10.09.2013 Aufrufe

U-53 gestaltet eine Architekturbroschüre für Kastner Pichler, Köln

U-53.de gestaltet eine Broschüre für die Architekten Kastner und Pichler. Das Kölner Büro präsentiert die Arbeiten der letzten Jahre – die beiden Architekten erhielten zahlreiche Preise und Anerkennungen u.A. den Architekturpreis der Evangelischen Kirche, Rheinland 2012.

U-53.de gestaltet eine Broschüre für die Architekten Kastner und Pichler. Das Kölner Büro präsentiert die Arbeiten der letzten Jahre – die beiden Architekten erhielten zahlreiche Preise und Anerkennungen u.A. den Architekturpreis der Evangelischen Kirche, Rheinland 2012.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Kastner</strong> <strong>Pichler</strong> Architekten


Öffentlich:<br />

in/vor aller Öffentlichkeit, nicht geheim, vor allen<br />

Leuten, vor aller Augen/Welt;<br />

(bildungssprachlich) coram publico, publik;<br />

(bildungssprachlich veraltend) publice<br />

<strong>für</strong> alle benutzbar/zugänglich<br />

allgemein, gemeindlich<br />

kommunal, staatlich, städtisch<br />

Erinnerungsort J. A. Topf & Söhne, Erfurt<br />

Ausstellungsgestaltung Gedenkstätte im EL-DE Haus, <strong>Köln</strong><br />

Umbau Jesus-Christus-Kirche, Duisburg<br />

Kirchenpavillon, Bonn<br />

Speisehaus im theologischen Zentrum, Wuppertal<br />

<strong>Kastner</strong> <strong>Pichler</strong> Architekten<br />

<strong>Köln</strong><br />

Umbau und Erweiterung Grundschule Diependahlstraße, <strong>Köln</strong> 38<br />

Mensa Freiherr-vom-Stein Gymnasium, Leverkusen 42<br />

Grundschule mit Turnhalle und Kindertagesstätte, <strong>Köln</strong> 48<br />

6 Kindertagesstätten, Leverkusen 52<br />

4<br />

14<br />

22<br />

28<br />

32


Erinnerungsort J. A. Topf & Söhne, Erfurt<br />

Seite 5


BDA Preis Thüringen<br />

Label „best architects 12“ Gold<br />

Europäische FarbDesignPreis 2010–2011<br />

Das Gebäude als authentischer Ort<br />

Das ehemalige Verwaltungsgebäude der Firma<br />

J. A. Topf & Söhne wirkt, ehemals in <strong>eine</strong> Produktionsfirma<br />

eingebettet, nunmehr als Solitär.<br />

Ein Zitat an der Nordwestecke des Gebäudes, die<br />

Grußformel „…stets gern <strong>für</strong> Sie beschäftigt…“<br />

unter <strong>eine</strong>m Geschäftsbrief vom 2. Februar 1943<br />

an die Zentralbauleitung der Waffen-SS und<br />

Polizei in Auschwitz, gibt <strong>eine</strong>n ersten Hinweis<br />

auf die Inhalte der Ausstellung, die sich dem<br />

Erinnerungsort J. A. Topf & Söhne, Erfurt<br />

Seite 7


Besucher während der Begehung des Geländes<br />

und des Hauses erschließen sollen. An diesem<br />

Ort wurden die Vernichtungsöfen <strong>für</strong> die Konzentrationslager<br />

des Dritten Reiches erdacht.<br />

Als wesentliches Exponat der Ausstellung<br />

„Techniker der Endlösung . Von Topf & Söhne –<br />

Die Ofenbauer von Auschwitz“ wurde das Gebäude<br />

behutsam und in besonderer Weise saniert.<br />

Spuren der Veränderungen wurden als lesbare<br />

Exponate etabliert. Innen wie außen wurden<br />

nicht authentische Schichten entfernt. Authentisches<br />

ist heute unverdeckt und nackt. So werden<br />

Zeit und Geschichte, die die Bauteile tragen, <strong>für</strong><br />

Besucher sicht- und lesbar.<br />

Ein neuer Fußboden und in die Wände geschnittene<br />

raumhohe Öffnungen weisen den Besuchern<br />

<strong>eine</strong>n eigenen Weg. Böden und Ausstellungseinrichtung<br />

<strong>eine</strong>n sich in derselben Farbgebung. Im<br />

frei gelegten authentischen Raum werden Weg<br />

und Ausstellung als lesbar neu eingebrachte Zeit-<br />

Schicht und als dauerhafte Einrichtung verortet.<br />

Die dazu kontrastierende transparente Farbgebung<br />

der freigelegten Wände sucht die Verwandtschaft<br />

mit den ausgestellten Dokumenten. Die<br />

noch vorhandenen Türen und deren Überreste<br />

verbleiben am Ort und werden wie das gesamte<br />

Haus zu Exponaten.<br />

Die Ausblicke von den ehemaligen Zeichensälen<br />

und Arbeitsräumen auf die Umgebung werden<br />

durch transluzente Beschichtungen der Fensterscheiben<br />

verwehrt. Durch das gefilterte Tageslicht<br />

entsteht <strong>eine</strong> kontemplative Stimmung, die es<br />

dem Besucher ermöglicht, sich konzentriert und<br />

unabgelenkt auf den Ort des damaligen Geschehens<br />

und die darüber berichtende Ausstellung<br />

einlassen zu können.<br />

Lediglich der Blick auf Buchenwald von Kurt Prüfer,<br />

des maßgeblichen Konstrukteurs der Öfen <strong>für</strong><br />

Auschwitz, und die nahe gelegenen Bahngleise<br />

werden über die wenigen historisch belassenen<br />

Fenster ermöglicht, um Zusammenhänge und<br />

Dimensionen des Geschehens aufzudecken.<br />

In Teilen des Erdgeschosses, im ehemaligen<br />

Treppenhaus und im 3. Obergeschoss, dem ehemaligen<br />

Arbeitsplatz von Kurt Prüfer, wurden die<br />

Räume <strong>für</strong> die Dauerausstellung freigelegt.<br />

Das 2. Obergeschoss steht <strong>für</strong> die Bereiche<br />

Pädagogik und Personal sowie <strong>für</strong> Wechselausstellungen<br />

zur Verfügung. Ein speziell <strong>für</strong> die<br />

Dauerausstellung produzierten Film über das<br />

Unternehmen und das Betriebsgelände zeigt Aspekte<br />

des Erinnerns im Zeitraffer. Für besondere<br />

Veranstaltungen wurde ein Seminarraum mit bis<br />

zu 100 Plätzen geschaffen und <strong>eine</strong> Besucher<br />

Bibliothek eingerichtet.<br />

Erinnerungsort J. A. Topf & Söhne, Erfurt<br />

Seite 9


Spuren<br />

Um das Verwaltungsgebäude in s<strong>eine</strong>m direkten<br />

historischen Kontext zumindest im direkten<br />

Umfeld lesbar zu machen, wurden angrenzende<br />

Gebäude- und Bodenfragmente wie Außenmauern,<br />

Betonböden, Podeste, Wege lesbar gemacht.<br />

Die nicht bis 1945 als Betriebsflächen zu datierenden<br />

Bereiche wurden geräumt und mit <strong>eine</strong>r<br />

monochromen Basalt-Splitt-Decke als Rahmung<br />

<strong>für</strong> die historischen Fragmente ausgebildet.<br />

Die authentischen Spuren sind klar abgegrenzt.<br />

Die Fläche um das ehemalige Verwaltungsgebäude<br />

zeigt sich heute als <strong>eine</strong> berührbare Karte der<br />

Erinnerung, die über den Balkon an der Westfassade<br />

in die Ausstellung und in didaktische<br />

Veranstaltungen einbezogen werden kann.<br />

Das Gelände-Relief wird von Gehwegen umsäumt,<br />

die sich von der Gestaltung der Flächen<br />

mit historischen Spuren und Splittbelag deutlich<br />

abheben. Sie bilden gemeinsam mit den baumbestandenen<br />

Parkplätzen den „Alltag“.<br />

Hier entsteht ein prägnanter Schnitt zwischen Alltag<br />

und Erinnerung, der gleichzeitig <strong>eine</strong> Schwelle<br />

zu diesem besonderen Raum<br />

im neu geschaffenen Stadtgefüge<br />

schreibt. Gleichwohl grenzt sich der<br />

Erinnerungsort, durch Cortenstahl-<br />

Linien im Gelände definiert, nicht<br />

gegen s<strong>eine</strong> Umgebung ab.<br />

Erinnerungsort J. A. Topf & Söhne, Erfurt<br />

Seite 11


Ein Zeichen <strong>für</strong> Ankommende –<br />

Ort der Erinnerung<br />

Der ehemals Ankommende wurde am Sorbenweg<br />

von <strong>eine</strong>r pfeilergestützten Begrenzungswand zu<br />

den beiden Einfahrtstoren der Firma geleitet. Der<br />

Zugang wurde über <strong>eine</strong> Pforte kontrolliert. Heute<br />

ist die Begrenzung durchlässig. Das Gelände<br />

ist einsehbar und kann ohne Kontrolle betreten<br />

werden. Stelen aus Cortenstahl zeichnen die<br />

Standorte der ehemaligen Mauerpfeiler und Teile<br />

der Tore nach. Diese Objekte dienen in ihrer Signalhaftigkeit<br />

sowohl der Erinnerung und als auch<br />

der Veranschaulichung.<br />

Nahe dem nördlichen Zugang ist ein Ort des Gedenkens<br />

<strong>für</strong> die Opfer der damaligen Verbrechen<br />

errichtet. Der „Stein der Erinnerung“ versperrt<br />

den direkten achsialen Zugang, der damals als<br />

repräsentativer Hauptzugang benutzt wurde.<br />

Ein großes begehbares Massenmodell aus<br />

Stahlguss – im Herstellungsprozess wie die Türen<br />

der Verbrennungsöfen gefertigt –, zeichnet den<br />

gesamten Betrieb in s<strong>eine</strong>r Ausdehnung 1945<br />

nach. Es flankiert – etwas angehoben auf <strong>eine</strong>r<br />

bestehenden Betonplatte – den Eingang zum<br />

Gebäude. Das Modell steht in direktem Bezug zu<br />

den Spuren des ehemaligen Bestands und kann<br />

in unkomplizierter und anschaulicher Weise in<br />

didaktische Konzepte einbezogen werden.<br />

Sieben Stelen aus Cortenstahl erinnern an einigen<br />

markanten Orten und Blickpunkten an das<br />

ehemalige Betriebsgeländes und die abgerissenen<br />

Produktionsgebäude.<br />

Erinnerungsort J. A. Topf & Söhne, Erfurt<br />

Seite 13


Ausstellungsgestaltung Gedenkstätte im EL-DE Haus, <strong>Köln</strong><br />

Seite 15


Das EL-DE Haus – <strong>eine</strong> ehemalige Gestapodienststelle<br />

wird zur Gedenkstätte<br />

Die Gedenkstätte Gestapogefängnis wird, über<br />

27 Jahre nach der Einweihung im Dezember 1981,<br />

vollständig erneuert und wesentlich erweitert.<br />

Auf neuen Bildträgern werden <strong>eine</strong> Fülle von<br />

Inschriften der Gefangenen auf den Zellenwänden<br />

dargestellt: Zudem werden auf gesonderten<br />

Tafeln fünf Biografien von Häftlingen erzählt, die<br />

Inschriften hinterlassen haben.<br />

Ausstellungsgestaltung Gedenkstätte im EL-DE Haus, <strong>Köln</strong><br />

Seite 17


Der größte Teil der Häftlinge, die Inschriften<br />

an den Zellenwänden geschrieben haben, ist<br />

anonym, aber es ist in den letzten Jahren gelungen,<br />

die Geschichte von einigen Häftlingen zu<br />

entdecken, womit es nun möglich ist, mehreren<br />

Inschriften ein „Gesicht“ zu geben.<br />

In <strong>eine</strong>r neuen Ausstellung wird zudem auf die<br />

Haftstätten der <strong>Köln</strong>er Gestapo, die Haft- und<br />

Lebensbedingungen der Gefangenen und die<br />

Hinrichtungen im Innenhof des EL-DE-Hauses<br />

eingegangen.<br />

Ausstellungsgestaltung Gedenkstätte im EL-DE Haus, <strong>Köln</strong><br />

Seite 19


Erweitert wird die Gedenkstätte um folgende<br />

Bereiche, die nun erstmals öffentlich zugänglich<br />

werden:<br />

+ die Aufenthaltsräume der Gestapobeamten<br />

und Wachleute im Gefängnis<br />

+ Hausbunker der Gestapo im Tiefkeller<br />

+ <strong>eine</strong> Dunkelzelle<br />

+ ein Gedenkraum <strong>für</strong> die Opfer der <strong>Köln</strong>er<br />

Gestapo und der NS-Gewaltherrschaft<br />

Ein neues Lichtkonzept unterstreicht die unterschiedlichen<br />

Bereiche. Die umfangreiche Neugestaltung<br />

wird nunmehr der großen Bedeutung<br />

der Gedenkstätte Gestapogefängnis als <strong>eine</strong>m<br />

Kulturgut von nationalem und europäischem<br />

Rang gerecht.<br />

Ausstellungsgestaltung Gedenkstätte im EL-DE Haus, <strong>Köln</strong><br />

Seite 21


Umbau Jesus-Christus-Kirche, Duisburg<br />

Seite 23


Architekturpreis der Evangelischen Kirche,<br />

Rheinland 2012<br />

Kirche zukunftsfähig machen<br />

Auf zukünftige Entwicklungen möchte die Kirche<br />

vorbereitet sein. Bei der Jesus-Christus-Kirche in<br />

Duisburg-Buchholz bedeutet das unter anderem,<br />

auf die stark variierende Anzahl an Personen, die<br />

am Gottesdienst teilnehmen, reagieren zu können.<br />

Die sehr unterschiedlichen Prognosen über<br />

die generelle Anzahl an Gemeindemitgliedern<br />

macht es notwendig flexible Lösungen zu finden.<br />

Umbau Jesus-Christus-Kirche, Duisburg<br />

Seite 25


Im Falle des Wegfalls von Jugendzentrum und<br />

Gemeindehaus müssten neue Möglichkeiten geschaffen<br />

werden, um die umfangreiche Gemeindearbeit<br />

in den verbleibenden Räumen weiterhin<br />

bewältigen zu können.<br />

Die Realisierung der Gesamtmaßnahme ist grundsätzlich<br />

in zwei Bauabschnitten geplant, wobei<br />

der 2. Bauabschnitt die Option auf Einsparungen<br />

in verschiedenen Varianten beinhaltet. Diese werden<br />

von der Höhe den zukünftigen finanziellen<br />

Mitteln (Spendeneinnahmen) abhängig sein.<br />

In dem ersten Bauabschnitt wurden nun alle<br />

Maßnahmen die das Dach und die elektrische<br />

Versorgung betreffen (Erneuerung der Kupfer-<br />

deckung mit bauphysikalische Optimierung einschl.<br />

neuer Innenraumbeleuchtung und raumseitiger<br />

akustisch wirksamer Holzverkleidung) unter<br />

Berücksichtigung der zukünftigen räumlichen<br />

Notwendigkeiten durchgeführt.<br />

Hierdurch wurden alle in der Vergangenheit als<br />

störend empfundenen Umstände (zu geringe<br />

Beleuchtung bei Kunstlicht und schlechte Akustik<br />

hinsichtlich musikalischer Darbietungen) bereits<br />

im 1. Bauabschnitt behoben.<br />

In <strong>eine</strong>m 2. Bauabschnitt sind temporär nutzbare<br />

Gruppenräume, ein neuer Kirchenfußboden, <strong>eine</strong><br />

flexible Bestuhlung, <strong>eine</strong> Erneuerung der Außenanlagen<br />

und der Haustechnik <strong>für</strong> Heizung und<br />

Sanitär vorgesehen.<br />

Umbau Jesus-Christus-Kirche, Duisburg<br />

Seite 27


Kirchenpavillon, Bonn<br />

Seite 29


Wettbewerb 1. Preis, Ferigstellung 2014<br />

Die im Wettbewerb versprochenen Qualitäten des<br />

Entwurfes hinsichtlich Ausdruck, Wirtschaftlichkeit,<br />

Konstruktion und Wertigkeit werden durch<br />

die gewählte Konstruktion in optimaler Weise<br />

umgesetzt. Der Verzicht auf innen liegende tragende<br />

Bauteile ermöglicht <strong>eine</strong> hohe Flexibilität<br />

in der Grundrisskonzeption und bewirkt, dass<br />

alle baukonstruktiven Anforderungen auf die<br />

Außenwand übertragen werden. Sie trägt, dämmt<br />

und schützt den umbauten Raum und charakterisiert<br />

die architektonische Erscheinung des<br />

monolithischen Baukörpers.<br />

Kirchenpavillon, Bonn<br />

Seite 31


Speisehaus im theologischen Zentrum, Wuppertal<br />

Seite 33


Wettbewerb 1. Preis, Fertigstellung 2013<br />

Das Speisehaus spielt <strong>eine</strong> zentrale Rolle im<br />

Alltag des Theologischen Zentrums<br />

Das Theologische Zentrum stellt durch s<strong>eine</strong><br />

Campusstruktur <strong>eine</strong>n sehr offenen und kommunikativen<br />

Ort dar. Die Gäste des Theologischen<br />

Zentrums werden in Schulungen und Seminaren<br />

<strong>für</strong> die kirchliche Arbeit sensibilisiert. Speiseräume<br />

sind der zentrale Ort sowohl als Austausch<br />

und des Gesprächs, als auch der Besinnung und<br />

der Einkehr.<br />

Speisehaus im theologischen Zentrum, Wuppertal<br />

Seite 35


Das neue Speisehaus sollte daher, neben <strong>eine</strong>r<br />

Verbesserung der städtebaulichen Situation,<br />

insbesondere mit s<strong>eine</strong>r innenräumlichen Anmutung<br />

dem Anspruch <strong>eine</strong>s Ortes der kirchlichen<br />

Gemeinschaft gerecht werden.<br />

Das Konzept – Ein identifikationsstarker Ort<br />

Der Speisesaal teilt sich in Bereiche unterschiedlicher<br />

Höhe und Intimität. Flachere Zonen lagern<br />

sich nischenartig um <strong>eine</strong> von oben belichtete<br />

Mitte. Diese „Nischen“ bilden den Raum <strong>für</strong> die<br />

regelmäßige Nutzung durch Gästegruppen. Das<br />

überhöhte Zentrum des Raumes übernimmt je<br />

nach Möblierungssituation entweder die Funktion<br />

<strong>eine</strong>r in sich ruhenden Mitte oder es dient selbst<br />

als repräsentativer Raum <strong>für</strong> größere oder besondere<br />

Anlässe. Der Gast betritt das Gebäude von<br />

der Mitte des Theologischen Zentrums kommend<br />

über <strong>eine</strong>n zweigeschossigen Raum, von wo aus<br />

er über <strong>eine</strong> große Treppe zum Vorbereich des<br />

Speisesaals gelangt. Über <strong>eine</strong>n Bereich von<br />

niedriger Deckenhöhe, in dem sich auch die<br />

Garderobe befindet, wird der Speisesaal erschlossen.<br />

Anschließend eröffnet sich der fünf Meter<br />

hohe Mittelteil des Saales mit s<strong>eine</strong>n seitlichen<br />

Nischen.<br />

Speisehaus im theologischen Zentrum, Wuppertal<br />

Seite 37


Umbau und Erweiterung Grundschule Diependahlstraße, <strong>Köln</strong><br />

Seite 39


Umbau und Erweiterung des Schulgebäudes<br />

Durch die Stellung des Gebäudes werden zum<br />

<strong>eine</strong>n klare und <strong>für</strong> den Ortsteil Stammheim maßstäbliche<br />

Außenräume (Schulhof und Sportplatz)<br />

geschaffen und zum anderen wird der Blick von<br />

der Zugangsstraße auf das alte Schulgebäude<br />

aus dem 19. Jahrhundert, welches auch zukünftig<br />

das Hauptgebäude bleiben wird, freigehalten.<br />

Im Erdgeschoss des Erweiterungsbaus sind die<br />

OGTS-Räume sowie die Küche mit Anlieferung/<br />

WC und im OG die Klassen untergebracht.<br />

Das Obergeschoss ist über <strong>eine</strong> Brücke mit der<br />

Altbauergänzung bzw. dem Altbau, in dem das<br />

Lehrerzimmer, die Verwaltung und die restlichen<br />

Klassen untergebracht sind, verbunden.<br />

In der Altbauergänzung befindet sich u. a. der<br />

Fahrstuhl, der hier sowohl alle Altbau- sowie<br />

die Neubaugeschosse behindertengerecht<br />

erschließt.<br />

Ziel des Entwurfes ist es, den Erweiterungsbau<br />

harmonisch in den Bestand (Ortsmitte<br />

von <strong>Köln</strong>-Stammheim mit alter Dorfkirche und<br />

Schlosspark) einzupassen und die vorhandenen<br />

Elemente der Dorfschule aus dem 19. Jh. zeitgemäß<br />

und kindgerecht zu interpretieren.<br />

Aus diesem Grund werden die Gebäudeform<br />

(lang gestrecktes Gebäude mit Satteldach und<br />

dunkler Pfannendeckung), die Fensterproportionen<br />

(hohe stehende Formate) und ihre dunkle<br />

Färbung, das Erschließungsprinzip (direkte<br />

Erschließung vom Schulhof) und die Materialität<br />

des Altbaus (rot-braun geflammter Ziegel)<br />

übernommen. Unter der Brücke hindurch befindet<br />

sich der Zugang zur Sporthalle.<br />

Der Haupteingang in den Erweiterungsbau<br />

wird über die beiden 200 Jahre alten Linden<br />

markiert.<br />

Der Nebeneingang, der auch als Anlieferung <strong>für</strong><br />

die Küche fungiert, befindet sich in unmittelbarer<br />

Nähe zum Eingangstor der Schule. Hierdurch<br />

kann die Nutzung des Schulhofes ungehindert<br />

stattfinden.<br />

Umbau und Erweiterung Grunschule Diependahlstraße, <strong>Köln</strong><br />

Seite 41


Mensa Freiherr-vom-Stein Gymnasium, Leverkusen<br />

Seite 43


Schulbaupreis NRW 2013<br />

STEINCafé<br />

Die Städtebauliche Grundstruktur des Freiherrvom-Stein<br />

Gymnasiums öffnet sich über die winkelförmige<br />

Anordnung der einzelnen Baukörper<br />

nach außen. Diesem Grundgedanken folgt die<br />

Anordnung des neu konzipierten STEINCafés.<br />

Mensa Freiherr-vom-Stein Gymnasium, Leverkusen<br />

Seite 45


Die bestehende Dreifachsporthalle aus den 80er<br />

Jahren bildet hierbei den Hintergrund und Rücken<br />

der neuen Mensa. Der langgestreckte niedrige<br />

Baukörper übernimmt die Typologie benachbarten<br />

bestehenden Gebäude.<br />

Durch den Neubau des STEINCafés wird diese<br />

Seite der Schule, die bislang ausschließlich durch<br />

die geschlossene fast monumentale „Rückseite“<br />

der Sporthalle dominiert wurde, zu <strong>eine</strong>r der<br />

ansprechendsten Seiten der Schule verwandelt.<br />

Der Neubau übernimmt zum <strong>eine</strong>n mit s<strong>eine</strong>n<br />

sichtbaren Betonstützen die wesentlichen Gestaltungsmerkmale<br />

und den Rhythmus der Sporthalle<br />

und zum anderen werden die Materialien der<br />

Sporthallenfassade (Sichtbeton) und der Mensafassade<br />

(Glas) sensibel kontrastiert.<br />

Auf diese Weise ergänzen Sporthalle und Mensa<br />

ihre Stärken zu <strong>eine</strong>r neuen Offenheit ausstrahlenden<br />

Gesamtkomposition. Das STEINCafé<br />

strahlt durch s<strong>eine</strong> raumhohe Glasfassade und<br />

der Leuchtkraft der Farben der Innenraumgestaltung<br />

auf den großzügigen Vorplatz aus und<br />

schafft <strong>eine</strong> neue Mitte in dem Gebäudeensemble<br />

des Freiherr-vom-Stein Gymnasiums.<br />

Der Hauptzugang <strong>für</strong> die Mensabesucher, der<br />

sogenannte Wintereingang, liegt in unmittelbarer<br />

Nähe zum Bestand. Er schafft mit s<strong>eine</strong>m großen<br />

Dach <strong>eine</strong>n geschützten Treffpunkt vor dem<br />

STEINCafé. Der Sommereingang liegt in der Mitte<br />

des Gebäudes, er verbindet den Bereich der<br />

Essensausgabe direkt mit der Außengastronomie.<br />

Wie sich die Hauptzugangsseite der Schule zur<br />

Stadt öffnet, öffnet sich das STEINCafé zu der<br />

weitläufigen mit vielen Bäumen bestandenen<br />

Grünfläche, wo Tische zum Essen aufgestellt sind.<br />

Die Gestaltung im Inneren der Mensa nimmt<br />

genau dieses Thema auf: „Speisen im Grünen“.<br />

Mensa Freiherr-vom-Stein Gymnasium, Leverkusen<br />

Seite 47


Grundschule mit Turnhalle und Kindertagesstätte, <strong>Köln</strong><br />

Seite 49


Wettbewerb 2008 2. Preis<br />

Schulzentrum Ottostraße<br />

+ Der Zusammenhang von Kita und Grundschule<br />

soll nicht nur architektonisch dargestellt, sondern<br />

auch „gelebt“ werden können. + Leichtigkeit<br />

der Architektur, Maßstäblichkeit <strong>für</strong> die Kl<strong>eine</strong>n,<br />

selbstverständliche Orientierung und Vielfalt<br />

von Innen- und Außenräumen sollen hier den<br />

Ganztags-Aufenthalt positiv gestalten.<br />

+ Die Anlage sorgt durch ihren Aufbau <strong>für</strong> <strong>eine</strong><br />

maximale Schallabschirmung der Räume vom<br />

Lärm der Autobahn.<br />

Grundschule mit Turnhalle und Kindertagesstätte, <strong>Köln</strong><br />

Seite 51


6 Kindertagesstätten, Leverkusen<br />

8-zügige Kita, Am Steinberg<br />

Seite <strong>53</strong>


Zuschlag im ÖPP Ausschreibungsverfahren mit<br />

HochTief, Fertigstellung 2013<br />

Städtebauliche Einbindung, Neubaukonzept<br />

Die „Spielstraße“ im Inneren des Gebäudes wird<br />

in den Freiraum fortgesetzt und verbindet das<br />

Außengelände mit dem Inneren. Der Übergang ist<br />

fließend und sorgfältig ausformuliert. Entlang der<br />

Spielstraße befinden sich innen wie außen Mauern,<br />

die von den Kindern bemalt/bespielt werden<br />

können. Die Wand verfügt über bunte Boxen zum<br />

spielen und verweilen. Der Rundweg umschließt<br />

die zentrale Wiese und bietet den Kindern <strong>eine</strong><br />

zusammenhängende Fläche, auf der sie sich mit<br />

Fahrzeugen frei bewegen können.<br />

Die Sandfläche schmiegt sich an die Terrasse und<br />

bietet mit Spielobjekten wie der Kletteranlage<br />

und den Spielhäusern verschiedene Angebote.<br />

Hier können die Kinder sich austoben und<br />

herumtollen. Auf den Nestschaukeln können die<br />

Kinder bis in die Bäume schaukeln. Die Plätze<br />

unter den Treppen werden befestigt. Auf dem<br />

südöstlichen, an das Gebäude angrenzende<br />

Atrium, wird mit der Pflanzung <strong>eine</strong>s Baumes<br />

ein geschützter Aufenthaltsbereich im Freien<br />

geschaffen. Wie die Freiflächen mit zunehmender<br />

Entfernung zum Gebäude immer mehr von den<br />

älteren Kindern genutzt werden, reduziert sich<br />

im gleichen Maße die Höhe der umgebenden,<br />

schützenden Außenwand.<br />

Städtebau<br />

Die städtebauliche Anordnung der Kita „Am Steinberg“<br />

orientiert sich zum <strong>eine</strong>n an der geplanten<br />

Wohnbebauung entlang der Planstraße bzw. an<br />

dem bestehenden Geschosswohnungsbau und<br />

zum anderen an der natürlichen Topographie,<br />

d.h. den parallel zum Gebäude und senkrecht zur<br />

Straße „Am Steinberg“ verlaufenden Höhenlinien.<br />

6 Kindertagesstätten, Leverkusen<br />

8-zügige Kita, Am Steinberg<br />

Seite 55


6-zügige Kita, Borkumstrasse<br />

Städtebauliche Einbindung/Neubaukonzept<br />

Der Standort ist vor allem durch die schöne Kulisse<br />

aus hohen Bestandsgehölzen entlang s<strong>eine</strong>r<br />

südlichen Grundstücksgrenze geprägt, die <strong>eine</strong>n<br />

prägnanten grünen Außenraum fassen. Dieser<br />

bildet <strong>eine</strong> schöne Garten- und Spielzone vor<br />

den nach Süden hin ausgerichteten Gruppen-<br />

und Gruppennebenräumen der Kita. Sie besetzt<br />

selbstbewusst den Eckbereich Borkumstraße und<br />

schützt durch diese Anordnung den Außenraum<br />

gegen Lärmemissionen aus Richtung der<br />

Josefstraße im Norden; zudem erfüllt sie somit<br />

den erforderlichen 80 m Schutzabstand zur<br />

Autobahn. Der bis auf die Grundstücksgrenze zur<br />

Borkumstraße vorgeschobene Baukörper stellt<br />

als größeres bestimmendes Eckgebäude <strong>eine</strong>n<br />

räumlichen Abschluss der Borkumstraße her und<br />

präsentiert sich <strong>für</strong> Eltern und Besucher gut auffi<br />

ndbar an deren Kreuzung.<br />

Raum- und Nutzungsqualität<br />

Da Zu- und Eingangsbereich günstig von der<br />

nördlichen Josefstraße her erfolgen und die Fläche<br />

<strong>für</strong> den ruhenden Verkehr folgerichtig auch<br />

von hierher erschlossen wird, kann der gesamte<br />

südliche und südwestliche Grundstücksbereich<br />

zusammenhängend zu Spielzwecken genutzt<br />

werden. Schlechte Auffindbarkeit über die Stichstraße<br />

und damit verbundene längere Fußwege<br />

vom Parkplatz bis zum Eingang werden somit<br />

vermieden. Gruppen- und Gruppennebenräume<br />

sind wie oben bereits dargestellt vorteilhaft nach<br />

Süden ausgerichtet, wohingegen der Zugangsbereich<br />

sowie Verwaltungs- und ergänzende<br />

Funktionsräume nach Norden hin liegen.<br />

4-zügige Kita, Feldsiefer Weg<br />

Städtebau<br />

Das Hanggrundstück am „Feldsiefer Weg“ ist von<br />

Ein- und Mehrfamilienhäusern umgeben. Eine<br />

besondere Qualität des Grundstückes liegt in der<br />

Aussicht nach Westen, die <strong>eine</strong>n freien, weiten<br />

Blick auf landwirtschaftlich genutzte Flächen<br />

ermöglicht. Parallel zum Stichweg an der nördlich<br />

gelegenen Wohnbebauung und Straßenbegleitend<br />

zum Feldsiefer Weg fügt sich die Kindertagesstätte<br />

stadträumlich ein. Das „L-förmige Gebäude<br />

fasst das Grundstück gleichzeitig räumlich.<br />

Der im Norden gelegene Stichweg dient als<br />

Erschließungsstraße. Günstig und nah zum Eingangsbereich<br />

sind dort gleichfalls die Parkplätze<br />

angeordnet. Die Hanglage des Grundstücks<br />

ausnutzend, erfolgt die Erschließung der Kindertagesstätte<br />

über den Stichweg.<br />

6-zügige Kita, Borkumstrasse<br />

4-zügige Kita, Feldsiefer Weg<br />

6-zügige Kita, Borkumstrasse<br />

6-zügige Kita, Borkumstrasse<br />

6 Kindertagesstätten, Leverkusen<br />

6-zügige Kita, Borkumstrasse<br />

4-zügige Kita, Feldsiefer Weg<br />

Seite 57


Impressum:<br />

Herausgeber<br />

<strong>Kastner</strong> <strong>Pichler</strong> Architekten<br />

www.kastnerpichler.de<br />

Abbildungen<br />

<strong>Pichler</strong> <strong>Kastner</strong> Architekten<br />

Gestaltung<br />

U-<strong>53</strong> Büro <strong>für</strong> Kommunikationsdesign und Illustration<br />

www.u-<strong>53</strong>.de<br />

© 2013, <strong>Kastner</strong> <strong>Pichler</strong> Architekten


<strong>Kastner</strong> <strong>Pichler</strong> Architekten<br />

<strong>Köln</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!