen Tagen hatte unsere Anlage wohl<br />

hohen Besuch. Die verschiedenen Investoren sollen zusammen gekommen sein. Vier Tage hintereinander<br />

wurde der Strandabschnitt vor dem Resort gesäubert Jetzt ist der Eifer wieder abgeklungen.<br />

Abends beim Abendbrot habe ich mein Hemd anbehalten, es waren nur 25,7 Grad gegen 19 Uhr. Der<br />

Winter macht sich halt bemerkbar.<br />

17.12.03<br />

Heute Nacht war die niedrigste Temperatur 18,2 Grad! Wenn die Klimaanlage lief, dann haben wir also<br />

unser Zimmer immer auf 25 Grad aufgeheizt! Um 22 Grad hatten wir schon oft als tiefste Temperatur,<br />

18.2 ist bis jetzt die geringste. Jetzt ist es 10.30 Uhr und wir haben schon 29 Grad.<br />

Hilde hatte heute die Idee, dass es sich bei den „sandflyers“ wahrscheinlich um ganz ordinäre Flöhe<br />

handeln wird. Die Hygiene im Fischerdorf und bei den vielen Hunden wird so groß nicht sein. Flöhe<br />

scheinen sich im Sand wohl zu fühlen. An der Ostsee gab es früher auch Flöhe. Wie auch immer:<br />

juckende Beulen von „sandflyers“ hört sich besser an.<br />

Heute war der erste Tag ohne Sturm. Das Meer hat sich beruhigt, wir konnten erstmals in ihm<br />

schwimmen. Ansonsten haben wir gefaulenzt. Wir haben die Anlage erst gegen 18 Uhr zu einem kurzen<br />

Einkauf verlassen.<br />

18.12.03


Laut Baedecker sind in Bangkok (für uns gibt es keine Angaben) im Dezember die niedrigsten<br />

Durchschnittstemperaturen: Tags 30 und nachts 20 Grad. Bei 20 Grad sind wir heute um 7 Uhr wieder im<br />

Pool gewesen. Alles fast wie in Zernsdorf im deutschen Sommer. Sogar das Poolwasser ist kühler als<br />

sonst. Das Meer war heute wieder ruhig,<br />

Mit dem Frühstück war es wieder schwierig. Auf meinen „pancake“ musste ich 35 Minuten warten und<br />

dann war er kalt und zerbrochen. Dafür haben wir den ungestörten Blick aufs heute friedliche Meer. Der<br />

Resort-Bus ist wieder da nach erfolgreicher Reparatur. Um 15 Uhr geht es zum Internet und zum<br />

Nachtmarkt in Bang Saphan. Morgen fahren wir mit dem Expresszug um 14.45 Uhr nach Hua Hin.<br />

Der Besuch bei Klaus war eine große Enttäuschung bzgl. Internet, ansonsten gab es neue Erkenntnisse.<br />

Ich hatte mich gestern angemeldet für die Zeit zwischen drei und vier Uhr. Seine Freundin hatte ihm 10<br />

Uhr übermittelt und er kam gegen fünf nach fünf auf Anruf seiner Freundin. Um sechs Uhr fuhr der<br />

wieder genesene Bus zurück. Die Methode ins Internet mit einer Call-Karte für 300 Baht zu gelangen,<br />

habe ich nicht verstanden. Er benutzt Windows 98, damit funktioniert der USB-Stick nicht. Aber die gute<br />

alte CD müsste funktionieren. Daran hatte ich nicht gedacht. Damit steht einem neuen Angriff in Hua Hin<br />

nichts im Wege. Von Joachim habe ich noch drei CDs RW, aber die reichen nicht. Also alles mit<br />

Einschränkungen.<br />

Klaus macht auch Fahrten mit dem eigenen PKW. 500 Baht für die ersten drei Stunden, dann 100 Baht je<br />

Stunde. Er lebt schon seit 2,5 Jahren hier und ist sicherlich ein guter Fremdenführer. Wir haben uns nach<br />

Hua Hin verabredet.<br />

19.12.03<br />

Zu 13.30 Uhr haben wir die Abfahrt zum Bahnhof vereinbart. Ich will am Vormittag die Reise bezahlen,<br />

aber es ist nichts vorbereitet. Wir vereinbaren mit den Damen an der Rezeption, nach der Rückkehr in bar<br />

zu bezahlen. Um 13.30 stehen wir mit unserem leichten Gepäck an der Rezeption. Der Manager beginnt<br />

uns einen Voucher auszuschreiben und wir erfahren den Namen des Hotels in Hua Hin. Die Reise mit<br />

dem Expresszug in Richtung Bangkok ist angenehm. Als Überraschung erhalten wir wie im Flugzeug ein<br />

Getränk nach Wahl (Tee, Kaffee, Saft usw.) mit Gebäck. Der Zug muss an verschiedenen Bahnhöfen<br />

halten, um Güterzüge abzuwarten (die Strecke ist eingleisig). So haben wir in Hua Hin etwa 10 Minuten<br />

Verspätung. Mit einem Taxi fahren wir ins Hotel Tanawit.<br />

Das Hotel liegt für uns sehr günstig, direkt im Zentrum. Alles kann man zu Fuß erreichen. Trotzdem<br />

nutzen wir oft ein Tuk Tuk. Vom Nachtmarkt sind wir etwas enttäuscht, denn wir hatten ihn anders in<br />

Erinnerung. Zur weiteren Auffrischung der Erinnerungen essen wir einen Red Snapper in einem<br />

Restaurant auf einer Seebrücke. Da saßen wir vor sieben Jahren mit Wandrowskis.<br />

Im Internet-Café neben dem Hotel kann ich endlich meine Texte ins Internet stellen. AOL macht<br />

Schwierigkeiten mit meinen vielen Ordnern für die Bilder. Aber die Idee mit meinen Daten auf einer CD<br />

war richtig. Die einfachsten Lösungen sind manchmal die schwierigsten. Für die Bilder brauche ich einen<br />

andere Struktur. Web-Foto-Alben mag AOL nicht oder ich habe es nicht verstanden.<br />

20.12.03<br />

Vom Frühstück sind wir enttäuscht. Es ist wie im Bangburd Resort , aber ohne Fruchtteller. Damit bessert<br />

sich der Eindruck vom Bangburd Resort gewaltig. Die Ursache sind wahrscheinlich die geringen<br />

Touristenzahlen.. Wie wir am frühen Morgen durch die leere Stadt streifen, hat Hilde eine zündende Idee:<br />

Wir nehmen uns eine Taxe und fahren in den Königspalast Phra Nakhon Khiri in Petchaburi und<br />

besuchen die Khao Luang Höhle, Den Palast kannten wir schon (wegen des diesigen Wetters sind die<br />

Bilder mit Fernsicht nicht besonders), die Höhle war neu. Der begehbare Teil bestand aus drei sehr großen<br />

Räumen mit Einbruchsöffnungen. Dadurch wurden die 410 Buddhas durch das Tageslicht beleuchtet.<br />

Teilweise sollen sie über 300 Jahre alt sein. Unser Führer verlangte dann je 100 Baht für die Höhle und<br />

ein Trinkgeld für sich. Ich sagte ihm: Der Besuch der Höhle ist ja teuer als der Besuch beim König mit<br />

Seilbahn. Darauf er: Das ist Geld für den Tempel. Da kann man nichts machen.


Die Affen müssen in Petchaburi eine ziemliche Plage sein. An der Seilbahn (Cable car) waren die<br />

Mitarbeiter mit Katschis bewaffnet, die sie auch zum Einsatz brachten. Vor den Affen wurde durch<br />

Schilder gewarnt. An der Höhle war dann die Straße schwarz von Affen. Sie wurden dort durch und für<br />

die Touristen mit Bananen angefüttert. Sie machten sich auch an den Wänden der dritten Höhle zu<br />

schaffen.<br />

Auf der Rückfahrt machten wir noch in einem riesigen Supermarkt halt. Wir haben einige Käsesorten<br />

gekauft. Das Arbeitskräftepotential ist beeindruckend. An der Kasse werden alle Produkte auf Plastetüten<br />

(ohne Aufpreis) verteilt. Vor einiger Zeit wurde das auch einmal bei Real in Wildau im A10-Zentrum<br />

getestet. War wahrscheinlich zu teuer. Wenn der Einkaufswagen auf die Rolltreppe geschoben wird, steht<br />

jemand da, der behilflich ist. Man kann auch jemanden bitten, den vollen Einkaufswagen zum Auto zu<br />

schieben. Die Plasteflut hat auch Nachteile. Vieles wird in die Prärie geworfen. Wenn früher<br />

Bananenblätter verrotteten, so denkt Plaste nicht daran.<br />

Gleich nach dem Mittagsschlaf fanden wir alles um die Ecke, was wir an Textilien gesucht haben. Es ist<br />

früher Nachmittag , kaum Leute und Hilde kann in aller Ruhe aussuchen und handeln. Wir haben den<br />

Eindruck, dass weniger Touristen in Hua Hin sind als vor sieben Jahren. Nachdem wir die Sachen im<br />

Hotel deponiert haben, schlendern wir durch die Stadt. Als es schon fast dunkel ist, kommen wir auch an<br />

den Strand. Da müssen wir nun wieder sagen: Bangburd ist besser und ruhiger (die „sandflyers“ haben wir<br />

mal außer Acht gelassen), das Richtige für Rentner.<br />

21.12.03 4.AV<br />

Neue Überraschung! Die Anzahl der Gäste muss sich vergrößert haben, denn es gibt ein Frühstücksbüfett.<br />

Es ist kein Unterschied zum Vortag, aber es sind Früchte da. Das Frühstück findet in der Poolebene statt,<br />

der Raum ist zum Pool offen (ausreichend Liegen mit Auflage). Wir sind uns noch nicht einig, wie wir<br />

zurückfahren. Mit dem Zug oder mit einem Auto. Hilde hat sich durch die Klimaanlage erkältet, hatte<br />

nachts Schüttelfrost und so entscheiden wir uns fürs Auto. Wir finden einen Isuzu (für fünf Personen und<br />

der rückwärtige Raum hat Sitzmöglichkeiten für vier weitere) und werden handelseinig. Wir sitzen auf<br />

jeden Fall sehr bequem. Das Auto hat eine Chefin, die uns begleitet. An der nächsten Tankstelle findet ein<br />

Fahrerwechsel statt. Nach dem Informationsaustausch über Kinder und Enkelkinder wissen wir, dass sie<br />

drei Taxen betreibt, einen 21jährigen Sohn hat, der in Bangkok studiert und keinen Mann. Als wir um<br />

einen Stopp bitten, um Papaya zu kaufen, halten wir an einem riesigen Markt. Sie kauft für uns vier große<br />

reife Papaya und zwei Zehen Bananen. Außerdem kauft sie geröstete Bananen und irgendwelche<br />

thailändischen Spezialitäten, mit denen sie uns unterwegs füttert. Nach 3,15 Stunden sind wir am Ziel.<br />

Hilde hat von ihr ein Bild und wir mußten zusichern, sie für eine mögliche neue Reise nach Hua Hin<br />

anzufordern.<br />

Am Ziel überrascht uns Sturm. Das Restaurant ist zum Meer hin zur Hälfte durch eine Plane verrammelt.<br />

Unsere Nachbarn beklagen sich, wir waren kaum weg, da fing der Sturm an. Sie frühstücken jetzt<br />

windgeschützt in einem abgeteilten Raum. In der Stadt haben wir wenig vom Wind gemerkt. Zur Linken<br />

ist ein Ehepaar mit einer siebenjährigen Tochter eingezogen, die aber noch keinen Mucks gesagt haben,<br />

wenn man vom Begrüßungsnicken absieht.<br />

22.12.03<br />

In der Nacht rüttelte der Sturm kräftig an unserer Eingangstür. Wir bedankten uns beim Manager für die<br />

Organisation der Reise, berichteten über unsere Erfahrungen mit dem Frühstück im Hotel. Den Vormittag<br />

haben wir am Pool verbracht, den Nachmittag auf der Terrasse. Abends machten wir einen kurzen<br />

Einkaufsbummel und sind am Strand zurückgelaufen. Wir haben wegen Neumond starke Ebbe. Die<br />

Steine vom Strand sind fast alle wieder mit Sand bedeckt..<br />

Abends machten wir einen kleinen Einkaufsbummel und kamen bei den Fischern vorbei. Mit ihren<br />

Netzen holen sie gewöhnlich kleine Fische raus. Größe etwa 10 bis 15 cm. Diesmal waren in den Netzen<br />

aber Krabben! Es ist uns unerklärlich, wie scheinbar mit der gleichen Fangmethode so unterschiedliche<br />

Dinge gefangen werden. Der Manager sagte nur, sie wissen genau was sie fangen wollen: Fische, Krabben<br />

oder Prawns. Von den Fischern soll keiner etwas englisch sprechen. Es bleibt ihr Geheimnis.


23.12.03<br />

Weihnachtsgeschichte für Caroline und Sebastian (zu erzählen beim Spaziergang im Schnee<br />

oder unter dem Weihnachtsbaum): Oma und Opa schliefen fest. Draußen war es warm wie bei uns im<br />

Sommer. Die Grillen und Zikaden zirpten (Opa konnte sie hören). Plötzlich wurde Oma wach. Opa<br />

schlief unbekümmert weiter. Oma hörte, wie jemand im Zimmer etwas auf unseren Steinfußboden fallen<br />

ließ. Sie schreckte hoch. Stand mutig auf und und ging durchs Zimmer, guckte in die Toilette. Opa<br />

schlief. Es war nichts zu sehen und zu hören. Schließlich beruhigte sich Oma und legte sich wieder hin.<br />

Am anderen Tag lag neben dem Fernseher eine Schnecke, die wir am Strand gesammelt hatten. Das war<br />

uns unverständlich. Wir legten die Schnecke zu anderen, die wir auch gesammelt hatten, auf die Terrasse.<br />

Wir saßen friedlich und lasen in unseren Büchern, als wir plötzlich ein klirrendes Geräusch hörten. Wir<br />

schauten auf unsere Sammlung. Die bewußte Schnecke bewegte sich und machte dabei das Geräusch, das<br />

Oma in der Nacht geweckt hatte. Das war die Lösung! In der Schnecke saß ein Einsiedlerkrebs, den wir<br />

nicht gesehen hatten. Er hatte sich ein Gehäuse auf Zuwachs gesucht, man konnte ihn darin nicht sehen.<br />

Wir trugen ihn ins Meer zurück. Die unverständlichen Geräusche in unserem Zimmer hatten sich<br />

aufgeklärt. Wir bringen Euch so eine Meeresschnecke mit, damit sie Euch an diese Geschichte erinnert:<br />

Heute haben wir zum üblichen Rhythmus zurückgefunden. Nach dem Aufstehen haben wir im Pool<br />

gebadet. Dann uns am Pool erholt. Gegen 11 Uhr im Meer gebadet bei sehr hohen Wellen und Flut.<br />

Nachmittags machten wir wieder einen ausgiebigen Spaziergang am langen Strand. Dort wohnen Fischer,<br />

die einen dreijährigen Jungen haben. Er kennt uns schon und will mit uns spielen. Auf dem Rückweg<br />

passte er uns ab und hat mit uns Fußball gespielt. Die Ausländer scheinen für alle kleinen Kinder ein<br />

Phänomen zu sein. Sie müssen uns anfassen und drücken. Die größeren sind zurückhaltender und<br />

winken.. Wegen der großen Ebbe konnten wir durch den Kanal laufen. Vor uns waren schon zwei<br />

Mopeds durchgefahren. Flut und Ebbe haben wahrscheinlich einen Höhenunterschied von über einen<br />

Meter bei uns.<br />

Mittags kam der Manager vorbei, die Gärtnerin wollte unsere Bananenpflanze abstützen. Ich sagte so<br />

leicht hin, dass wir unseren Bungalow gut finden. Wenn wir mit dem Kopf an die Bananen stoßen, dann<br />

sind wir da. Ehe wir eingreifen konnten, hatte die Gärtnerin mit einen gezielten Axtschlag die Bananen in<br />

der Hand und zwei weitere Schläge hauten die Pflanze um Nun haben wir einen gewöhnlichen Bungalow.<br />

24.12.03<br />

Heute war die bisher kälteste Nacht: 19.1 Grad. Hildes Bronchitis hat sich verschlechtert. Wir werden in<br />

Bang Saphan Antibiotika kaufen müssen. Um 11 Uhr geht's zum Internet. Ich habe gestern über zwei<br />

Stunden gesessen, um Texte und Bilder vorzubereiten. Und dann das: Unser Internet-Café hatte<br />

geschlossen. Klaus war in Hua Hin. Der Manager bemühte sich sehr. An einer vermeintlichen Stelle<br />

wurden nur Computerspiele gemacht und dann landeten wir in der Schule in der Nähe des Bahnhofs.<br />

Hilde fuhr weiter, ich blieb da. Nachdem ich drei Computer ausprobiert hatte, gab ich auf. Das Laden<br />

einer Seite dauerte sehr lange und brach dann irgendwann ab. 30 Minuten vergebliches Bemühen. Mit<br />

einer kleinen Spende für die Schule zog ich ab. Ich war sauer.<br />

Nach dem das Internet-Café geschlossen war, gingen wir einkaufen und erwischten noch ein Paket Käse.<br />

Nach uns kam der Manager, um für uns Käse zum Frühstück zu kaufen. Jetzt hat die Ladenchefin Käse in<br />

Bangkok bestellt und informiert das Resort, wenn er eingetroffen ist. Service.<br />

Zwischen Schule und Markt liegt das Kloster. Ich marschierte bis auf den Gipfel des Berges und schaute<br />

mir alles an. Der Haupttempel war geschlossen. Eine breite von zwei Riesenschlangen gesäumte und<br />

lange nicht gefegte Treppe führte in den unteren Teil des Klosters. Kein Mönch zu sehen. Als ich in das<br />

größte Gebäude durch Fenster schauen wollte, ging es auf und ein Mönch schaute heraus. Nach dem<br />

üblichen „Wer, Woher, Wohin, Warum“ wusste ich, dass 17 Mönche im Kloster leben, ich mit Kamera<br />

wiederkommen kann, der weitere Weg zum Markt führt und er Weihnachten nicht kannte, aber „It´s very<br />

interesting“ sagte.<br />

Im Café neben dem Markt traf ich Hilde, die inzwischen Medikamente gekauft hatte. Die Preise würden


unsere Pharmaindustrie glatt ruinieren. Wir werden prüfen, was wir hier alles kaufen können. Zwei<br />

wunderbare Eiskaffee, ein Eisbecher und drei Stücke Kuchen alles für 102 Baht gestalteten den<br />

Stadtbummel versöhnlicher. Hilde hatte schicke Kleidung für Caroline auf dem Markt gekauft. Um meine<br />

Internet-Stimmung zu heben, sagte der andere Deutsche, er habe seine e-Mails abgesetzt. Nachdem wir<br />

vor der verschlossenen Tür standen, hat der Laden dann noch geöffnet. Künstlerpech!<br />

Wieder im Resort stapfte ich gegen 15.30 Uhr zur Schule, die nach Aussagen der abgereisten Nachbarn<br />

einen Internet-Anschluss haben sollte. Die Kinder standen bei einem Appell, die motorisierten Eltern<br />

warteten im Schatten auf das Schulende. Alles sehr diszipliniert und ruhig. Nachdem die Kinder<br />

gruppenweise im Gänsemarsch zu ihren Eltern marschierten, kam ich mit einer Lehrerin ins Gespräch.<br />

Die üblichen Fragen. Dann rief sie Kinder der ältesten Klasse herbei, die mich formvollendet begrüßten.<br />

Dann wurden die Namen gesagt und wiederholt. Unter viel Gelächter war klar, dass sie die gleichen<br />

Schwierigkeiten mit meinem einfachen Namen wie ich mit ihren schwierigen Namen hatte. Bei den Thais<br />

wird die Sache etwas vereinfacht, denn jeder hat einen Spitznamen (nickname), der dann manchmal wie<br />

Tom klingt. Die Mädchen waren die aktivieren und fragten dann, ob ich singen oder tanzen kann. Mein<br />

verneinen wurde lachend akzeptiert und dann wurde mir ein Lied vorgesungen und ein Tanz vorgeführt.<br />

Der Tanz war faszinierend, mit Schwung und Eleganz vorgetragen. Ich erzählte ihnen dann von<br />

Deutschland, vom Winter mit seiner Kälte, von zugefrorenen Seen. Aber sie dachten vielleicht doch: Der<br />

will uns für dumm verkaufen. Mit der Lehrerin vereinbarte ich noch, mit Hilde wieder zu kommen. Dann<br />

kam ich noch einmal auf mein eigentliche Anliegen zurück und sie brachte mich ins Physikkabinet.<br />

Der Direktor begrüßte mich sehr freundlich und ich erzählte ihm von meinem Kummer. Er sagte sofort ja<br />

zu einer Nutzung. An der Schule werden Kinder zwischen vier (Kindergarten) und 12 Jahren unterrichtet.<br />

Auf etwa fünf Kinder kommt ein Computer. Für Deutschland waren mit Zahlen zwischen 10 und 20 in<br />

Erinnerung. Die Frage nach dem Geld wurde lächelnd mit Sponsoren beantwortet, das Geld kommt nicht<br />

vom Staat. Ich war erstaunt, hier stehen die ersten Computer mit Windows XP, die ich hier gesehen habe.<br />

1.3 Ghz, 256 Ram, 20 GB. Er hat drei Telefonanschlüsse. Einen zum Telefonieren und zwei fürs Internet.<br />

Dann konnte ich an den Computer. Ich konnte z.B. AOL eingeben und sofort standen thailändische<br />

Buchstaben da, der File war nicht zu finden. Klar, es musste an der Sprachenwahl hängen. Ich stellte alles<br />

mögliche ein. Ohne Erfolg. Dann kam ein Experte und zeigt auf die linke oberste Taste: T/E (Umschalten<br />

Thai/Englisch). Das war´s, nun konnte es losgehen. Das Aufrufen der Seiten dauerte quälend lange. Ich<br />

wollte wenigsten von der Anlage die ersten Bilder per e-Mail schicken. Um die Bilder anzuhängen,<br />

brauchte ich über 45 Minuten in harter Handarbeit und viel Warten. Also musste ich Stefan bitten, die<br />

Bilder weiter zu verteilen. Bei den komprimierten Alben brach kurz vor Abschluss der Übertragung<br />

zweimal die Telefonleitung zusammen. Sie müssen kleiner gemacht werden. Ich hatte schon über zwei<br />

Stunden in der Schule verbracht und verabschiedete mich bis zum nächsten Mal. Ich darf wiederkommen.<br />

Bis auf die Geschwindigkeit scheint das Internet-Problem gelöst zu sein, 500 m von unseren Hotel liegt<br />

die Lösung. Da konnte ich mir einen Kommentar an den Manager nicht verkneifen. Übrigens etwas weiter<br />

liegt ein landwirtschaftliches Forschungsinstitut, das habe ich auch schon angepeilt.<br />

Mit Stefan wurde noch telefoniert, er konnte sich die Bilder anschauen. Ich konnte auch e-Mails von<br />

Stefan, Jochen und Wolf lesen. Jochens Rechner hat eine Viruserkrankung und er kämpft. Eine<br />

Möglichkeit, dass alles so langsam geht, hängt vielleicht damit zusammen, dass die Schule keine AOL-<br />

Software installiert hat, damit muss alles einen langen Weg mehrmals gehen.<br />

Dann ging es zum großen Weihnachtsessen ins Lomtaley Restaurant. Hilde bestellte Schwein mit<br />

Kaschunüssen, ich vier Prawns süß-sauer. Wir saßen am Meer und erholten uns vom Weihnachtsstreß der<br />

vergangenen Jahre. Wieder im Hotel wollten wir uns „Goodby Lenin“ ansehen. Der Aldi-Rechner hat<br />

externe Zusatzlautsprecher mit gesonderter Verstärkung, die wir am Laptop vermißten. Das Bild war<br />

exzellent, auf den Ton habe ich beim Rippen nicht geachtet und er war hier zu schwach. Also stiegen wir<br />

auf Wandrowskis DVD-Weihnachtsgeschenk um. Aber der Rechner konnte offensichtlich den<br />

Kopierschutz nicht knacken Der Aufruf jedes Files blockierte alles. Jetzt war Hilde am Zuge: Wenn ich<br />

einmal deine Technik nutzen will, dann versagt sie!! Der Fernsehabend fiel aus. Wir trösteten uns auf der<br />

Terrasse bei 27 Grad mit einer Flasche französischen Rotwein (0,25 l) und dann gingen wir erschöpft<br />

schlafen. Mit letzter Kraft haben wir noch Annette und Familie angerufen, die gerade von der Piste<br />

gekommen waren.


25.12.03<br />

Nach den vielen Turbulenzen gestern war heute ein ruhiger Tag. Hilde hat Schwierigkeiten mit ihrer<br />

Bronchitis, ist aber trotzdem Schwimmen gegangen. Ab 15 Uhr nimmt sie jetzt Antibiotika. Ich habe<br />

vormittags, nachmittags und abends fürs Internet gearbeitet und habe die ganzen Links aus den Texten<br />

und Alben wieder rausgeworfen. Ich plane, am nächsten Vormittag zur Schule zu gehen Am Nachmittag<br />

war ich noch Bier holen und wir sind in unser Restaurant essen gegangen. Für eine Hühnerkremsuppe,<br />

eine gebratene Hühnerbrust mit Pommes und Salat und ein Tonic Water haben wir 200 Baht bezahlt. Hat<br />

alles gut geschmeckt. Vor dem Essen wurde uns noch ein Fahrrad vorgeführt, dass man an der Rezeption<br />

ausleihen kann. Übrigens hat es heute zweimal gewaltig geknallt. Ab heute beginnen die Neujahrsfeiern<br />

und dazu gehört das Austreiben der bösen Geister. Im Fernsehen haben wir von den Terrordrohungen<br />

gehört und hoffen, dass Ende Februar der Flugverkehr nicht zusammenbricht.<br />

26.12.03<br />

Nach dem Frühstück marschierte ich mit Computer zur Schule. Im Kabinett war niemand. Als ich<br />

draußen wartete, kam die Lehrerin vom Appell und schaltete alles ein. Während meiner Anwesenheit lief<br />

der Schulunterricht. Kein Lärm!! Dann die Überraschung: Bisher habe ich in Thailand überall die auch in<br />

Deutschland üblichen Stecker fürs Telefon gesehen. Die Schule hat andere. Mit mehreren<br />

Unterbrechungen habe ich in zwei Stunden drei e-Mails mit Anhang abgesetzt. An meine Internetseiten<br />

kam ich nicht ran. Der AOL-Datei-Manager wollte ein zusätzliches Programm laden. Das konnte ich nicht<br />

machen und wie lange hätte das gedauert? Die Schule ist eine sehr zeitaufwendige Havarievariante.<br />

Am Nachmittag sind wir ein bisschen spazieren gegangen. Hilde hat die Bronchitis schwer erwischt. Die<br />

Fischerboote fuhren mit langsamer Geschwindigkeit in Ufernähe umher. Manchmal hantierte ein Fischer<br />

im Wasser vor dem Boot herum. Alles sah sehr ungewöhnlich aus. Am Ufer schauten wir den<br />

Fischersfrauen über die Schulter. Und was sahen wir? 1.5 cm lange Würmer. Es waren kleine Shrimps,<br />

die zu Pastete verarbeitet werden. Die Möglichkeit gibt es wohl nur bei Neumond und Windstille. Die<br />

Möglichkeit wurde auch von einzelnen Männern genutzt, die ihre engmaschigen Netze hinter sich<br />

herzogen.<br />

Am Felsen angekommen, konnten wir zuerst keine Affen sehen. Ein Motorradfahrer hielt an und zeigte<br />

sie uns dann. Zwei saßen hoch oben in den Gipfeln, die schon strapaziert aussahen. Man muss doch<br />

immer das Fernrohr und die Kamera mitnehmen Wir waren lange nicht in unserer Strandecke zum<br />

Schnecken- und Muschel suchen, Hilde hat zwei große intakte Schnecken ohne Einsiedlerkrebse<br />

gefunden. Auf dem Rückweg bin ich dann gespurtet, um beim letzten Tageslicht noch das Würmer-<br />

Shrimps-Fangen zu filmen. Der Fischer zeigte noch einen kleinen Rochen mit langem Schwanz Gibt es<br />

hier also auch.<br />

Beim Abendbrot erzählte der Manager, dass er einen Brief an die Behörden wegen der „sandflyers“<br />

geschrieben hat. Eines der Probleme ist, dass sich zwei „Bundesländer“ einigen müssen: Chumphon (hier<br />

liegt das Restaurant und der Strand) und Prachuap Kiri Khan (da liegen die Bungalows). Der Manager ist<br />

Kind für alles. Er kauft ein, fährt das Auto für alle Exkursionen, nimmt im Restaurant Bestellungen auf,<br />

serviert usw. usf. Übrigens ist der bestellte Käse da.<br />

Das Resort hat neue Gäste bekommen, Europäer und junge Japaner. Das Boonchi Resort ist wohl<br />

übervoll, deshalb sind die Jugendlichen bei uns gelandet und werden aber von dort verpflegt. Für die<br />

Gäste dort gibt es seit dem frühen Nachmittag Musik im Garten Wir hören hier die Bässe und die<br />

Trauermusik.<br />

Wir haben uns in den vergangenen Wochen gewundert. In der näheren Umgebung gibt es viele<br />

Wasserlöcher, sumpfige Stellen, aber keine Moskitos. Das hat sich schlagartig mit der Wetterumstellung<br />

geändert. Kein Wind, wärmer und höhere Luftfeuchtigkeit = Moskitos. Sogar im Restaurant unter den<br />

Tischen stehen jetzt Moskito Coils.<br />

27.12.03


Die Japaner haben sich lange nicht gesehen, sind schwerhörig oder Lehrer. Bis kurz nach 6 Uhr früh<br />

haben sie sich in voller Lautstärke unterhalten. Sie belegen die drei Bungalows gegenüber. Wenn man der<br />

Sprache mächtig gewesen wäre, hätte man die Unterhaltung verfolgen können.<br />

Nachdem es an den Feiertage fast windstill war, weht heute wieder ein kräftiger Wind und das Fangen der<br />

Kleinst-Shrimps ist beendet. Heute wollte ich mit dem Resortfahrrad eine Erkundungstour machen.<br />

Gestern hatte ich schon gesehen: Es gibt keine Luftpumpe. Ich hatte das Zurückschieben fast eingeplant.<br />

Als ich mich bei der Rezeption angemeldet hatte und starten wollte: Keine Luft auf dem Hinterrad.<br />

Hinschieben wollte ich doch nicht, deshalb verzichtete ich. Später stellte sich heraus: Der Manager war<br />

mit dem intakteren Rad zu seiner Wohnung gefahren.<br />

Nachmittags sind wir bei heftigem Sturm am unbebauten Strand spaziert. Der kleinen Junge hat uns schon<br />

erwartet und kam mit seinem Fußball. Hilde hatte für ihn ein paar Bonbons mitgenommen. Er war selig<br />

und verschwand damit sofort.<br />

Im Bungalow 03 (unser) haben wir häufig Stromausfall. Gestern habe ich den Text für den 26.12. im<br />

Computer verloren. Mittags mußten wir bei 27 Grad Mittagsschlaf halten. Gestern fiel auch das DW-TV<br />

aus, war nachmittags wieder da. Der Manager hat dann versucht den Sender zu finden. Er ist weg, ich<br />

kann ihn auch nicht finden. Das wird wohl am Verteiler des Hotels liegen. Jetzt haben wir keine<br />

Information aus der großen weiten Welt.<br />

28.11.03<br />

Heute konnte nun die erste Radtour starten. Ich fuhr die Straße in Richtung Chumphon. Hinter dem<br />

Objekt „H.M. Private Development Projekt – Chumphon“ bog ich zum Strand ab. H.M. bedeutet<br />

wahrscheinlich „Her Majesty“. Der König hat sich hier ein großes Gebiet reserviert für ein<br />

Entwicklungsprojekt. Als ich am Strand war, sah ich zweierlei. Erstens die Sanddünen und zweitens, dass<br />

der König lange nicht hier war. Der Strand war eine Müllkippe. Das Fischerdorf am Ende der Bucht<br />

scheint seinen Plasteabfall dem Meer zu opfern und auf die Strömung zu hoffen. Der Dreck landet beim<br />

König. Er hätte sicherlich schon ein Projekt zur Abfallentsorgung in Auftrag gegeben. Entlang der<br />

Chaussee habe ich viele „Entsorgungsstellen“ gesehen (wie bei uns Daheim im Wald). Vor dem Dorf<br />

wurde in der Landschaft eine Grube mit Unrat aufgefüllt.<br />

Die Sanddünen sind etwa 20 bis 30 m hoch und werden auf der Straße mit „Achtung Sanddünen“<br />

angekündigt. Sie scheinen friedlich zu sein. Ich konnte nirgends sehen, dass sie die Straße verschlucken.<br />

Die Dünen haben den Strand nicht verdient. Vor dem großen Felsen, den wir von uns aus sehen können,<br />

ist auch eine große Landungsbrücke gebaut – aber aus Holz. Von den Kindern des Dorfes wurde ich mit<br />

Winken begrüßt. Hinter dem Dorf waren trockene Shrimpsteiche. Dann bin ich umgekehrt und konnte<br />

mich über das Rad mit Gangschaltung freuen. Hin bin ich mit Rückenwind gefahren, zurück musste ich<br />

gegen den Sturm ankämpfen. Eigentlich müsste es hier Fahrräder für Thais und Europäer geben. Zum<br />

Fahrrad gab es keine technische Hilfsmittel. Der Manager ist 1.5 Köpfe kleiner als ich. Trotzdem bin ich<br />

überraschend gut mit dem niedrigen Sattel einig geworden. An der Straßenstelle, wo wir bei einer<br />

Fußwanderung zum Strand abgebogen sind, lag auf der Straße eine überfahrene eindrucksvolle Schlange<br />

(Länge über einen Meter und zwei Daumen dick). Die Mopedfahrer staunten über den verrückten<br />

Europäer, der Fahrrad fuhr und eine totgefahrene Schlange bewunderte. Die Tour kann wiederholt<br />

werden.<br />

Die Japaner sind plötzlich weg gewesen. In der Anlage ist wieder himmlische Ruhe, keiner badet mehr in<br />

voller Montur im Pool.<br />

29.12.03<br />

Wir haben uns beim Frühstück an viele Episoden aus dem Leben unseres Sohnes erinnert. Ich habe<br />

inzwischen die CD fertig gemacht, auf der die neuen Texte und Bilder stehen. Stefan schläft noch, es ist<br />

in Deutschland vier Uhr. Um 12 Uhr fahren wir nach Bang Saphan. Wir halten am Internet-Café: Die<br />

Leitung ist gestört. Wir tauschen einen Check um (wieder die gleiche unverständliche Prozedur, 15<br />

Minuten), dann geben wir einen Film zum Entwickeln und landen in der Konditorei bei Eiskaffee und


Kuchen. Dem Manager kaufen wir einen Kuchen mit Weihnachtsmann. Während des Essens werden wir<br />

mit Weihnachtsmusik berieselt: Stille Nacht, Heilige Nacht...,Weihnachtszeit, frohe Zeit.... Alles auf<br />

englisch. Um 7.10 Deutscher Zeit wollen wir Stefan gratulieren. Die Begeisterung ist mager, wir haben<br />

beide geweckt. Ich versuche es noch einmal beim Internet. Sie startet die Verbindung, dann gibt sie auf.<br />

Ich nehme es mit „thailändischer“ Gelassenheit, ich habe nicht mal „Sch....“ gesagt. Auf dem Markt<br />

kaufen wir für die kleinen Enkel einige Anziehsachen. Auf dem großen Markt gibt es keine Bananen!?<br />

Gibt es zum Jahrewechsel irgendwelche Thai-Gerichte mit oder aus Bananen?<br />

Nach der Rückkehr stapfe ich sofort zur Schule. Am Eingang zum Gelände werde ich von „Jungen<br />

Pionieren“ mit Winken begrüßt. Ich kann sofort an einen Computer. Gegen 16 Uhr ist wieder<br />

Abschlußappell . Frappierend: Fast kein Laut. Briefe sind von Annette und Kabbes da. Die anderen sind<br />

in ihre Weihnachtsaktivitäten verstrickt. Die Seite vom 24.12. kann Annette noch nicht gelesen haben,<br />

deshalb schläft sie noch ruhig. Ich kann mit einem Neustart die Gratulation an Stefan absetzen, eine e-<br />

Mail an Annette mit Bildern aus dem Alltag und eine Neujahrsgratulation an alle Verwandten und<br />

Bekannten im zweiten Anlauf. An meine Internetseite komme ich nicht ran und dem AOL-File-Manager<br />

fehlt „Java Virtuel Maschine“. Der Ausweg muss im nächsten Jahr Klaus sein.<br />

Wir essen Abendbrot auf unserer Terrasse, denken an Stefan und trinken eine Flasche Rotkäppchen<br />

(leider nur 0,2 l) auf sein Wohl.<br />

30.12.03<br />

Ab 6.30 Uhr war reger Funkverkehr mit Annette (erst SMS, dann haben wir telefoniert): Erste Berichte<br />

von Stefans großer Party. Wir sind nach 7 Uhr bei 23 Grad im Pool gewesen. Da das Internet-Projekt<br />

höchstens im nächsten Jahr verwirklicht werden kann, habe ich mir zwei neue Aufgaben gestellt<br />

(Beschäftigung muss sein) : Ich packe das Tagebuch in eine Datei und verschicke sie per e-Mail einmal<br />

pro Woche und ich werde versuchen einen Film ins Internet /e-Mail zu kriegen. Der Terror geht weiter!<br />

In der Schule angekommen wurde ich durch heftiges Winken von den Kindergartenkindern begrüßt. Als<br />

erstes musste ich am Computer feststellen, dass die Neujahrsgratulation, die ich gleichzeitig an mehr als<br />

10 Adressen schicken wollte, nicht zustellbar war. Also 10 neue e-Mails mit der gestrigen e-Mail als<br />

Anhang schreiben. Dann das Tagebuch abschicken. AOL e-Mails mochten mein Tagebuch nicht. Muss<br />

ich auch in exe-Datei umwandeln und morgen(?) erneut versuchen. Für e-Mails bin ich jetzt mit der<br />

Schule zufrieden. Als mein Dank (ich habe freien Zugang und muss nichts bezahlen) habe ich dem<br />

Direktor vorgeschlagen, ich mache von seinen Lehrern und Schülern Bildchen, die ich in ihre Computer<br />

stelle. Er war begeistert und wir treffen uns dazu morgen Vormittag.. Hilde ist weniger begeistert, weil ich<br />

noch zu blass bin und laufend nicht da bin.<br />

Abends sind wir zum Pavillon spaziert, haben Bier getrunken und wieder gebratene Bananen gegessen.<br />

Die Wirtin freut sich über jeden Gast. Sie war in Bangkok auf einer Messe und hat u.a. dort auch<br />

gebratene Bananen verkauft. Sie hat uns Bilder gezeigt und schenkte Hilde zwei winzige handbemalte<br />

Tassen der Firma Lampan, die machen auch unser Geschirrmuster, die bessere Ausführung.<br />

31.12.03<br />

Am Vormittag war ich mit dem Direktor verabredet. Als ich zur Schule kam, war eine<br />

Jahresabschlußfeier mit allen Schülern im Gange. Alles wieder sehr diszipliniert. Ich machte<br />

Videoaufnahmen und fotografierte. Zwischendurch startete ich AOL-e-Mail. Alle e-Mails mit zwei<br />

Adressaten sind wieder zurückgekommen, also alles einzeln absetzen. Für die Schüler wurden auch eine<br />

Tanzvorführung gemacht. Den Tanz hatten mir die kleinen Mädchen schon bei meinem ersten Besuch mit<br />

Einsatz vorgeführt. Zu den vorbereiteten Geschenken wurden Namen gezogen und dann unter Beifall das<br />

Geschenk übergeben. Am Computer wollte ich von meiner Kamera die Bilder überspielen, aber ich<br />

bekam sofort eine gewischt. Auch meinen Laptop kann ich nur mit Sandalen betreiben, sonst bekomme<br />

ich „Schläge“ (wenn ich mich recht erinnere, dann steht in der Gebrauchsanweisung, dass er in Thailand<br />

nicht betrieben werden kann, das Stromnetz hat keine Erde). Um meine Kamera zu schützen, muss alles<br />

per CD überspielt werden. Dem Direktor gefielen die Bilder, aber er muss nun etwas warten


Nachmittags sind wir am langen Strand gewesen und haben über das Leben im Allgemeinen und im<br />

Besonderen philosophiert. Während ich schreibe, hört man die Totenklage der Mönche, die über<br />

Lautsprecher ins ganze Dorf schallt. Abends sind wir in unserem Restaurant essen gegangen. Beim Essen<br />

rief Stefan an. Auf der Terrasse haben wir zwei(!) Flaschen Sekt aus dem eigenen Weinkeller geleert (je<br />

0.2 l) und sind gegen 22 Uhr schlafen gegangen. Davor habe ich versucht den Schulfilm in eine<br />

vernünftige Fassung zu bringen, aber der Titel wollte nicht so, wie ich es wollte.<br />

01.01.04<br />

Wir waren schon halb wach, da rief Stefan an zum Austausch von Neujahrsgrüßen. Wir haben dann noch<br />

gleich Annette angerufen. Die moderne Technik hat doch etwas für sich. Um 7 Uhr gingen wir im Pool<br />

schwimmen. Nach dem Essen erwarteten wir die vom Manager angekündigte Prozession der Mönche. Es<br />

wurden milde Gaben für den Tempel und Essen für die Mönche gesammelt. Offensichtlich, konnten falls<br />

gewünscht, auch Segenswünsche ausgesprochen werden, z.B. für unser Resort. Ich habe fleißig gefilmt<br />

und fotografiert. Dann habe ich die Fotos auf den Rechner gespielt und mit dem Titel gekämpft.<br />

Um 15.30 Uhr war eine Fahrt zum Nachtmarkt angesagt. Ich habe mein Programm wieder für die<br />

Internetseiten umgeschrieben und auf CD gebrannt. Bei Klaus angekommen, konnten wir e-Mails von<br />

Jochen und Kabbes lesen. Ob die Antworten abgegangen sind, ist unklar. Das Programm lieferte keine<br />

Bestätigung. Dann widmete ich mich meinen Seiten. Alles funktionierte. Als ich die neuen Programme<br />

überspielen wollte, konnte der Rechner meine CD nicht lesen, gab sie auch nicht wieder raus. Das<br />

Problem ließ sich nicht lösen. Ja ,die Technik in Thailand hat es in sich. Die Schlussfolgerung ist: Alles<br />

wird über e-Mail verschickt, bis sich eine vernünftige Lösung gefunden hat.<br />

Der Besuch des Nachtmarktes führte zu einer neuen Hose für Sebastian und einigen thailändischen<br />

Spezialitäten: Teig aus Kokosmilch und Ei mit etwas Mehl, Äpfel aus Nordthailand mit leicht<br />

parfümierten Geschmack und ein speziell gebratenes Huhn. In einem riesigen Tongefäß brannte unten ein<br />

Feuer. An den Wänden hingen die Hühner (wie im Kaukasus die Brotfladen), das Fett tropfte ab. Sehr<br />

schmackhaft zum Abendbrot! Wir kauften ein ganzes Huhn für 120 Baht, teilten es dann aber mit unseren<br />

Nachbarn, die hätten warten müssen, bis die nächste Charge fertig gewesen wäre.<br />

Wieder im Resort hatte, sich die Lage geändert: Es war voll. Die Russen aus Moskau hatten bei unser<br />

Abfahrt mit ihrer Feier angefangen, feierten noch immer. Der Manager schleppte Matratzen in die<br />

verschiedensten Bungalows. Im Pool tummelten sich thailändische Kinder in voller Bekleidung. Am<br />

Vormittag bemühte sich ein junger Mann, eine Verstopfung im Pool zu beseitigen. Die Kinder sollen<br />

Essenreste in den Pool geworfen haben. Eine thailändisch/chinesische Familie aß unter dem Dach des<br />

kleinen Häuschens, danach lag das Verpackungspapier hinter dem Häuschen im Garten. Der ganze Strand<br />

wimmelte von Leuten. Überall waren Decken ausgebreitet und die Leute picknickten.<br />

2.1.04<br />

Es war ein ruhiger Tag. Hilde am Pool, ich am Computer. Es war sehr heiß – 32 Grad. Ich habe zwei<br />

Filmchen fertig gemacht: Schule und Mönche. Das Programm hatte mal wieder eigene Vorstellungen, die<br />

mit meinen nicht übereinstimmten. Konnte mich aber durchsetzen. Die Wetterlage zeigt ruhiges Wetter:<br />

Kein Wind. Wir haben zweimal im Meer gebadet. Abends haben wir einen kurzen Spaziergang gemacht.<br />

Nach dem Essen haben wir aus der Ferne die Trauerzeremonie beobachtet, die immer noch andauert. Es<br />

sind große Zelte aufgebaut worden mit vielen Stühlen, viel Beleuchtung, ein Podest für die Mönche,. Es<br />

werden Reden gehalten und viel Trauermusik gespielt. Wir wurden eingeladen, an der Zeremonie<br />

teilzunehmen, haben aber freundlich verzichtet.<br />

3.1.04<br />

Ruhiger Vormittag am Pool, am Computer die Daten auf CD gespeichert.<br />

Nach dem Abendessen wollte ich meine „Werke“ auf den Resort-Computer bringen. Das CD-Laufwerk<br />

funktioniert aber nicht (kam mir irgendwie bekannt vor). Dann habe ich die beiden Filme auf meinem


Laptop vorgeführt und die Bilder der Mönche gezeigt. Hat ihnen alles gefallen. Der Manager lässt<br />

irgendwie einen Spezialisten kommen für das Laufwerk, das bisher wohl niemand benutzt hat.<br />

Wahrscheinlich werden die Filme nicht vorzeigbar sein, der Computer ist zu langsam (nur 166 MHz).<br />

Dann stellte sich heraus, dass das Büro einen Festnetzanschluß hat, den ich nutzen darf (was es alles gibt).<br />

Leider war ich darauf nicht vorbereitet, werde ich morgen probieren. Der Manager schlug vor, die Bilder<br />

auch den Mönchen zu bringen, die einen Computer haben sollen.<br />

4.1.04<br />

Mit allen Daten in die Schule. Den Direktor und einige Lehrer am Sonntag angetroffen. Alles überspielt.<br />

Die Programme des Computers haben kein Codecs für MPEG2 und damit kann kein Film vorgeführt<br />

werden. Problem kann aber gelöst werden. Die Fotos von ihrer Veranstaltung haben ihnen gefallen und<br />

ich bekam sofort eine Einladung zum Freitag mit Hilde. Da ist eine große Festivität. Dann wollte ich e-<br />

Mails lesen und schreiben. Der Telefonanschluß war zusammengebrochen. Nicht aufregen! Aber so<br />

erklärt sich, dass keine neuen Daten kommen.<br />

Vor dem Schlafen haben wir wieder die Totenklage gehört. Das war der Abschluss, jetzt ist alles<br />

abgebaut. Nach dem Mittagsschlaf den Manager wegen der nicht vorhandenen DW-TV angesprochen, wir<br />

wollten zusammen am Receiver „spielen“. Er teilte uns mit, dass seit dem letzten Stromausfall der<br />

Receiver defekt ist und in Chumphon repariert werden muss. Mit den Radio kann ich auch nichts<br />

empfangen, so sind wir auf Telefonate angewiesen. Wir wissen jetzt, dass es in Deutschland kalt ist und<br />

in Südthailand Terrorakte gegen Schulen stattgefunden haben. Der Manager findet das nicht aufregend.<br />

Dort gibt es ständig Reibereien mit der Regierung. Abends versucht mit dem Bürotelefon ins Internet zu<br />

kommen. Hat nicht geklappt, das wird nun wohl an mir liegen.<br />

Heute ist wieder „Normalität“ bei uns eingezogen. Alle anderen Gäste sind weg und hier herrscht wieder<br />

Ruhe. Wir sind insgesamt 4,5 Deutsche. Unser Leben hier ist ruhiger als in Zernsdorf. Das Frühstück wird<br />

gemacht, kein Abwasch, der Bungalow wird gesäubert, wir können unsere Knochen in der Sonne wärmen<br />

oder vor dem Computer lagern. Hilde verschlingt ein Buch nach dem anderen und ich verstehe immer<br />

mehr Programme. Nur mit dem Internet haperts. Nach fünf Wochen sind wir mit unserer Thailand-<br />

Entscheidung zufrieden. Hilde wird unruhig und sehnt sich nach ihren Enkelkindern.<br />

5.1.04<br />

Am Vormittag konnte ich Hilde überreden, mit mir in die Schule zu gehen. Der Direktor war ganz<br />

schnieke in Uniform, aber das Telefon funktionierte nicht. Er vertröstete uns auf Nachmittag. Hilde war<br />

sauer, sie steht mit dem Internet auf Kriegsfuß – dauert alles zu lange. Haben am Pool gelegen und<br />

gelesen und vor dem Mittagessen im Meer gebadet,. Der Wind ist immer noch schwach, aber die Wellen<br />

haben an Größe und Wucht wieder zugenommen.<br />

Am Nachmittag der gleiche Weg. Das Telefon funktioniert noch immer nicht, die Telefongesellschaft<br />

muss einen Mitarbeiter schicken. Auf deutsch: Ein ganzer Tag ging für die wichtigsten Informationen der<br />

Welt verloren! Gegen 16 Uhr ist die Schule zu Ende, die Eltern sammeln sich auf Mopeds, um ihre<br />

Kinder abzuholen. Am Schulausgang postierten sich auch ein Eisverkäufer und ein Crêpes-Bäcker. Bei<br />

dem haben wir zwei Sonderanfertigungen gekauft: Teig + Ei + Kondensmilch + Zucker. Die anderen<br />

waren ohne Ei. Wir sahen wahrscheinlich bedürftig aus. Da wir zu den Mönchen unterwegs waren,<br />

deponierten wir sie im Kühlschrank. Das war ein Fehler, denn der Teig war danach ganz zähe,<br />

Bei den sieben Mönchen wurde ich zum Abt(?) geleitet und trug jedesmal mein Anliegen vor. Der Abt<br />

saß hinter seinem Schreibtisch und fand auch, daß das eine wichtige Information sein könnte und schloss<br />

die Glastür hinter sich auf. Dort war ein Rechner und eine DVD-Anlage mit großem Fernseher (im<br />

Gegensatz zum Resort haben sie einen ausgezeichneten Fernsehempfang). Beide Geräte verweigerten das<br />

Abspielen bzw. Lesen meiner Daten Die CD-Einheit funktioniert ausgezeichnet mit einer thailändischen<br />

Video-CD mit tanzenden jungen Damen. Um doch noch ein Sehvergüngen zu haben, lud ich einen oder<br />

mehrere ins Resort zum Mittwoch ein. Mit viel Kichern lief die ganze Aktion ab. Es wird ja nicht alle<br />

Tage jemand kommen, der für Unterhaltung sorgt. Hilde saß in der Zeit im Klostergarten mit Blick aufs<br />

Meer.


Wir gingen dann zum Pavillon, um ein Bier zu trinken und gebratenen Bananen zu essen. Als Zugabe<br />

erhielten wir kleine dreifache Pancakes mit Bananen und Honig. Vorzüglich. Die Chefin sagte uns, daß<br />

zum Jahreswechsel und an Feiertagen mehr Betrieb ist. Beim beruhigendem Blick aufs Meer fiel mir auf,<br />

daß nicht alle CD-Einheiten in Thailand defekt sein können. Ich konnte mich dunkel an eine<br />

Computerwarnung erinnern: Wenn die CD nicht abgeschlossen (EOF) wird, können einige CD-Einheiten<br />

die Daten nicht lesen. Das wird die Erklärung sein Der Test wird aber auf Morgen verschoben..<br />

Als wir am Restaurant vorbei kamen, rannte uns der Barmixer hinterher und überreichte uns einen Brief.<br />

Die Brief war von Familie Schiemann aus Dresden. Geschrieben am 30.12., gestempelt am 1.1. und heute<br />

in fernen Thailand gelesen. Klasse. Man kann also bequem auch ohne Internet auskommen. Sollte ich<br />

meine Bemühungen einstellen?<br />

6.1.04<br />

Um 9 Uhr rief Klaus an und erwartete uns an der Tankstelle. Er hat einen zweitürigen Pick-up, der für<br />

zwei übergewichtige Europäer nicht ganz bequem ist. Zuerst ging es nach Süden. Eine<br />

abwechslungsreiche Landschaft, die durch Kalkfelsen dominiert ist. Wir kamen an idyllischen Buchten<br />

mit kleinen Inseln vorbei. Den Aussichtspunkt zum Anhalten, der etwas höher liegen sollte, haben wir<br />

nicht gefunden. Die schönen Wasserfälle auch nicht. Es scheint keine Autokarten zu geben und die<br />

Hinweisschilder sind auch etwas sporadisch. Um uns die Beine zu vertreten, fuhren wir eine phantastische<br />

Bergstraße hoch: Mittelstrich, Seitenplanken. Oben landeten wir auf einem Schotterplatz. Ein kleiner<br />

Tempel und eine 10 m hohe Buddhastatue krönten den Berg. Hinter der Statue eine Mamortafel mit den<br />

Namen und Summen der Spender. Schöne Aussicht.<br />

Gegen 12 Uhr kreuzten wir vor Bang Saphan und landeten zum Mittagessen bei einem Schweizer. Die<br />

Ausländer kennen sich alle untereinander. Der Schweizer ist mit seiner ganzen Familie ausgewandert<br />

(drei Brüder), die Mutter war gerade zu Besuch. Alle sind mit Häusern versorgt worden (mit Land etwa<br />

40000 Schweizer Fränkli) und betreiben eine Gaststätte und ein Geschäft. Sie leben vom Geschäft, der<br />

Rente und den in der Schweiz verkauften Ländereien.<br />

Von Klaus haben wir allerlei über Thais, Frauen und Beziehungen untereinander und zu Ausländern<br />

erfahren. Alles kompliziert. Es gibt zwar kein Kastenunwesen, aber Standesdünkel soll groß geschrieben<br />

werden. Die Frauen, die mit Ausländern verheiratet oder befreundet sind, sollen aus dem armen Norden<br />

stammen und werden von den hiesigen Frauen nicht akzeptiert. Zuviel demonstrierter Reichtum sollte<br />

auch nicht sein.<br />

Auf der weiteren Fahrt zeigte er uns die Strände südlich und nördlich von Bang Saphan. Es gibt<br />

romanische Buchten, in denen man wahrscheinlich schnorcheln kann. Klaus hat zu vielen Resorts<br />

Kontakte aufgebaut und tritt auch als Reisevermittler auf. So haben wir auch sein Lieblingsresort nördlich<br />

von Ban-Krud kennen gelernt. Alles sehr gepflegt, viel Grün (es hat seit unserer Ankunft praktisch nicht<br />

geregnet und hier wird viel bewässert), Liegen auch am Strand mit Auflagen, das südliche Meer, so wie<br />

man es sich vorstellt, mit Palmenstrand und klarem blauen Wasser. Unser Resort sei aus vielen Gründen<br />

nicht in seinen Angeboten.<br />

Bei oder in Bang Saphan ist in den letzten Jahren ein Stahlwerk und ein Walzwerk gebaut worden. Das<br />

hat der ganzen Region einen gewaltigen Schub versetzt: Arbeitsplätze und Infrastruktur. Gegenwärtig<br />

wird eine zweite Pieranlage gebaut. An Ort und Stelle werden Betonblöcke von über 2*2*4 m 3 gegossen,<br />

um eine zweite Pieranlage zu bauen. Nutznießer des vielen Geldes ist auch ein neues Kloster auf einem<br />

Felsen, der den Strand überragt. Der große Buddha leuchtet weit ins Land. Das Kloster ist von allen<br />

Seiten zu sehen. Das Hauptgebäude mit zwei Etagen aus Marmor, die obere Etage mit farbigen<br />

Glasfenstern, die Motive aus dem Leben Buddhas darstellen. Man hörte das Beten der Mönche. Als wir an<br />

der großen Statue saßen, kamen alle zum gemeinsamen Gebet zusammen. Nach acht Stunden waren wir<br />

wieder in unserem Bungalow.<br />

Dann teilte uns der Manager mit: Heute Abend große Party! Es war die Neujahrparty, die mit uns und<br />

einem weiteren deutschen Ehepaaren mit Tochter gefeiert wurde. Alle aus dem Restaurant waren


anwesend. Das Team der Reinemachefrauen und Gärtnerinnen fehlte (Standesdünkel?). Eine Karaoke-<br />

Anlage war aufgebaut und alle produzierten sich begeistert, einschließlich General Manager. Es gab ein<br />

reichliches Thai-Büfett, daß mir die Tränen kamen. So scharf habe ich lange nicht gegessen. Hilde<br />

fotografierte, die Videokamera machte Schwierigkeiten.<br />

7.1.04<br />

Der Weg zur Schule endete für mich mit einem Erfolgserlebnis. Innerhalb von 40 Minuten konnte ich alle<br />

angekommenen e-Mails beantworten und alle vorbereiteten abschicken! Hilde war diesmal nicht<br />

mitgekommen und am Pool habe ich dann alles berichtet. Das anschließende Bad im Meer war kurz, denn<br />

die Flut hatte allen möglichen Mist angeschwemmt, der laufend zwischen den Füßen störte. Die Wellen<br />

waren hoch trotz der fast Windstille. Den Nachmittag verbrachten wir am Pool in Erwartung der Mönche,<br />

die sich aber von einem Ausländer doch nicht ins Resort locken ließen.<br />

Im Dunkeln sitzt Hilde auf der Terrasse und zählt die Geckos. Sie ist schon einmal bis neun gekommen.<br />

Zwei sind auch schon mal im Bungalow beobachtet worden (hinter den Koffern und in der Klimaanlage),<br />

verhalten sich aber still. Draußen zwitschern sie.. Heute haben wir ganz überzeugend Glühwürmchen<br />

gesehen. Wenn man hinter dem Haus auf die andere Straßenseite schaut (dichtes Gestrüpp mit feuchtem<br />

Untergrund), dann sieht man sie massenweise und ab und zu verirren sich auch einige auf unser Gelände.<br />

8.1.04<br />

Schon um 10 Uhr fuhren wir nach Bang Saphan zum Einkaufen: Medikamente, Käse, Konserven, Papaya,<br />

Geschenk für Maxim, ein richtiges Brot. Im Café tranken wir Eiskaffee und aßen Kekse. Die Frau des<br />

Schweizers hat in Deutschland einen Lehrgang gemacht. Diplom hängt aus. .Mit VISA-Karte haben wir<br />

uns mit Geld eingedeckt. Kurz vor der Abfahrt kam eine Prozession mit fröhlicher Musik und tanzenden<br />

Leuten die Hauptstraße entlang. Der Manager befragte Passanten: Ein junger Mann wird von seiner<br />

großen Familie ins Kloster geleitet. Alle jungen Männer leisten eine unterschiedliche Zeit im Kloster ab,<br />

um sich mit dem Buddhismus zu beschäftigen. Ich habe keine Kamera dabei. Unser Manager war auch im<br />

Kloster, aber nur sieben Tage.<br />

Nach dem Mittagsschlaf hat es etwas geregnet. Man ist aber nicht nass geworden. Alles dürstet nach<br />

Regen. Wir haben gestern Abend gewaltiges Wetterleuchten über dem Meer gesehen. Zu uns kam kein<br />

Regen. Dann hat Hilde ihre Bilder von der Party übergeben. Freude und großes Gelächter. Unsere<br />

Dispatcherin war auf der Feier todtraurig. Hilde schob mir die Schuld zu. Der Haushund ist seit einigen<br />

Tagen weg und ich habe gefragt, ob er in der Küche gelandet ist. Befragen des Managers ergab: Wenn die<br />

Dispatcherin zwei Gläser Alkohol getrunken hat, weint sie.<br />

Dann sind wir am schönen Strand bis zu einem Baumstamm spaziert, auf dem wir schon des öfteren<br />

gesessen haben. Unterwegs fanden wir zwei große Seesterne (zwei Hände breit) und eine riesige Qualle.<br />

Durchmesser etwa 70 cm. Sie passt in keine große Waschschüssel. Wir hatten gestern schon den<br />

Verdacht, daß Quallen im Anmarsch sind, denn mir brannte eine Fußsohle nach dem Baden im Meer.<br />

Während wir schön die Landschaft und das Meer betrachteten, haben die Sandflyers wieder zugeschlagen.<br />

Es juckt überall. Abendbrot aßen wir auf unserer Terrasse: Eine Büchse Fisch, Brot, Bier und Bananen.<br />

9.1.04<br />

In der Nacht hatte es 10 Minuten geregnet. Wir waren zu 9 Uhr in die Schule eingeladen. Als wir<br />

erschienen, war die Veranstaltung im vollem Gange .Die Fahne war schon gehisst. Es waren zwei Teams<br />

gebildet worden: Rot und blau. Die mußten die verschiedensten Sportarten und Spiele absolvieren:<br />

Fußball, Korb werfen, Stuhlgangs usw. Beide Kommandos wurden durch „Sheerleaders“ angefeuert. Die<br />

amerikanische Note wurde etwas durch Trommler gemildert. Alle waren begeistert dabei. Zwischendurch<br />

wurden die Kinder und die zahlreich erschienen Mütter und Väter mit Getränken und Eis versorgt. Die<br />

Schilderträger (junge Damen – ich wage nicht Schülerinnen zu schreiben) waren in Nationaltracht<br />

erschienen und alle waren der ganze Stolz ihrer Mütter (wie bei uns). Bei den Tänzern war auch ein Junge<br />

dabei. Der Direktor dazu: Er möchte ein Mädchen sein. Zum Mittagsschlaf zogen wir uns zurück.


Als wir zum Abschluss erschienen, wurden alle Schüler mit kleinen Geschenken bedacht. Die Pokale<br />

waren schon übergeben worden. Der Direktor begrüßte uns, die Fahne wurde eingeholt und zum<br />

Abschluss ein Gebet gesprochen. Das erfordert der Buddhismus erläuterte der Direktor.<br />

Wir gingen ins Computerkabinet und ich konnte die Fotografien vom Vormittag zeigen. Zufriedenheit.<br />

Dann verschwanden die erschöpfen Lehrer. Bei 33 Grad hatte die Veranstaltung von vor 9 Uhr bis 16 Uhr<br />

gedauert. Das macht keine deutsche Schule. Wir schauten uns unsere e-Mails an. Nur Stefan hatte Neues<br />

geschrieben. Alle anderen erholen sich wahrscheinlich von den ereignisreichen Feiertagen. Nur wir<br />

warten auf neue e-Mails. Deutsche Welle haben wir noch immer nicht. Unser Blick in die große Welt<br />

wird von unseren Verwandten und Bekannten nicht gefördert (das ist eine Kritik!!!!!). Als ich mich mit<br />

den Programmen für das Video beschäftigen wollte, kam der Hausmeister und machte deutlich, daß er<br />

auch Feierabend machen will.<br />

Nach der Schule sind wir dann gleich zu unseren Baumstamm ohne jede Vorbereitung gelaufen. D.h. Die<br />

Sandflyers waren hoch zufrieden und wir sind in einem erbarmungswürdigen Zustand. Kratzen, Kratzen,<br />

Kratzen und keine e-Mails. Es war große Ebbe und wir sind am Strand bis zu unserem kleineren<br />

Einkaufszentrum geschlendert und haben Bier und Joghurt gekauft Die Milchprodukte sind „first class“.<br />

Um 21 Uhr schliefen wir erschöpft nach dem Sportfest ein.<br />

10.1.04<br />

Heute war wieder mal Ruhe angesagt. Den Vormittag haben wir am Pool und Computer verbracht. Ich<br />

habe Bier von der Tankstelle geholt, dass ist der kürzeste Weg zum Einkaufen. Während des<br />

Mittagsschlafes fing es an zu regnen. Es wurde stürmisch und die Temperatur fiel von 33 auf 25 Grad.<br />

Jetzt schwankt sie zwischen 25 und 27. Als Mitteleuropäer hat man seine Schwierigkeiten mit der<br />

Einschätzung des Wetters. Grau bedeutet ungemütlich. Wir staunen immer wieder über die hohen<br />

Temperaturen. Hilde hat unsere Reinemachefrauen zu einer Fotoschau eingeladen. Ihr Sohn kam noch mit<br />

Freund vorbei. Sie haben sich köstlich über die Videoaufnahmen von gestern amüsiert. Ihr Sohn war<br />

Fahnenträger und im Film zu sehen.<br />

In meinen CD's bin ich über ein Karaoke-Programm gestolpert (angeregt durch den Einsatz des<br />

Restaurantpersonals). Das ist jetzt installiert und wir haben gemeinsam Lieder gesungen. Mit diesem<br />

kulturellen Höhepunkt geht die sechste Woche im Bangburd Resort zu Ende. Keine Angst: Es ist nur eine<br />

Testversion für 30 Tage, sie ist also in Deutschland nicht mehr arbeitsfähig.<br />

11.01.04<br />

Am Pool ist dann doch ein Gespräch mit der Dreiergruppe aus Bremen (wir sind also jetzt fünf<br />

Personen/Deutsche in der Anlage) zustande gekommen. Sie sind auch für drei Monate da. Natürlich kam<br />

das Gespräch auch auf den Preis. Sie haben nur 1500 Euro bezahlt, merklich weniger. Aber sie sind mit<br />

Bangladesh Air Lines geflogen und waren dem Nervenzusammenbruch nahe. Ich glaube über 12 Stunden<br />

Verspätung in Deutschland, in Dakar Anschlußflugzeug verpasst, ohne Pässe und Flugkarten unter<br />

Maschinenpistolenbewachung in eine Kaschemme gebracht, in der die „gecleanten“ Räume die Wäsche<br />

der Vorgänger enthielten. Und nun freuen sie sich auf den Rückflug.<br />

Wir wollten abends einen gemeinsamen Spaziergang zum Pavillon machen, den der Regen verhinderte.<br />

Die Wege hinter dem Fischerdorf sind aufgeweicht und voller roter rutschiger Pampe. So hatte ich<br />

ausreichend Zeit Bilder, Texte und e-Mails vorzubereiten und alles auf mein USB-Stick zu speichern.<br />

Hilde ist schon nach den Anstrengungen des Tages um 21 Uhr entschlummert. Ich habe in meiner Ecke<br />

bis 22 Uhr gearbeitet.<br />

12.01.04<br />

Vormittags war ich zwischen mehreren Regenschauern in der Schule und habe alle vorbereiteten e-Mails<br />

abgesetzt. Beantwortet mußten keine werden. Es sei denn: Penisverlängerung um zwei Zoll in zwei<br />

Wochen. Anschließend habe ich alle Bilder und Programme überspielt. Dann habe ich den Video-File von


MPEG2 in MPEG1 umgewandelt und siehe da, dass verstanden die Programme. Die Qualität entspricht<br />

nicht meinen Vorstellungen, aber der Direktor hat mit zweimal die Hand geschüttelt für die Bilder und<br />

das Video. Das nun wenigsten ein kleiner Teil des Projektes fertig ist, ist ein kleines Erfolgserlebnis.<br />

Unser Resort hat sich mit der CD-Einheit noch nicht gemeldet. Vielleicht rüttelt der Manager auch noch<br />

die Mönche wach.<br />

14.45 Uhr: Ein Fernsehmensch hat DW-TV zum Leben erweckt. Der Empfang ist jetzt gut. Vielleicht<br />

liegt es auch an meiner Reinigung der Satellitenantenne. Seit dem 24.12.vergangenen Jahres war die DW<br />

bei uns nicht vorhanden. Diese Schnelligkeit. Aber für heute bei Regen ein weiteres Erfolgserlebnis. Die<br />

Elektronik steht im Haus des Reinigungspersonals, d.h. ohne Klimaanlage und muss da schon<br />

Temperaturen über 30 Grad aushalten. Zur Erleichterung wird sie von einem Ventilator „gekühlt“.<br />

13.01.04<br />

Es regnet immer wieder mal, die starken Regenfälle waren nachts. In der Schule habe ich Janas e-Mails<br />

gelesen und geantwortet und einige Bilderserien verschickt: Mönche1a und 1b. Die Klong-Bilder wollten<br />

wieder nicht, Absturz des Systems. Dann habe ich mich mit der Programmseite der Videos beschäftigt,<br />

habe aber keine weiteren Erfolge erzielt.<br />

Ich habe am Nachmittag das Video vom Sportfest fertig geschnitten. Es ist zu groß geworden, passt nicht<br />

auf eine CD. DVD-Technik hat die Schule nicht. Abends im Resort gegessen. Wir wollten Hühnchenbrust<br />

essen Entgegen allen Beteuerungen: Die volle Speisekarte ist vorhanden, gab es Hühnchen in keiner<br />

Form. Sind auf „Fish and Chips“ ausgewichen. Anschließend haben wir uns mit Berliner<br />

Neuankömmlingen unterhalten. Sie machen für 7.500 Euro eine Rundreise mit „persönlichen“ Transport<br />

und verbleiben für 14 Tage bei uns.<br />

Die Berliner haben schon mal in der Nähe von Ban-Krud ihren Urlaub verbracht. Sie erzählten, dass das<br />

Kloster zum 70 Geburtstag des Königs Bhumibol erbaut wurde und die große Buddha-Statue zum 65<br />

Geburtstag der Königin Sirikrit.<br />

Ein Manager der alles macht, hat seine Nachteile. Am Mittwoch und Donnerstag ist er in Chumphon zu<br />

einer Schulung und die zugesagte Fahrt zum Nachtmarkt in Bang Saphan fällt aus. Ich habe versucht, über<br />

Klaus ein großes Auto für uns und die Bremer (drei Personen) zu bekommen. Wie touristische das Gebiet<br />

erschlossen ist, sieht man daran, dass nur ein Van für 10 Personen mit thailändischem Fahrer ohne jede<br />

englische Sprachkenntnisse zu ergattern war. Darauf haben wir verzichtet.<br />

Die Bremer Familie hat sich bei Zimmer beschwert, dass für die Liegen keine Auflagen vorhanden sind<br />

(wir sind doch nicht im Knast). Zimmer soll den sofortigen Kauf zugesichert haben. Wie kann man den<br />

Termin nach hinten schieben? Die Auflagen müssen angefertigt werden! Auf unseren Brief an Etges im<br />

Dezember, der an Zimmer weitergeleitet wurde, hat er nicht geantwortet. Ich habe auch nichts von Knast<br />

geschrieben.<br />

14.01.04<br />

In der Nacht hat es aus Badewannen geschüttet. Auch beim Frühstück Regen. Zwischen den Schauern bin<br />

ich zur Schule gegangen. Ich hatte schon angefangen mich zu wundern, dass ich im Computerkabinet nur<br />

Lehrer gesehen habe. Heute saßen an sieben Computer je zwei Schüler, zwei weitere schauten einen<br />

archäologischen Vortag am Fernseher. Auch hier wieder die „Hübsche“ (den Namen hat Hilde erfunden,<br />

ich habe zugestimmt) am Werk. Sie ist bei mir die am meisten fotografierte Lehrerin. Sie scheint alles zu<br />

organisieren: Appelle, Sportfeste, Computerunterricht. Die Schüler beschäftigen sich mit Grafiken und<br />

Text. Die „Hübsche“ verscheuchte zwei Mädchen vom Computer, damit ich ran konnte. Das wollte ich<br />

natürlich nicht. Ich habe schnell das Video vom Sportfest in der MPEG1-Version kopiert und gestartet.<br />

Schon hatten sich alle um den Bildschirm versammelt und ich habe mich diskret zurückgezogen.<br />

Vor dem Mittagessen sind wir einkaufen gegangen: Zwei verschiedene Bananensorten (18 Baht), Joghurt,<br />

Kakao- und Kaffeegetränke und eine Wassermelone für 20 Baht, Gebäck und einige Süßigkeiten. Hilde


träumt von Zuhause und will nach der Rückkehr sofort eine Gans mit Rotkohl machen. Hier gibt es<br />

übrigens noch Bananen, die kleine harte Samen enthalten. Manchmal bis zu zehn Kernen pro kleiner<br />

Banane.<br />

Am Nachmittag habe ich Hilde überredet in die Schule mitzukommen. Bei leichtem Regen haben wir die<br />

kurze Strecke zurückgelegt. Ein Blick auf die e-Mails: Gähnende Leere! Janas Bilder haben wir uns noch<br />

angeschaut – schön kalt (Bilder vom letzten Skiurlaub). Dann haben wir den Kreis der möglichen<br />

Beantworter erweitert, an Adressen, die ich kannte oder die in meiner Adressenliste standen. Dann kam<br />

auch der Direktor. Er hatte das Video schon gesehen und sagte, dass sich alle Lehrer über die Bilder und<br />

die Videos freuen. Er sucht einen Sponsor für eine Digitalkamera. Auf die Schüler angesprochen, meinte<br />

er, dass die Lehrer z.Z. keine Zeit haben, sie bereiten Berichte für das Ministerium vor (bei uns hieß das<br />

wohl Jahresabschlußbericht).<br />

15.01.04<br />

Wir haben beim Frühstück unsere Gärtnerinnen im Einsatz am Strand gesehen. Das Meer hat jede Menge<br />

Plastik in jeder Form ausgespuckt. Die Flut ging langsam zurück. Um 10 Uhr war überraschend eine Fahrt<br />

nach Bang Saphan möglich. Der Manager wollte Unterlagen für die Liegen abholen. Wir haben Hildes<br />

Film abgegeben, auf dem Markt Früchte gekauft (z.B. eine 5 kg große Papaya), ich habe auf dem Markt<br />

fotografiert. Geld abgehoben und Eiskaffee getrunken. Die Nachfrage nach Unterlagen für die Liegen ist<br />

zu groß, dass keine da waren. Die Bremer hatten am Nachmittag eine Fahrt zum Nachtmarkt mit Klaus<br />

vereinbart. Sie haben die fertigen Bilder von Hildes Film mitgebracht.<br />

Nach dem Mittagsschlaf wollten wir zum langen Strand. Als wir über die kleine Holzbrücke gingen,<br />

sahen wir schon, dass die Ebbe weit fortgeschritten war. Die Ansicht des Strandes haute uns um: Ein<br />

einzige Müllkippe. Überall lag Plaste, soweit das Auge reichte. Wir hatten uns inzwischen mit der<br />

Gegend arrangiert. Und jetzt dieser Rückschlag. Uns war zum Heulen. Hätte es eine Möglichkeit gegeben,<br />

wären wir abgereist. So kann ein Urlaub am Meer aussehen!<br />

Vor dem Lomtaley kämpfte der Chef mit dem Plastemüll. Er sagt, dass jedes Jahr das gleiche Problem in<br />

dieser Zeit ist. Er meint, dass Privatleute ihren Dreck per Boot aufs Meer karren. Und je nach<br />

Windrichtung bekommt es jemand ab. Vor unserem Resort kämpften drei Damen gegen den Mist. Alle<br />

anderen Anlieger störte der Dreck nicht. Abends wollten wir eigentlich Essen gehen. Ein Blick zum<br />

Himmel zeigte Regenwolken im Anmarsch. Deshalb Abendessen auf der Terrasse. Es hat dann nach 8<br />

Uhr etwas gerieselt. Im Resort wollten wir eine Telefonkarte kaufen. Ausverkauft! Hätten wir in Bang<br />

Saphan kaufen können, haben uns aber auf unser Resort verlassen. Und hier hatte es niemand bemerkt.<br />

Damit können wir uns selber telefonisch nicht melden.<br />

16.01.04<br />

Während des Frühstücks hat der Rechner den erneut gekürzten Film berechnet (gerendert). Mit dem neuen<br />

Video in MPEG-2 bin ich um 10 Uhr zur Schule gegangen. Neben zwei Hunden war ich der einzige<br />

Besucher. Ich bin dann zum Strand gelaufen, habe unterwegs das Kaffee-Trocknen fotografiert. Dann<br />

wollte ich den Mist am Strand fotografieren. Der Chef vom Lomtaley war wieder am Strand aktiv.. Die<br />

Kommune tut nichts. Auch hier zeigen sich wieder die Probleme der „Bezirksgrenze“ Chumphon –<br />

Prachuap Khiri Khan. Das Land gehört zu Chumphon, die Leute die hier arbeiten kommen aus dem<br />

anderen Bezirk. Warum Geld für andere Leute ausgeben? Die paar Touristen spielen dabei keine Rolle.<br />

Als ich auf unserem Gelände war, kam das Auto mit Manager und Fr. Zimmer. Das Problem fanden sie<br />

auch schrecklich. Die Nachbarn machen am Strand nichts, die Gemeinde interessieren die paar Touristen<br />

nicht. „In vier bis fünf Tagen ist alles weg“ tröstete mich Fr. Zimmer. Das Meer wäscht alles vom Strand<br />

in den obersten Bereich, der Strand ist wieder frei. Der Manager war schwer angeschlagen. Der Lehrgang<br />

in Chumphon wurde offensichtlich mit einer gewaltigen Party beendet. Klaus hatte uns während unserer<br />

Autofahrt erklärt: Wenn man bei einer Thai-Party nicht trinkt, dann beleidigt man den Gastgeber. Je<br />

länger man bleibt und je voller man ist, desto mehr ehrt man den Gastgeber. Wenn man zu früh geht, zeigt<br />

man, dass der Gastgeben nicht standesgemäß ist. Eigentlich haben wir Klaus nicht so richtig geglaubt. Fr.<br />

Zimmer und der Manager konnten mir keinen Grund sagen, warum die Schule zu war.


Am Nachmittag sind wir in die Bucht nördlich unseres Felsens gegangen. Kein Dreck und erstmals liegen<br />

hier Fischerboote. Wir haben nach Perlmuttmuscheln Ausschau gehalten und dann versucht, mit den<br />

Fischern über eine Fahrt nach den Inseln zu verhandeln. Ohne Sprache eine schwierige Sache. Klar ist<br />

folgendes: Bei Wind wird nicht gefahren und es können bis zu sieben Personen mit. Morgen will er uns<br />

gegen 9 Uhr bei uns am Resort abholen. Preis ist unklar. Alle Deutschen bei uns haben zugestimmt. Nun<br />

lassen wir uns überraschen.<br />

Abends das gleiche Spielchen wie am Vortag: Scheinbar Regenwolken im Anzug. Diesmal haben wir uns<br />

nicht abschrecken lassen Im Lomtaley trafen wir die Bremer. Am Meer sollten wir aber nicht sitzen,<br />

sondern unterm Dach. Hat aber nicht geregnet. Der Restaurantchef ist der Helfer in Rechnerproblemen für<br />

die Schule. Als er seinerzeit in der Schule auftauchte, war ich sehr verunsichert. War er's oder war er's<br />

nicht. Ist ja doch eine ungewöhnliche Kombination. Die Schule hat drei Rechner von der französischen<br />

Botschaft geschenkt bekommen. Mit der Ausbildung für die Schüler soll es hapern, weil die Lehrer nicht<br />

genügend geschult sind. Diese Probleme gibt es auch anderswo.<br />

17.01.04<br />

Sieben Seefahrer warteten um 9 Uhr auf die Ankunft unseres gecharterten Bootes. Vergebens. Eventuell<br />

war der auffrischende Wind die Ursache. Werden wir es je erfahren? Ich versuchte es noch kurz in der<br />

Schule. Nach Fertigstellung des Jahresberichtes war niemand zu sehen. Also geruhsamer Vormittag am<br />

Pool. Hilde hat von der Terrasse wieder ihre scharfen Augen eingesetzt. Wir haben zum dritten Mal<br />

unseren Hausdrachen gesehen. Heute war es der kleine, den großen konnte ich vor ein paar Tagen<br />

fotografieren. Sieht gewaltig aus, wenn er seine Stacheln auf dem Rücken aufstellt, um mich zu<br />

beeindrucken.<br />

Am Nachmittag sind wir mit den Bremern zur Höhle und dann zum Pavillon. Die Fischer nördlich des<br />

Felsen haben ihren Strand gesäubert. Als Zugabe bekamen wir von der Chefin: Klebereis mit Gewürzen<br />

und Zucker in Bambusröhren gebacken. Hilde hat es geschmeckt, mir war es zu süß. Die Bambusröhren<br />

hatte ich schon auf dem Markt angepeilt. Konnte mich aber nicht zum Kauf entschließen .Als wir an der<br />

Höhle vorbeikamen, es war nach Sonnenuntergang, flogen die Fledermäuse gerade in die Nacht. Es waren<br />

nur einzelnen zu sehen, kein großes Spektakel. Damit ist die siebente Woche auch vorbei. Von Abreise ist<br />

nun keine Rede mehr.<br />

18.01.04<br />

Heute gab es beim Frühstück eine Neuerung: Ein Obstbüfett zusätzlich zur Obstplatte. Neben<br />

Kokosnüssen waren Bananen und drei weitere vom Namen her unbekannte Obstsorten im Angebot. Das<br />

Meer hat unseren Strandabschnitt mit langen Bambusstangen bedacht, wie die Fischer sie benutzen,. Sie<br />

müssten zersägt werden, um sie zu transportieren. Vielleicht werden sie über Nacht zum nächsten Resort<br />

transportiert. Den Vormittag am Pool mit Lesen verbracht. Vor dem Mittagsschlaf sind wir im Meer<br />

baden gewesen. Mit Schwimmen war nichts, denn ab und an kam eine große Welle.<br />

Hilde ist vom Pool zurückgekommen. Eine Schulklasse ist angerückt und macht Schwimmunterricht. In<br />

der Schule ist schon seit Freitag niemand. Ich müsste einiges für meine Videos in der Schule<br />

ausprobieren. Es sind auch neue e-Mails da. Aber ich muss bis Montag warten. So ist es etwas langweilig!<br />

Wir hatten uns schon vor 14 Tagen für den Nachtmarkt angemeldet. Vorige Woche fiel aus, weil der<br />

Manager zur Schulung/Party war. Der Kleinbus ist wieder in der Werkstatt. In der nächsten Woche muss<br />

der Manager die Berliner (persönlicher Transport) mit dem PKW weiter transportieren. Heute haben die<br />

Bauarbeiten für die Terrasse vor dem Restaurant begonnen. Ein Stück der Balustrade wurde rausgesägt,<br />

die Treppe stand schon da und jemand hat die zukünftige Terrasse vermessen.<br />

Bei unseren Spaziergängen treffen wir immer wieder mit Kindern zusammen. Auf dem Heimweg kam ein<br />

zweijähriger Junge mit einem Stock auf den „farang“ (Ausländer) zu und schlug auf mich ein. Ich habe<br />

den Stock festgehalten und ihn angelächelt. Seine Oma griff ein und er musste vor uns einen „wai“<br />

machen. Irgendetwas muss mit den „farangs“ sein. An der gleichen Stelle stürzte ein etwas größeres<br />

Mädchen zu einem kleinen Hund, drückte ihn an ihre Brust und lief weg in eine sichere Entfernung. Was


wurde den Kindern über Ausländer erzählt? Bei den Schulkindern sind wir bekannt, sie begrüßen und<br />

winken uns überall zu.<br />

So schrecklich groß ist die uns umgebende Tierwelt nicht. Da freut man sich auch über ein<br />

Glühwürmchen. Hilde hat eins auf unserer Terrasse entdeckt. Es sitzt unscheinbar an der Wand. Wenn<br />

man es anstößt, beginnt es auf der Bauchseite zu leuchten. Schließlich fliegt es 20 cm weiter. Es sieht wie<br />

ein Hubschrauber aus, der mit starken Leuchten nach unten strahlt. Man sieht einen richtigen Lichtkegel<br />

zur Wand. Die Leuchtkraft ist unwahrscheinlich. Wir erinnern uns an den Rizasee, wo wir Glühwürmchen<br />

in ein Schraubglas gesammelt und damit unser Zelt beleuchtet haben.<br />

19.01.04<br />

Ich bin zur Schule gepilgert und hatte von 9 Uhr bis 11 Uhr die Rechner für mich allein. Dann bin ich<br />

wieder gegangen. Es ist jetzt 21 Uhr. Durch Stromausfall habe ich einen Absatz des Textes verloren. Ich<br />

habe in der Schule meine Videos überspielt. Für die bessere Version bezüglich Auflösung habe ich einige<br />

Stunden investiert, bis sie auf die CD passte, Nach zweimal 15 Minuten brach die Übertragung 5<br />

Sekunden vor dem Ende wegen eines Speicherfehlers ab. Ursachen natürlich unklar. Ab 10 Uhr konnte<br />

ich ins Internet. Unter 23 Mails waren vier von der Familie und Bekannten. Mist gelöscht, Rest<br />

beantwortet und das neue Tagebuch an Annette geschickt.<br />

Am Nachmittag ist Hilde zur Schule mitgekommen, um ihre Bilder zu übergeben. Die Lehrer haben sich<br />

sehr gefreut, die Kinder auch. Dann hat sie alle e-Mails gelesen. Wir wollten unser Konto anschauen, ob<br />

wir noch Geld ausgeben können. Aber die Sparkasse meint, das Konto sei nicht für Online-Banking<br />

freigegeben. Es ist lustig, das Sparkassengebäude in KW zu sehen und man kann nicht rein. Irgendetwas<br />

stimmt mit der Nummer nicht. Nur Stefan kann helfen.<br />

Dann kam noch der Direktor und wir führten ein langes Gespräch. Alle Lehrer haben studiert. Er hat vier<br />

Jahre eine Universität besucht und in weiteren zwei Jahren seinen „Master Degree“ gemacht. Er verdient<br />

etwa 25000 Baht im Monat. Seine Frau ist auch Lehrerin und jetzt in der Klinik in Bangkok und müsste<br />

am Freitag niederkommen mit dem zweiten Kind. Das Geschlecht konnte man mit Ultraschall nicht<br />

sehen. Sie haben schon eine fünfjährige Tochter. Er hat viel nach Deutschland gefragt. Alle sind immer<br />

fasziniert, wenn wir von Kälte, Schnee und Eis sprechen. Ein zugefrorener See, auf dem man spazieren<br />

geht, erregt Unverständnis.<br />

20.01.04<br />

Bei schönstem Wetter am Pool gelegen und zwischendurch zwei Bilderserien zusammengestellt. Wir<br />

waren mal wieder im Meer schwimmen. Der Strand vor dem Resort ist mit Holzkohle(?) verschmutzt.<br />

Das können die Gärtnerinnen gar nicht beseitigen. Wir mußten im großen Bogen ausweichen um ins Meer<br />

zu kommen. Wenn wir bis zum Hals im Wasser standen, konnten wir die Füße noch sehen.<br />

Um 15.30 Uhr zur Schule gegangen und die Bilder an Annette geschickt. Renate hatte geschrieben. Der<br />

MPEG2-File war im dritten Versuch auch nicht lesbar. Also alles neu berechnen. Hilde kam mir bei<br />

meiner Rückkehr von der Schule entgegen und wir gingen zum unbebauten Strand. Wegen des<br />

Neumondes gab es eine gewaltige Ebbe, das Meer war so klar wir nie. Man konnte die immer noch<br />

rumschwimmenden Plasteartikel schön sehen. Der Strand war vom Meer noch nicht gesäubert. Vor zwei<br />

Tagen hatte ich das so beschrieben: Wenn ich Thai lesen könnte, dann hätte ich auf dem Lehrpfad am<br />

Strand fast alle Nahrungsprodukte in Tüten und Flaschen nennen können. Die „Sandflyers“ haben die<br />

Situation schamlos ausgenutzt. Wir waren nicht eingesprüht. Sie haben alle Körperstellen, die sie<br />

erwischen konnten zerstochen.<br />

Nach dem Einkauf noch einmal bis Sonnenuntergang am Pool gelegen und gelesen. Dann lange mit den<br />

Berlinern über alles möglich diskutiert. Sie sind nie in östliche Länder gefahren, um ihr sauer verdientes<br />

Geld nicht den kommunistischen Regimen in den Rachen zu werfen. Es gab aber auch Probleme, wo wir<br />

einer Meinung waren. Hildes Gallenstein scheint wieder friedlich zu werden. Wir waren in unserem<br />

Restaurant essen. Anstelle von Fisch Schwein bekommen. Hat auch geschmeckt. Nach dem Essen weiter<br />

diskutiert.


Kleiner Nachtrag zum Treffen eines Mädchens mit dem Mönch am Meer. In dem Buch: „Kultur-Schock“<br />

von Rainer Krack steht folgendes (wir danken dem Sponsor des Buches, der nicht genannt werden<br />

möchte, für die so mögliche theoretische Durchdringung unserer Reise): Wurde ein Mönch beim<br />

Beischlaf erwischt (in unserem Fall war es nur Zulächeln), so wurden im 17. und 18. Jahrhundert sowohl<br />

der Mönch als auch die mit ihm ertappte Frau über einem Holzkohlefeuer geröstet; im 19. Jahrhundert<br />

wurden beide lediglich dazu verdammt bis an ihr Lebensende Gras zu schneiden, mit dem die königlichen<br />

Elefanten gefüttert wurden; oder sie mußten lebenslänglich die Reismühlen des Königs drehen.<br />

Jetzt ruft meine Frau. Ich muss ins Bett. Unter diesen Arbeitsbedingungen können auch mal Schreibfehler<br />

entstehen..<br />

21.01.04<br />

Zum Frühstück regnete es eine halbe Stunde, dann war wieder schönes Wetter. Vormittags am Pool<br />

gelegen. Ich habe mich weiter über Thailand informiert, Hilde liest etwas über Lord Byron.<br />

Zwischendurch alles neu gerechnet. Ich habe mich dann noch mit dem Schuldirektor getroffen, um den<br />

Termin für sein großes Videoprojekt festzulegen: Freitag 10 Uhr. Er ist noch nicht Vater geworden.<br />

Übrigens ist das chinesische Neujahrsfest im Anmarsch. Ganze Thaifamilien kommen mit Pick-ups an<br />

den Strand, lagern dort und knallen, um die bösen Geister zu vertreiben..<br />

Nachmittags am Pool. Um 17 Uhr mit Frau Zimmer und ihrem Fahrer zum Nachtmarkt in Bang Saphan<br />

Noi gefahren (die Fahrt hat Hilde organisiert). Der Nachtmarkt ist etwas kleiner als in Bang Saphan<br />

gewesen. Zwei Stände, die wir besuchen wollten, waren nicht da. Fr. Zimmer erklärt das mit dem<br />

Fernbleiben einiger Händler wegen des chinesischen Neujahrsfestes. Wir haben sehr gut eingekauft. Die<br />

Textilien haben eine sehr gute Qualität und sind spottbillig. Z.B. zwei Spielhosen und zwei T-Shirts für<br />

den Kleinsten 156 Baht, das sind 3,25 Euro. Unfassbar. Ich habe mir zwei Hosen zugelegt, eine kurze und<br />

eine lange (Hallo Maxim, die langen Hosenbeine kann man durch einen Reißverschluss abnehmen). Wir<br />

leiden unter den Stichen der „Sandflyers“.<br />

22.01.04<br />

Nachts um 2 Uhr haben wir wieder die Klimaanlage eingeschaltet. Die Außentemperatur war erstmals 27<br />

Grad in der Nacht. Da schwitzt man. Vom Meer stürmt es gewaltig, es schäumt. Das Restaurant ist zum<br />

Meer durch Planen verrammelt. .<br />

Am Vormittag wurden Pläne geschmiedet, wie man Herrn Zimmer beeinflussen kann, Pool-, Bus- und<br />

andere Probleme zu lösen. Die Bremer riefen an und forderten die Unterbringung in einem anderen<br />

Resort. Wir wollten eine e-Mail schreiben. Das war weder am Vormittag noch am Nachmittag möglich,<br />

da das Telefon nicht in Ordnung war. Schließlich habe ich auch angerufen. Der Knaller war: Unser<br />

Manager war doch am Donnerstag besoffen und hatte mich noch umarmt. Danach muss er mit dem Bus<br />

einen Unfall gemacht haben. Fristlose Entlassung, der Bus ist in fünf Tage wieder da. Auf Thai ist die<br />

Antwort auf sein Nichtvorhandensein: Er ist zu Hause, d.h. er soll sein „Gesicht“ nicht verlieren. Fr.<br />

Zimmer kümmert sich um den Pool, ist aber heute mit dem PKW mit den Berlinern nach Khao Lak<br />

gefahren. Warum? Unklar (evtl: der Fahrer spricht nicht englisch)! Die Gärtnerin besprühte die<br />

Umgebung des Pools mit Chemikalien gegen die Sandflyers. Gestern sind sie massenhaft im Pool<br />

ertrunken und schwimmen nun auf der Oberfläche. Kein Sieb kann sie rausfiltern, sie sind zu klein. Nur<br />

Absaugen ist möglich und dazu muss die Pumpe arbeiten.<br />

Am Strand ist ein kleiner Markt aufgebaut, Thaifamilien sind angereist, um das chinesische Neujahrsfest<br />

zu feiern. Auch heute, aber besonders gestern wurde doll geknallt. Wir haben mal wieder auswärts<br />

gegessen im Lomtaley und mußten mit den Getränken unter das schützende Dach flüchten. Es gab einen<br />

kurzen Schauer.<br />

Noch einige Bemerkungen zu unserem Restaurant: Mit den Bestellungen ist es manchmal eine Lotterie.<br />

Man bestellt „Fisch süß-sauer“ und erhält Schweinefleisch., anstelle von Orangensaft werden Kokosnüsse<br />

serviert. Hat immer geschmeckt, deshalb keine Proteste. Dann gab es zum Frühstück süßes Toastbrot zu<br />

Omelett und Schinken. Da habe ich mich anschließend beschwert. Der Grund: Offensichtlich keine


Planung im Voraus und das chinesische Neujahrsfest kam ja auch völlig überraschend und da waren die<br />

Geschäfte eben leer.<br />

23.01.04<br />

Um 9.45 Uhr bin ich in die Schule zur Verabredung gegangen. Der Direktor war gut vorbereitet. Wir<br />

begannen am Tor (gestört durch den Straßenlärm), dann haben wir einen Rundgang um das Schulgelände<br />

gemacht. Sehr idyllisch. Der Direktor wollte am Anfang und am Ende im Bild sein, ansonsten hat er zum<br />

Video gesprochen. Es sind etwa 18 Minuten Video zusammen gekommen. Den Rohfilm mußten wir uns<br />

im Computerkabinet anschauen, es begann zu regnen. Er verschwand dann in Richtung Bangkok, um sein<br />

neues Kind in den nächsten Tagen zu begrüßen. Die Internetverbindung funktionierte wieder nicht, es war<br />

schon der dritte erfolglose Versuch Auf dem Heimweg war die kleine Brücke fast überflutet, also hohe<br />

Flut.<br />

Im Resort schickte mich Hilde zur Uferstraße, da war das Chaos ausgebrochen. Die Brecher hatten an<br />

einigen Stellen (auch vor unserem Resort) die Uferstraße überflutet und mit Steinen, Brettern usw.<br />

geschmückt. Weiter zum Felsen war das Ufer bis zur Betonstraßendecke abgetragen und die Straße mit<br />

Unrat bedeckt. Die Einwohner müssen lange zurückdenken an ein solches Ereignis. Dazu hat es noch<br />

stark geregnet Nur in der äußersten Ecke der Bucht, wo die Fischerboote liegen, war der Strand hoch<br />

genug und hat Stand gehalten. Das Meer war stellenweise rot. Die Wellen spülen das roten Erdreich ins<br />

Meer. Das hatten wir in der anderen Bucht schon mal beobachtet. Also keine roten Algen, sonder<br />

weggespültes Erdreich. Von allem unbeeindruckt saß an einer Stelle eine Fischerfamilie und puhlte<br />

Krabben aus den Netzen. Ich habe viel fotografiert.<br />

Fr. Zimmer, die z.Z. das Regiment übernommen hat, teilte uns die Termine für die Reparaturen an den<br />

Pumpen des Pools mit und dass alle drei Tage gegen Sandflyers gespritzt wird. Nach der überflüssigen<br />

Reinigung des Strandes während des Frühstücks, wurden auch dort die Sandflyers bekämpft. Was<br />

Beschwerden so alles bewirken können. Das alles vom Meer weggespült und verwüstet wird, konnte noch<br />

keiner wissen. Dafür hat unser Resort jetzt ein Bootsteil, das früher mindestens zwei Kilometer südlich<br />

gelegen hat. Abends haben alle Gäste im Resort gegessen, keiner wollte sich wegen des unbeständigen<br />

Wetters weit weg trauen. Hoffentlich gibt es bald wieder einen Feiertag, damit alles gereinigt wird.<br />

24.01.04<br />

An Vormittag am Pool gelegen, gelesen und zwischendurch rechnen lassen. Die Monteure sind da und<br />

haben schon eine Menge ausgetauscht. Wir wollten im Meer baden, es schwamm aber zuviel drin rum,<br />

deshalb haben wir verzichtet. Das Meer hat sich noch nicht beruhigt. Die schweren Schiffsteile sind 100<br />

m nach Norden gespült worden. Nach dem Mittagsschlaf Sebastian zum Geburtstag gratuliert. Er hat<br />

begeistert von seinen Geschenken erzählt. Ob er uns erkannt hat? Auf die Frage kam keine Antwort.<br />

Abends haben Bremen, Speyer und Zeuthen eine Poolparty gefeiert (die Reinigungsanlage des Pool ist<br />

wieder in Betrieb). Zwei herrliche Fische, 2 kg Shrimps waren ein ausgezeichnetes Essen. Sate war nicht<br />

genießbar, zu hart. Das Essen fand auf der Terrasse der Bremer statt (das war anheimelnder als in der<br />

dunklen Restauranthalle), der Grill stand auf dem Betonweg. Angenehm war der Gedanke, dass in<br />

Deutschland -19 Grad waren und wir bei 27 Grad und sanftem Wind schlemmen konnten. Der Service<br />

wurde im wesentlichen durch das Küchenpersonal gewährleistet. Die Gespräche dauerten bis 23 Uhr<br />

(absoluter Rekord für Hilde in Thailand, sonst schläft sie um 23 Uhr schon eine Stunde). U.a. erfuhren<br />

wir, das sich „Rachanee Travel“ nach dem Vornamen von Frau Zimmer benannt hat, Empfehlung für alle<br />

Gärtner in Deutschland: Ein Grill lässt sich phantastisch mit Kokosnußschalen anheizen. Und an den<br />

Palmen im Garten kann man in halben Kokosnußschalen Orchideen befestigen. Der Nachbar wird<br />

neidisch sein. Also Kokosschalen nicht wegwerfen!<br />

25.01.04<br />

Seit einigen Tagen sehen wir beim Frühstück, dass die Gartenfrauen für die Strandsäuberung eine<br />

Schubkarre einsetzen. Ich hatte Frau Zimmer diskret(?) auf diese Möglichkeit hingewiesen. Bis dahin<br />

haben sie das Strandgut in schwarzen Plastesäcken auf dem Rücken weggeschleppt und waren immer


nahe am Zusammenbruch. D.h. Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Erhöhung der Arbeitsproduktivität<br />

– wenn das nicht auszeichnungswürdig ist! Draußen ist es windig und nur 26 Grad, da muss man sich was<br />

überziehen.<br />

In dieser ungemütlichen Zeit habe ich zwei Bilderalben fertiggemacht. Ersten einige Karten, die ich schon<br />

lange geplant hatte, und einige Bilder von der verwüsteten Uferstraße. Die Karten sind u.a. speziell für<br />

Wolf gedacht, der nach unserer Lage gefragt hatte. Bessere Karten gibt es leider nicht.<br />

Am Nachmittag sind wir in die andere Bucht gelaufen. Die Kokospalmen haben wir argwöhnisch beäugt,<br />

ob nicht doch eine Kokosnuß runterfällt. Das Meer war rot, der Wind so stark, dass wir landeinwärts<br />

gelaufen sind. Dort war es fast windstill. Jetzt warten wir auf die Ankunft von Gudrun und Manfred, auf<br />

unsere Schulfreunde, die wir zu diesem Abenteuer überredet/angeregt haben. Sie sind pünktlich<br />

angekommen.<br />

26.01.04<br />

Nach dem Frühstück sind wir gemeinsam zu einem Bummel auf der Strandpromenade aufgebrochen,<br />

haben die beiden Geschäfte im nördliche Teil gezeigt und sind zur Höhle gegangen. Der Eingang wird<br />

durch eine große Spinne verteidigt. Der Durchmesser des Kreises um die Beine ist mindestens 10 cm.<br />

Natürlich keine Kamera dabei gehabt. Dann am Pool erholt. Ich bin zum Internet. Als ich vor dem<br />

Computerraum stand, sah ich schon eine lange Reihe kleiner Schuhe. Computer also besetzt.<br />

Nach dem gemeinsamen Tee trinken bin ich wieder zur Schule. Telefon funktionierte nicht. Seit Freitag<br />

keine Internetmöglichkeit! Dann gemeinsam zum Pavillon spaziert. Die Leute aus Speyer waren schon da.<br />

Was getrunken, wieder gebratene Bananen gratis bekommen. Schiemanns haben bezahlt mit Trinkgeld.<br />

Die Chefin hat für die Damen zwei bemalte Steine geopfert. Ich habe sie auf die Möglichkeit von<br />

bemalten Bambusstücken hingewiesen, wie eins bei mir auf dem Schreibtisch steht. Bewunderte<br />

Aufbewahrungsmöglichkeit für Stifte usw. Mal sehen was daraus wird.<br />

Am Pool, auf der Terrasse, beim Spazierengehen über alte Zeiten und die Erlebnisse der vergangenen<br />

Jahre geschwatzt. Erinnerungen und Erfahrungen ausgetauscht. Hilde hat Manfred über viele unserer<br />

Klassenkameraden mit Informationen versorgt, die er nicht kannte<br />

27.01.04<br />

Die niedrigste Temperatur heute Nacht war 20,4 Grad, also ziemlich kalt. Heute haben wir den südlichen<br />

Teil der Strandpromenade besichtigt. Hilde blieb am Pool. Das Meer hat einen Baum umgelegt und die<br />

äußerste Ecke des Boonchu Bangburd Resorts ist schwer in Mitleidenschaft gezogen und sie wird neu<br />

befestigt. Dann sind wir zur Schule gegangen. Auf dem Wege haben wir die Kautschukproduktion<br />

besichtigt. Die Kautschukflüssigkeit wurde gerade in Wannen umgefüllt, die nach einer Verfestigung die<br />

richtige Größe für die Pressen haben. Danach werden sie zum „Trocknen“ aufgehängt. Das Internet in der<br />

Schule funktionierte wieder nicht. Auch die Hübsche konnte mir nicht helfen. Jetzt rege ich mich nicht<br />

mehr auf! Dann konnte ich Manfred und Gudrun einige Bilder und Filmausschnitte am Schulcomputer<br />

vorführen.<br />

Am Nachmittag sind wir am unbebauten Strand langgewandert. Er ist noch immer dreckig, obwohl das<br />

Meer schon schön gearbeitet hat. Alles wurde an den oberen Rand geschoben. Die Kutterreste wurden<br />

total zerbrochen. Unser Baumstamm liegt 500 m näher zu uns. Ich konnte den Stamm nicht anheben. Zum<br />

Essen sind wir im Lomtaley Restaurant gelandet. Gut gegessen und viel geschwatzt.<br />

Heute war Tag der Organisation: Am 4., 5. und 6. Februar fahren die Bremer und wir nach Hua Hin.<br />

Wieder ins gleiche Hotel. Wir fahren mit unserem(?) Bus hin und zurück, der Preis zu je 2500 Baht für<br />

sieben Leute. Das wird durch das Reisebüro Rachanee (Zimmer) organisiert. Der Preis für ein<br />

Doppelzimmer mit Frühstück ist 1200 Baht. Außerdem wird Hr. Zimmer versuchen, für uns Plätze für<br />

den Rückflug zu organisieren (je einen Fensterplatz). Am 7.2. werden wir wieder eine Grill-Party machen,<br />

wieder zwei Fische, 2 kg größere Shrimps und Reis. Zum Wochenende wollen wir vier eine Tour machen.


Morgen sollen die Festlegungen getroffen werden. Wir haben das Ziel noch nicht ausgewählt. Das DW-<br />

TV ist stark gestört und zeitweise ganz weg. Heute habe wir zufällig erfahren, dass es auch chinesische<br />

Raumfahrer gibt. Wer weiß in welche Welt wir zurückkommen Ende Februar<br />

28.01.04<br />

Ruhiger Vormittag am Pool. Ich habe für die Schule eine Version des „Interviews der Bangburd Schule“<br />

auf CD geschrieben und auf den Schulcomputer kopiert. Der Titel war der Wunsch des Direktors. Das<br />

Internet funktionierte wieder nicht. Mittags haben wir im Meer gebadet. Man konnte schwimmen, die<br />

Sicht war nicht besonders. An Schnorcheln nicht zu denken.<br />

Am Nachmittag der übliche Spaziergang. An einer Stelle, wo wir eine Shrimps-Farm erwartet hatten,<br />

habe ich die Leute angesprochen. Sie waren sehr freundlich und haben uns ihre zwei Fischteiche gezeigt<br />

und die Fische „vorgeführt“, d.h. sie haben sie gefüttert. Es waren wahrscheinlich Welse, die sich<br />

gegenseitig beim Fressen aus dem Wasser gehoben haben. Alles lief ohne ein Wort ab. Die Verständigung<br />

lief über Gesten und Lächeln.<br />

Dann sind wir zu den Mönchen gegangen. Bei den Grabmälern waren zur Seeseite einige Platten<br />

rausgefallen und man konnte im Inneren Messinggefäße sehen, die wahrscheinlich die Asche der Toten<br />

enthielten. Am mittleren Grabmal hing in 1 m Höhe eine grüne mindesten 1m lange Schlange, die sich bei<br />

unserer Annäherung sofort in eine Ritze am Fuß des Grabmal zurückzog. Es ging alles sehr schnell. Ich<br />

glaube, sie hatte einen wunderschön gezeichneten grünen Kopf. Mit den Mönchen haben wir zwar Grüße<br />

ausgetauscht, sie sind aber nicht aus ihren Häuschen rausgekommen. Ihr Kichern war zu hören. War es<br />

Gudrun, die sie abhielt oder hat der Abt(?) ein Machtwort gesprochen nach meinem letzten Besuch oder<br />

habe ich einen groben Fehler bei meiner Visite gemacht?<br />

Morgen soll der Bus wieder in Ordnung sein. Wenn er bis 17 Uhr da ist, fahren wir mit ihm zum<br />

Nachtmarkt, sonst mit dem kleinen PKW. Für die Reise nach Hua Hin ist alles perfekt. DW-TV lässt sich<br />

wieder empfangen.<br />

Für Caroline: Frage: Warum laufen Geckos an der Decke oder Wand? Antwort: Damit die Katzen die<br />

Geckos nicht fressen können. Wir haben an zwei Abenden beobachtet, dass eine Katze einen Gecko, der<br />

am Fußboden rumgelaufen ist, gefangen und gefressen hat.<br />

29.01.04<br />

Am Vormittag bin ich allein mit der Kamera losgezogen. Zuerst war ich bei den Fischern und habe die<br />

Verarbeitung der Tintenfische aufgenommen. Sie werden aufgeschnitten, gesäubert und dann auf ein<br />

Trockengestell gelegt. Weiter ging es zu Höhle, um die Spinne in Nahaufnahme zu fixieren. Alle<br />

Nahaufnahmen sind wieder unscharf geworden. Zwischendurch habe ich im Film einen Affen erwischt.<br />

Ich muss ein Bild aus dem Film separieren. Sie haben auf jeden Fall einen Schwanz, der die Länge des<br />

Körpers hat.<br />

Nachmittags beim Tee geschwatzt. Hilde hat unsere bisherigen Einkäufe demonstriert. Um 17 Uhr sind<br />

wir zum Nachtmarkt in Bang Saphan gefahren. Der Bus ist noch immer nicht da, nach der Reparatur muss<br />

er gespritzt werden. Ich wollte die „Produktion“ der gebratenen Hühner filmen, aber der Stand war nicht<br />

da. Wahrscheinlich greifen die Maßnahmen gegen die Hühnergrippe, die ja auch in Thailand umgehen<br />

soll. Einige weiteren Geschenke zugelegt. Dann haben wir in Marktnähe noch die verschiedensten<br />

Lebensmittel und einige Medikamente eingekauft. Auf dem Markt zwei schöne Ananas und Mangos für<br />

40 Baht mitgenommen. DW-TV geht wieder. Wir hören: Mitteleuropa im Griff des Winters. Bei uns sind<br />

um 21 Uhr noch 26,7 Grad. Ganz schön finden wir.<br />

30.01.04<br />

Vormittags mit Manfred zur Schule. Die Schüler bzw. Schülerinnen waren in Pfadfinderuniform (?), sie<br />

tanzten und sangen und marschierten dann gruppenweise ab. Die Verantwortlichen waren keine Lehrer,


ich kannte keinen. Das Internet funktioniert noch immer nicht. Die „Hübsche“ zuckte die Schultern, sie<br />

wohnt auf dem Schulgelände. Wegen der fehlenden Englischkenntnisse waren Fragen nach dem Direktor<br />

(Baby schon da?) sinnlos. Für die Veranstaltung konnte sie uns auch die Ursachen nicht mitteilen. Es ist<br />

ein Transparent aufgehangen worden, auf dem wir 30. - 31. lesen können. Davor steht ein Bildnis eines<br />

uns unbekannten Königs/Generals(?). Eine Pfadfindergruppe fanden wir an der Uferstraße. Sie wurde<br />

durch drei Erwachsene gedrillt. Nach unserem Mittagsschlaf marschierten die einzelnen Gruppen wieder<br />

zur Schule zurück. Als wir zu unserem Nachmittagsspaziergang aufbrachen (nach 16.30 Uhr wegen der<br />

Hitze) standen auf dem Sportplatz die Mädchenzelte und hinter den Klassenräumen die Jungenzelte.<br />

Damit erklärten sich die Rucksäcke und Unterlagen, de wir schon am Vormittag gesehen hatten. Die<br />

Mädchen waren gerade dabei, ihre Abendtoilette in dem kleinen Flüsschen zu besorgen. Sie waren in<br />

hübsche Sarongs(?) gekleidet und kicherten. In den Sarongs tauchten sie im Wasser unter. Wir störten sie<br />

nicht und machten einen langen Strandspaziergang,<br />

Hilde und Gudrun blieben an einem Ferienhaus sitzen und Manfred und ich marschierten weiter. Wir<br />

kamen an ein Resort, an dem noch weiter gebaut wird. Wir wurden zwar gesehen, aber keiner beachtete<br />

uns. Dafür bellten uns drei Hunde an, die ich mit meinem Wanderstab in Schach halten musste Etwas<br />

weiter erreichten wir die königlichen Ländereien. Der Strand war gesäubert, d.h. aller Dreck war zu<br />

Haufen zusammengekehrt, lag aber noch am Strand. Das Gelände war zum Meer nicht mit einem Zaun<br />

versehen. Am Hochufer führte eine Betonstraße entlang und es gab auch ein Wächterhaus. Der Wächter<br />

war mit Fernsehen beschäftigt und beachtete uns nicht. Um 10 vor sechs machten wir uns auf den<br />

Rückweg und kamen bei fast Dunkelheit in unserem Resort an. D.h. mit einer Stunde Fußmarsch kann<br />

man es zum König schaffen. Hinter seinem Gelände beginnen die Dünen.<br />

Wir haben auf unserer Terrasse Abendbrot gegessen. Plötzlich klatschte es. Ein Gecko hatte sich von der<br />

Decke fallen lassen, dann verschwand er am Pfeiler des Terrassendaches. Kurz danach tauchte eine Katze<br />

auf, die das Klatschen angelockt haben muss. So ein Geräusch kennt sie. Der Gecko hätte auch bequem in<br />

eines unsere Biergläser fallen können oder im Restaurant ins Essen. Neue bisher unbekannte Gefahren in<br />

den Tropen!<br />

31.01.04<br />

Wir haben gerade einen Anruf aus Moskau bekommen. Annette und Jana sind gut angekommen, wohnen<br />

bei Olga und werden einige Tage Moskau erkunden. Eigentlich ist es noch nicht so lange her, dass wir<br />

unseren Kindern Moskau gezeigt haben. Jetzt zeigt Annette ihrer Tochter Moskau,. Die Zeit vergeht. Mit<br />

unserem Handy führten wir Gespräche mit Deutschland, der Schweiz, Russland und Thailand. Eine<br />

reiselustige Familie.<br />

Um 5.30 Uhr wurden wir durch Trommeln geweckt. Die Pfadfinder wurden aus ihren Zelten gescheut und<br />

marschierten singend in der Dunkelheit auf der Straße an unseren Bungalows vorbei. Ruhiger Vormittag.<br />

Im Meer gebadet, es war unruhig und dreckig. Der Meeresboden war nicht glatt, sonder hatte<br />

Vertiefungen. Um 12 Uhr (der Termin war telefonisch vereinbart) mit Manfred bei Arame gewesen (er<br />

soll ein weiterer Ex-Manager unseres Resorts sein und hat ein Restaurant neben dem Resort) und für<br />

Morgen eine Autotour vereinbart. Er hat uns einen Vorschlag gemacht. Alle Orte, die er nannte, kannten<br />

wir nicht. Wir müssen uns überraschen lassen. Aber ein Naturschutzgebiet mit Wasserfall ist dabei.<br />

Kosten: 1500 Baht + Bezinkosten (etwa 500 Baht). Für vier Personen ein akzeptabler Preis, das Auto ist<br />

auch ein richtiger großer PKW. Nach dem Bad im Meer waren wir noch im Pool zum Schwimmen und es<br />

regnete kurz.<br />

Das Gespräch beim Tee dehnte sich bis 18.30 Uhr aus, denn es regnete heftig. Damit fiel der<br />

Nachmittagsspaziergang aus. Im Restaurant wurden wir von Hr. Zimmer jun. begrüßt. Unser Ex-Manager<br />

war schon einige Tage wieder da und arbeitet als Kellner (fristlose Entlassung auf thailändisch). Ich habe<br />

richtig thailändisch gegessen, für Ausländer „mittelscharf“. Anschließend habe ich den Kellner gefragt, ob<br />

man „scharf“ überhaupt noch essen kann. Ich war aber zufrieden.<br />

01.02.04<br />

Heute haben wir unsere erste Reise mit Arame gemacht. Er hat einen großen Mazda für fünf Personen, im


hinteren Teil könnte man noch vier Personen unterbringen, die aber quer sitzen. Um neun Uhr ging die<br />

Fahrt ins Ungewisse los. Zuerst ging es zur Nationalstrasse 4 nach Norden. Der erste Stopp war eine<br />

Imkerei, das war nichts Neues und Honig wollten wir weder trinken noch kaufen. Dann ging es in<br />

Richtung Küste zu einem Fischerei-Institut. Tolle Lage, gut ausgestattet, soweit wir das beurteilen<br />

können. Die erste Überraschung war die Zucht von Mördermuscheln. Von kleinen Larven bis zu<br />

Exemplaren, die man gerade noch heben konnte, war alles vertreten. In der nächsten Woche soll eine<br />

große Menge ins Meer ausgesetzt werden. Weiter wurden Aale gezüchtet. In einem großen Becken waren<br />

Leopardenhaie. Hilde hat sie gestreichelt. Wir hätten wahrscheinlich noch Stunden dableiben können.<br />

Dann ging es zu einem feinen Privatstrand, an dem ein Museum des fünften Königs stand (wahrscheinlich<br />

Rama der V.). Hier stehen mehrere Pavillons für Veranstaltungen. Alles bewacht vom Militär, das uns<br />

ohne Formalitäten passieren ließ. Wir waren noch in einem Schmetterlingsgarten, der aber erst im<br />

Entstehen ist. Es waren nur ein paar Schmetterlinge zu sehen. Dann fuhren wir weiter an der Küste nach<br />

Norden und kamen durch Klong One(?). Der Name ist sicherlich falsch geschrieben, hörte sich aber so an.<br />

Das war auf den ersten Blick ein kleines Städtchen, wie man sich eine Touristenstadt am Meer vorstellt.<br />

Alles schön sauber, wie wir es bei uns vermissen. Weiter nach Süden schloss sich ein Privatstrand an, der<br />

der Armee gehören soll. Gewaltiger Badebetrieb, alles sauber. Dort haben wir gegessen. Fünfmal Reis mit<br />

Huhn hat 105 Baht gekostet. Es war ja Sonntag und alles voll besetzt. Und dann waren wir plötzlich in<br />

Prachuap Khiri Khan am Hafen, sehr bunt und idyllisch und hatten einen tollen Blick zum Spiegelberg .<br />

Den Spiegelberg hatten wir schon vor sieben Jahren aus Cha Am besucht. Hilde wartete unten, Gudrun<br />

ging mit dem Führer bis zur Mitte. Manfred und ich erklommen die 500 Stufen bei brütender Hitze. Aber<br />

der Ausblick entschädigt für die Anstrengungen. Die Affenhorde war von der Touristen vor uns außer<br />

Gefecht gesetzt worden. Faul und vollgefressen lagen sie rum. Eine Banane musste ihnen schon<br />

mundgerecht zugeworfen werden. Sonst zuckten sie sich nicht. Auf der Straße unten waren wohl die<br />

„niederen Chargen“, sie prügelten sich noch um die Bananen. Der Spiegelberg war eigentlich für die<br />

Hinreise nach Hua Hin eingeplant. Wir waren auf Berg mit Tempel und Affen an einer anderen Stelle<br />

eingestellt.<br />

Dann ging es zurück in Richtung Süden in die Berge zum Wasserfall. Als ich die Eintrittskarten (200<br />

Baht für Erwachsene) kaufte, merkte ich, dass wir hier auch schon waren vor sieben Jahren. Hilde hatte<br />

von den kalten Getränken Durchfall und Magenschmerzen und ihr hatte der National Park schon vor<br />

sieben Jahren nicht gefallen. Wir stiegen bis zum 5. Wasserfall, die letzten waren 1.5 km höher. Wir<br />

verzichteten auf einen Besuch. Das Wasser verändert die Schlucht doch stark. Inzwischen gibt es auch<br />

einen ausgebauten Fußweg nach oben. Wir mußten seinerzeit noch die Felsen hochklettern. An einer<br />

Stelle war ein Schrein neben einem der gewaltigen Bäume aufgebaut. Es hingen auch zwei Kleider als<br />

Opfergaben da. Eine Befragung ergab, dass der gesunde starke Baum Gesundheit und Wohlergehen<br />

verspricht, Gesundheit heißt auch Kindersegen.<br />

Dann ging es zurück zum Resort. In Bang Saphan haben wir noch kurz Brot beim Schweizer, Obst auf<br />

dem Markt und Lebensmittel in einem Geschäft eingekauft. Der letzte Stopp war in einem Obstgarten.<br />

Alles blühte, Früchte waren nur an den Pomelo-Bäumen. Arame stellt uns die Besitzerin vor, die noch<br />

einen Kräutergarten für Arzneipflanzen anlegen möchte Sie sammelt Stellungsnahmen ihrer Gäste zu<br />

ihrem Projekt (ein dicker Hefter ist schon voll). Sie sollen dem König vorgelegt werden und sie hofft auf<br />

Sponsoring. Sie hatte schon einmal die Königstochter zu Besuch. Das Bild hängt stolz an der Wand. Und<br />

dann kam der Clou: Wir wurden als Versuchskaninchen an einen Tisch gebeten und bekamen jeder ein<br />

halbes Glas mit einem von ihr neu entwickelten. thailändischen Heilmittel gegen Magenbeschwerden. Es<br />

war aus Ingwer, Honig und einigen anderen geheimen Reagenzien gemacht. Es schmeckte nach Kampfer<br />

und Gudrun war sich nicht sicher, ob es nicht doch zum Einreiben und nicht zum Trinken ist. Auch<br />

Arame schüttelte sich. Und das Ergebnis: Hilde ist wieder gesund und wir anderen haben offensichtlich<br />

auch keinen Schaden genommen!<br />

Die Reise mit Arame war also erfolgreich. Die Zeittabelle wurde genau eingehalten und er wusste, was für<br />

uns interessant war. Der Gesamtpreis lag bei 1900 Baht ohne Eintrittskarten und Essen. Nach unserer Hua<br />

Hin-Reise haben wir eine Bootsfahrt mit ihm geplant, die natürlich vom Wind abhängt.<br />

02.02.04


Heute gegen 10 Uhr wieder zur Schule gegangen. Der Direktor war da. Seine Frau hat eine zweite Tochter<br />

entbunden, alle sind gesund und munter. Er strahlte, war zufrieden. Ich habe ihm gratuliert und der<br />

Familie alles Gute gewünscht. Dann fragte ich ihn, ob er seinen Film schon gesehen hat. Hatte er nicht.<br />

Mit der Vorführung war er sehr zufrieden und bedankte sich überschwänglich. Zum Internet sagte er:<br />

Alles i.O. Es funktionierte aber nicht. Er kontrollierte die Verbindungen, dann kam ihm die Idee. In der<br />

Vorfreude und Hektik der letzten Tage hatte er die Telefongebühren für die Schule nicht bezahlt! Ab<br />

Morgen soll wieder alles i.O. sein. Im Raum saßen seine Studenten (zwölfjährige Mädchen) und warteten.<br />

Bevor ich ging, startete er den Film vom Sportmeeting und alle scharten sich um den Computer.<br />

Nach einem ausführlichen Plausch beim Nachmittagstee ging es wieder zum Wat. Manfred und ich wollte<br />

„unsere“ Schlange besuchen. Aber sie hat keinen geregelten Tagesablauf. Wir fanden sie nicht. Dann<br />

umrundeten wir das Kloster und wollten zu den Shrimps-Teichen, fanden aber keinen Zugang. Unsere<br />

Frauen trafen wir am Pavillon wieder. Wir genossen bei Bier und Wassermelone den Blick aufs Meer.<br />

Vor uns ließ sich ein schwarzer Reiher nicht bei der „Arbeit“ stören. In unserem Resort haben wir unser<br />

Abendessen eingenommen. DW-TV hat starke Störungen, am Vormittag war es i.O. Als wir noch auf der<br />

Terrasse saßen, erspähte ich ein Glühwürmchen auf einem Baum im Garten.<br />

03.02.04<br />

Am Vormittag konnte ich nicht an den Computer, vor dem Gebäude standen viele kleine Schuhe. Am<br />

Nachmittag war alles frei, aber das Telefon funktionierte noch immer nicht. Also muss alles bis zu<br />

unserer Reise nach Hua Hin warten. Ich habe dann noch eine Bilderserie unserer letzten Autotour für das<br />

Web fertig gemacht.<br />

Nach dem Teetrinken konnte ich mich nicht zu einem zu einem Spaziergang aufraffen. Die Wunden<br />

schmerzten unangenehm. Abends kam der Fernsehmechaniker und wir können wieder DW-TV<br />

empfangen. Von der Hühnerseuche merken wir wenig, nur Informationen von DW-TV. Hier gibt es nur<br />

ein paar freilaufende Hühner. Was geschieht, wenn Deutschland keine Reisenden aus Thailand<br />

zurücknimmt?.<br />

Ich wollte schon immer zu einigen Sprachproblemen schreiben. Die Masse der Traumländer spricht nicht<br />

englisch. Die Masse der Touristen nicht Thai. Wir haben uns bis jetzt auch nicht auf einzelne Thai-Wörter<br />

eingelassen. Thai soll schwierig sein: 44 Konsonaten, 26 Vokale. Viele Worte werden nicht so<br />

gesprochen, wie sie geschrieben werden. Einige Thais kennen einige englische Worte, z.B. „Good<br />

Morning Sir“. So wurde Hilde in der ersten Zeit immer begrüßt. Ich komme morgens von der Schule<br />

zurück und ein Motorradfahrer ruft mir „Good Evening“ zu. Viele möchten Kontakt zu den Ausländern<br />

aufnehmen und dann passieren solche lustigen Dinge.<br />

04.02.04<br />

Unsere Hua Hin-Reise ist geplatzt. Meine Wunden am linken Schienbein haben sich laufend<br />

verschlechtert. Ich habe entweder einen Sonnenbrand bekommen oder mich haben die Sandflyers<br />

gestochen. Das Jucken ließ sich sehr bequem mit der rechten Sandale bewerkstelligen mit allem<br />

Straßendreck an der Sohle. Prachtleistung. Ich habe die dritte Nacht hintereinander nicht geschlafen und<br />

hatte leicht erhöhte Temperatur und Schüttelfrost. Bei Anne macht der Magen Schwierigkeiten, sie schläft<br />

nur. Wir haben unsere Reise um eine Woche verschoben. Hat Hr. Zimmer in Bangkok gemanagt,<br />

offensichtlich ohne Stornogebühren. Ich bin dafür zum Arzt in Bang Saphan gefahren. Fr. Zimmer hat uns<br />

begleitet und mich beim Arzt angemeldet. Habe regulär in der langen Schlange gewartet. Die Praxis des<br />

jungen Arztes war klein, er hatte zwei Schwestern, eine Apothekerin und mindestens eine<br />

Röntgenassistentin. Unsere Behandlung mit Salbe und Binde war falsch. Es soll alles offen sein, damit<br />

sich Schorf bilden kann. Ich bekam jede Menge Tabletten und ein bisschen Salbe mit genauen<br />

Anweisungen: 2x, 4x , alle sechs Stunden usw. Als er meinen Falithrom-Ausweis studierte (da steht u.a.<br />

AID Rh+) sah er mich scharf an: „Sie haben AIDS“? Und ich weiß nicht mal was AID bedeutet. Mein<br />

Name in Thai ist übrigens „DR ME YER“. Hilde hat gleich noch eingekauft, ich habe Euro-Schecks<br />

umgetauscht (nur 10 Minuten in der Bank) und wir haben zwei Eiskaffee getrunken. Wir haben<br />

gegenwärtig drei Kranke im Resort (Magen, Wunden und Gürtelrose am Bein).


Wenn das Internet in Hua Hin nicht erreichbar ist, dann muss man wieder in die Schule gehen. Der<br />

Computerspezialist (Wirt vom Lomtaley-Restaurant) war da und sagt: Der Direktor hat noch nicht<br />

bezahlt. Kein Geld. In zwei (thailändischen?) Tagen soll alles i.O. sein. Er eröffnet in 14 Tagen in seinem<br />

Restaurant eine Internet-Stelle, das kommt für uns schon zu spät. Falls es klappt, werden weitere Gäste<br />

aus unserem Resort zu ihm abwandern.<br />

Am Nachmittag funktionierte DW-TV wieder nicht. Der Ex-Manager wurde vor dem Abendbrot<br />

informiert. Als wir vom Restaurant zum Bungalow zurückgingen, war ein Mechaniker da und alles war<br />

wieder in Ordnung. Hat sich die Organisation im Resort verbessert? Wir sind um 20 Uhr schlafen<br />

gegangen!<br />

05.02.04<br />

Heute war alles sehr geruhsam. Hildes Pflege und die Tabletten zeigen bei mir langsam Wirkung, alles<br />

fängt an abzuheilen. Habe am Vormittag geschlafen! Nach dem Frühstück wurden unsere Flammenbäume<br />

durch Vögel besucht, die wir noch nicht kannten. Ich habe Aufnahmen gemacht. Am Vormittag hat es<br />

mehrmals geregnet, beim Mittagsschlaf heftig. Zum Teetrinken haben wir wieder viel mit Schiemanns<br />

geschwatzt und angefangen, unsere Tage in Bangkok zu planen. Gudrun und Manfred machen noch einen<br />

Spaziergang, ich schone mein Bein. Es geht auf 18 Uhr zu. Die Robbe war hier und hat mir leise<br />

mitgeteilt, dass mein bestellter Strauß zum Hochzeitstag da ist. Hilde hat mich heute sanft daran erinnert,<br />

die Bestellung habe ich schon gestern aufgegeben. Der Strauß soll morgen früh vor dem Bungalow<br />

stehen. Wenn der Wind zu meinem Geburtstag nicht zu stark ist, dann werden wir vor dem Restaurant,<br />

fast am Meer grillen bei Vollmond.<br />

Mit den Auflagen für die Liegen hat sich noch nichts ereignet. Heute wurden die vor etwa einem Monat<br />

ausgegebenen Matrazenschoner gegen noch dünnere Decken ausgetauscht. Hilde träumt von rotem Kaviar<br />

und musste sich im Restaurant mit „fish and ships“ begnügen. Ich hatte bisher ein Privileg und habe im<br />

Restaurant „Tonic Water“ getrunken. Klaus in Bang Saphan sagte mir, dass er keine Stelle in der Gegend<br />

kennt, wo man Tonic Water kaufen kann. Und jetzt ist es in unserem Restaurant alle. Ich trinke jetzt wie<br />

Hilde frisch gepressten Orangensaft.<br />

Schiemanns testen hier die Bungalows. Sie begannen mit Bungalow 02. Der Abfluss des Waschbeckens<br />

konnte nicht flott gemacht werden (war etwa ein Monat bekannt). Sie sind nach Bungalow 04 umgezogen.<br />

Dort funktionierte der Abfluss der Toilette nicht. Nach zwei Tagen großer Protest und Großeinsatz<br />

(mechanisch und Chemie). Scheinbar alles i.O. Es sind die „kleinen Dinge“, über die man hinwegsehen<br />

kann/muss. Hilde geht nun jeden Morgen alleine ihre 11 Bahnen schwimmen. Morgen probiere ich<br />

vielleicht ein Bad im Meer.<br />

06.02.04<br />

Hochzeitstag. Der Strauß stand natürlich nicht vor dem Bungalow, sondern lag wohl behütet in der<br />

Küche. Dafür gratulierten viele Hilde zum Geburtstag. Vielleicht spielt der Hochzeitstag in Thailand<br />

keine Rolle oder meine Erläuterungen gingen ins Leere. Schiemanns haben jedenfalls einige Aufnahmen<br />

von uns beiden mit Strauß gemacht. In der Nacht hat es stark geregnet und gestürmt. Im Restaurant<br />

mußten wir hinter einer weit aufgeblähten Plane frühstücken, kein Blick aufs Meer. Schiemanns fahren<br />

um 10 Uhr mit dem Bus nach Bang Saphan. Ich hoffe auf ein Wunder in der Schule. Seit zwei Wochen<br />

war ich/konnte ich nicht ins Internet.<br />

Wir saßen am Pool, da kam um 11 Uhr die Robbe und fragte uns, ob wir was trinken wollen. Ja,<br />

Orangensaft und Tonic Water. Ob es Tonic Water gab, wusste er nicht. Am Abend war nichts da. Als<br />

Ausweg bestellte ich auch Orangensaft. Natürlich gab es zweimal Orangensaft. Ist es „Thai“, wenn keine<br />

klare Absage erteilt wird? Mittags ging ich, um zwei kalte Kokosnüsse zu bestellen. Keiner war da. Die<br />

Köchin kam von der Toilette und weckte die Dame hinter der Theke. Dann wollten sie mir zwei warme<br />

Kokosnüsse andrehen, es sei kein Eis da. Jeden Mittag trinken wir und die Bremer Kokosmilch.<br />

Kokosnüsse waren da, aber nicht vorbereitet und in den Kühlschrank gelegt. Was sagt man dazu?<br />

Cokovoi Magazin.


Um 15.30 Uhr mit Manfred zur Schule gegangen. Der Direktor war da. Seinem Baby geht es gut. Der<br />

Internetanschluß muss funktionieren. Funktioniert aber nicht. Der Direktor ruft seine Telefongesellschaft<br />

an. Von dort kommt die komische Frage, ob ich eine Verbindung ins Ausland will. Unklar, was das<br />

bedeuten soll. Das Internet soll am Mittwoch wieder nutzbar sein. Ich hätte heute nach Bang Saphan<br />

fahren können, habe mich aber vollkommen auf die Schule verlassen. Jetzt heißt es wieder: Warten bis<br />

Hua Hin und dann sind wir ja auch bald wieder zurück.<br />

Wir wurden von unseren Frauen in der Schule abgeholt und wanderten am Strand nach Süden. Der starke<br />

Wind hat sehr viele Gallertplättchen der Größe 1x2 cm 2 an den Strand geschwemmt. Es ist Vollmond und<br />

irgendwelche Meeresbewohner haben gelaicht. In einigen Plättchen sind in einer Ecke noch Strukturen zu<br />

sehen. Wir tippen auf Tintenfische oder Schnecken. Auf dem Rückweg erwischt uns eine warme Dusche.<br />

Abends dicke Wolkenfetzen bei Vollmond und Wetterleuchten über dem Meer.<br />

Nach dem Strandspaziergang erfuhren wir vom Moskauer Attentat in der U-Bahn im DW-TV. Waren<br />

Annette und Jana noch in Moskau? Annettes Telefon klingelte, aber keiner antwortete. Stefan sagte, dass<br />

das Attentat in den frühen Morgenstunden war, in denen sie noch nicht unterwegs waren und sie sind in<br />

Dubna. Bei Maxim haben wir nach den beiden gefragt und er hat uns gesagt, dass sie abends am Vortag<br />

schon aus Dubna angerufen hätten. So müssen wir uns unsere Information zusammenklauben, kein<br />

Schwein ruft uns an.<br />

07.02.04<br />

Hilde gratulierte mir um 3.30 Uhr zum Geburtstag. Heftigster Regen und Gewitter hatte uns geweckt. Es<br />

regnete tropisch bis 7 Uhr. Der Garten war in mehrere Seen aufgeteilt. Zugang zum Restaurant nur durch<br />

knöcheltiefes Wasser. Die Bremer sangen mir ein Liedchen im tiefen Wasser stehend. Manfred hat den<br />

Geburtstagsgruß künstlerisch gestaltet, Gudrun hat den Text geschrieben. Auch die Ochsenfrösche<br />

wachten in der Nacht durch den Regen auf und ihr Geburtstagsständchen hält unvermindert an.<br />

Es hat bis in den späten Nachmittag geregnet, dann kam der blaue Himmel zum Vorschein. Die<br />

Temperatur lag bei 25 Grad. Schwacher Wind. Im Boonchu Resort tranken wir einen Orangensaft. Für die<br />

Party hatte Hilde den Platz vor unserem Restaurant vorgeschlagen. 10 m vom Meer entfernt. Um 19 Uhr<br />

hatte Robbe zwei Fische und zwei Kilo größere Shrimps fertig und die Geburtstagsparty konnte losgehen.<br />

Dabei waren Gudrun und Manfred und die Bremer. Alles war köstlich. Beim Rücktransport (wie in<br />

Gambia) gab es keine Schwierigkeiten. Wir schwatzten bis der Nachtwächter auftauchte (bis nach 22<br />

Uhr). Gegen 20 Uhr tauchte der Vollmond über unserem Berg auf und blinzelte uns zu. Von Schiemanns<br />

bekam ich eine Flasche thailändischen Wein, von den Bremern Rosen und eine gut verpackte CD, die<br />

auch meinen Verpackungskünsten zur Ehre gereicht hätte. Jetzt suchen alle verzweifelt nach einem<br />

Geburtstagskind für die nächste Woche.<br />

08.02.04<br />

Die CD lässt sich abspielen und ist ein Mittelding zwischen Volks- und Tanzmusik. Am Vormittag war<br />

schönes Wetter, wir haben am Pool gelegen und meine Wunden waren soweit abgeheilt, dass ich auch<br />

kurz gebadet habe. Zwischendurch habe ich an den Texten des Tagebuches rumgefummelt. Jetzt springt<br />

„Zurück zur Hauptseite“ an die Stelle des Aufrufes zurück. Zum Suchen nach der Lösung hatte ich vorher<br />

keine Zeit. Anne hat am Strand eine riesige Muschel mit dem größten Einsiedlerkrebs gefunden, den wir<br />

bisher gesehen haben. Er wurde am Nachmittag seinem Element zurückgegeben.<br />

Nach dem Teetrinken wollten wir spazierengehen, aber es fing an zu regnen. Wir haben im Restaurant<br />

gegessen. Ich habe ein weiteres Thai-Gericht probiert: Roter Curry mit Fisch. Ich habe es „nicht so<br />

scharf“ bestellt. Anschließend habe ich die Robbe gefragt, ob man es ohne diesen Hinweis überhaupt<br />

essen kann. Darauf zeigte er mir einen großen Löffel und meinte, der halbe Löffel mit Curry ist normal<br />

und ich habe nur eine kleine Löffelspitze bekommen! War sehr scharf und hat gut geschmeckt.<br />

Nach dem Essen haben wir auf unserer Terrasse gesessen und den thailändischen Wein getrunken. Als ich<br />

die Flasche öffnete, klatschte es. Der nächste Gecko hatte sich von der Decke fallen lassen und landete


fast auf der Schale mit Kaschunüssen. Er saß dann eine ganze Weile unter unserem kleinen Tisch. Gudrun<br />

hat ihr Glas sofort mit einer Serviette abgedeckt, damit kein weiterer Gecko reinfallen kann.. Der Wein<br />

hatte 12 0 , sollte „extra dry“ sein und schmeckte nach Himbeersaft. Eine zweite Flasche muss man nicht<br />

probieren.<br />

Das Personal hat die Abwesenheit der Chefin genutzt und mit den Trinkgeldern(?) eine eigene Party<br />

gefeiert. Neben dem Restaurant ist ein überdachter Tisch mit zwei Bänken und sie haben gegrillt. Alle<br />

hatten ein T-Shirt mit „Bangburd Resort“ an. Die Hübsche war sogar erstmals in knappen kurzen Hosen<br />

da. Diesen Abend haben sie sicherlich darauf gewartet, dass die Restaurantgäste schnell verschwinden.<br />

Verständlich.<br />

09.02.04<br />

In der Nacht hat es geregnet und gestürmt. Wir sind am Vormittag im Minimarket gewesen und haben<br />

Joghurt, Kakaogetränk und eine Ananas gekauft. Der Chef unseres Bierladens hat einen Rochen für den<br />

Verkauf vorbereitet. Die Sonne ließ sich heute nicht sehen. Um 12 Uhr waren 25 Grad. Die Temperatur<br />

stieg noch bis 27 Grad Das heutige Wetter ist eine absolute Ausnahme! Stechende Insekten sind trotzdem<br />

aktiv.<br />

Nach dem Teetrinken und den „Teegesprächen“ sind wir zum Boonchup Bangburd Resort gelaufen und<br />

haben dort eine Weile gesessen und haben einer chinesischen Großfamilie beim Picknick zugeschaut.<br />

Abends in unserem Restaurant gegessen. Die Temperatur war gegen 26 Grad. Ich habe erstmals in der<br />

gesamten Zeit eine lange Hose getragen. Zwischendurch sprühte es etwas. Es ist immer noch sehr windig.<br />

Um 20.30 Uhr ist die Temperatur auf 25,4 Grad gesunken. Mein Bein ist fast abgeheilt. Eine Stelle ist<br />

noch nicht ganz geschlossen.<br />

Langsam breitet sich im Restaurant wieder das Chaos aus. Fr. Zimmer ist mit dem Bus nach Bangkok und<br />

hat eine behinderte Frau ins Krankenhaus gebracht und wird wohl mit Einkäufen zurückkommen. Es gibt<br />

keine Kokosnüsse (man könnte sie bei den Nachbarn kaufen), für Schiemanns ist der Tomatensaft<br />

ausgegangen, Käse fehlt schon einige Tage<br />

10.02.04<br />

Heute breitete sich das Chaos weiter aus. Der Lipton-Tee ist alle, also wird loser Tee genommen. Kein<br />

Problem, aber bitte nicht mit Wasser aus der Kaffeekanne. Die Robbe hat wahrscheinlich gar nicht<br />

verstanden, was ich wollte. Habe uns nach dem Frühstück eigenen Tee gekocht, den wir auf der Terrasse<br />

getrunken haben. Es regnet nicht, ist aber immer noch bezogen. Sehr ungewöhnlich. Die Temperatur um<br />

12 Uhr ist 26,1 Grad. Ich gehe mit T-Shirt und habe im Garten fotografiert. Wir haben zweimal im Pol<br />

gebadet.<br />

Am Nachmittag scheint wieder die Sonne. Hilde laboriert seit drei Tagen mit einer Entzündung in der<br />

linken Achselhöhle. Entzündungen in den Tropen sind ernste Angelegenheiten. Sie heilen sehr langsam.<br />

Der Bus ist wieder da und wurde schon auf Hochglanz für unsere morgige Reise gebracht. Unser<br />

Hausdrachen war wieder in Aktion. Ich konnte ihn beim genussvollen Verschlingen eines Regenwurms<br />

fotografieren. Abends im Restaurant gegessen.<br />

Sonntag kam ein junger Deutscher ins Resort, der sich angemeldet hatte, um von der Bahn abgeholt zu<br />

werden. Man schickte ihm ein Motoradtaxi für die 35 km. Das war im Tropenregen eine beachtliche<br />

Leistung. Er kam hier völlig durchnässt und verfroren mit seinem Rucksack an. Er kann schon wieder<br />

lächeln. Fürs Baden ist es ihm noch zu kalt. Er teilte uns mit, daß auch an anderen Stränden (Phuket und<br />

Koh Samui) der gleiche Dreck angespült wurde wie hier.<br />

11.02.04<br />

Um 9.30 Uhr sind wir zu siebend losgefahren. Der erste Stopp war Prachuap Khiri Khan am Spiegelberg.<br />

Die drei Bremer wurden zum Aufstieg entlassen und wir ließen uns zu einem Markt fahren. Die eine Seite


waren Obststände und auf der anderen Seite war alle anderen essbaren Waren. Das Obstangebot war toll,<br />

zum Kaufen aber noch zu zeitig. Wir sind erstmals in der Reifezeit der Mangos in Thailand und das haben<br />

wir schon reichlich ausgenutzt. Es gab auch Schlangenfrüchte, die hier stachelig sind. Es tat uns im<br />

Nachherein leid, dass wir sie nicht schon früher probiert haben. Jede Menge Papaya, die in Bang Saphan<br />

so rar ist. Wir haben uns erstmals dazu hinreißen lassen und zweimal geschälte Papaya gekauft. Dann<br />

haben wir uns beide vor ein chinesisches Geschäft auf eine Bank gesetzt, Papaya gegessen und was<br />

getrunken. Schiemanns schwärmen für Äpfel und Mandarinen. Hilde erspähte mit Kennerblick auf der<br />

anderen Straßenseite in einem Allround-Geschäft eine Kaffeekanne, die wir für 70 Baht kauften.<br />

Die Bremer haben die Affen überstanden. Margot wurde attackiert und hat ihre Packung Tempo-<br />

Taschentücher eingebüßt. Sie konnte nicht sagen, ob der Affe Schnupfen hatten und dann ging es weiter<br />

nach Hua Hin. Wir haben unseren Mittagsschlaf zelebriert und haben erstmal in der Eurobäckerei<br />

Cappuccino und Tee getrunken und zwei Stückchen Kuchen gegessen. Dann sind wir ins<br />

gegenüberliegende Internet-Café gegangen. Mein Postkasten war voll. Alle hatten geantwortet, der Rest<br />

war Müll. Ungefähr 40 Mails mußten gelöscht werden. Mit einer kurzen Antwort an jeden hatten wir eine<br />

Stunde zu tun. Dann wollte ich das Tagebuch an Annette schicken und der Computer konnte meine CD<br />

„nicht sehen“. Wir gingen ins nächste Café, da wurde bei unserem letzten Aufenthalt noch gebaut. Jetzt<br />

ist alles bestens eingerichtet. CD wird gelesen. Beim Schreiben des Briefes an Annette stürzte der<br />

Computer ab. Der nächste sollte es richten. Das tat er auch. Es ging ziemlich flott: Tagebuch, Karten und<br />

Bilder. Wolf hatte nach unserer geografischen Lage gefragt. Ich hoffe, dass die Karten eine Antwort<br />

geben. Alles dauerte noch einmal gute 30 Minuten. Hilde hat ausgehalten und die Texte mitformuliert.<br />

Dann sind wir in Richtung Nachtmarkt gewandert. Einkaufen ließ sich nicht vermeiden, z.B. haben wir<br />

etwas für Maxim und Birgit gekauft, außerdem Gewürze. Um 18.30 waren alle verabredet und wir sind<br />

mit einem Tuk-Tuk zur Seebrücke zum Essen gefahren. Diesmal war der Wind gnädig. Anschließend sind<br />

wir mit Schiemanns zum Hotel gelaufen und ich fand, wie vor sieben Jahren die Kultsandalen (wie<br />

Familie Meyer jun und Wandrowskis, Marke Feva(?)). Sie hatten auf deutsch einen Hinweis:<br />

Qualitätsschuhe aus Thailand! Ich hatte sie schon in Bangkok und während der ersten Hua Hin-Reise<br />

gesucht. Hilde hatte etwas von einem italienischen Eiscafé gelesen, dass wir dann auch fanden. Wir<br />

bestellten ala card und fielen dann fast unter den Tisch. Wir erhielten ein komplettes Abendessen:<br />

Mehrere Eiskremsorten in einer geöffneten Ananas mit Ananasstücken. Mit Getränken war es fast so<br />

teurer wie unser Abendessen. Hilde konnte nicht alles aufessen, ich nicht helfen. Die Kellnerin gab zu,<br />

dass das Bild auf der Eiskarte sehr klein war und nicht der Wirklichkeit entsprach. Auf dem Rückweg<br />

trafen wir die Taxi-Dame, de uns nach Bangburd zurückgefahren hatte und ich sagte ihr, dass morgen<br />

gegen 8 Uhr bei ihr angerufen wird , um eine Tour zu verabreden. Sie war überglücklich, der<br />

Konkurrenzkampf der Taxifahrer ist gewaltig. Wir hatten den anderen eine Fahrt nach Petchaburi zur<br />

Königsresidenz und zur Höhle empfohlen. Beim Zürücklaufen zum Hotel habe ich noch schnell eine<br />

Telefonkarte für 300 Baht gekauft Es war wirklich zu schnell, denn es war eine Karte für das Festnetz.<br />

12.02.04<br />

Um 9 Uhr stand der große Isuzu vor dem Hotel und die fünf fuhren los. Die Chefin fuhr persönlich mit.<br />

Vor der Abfahrt stieg sie noch einmal aus und bedankte sich bei uns. Wir wollten den Aussichtspunkt im<br />

Süden Hua Hins mit Kloster besichtigen und dann evtl. baden. Für die Tuk-Tuk gibt es englischsprachige<br />

Vermittler, die Fahren sprechen fast kein englisch. Wir kamen zu keinem Aussichtspunkt, sondern an<br />

einen Strand. Wir beschlossen dazubleiben und einigten uns mit dem Fahrer für die Rückfahrt auf 12 Uhr.<br />

Vom Strand waren wir enttäuscht. Unser Strand wird in unseren Augen immer besser. Die gesamte Küste<br />

um Hua Hin ist mit Anlagen aller Größen zugebaut. Hier waren Jet-Ski-Boote in Aktion und die<br />

umliegenden Hotels spukten jede Menge Badelustige aus. Eine große Gruppe Japaner kam mit dem Bus<br />

und saß nach zwei Stunden noch immer an der gleichen Stelle. Zwischendurch hatten sie was gegessen<br />

und getrunken. Wir haben je zwei geöffnete kalte Kokosnüsse ausgetrunken. Sie schmecken uns in<br />

diesem Jahr besonders gut. Das Innere der Kokosnüsse ist noch sehr weich und glibbrig. Hilde isst meist<br />

ein bisschen davon, ich nie. Dafür schmeckt mir der Kokosnussjoghurt mit Fruchtfleisch und Hilde nicht.<br />

Gudrun sagt dazu: Joghurt mit Gummibärchen. Die Nüsse sind sogenannte Trinkkokosnüsse. Seit einigen<br />

Tagen eitert eine meiner Wunden am Schienbein weiter. Es schien schon alles vergessen. Vielleicht hilft<br />

das Salzwasser. Hildes Unterarm-Entzündung wird hoffentlich im Salzwasser auch besser. In den Tropen<br />

sollte man sich keine Entzündungen zulegen. Sie heilen sehr langwierig. Pünktlich war unser Fahrer da


und erwies sich als schnellster Tuk-Tuk-Fahrer in Hua Hin.<br />

Nach dem Mittagsschlaf ging es in die Eurobäckerei zu Cappuccino und Tee und für mich ein Stück<br />

Kuchen. Dann sind wir zum Nachtmarkt und haben kräftig weiter Geld ausgegeben. Ich wollte auf den<br />

Nachtmarkt große Shrimps essen. Auf dem Rundgang visierten wir schon einen Stand (Seafood<br />

Restaurant) an: sechs Shrimps, ½ kg für 300 Baht. Als wir auf dem Rückweg wieder vorbeikamen, meinte<br />

Hilde ich soll mal nicht die schon vorbereiteten Shrimps essen, sonder mir welche aus einer etwa höher<br />

gelegenen Reihe grillen lassen (Seafood wird den Gästen unter Eis angeboten zum Auswählen<br />

angeboten). Das waren dann drei Stück pro ½ kg. Nach dem Preis fragten wir nicht mehr. Sie schmeckten<br />

mir phantastisch. Leider war der Preis auf 1000 Baht gestiegen, denn es waren King Prawns. Das war bis<br />

jetzt der höchste Preis für ein Essen auf dieser Reise. Hilde hatte nichts gegessen (sie kannte vorher den<br />

Preis aber nicht).. Wir sind dann noch einmal bei den Italiener eingekehrt und haben je ein Eis für 45 Baht<br />

gegessen.<br />

Zwischendurch haben wir von den verschiedensten Telefonzellen versucht Annette und Stefan über das<br />

Festnetz anzurufen. Klappte nicht. Eine Rückfrage an der Rezeption ergab, dass internationale Gespräche<br />

nur von bestimmten Telefonapparaten gemacht werden können und die sind bei der Post. Dort haben wir<br />

dann ohne Schwierigkeiten unsere 300 Baht vertelefoniert.<br />

13.02.04<br />

Wir sind nach dem Frühstück wieder einkaufen gegangen. Bis die Geschäfte öffneten habe ich eine kurze<br />

Fotowanderung zum Bahnhof gemacht, um nun endlich doch mal die königliche Wartehalle zu sehen. Ab<br />

9.30 konnten wir uns ins Einkaufgetümmel stürzen. Sandalen für Hilde, Badehose für mich, Hemd für<br />

Annette und für mich und Käse, plus andere Lebensmittel. Um 12 Uhr verließen wir das Zimmer, ich<br />

bezahlte einen nicht getrunkenen Eistee aus der Minibar an der Rezeption. Um 12.45 stand ein uns<br />

unbekannter Fahrer mit einem neuen Bus vor dem Hotel und brachte uns zurück ins Resort. Unterwegs<br />

hielten wir an einem der vielen Verkaufsstände und deckten uns u.a. mit Ananas und Mangos ein. Abends<br />

aßen wir zwei der vollreifen Mangos. Köstlich! Der Fahrer war erstmals zu unserem Resort unterwegs<br />

und fuhr einen anderen Weg, den alle anderen Fahrer wohlweislich mieden. Aber so lernen wir die<br />

Umgebung kennen. Nach den turbulenten Tagen waren wir froh, wieder „zu Hause“ zu sein.<br />

Wir haben mit Entsetzen festgestellt, dass wir am nächsten Freitag schon auf der Rückreise in Bangkok<br />

sind. Unser Aufenthalt (ich habe nicht Urlaub geschrieben!) hier, neigt sich dem Ende entgegen. Jetzt<br />

müssen wir uns richtig überlegen, ob wir bis jetzt etwas versäumt haben.<br />

14.02.04<br />

Heute Nacht war es sehr böig. Die Tür wackelte und die Bananenblätter schubberten über unser Dach,<br />

dass ich dachte: Es regnet. Die minimale Temperatur lag bei 22.7 Grad. Nach dem Frühstück bin ich mit<br />

meiner Wunde erst mal ins Meer gegangen. Ich war vor 10 Tagen beim Arzt und die Wunde will und will<br />

nicht abheilen. Seit gestern habe ich Schmerzen im linken Unterbauch. Ursache unklar. Ich habe heute<br />

nicht gebadet und den ganzen Tag mit T-Shirt rumgesessen. Das war bei 30 Grad und starkem Wind kein<br />

Problem. Hilde badete allein und das Wasser im Pool nähert sich der Temperatur des Zernsdorfer Sees im<br />

Hochsommer. Ich habe im Laufe des Tages einen Agatha Christie-Krimi ausgelesen und zwischendurch<br />

alle Bilder und Filme auf dem Computer gesichert, d.h. auf DVD kopiert. Die kalten Kokosnüsse, die ich<br />

zum Mittag bestellt hatte, waren warm.<br />

Nach dem Mittagsschlaf wieder beim Teetrinken geschwatzt. Manfred hat wegen Magenproblemen auf<br />

den Tee verzichtet. Dann wieder am Pool gesessen. Das Restaurant hat eine Valentinstag-Party für 400<br />

Baht pro Nase geplant. Uns hat der gegrillte Fisch bei der Neujahrparty nicht geschmeckt, deshalb haben<br />

wir verzichtet. Dann haben wir wieder am Pool gelegen und gelesen. Vor dem Abendbrot haben wir<br />

unsere Schätze (Einkäufe) gesichtet und uns überlegt, was wir noch kaufen müssen. Bei dieser Aktion rief<br />

Stefan an. Heute sind zum Wochenende einige Thai-Familien angereist. Und damit geht unsere letzte<br />

vollständige Woche im Bangburd Resort zu Ende.<br />

Kleiner Nachtrag: Die höchste Tagestemperatur war 30.8 und die tiefste Nachttemperatur 19.8 Grad – 11


Grad Differenz!<br />

15.02.04<br />

Wegen meines Beins ein weiterer geruhsamer Tag. Vormittags war ich seit langer Zeit wieder im Meer<br />

baden. Die Wunde wurde so richtig gesäubert, sah vielversprechend aus. Sonst die Zeit lesend am Pool<br />

verbracht. Beim Tee viel geschwatzt und den Plan für die letzten Tage festgelegt. Am letzten Tag wollen<br />

wir uns pro Familie einen großen Fisch grillen lassen und wieder vor dem Restaurant sitzend Abschied<br />

nehmen. Den Plan für Bangkok muss ich morgen an Rachenee Travel durchgeben.<br />

Abends haben Hilde und ich auf unserer Terrasse alles Revue passieren lassen. Das Verschieben der Reise<br />

nach Hua Hin um eine Woche hat uns praktisch eine Woche Zeit gekostet. Es war ja ein Verschieben<br />

wegen Krankheit. Als ich darüber nachdachte, merkte ich plötzlich einen etwas erhöhten Pulsschlag. Von<br />

20 bis 22 Uhr hatte ich 120 Puls, der Blutdruck war im normalen Bereich. Hilde war äußerst besorgt und<br />

verabreichte mir Beruhigungstropfen (wirkungslos) und meine Betablocker, die dann nach zwei Stunden<br />

Wirkung zeigten. Hildes Unterarmentzündung verschwindet auch nicht.<br />

Am Strand wurde wieder gegen Sandflyers gespritzt, deshalb haben sie sich zu unserer Terrasse<br />

zurückgezogen. Als die Gärtnerin vorbeikam, schlug sie zu. In ihrer Hand waren fünf erschlagenen<br />

Sandflyers. Die legte sie auf unserer Balustrade ab und ich habe versucht, sie zu fotografieren. Ich brauche<br />

dringend einen Vorsatz für Mikroaufnahmen!<br />

16.02.04<br />

Die Nacht war ruhig, draußen fiel die Temperatur auf 20,8 Grad. Puls usw. alles normal, aber die Wunde<br />

suppte lustig weiter. Die Situation mit den Autos ist im Resort schlecht. Der Bus hatte uns nach Hua Hin<br />

gebracht und ist noch nicht wieder aufgetaucht. Wir wollen aber den täglichen Shuttle zum Abschied<br />

nehmen von Bang Saphan nutzen. In das kleine Auto kann man außer dem Fahrer vier Personen<br />

quetschen. Dafür fahren wir heute um 11.30 Uhr mit einem Pick-up zu unserem Wat zu einem<br />

Erntedankfest(?).<br />

Um kurz vor 11.30 Uhr sollte es losgehen und mein Puls schoss wieder auf 120!? Eine halbe Stunde<br />

später war der Spuk vorbei. Der Puls fiel schlagartig von 120 auf 70. Mein Sinusknoten spinnt.. Na toll,<br />

sagt jetzt wahrscheinlich Maxim. Ich hatte heute Vormittag scherzhaft gesagt: Die Mönche sind auf meine<br />

Einladung nicht gekommen, um sich den Film anzusehen, da gehe ich auch nicht zu ihnen. Nun hat es<br />

sich leider bewahrheitet. Südöstliche-asiatische Mystik.<br />

Die Robbe hatte Anne von einer Feier für Obst und Gemüse mit Elefanten, also etwa Erntedankfest<br />

gesprochen. Das Wat sollte drei km weg sein, also „unser“ Wat sein. Und sie möge uns informieren. Wir<br />

konnten ja nun leider nicht teilnehmen, haben uns aber von Gudrun und Manfred erzählen lassen und<br />

haben vom Kameramann Klaus aus Bremen sein Video erhalten. Wir danken herzlich! Das Wat war<br />

weiter weg. Es hatte mit Erntedankfest absolut nicht zu tun. Elefanten wurden nicht gesichtet. Es handelte<br />

sich um die feierliche Einführung eines jungen Mannes ins Klosterleben (wahrscheinlich für drei Monate<br />

– das ist unsere Zeit in Thailand). Es ist hier so Sitte, dass alle jungen Männer für bis zu drei Monaten ins<br />

Kloster gehen (unser Ex-Manager war eine Woche). Sie sammeln damit Punkte für ihre Eltern, damit sie<br />

in ein besseres Leben wiedergeboren werden. Abends saßen wir mit Gudrun und Manfred auf unserer<br />

Terrasse und haben das ungeschnittene Video vorgeführt und Manfreds Kommentare dazu vernommen.<br />

17.02.04<br />

Mit unserem Ex-Manager alle Aktivitäten für Bangkok abgesprochen und unsere Rückfahrkarte erhalten.<br />

Um 10 Uhr ging es zum Arzt. Die Wunde wurde schön gesäubert, mir eine Spritze ins Hinterteil verpasst<br />

(Einwegspritze!) und ich wurde mit Medikamenten für mehrere Tage ausgerüstet. Zu meinem Schmerzen<br />

im Unterbauch ist die Diagnose: Harnleiterentzündung. Eine Harnschnellanalyse hat u.a. einen zu hohen<br />

Zuckerwert ergeben. Nächste Spritze: Morgen Vormittag. Preis für alles (mit Medikamenten) 700 Baht.<br />

Wieviel werde ich mit meinen Wehwehchen zu Hause zahlen müssen? Mit dem Bein nicht baden und


hochlagern. Damit ist das ganze Abschiednehmen im Eimer. Zur Harnleiterentzündung fällt mir ein, in<br />

alten Kolonialberichten gelesen zu habe, dass die Beamten und Soldaten abends eine Bauchbinde tragen<br />

mußten. Das ist nun leider in Vergessenheit geraten und die modernen Klimaanlagen liefern weitere<br />

Temperaturschwankungen. Bei den Temperaturen lässt sich Schwitzen nicht vermeiden. Viele husten,<br />

Hilde auch. Und mich hat es anders erwischt. Morgen geht es schon um 8 Uhr zum Arzt.<br />

Das Teetrinken wurde heute durch verschiedenste Erinnerungen aus DDR-Zeiten gewürzt. Einige<br />

Erscheinungen sind im Nachherein eigenartig/absurd und hätten vermieden werden können/müssen. Mit<br />

mehr als 10 Jahren Abstand lässt sich das leicht feststellen. Hätte aber am Ausgang des Wettbewerbs der<br />

Systeme nichts geändert. Ob es eine zweite Chance gibt?<br />

18.02.04<br />

In der Nacht hat es gegen 1 Uhr kräftig geregnet. Früh war es bezogen. Dann brach die Sonne durch. Um<br />

8 Uhr bin ich mit einem Pick-up zum Doktor gefahren. Spritze und alle Medikamente noch einmal<br />

bekommen. Mit der großen Wund ist er zufrieden. Dass eine zweite wieder eitert ist ein Nebeneffekt. Ich<br />

soll wieder gekratzt haben. Eine Fahrt mit Zug oder Auto ist egal, Hauptsache das Bein wird hochgehalten<br />

und ruht. Das Bein ist angeschwollen. Es spannt beim Laufen. Frau Zimmer war mit und hat auf dem<br />

Markt eingekauft, u.a. einen zwei Kilo schweren Fisch für unser Abschlußessen. So sieht nun der<br />

vorletzte Tag im Bangburd Resort aus. Was hatte ich noch alles machen wollen!<br />

Ich habe gerade ein Buch von Manfred Schmidt ausgelesen (rororo Band 1081, 1970) „Frau Meier reist<br />

weiter“. Für alle, die Reiseberichte schreiben wollen, eine Fundgrube. Da ich gerade bei Büchern bin:<br />

“Reis aus Silberschalen“, von Alice M. Ekert-Rotholz, Deutscher Bücherklub Bochum, beschreibt das<br />

Leben einer Hamburger Kaufmannsfamilie im heutigen Ostasien. Sehr lesenswert für Langzeiturlauber,<br />

um viele südostasiatischen „Effekte“ zu verstehen. Erscheinungsjahr war dem Buch nicht zu entnehmen.<br />

Während unseres Mittagsschlafes fing es an zu regnen, manchmal als Sprühregen und manchmal als<br />

Tropenguß. Die „Teegespräche“ handelten diesmal von den vielen Camping- und anderen Erfahrungen<br />

aus Tschechien. Zum Abendbrot kamen wir trockenen Fußes. Bei Fr. Zimmer die Reise nach Hua Hin<br />

bezahlt; 3800 Baht, d.h. weniger als 100 Euro für zwei Personen. Mit Md. Rachanee über unsere<br />

Rückfahrt nach Bangkok verhandelt. Ob das alles so geplant war, weiß ich nicht, jedenfalls fahren wir mit<br />

einer Dame und Bus zum Swiss Hotel, die heute hier als Reiseleiterin auf der Durchfahrt angekommen<br />

ist. Auf der Rückreise holt sie uns am Freitag um 15 Uhr ab. Kosten 4500 Baht. Die Bahnkarten können<br />

zurückgegeben werden.<br />

Ich habe heute zweimal Herzrasen gehabt (120 Puls). Mit einer bestimmten Atemtechnik konnte ich es<br />

abwürgen. Es kam nach Hua Hin aus heiterem Himmel. Evtl. hängt es mit der Infektion im Körper<br />

zusammen. Nach 10 Wochen in körperlicher Hochstimmung ist das alles ziemlich deprimierend. Aber die<br />

Rückreise (und Erlösung von den Zipperlein) rückt in großen Schritten näher.<br />

19.02.04<br />

LETZTER TAG im Bangburd Resort! Heute ist wieder schönes Wetter, nachts lief zeitweise unsere<br />

Klimaanlage. Gestern sind viele Touristen angekommen und es fahren jetzt täglich welche ab. Da bekannt<br />

ist, dass wir auch abfahren, werden uns die schrecklichsten Sachen von der letzten Gesundheitsreform<br />

erzählt. Krankwerden nur im Ausland (haben wir uns teilweise dran gehalten) und Medikamente auf<br />

Vorrat kaufen. Mein Bein verbessert sich leicht. Hilde bekämpft jetzt ihre Unterarmentzündung mit<br />

KMnO 4 . Ich hatte es bei meinem Bein mit einer zu starken Lösung probiert und wahrscheinlich alles<br />

schlimmer gemacht. Bei Hilde scheint eine schwache Lösung Erfolg zu zeigen. Hilde hatte zum Frühstück<br />

den Fotoapparat mit und hat unter dem Personal „gewütet“. Ich habe mal wieder das Ausschalten<br />

vergessen und einen Batteriestand Null an meiner Kamera.<br />

Ich habe gerade meine Schreibtechnik verbessert. Natürlich kann man die Schrift vergrößern und damit<br />

eine für Rentner besser leserliche Schrift erhalten und ich habe viele Schreibfehler korrigieren können.<br />

Aber man muss drauf kommen!


Um 10.30 Uhr bin ich zur Schule gegangen und wollte mich vom Direktor verabschieden. Er war nicht<br />

da, da musste ich einen formvollendeten Brief schreiben, den ich auf seinem Schreibtisch hinterlassen<br />

habe. Das Bein schmerzt doch, sodass ein zweiter Besuch heute Nachmittag wegfällt. Auf dem Rückweg<br />

bin ich an der „Gummifabrik“ vorbeigegangen und habe nach Anfrage einige Bilder gemacht. Im Gelände<br />

habe ich schon den vierten Tag eine Bananenblüte fotografiert, um die rasante Entwicklung zu<br />

dokumentieren. Das Abschneiden der restlichen Blüte für den Suppentopf erlebe ich nun hier nicht mehr.<br />

Beim Frühstück hat Anne Hilde noch mal für einen Satz gedankt, den sie in den ersten Tagen der<br />

Bekanntschaft gesagt hat und der ihr sehr geholfen hat, sich hier zurecht zu finden. „Wir sind hier nicht<br />

auf Urlaub, sondern wir LEBEN hier drei Monate“. Das hatten die Russen so nebenbei gesagt, die hier<br />

zum Jahreswechsel auf der Durchreise waren. Wir haben uns auch danach gerichtet. Wenn wir im<br />

Sommer in Zernsdorf sind, ist die Situation ähnlich. Wir müssen uns unser Leben allein organisieren und<br />

haben nicht jeden Tag ein „Highlight“.<br />

Um 19 Uhr gemeinsames Abendessen mit den Bremern. Für uns hatte ich für jede Familie einen großen<br />

Fisch bestellt. Die Bremer wollten gesondert bestellen. Als ich eine halbe Stunde vorher alles<br />

kontrollieren ging, lagen da nur zwei Fische. Eine Nachfrage bei den Bremern ergab: Sie haben einen<br />

Fisch für drei Personen bestellt. Der Fehler der Küche/des Managements ließ sich leicht reparieren, da sie<br />

Fische im Tiefkühlschrank hatten. Auf der grünen Wiese, vor dem Hotel, beim Rauschen des Meeres<br />

haben wir einen angeregten Abend verbracht. Die Robbe hatte sich gewaltig ins Zeug gelegt. Die Fische<br />

waren wieder hervorragend gegrillt und der Tisch war für unseren Abschied mit einer „Tischdecke“ aus<br />

geflochtenen Palmen- und Bananenblätter bedeckt. Alle waren begeistert. Zur Nachahmung empfohlen<br />

20.02.04<br />

Letztmalig das Frühstück mit Meerblick genossen. Der Robbe für das gestrige Grillen gedankt. An der<br />

Rezeption alle Rechnungen bezahlt. Mir war nicht klar, wie wir die Autofahrt nach Bangkok bezahlen.<br />

Das Problem hat die Rezeption gelöst und den Preis auf beide Familien aufgeteilt.. Ich habe Manfred<br />

gefragt, ob er einverstanden ist. Er sagte ja. Die Ursache war ja ich wegen meines Beines, das inzwischen<br />

wieder abgeschwollen ist, noch etwas suppt und bei Spannungen im Schienbein, die sich nicht vermeiden<br />

lassen, schmerzt. Für die Truppe im Hotel eine größere Anerkennung gezahlt für eine nächste Party und<br />

für das Reinemache- und Gartenteam eine kleinere. Wir haben lange überlegt, wie wir uns aus der Affäre<br />

ziehen können und dann diese Lösung prädestiniert.<br />

Dann haben wir unsere Koffer gepackt und die restliche Zeit in der Sonne am Pool verbracht.<br />

Mittagsschlaf gehalten, uns anschließend von allen verabschiedet und kurz vor 15 Uhr in den Bus<br />

gestiegen und die Rückfahrt nach Bangkok angetreten. Alles sehr unspektakulär. Die Bremer bis auf Anne<br />

und das Restaurant und die Küche, Fr. Zimmer waren da und haben uns zugewunken. Fr. Zimmer habe<br />

ich gesagt, dass es uns trotz einer Reihe von Problemen sehr gut im Resort gefallen hat.<br />

Das war Bang Saphan. Ein Fazit kommt später..<br />

20.02.04<br />

Wir sind erst spät um 15 Uhr losgefahren, da eine Schiemanns bekannte Reiseleiterin (auch von Rachanee<br />

Travel) zu dieser Zeit mit einem schicken Bus nach Bangkok zurückfahren wollte. Dann hat sie sich um<br />

zwei Stunden verspätet. Da wir am nächsten Tag schon um 6.45 Uhr zu einer Tour starten, ist das zu spät.<br />

Das vom Ex-Manager zerkloppte Auto soll schon seit Wochen neu gespritzt wieder eintreffen. Macht es<br />

aber nicht. So sind wir mit einem Ersatzwagen gefahren. Wir haben gute sechs Stunden gebraucht. Um<br />

21.15 Uhr waren wir im Hotel. Wir sind wieder über Hua Hin und Cha Am gefahren. Teilweise ist die<br />

Straße schlecht, sehr uneben. Straßen gebaut wurden viele, wahrscheinlich nicht von besonderer Qualität.<br />

Die Anzahl der Tankstellen ist beeindruckend, der Benzinpreis auch. Ein Liter Benzin kostet zwischen 15<br />

und 16 Baht, d.h. so um 30 Cent. Der LKW-Verkehr war gewaltig. Eine 12 Millionenstadt will versorgt<br />

sein. Je näher wir Bangkok kamen, desto größer wurde die Anzahl der Spuren auf der Straße (bis zu fünf).<br />

Und links und rechts gab es noch je eine zweispurige Straße zum Ein- und Ausfädeln.<br />

Im Hotel die große Überraschung: Kein Licht, alles mit Notstromaggregat, auch der Fahrstuhl (wir


wohnten in der 16. Etage). Wir konnten uns im Zimmer notdürftig durch das Straßenlicht orientieren.<br />

Nach einer halben Stunde war wieder alles i.O. Es hatte einen kleinen Vorteil, weil auch die Rezeption<br />

mit Notbeleuchtung arbeitete, mussten wir unsere Anmeldezettel nicht selbst ausfüllen. Unterschrift<br />

genügte. Die Dame hinter dem Tresen erledigte alles! Wir waren hundemüde und fielen ins Bett.<br />

21.02.04<br />

Um 5.30 Uhr klingelte der Wecker, um 6.45 Uhr wurden wir „eingesammelt“ und eine Stunde später<br />

starteten zwei Busse mit erwartungsvollen Touristen. Eine Bemerkung zum Straßensystem in Thailand. In<br />

den letzten Jahren ist Unglaubliches geschaffen worden und es werden weitere Straßen gebaut. An<br />

kritischen Stellen läuft der Verkehr in drei bis vier Etagen. Die Schnellstraßen in und um Bangkok sind<br />

teilweise mautpflichtig. Das System funktioniert reibungslos mit Einsetzen des großen und billigen<br />

Arbeitskräftepotentials. Nach Thailand hätte die deutsche Industrie ihr Mautsystem nicht exportieren<br />

können.<br />

Wir fuhren zuerst zum Ruinenfeld in Ayutthaya , zum liegenden Buddha, zum königlichen Wat, zum<br />

Sommerpalast des Königs in Bang Pa-In und dann ging es aufs Schiff „River Sun Cruise“ mit<br />

Mittagessen. Von 13.15 bis 16.30 Uhr hatten wir eine sehr beschauliche Rückreise. Anfahrt und Abfahrt<br />

waren perfekt organisiert.<br />

Ayutthaya war von 350 bis1767 die Hauptstadt des Königreichs Siam . Sie war Residenz von 33 Königen<br />

verschiedener Dynastien. Die einzigartige Prunk- und Prachtentfaltung in den Palästen und Tempeln, die<br />

Kultur- und Handelsbeziehungen, die vom europäischen Atlantik bis zur japanischen Pazifikküste<br />

reichten, machten es zur kosmopolitischen Metropole für ganz Südostasien. 1767 schafften es die<br />

Burmesen die Stadt nach fünfzehnmonatiger Belagerung völlig zu zerstören. 1.5 Millionen Menschen<br />

wurden getötet oder zwangsverschleppt. Die Vernichtung der Bauten und Kunstwerke, der alten<br />

Bibliotheken und Archive mit ihren Chroniken, dem religiösen und literarischen Schrifttum ist bis heute<br />

ein unersetzlicher Verlust für Thailand (s. Baedeker).<br />

Bei unseren früheren Reisen waren wir an anderen Stellen. In Ayutthaya handelt sich um eines der<br />

größten archäologischen Areale weltweit. Da kann man sich schon unterschiedliche Stellen ansehen Wir<br />

waren (nach Suche im Baedecker) im Wat Ratchaburana. Vor einigen Jahren waren wir bei den drei<br />

Chedis des Wat Phra Si Sanphat. Enthusiasten können sich so auf dem Lageplan im Baedeker orientieren.<br />

Beim Wat Lokaya Sutha ist der riesige liegende Buddha. Zum Abschluss besichtigten wir einen<br />

königlichen Tempel, der historische Bedeutung für Verhandlungen der beiden feindlichen Könige hatte.<br />

Dann besuchten wir den Bang Pa-In-Palast, eine der Sommerresidenz des Königs. Es gibt Reisende, die<br />

sprechen von einem „Versailles von Siam“. Gudrun und ich waren nicht gut genug für den König<br />

gekleidet und mussten uns ein Tuch um die Hüften binden. Meine kurzen Hosen konnte ich noch<br />

einsehen, aber Gudruns lange Hosen waren nicht „standesgemäß“. Das dürfte auch für Thailand nicht<br />

zeitgemäß sein. Die Anlagen und Gebäude sind in einem hervorragenden Zustand nach einer aufwendigen<br />

Restauration.<br />

Um 13.15 Uhr waren wir auf der „River Sun Cruise“. Die Mannschaft stand stramm und die<br />

Bootsmannspfeife ertönte. Dieses Zeremoniell ist für uns neu. Die Fahrt war herrlich und das Büfett sehr<br />

gut. Die Preise für Getränke gehörten in die gehobenen Klasse. Die Fahrt entsprach voll unseren<br />

Vorstellungen.<br />

Abends letztmalig das Tagebuch fürs Internet präpariert und an Annette abgeschickt. Die Internetkontakte<br />

sind eingeschlafen. Aus Deutschland hat nur Horst verspätet zum Geburtstag gratuliert. Die anderen 49<br />

Mails waren Mist und mussten auf meine Kosten gelöscht werden. Diesem Unfug muss ein Riegel<br />

vorgeschoben werden. Hilde kaufte in der Apotheke ein wirksames Mittel für ihre Unterarmentzündungen<br />

(140 Baht). Wir werden unsere Krankheiten in Thailand pflegen müssen.<br />

22.02.04


Wir wollten zum Wochenendmarkt. Eine Nachfrage ergab, dass er erst um 10 Uhr öffnet, wir wollten<br />

schon vor 9 Uhr losziehen, denn es soll dann voll werden. Erstmals haben wir die Hochbahn, den<br />

„Skytrain“ benutzt. Am Schalter mit Personal haben wir Scheine in Münzen getauscht. Am Automaten<br />

musste man die Nummer der Endstation eingeben und der Automat zeigte die Summe an, gegen die er<br />

einen Schein herausgab. Alles wie bekannt. Den Fahrschein braucht man zweimal: Zum Ein- und Austritt<br />

aus dem Bahnhofsbereich, mit Automaten wie bei der Moskauer U-Bahn. Auf den ersten Blick haben die<br />

Züge keine Fenster. Innen angenehm klimatisiert, die Fenster sind mit einem Lochgitter bedeckt, man<br />

kann rausgucken und von außen jede Menge Reklame aufbringen. Wir fuhren 10 Stationen angenehm,<br />

leise und schnell für 40 Baht pro Nase. Da kann man nicht meckern. Die Bahn benutzt die zweite bzw.<br />

dritte Ebene des Verkehrs. Von den Hochhäusern abgesehen, schaut man auf Bangkok herab.<br />

Von oben konnte man ein riesiges Marktareal sehen, das einiges erwarten ließ Die Stände waren in großen<br />

Hallen untergebracht und erinnerten an unsere Markthallen, nur die Höhe ist wesentlich geringer. Wir<br />

haben einige Geschenke gekauft und eine handbemalte chinesische Teekanne. Es gab viele Stände mit<br />

unserem thailändischen Porzellan. Aus Gewichtsgründen sind wir tränenden Auges weitergegangen.<br />

Zwischendurch haben wir in den Garküchen gesessen und was getrunken. Wir sind der Meinung: Den<br />

Markt muss man gesehen haben und er bietet viele Möglichkeiten zum Einkauf. Er ist für alle<br />

Bangkokfahrer empfehlenswert.<br />

Nach dem Mittagsschlaf ein weiterer Einkaufszentrums. Unterwegs schönes italienisches Eis gegessen.<br />

Um 18 Uhr mit Gudrun und Manfred zum Abendessen verabredet. Im Biergarten gegessen. Eigentlich<br />

wird von allen Ständen (Zirkus, Bühne, Stände, die auf sich aufmerksam machen wollen) ein solcher<br />

Krach gemacht, dass es für alle Anwohner und alle Geschäftsleute und auch Touristen unzumutbar ist.<br />

Enten und Hühner sind vom Speiseplan verschwunden. Da macht sich die Hühnergrippe bemerkbar. Nach<br />

dem Essen was ganz Neues gemacht: Letztmalig Hemden gekauft. Nun versucht Hilde alles in die Koffer<br />

zu kriegen. Morgen müssen wir schon wieder um 6.30 Uhr aufstehen. Um 8.30 Uhr ist unsere zweite<br />

Stadtrundfahrt.<br />

23.02.04<br />

Heute ist der letzte Tag in Bangkok, deshalb haben wir uns einen Höhepunkt bis zuletzt aufgehoben: Den<br />

Königspalast. Wir haben ihn vor Jahren schon gesehen, aber er ist immer wieder schön Wenn man sich<br />

nun noch das Hofleben in der entsprechenden Pracht vorstellt, dann ist es wie im Märchen. Es waren sehr<br />

viele Touristen da und ich habe wieder gefilmt und fotografiert.<br />

Danach haben wir uns in Chinatown absetzen lassen und haben auch gleich die richtige Gasse gefunden.<br />

Hilde konnte noch einmal im Kaufrausch schwimmen. Endlich, nach sieben Jahren konnte sie sich den<br />

Wunsch erfüllen und eine Handtasche aus Rochenleder kaufen: Vor sieben Jahren kostete sie in der<br />

Krokodilfarm 250 DM und heute auf dem Flughafen 10 bis 12000 Baht. In einem chinesischen Kaufhaus<br />

wurde sie nach Handeln und meinem Zureden für 2700 Baht erstanden. Trotz der Hühnergrippe gibt es in<br />

Chinatown gebratene Enten und Hühner. Das Angebot an Meeresfrüchten, Obst (u.a. große Erdbeeren und<br />

Kirschen) und Gemüse (da waren u.a. großen Mengen getrockneter Shitakepilze) war gewaltig. Es gab<br />

jede Menge Halbfertigprodukte, bei denen unklar war, woraus sie bestanden. Die Gerüche waren<br />

interessant und gewöhnungsbedürftig.<br />

Vor dem Abendbrot mehrmals mit Hr. Zimmer geredet. Plötzlich sollten wir um 20 Uhr aus dem Zimmer.<br />

Ich stellte mich stur und verwies auf unsere Reisevereinbarung. Hr. Etges hatte alles „rentnergerecht“<br />

gemacht: 21.30 aus dem Zimmer und 22 Uhr Abfahrt zum Flughafen. Schließlich blieb es bei dieser<br />

Regelung. Seit Dezember vergangenen Jahres gibt es einen neuen Vorschlag, in fünf unterschiedlichen<br />

Resorts an der Ost-und Westküste einen Langzeiturlaub zu verbringen. Das Prospekt gibt es z.Z. nur in<br />

englisch. Ich habe ihm gesagt, dass wir trotz der kleinen Pannen mit unserem Aufenthalt im Bangburd<br />

Resort zufrieden waren.<br />

Um 22 Uhr zum Flughafen gefahren. Das erfolgt hauptsächlich über Mautstraßen und ging damit zügig.<br />

Die Flughafengebühr betrugt pro Nase 500 Baht und für die letzten 159 Baht haben wir für 160 Baht<br />

getrocknete Mangos gekauft. Das ist bei jedem Aufenthalt ein Spielchen, was kauft man für das letzte<br />

Geld. Meist reicht es nicht ganz und dann muss verhandelt werden.


24.02.04<br />

Um 1.20 Uhr startete die Maschine. Der Flug war bis auf 1,5 Stunden vor Dubai ruhig. Da waren wir<br />

gerade beim Frühstück und der Ausschank von Tee und Kaffee musste eingestellt werden. In Dubai hatten<br />

wir etwa drei Stunden Aufenthalt. Wir tranken noch in aller Ruhe einen Tee für acht Dollar und dann ging<br />

es planmäßig weiter. Um 12.20 landeten wir in Düsseldorf. Im Flugzeug großer Abschied von Gudrun<br />

und Manfred, denen die Reise mit uns offensichtlich gefallen hat. Im Zug dann die ersten Telefonate auf<br />

deutschen Boden mit den Lieben.<br />

DAS WAREN UNSERE ERLEBNISSE IN THAILAND<br />

Das Fazit unserer Reise<br />

Unsere Erwartungen sind im wesentlich eingetroffen. Wir haben uns die gesamte Zeit nicht gelangweilt<br />

und hatten trotz der Sprachschwierigkeiten eine besseren Kontakt zur Bevölkerung als auf anderen<br />

(kürzeren) Reisen. Englischkenntnisse sind von Vorteil (im Resort, in einigen Gaststätten, in Bangkok).<br />

Mit der einheimische Landbevölkerung mussten wir uns mit „Armen und Beinen“ verständigen. Die<br />

Tropen (Tiere, Pflanzen, Klima) haben wir genossen und viel gelesen. Wir haben drei Monate in Thailand<br />

GELEBT.<br />

Die Hotelanlage war ausgezeichnet, die kleinen Reibereien sind längst vergessen. Wir haben genügend<br />

Möglichkeiten gefunden, uns vom Land etwas anzusehen. Unsere Lösungen waren billiger, als die vom<br />

Resort angebotenen. Allerdings sind wir vermutlich ohne Unfallversicherung gefahren.<br />

Zu unseren Wehwehchen: Die Gelenkschmerzen waren vollkommen weg. Das Körpergewicht war bis zu<br />

fünf kg reduziert. Der Blutdruck war die ganze Zeit normgerecht. Unsere Blutwerte waren nach der Reise<br />

alle in der Norm. Auch mein Quickwert und HbA1c waren in Ordnung. Allerdings haben wir unsere<br />

Tabletten absolut regelmäßig eingenommen. Die Nasenhöhlenentzündung hat sich wesentlich gemildert.<br />

Meine Erfahrungen mit einem thailändischen Arzt in Bang Saphan sind sehr positiv. Tabletten, zwei<br />

Spritzen, eine Harnuntersuchung (es waren drei Besuche) haben gewirkt und ich bin schon ohne<br />

Beschwerden am Schienbein nach Hause gefahren. Alles für 50 Euro (das ist die Selbstbeteiligung bei der<br />

von uns abgeschlossenen Auslandskrankenversicherung).<br />

Wir schätzen unsere Reise als sehr preiswert ein. Unterschiedliche Anbieter haben sehr unterschiedliche<br />

Preise. Sie lagen zwischen 1500 und 2200 Euro pro Person für 90 Tage mit Flug und Bahn. Die täglichen<br />

Ausgaben ohne Exkursionen lagen für zwei Personen (Mittag- und Abendessen, wir haben uns oft selbst<br />

versorgt) bei etwa 10 bis 12 Euro. Sehr preiswert war das Obst, das wir verschlungen haben. Nebeneffekt:<br />

Nach der Rückkehr schmeckte uns in Deutschland das Obst nicht mehr.<br />

Jetzt (September <strong>2004</strong>) denken wir schon über den nächsten längeren Aufenthalt nach!

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