Tagungsprogramm - HPE
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Linzer<br />
Psychotherapie<br />
Die Gruppe<br />
Gemeinschaft als Agens in<br />
Psychotherapie und Psychiatrie<br />
Donnerstag, 09. November 2006<br />
Freitag, 10. November 2006<br />
Ehrenschutz:<br />
LH Dr. J. Pühringer, LR Dr. S. Stöger<br />
Ö B V P
VORWORT<br />
Seit unserer 1. Linzer Psychotherapie-Tagung im November 1998, welche unter dem<br />
Motto „Spannungsfeld Psychotherapie – Psychiatrie“ stand, hat sich sehr viel<br />
verändert, nicht nur in unserem Krankenhaus, sondern auch im Fach Psychiatrie.<br />
Fand die 1. Tagung im noch nicht fertig gestellten Ausbildungszentrum statt, ist<br />
mittlerweile der Neubau unseres Krankenhauses abgeschlossen. Auch im Fach<br />
Psychiatrie sind seitdem sehr viele Veränderungen passiert. Der Psychiater ist zum<br />
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie geworden. Das bedeutet, dass die<br />
Psychotherapie innerhalb der Psychiatrie zur Selbstverständlichkeit geworden ist, die<br />
selbst im Facharzttitel zum Ausdruck kommt. Psychiatrische Abteilungen ohne<br />
psychotherapeutische Angebote würden mittlerweile keinen Qualitätsstandards mehr<br />
standhalten.<br />
Wir als Tagungsveranstalter fühlen uns damit bestätigt, psychotherapeutische<br />
Themen innerhalb der Psychiatrie in Form von Tagungen in unserem Krankenhaus<br />
zu behandeln.<br />
Das diesjährige Motto „Die Gruppe – Gemeinschaft als Agens in Psychotherapie und<br />
Psychiatrie“ beschäftigt sich mit Settingfragen, nicht nur in der Psychotherapie und<br />
Psychiatrie, sondern auch in der Psychosomatik, in der Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie (die ja mittlerweile ein eigenes Fach geworden ist) und in der<br />
Arbeit mit Menschen mit Behinderungen. Ebenso wird die Gruppe als<br />
psychotherapeutische Methode in unserer Tagung behandelt.<br />
So wie in den Jahren zuvor soll die Zielgruppe unserer Veranstaltung VertreterInnen<br />
aller im Gesundheitsbereich Tätigen sein, die an psychotherapeutischen Themen<br />
interessiert sind. Auch werden, wie bei der letzten Tagung,<br />
Gebärdensprachdolmetscher bei Bedarf bereitgestellt.<br />
Werner Schöny<br />
Ärztlicher Direktor der Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg<br />
Johannes Fellinger Werner Leixnering Hertha Mayr Anton Tölk<br />
Institut f. Sinnes- Kinder- u. Jugendpsychiatrie Psychosomatik Allgemeine Psychiatrie<br />
u. Sprachneurologie<br />
Für die Organisation verantwortlich das Team des Institutes für Psychotherapie<br />
2
DONNERSTAG, 9.11.2006<br />
9,30 Check in<br />
10,30 Eröffnung: Prim. Dr. Anton Tölk (Linz)<br />
w.Hofr.Univ.Doz.Prim.Dr.Werner Schöny Linz)<br />
Dr. Maximilian Koblmüller (Linz)<br />
LAbg. Dr. Julia Röper-Kelmayr (Linz)<br />
LH Dr. Josef Pühringer (angefragt)<br />
11,00 PETER GASSER-STEINER (Graz): Die Gruppe – ein<br />
Gegenstand im Schnittpunkt der Disziplinen.<br />
Versuch einer Synopsis.<br />
11,30 KURT-BERNHARD GÜNTHER (Wien): Die Bedeutung<br />
der Gruppe in der Psychotherapie bei Kindern und<br />
Jugendlichen<br />
12,00 Mittagspause<br />
13,30 – 16,30 WORKSHOP 1 - 7<br />
WS 1 KURT-BERNHARD GÜNTHER (Wien): Der Beitrag der<br />
Gruppenpsychoanalyse zur Praxis und Diagnostik<br />
in der stationären Psychotherapie<br />
WS 2 HILDEGARD PRUCKNER, MONIKA STAMENKOVIC<br />
(Wien): Psychodrama-Gruppentherapie mit Kindern und<br />
Jugendlichen<br />
WS 3 VOLKER TSCHUSCHKE (Köln): Forschung in der<br />
Gruppentherapie<br />
WS 4 CHRISTIAN JORDA (Wien): Traumatherapie in der<br />
Gruppe<br />
WS 5 GUNI-LEILA BAXA (Graz): Autonomie und Bindung:<br />
Wirk-Kräfte in lebenden Systemen<br />
WS 6 PETER NAWKA (Slowakei), ELISABETH MUSCHIK<br />
(Wien): Eine bedürfnisgerechte Strategie für die<br />
Förderung der psychischen Gesundheit in der EU?<br />
WS 7 RUDOLF HELTZEL (Bremen): Die Gruppe unter Druck<br />
16,30 Pause<br />
17,00 Vortrag:<br />
VOLKER TSCHUSCHKE (Köln): Psychodynamische<br />
Gruppenpsychotherapie – Evidenzbasierte Fakten<br />
3<br />
Moderation:<br />
Anton Tölk<br />
Werner Leixnering<br />
Moderation:<br />
Anton Tölk<br />
Werner Leixnering<br />
Moderation:<br />
Hertha Mayr<br />
Michael Bach
FREITAG, 10.11.2006<br />
Vortrag:<br />
9,00 MICHAEL LINDEN (Berlin): Das therapeutische Milieu; Moderation:<br />
ökologische und psychologische Aspekte Hertha Mayr<br />
Walter Neubauer<br />
Vortrag:<br />
9,30 JAN DE JONGH VAN ARKEL (Schenkenfelden): Moderation:<br />
Therapeutische Gemeinschaft als therapeutisches Johannes Fellinger<br />
Modell für Menschen mit Entwicklungsproblemen Anton Tölk<br />
10,00 - 13,00 WORKSHOPS 8 - 15<br />
WS 08 JAN DE JONGH VAN ARKEL (Schenkenfelden):<br />
Therapeutische Gemeinschaft als therapeutische<br />
alternative Behandlung von Gruppen mit<br />
Entwicklungsproblemen<br />
WS 09 ÅSA LILJENROTH-DENK (Salzburg): Psychodynamischer<br />
Teufelskreis durch Tabuisierung der Behinderung<br />
WS 10 WOLFGANG WIRTH (Ottobeuren): Gruppentherapie für<br />
hörgeschädigte Menschen<br />
WS 11 PETER HARTWICH (Frankfurt): Gruppenarbeit mit<br />
Schizophrenen<br />
WS 12 MICHAEL LINDEN (Berlin): Die posttraumatische<br />
Verbitterungsstörung<br />
WS 13 VOLKER TSCHUSCHKE (Köln): Kurztherapie mit<br />
somatoformen Störungsbildern – Ergebnisse eines<br />
Forschungsprojekts<br />
WS 14 JOSEF SHAKED (Wien): Gruppenanalytische Theorien<br />
WS 15 MANFRED WÜNSCH (Salzburg): Selbstmanagement in der<br />
Erziehung - Ein Training mit Eltern<br />
Vortrag:<br />
13,00 PETER HARTWICH (Frankfurt): Gruppentherapie Moderation:<br />
bei Psychosen Werner Schöny<br />
Vortrag:<br />
13,30 RUDOLF HELTZEL (Bremen): Die Gruppe unter Druck<br />
4
ABSTRACTS<br />
Jan van Arkel (Vortrag):<br />
Therapeutische Gemeinschaft als therapeutisches Modell für Menschen mit<br />
Entwicklungsproblemen.<br />
Wie kann man eine Gemeinschaft zu Therapiezwecken verwenden? Die Theorie der<br />
Therapeutischen Gemeinschaft hat sich in den letzten 50 Jahre zu einer<br />
Therapieform für Menschen mit Verhaltensproblemen (wie Drogenabhängige und<br />
Jungendliche mit Persönlichkeitsstörungen) entwickelt. In dieser Theorie ist die<br />
Therapie als Zweck und die Gemeinschaft als Mittel oder Methode zu sehen. Die<br />
Gemeinschaft soll so die Veränderungen des einzelnen bewirken. Die<br />
Therapeutische Gemeinschaft ist eine organisierte soziale Struktur basierend auf<br />
bestimmten Prinzipien und Methoden. Inkludiert in diese Therapie sind auch<br />
Prinzipien anderer therapeutischer Theorien wie Verhaltenstherapie, Soziales Lernen<br />
und Systemische Perspektiven. Dieser Vortrag soll eine Übersicht über die Theorien<br />
und Modelle der Therapeutischen geben.<br />
Jan van Arkel (Workshop):<br />
Therapeutische Gemeinschaft als therapeutische alternative Behandelung von<br />
Gruppen mit Entwicklungsproblemen.<br />
Es ist nicht möglich alle Menschen mit Problemen individuell therapeutisch zu<br />
behandeln. Der strukturierte Einsatz einer Therapeutischen Gemeinschaft bietet sich<br />
bei Problemen, die auf falschem Lernen basieren, oder bei Gemeinschaftsproblemen<br />
als Alternative an. Ziele sind dabei Entwicklung und Veränderung in Lebensstil und<br />
Verhalten. Die Theorie der Therapeutischen Gemeinschaft findet allgemein für<br />
Süchtige, Jungendliche mit Persönlichkeitsstörungen, in Gefängnissen aber auch in<br />
Einrichtungen für Gehörlosen mit zusätzliche Beeinträchtigungen Anwendung. Wir<br />
sehen wie kontinuierliche Interaktion innerhalb der Gemeinschaft zu Veränderungen<br />
in Haltungen, Einstellungen und Werten führt. Anwendungsbeispiele sind Teil dieses<br />
Workshops.<br />
Guni Leila Baxa (Workshop):<br />
Autonomie und Bindung: Wirk-Kräfte in lebenden Systemen<br />
(Über die Arbeit mit Symptomen in der Methode des Systeme-Stellens)<br />
Als Teilnehmende lebender sozialer Systeme (Familien, Teams, Arbeitsgruppen,<br />
Organisationen usw.) sind wir Menschen in deren Wirkweisen und Abläufe<br />
verwoben. Die spezifischen Arten unseres Eingebundenseins können über das<br />
Stellen so eines Systems gut verdeutlicht und bei problematischen Situationen kann<br />
auch an Hinweisen zu einer Lösung gearbeitet werden.<br />
Der Workshop dient als kurze Einführung in die Methode des Systeme-Stellens - mit<br />
dem Fokus auf die Arbeit mit Symptomen dabei. Bei Interesse kann zu einem<br />
Anliegen aus dem TeilnehmerInnenkreis eine Aufstellung gemacht werden.<br />
5
Peter Gasser-Steiner (Vortrag):<br />
Die Gruppe – ein Gegenstand im Schnittpunkt der Disziplinen.<br />
Versuch einer Synopsis<br />
Der Nahbereich sozialer Beziehungen – jenseits der Familie – ist<br />
wissenschaftshistorisch erst relativ spät ins Blickfeld humanwissenschaftlicher<br />
Analysen geraten. Wie kaum ein anderes soziales Phänomen wurde die Gruppe<br />
unter unterschiedlichsten methodologischen Einstellungen untersucht: vom<br />
Experiment über die Interaktionsanalyse bis zur Netzwerkperspektive. Der Vortrag<br />
will einen Überblick geben, der dem jeweils eigenen Zugang zur Ortsbestimmung<br />
dienen kann.<br />
Kurt-Bernhard Günther<br />
(Vortrag): Die Bedeutung der Gruppe in der Psychotherapie bei Kindern und<br />
Jugendlichen<br />
In diesem Vortrag werden dynamische Gruppenprozesse in der stationären<br />
Psychotherapie von Kindern- und Jugendlichen beschrieben. Diese sich<br />
wechselseitig beeinflussenden Beziehungen (Übertragung, Gegenübertragung,<br />
Projektive Identifizierung etc.) aller Mitglieder der stationären Gemeinschaft sind<br />
sowohl Ausdruck der Psychopathologie der Patienten als auch der inneren Dynamik<br />
des Stationsteams und können diagnostisch und therapeutisch nutzbar gemacht<br />
werden. Ähnliche Gruppenprozesse bestimmen auch Familien-, Einzel- und<br />
Gruppentherapie.<br />
(Workshop): Der Beitrag der Gruppenpsychoanalyse zur Praxis und Diagnostik<br />
in der stationären Psychotherapie<br />
Diskutiert werden Prozesse und Beziehungen, die in der Großgruppe Station und in<br />
den diversen Kleingruppen (Patienten, Pflegepersonal, Therapeuten, Familie usw.)<br />
stattfinden und sich gegenseitig beeinflussen. Diese Dynamik kann für Diagnostik<br />
und Psychotherapie nutzbar gemacht werden.<br />
Peter Hartwich (Vortrag/Workshop):<br />
(Vortrag): Gruppentherapie bei Psychosen<br />
(Workshop): Gruppenarbeit mit Schizophrenen<br />
Hier werden unterschiedliche gruppenpsychotherapeutische Ansätze vorgestellt und<br />
auf die Erfahrungen der Teilnehmer abgestimmt besprochen (akut Kranke auf der<br />
geschützten Station, offenen Station, ambulante Patienten). Ferner geht es um<br />
kreative Verfahren in der Gruppe, die bei Schizophrenen Anwendung finden, z. B.<br />
Computermalerei und bildhauerische Gestaltung mit Steinen (Marmor, Sandstein,<br />
Alabaster), deren Indikation und Kontraindikation.<br />
Rudolf Heltzel:<br />
Die Gruppe unter Druck<br />
Die psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgung ist ohne den Beitrag der Gruppe<br />
undenkbar. Das meint nicht nur spezifische gruppenpsychotherapeutische Angebote,<br />
sondern gilt vor allem für die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Team, in der<br />
Abteilung, in der vernetzten Zusammenarbeit von Professionellen. Psychiatrie<br />
funktioniert nicht ohne „Gruppe“ in diesem Sinne – aber die Gruppe gerät<br />
zunehmend unter Druck: Die dynamischen, rasant ablaufenden Veränderungen im<br />
gesellschaftlichen und gesundheitspolitischen Kontext wirken sich extrem belastend<br />
auf die Zusammenarbeit von Professionellen aus; sie stellen eine große<br />
Herausforderung für die Arbeitsfähigkeit von Gruppen, Teams, Abteilungen und<br />
Netzwerken dar, indem sie regressive und teilweise hoch destruktive<br />
Gruppenprozesse fördern. Wie Gruppen, Teams und ganze Abteilungen bzw.<br />
Organisationen diese Herausforderungen bewältigen und eine kreative<br />
Zusammenarbeit aufrechterhalten und weiter entwickeln können – davon handeln<br />
Workshop und Vortrag.<br />
6
Christian Jorda (Workshop):<br />
„Traumatherapie in der Gruppe“<br />
Die Gruppentherapie erweist sich als notwendige und ergänzende Trauma-<br />
Therapiemethode ( zur EMDR Einzelarbeit) und ist dieser in mancher Hinsicht<br />
überlegen: die einzelnen Phasen und Entwicklungen werden im Seminar gezeigt und<br />
reflektiert. An Hand von Fallbeispielen können die heilenden und Selbstwert<br />
stärkenden Faktoren reflektiert werden. Zusätzlich werden spezifische<br />
psychodramatische Techniken vorgestellt, die in Kombination mit anderen<br />
therapeutischen Angeboten (Musiktherapie, Bewegungstherapie, Kunst und<br />
Ergotherapie) und anderen spezifischen Angeboten im stationären Setting ihre<br />
Wirkung zeigen.<br />
Åsa Liljenroth-Denk (Workshop):<br />
„Psychodynamischer Teufelskreis durch Tabuisierung der Behinderung“<br />
Mit der gesellschaftlichen Norm im Rücken versucht die Bezugsperson Interaktionen<br />
von behinderten Menschen mit auffälligem Verhalten zu kontrollieren. Die<br />
Reaktionen der Bezugsperson sind zu schnell, das Orientierungsverhalten des<br />
behinderten Menschen wird zu wenig beachtet. Das wirkt sich nachteilig auf den<br />
Aufbau einer sicheren Bindung aus Bindungsstress, gestörte emotionale<br />
Austauschverhältnisse bis hin zu herabgesetzter Resilienz entstehen. Dies wiederum<br />
führt zu Veränderungen im Gehirn in Form von Zerstörung von Zellverbindungen,<br />
besonders das Raum-Zeit Kontinuum. Die wiederum das Ich weiter schwächt und in<br />
einer schweren Autonomiekrise des behinderten Menschen seinen Höhepunkt finden<br />
kann.<br />
Lösungen aus dem Teufelskreis herauszukommen sind besonders schwer<br />
anzugehen. Es bedeutet gesellschaftliche und gemeinschaftliche Verhältnisse zu<br />
reflektieren – unter Umständen dem behinderten Menschen mit schweren<br />
Verhaltensauffälligkeiten sozialen Kredit zu geben – die eigene Position als<br />
Bezugsperson zu reflektieren. Wenn die Behinderung als solches von den<br />
Bezugspersonen akzeptiert werden kann, dann erst kann der behinderte Mensch in<br />
seiner Identität bestärkt werden, zu „seiner Gruppe“ finden, und Gemeinschaft<br />
erleben.<br />
• Dieser Workshop zeigt auf, welche Folgen die Tabuisierung der intellektuellen<br />
Behinderung mit sich führt (z. B. psychische Erkrankungen) und was im Vorfeld<br />
durch gezielte pädagogische Interventionen verhindert werden kann.<br />
• Vorstellung des Modells mittels Overheadfolien.<br />
• Erarbeiten von gezielten Fragestellungen in Kleingruppen.<br />
• Diskussion<br />
7
Michael Linden (Workshop):<br />
Das therapeutische Milieu<br />
Ökologische und psychologische Aspekte<br />
Unter einem „Milieu“ versteht man die natürliche und soziale Umgebung eines<br />
Menschen. Wichtige Wohnbedürfnisse sind Vertrautheit, Privatheit, Kontinuität und<br />
Aneignung. Vertrautheit wirkt entlastend und hat eine identitätsstiftende Funktion.<br />
Patienten, die in eine Klinik aufgenommen werden, verlassen ihr häusliches Milieu<br />
und wechseln in ein therapeutisches Milieu, in dem mit therapeutischem Ziel eine<br />
bewusste Strukturierung der Umwelt vorgenommen wird. Jede Klinikumwelt übt<br />
einen positiven und/oder negativen Einfluss aus, sie kann sich also unterstützend<br />
oder behindernd auf die Therapiebereitschaft und den Therapieverlauf auswirken.<br />
Wichtige Typen therapeutischer Milieus sind:<br />
- ein strukturierendes Milieu zur Behandlung der Patienten, die unmittelbare Kontrolle<br />
und Überwachung benötigen<br />
- ein equilibrierendes Milieu zur Behandlung akut Kranker mit hohem Aktivitätsniveau<br />
- ein animierendes Milieu zur Behandlung subakut bis chronisch Kranker mit<br />
geringem Aktivitätsniveau in Rehabilitationsabteilungen, Übergangswohnheimen<br />
oder geschützten Wohngemeinschaften<br />
- ein reflektierendes Milieu auf psychotherapeutisch orientierten Akutstationen und<br />
Psychotherapieabteilungen<br />
- ein betreuendes Milieu zur Behandlung chronisch Kranker, die nicht länger der<br />
Rehabilitation zugänglich<br />
Neben den psychosozialen Aspekten des therapeutischen Milieus spielen auch die<br />
baulich-ökologischen Gegebenheiten eine große Rolle. Zu beachten sind z.B.<br />
Privatheits- und Zugangsregulierung, Abschirmung von physikalischen Belastungen<br />
(z.B. Lärm, Schmutz) oder Ausstattung zur Erfüllung von Grundbedürfnissen<br />
(Nasszelle, Nähmaterial usw).<br />
Da diese psychologischen und ökologischen Charakteristika einer Klinikumwelt von<br />
großer Bedeutung für die Heilung somatischer und mehr noch psychischer<br />
Krankheiten sind, sollte ihnen mehr wissenschaftliche und klinische Aufmerksamkeit<br />
gewidmet werden.<br />
8
Petr Nawka, Elisabeth Muschik (Workshop):<br />
Eine bedürfnisgerechte Strategie für die Förderung der psychischen<br />
Gesundheit in der EU?<br />
Die EK hat ein Grünbuch mit dem Ziel verabschiedet, die psychische Gesundheit der<br />
Bevölkerung in der EU zu verbessern. Dazu wird nun eine Strategie für die<br />
Förderung der psychischen Gesundheit in der Europäischen Union ausgearbeitet.<br />
Falls diese Strategie eine Schwerpunktsverschiebung von den Bedürfnissen der<br />
Institutionen zu den Bedürfnissen der Bevölkerung fördern würde, könnte der<br />
Gemeinschaftsfindung ein wertvoller Dienst erwiesen werden. Warum das so wichtig<br />
für die Förderung der psychischen Gesundheit ist, wird am Beispiel der<br />
Transformationserfahrungen in Michalovce/Slowakei erörtert.<br />
Durch die Übernahme des Linzer Tetralogmodells (Dialog von Klienten, deren<br />
Angehörigen, Professionellen und Angehörigen der Öffentlichkeit) in der Slowakei im<br />
Jahre 1995 erzielten wir in den letzten zehn Jahren zweierlei. Erstens trotz nicht zur<br />
Verfügung gestellter notwendiger Mittel die Realisierung der Psychiatriereform aus<br />
dem Jahre 1991; zweitens eine Verknüpfung der Unterstützung psychischer<br />
Gesundheit der Allgemeinbevölkerung mit der Integration der am schwersten<br />
betroffenen Menschen.<br />
Dies gelang dadurch, dass vor allem diejenigen, die an Schizophrenie leiden und<br />
deren Angehörige in die Transformation zu einem System der integrierten<br />
psychiatrischen Versorgung einbezogen wurden. Das dadurch geschaffene<br />
funktionale Genesungsmodell bezieht sich dabei zum großen Teil auf den<br />
oberösterreichischen Psychiatrieplan als auch auf das kalifornische Recovery-<br />
Modell.<br />
Die so genesenen Menschen lehren nun Schüler an den Mittelschulen mit Hilfe des<br />
Leipziger Schulprojekts „Verrückt, na und?“, um das Tabu der psychischen Probleme<br />
zu brechen und gemeinsam mit den Schülern über psychische Gesundheit und<br />
Erkrankungen zu sprechen. Wiederholt erfahren wir, wie bisher stigmatisierte<br />
Menschen plötzlich infolge ihrer Offenheit von den Schülern bewundert werden.<br />
Die Beschreibung des nunmehr seit der Samtrevolution 15 jährigen Werdegangs in<br />
Michalovce beabsichtigt zu zeigen, wie aus einer Initiative von Unten aus, kombiniert<br />
mit internationaler Unterstützung, eine Demonstrationsregion für das Slowakische<br />
Nationalprogramm für psychische Gesundheit entstand. Die Nutzung des Tetralog-<br />
Modells auf lokaler und internationaler Ebene schuf einen Tetralog auf nationaler<br />
Ebene. Die Verbreitung und Erhaltbarkeit eines solchen Systems in der Slowakei soll<br />
durch die Verwirklichung des Nationalprogramms erreicht werden. Dabei kommt uns<br />
der WHO Mental Health Aktionsplans für Europa hilfreich entgegen. Der in<br />
Bewegung gekommene langwierige Prozess benötigt eine hinreichende politische<br />
Unterstützung. Diese könnte eine effektive Strategie für die Förderung der<br />
psychischen Gesundheit in der EU bieten. Dadurch wäre die notwendige<br />
Rückendeckung bei der Verschiebung der Kräfteverhältnisse von Bedürfnissen der<br />
Institutionen und Dienste zu Bedürfnissen der Menschen gewährt.<br />
Die so vom Kopf auf die Füße gestellte Änderung, getragen von der Gemeinschaft<br />
aller Beteiligten im Tetralog stellt gleichzeitig den Paradigmawechsel von<br />
Patientenbehandlung durch den Psychiater zu multidisziplinären Teamarbeit dar.<br />
Diese Teamarbeit wird gepaart mit der Unterstützung der seelischen Gesundheit der<br />
Bevölkerung.<br />
9
Hildegard Pruckner, Monika Stamenkovic (Workshop):<br />
Psychodrama-Gruppentherapie mit Kindern und Jugendlichen<br />
Psychodrama-Gruppentherapie wurde für die Arbeit mit Erwachsenen konzipiert. In<br />
diesem Workshop sollen die notwendigen Modifikationen für die<br />
gruppentherapeutische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen vorgestellt, erprobt und<br />
besprochen werden.<br />
Josef Shaked (Workshop):<br />
Gruppenanalytische Theorien<br />
Geschichte der Gruppentherapie und Gruppenanalyse, gegenwärtige Anwendungen<br />
und Ausblicke auf die Zukunft<br />
Volker Tschuschke:<br />
(Vortrag): Psychodynamische Gruppenpsychotherapie – Evidenzbasierte<br />
Fakten<br />
Das Up-to-date der Evidenzbasierung psychodynamischer Gruppentherapie in<br />
ambulanten und stationären Settings wird vorgestellt, wobei nicht nur Outcome-,<br />
sondern auch Prozessaspekte dargestellt werden.<br />
(Workshop 3): Forschung in der Gruppenpsychotherapie<br />
Für Interessierte (Praktiker, Forscher) werden auf verständliche Weise zahlreiche<br />
Verfahren zur Qualitätssicherung in der Gruppentherapie vorgestellt (zu Indikation,<br />
Prognose, Outcome, Prozessbögen).<br />
(Workshop 13): Kurzgruppentherapie mit somatoformen Störungsbildern –<br />
Ergebnisse eines Forschungsprojekts<br />
Vorbereitung, Patientenauswahl, Leitungstechnik u. a. wichtige Aspekte der<br />
Handhabung dieses problematischen Klientels werden ausführlich vorgestellt und<br />
diskutiert.<br />
10
Wolfgang Wirth (Workshop):<br />
Gruppentherapie für hörgeschädigte Menschen<br />
In dem Workshop sollen die Möglichkeiten und die Besonderheiten einer<br />
gruppentherapeutischen Behandlung schwerhöriger Menschen untersucht werden<br />
und mit den Workshopteilnehmern anhand eigener kleiner Übungssequenzen vertieft<br />
werden. Die vorgestellten Punkte verstehen sich als Einstieg in einen hoffentlich<br />
bereichernden Diskussionsprozess und Workshop-Prozess. Inwieweit alle Themen in<br />
der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit abgehandelt werden können oder müssen,<br />
hängt teilweise auch vom Interessenschwerpunkt der Teilnehmer ab.<br />
Ablaufplan:<br />
Einführung - Zur Notwendigkeit von Gruppentherapie für Schwerhörige<br />
Schwerhörige Menschen stehen in einem ständigen Spannungsfeld zwischen<br />
Anpassung und kommunikativer Überforderung. Beim Versuch einerseits nicht<br />
behindert zu erscheinen um keine Stigmatisierung zu erleben, andererseits dann<br />
aber durch eine Verstecktaktik kommunikativen Schiffbruch zu erleiden ist ein<br />
Mittelweg nur schwer zu finden und ein täglicher Kraftakt. Eine volle kommunikative<br />
und damit soziale Teilhabe an Gruppenprozessen ist nur schwer zu erreichen und<br />
bedarf besonderer Voraussetzungen.<br />
Soziale Erfahrungen innerhalb einer stabilen und sicheren Gruppe zu reflektieren<br />
gehört damit zu den heilsamsten Erfahrungen mit denen den psychosozialen<br />
Auswirkungen von Hörschädigungen begegnet werden kann.<br />
Workshopinhalte:<br />
- Rahmen- und Strukturbedingungen für gelingende Kommunikation (Technik,<br />
Akustik, etc.)<br />
Welche strukturellen Voraussetzungen sind notwendig damit Kommunikation<br />
klappt?<br />
- Kommunikationsübungen/Kommunikationstheorie<br />
Was ist Kommunikation? Welche Elemente spielen gerade bei der Schwerhörigkeit<br />
eine wichtige Rolle. Ein oft vernachlässigter Aspekt von<br />
Kommunkationsuntersuchungen ist die Pragmatik. Hier vollzieht sich das<br />
„Alltagsgeschäft“ der praktischen Kommunikation und hier wirft eine Hörschädigung<br />
verschiedene Probleme auf.<br />
- Sozialpsychologische Aspekte und Übungseinheiten<br />
Die Sozialpsychologie ist der Teilbereich der Psychologie, der sich unter anderem<br />
mit den Gesetzmäßigkeiten und Mechanismen von Gruppenverhalten, aber auch<br />
von diskriminierendem Verhalten und Aggression wissenschaftlich beschäftigt. Der<br />
Transfer sozialpsychologischen Wissens auf die Thematik der Hörschädigung kann<br />
fruchtbare Einsichten eröffnen.<br />
- Reflektion der eigenen Schwerhörigkeit auf einer Metaebene<br />
Die Fähigkeit mit innerer Distanz die eigenen Bemühungen im Zusammenhang mit<br />
der Schwerhörigkeit zu evaluieren und dadurch auch zielgerichtet zu steuern, kann<br />
eine entscheidende Größe bei der guten Bewältigung einer Hörschädigung sein.<br />
- Ressourcen und Bewältigungsformen<br />
Vorstellung verschiedener Bewältigungsmöglichkeiten einer Schwerhörigkeit.<br />
11
Manfred Wünsch (Workshop):<br />
„Selbstmanagement in der Erziehung – Ein Training mit Eltern“<br />
Jede Erziehung ist manchmal schwierig und stellt eine große Herausforderung für<br />
Eltern dar. Ein grundlegendes Wissen über erzieherische Grundprinzipien und über<br />
Besonderheiten des eigenen Kindes sowie die Kompetenz richtig oder günstig mit<br />
seinem Kind umzugehen, helfen Erziehungsprobleme der Eltern und<br />
Verhaltensprobleme bei Kindern zu reduzieren. Viele Eltern sind mit ihrer Rolle als<br />
Eltern aber überfordert und finden wenige Möglichkeiten vor, sich diese<br />
Kompetenzen anzueignen.<br />
Im Workshop wird ein Elterntraining vorgestellt, das versucht, genau diese Lücke zu<br />
schließen. „Selbstmanagement in der Erziehung – ein Training mit Eltern“ greift dabei<br />
auf neueste verhaltenstherapeutische Ansätze und Entwicklungen zurück.<br />
Über Kompetenz- und Wissenserweiterungen der Eltern wird Einfluss auf das<br />
Erziehungsverhalten und damit das Verhalten der Kinder genommen. Das Training<br />
ist für alle Eltern gedacht, die sich für die Erziehung ihres Kindes interessieren und<br />
besonders gut geeignet für Eltern, die ihre Kinder als schwierig erleben (z.B. Kinder<br />
mit schwierigem Temperament) oder deren Kinder unter bestimmten Störungen<br />
leiden (z.B. expansive Störungen).<br />
Die empirischen Daten hinsichtlich der Effizienz des Trainings ermutigten es 2006 als<br />
Therapiemanual im Hogrefe-Verlag zu publizieren. Im Workshop wird Manual<br />
vorgestellt, mit dem Ziel, dass die Teilnehmer bei weiterer Einarbeitung in das<br />
Thema, Selbstmanagement-Trainings für Eltern anbieten können.<br />
Es gibt sie die erzieherischen Grundprinzipien, die das Leben mit jedem Kind<br />
erleichtern und ihm eine gesunde Entwicklung ermöglichen würden. Entscheidend<br />
ist, dass Eltern sich die nötigen Kompetenzen dazu aneignen bzw. dass es<br />
Therapeuten gibt, die diese Kompetenzen auch vermitteln können und wollen.<br />
12
Curriculum Vitae<br />
Jan van Arkel, Univ. Prof. Dr., Einrichtungsleiter Lebenswelt Schenkenfelden (Eine<br />
therapeutischen Gemeinschaft für Gehörlosen und Taubblinde mit zusätzlichen<br />
Beeinträchtigungen) Psychologe, Psychotherapeut, Theologe, Pastoraler<br />
Psychotherapeut, Autor von Artikeln mit Schwerpunkt systemische und<br />
konstruktivistische Perspektive, Veränderungstheorien und Familienmord.<br />
Guni Leila Baxa, Dr. phil., Jg. 1941, Psychotherapeutin und Supervisorin,<br />
Lehrtherapeutin für Systemische Familientherapie im ÖAGG, Aus- und Fortbildung in<br />
mehreren psychotherapeutischen Vorgehensweisen (Systemische Familientherapie,<br />
NLP, Gestalt, Transaktionsanalyse, Körperarbeit u. a. Mitbegründerin von APSYS<br />
(Institut für Systemische Praxis, Aufstellungs- und Rekonstruktionsarbeit).<br />
Peter Gasser-Steiner, Univ. Prof. Dr. Soziologe (Schwerpunkt: quantitative<br />
Methoden, Medizinsoziologie, Stadtsoziologie, Soziale Probleme), Psychotherapeut<br />
(Individualpsychologe) mit Interesse für psychoanalytische Metapsychologie.<br />
Kurt-Berhard Günther, Dr. phil., Psychotherapeut (IP, GP, PA), Psychoanalytiker,<br />
Lehranalytiker im ÖVIP, Klinischer und Gesundheitspsychologe, Praxis für Einzel-,<br />
Paar-, Familien- und Gruppentherapie.<br />
Peter Hartwich, Prof. Dr. med., Facharzt für Psychiatrie und<br />
Psychotherapie, Psychoanalyse, forensische Psychiatrie. Psychoanalytische<br />
Ausbildung, habilitiert 1977 Thema: Kognitive Störungen bei Schizophrenen.<br />
Außerplanmäßiger Professor 1981 Universität Aachen, seit 1986 Chefarzt der Klinik<br />
für Psychiatrie und Psychotherapie-Psychosomatik des Städtischen Klinikums in<br />
Frankfürt am Main. Autor und Herausgeber von 18 Büchern, 94 Zeitschriften und<br />
Buchbeiträge. Auswahl:<br />
Peter Hartwich, Michael Grube: Psychosen-Psychotherapie. Psychodynamisches<br />
Handeln in Klinik und Praxis. 2. Aufl. Steinkopff, Darmstadt 2003.<br />
Peter Hartwich, Jerry Fryrear: Kreativität, das dritte therapeutische Prinzip in der<br />
Psychiatrie. Verlag Wissenschaft und Praxis, Sternenfels 2002.<br />
Peter Hartwich: Schizophrenie. In H. Böker (Hrsg.) Psychoanalyse und Psychiatrie.<br />
Springer, Berlin-Heidelberg 2006.<br />
Rudolf Heltzel, Dr. med., Arzt für Psychiatrie und Neurologie, Arzt für<br />
Psychotherapeutische Medizin, Psychoanalytiker, Gruppenanalytiker, Supervisor und<br />
Organisationsberater in eigener Praxis (Bremen). Seit 25 Jahren Supervisor/Berater<br />
in den verschiedensten psychiatrisch-psychotherapeutischen Einrichtungen.<br />
Christian Jorda, Psychodrama- Lehrtherapeut, Klinischer und<br />
Gesundheitspsychologe; Langjährige Trauma-Arbeit im forensischen und<br />
psychiatrischen Bereich, sowie vor allem im psychosomatischen Feld.<br />
Hrsg. des Lehrbuches Monodrama- Heilende Begegnung; Springer Verlag<br />
13
Åsa Liljenroth-Denk, geboren 1948 in Schweden, Mutter von 4 Töchtern.<br />
Physiotherapeutin, Hippotherapeutin und Psychotherapeutin mit Zusatzausbildung<br />
Analytische Psychologie, international anerkannt, seit 2004 Lehranalytikerin in<br />
ÖGAP. Supervisorin, Autorin einiger Bücher; darunter „Mit Persona auf<br />
Schattensuche. Erfahrungen aus der analytischen Psychotherapie mit Menschen, die<br />
geistig behindert und psychisch krank sind“ (Verlag Mainz 1996). Åsa Liljenroth-Denk<br />
arbeitet in der Lebenshilfe Salzburg in der Krisenintervention und ist in eigener Praxis<br />
tätig.<br />
Michael Linden, Prof. Dr., Reha-Zentrum Seehof der Deutschen<br />
Rentenversicherung und Forschungsgruppe Psychosomatische Rehabilitation an der<br />
Charité Universitätsmedizin Berlin.<br />
Elisabeth Muschik, Vizepräsidentin d. Mental Health Europe, Vizeobfrau von pro<br />
mente austria, Psychotherapeutin.<br />
Petr Nawka, MUDr., ist Lausitzer Sorbe aus Bautzen und ist seit 1982 in der<br />
Slowakei als Psychiater tätig.<br />
Er gründete 1994 den Verein für seelische Gesundheit Integra in Michalovce. Als<br />
dessen Vorsitzender initiierte und realisierte er zusammen mit Psychiatrieerfahrenen,<br />
deren Angehörigen und Professionellen den Aufbau der gemeindepsychiatrischen<br />
Dienste in der slowakischen Modellregion Michalovce.<br />
Er ist Leiter des slowakischen Antistigmaprogramms „Oeffnet die Türen, öffnet eure<br />
Herzen“ und ist Mitglied des Vorstandes von Mental Health Europe.<br />
Hildegard Pruckner, Beratungslehrerin im AKH Wien (Interdisziplinäre Tagesklinik<br />
für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychosomatik).<br />
Lehrtherapeutin für Psychodrama, Soziometrie und Rollenspiel (ÖAGG).<br />
Josef Shaked, Dr., Honorarprofessor für angewandte Psychoanalyse an der<br />
Universität Klagenfurt, Leiter der Sektion Gruppenpsychoanalyse im ÖAGG,<br />
Mitbegründer der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Gruppenanalyse mit<br />
regelmäßigen Workshops in Altaussee.<br />
Monika Stamenkovic, Dipl. Päd., Psychodrama-Psychotherapeutin.<br />
Volker Tschuschke, Univ. Prof. Dr., Hochschullehrer, Lehrstuhl für Medizinische<br />
Psychologie, Einzel- und Gruppenanalytiker, Psychotherapieforscher.<br />
14
Wolfgang Wirth, Dipl.-Psych., Jahrgang 1962. Klinischer Psychologe,<br />
Psychologischer Psychotherapeut, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut<br />
Mitarbeit Forschungsprojekt für gehörlose Kinder (1990-1993)<br />
Klinischer Psychologe in Rehakliniken für Hörgeschädigte 1994-2005<br />
Leitender Psychologe Klinik „Am Stiftsberg“ 1999-2005<br />
Seit 2005 Psychotherapeut in eigener Praxis<br />
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik<br />
LMU München http://www.paed.uni-muenchen.de/~gsp/index.htm unter<br />
Lehrstuhl/Lehrstuhlmitarbeiter, Wolfgang Wirth<br />
Ausbildungen in Tiefenpsychologie, Gestalttherapie, Verhaltenstherapie,<br />
Körpertherapie. Supervisor & Dozent am Centrum für Integrative Psychotherapie<br />
München (CIP), sowie für Hörgeschädigteneinrichtungen. Weiterbildungen und<br />
Seminare für Gehörlose in Gebärdensprache.<br />
Forschungsschwerpunkte: Traumatische Verarbeitung von Hörschädigungen,<br />
Entwicklung eines Fragebogens zur Bewältigungsmessung für Hörgeschädigte,<br />
Entwicklungspsychologie bei Hörgeschädigten, sozialpsychologische Aspekte der<br />
Schwerhörigkeit.<br />
Literatur zum Schwerpunktthema Hörschädigung<br />
Wirth, W. (1994): Vergleich zweier Lautsprachvisualisierungsgeräte. In Krause,<br />
M. (Projektleiter): Entwicklung eines Systems zur Visualisierung von gesprochener<br />
Sprache und einer Didaktik zum Einsatz dieses Systems im Lautsprachunterricht<br />
Gehörloser. Forschungsbericht. BMFT-Projekt O l VJ8902/8. S. 140 - 159.<br />
Wirth, W. (1997): Psychologische Aspekte von Tinnitus. In: Die psychosoziale<br />
Situation Schwerhöriger und Ertaubter. Tagungsbericht der Jahrestagung der<br />
Schwerhörigenseelsorge. S. 112-117.<br />
Wirth, W. (1998): Rehabilitation und Seelsorge aus psychotherapeutischer Sicht.<br />
Rehabilitation und Seelsorge für Schwerhörige und Ertaubte. Tagungsbericht der<br />
Jahrestagung der Schwerhörigenseelsorge. S. 62-66.<br />
Wirth, W. (2000): Psychologische Möglichkeiten der Rehabilitation bei<br />
Schwindel. Tinnitusforum 4, 2000. S. 19-22.<br />
Wirth, W. (2003): (Hrsg.) Trauma und Hörbehinderung. Hamburg: Signum.<br />
Wirth, W. (2003): Psychisches Trauma und Hörbehinderung. In: Wirth, W.<br />
(Hrsg.), Trauma und Hörbehinderung. (S. 111-139).Hamburg: Signum<br />
Wirth, W. (2003): Psychische Probleme bei CI-Trägern. Die Schnecke. 41, 10-13.<br />
Wirth, W. (2004): Gestalttherapeutische Tinnitustherapie. Gestalttherapie. 18, 2.<br />
59-73.<br />
Wirth, W. (2005): Schwerhörige Menschen mit psychischen Erkrankungen.<br />
Tagungsbericht. http://www.cbp.caritas.de/41.asp?dummy=1&pageNr=2 in:<br />
Dokumentation Fachtagung schwerhöriger Menschen mit psychischen<br />
Problemen.<br />
Wirth, W. (in Druck): Psychologische Aspekte von Hörschädigungen und<br />
therapeutische Angebote für Menschen mit Hörschädigungen. Freiburg: Caritas<br />
Wirth, W. (in Druck). Rehabilitation und Psychotherapie mit erwachsenen<br />
Hörgeschädigten. In Hintermair, M. (Hrsg.), Ethik und Hörschädigung.<br />
Heidelberg: Median.<br />
Wirth, W., Adam, G., Arnold, K. J. (in Vorbereitung): Familienseminare für<br />
Hörgeschädigte als Seelsorge, Sozialberatung und Gruppentherapie.<br />
Wirth, W. (in Vorbereitung): Gestalttherapie bei Hörgeschädigten.<br />
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Manfred Wünsche, Mag. Dr., Studium der Psychologie in Salzburg, Promotion an<br />
der Universität in Bamberg bei Prof. H. Reinecker. Klinischer Psychologe und<br />
Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut - Verhaltenstherapeut. 1992-1998<br />
psychosoziale Arbeit mit Straffälligen sowie Kinder, Jugendlichen und Familien. Seit<br />
1998 ambulante psychotherapeutische Betreuung von Familien (TAF) in Salzburg.<br />
2001 Gründung und Leitung eines psychologisch-psychotherapeutischen<br />
Dienstleistungszentrums in Salzburg (Psycho-Z). In freier psychotherapeutischer<br />
Praxis für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Salzburg tätig. 2005 Publikation<br />
von „Selbstmanagement in der Erziehung – ein Training mit Eltern“. Verleihung des<br />
BVKJ-Förderpreises 2005 der deutschen Bundesvereinigung Verhaltenstherapie im<br />
Kindes- und Jugendalter für das Selbstmanagement-Elterntraining.<br />
16
HINWEISE<br />
VERANSTALTUNGSORT:<br />
OÖ. Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg<br />
Ausbildungszentrum<br />
4020 Linz, Niedernharter Str. 20<br />
VERANSTALTER:<br />
Institut für Psychotherapie und Zentrum für Psychosomatik,<br />
Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie, OÖ. Nervenklinik Wagner-Jauregg<br />
Institut für Sinnes- u. Sprachneurologie, Barmh. Brüder Linz<br />
in Kooperation mit dem/der<br />
ÖBVP<br />
ÖGPP<br />
pro mente Austria<br />
Freundlicherweise werden die Räume vom Ausbildungszentrum der<br />
Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg zur Verfügung gestellt.<br />
ANMELDUNG:<br />
Sekretariat des Instituts für Psychotherapie<br />
(Frau Fastlabend, Frau Hengstschläger)<br />
Tel.: 050 554/62 - 27141<br />
Fax: 050 554/62 - 27144<br />
E-mail: psychotherapie.wj@gespag.at<br />
Details zur Tagung unter: http://www.wagner-jauregg/aktuelles.at<br />
TAGUNGSBEITRAG: € 120,--<br />
Tageskarte Donnerstag: € 80,--<br />
Tageskarte Freitag: € 60,--<br />
Wird vom ÖBVP als Fortbildung für<br />
PsychotherapeuInnen gemäß der Fort- und<br />
Weiterbildungsrichtlinien für<br />
PsychotherapeutInnen und<br />
Psychotherapeuten des BMGF mit<br />
insgesamt<br />
12 Einheiten à 45 Min.<br />
(9.11.2006: 7 Einheiten und<br />
10.11.2006: 5 Einheiten) anerkannt.<br />
12 Stunden Psychiatrie<br />
Die Anmeldung wird mit Eintreffen des Tagungsbeitrages auf dem Konto<br />
verbindlich, eine Anmeldebestätigung wird nicht zugesandt.<br />
17
Bankverbindung:<br />
OÖ. HYPO Landesbank Linz<br />
BLZ 54000<br />
KtoNr.: 0014005235<br />
Die Teilnehmerzahl pro Workshop ist begrenzt.<br />
Das Eintreffen des Tagungsbeitrages entscheidet<br />
über die Reihung zu den Workshops.<br />
Ankündigung:<br />
41. Linzer Psychiatrischer Samstag<br />
11. Nov. 2006, 9,00 bis 13,00 Uhr<br />
Rahmenthema: Die Rolle der Psychotherapie im Rahmen der psychiatrischen Behandlung<br />
Teilnahmegebühr: 20,-- Euro, vor Ort zu entrichten, Anmeldung ist nicht erforderlich<br />
Kontaktadresse: pro mente OÖ., Brigitte Mally, 4020 Linz, Figulystr. 32<br />
office@promenteooe.at<br />
<br />
Tel.Nr.:<br />
Anschrift:<br />
Name:<br />
Aus organisatorischen Gründen ist<br />
für Teilnehmer,<br />
welche Gebärdensprachdolmetscher benötigen<br />
15.Oktober 2006<br />
Anmeldeschluss<br />
3. Wahl Workshop Nr.: /__/__/ /__/__/<br />
2. Wahl Workshop Nr.: /__/ __/ /__/__/<br />
1. Wahl Workshop Nr.: /__/__/ /__/__/<br />
Donnerstag Freitag<br />
Ich melde mich verbindlich zu folgenden Workshops an:<br />
Anmeldung - Workshops<br />
Freitag, 10. November 2006<br />
Donnerstag, 9. November 2006<br />
Die Gruppe - Gemeinschaft als Agens in<br />
Psychotherapie und Psychiatrie<br />
19<br />
Linzer<br />
Psychotherapie
Sponsoren<br />
(Stand bei Drucklegung):<br />
<br />
Absender/Stampiglie<br />
Ich benötige einen<br />
Gebärdensprachdolmetscher<br />
Bitte<br />
ausreichend<br />
frankieren!<br />
Danke<br />
20<br />
An die<br />
OÖ. Nervenklinik Wagner-Jauregg<br />
Institut für Psychotherapie<br />
Wagner-Jauregg-Weg 15<br />
4020 Linz