Gesundheitsökonomie: Rotstift contra Medizin? - Prosit.de
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<strong>Gesundheitsökonomie</strong>:<br />
<strong>Rotstift</strong> <strong>contra</strong> <strong>Medizin</strong>?<br />
Wen<strong>de</strong>lin Schramm<br />
GECKO Institut für <strong>Gesundheitsökonomie</strong> und Med. Informatik<br />
Hochschule Heilbronn<br />
wen<strong>de</strong>lin.schramm@hs-heilbronn.<strong>de</strong>
Glie<strong>de</strong>rung<br />
Aktuelle Gesundheitsreform<br />
Rationierung versus Rationalisierung<br />
Was ist <strong>Gesundheitsökonomie</strong>?<br />
Warum braucht es <strong>Gesundheitsökonomie</strong>?<br />
“Da Himmi in Bayern”<br />
Mo<strong>de</strong>llierung – Fenster in die Zukunft öffnen<br />
Diskussion
Wirtschaftlichkeitsgebot <strong>de</strong>r GKV<br />
Das Wirtschaftlichkeitsgebot (§ 12, (1) SGBV): Es besagt,<br />
dass von <strong>de</strong>r Gesetzlichen Krankenversicherung zu<br />
erstatten<strong>de</strong> und von <strong>de</strong>n Leistungserbringern zu<br />
erbringen<strong>de</strong> Leistungen „ausreichend, zweckmäßig<br />
und wirtschaftlich sein (müssen); sie dürfen das Maß<br />
<strong>de</strong>s Notwendigen nicht überschreiten. Leistungen, die nicht<br />
notwendig o<strong>de</strong>r unwirtschaftlich sind, können Versicherte<br />
nicht beanspruchen, dürfen die Leistungserbringer nicht<br />
bewirken und die Krankenkassen nicht bewilligen“.
Lange Historie <strong>de</strong>r Gesundheitsreformen<br />
Die erste Gesundheitsreform - 1977 Kostendämpfungsgesetz: u.a. Arzneimittel-<br />
Höchstbeträge und Leistungsbeschränkungen, Bagatell-Medikamente wer<strong>de</strong>n nicht mehr<br />
bezahlt, Zuzahlungen pro Arznei-, Verbands- und Heilmittel wer<strong>de</strong>n eingeführt. EBM!<br />
1997 GKV-Neuordnungsgesetze u.a. erhöhte Zuzahlungen für Arzneien und Heilmittel<br />
zwischen 4,50 - 6,50 Euro. Ein Krankenhaustag kostete 7 Euro - „Krankenhaus-Notopfer“,<br />
Rehabilitationen bis zu 12,50 Euro. Kassenzuschuss für Zahnersatz bei allen ab 1979<br />
Geborenen bis auf Ausnahmen gestrichen. Erhöhte Eigenbeteiligung bei Fahrtkosten.<br />
2004 Gesetz zur Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>r gesetzlichen Krankenversicherung (erhöhte die<br />
Eigenbeteiligung <strong>de</strong>r Patienten umfassend. Zehn Euro Praxisgebühr pro Quartal, zehn Prozent<br />
Zuzahlung bei Arznei- und Hilfsmitteln - min<strong>de</strong>stens fünf und höchstens zehn Euro, zehn Euro<br />
pro Krankenhaustag begrenzt auf 28 Tage. Nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel,<br />
Fahrtkosten (zu ambulanten Behandlungen) und Brillen müssen komplett vom Patienten<br />
getragen wer<strong>de</strong>n, Entbindungs- und Sterbegeld wer<strong>de</strong>n gestrichen. Die Belastungsobergrenze<br />
für Zuzahlungen beträgt seit<strong>de</strong>m zwei Prozent (für chronisch Kranke ein Prozent) <strong>de</strong>s<br />
jährlichen Bruttoeinkommens)<br />
Quelle: Bun<strong>de</strong>sministerium für Gesundheit, 2008
§35b SGB V und <strong>Gesundheitsökonomie</strong><br />
(1) Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im<br />
Gesundheitswesen kann ... <strong>de</strong>n Nutzen o<strong>de</strong>r das Kosten-Nutzen-<br />
Verhältnis von Arzneimitteln (zu) bewerten. Bewertungen nach<br />
Satz 1 können für je<strong>de</strong>s erstmals verordnungsfähige Arzneimittel<br />
mit patentgeschützten Wirkstoffen sowie für an<strong>de</strong>re<br />
Arzneimittel, die von Be<strong>de</strong>utung sind, erstellt wer<strong>de</strong>n. Die<br />
Bewertung erfolgt durch Vergleich mit an<strong>de</strong>ren Arzneimitteln und<br />
Behandlungsformen unter Berücksichtigung <strong>de</strong>s therapeutischen<br />
Zusatznutzens für die Patienten im Verhältnis zu <strong>de</strong>n Kosten.<br />
... (4) Geson<strong>de</strong>rte Klagen gegen Bewertungen nach <strong>de</strong>n<br />
Absätzen 1 und 3 sind unzulässig.
Glie<strong>de</strong>rung<br />
Aktuelle Gesundheitsreform<br />
Rationierung versus Rationalisierung<br />
Was ist <strong>Gesundheitsökonomie</strong>?<br />
Warum braucht es <strong>Gesundheitsökonomie</strong>?<br />
“Da Himmi in Bayern”<br />
Mo<strong>de</strong>llierung – Fenster in die Zukunft öffnen<br />
Diskussion
"Unser Gesundheitssystem verfügt über genügend<br />
Geld, um je<strong>de</strong>m Patienten die notwendige<br />
Behandlung zu bezahlen"<br />
Gesundheitsministerin Ulla Schmidt, 2007
GKV – Mo<strong>de</strong>rate Preissteigerungen,<br />
Differenziertes Bild<br />
Ausgaben [Mill. €]<br />
50000<br />
45000<br />
40000<br />
35000<br />
30000<br />
25000<br />
20000<br />
15000<br />
10000<br />
5000<br />
0<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />
Jahre<br />
Arztpraxen Arzneimittel Pflegeleistungen Ärztl.Grundleistungen
Leben<strong>de</strong> (Absterbeordnung)<br />
Leben<strong>de</strong><br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
1 2 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90<br />
Deutschland<br />
1901/10<br />
Alter<br />
Deutschland<br />
1932/34<br />
Deutschland<br />
2002/04<br />
Quelle: Statistisches Jahrbuch <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland, 2006
Risikostrukturausgleich 2006<br />
Quelle: Presseerklärung Bun<strong>de</strong>sversicherungsanstalt, 6. November 2007
"Eine explizite Rationierung in <strong>de</strong>m Sinne, dass<br />
medizinisch notwendige und sinnvolle Leistungen<br />
vorenthalten wer<strong>de</strong>n, wird es mit mir nicht geben.“<br />
„Wenn wir wollen, dass medizinischer Fortschritt für<br />
alle in Zukunft finanzierbar ist, dann müssen wir<br />
auch <strong>de</strong>n Mut haben zu sagen: Nicht alles kann und<br />
muss überall zur Verfügung stehen.“<br />
Gesundheitsministerin Ulla Schmidt, Deutscher Ärztetag 2005
Quelle: Wikipedia Commons, 2006
Rationierung vs Rationalisierung<br />
Rationierung (Ökonomie): Zuteilung begrenzter<br />
Güter und Dienstleistungen<br />
Rationierung (Gesundheitssystem): Verweigern<br />
objektiv benötigter Leistungen; aber auch vermei<strong>de</strong>n<br />
von schädigen<strong>de</strong>n und unnötigen Leistungen<br />
Rationalisierung: Ausschöpfen von<br />
Einsparpotenzialen durch Optimierung (rationell)<br />
Triage (Militärmedizin): situationsgebun<strong>de</strong>ne<br />
Auswahl von Verletzten/Kranken auf knappe<br />
personelle und materielle Ressourcen
Triage
Glie<strong>de</strong>rung<br />
Aktuelle Gesundheitsreform<br />
Rationierung versus Rationalisierung<br />
Was ist <strong>Gesundheitsökonomie</strong>?<br />
Warum braucht es <strong>Gesundheitsökonomie</strong>?<br />
“Da Himmi in Bayern”<br />
Mo<strong>de</strong>llierung – Fenster in die Zukunft öffnen<br />
Diskussion
Der <strong>Rotstift</strong>: „Feind“ <strong>de</strong>s<br />
Gesundheitswesens<br />
Schnell<br />
Wirksam<br />
Je<strong>de</strong>r kann es tun<br />
Auswirkung<br />
unmittelbar<br />
Für <strong>de</strong>n Entschei<strong>de</strong>r<br />
folgenlos<br />
Wie können wir<br />
vermeidbare<br />
Rationierung und<br />
Leistungskürzung<br />
verhin<strong>de</strong>rn?
<strong>Gesundheitsökonomie</strong><br />
<strong>Gesundheitsökonomie</strong> ist eine interdisziplinäre Wissenschaft, die<br />
sich mit <strong>de</strong>r Produktion, <strong>de</strong>r Verteilung und <strong>de</strong>m Konsum von knappen<br />
Gesundheitsgütern in <strong>de</strong>r Gesundheitsversorgung beschäftigt.<br />
Der Spannungsbogen zwischen medizinischer Wirksamkeit<br />
(„Gesundheits...“) und Wirtschaftlichkeit („...ökonomie“) wird erweitert<br />
durch die Qualität von Gesundheitsversorgung und die gerechte<br />
Verwendung von Gesundheitsgütern.<br />
Die optimale Verwendung begrenzter Gesundheitsbudgets steht im<br />
Vor<strong>de</strong>rgrund. In <strong>de</strong>r Praxis ist die häufigste Anwendung<br />
gesundheitsökonomischer Metho<strong>de</strong>n die Entscheidungsanalyse in<br />
welche Gesundheitsleistungen bevorzugt investiert wer<strong>de</strong>n soll.
Das magische Viereck <strong>de</strong>r<br />
<strong>Gesundheitsökonomie</strong><br />
Qualität<br />
Wirksamkeit<br />
(Effektivität)<br />
Gerechtigkeit<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
(Kosteneffeffizienz)
Vergleichen<strong>de</strong> Gesundheitsökonomische<br />
Evaluation<br />
Nutzen<br />
Akzeptieren Evaluieren<br />
?<br />
Standardtherapie<br />
Evaluieren Ablehnen<br />
Kosten
Glie<strong>de</strong>rung<br />
Aktuelle Gesundheitsreform<br />
Rationierung versus Rationalisierung<br />
Was ist <strong>Gesundheitsökonomie</strong>?<br />
Warum braucht es <strong>Gesundheitsökonomie</strong>?<br />
“Da Himmi in Bayern”<br />
Mo<strong>de</strong>llierung – Fenster in die Zukunft öffnen<br />
Diskussion
Gesundheitsversorgung ist komplex !<br />
Apotheke<br />
Auftrag &<br />
Ergebnis<br />
Kostenträger<br />
Pflege<br />
Schulungs-<br />
zentrum<br />
Krankenhaus<br />
Überweisung /<br />
Feedback<br />
Überweisung /<br />
Entlassung<br />
Leistungsfall-<br />
abrechnung<br />
<strong>Medizin</strong>ische<br />
Schulung<br />
Ambulanz<br />
Facharzt<br />
Überweisung /<br />
Feedback<br />
PATIENT<br />
Home<br />
Care<br />
OTC Präparate<br />
Häusliches<br />
Umfeld<br />
Konsil<br />
Auftrag &<br />
Ergebnis<br />
Apotheke<br />
Auftrag &<br />
Ergebnis<br />
Verschreibung<br />
An<strong>de</strong>rer<br />
Facharzt<br />
Funktionsdienste<br />
(Röntgen, Labor)<br />
Auftrag &<br />
Ergebnis<br />
HAUSARZT<br />
Konsil<br />
Mel<strong>de</strong>pflichtige<br />
Krankheiten,<br />
Kennzahlen etc.<br />
Überweisung /<br />
Feedback<br />
Gesundheitsbehör<strong>de</strong>n<br />
An<strong>de</strong>rer<br />
Hausarzt
Per cent of Answers<br />
Meinungen zu Typ 2 Diabetes<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
6<br />
MAU<br />
‘‘The patient should be referred to a nephrologist when ...‘‘<br />
19<br />
9<br />
MAU+HYP<br />
21<br />
8<br />
PROT<br />
13<br />
14<br />
PROT+HYP<br />
15<br />
12<br />
CREA >149umol<br />
13<br />
30<br />
CREA 200 - 300 umol<br />
State of Nephropathy<br />
9<br />
11<br />
CREA 400 - 500 umol<br />
Nephrologists<br />
9<br />
5 5<br />
NEAR DIALYSIS<br />
Internists /<br />
Diabetologists<br />
Schramm W, Bergrem H, Cromme P, Feest T, Borch-Johnsen K, Feldt-Rasmussen B et al. First referral of diabetic patients to a<br />
nephrologist. Diabet Med 2003; 20(8): 689-690.
Vier Phasen <strong>de</strong>s Risiko Portfolio<br />
Managements<br />
Perspektive einer geschlossenen<br />
Kohorte:<br />
Investitionsphase:<br />
Initiale Investition<br />
Erhaltungsphase:<br />
Leicht erhöhte<br />
Zusatzaufwendungen<br />
Einsparphase:<br />
Einsparungen durch vermin<strong>de</strong>rte<br />
Inzi<strong>de</strong>nz von Folgeschä<strong>de</strong>n<br />
Überhangphase:<br />
Lebensverlängerung führt zu<br />
zusätzlichen<br />
Gesundheitsausgaben<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
Units of Cost<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
0<br />
With DMP<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32<br />
Time [yrs.]<br />
With DMP Without DMP<br />
Schramm W, Schrö<strong>de</strong>r JP. Gesundheitslotse © Diabetes, Vereinte Krankenversicherung, 1999
Wahrsager gesucht !<br />
Nostradamus<br />
ist tot<br />
Thailändischer<br />
Fortune teller<br />
ist weit weg<br />
Alternativen ?<br />
Wahrsagerin Nina<br />
aus <strong>de</strong>m Internet<br />
ist sie seriös?<br />
Isnogud ?<br />
Comics sind nicht real
Was ist ein Erkrankungsmo<strong>de</strong>ll?<br />
Definition: ein Erkrankungsmo<strong>de</strong>ll beschreibt und simuliert<br />
am Computer verschie<strong>de</strong>ne Erkrankungsverläufe unter<br />
Berücksichtigung möglicher Interventionsstrategien und<br />
ihrer Kosten<br />
Quelle: EU-Projekt HARMET
Wie funktioniert ein Erkrankungsmo<strong>de</strong>ll ?
Glie<strong>de</strong>rung<br />
Aktuelle Gesundheitsreform<br />
Rationierung versus Rationalisierung<br />
Was ist <strong>Gesundheitsökonomie</strong>?<br />
Warum braucht es <strong>Gesundheitsökonomie</strong>?<br />
“Da Himmi in Bayern”<br />
Mo<strong>de</strong>llierung – Fenster in die Zukunft öffnen<br />
Diskussion
Beispiel Wies'n: I wui ins Festzelt eini<br />
I wui ins<br />
Festzelt eini<br />
20% 80% 100% 100%<br />
Den fiesen<br />
Türsteher<br />
passieren<br />
A Platzl fin<strong>de</strong>n<br />
A Maß bei<br />
<strong>de</strong>r Zenzi<br />
or<strong>de</strong>rn<br />
Am Ziel:<br />
“Da Himmi<br />
in Bayern”
Beispiel Wies'n: I wui ins Festzelt eini<br />
I wui ins<br />
Festzelt eini<br />
Den fiesen<br />
Türsteher<br />
passieren<br />
Satz mit X:<br />
Das war nix<br />
A Platzl fin<strong>de</strong>n<br />
A Maß bei<br />
<strong>de</strong>r Zenzi<br />
or<strong>de</strong>rn<br />
Am Ziel:<br />
“Da Himmi<br />
in Bayern”
Beispiel Wies'n: I wui ins Festzelt eini<br />
I wui ins<br />
Festzelt eini<br />
Den fiesen<br />
Türsteher<br />
passieren<br />
“Konstante”<br />
A Platzl fin<strong>de</strong>n<br />
A Maß bei<br />
<strong>de</strong>r Zenzi<br />
or<strong>de</strong>rn<br />
Am Ziel:<br />
Da Himmi<br />
in Bayern
Beispiel Wies'n: I wui ins Festzelt eini<br />
I wui ins<br />
Festzelt eini<br />
Den fiesen<br />
Türsteher<br />
passieren<br />
Faust aufs<br />
Auge<br />
100%<br />
A Platzl fin<strong>de</strong>n<br />
A Maß bei<br />
<strong>de</strong>r Zenzi<br />
or<strong>de</strong>rn<br />
Am Ziel:<br />
Da Himmi<br />
in Bayern
Beispiel Wies'n: I wui ins Festzelt eini<br />
I wui ins<br />
Festzelt eini<br />
Den fiesen<br />
Türsteher<br />
passieren<br />
Faust aufs<br />
Auge<br />
A Platzl fin<strong>de</strong>n<br />
A Maß bei<br />
<strong>de</strong>r Zenzi<br />
or<strong>de</strong>rn<br />
50% 100%<br />
50%<br />
Chirurgie<br />
Nußbaumstraße<br />
Am Ziel:<br />
Da Himmi<br />
in Bayern<br />
Satz mit X:<br />
Das war nix
Beispiel Wies'n: I wui ins Festzelt eini<br />
I wui ins<br />
Festzelt eini<br />
Den fiesen<br />
Türsteher<br />
passieren<br />
Faust aufs<br />
Auge<br />
A Platzl fin<strong>de</strong>n<br />
A Maß bei<br />
<strong>de</strong>r Zenzi<br />
or<strong>de</strong>rn<br />
Chirurgie<br />
Nußbaumstraße<br />
Am Ziel:<br />
Da Himmi<br />
in Bayern<br />
Satz mit X:<br />
Das war nix<br />
Schä<strong>de</strong>lbasisbruch Tod:<br />
“Saudumm glafa”
Glie<strong>de</strong>rung<br />
Aktuelle Gesundheitsreform<br />
Rationierung versus Rationalisierung<br />
Was ist <strong>Gesundheitsökonomie</strong>?<br />
Warum braucht es <strong>Gesundheitsökonomie</strong>?<br />
“Da Himmi in Bayern”<br />
Mo<strong>de</strong>llierung – Fenster in die Zukunft öffnen<br />
Diskussion
Mo<strong>de</strong>llstruktur als<br />
Zustandsübergangsdiagramm<br />
Erkrankungszustän<strong>de</strong><br />
repräsentieren bei <strong>de</strong>n meisten<br />
gesundheitsökonomischen<br />
Mo<strong>de</strong>llen <strong>de</strong>n Verlauf <strong>de</strong>r<br />
Erkrankung und dienen <strong>de</strong>r<br />
Zuordnung von Kostendaten<br />
Übergangswahrscheinlichkeiten<br />
bestimmen die Vorhersage<br />
medizinischer und ökonomischer<br />
Ergebnisse<br />
Schramm W, Schoffski O, Gortz A, Liebl A. [Disease mo<strong>de</strong>lling in diabetes mellitus] Dtsch Med Wochenschr. 2004 Oct 22;129(43):2305-10.<br />
Review
Input - Mo<strong>de</strong>lleingaben<br />
Patientendaten (Kohorte)<br />
Demographische Daten<br />
Sterbetafel<br />
Klinisch-chemische Risikoprofile (Vorerkrankungen,<br />
Familienanamnese, Untersuchungsbefun<strong>de</strong>, Blutwerte)<br />
Ökonomische Rahmenbedingungen (Inflationsrate, Diskontrate)<br />
Lebensqualitätsdaten für eine Adjustierung <strong>de</strong>r medizinischen und<br />
ökonomischen Ergebnisse (Standard in <strong>de</strong>n USA)
Input<br />
Direkte Kosten<br />
-Personalkosten (Pflege, Ärzte, Reinigung)<br />
-Materialkosten<br />
-Diagnostik<br />
-Arzneimittel<br />
-Behandlungen (OP)<br />
Indirekte Kosten<br />
Gesamtkosten: Kosten für die Herstellung<br />
einer <strong>de</strong>finierten Leistung (Produkt,<br />
Dienstleistung)<br />
Fixe Kosten: Kosten die in einem Zeitraum<br />
nicht mit <strong>de</strong>r Leistung verän<strong>de</strong>rn<br />
Variable Kosten: Kosten die sich mit<br />
Erbringung <strong>de</strong>r Leistung än<strong>de</strong>rn<br />
Stückkosten: Durchschnittliche Kosten pro<br />
Leistung<br />
Kosten<br />
-Einkommensausfall<br />
-Arbeitsausfall<br />
-Zukünftige Behandlungskosten<br />
Intangible Kosten<br />
-Nebenwirkungen<br />
-Psychische Aspekte<br />
(Schmerz, Angst)<br />
-Vermin<strong>de</strong>rte Adhärenz<br />
Grenzkosten: Kosten bei <strong>de</strong>r Herstellung<br />
einer zusätzlichen Leistung<br />
Inkrementelle Kosten: Differenz <strong>de</strong>r<br />
Kosten zweier alternativer<br />
Behandlungsprozesse<br />
Opportunitätskosten: Entgangener<br />
Nutzen durch <strong>de</strong>n Verzicht auf eine<br />
Behandlungsalternative
OutPut - Ergebnisse<br />
Ökonomische Ergebnisse<br />
Kostenverlauf<br />
Kumulierte Kosten<br />
<strong>Medizin</strong>ische Ergebnisse<br />
Prognostizierte Lebenserwartung<br />
Zahl klinischer Ereignisse<br />
Zeit zwischen klinischen Ereignissen<br />
Kombinierte Ergebnisse<br />
Kosten / Ereignis<br />
CLYG
Relevante Perspektiven für die<br />
Gesundheitsökonomische Analyse und<br />
Kostenbetrachtung<br />
Gesellschaftlich: alle medizinischen und nicht-medizinischen Kosten wer<strong>de</strong>n<br />
berücksichtigt<br />
Kostenträger: Leistungsfallabrechnung an Leistungserbringer (Hospital,<br />
Hausarzt) und Patienten<br />
Leistungserbringer: Variable Kosten auf <strong>de</strong>m mikroökonomischen Level <strong>de</strong>r<br />
Erbringung von Gesundheitsleistungen<br />
Patient: Selbstzahlung, Transportkosten (Taxi), Einkommensverluste<br />
Arbeitgeber: versicherbare direkte Kosten; Arbeitsausfall, Auswirkung auf<br />
Gehälter;<br />
Cave! Arbeitgeber sind in Deutschland nicht Träger <strong>de</strong>r Krankenversorgung<br />
(USA)
Die wichtigsten<br />
Gesundheitsökonomischen Studientypen<br />
Kosten-Effektivitätsstudien: Objektiver Nutzen gemessen an<br />
medizinischen Ergebnissen im Verhältnis zu <strong>de</strong>n Kosten <strong>de</strong>r Behandlung<br />
(CLYG)<br />
Kosten-Nutzwertstudien: Subjektiver Nutzen gemessen an Verän<strong>de</strong>rung<br />
von Lebenserwartung und –qualität im Verhältnis zu <strong>de</strong>n Kosten <strong>de</strong>r<br />
Behandlung (QALY)<br />
Kosten-Nutzen Studien: Wie groß ist <strong>de</strong>r monetäre Nutzen im Verhältnis<br />
zu <strong>de</strong>n Kosten <strong>de</strong>r Behandlung<br />
Krankheitskostenstudie: durch eine Erkrankung verursachte Ausgaben<br />
Kosten-Studie: Welche Kosten wer<strong>de</strong>n durch eine Behandlung verursacht<br />
Kosten-Minimierungsstudie: bei gleicher Effektivität; welches ist die<br />
günstigere von zwei alternativen Therapien
Aktivität im Studiengang <strong>Medizin</strong>ische<br />
Informatik<br />
PROSIT Open Source Mo<strong>de</strong>lling Community
Zielsetzung<br />
Es sollen bis 2010 für die fünf wichtigsten<br />
Folgeerkrankungen <strong>de</strong>s Diabetes mellitus quelloffene<br />
und transparente entscheidungsanalytische<br />
Erkrankungsmo<strong>de</strong>lle entwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />
Langfristig dient PROSIT <strong>de</strong>m Aufbau einer<br />
elektronischen Bibliothek von glaubwürdigen<br />
Erkrankungsmo<strong>de</strong>llen zur gesundheitsökonomischen<br />
Entscheidungsfindung bei chronischen<br />
Erkrankungen.<br />
Die PROSIT Community ist offensichtlich die erste<br />
Open Source Initiative im Bereich<br />
Erkrankungsmo<strong>de</strong>llierung überhaupt.
Warum Open Source ?<br />
Nachhaltigkeit: die Mo<strong>de</strong>lle bleiben dauerhaft <strong>de</strong>r<br />
Öffentlichkeit erhalten.<br />
Transparenz: die Mo<strong>de</strong>llentwicklung bleibt<br />
aufgrund <strong>de</strong>r Veröffentlichung stets nachprüfbar<br />
(Vermeidung von "black-box" Mo<strong>de</strong>llen).<br />
Glaubwürdigkeit: Eine Community mit Mitglie<strong>de</strong>rn<br />
aus <strong>de</strong>rzeit vier Län<strong>de</strong>rn gestaltet, diskutiert und<br />
kontrolliert die Entwicklung.<br />
Homepage <strong>de</strong>s Projektes: http://www.prosit.<strong>de</strong>
PROSIT Open Source Mo<strong>de</strong>lling<br />
Community an <strong>de</strong>r Hochschule Heilbronn
Zwischenstand<br />
Viele Gesundheitsentscheidungen sind komplex und haben zukünftige<br />
finanzielle Auswirkungen<br />
Mit Mo<strong>de</strong>llen kann man heute die zukünftigen Auswirkungen von alternativen<br />
Gesundheitsentscheidungen untersuchen bevor die Ausgaben getätigt wer<strong>de</strong>n<br />
Leitlinien und Kriterien für eine gute Qualität bei <strong>de</strong>r Erstellung <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>lle<br />
existieren<br />
Erkrankungsmo<strong>de</strong>llierung gibt Entscheidungsunterstützung bei komplexen<br />
Fragestellungen, kann aber nicht die Verantwortung abnehmen<br />
Mo<strong>de</strong>lle öffnen ein Fenster in die Zukunft<br />
Der Rotsteift ist ein “Feind”, da er einfach und effektiv einzusetzen ist, wir<br />
benötigen jedoch eine intelligentere <strong>Medizin</strong><br />
Wir benötigen einen gesellschaftlichen Dialog über die Zukunft unseres<br />
Gesundheitssystems
Lebenserwartung und Ausgaben in<br />
ausgewählten Gesundheitssystemen<br />
Lebenserwartung<br />
Gesundheitsausgaben<br />
[% BIP]<br />
(2005) (2002)<br />
Schwe<strong>de</strong>n 80,9 Jahre 9%<br />
Deutschland 79,3 Jahre 11%<br />
United Kingdom 78,9 Jahre 8%<br />
USA 77,9 Jahre 15%<br />
Rumänien 71,9 Jahre 6%<br />
Quelle: WHO Statistical Information System, 2007
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit<br />
Aktuelle Gesundheitsreform<br />
Rationierung versus Rationalisierung<br />
Was ist <strong>Gesundheitsökonomie</strong>?<br />
Warum braucht es <strong>Gesundheitsökonomie</strong>?<br />
“Da Himmi in Bayern”<br />
Mo<strong>de</strong>llierung – Fenster in die Zukunft öffnen<br />
Diskussion