Modul I: Grundlagen des Personalmanagements - Materialbunker ...
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<strong>Modul</strong> I: <strong>Grundlagen</strong> <strong>des</strong> <strong>Personalmanagements</strong><br />
1. Begriffe<br />
Personal<br />
Mitarbeiter sämtlicher Hierarchiestufen und Tätigkeitsbereiche, die in einer<br />
Unternehmung tätig sind und in einem vertraglich geregelten Verhältnis zu dieser stehen<br />
Personalwirtschaft<br />
- Als Funktion: Alle personalwirtschaftlichen Aufgaben, die im Hinblick auf<br />
festzulegende Ziele erfüllt werden müssen<br />
- Als Institution: Alle Organisatorischen Einheiten, die zentral oder dezentral<br />
personalwirtschaftliche Aufgaben wahrnehmen<br />
=> Der soziale Charakter <strong>des</strong> Betriebs ist stets zu berücksichtigen<br />
Rationalprinzip<br />
"Handle stets so, dass mit den vorhanden knappen Mitteln (z.B. qualifiziertes Personal)<br />
optimale Ausprägungen der gesetzten Ziele erreicht werden."<br />
Personalwirtschaftslehre<br />
Macht Aussagen über den Einsatz von Personal<br />
2. Ziele, Gegenstand und Träger der Personalwirtschaft<br />
Ziele der Personalwirtschaft<br />
- oberstes Sachziel: „Personal in richtiger Qualität, Quantität, Zeitpunkt, Dauer, Ort“<br />
- 2 Formalziele:<br />
• ökonomische Effizienz: Arbeitsproduktivität (Menge/Zeit)<br />
Arbeitswirtschaftlichkeit (Aufwand/Ertr.)<br />
• soziale Effizienz: Erfüllen der Erwartungen, Interessen<br />
der Mitarbeiter<br />
=> bei Formalzielen gibt es Zielkonflikte und Komplementarität.<br />
Gegenstand der Personalwirtschaft<br />
„Aufgabe ist die Erreichung <strong>des</strong> Schaziels. Dies lässt sich unterteilen in 3 Tragweiten der<br />
Personalwirtschaft: strategische, taktische, operative Tragweite“<br />
Träger der Personalwirtschaft (Duale Trägerschaft)<br />
Personalwirtschaftliche Aufgaben werden also nicht ausschliesslich von spezialisierten<br />
Fachabteilungen wahrgenommen, sondern auch von der Linie:<br />
- Spezialisierter zentraler Personalbereich (Personalabteilung)<br />
- Personen in Fachbereichen (Führungskräfte mit Personalkompetenz)<br />
3. Ethik im Personalmanagement<br />
Ethik = Lehre von der Moral (<strong>des</strong>kriptiv, normativ, meta)<br />
Unternehmensethik<br />
- Unternehmensverantwortung wird dialogisch wahrgenommen (deutsche U’ethik)<br />
- Unternehmensethik findet sich in allen Managementbereichen (amerikanische U’ethik)<br />
Wirtschaftsethik<br />
= gutes Handeln in der Wirtschaftsordnung<br />
- hat die gleichen 2 Strömungen wie die Unternehmensethik
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Personalmanagement-Ethik<br />
= Synthese aus Unternehmensethik und Wirtschaftsethik<br />
- 2 Dimensionen:<br />
• organisatorische Ethik<br />
• Führungsethik<br />
4. Wissenschaftliche <strong>Grundlagen</strong> der Personalwirtschaftslehre<br />
Disziplinen, die zu PWL beitragen:<br />
• VWL<br />
• BWL<br />
• Recht<br />
• Psychologie<br />
• Soziologie<br />
• Ingenieurwissenschaften<br />
• Pädagogik<br />
• Arbeitswissenschaften<br />
5. Ausgewählte Ansätze innerhalb der Personalwirtschaftslehre<br />
Es gibt zwei Grundpositionen:<br />
1. Arbeit als Produktionsfaktor: Optimierung der Leistung-Kosten-Relation<br />
2. Individualität <strong>des</strong> arbeitenden Menschen: Berücksichtigung seiner Erwartungen,<br />
Interessen, Motive und Ziele<br />
=> in allen Ansätzen der PWL werden diese Dimensionen unterschiedlich gewichtet<br />
Scientific Management (Taylor)<br />
- Unternehmung ist ein technisch-ökonomisches Gebilde<br />
- Mensch handelt zweckrational zur max. seines ökonomischen Nutzens<br />
- Leistungsdeterminanten eines Arbeiters sind<br />
• Eignung<br />
• Arbeitsbedingungen =>daraus folgt Leistung<br />
- Kritik am Modell: Menschenbild, extreme Arbeitsteilung<br />
Soziologischer Ansatz (Hawthorne)<br />
- Frage: Wie beeinflusst Variation in Arbeitsbedingungen die Arbeitsproduktivität?<br />
- Ergebnis: Es gibt psychische und soziale Begleitphänomene der industriellen Arbeit<br />
- Leistungsdeterminanten eines Arbeiters sind<br />
• Soz. Beziehungen<br />
• Soz. Bedingungen =>Zufriedenheit =>Leistung<br />
Verhaltenswissenschaftliche Ansätze<br />
- Das Entscheidungsverhalten von Individuen entspricht einer Anreiz-Beitrags-Theorie<br />
Kontingenzansatz<br />
- Augenmerk liegt auf der Analyse der dynamischen Umwelt, die die PW beeinflusst:<br />
• innen: PW<br />
• darum herum: Insystem (U’funktionen)<br />
• darum herum: Zwischensystem (Anspruchsgruppen)<br />
• darum herum: Umsystem (Umweltsphären)
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6. Bedeutungswandel und zukünftige Aufgabenfelder der PW<br />
Gründe für die zunehmende Bedeutung<br />
• Erhöhung der Aufwendungen für Personal<br />
• Stärkung der wirtschaftlichen und rechtlichen Stellung der Arbeitnehmer<br />
• Notwendigkeit verstärkter betrieblicher Aus- und Fortbildungsaktivitäten<br />
• Änderung der Arbeitsmarktlage (begehrte Berufe)<br />
Empirische Erhebungen<br />
Wichtigste PW-Tätigkeiten in Praxis:<br />
• Personalentwicklung<br />
• Personalbedarfsdeckung<br />
Wichtigste Eigenschaften die ein Personalverantwortlicher haben muss:<br />
• Kommunikaitonsfähigkeit<br />
• Selbständigkeit<br />
• Belastbarkeit<br />
7. Teilfunktionen der Personalwirtschaft<br />
siehe Folie 41, entspricht dem Aufbau dieses Skripts<br />
<strong>Modul</strong> II: Personalbedarfsplanung<br />
1. <strong>Grundlagen</strong><br />
Personalbedarfsplanung<br />
umfasst die Ermittlung <strong>des</strong> Personalbedarfs für einen zukünftigen Zeitpunkt<br />
Personalbedarf<br />
Gesamtheit an Arbeitskräften, die zur Wahrnehmung aller dispositiven und exekutiven<br />
Aufgaben in dem betreffenden Betrieb benötigt werden => lässt sich immer nur für einen<br />
bestimmten Zeitpunkt bestimmen<br />
Grundfrage der Personalbedarfsplanung<br />
• Wie viele Mitarbeiter?<br />
• Welche Qualifikationen?<br />
• An welchen Orten?<br />
• Wann und wie lange?<br />
Werden benötigt, damit die Unternehmungsaufgaben effizient bewältigt werden können<br />
Teilzeitarbeit, Job-Sharing erschwert die Planung, da mehr Personen als Plätze vorhanden<br />
sind.<br />
Anlässe für die Personalbedarfsermittlung<br />
• Über- oder unterbesetzt?<br />
• Rechtfertigung bei drohendem Personalabzug (Warum so viele?)<br />
• Budgetierung der Personalkosten<br />
• Gewinnung von Zukunftsvorstellungen, um rechtzeitig Massnahmen zur<br />
Anpassung der Personalausstattung einleiten zu können<br />
Ziel / Zweck<br />
Planung <strong>des</strong> SOLL-Personalbestan<strong>des</strong>
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Arten <strong>des</strong> Personalbedarfs<br />
• Quantitativer Personalbedarf: Zahl der Personen, nach Alter und Geschlecht<br />
• Qualitativer Personalbedarf: Anforderungen der Arbeitsplätze und daraus<br />
Ableitung der Qualifikationen<br />
=> sind simultan zu bestimmen<br />
Soll-Personalbestand<br />
• Einsatzbedarf: deckt die personelle Kapazität ab (totale Verfügbarkeit)<br />
+ • Reservebedarf: berücksichtigt die unvermeidlichen Ausfälle (durchschnittliche<br />
Fehlquote vom Einsatzbedarf)<br />
Netto Personalbedarf<br />
SOLL-Personalbedarf<br />
./. IST-Personalbestand<br />
+ Abgänge<br />
./. Zugänge<br />
= Netto Personalbedaft (=aktuelle personelle Unterdeckung)<br />
Determinanten <strong>des</strong> Personalbedarfs<br />
- Externe Einflussgrössen: Umweltsphären<br />
- interne Einflussgrössen: Organisation, Unternehmensgrösse, Strategien, etc.<br />
2. Quantitative Personalbedarfsplanung<br />
• Ziel: Bestimmung der Personalmenge je Stellenkategorie oder Arbeitsgebiet<br />
• Gegenstand - Konkrete Arbeitsmenge oder Arbeitspotentiale, die bei ungewissen<br />
Arbeitsmengen bereitgehalten werden müssen<br />
• Methoden der quantitativen Personalbedarfsermittlung:<br />
- vergangenheitsorientierte Methoden: statistische Erfahrungswerte<br />
- zukunftsorientierte Methoden: Expertenbefragungen, Delphi-Methode,<br />
Szenario-Technik (best, worst, middle)<br />
3. Qualitative Personalbedarfsplanung<br />
- Ziel: Ermittlung der Kenntnisse, Fähigkeiten und Verhaltensweisen, welche das<br />
zukünftige Personal besitzen muss<br />
- Gegenstand: Ableitung von Anforderungen an Kenntnisse, Fähigkeiten und<br />
Verhaltensweisen aus zukünftigen Aufgaben<br />
- Bestimmen <strong>des</strong> qualitativen Personalbedarfs:<br />
• Erfassen der Stellenanforderungen<br />
• Bestimmen der qualitativen Struktur der Mitarbeiter<br />
- Bestimmen der Anforderungsprofile über<br />
1. Berufsbilder (Schlosser, Kfz-Mechaniker)<br />
2. Berufsgruppen (Angestellte, Azubi, Lohnempfänger)<br />
3. Qualifikationsgruppen (Hochschulausbildung mit Berufserfahrung etc.)<br />
4. Tätigkeiten (wissenschaftliche Arbeiten, Büroarbeiten, Verkaufen)<br />
5. hierarchische Ebene (Führungstätigkeit der oberen Ebene etc.)<br />
4. Stellenbeschreibung<br />
- Informiert Stelleninhaber über seine Aufgaben, Kompetenzen, Verantwortung, etc.<br />
- Informiert Personalplaner über Anforderungsarten- und höhen der Stelle
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- Elemente: Instanzenbild, Kommunikationsbild, Aufgabenbild, Leistungsbild<br />
=> Verbreitungsgrad ist abhängig von Unternehmensgrösse und Mitarbeitergruppe<br />
- Vorteile: Grundlage für Einarbeitung neuen Personals, Vergleichsbasis für P.beurteilung<br />
- Nachteile: hoher Anpassungsbedarf, Fehlende Flexibilität <strong>des</strong> P., Gefahr <strong>des</strong> „Dienst<br />
nach Vorschrift“<br />
Anforderungsprofile erstellen: den verschiedenen Anforderungsmerkmalen das nötige<br />
Fähigkeitslevel in Zahlen zuordnen<br />
<strong>Modul</strong> III: Personalbedarfsdeckung (gewinnung)<br />
1. Begriffe<br />
Personalbedarfsdeckung<br />
enthält: - Information (die U’ sich selber)<br />
- Personalbeschaffung (intern oder extern)<br />
- Personalauswahl<br />
2. Arten der Personalbeschaffung<br />
Innerbetriebliche Personalbeschaffung<br />
• Vorteile: - Aufstiegschancen <strong>des</strong> Personals<br />
- Beschaffungskosten tief<br />
- Betriebskenntnis hoch<br />
- Schnellere Stellenbesetzung<br />
- kürzere Einarbeitungszeit<br />
- grössere Betriebsbindung<br />
• Nachteile: - weniger Auswahl<br />
- hohe Weiterbildungskosten<br />
- Betriebsblindheit<br />
- Enttäuschung der nicht berücksichtigten Kollegen<br />
- Gefahr unqualifizierter Besetzungen<br />
Ausserbetriebliche Personalbeschaffung<br />
(das umgekehrte)<br />
3. Informatorische <strong>Grundlagen</strong> der Personalbeschaffung<br />
Arbeitsmarktforschung<br />
Stellung der Unternehmung auf dem Arbeitsmarkt beeinflusst durch:<br />
- Konjunktur<br />
- Bildungssystem<br />
- Arbeitsrecht<br />
- Unternehmensspezifische Eigenschaften<br />
Personalforschung<br />
• Inhalte der Personalforschung: - Arbeitszufriedenheit<br />
- Fluktuation<br />
- Fehlzeiten (Absentismus)
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- Altersstruktur der Belegschaft)<br />
- Selbstimage<br />
• Instrumente d. Personalforschung: - Mitarbeiterbefragung<br />
- Mitarbeiterbeurteilung<br />
- Mitarbeiterbeobachtung<br />
- Mitarbeitergespräche<br />
Berufsforschung<br />
untersucht: - Zukunftschancen bestimmter Berufe<br />
- Veränderung der Berufsbilder<br />
- Prestige einzelner Berufe<br />
Mobilitätsforschung<br />
untersucht:�� - Bereitschaft zum Positionswechsel<br />
- Geografische Mobilität<br />
- Horizontale Mobilität<br />
- Vertikale Mobilität<br />
4. Methoden, Techniken und Instrumente der Personalbeschaffung<br />
Instrumente der internen Personalbeschaffung<br />
• interne Stellenausschreibung<br />
• Auswertung Personalakten<br />
• Direktansprache potentieller Kandidaten<br />
• Befragung von Linienvorgesetzten<br />
Instrumente der externen Personalbeschaffung<br />
• passive Instrumente: - unaufgeforderte Bewerbungen<br />
- Bewerberkarteien<br />
- Auswertung von Stellengesuchen<br />
- Vermittlungsaktivitäten der Arbeitsämter<br />
• aktive Instrumente: - Anschlagbretter<br />
- Anwerbung<br />
- Persönlicher Kontakt<br />
- Werbung an Schulen<br />
- Öffentlichkeitsarbeit<br />
Personal-Leasing<br />
(siehe Folie 79)<br />
5. Methoden, Techniken und Instrumente der Personalauswahl<br />
- Kenntnis der Anforderungen <strong>des</strong> zu besetzenden Arbeitsplatzes ist Voraussetzung<br />
- Kongruenz zwischen Anforderungs- und Fähigkeitsprofil<br />
Instrumente der Personalauswahl<br />
• Analyse und Bewertung der Unterlagen: - Analyse <strong>des</strong> Bewerbungsschreibens<br />
- Lebenslaufanalyse<br />
- Zeugnisanalyse<br />
- Prüfen von Referenzen<br />
- Lichtbildanalyse<br />
- Personalfragebogen<br />
- Arbeisproben
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• Testverfahren: - Leistungstests<br />
- Intelligenztests<br />
- Persönlichkeitstests<br />
• Vorstellugsgespräch: - Ausdrucksverhalten<br />
- Leistungsverhalten<br />
- Sozialverhalten<br />
Funktionen <strong>des</strong> Gesprächs: - Informationsfunktion<br />
- Klassifikationsfunktion<br />
- Motivationsfunktion<br />
- Steureungsfunktion<br />
- Kontrollfunktion<br />
- Gestaltungsfunktion<br />
• Assessment Center: - Arbeitsversuch in Laborsituation<br />
- Festlegen von Bewertungsdimensionen<br />
- Beurteilung durch erfahrene Führungskräfte<br />
• Biographische Fragebögen: - Bestimmung der Auswahlkriterien<br />
- Bewerber wählen Antwortalternativen<br />
- Auswertung nach Punktverfahren<br />
• Graphologische Gutachten<br />
- Darf – wenn überhaupt – nur ein Hilfsmittel sein!<br />
- Ist allein für die Beurteilung nicht geeignet<br />
- Legitimiert höchsten einen getroffenen Entscheid<br />
- Vor Einsatz ist Einwilligung <strong>des</strong> Bewerbers einzuholen<br />
<strong>Modul</strong> IV: Personalentwicklung<br />
1. Definitionen<br />
- Die Unternehmung rekrutiert nicht bereits fertig ausgeformte Fähigkeitspotentiale,<br />
sondern baut sie sich selbst auf.<br />
- Qualifikationen zur Bewältigung der gegenwärtigen und zukünftigen Anforderungen<br />
werden vermittelt<br />
- Ausbildung, Weiterbildung, Umschulung, Verwendungsplanung und –Steuerung,<br />
Stellvertretungsregelungen (stützen sich auf Informationen über Personen)<br />
Unternehmensziele Anforderungsprofile<br />
Mitarbeiterziele Fähigkeitsprofile<br />
PE-Massnahmen<br />
(stellen oder bildungsbez.)<br />
2. Bezugsrahmen der PE<br />
Bedingungsgrössen<br />
• ausserbetrieblich: - Arbeitsmarktlage<br />
- Bildungssystem<br />
- Markt für Weiterbildungsleistungen<br />
- Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Unternehmungen<br />
• innerbetrieblich: - Branche<br />
- Unternehmungsgrösse<br />
- Belegschaftsstruktur<br />
- Führungsgrundsätze und Richtlinien<br />
- Aufgabenstruktur<br />
• personell: - PE-Spezialisten (int., ext.)<br />
- Vorgesetzte aller Ebenen<br />
- Personalverbände etc.
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Handlungsgrössen der PE<br />
- Informatorische <strong>Grundlagen</strong> (über Personen, Organisationseineiten, Märkte)<br />
- Bildungsgezogene PE-Massnahmen:<br />
• Ausbildung: zu Beginn <strong>des</strong> beruflichen Werdegangs (Berufsausbildung, Lehre,<br />
Praktikanten, Trainees, Volontäre)<br />
• Weiterbildung: Kenntnisse, Fertigkeiten, Einstellungen und Verhaltensweisen<br />
werden gefestigt, erneuert, vertieft oder erweitert<br />
• Umschulung: Veränderungen in Leistungsprogramm, Produktionsverfahren und in<br />
der Organisationsstruktur, aber auch Fehlplanungen im öffentlichen<br />
Bildungswesen sind Grund<br />
- Stellenbezogene PE-Massnahmen:<br />
• Verwendungsplanung und -steuerung: Horizontale Veränderung (Job-Rotation,<br />
Arbeitsplatzringtausch). Kompetenzfläche wird erweitert<br />
• Aufstiegsplanung und -steuerung: Arbeitswert wird erhöht, z.B. Karriereplanung<br />
• Stellvertretungsregelungen: Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung aus der<br />
Stelle eines anderen (Arten: zeitlich begrenzt - dauerhaft, echte -<br />
begrenzte)<br />
Entscheidungsobjekte der PE<br />
• WOZU? Qualifikationen, die wir erreichen sollten<br />
• WER? Mitarbeiter, Führungskräfte =>Zielpublikum<br />
• WAS? Ist das wichtigste? (Unternehmungsstrategie gibt Hinweise darauf)<br />
• WOMIT? Medien, Lehrpersonen (Sachliche Kompetenz ausschlaggebend)<br />
• WIE? Pädagogische Aspekte<br />
• WANN? 2tägige Veranstaltungen am Rand der Woche am besten (?)<br />
• WIE LANGE? Soll das gehen?<br />
• WO? Extern/ intern (Corporate Academy)?<br />
Ziele der PE<br />
- aus sicht der Unternehmung:<br />
• Erhaltung und Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
• Erhöhung der fachlichen und sozialen Qualifikationen<br />
• Senkung der Fluktuation<br />
• Stärkung <strong>des</strong> Akquisitionspotentials am Arbeitsmarkt (Image)<br />
- aus sicht der Mitarbeiter:<br />
• Sicherung <strong>des</strong> eigenen Arbeitsplatzes<br />
• Erhöhung <strong>des</strong> Einkommens<br />
• Verbesserung der Aufstiegschancen<br />
Personalentwicklung in der Praxis:<br />
Diese PE Massnahmen steigern die Produktivität:<br />
• Lehrgänge, Seminare<br />
• Qualitätszirkel<br />
• Selbstgesteuertes Lernen<br />
Diese Massnahmen steigern die Produktivität nicht relevant:<br />
• Weiterbildung am Arbeitsplatz<br />
• Vorträge<br />
• Job rotation<br />
Bezugsrahmen der Personalentwicklung:<br />
• Ausserbetriebliche Bedingungsgrössen<br />
• Betriebliche Bedingungsgrössen<br />
• Personelle Bedingungsgrössen<br />
...wirken sich aus auf die PE-Ziele<br />
• Stellenbezogene PE-Massnahmen<br />
• Bildungsbezogene PE-Massnahmen<br />
Qualifizierungsprozesse
• Informatorische Massnahmen<br />
3. Spezialthemen der PE<br />
Lehrlingsausbildung<br />
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- Der direkte betriebliche Nutzen steht bei der Lehrlingsausbildung meist nicht im<br />
Vordergrund der Durchführung, sondern dass sie dem Allgemeininteresse dient.<br />
- Vorteile für den ausbildenden Betrieb:<br />
• Nachwuchssicherung für Branche<br />
• Nachwuchssicherung für Betrieb langfristige Personalplanung<br />
• Direkte Produktivität kurzfristige Personalplanung<br />
• Verjüngung der Mitarbeiterschaft<br />
- Nachteile für den ausbildenden Betrieb:<br />
• Interner Aufwand<br />
• Schulische Abwesenheit der Lehrlinge<br />
• Mangelnde Qualifikation<br />
• Mangelnde Motivation/Belastbarkeit<br />
- Varianten um die Lehrlingsausbildung in die Organisation einzubinden:<br />
• als Teil der Personalabteilung<br />
• Bildung einer zentralen Lehrlingsabteilung<br />
• Einbezug der Lehrlingsverantwortlichen in die Personalpolitik<br />
• Ausbildungsverbund (zwei oder mehr U’ bilden Lehrlinge gemeinsam aus)<br />
- Ausbildungsergänzung (zwei Partnerbetriebe)<br />
- Kleinverbund (verschiedene spezialisierte Firmen)<br />
- Grossverbund (eine grössere Anzahl Firmen)<br />
- Lehrlingsausbildung als Instrument der inneren Personalbeschaffung:<br />
• Vorteile gegenüber externer Beschaffung:<br />
- Umfassende Information über Person<br />
- Betriebskenntnisse der Person<br />
- Keine Integrationsprobleme<br />
- Identifikation mit dem Betrieb<br />
• Nachteile:<br />
- Betriebsblindheit<br />
- fehlende externe Berufserfahrung<br />
- Akzeptanzprobleme als voller Mitarbeiter bei den Älteren<br />
- Bereits während der Lehrlingsausbildung kann Personalentwicklung gemacht werden:<br />
• fachspezifische Aus- und Weiterbildungen<br />
• Sprachaufenthalte<br />
• Qualifikationsgespräche am Ende <strong>des</strong> Jahres<br />
• Unterstützung einer Berufsmatura<br />
Betriebliche Karriereplanung<br />
- umfasst sowohl horizontale Verwendungsplanung, als auch vertikale Aufstiegsplanung<br />
- häufige Karrieremodelle in Unternehmen:<br />
• Führungskarriere (Aufstieg über Qualifikations- und Leistungsstufen)<br />
• Fachkarriere (Aufstieg über erweiterte Handlungsspielräume, Expertenwissen)<br />
• Projektkarriere (Entwicklung <strong>des</strong> MA durch zeitweilige Übernahme von Verantwo.)<br />
- in letzter Zeit gab es eine Tendenz hin zur Patchwork-Karriere (alle drei Modelle enth.):<br />
Berufslehre – Fachliche Vertiefung – Branchenwechsel – Projektleiter - Führungsaufgabe<br />
- Instrumente der Karriereplanung für die Unternehmung:
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• Leistungsbeurteilung<br />
• Potenzialbeurteilung<br />
• Karriereberatung (Beratung <strong>des</strong> Mitarbeiters durch einen Experten)<br />
• Coaching (v.a. psychologisch)<br />
Assessment-Center<br />
- Seminarähnliche Veranstaltung<br />
- Assessoren, Probanden in Testsituationen<br />
- Arten von AC:<br />
• Auswahlassessments<br />
• Beförderungsassessments<br />
• Beurteilungsassessments<br />
- Ziele beim Einsatz von AC:<br />
• Kompetenzen der Mitarbeiter sollen beurteilt werden<br />
• Risikominimierung bei der Auswahl<br />
• Objektivierung <strong>des</strong> Beurteilungsverfahrens<br />
- Beurteilungskriterien:<br />
• Kontaktinteresse (schafft der MA ein Klima?)<br />
• Analytisches Verhalten (geht der MA systematisch vor?)<br />
- Methoden <strong>des</strong> AC:<br />
• Interview<br />
• Management-Spiel<br />
• Führerlose Gruppendiskussion<br />
• Postkorb und anschliessen<strong>des</strong> Interview<br />
- Feedback-Gespräch<br />
• Proband erhält differenzierte Informationen über seine im AC gezeigten Stärken<br />
und Schwächen<br />
• Erste Erörterung der in Zukunft zu ergreifenden Entwicklungsmassnahmen<br />
- Nachteile/ Gefahren von AC<br />
• Steigerung der Erwartungshaltung beim Teilnehmer (fühlt sich schon auf der<br />
Aufstiegsleiter)<br />
• Hohe Kosten, allerdings ist die Kosten-Nutzen-Relation entscheidend<br />
• Ein "Erfolgstyp" hat bessere Chancen (besonders, wenn das Schwergewicht auf<br />
Gruppenübungen liegt)<br />
- Kritik an AC<br />
• AC sind lediglich systematische Verfahren der Selbstrekrutierung <strong>des</strong><br />
Managements<br />
• AC können zu "Assassination Centers" werden, wenn bei den weniger<br />
Erfolgreichen Resignation und starke Selbstzweifel ausgelöst werden<br />
• AC zur (vordergründigen) Legitimation von Beförderungsentscheidungen<br />
• Hängt sehr von Tagesform ab<br />
- Vorteile von AC<br />
• Beurteilung wird objektiver und transparenter (Vort.f.Teilnehmer)<br />
• Möglichkeit, Lernprozesse zu durchlaufen (Vort.f.Teilnehmer)<br />
• Mehr Klarheit über eigenes Entwicklungspotential (Vort.f.Teilnehmer)<br />
• Steigerung der Beobachtungsfähigkeit (Vort.f.Beobachter)<br />
• Minderung <strong>des</strong> Investitionsrisikos (Vort.f.Unternehmung)<br />
• Bessere Personalplanung (Vort.f.Unternehmung)<br />
- Mögliche Beurteilungsfehler in AC<br />
• aufgrund interpersoneller Einflüsse:<br />
- Similar-to-me Effekt<br />
- Sympathie-Fehler<br />
- Halo-Effekt (Beeinflussung durch hervorstechende Eigenschaft)<br />
- Beeinflussung durch Meinungsführer im Beobachtergremium<br />
• aufgrund intrapersoneller Einflüsse:<br />
- Interpretationsfehler<br />
- Generosity-Error (zu milde bzw. zu positive Beurteilung)<br />
- Logik-Fehler
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Trainee Programme<br />
- Möglichkeiten zur Entwicklung von Führungsnachwuchskräften<br />
1. Direkteinsatz im Stellengefüge plus evtl. Teilnahme an internen und externen<br />
Schulungen<br />
2. Trainee-Programm plus Rotationsprogramme on-the-job und off-the-job<br />
- Merkmale eines Trainee-Programms<br />
• Das Programm richtet sich an einen Kreis von Teilnehmern<br />
• Enthält einen systematischen Arbeitsplatzwechsel (Job-rotation)<br />
• Die praktische Ausbildung am Arbeitsplatz (on-the-job) wird durch zusätzliche<br />
• Schulungsmassnahmen (off-the-job) ergänzt<br />
- Funktionen von Trainee-Programmen<br />
• Beschaffungs- und Versorgungsfunktion<br />
• Ausbildungs- und Förderungsfunktion<br />
• Informationsfunktion<br />
• Sozialisationsfunktion<br />
• Imagefunktion<br />
- Arten:<br />
1. klassisches, ressortübergreifen<strong>des</strong> TP (Beschaffung, Produktion, Marketing,<br />
Finanzen)<br />
2. ressortübergreifen<strong>des</strong> TP (Finanzen, Produktion, Marketing, individuelle<br />
Ausbildung in Hinblick auf Einsatz)<br />
3. ressortbegrenztes TP (Personalwirtschaft Grundausbildung und Vertiefung)<br />
- Bewertungskonzept zur Evaluation von TP: (Ziele)<br />
• Versorgung der U’ mit qualifiziertem Nachwuchs (oberstes Ziel)<br />
• Ausbildungserfolg<br />
• Informationsergiebigkeit über den MA<br />
• Sozialisationserfolg<br />
• Imageverbesserung<br />
Einsatz von Multimedia in der PE<br />
- Typen von Programmen (CBT computer based training)<br />
• Tutorielle Programme (Wissen)<br />
• Übungsprogramme (Verfestigung und Übung der Kompetenzen)<br />
• Simulationsprogramme<br />
• Spielprogramme (Lernprogramme)<br />
• Problemlösungsprogramme<br />
- Vorteile von Computer Based Training<br />
• Individuelles Lernen<br />
• Orts- und zeitunabhängig<br />
• Aus- /Weiterbildung vieler Mitarbeiter in kurzer Zeit<br />
• dezentraler Einsatz<br />
• Flexibilität<br />
• entlastet Lehrpersonal<br />
- Nachteile von Computer Based Training<br />
• Erstellung ist teuer<br />
• Programm ist nur so gut wie sein Schöpfer<br />
• Mensch-Maschine-Kontakt kann Mensch-Mensch-Kontakt nicht ersetzen<br />
- Phasen im Einsatz von CBT<br />
• Planungsphase<br />
• Entwicklungsphase<br />
• Einführungsphase<br />
<strong>Modul</strong> V: Personaleinsatz
1. <strong>Grundlagen</strong><br />
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Personaleinsatz<br />
= die Zuordnung der im Betrieb verfügbaren Personen zu den zu erfüllenden Aufgaben,<br />
in quantitativer, qualitativer, zeitlicher und örtlicher Hinsicht<br />
Typische Aufgaben<br />
- Eingliederung in Leistungserstellungsprozess<br />
- Anpassung <strong>des</strong> Menschen an die Arbeit und der Arbeit an den Menschen(Grundfrage PE)<br />
- Arbeitssicherheit<br />
Grundfrage <strong>des</strong> Personaleinsatzes<br />
- Soll der Mensch an die Arbeit oder die Arbeit an den Menschen angepasst werden?<br />
Inhalt der Funktion Personaleinsatz<br />
- Arbeitsinhalt (Was ist zu tun?)<br />
- Arbeitsorganisation (Wie ist die Arbeit zu leisten?)<br />
- Zeitgestaltung (Wann ist die Arbeit zu leisten?)<br />
- Räumliche Daten (Wo ist die Arbeit zu leisten?)<br />
- Umgebungseinflüsse (Wodurch wird die Arbeit beeinflusst?)<br />
2. Arbeits- und Arbeitsplatzgestaltung<br />
Arbeitsplatzgestaltung<br />
Ansätze um den Arbeitsplatz an den Menschen anzupassen:<br />
• Anthropometrische Ansätze (Höhe, Raum, etc.)<br />
• Physiologische Ansätze (Temperatur, Feuchtigkeit, Lärm etc.)<br />
• Psychologische Ansätze (Farben, Musik, etc.)<br />
• Sicherheitstechnische Ansätze (Unfälle vermeiden)<br />
• Informationstechnische Ansätze (durch Augen, Ohren, etc.)<br />
• Organisatorische Ansätze<br />
Mögliche Gefahren (bei schlechtem Arbeitsplatz)<br />
- einseitige Belastung<br />
- verringerte Anpassungs- und Umstellungsfähigkeit<br />
- Verkümmerung der Fähigkeiten<br />
Mögliche Folgen (bei schlechtem Arbeitsplatz)<br />
- Arbeitsunzufriedenheit<br />
- Absentismus<br />
- Fluktuation<br />
- Fehlleistungen<br />
- niedrige Qualität, Ausschussware<br />
Ergonomie am Arbeitsplatz<br />
- Ziel: Harmonisierung von Humanität und Wirtschaftlichkeit im beruflichen Alltag<br />
Arbeitsgestaltung<br />
• Arbeitsplatzwechsel (Job-Rotation) => Generalisierung durch Addition von<br />
Teilaufgaben<br />
• Aufgabenerweiterung (Job-Enlargement) => Generalisierung weil ähnliche<br />
Aufgabenelemente verschiedener Stellen in einer Stelle zusammengefasst<br />
• Aufgabenbereicherung (Job-Enrichment) => Generalisierung durch Integration<br />
verschieden schwieriger, aber zusammengehörender Aufgabenelemente
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• Teilautotome Arbeitsgruppen => stärkste Generalisierung durch<br />
Persönlichkeitsentfaltung und soziale Interaktion<br />
3. Einführung neuer Mitarbeiter<br />
Bei der Personalintegration handelt es sich um die Einführung neuer Mitarbeiter in den<br />
Betrieb bzw. in die Arbeitsgruppe<br />
- 4 Phasen:<br />
• Die Bewerbung: Der Bewerber nimmt die Unternehmung über das Inserat, den<br />
Briefwechsel und die Medien war und nimmt an Vertragsunterzeichnung teil.<br />
• Die Wartezeit: Kontakt zwischen Mitarbeiter und Unternehmen meist über<br />
Informationsmaterial. Planung <strong>des</strong> ersten Arbeitstages, erstellen eines<br />
Einführungsplanes, Begrüssungsgeschenk besorgen, Information der Mitarbeiter.<br />
• Der erste Arbeitstag: Vorstellen der Kollegen, Einführung in de Räumlichkeiten,<br />
"erster Eindruck"<br />
• Die Probezeit: Feedbacks und konstruktive Kritik erleichtern dem Mitarbeiter die<br />
Einarbeitungsphase. Evtl. auch Kontroll-Gespräche<br />
- Die Rollen in der Einführung<br />
• der neue Mitarbeiter: Fragen, Lernen<br />
• direkte Vorgesetzte: Hauptverantwortung für schnelle Integration ins Team<br />
• Arbeitskollegen: sollen soziale Integration erleichtern<br />
• Pate/Götti: soll den neuen MA mit den geschriebenen und ungeschriebenen<br />
Gesetzen der Firma vertraut machen<br />
<strong>Modul</strong> VI: Personalerhaltung und -motivation<br />
1. <strong>Grundlagen</strong><br />
- Sachziel der PA: Teilnahmemotivation und Leistungsmotivation erhöhen<br />
- Formalziel der PA: Effizienz erhöhen<br />
2. Materielle Anreize<br />
Extrinsische Motivation<br />
- Materielle Anreize: (finanziell)<br />
- Lohn (immer mehr Leistungsorientiert; nach Schwierigkeitsgrad)<br />
- Fringe Benefits (Firmenwagen, Laptop, Sportanlagen, Steuerberatung,...)<br />
- Immaterielle Anreize:<br />
- Gruppenmitgliedschaft (soziale Anreize)<br />
- Führung, Arbeitszeit, Personalentwicklung (organisatorische Anreize)<br />
Intrinsische Motivation<br />
Die Arbeit selbst ist Anreiz, man kann bspw. etwas lernen, hängt auch mit der<br />
Personalentwicklung zusammen<br />
Prinzipien der Lohngestaltung (Äquivalenzprinzipien)<br />
1. Äquivalenz von Lohn und Anforderungsgrad(siehe Genfer Schema):<br />
Professor => Assistent<br />
2. Äquivalenz von Lohn und Leistungsgrad: Fleissiger => Faulpelz
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Arbeitsbewertung<br />
- Die Höhe der Anforderungen wird als Arbeitswert bezeichnet<br />
- Ziel ist eine anforderungsgerechte Entlöhnung<br />
• Rangfolgemethode: (summarische Methode)<br />
Alle vorkommenden Funktionen werden miteinander verglichen und dem<br />
Schwierigkeitsgrad entsprechend in eine Rangfolge gebracht<br />
• Lohngruppenmethode: (summarische Methode)<br />
Die Funktionen werden in ein System von vorgegebenen Gruppen eingestuft, die<br />
inhaltlich beschrieben und mit Richtbeispielen ergänzt werden<br />
• Rangreihenmethode: (analytische Methode)<br />
Für je<strong>des</strong> definierte Merkmal wird eine separate Rangliste erstellt. Die Summe<br />
über alle Merkmale ergibt eine relative Aussage über den Arbeitswert der Funktion<br />
• Stufenwertzahlmethode: (analytische Methode)<br />
zusätzlich eine Abstufung nach Schwierigkeitsgrad für je<strong>des</strong> einzelne Merkmal.<br />
Summen aus Addition aller einer Funktion zugesprochenen Punkte lassen eine<br />
Aussage über den Schwierigkeitsgrad der Funktion zu<br />
- Kritik: analytische Methoden sind besser, weil besserer Massstab, objektiver,besser<br />
reproduzierbar.<br />
Lohnformen<br />
• Zeitlohn: (geeignet für)<br />
- für Arbeiten mit hohem Qualitätsstandard<br />
- mit hoher Unfallgefahr (Checkliste durchgehen lebensnotwendig)<br />
- wenn Leistung äussert schwer messbar ist (schöpferische Arbeiten)<br />
- wenn Arbeitsgeschwindigkeit von Anlage bestimmt wird<br />
• Akkordlohn, Leistungslohn: (Vorteile, Nachteile)<br />
- (+) Leistungsanreiz, da sich tatsächliche Leistung im Lohn niederschlägt<br />
- (+) Lohnkosten je Stück sind konstant<br />
- (-) Erholungszeiten werden zwecks Steigerung <strong>des</strong> Verdienstes nicht<br />
eingehalten<br />
- (-) z.T. Erhöhung <strong>des</strong> Materialverbrauchs oder Minderung der<br />
Arbeitsqualität (Abhilfe durch Prämien für Rohstoffausnutzung)<br />
• Prämienlohn, Leistungslohn: (Pämien, die zum Grundlohn dazukommen)<br />
o Arten:<br />
- Mengenprämien<br />
- Qualitätsprämien<br />
- Ersparnisprämien<br />
- Nutzungsprämien<br />
o Anwendungsbereiche:<br />
Wartungsarbeiten, Reparaturen, Montage<br />
Modell der Kaderentlöhnung<br />
• Basisgehalt:<br />
- Alle im voraus vertraglich vereinbarten fixen, meist monatlich ausbezahlten<br />
Bezüge inkl. dem 13. (14.) Monatssalär<br />
• Variables Gehalt:<br />
- In Abhängigkeit von Unternehmensleistung, Abteilungsleistung, individuelle L.<br />
- Wichtige Instrumente zur Beurteilung der individuellen Leistung eines Mitarbeiter<br />
• Sonderprämien:<br />
- Aufgrund einmaliger, meist nicht planbarer, herausragender Leistungen<br />
• Fringe Benefits:<br />
- Nicht in Form von Geld, Unabhängig vom Erfolg der Unternehmung<br />
- Firmenwagen<br />
- Halbtax-Abo<br />
- Einkaufsvergünstigungen<br />
- Sportanlagenbenützung<br />
- Essensvergünstigung
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Erfolgs- und Kapitalbeteiligung<br />
Zusätzlich zum Lohn auf der Grundlage einer betrieblichen Erfolgsgrösse:<br />
- Leistungsbeteiligung: nach Leistung der Abteilung oder <strong>des</strong> ganzen Betriebs<br />
- Ertragsbeteiligung: Neben Leistung wirken sich auch Marktmerkmale aus<br />
- Gewinnbeteiligung: schwierig, da Gewinn manipuliert werden kann<br />
- Kapitalbeteiligung: an Stelle von Prämien erhält der MA Beteiligungsscheine<br />
Betriebliche Sozialleistungen<br />
- Betriebliche Sozialleistungen sind nicht gesetzlich oder gesamtarbeitsvertraglich<br />
festgelegt. 1. und 2. Säule sind demnach KEINE betriebliche Sozialleistungen<br />
- Problem der "Freiwilligkeit": Durch das gewohnheitsrecht können sie evtl. nicht mehr<br />
abgeschafft werden<br />
- Ziele: Bindung der MA, Leistungssteigerung, Betriebliche Gemeinschaft<br />
- Gegenposition der Gewerkschaften: Uneinheitlichkeit, „vorenthaltener Lohn“<br />
- Formen der Leistung:<br />
- Geldleistungen (zusätzliche Beiträge an die PK)<br />
- Sachleistungen (Warengeschenke)<br />
- Nutzungsgewährungen (Sport, Betriebswohnungen, Kantinen)<br />
Strategisch orientierte Anreizsysteme<br />
- Ziele:<br />
• Durchsetzen strategischen Denkens<br />
• unternehmerischen Denkens<br />
• Förderung von Innovationen<br />
- Konzeptionelle Bezugspunkte zur Beurteilung:<br />
• Lebenszykluskonzept (Grundverhaltensweisen beurteilen)<br />
• Portfoliokonzept (Normstrategien)<br />
• Management-Accounting Konzept (quantitative Beurteilung)<br />
• Strategische Meilensteine (z.B. Marktanteile)<br />
• Orientierung an Hierarchiestufen<br />
4. Betriebliches Vorschlagswesen (BVW) als mat. und immat.<br />
Anreizsystem<br />
<strong>Grundlagen</strong><br />
• Förderung, Prüfung, Anerkennung und Verwirklichung von Vorschlägen von Seiten<br />
der Mitarbeiter<br />
• Einreichen innerhalb oder ausserhalb <strong>des</strong> Dienstwegs<br />
• Barrieren:<br />
- Fähigkeitsbarrieren (Nicht-Können)<br />
- Willensbarrieren (Nicht-Wollen)<br />
- Risikobarrieren (Nicht-Wagen)<br />
Materielles Anreizsystem<br />
Für Verbesserungsvorschläge sind folgende Grössen festzulegen (Nutzen quantifizierbar):<br />
- Prämiensatz (Anteil für MA an der jährl. Ersparnis aufgrund seines VV)<br />
- Regelungen bez. Steuern und Sozialabgaben<br />
- Min<strong>des</strong>t- und Höchstprämien (keine Trinkgelder)<br />
- Korrekturfaktoren<br />
Wenn Nutzen nicht quantifizierbar:<br />
- Geschätzter Nutzen<br />
- Fleiss, Engagement<br />
- Originalität<br />
- Vergleichbarkeit
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Immaterielles Anreizsystem<br />
Immaterielle Motive die zur Teilnahme an BVW motivieren;<br />
- Schöpferische Mitarbeit<br />
- Persönliche Anerkennung<br />
- Karriereüberlegungen<br />
<strong>Modul</strong> VIII: Personalfreistellung und Outplacement<br />
2. Gründe, Auswirkungen, Freistellungsarten, Massnahmen<br />
- Personalfreistellung kann erfolgen aus:<br />
ausserbetrieblichen (Konjunktur, etc.), betrieblichen (Reorganisation, etc.),<br />
personellen Gründen (Fehlverhalten, etc.)<br />
Auswirkungen auf individueller Ebene<br />
• materielle Einbussen<br />
• psychologische Folgen<br />
• andere soziale Beziehungen<br />
Auswirkungen auf Unternehmensebene<br />
• Kosten für Abfindungen und Sozialpläne<br />
• Personaleinsparungen führen wiederum zu Ersparnissen<br />
• Imageverlust der Firma<br />
Freistellungsarten<br />
- qualitative Anpassung<br />
- personalpolitische Anpassung<br />
- örtliche Anpassung<br />
- zeitliche Anpassung<br />
- quantitative Anpassung<br />
Massnahmen bei Personalüberhang<br />
- Erweiterte Lagerhaltung<br />
- Kein Outsourcing mehr<br />
- Abbau von Überstunden<br />
- Vollzeit Æ Teilzeitarbeit<br />
- Einstellungsstopp<br />
- Nichtverlängern von Zeitverträgen<br />
- Frühpensionierungen<br />
- Entlassungen<br />
3. Das Austrittsinterview<br />
Mögliche Gesprächspunkte<br />
- Stärken und Schwächen der Personalführung<br />
- Probleme <strong>des</strong> Arbeitsplatzes<br />
- Organisatorische Schwachstellen<br />
4. Outplacement OP<br />
Konstruktive Trennung einer Führungskraft von ihrer Unternehmung mit dem Ziel, den<br />
Marktwert <strong>des</strong> OP-Kandidaten hochzuhalten.
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Abgrenzung zu naheliegenden Begriffen<br />
- Coaching: Gesprächspartner haben, der einem zuhört<br />
- Laufbahnplanung: betriebsintern<br />
- Newplacement: nimmt dem Outplacement den negativen Wortlaut <strong>des</strong><br />
"Hinausplatzierens" Neuplatzieren stellt nur einen Teil <strong>des</strong> OP dar<br />
- Karriereberatung: "Wie viel bin ich wert?" Bezahlung durch den Arbeitssuchenden (in<br />
der Regel keine Trennungssituation)<br />
- Head-Hunting: oder auch Executive Search für eine vakante (Top-)Stelle wird ein<br />
Kandidat gesucht<br />
Unternehmungsziele/ Vorteile<br />
• Vermeiden von Nachteilen traditioneller Kündigung (Unruhe etc.)<br />
• Sozialverantwortung<br />
• Stärkung <strong>des</strong> öffentlichen Ansehens<br />
• Konstruktive Trennung<br />
• Produktivitätssteigerung<br />
• Aufstiegschancen für Nachwuchskräfte<br />
• Evtl. zukünftige Zusammenarbeit offen halten<br />
• Vorbeugung gegenüber möglichen arbeitsrechtlichen Schritten<br />
Mitarbeiterziele/ Vorteile<br />
• Berücksichtigung seiner Interessen<br />
• Psychologischer Beistand<br />
• Vermeidung von psychischen Schäden<br />
• Verbesserung der Selbsteinschätzung<br />
• Verstärkung <strong>des</strong> Selbstwertgefühls<br />
• Verkürzung der Suchzeiten nach einer neuen Stelle<br />
• Neues, gleichwertiges berufliches Tätigkeitsfeld finden<br />
Varianten <strong>des</strong> Outplacements<br />
offen: - individuelles Eignungs- Neigungsprofil wird erstellt<br />
- Bewerbungsunterlagen erstellen<br />
- Interviewvorbereitung in Rollenspielen<br />
- Beratung und Betreuung dauern solange, bis eine Tätigkeit gefunden worden ist<br />
verdeckt: Die Unternehmung beauftragt einen Berater, einem unwissenden Mitarbeiter<br />
"verlockende" Stellenangebote zu übermitteln mit dem Ziel, den Mitarbeiter zur<br />
Kündigung zu bewegen.<br />
Ursachen für ein Outplacement<br />
Mitarbeiterseite: •<br />
- Nachlassende Leistungsfähigkeit (burn out)<br />
- Reduzierte Leistungsbereitschaft (mehr Family als Work)<br />
- Intrigen, Mobbing<br />
Unternehmungsseite: •<br />
- Neue Unternehmungsphilosophie<br />
- Neuer Führungsstil<br />
- Fusion<br />
- Reorganisation, Reengineering<br />
- Neue Technologien<br />
- Neue Märkte<br />
Alternativen zum Outplacement<br />
• Rausschmiss<br />
• Versetzung auf eine unbedeutende Position (Kosten!)<br />
• Mobbing<br />
• Provokation der Kündigung<br />
• Trennung im gegenseitigen Einvernehmen
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OP-Bewerbungsstrategie<br />
1. Eignungsprofil erstellen<br />
2. welche Probleme, Aufgaben kann man mit diesen Eignungen im Arbeitsmarkt lösen?<br />
3. Für welche Aufgaben oder Problemlösung besteht der grösste Bedarf?<br />
4. Kandidat bietet sich nur der speziellen Zielgruppe an (welche Bedarf für seine<br />
Eignungen hat)