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Das Pflegehandbuch für Lophophora williamsii (Peyote/Peyotl)

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<strong>Das</strong><br />

<strong>Pflegehandbuch</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong> (<strong>Peyote</strong>/<strong>Peyotl</strong>)<br />

Kakteen<br />

mit Bildern und Texten<br />

geschrieben von Alexander Neusius, im Feb. 2010<br />

umfassende Überarbeitung im Okt. 2012<br />

Die Aufzucht des <strong>Peyote</strong>-Kaktus ist zwar etwas anspruchsvoller als allgemein angenommen aber mit<br />

einigen Kniffen kann jeder, der sich <strong>für</strong> diese schönen Pflanzen interessiert, beste Ergebnisse<br />

erzielen. Geprägt von vielen Vorurteilen wie "...Kakteen brauchen kaum Wasser...im Winter am<br />

besten direkt über die Heizung, sie mögen es warm...usw.", habe ich anfänglich sehr viele unnötige<br />

Fehlschläge bei der Aufzucht hinnehmen müssen. Diese dem Interessierten zu ersparen, ist das Ziel<br />

dieser Seite. Viel Spaß!<br />

www.lophophora-<strong>williamsii</strong>.de<br />

Created by Alexander Neusius 2012 www.lophophora-<strong>williamsii</strong>.de


Inhalt:<br />

Aufzucht und Pflege des <strong>Lophophora</strong><br />

<strong>williamsii</strong>, der <strong>Peyote</strong>(<strong>Peyotl</strong>)-Kaktus<br />

1. Einleitung vegetative Vermehrung<br />

2. Zucht aus Samen –Vorbereitung a) Samen kaufen b) Samen selbst ernten, Fruchtfleisch<br />

entfernen, Samen beizen c) Chinosol bei der Aussaat d) Aussaaterde sterilisieren<br />

3. Aussaat a) Jahreszeit der Aussaat b) Anzuchterde c) Anzuchtgefäß d) Wasser e) Die<br />

Aussaat in der Praxis f) Standort und Licht (natürliches Licht und Pflanzenlampen) g)<br />

Nachgießen h) Düngen i) Deckel endgültig entfernen j) Wasser nach dem Öffnen<br />

4. Umtopfen und finaler Standort a) endgültiger Standort bei natürlichem Licht und<br />

Pflanzenlampen b) Wasser c) Gießen d) Düngen<br />

5. Der Winter oder das Geheimnis der Blüte a) Ort b) Temperatur c) Feuchtigkeit d) Ruhe<br />

6. Der richtige Dünger<br />

7. Substrat<br />

8. Der Pflegekalender<br />

9. Pfropfen/Veredeln a) mit Pfropfröhrchen b) bei größeren Kakteen<br />

10. Neubewurzelung<br />

11. Schädlinge a) Insekten b) Pilzerkrankungen<br />

1. Einleitung vegetative Vermehrung<br />

Die Huichol-Indianer reißen den <strong>Peyote</strong>-Kaktus nicht einfach aus der Erde - er wird vielmehr<br />

mit einem Schnitt, kurz über dem Wurzelansatz, von der Wurzelrübe getrennt. Dies hat den<br />

einfachen und sinnvollen Grund, dass sich der <strong>Lophophora</strong> aus seiner Wurzel regenerieren<br />

kann. Meist treibt er dann sogar mehrere Köpfe (2-4) aus einer Schnittstelle heraus. Der<br />

abgeschnittene Kopf könnte sogar mittels Neubewurzelung (siehe Punkt 10) wieder zum<br />

Leben erweckt werden, was allerdings aus rituellen Gründen nicht geschieht. Es ist also in<br />

einem Arbeitsgang möglich einen <strong>Lophophora</strong>-Kaktus auf 2 Arten vegetativ zu vermehren:<br />

• Kurz über der Wurzel abgeschnitten treibt der <strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong> bei guten<br />

Bedingungen mit mehreren Köpfen neu aus.<br />

• Die abgeschnittenen Köpfe können ebenfalls mit etwas Geduld und dem richtigen Substrat<br />

und Standort neu bewurzelt werden.<br />

Garantiert und sicher gelingt dies beim Trichocereus(Echinopsis)-pachanoi. Es sollte<br />

allerdings nicht direkt über der Wurzel gekappt werden. An der Schnittstelle, einige<br />

Zentimeter über der Wurzel, entstehen nach kürzester Zeit aus den Areolen neue<br />

Verzweigungen. Die Abschnitte können sofort (Vogelsandmethode) neu bewurzelt werden.<br />

Ausführliche Anleitung – siehe Kapitel 9. Pfropfen und 10. Neubewurzelung<br />

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<strong>Lophophora</strong> (<strong>Peyotl</strong>) gepfropft, Kindelbildung 6 Wochen nach dem Schnitt / <strong>Lophophora</strong>-<strong>williamsii</strong>,<br />

Kindelbildung nach Totalschnitt, ca. 5-6 Jahre alt<br />

Sehr brutal anmutende Kindelbildung bei <strong>Peyotl</strong> (<strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong>)<br />

<strong>Peyote</strong>-Kaktus mit Kindelbildung direkt aus der Mitte des Hauptkopfes<br />

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2. Zucht aus Samen<br />

a) Samen kaufen: <strong>Lophophora</strong>-Samen gibt es bei vielen, spezialisierten Kakteengärtnereien<br />

und sind <strong>für</strong> wenige Euro zu haben. Wer Samen bei einer der alteingesessenen<br />

Kakteengärtnereien oder im Kakteenshop bezieht, braucht sich um die Qualität der Samen<br />

keine Sorgen zu machen und liegt immer richtig.<br />

b) Samen selbst ernten, Fruchtfleisch entfernen und beizen: Interessanter ist natürlich die<br />

Nachzucht aus einem eigenen Bestand. Natürlich muss man den <strong>Peyote</strong> zum Blühen bringen<br />

um Samen zu ernten. (Wie bringe ich Kakteen zum Blühen- siehe Kapitel 5. Winter)<br />

Wenn sich die Blüte öffnet, nehme ich einen feinen Pinsel oder Wattestäbchen und<br />

bestäube sie, indem ich mehrfach zart über die gelben Pollen streiche und dann die Narbe<br />

oberhalb des Stempels mit dem Pollen betupfe. <strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong> kann sich selbst<br />

bestäuben oder von einer anderen Pflanze seiner Art bestäubt werden. Wichtig - den Pollen<br />

am Pinsel/Wattestäbchen sieht man kaum, also keine Gewaltaktionen. Nach mehrmaligem,<br />

leichten berühren der Pollensäcke und des Stempels, ist die Bestäubung schon vollbracht<br />

und der Pinsel sowie der Stempel voll mit Pollen. Man kann beobachten, dass sich durch<br />

Berührung die Pollensäcke zum Stempel hin bewegen und sich an ihn schmiegen, was diesen<br />

zusätzlich mit Pollen versorgt.<br />

Die Blüte schließt sich dann langsam und verblüht. Nach einigen Tagen (es kann auch mal<br />

Wochen oder bei einer späten Bestäubung im Oktober erst im folgenden Jahr sein) bildet<br />

sich langsam ein rotes "Würstchen" unterhalb der vertrockneten Blüte und schiebt diese<br />

nach oben - das ist die Frucht. Sie besteht fast nur aus Haut und Samen.<br />

Blütenbestäubung von <strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong> mit einem Wattestäbchen<br />

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Tipps:<br />

• Die Wattestäbchen/Pinsel nach der Bestäubung in nach Sorte getrennten,<br />

beschrifteten und gut verschlossenen Gläsern <strong>für</strong> die nächste Bestäubung<br />

verwenden. Die Sortenreinheit wird damit gewährleistet und es wird unter gleichen<br />

Sorten durch den Austausch der Pollen der Genpool frisch gehalten.<br />

• Bei Bestäubung zwischen ungleichen Sorten (z.B. <strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong> fricii und<br />

caespitosa) erhält man Hybriden -> meist nicht gewollt, aber <strong>für</strong> Experimentierer und<br />

Entdecker ist das Kreuzen von Kakteen sehr interessant und reizvoll!<br />

Stempel (Mitte der Blüte) und Pollensäckchen. <strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong> mit Früchten, darin liegen die Samen.<br />

Wenn die Frucht leicht anzutrocknen beginnt, zupfe ich diese vorsichtig ab und schäle die<br />

Samen heraus. Wichtig - die Samen müssen vollständig vom Fruchtfleisch gereinigt werden.<br />

Reste können später in der Anzuchtschale Schimmel verursachen und die Jungpflänzchen<br />

töten.<br />

Info: Früher verwendete man in der Pflanzenzucht zusätzlich verschiedene Beizen, z.B.<br />

Kaliumpermanganat oder industriell hergestellte Nassbeizen, um anhaftende Pilzsporen an<br />

den Samen zu töten. Heute sind diese Mittel als Pflanzenschutzmittel nicht mehr zugelassen.<br />

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Geöffnete Frucht des <strong>Lophophora</strong>-<strong>williamsii</strong> mit inliegenden Samen, Chinosol und Kaliumpermanganat<br />

Ich habe in der Praxis allerdings äußerst selten Probleme mit Pilzbefall (allgemein<br />

Vermehrungspilze genannt). Gut reinigen, d.h., erst mit einer Pinzette das Fruchtfleisch<br />

vollständig entfernen (ist fummelig, die Samen sind ja nur ganz klein), dann die Samen ohne<br />

Wasser zwischen den trockenen Handflächen oder in einem feinen Sieb gut verreiben, um<br />

den nicht sichtbaren Rest des Fruchtfleisches zu entfernen, reicht nach meiner Erfahrung aus<br />

wenn die Anzuchtschale einen guten Luftaustausch zulässt. Siehe Kapitel 3 c) Anzuchtgefäß.<br />

Bei großen Samenmengen schlage ich nach dem Trennen der Samen vom Fruchtfleisch diese<br />

in ein möglichst fusselfreies Küchenhandtuch ein und reibe sie damit gut durch um<br />

anhaftende Reste zu entfernen. Fruchtfleischreste bleiben im Tuch hängen.<br />

Bei sehr großen Samen (z.B. Opuntia ficus indica) hat sich die "Waschlappenmethode"<br />

meiner Freundin und Bastelfee Nicole gut bewährt:<br />

Die Früchte werden durch ein feines Sieb gestrichen, die Samen bleiben darin liegen.<br />

Anschließend werden die Samen in einen Waschlappen gefüllt, welcher an einer Schnur frei<br />

hängend befestigt ist. Dann werden die Samen anständig "durchgerubbelt". <strong>Das</strong> Ganze wird<br />

so oft - je nach Menge unterschiedlich - mit trockenen Waschlappen wiederholt, bis die<br />

Samen vollständig vom anhaftenden Fruchtfleisch befreit sind. So kann man leicht bis zu 150<br />

Samen in kurzer Zeit vollständig reinigen.<br />

Für <strong>Lophophora</strong> ist, bei sehr großen Samenmengen, eine Abwandlung mit feinerem aber<br />

festem Stoff wie einem Küchenhandtuch ebenfalls gut umsetzbar.<br />

c) Chinosol bei der Aussaat: Chinosol hat keine Zulassung <strong>für</strong> den Pflanzenschutz und darf<br />

deshalb nicht mehr als Pflanzenschutzmittel verkauft und verwendet werden. Früher<br />

benutzte man 1g Chinosolpulver auf einen Liter Gießwasser. Ein zugelassenes Produkt mit<br />

ähnlich guter Wirkung ist derzeit nicht auf dem Markt. Lüften und genau Beobachten ist die<br />

einzige Alternative. (siehe Kapitel 3 c Anzuchtgefäß)<br />

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d) Anzuchterde sterilisieren (dieser Hinweis ist der Vollständigkeit halber aufgelistet, in der<br />

Praxis jedoch nicht unbedingt nötig): Der Sicherheitsfanatiker kann die Anzuchterde in<br />

einem Dampfdruckkochtopf (DDK) keimfrei machen. Dies geschieht bei 130 °C, ca. 1,5<br />

Stunden lang.<br />

Kurzanleitung zur Sterilisation von Anzuchterde: Gestell zum Kartoffelkochen in den DDK<br />

einsetzen, den Boden des Topfes mit Wasser füllen (halb so hoch wie das Gestell),<br />

Kartoffeleinsatz mit Küchentüchern ausgelegt auf dem Gestell platzieren, Anzuchterde<br />

einfüllen, Deckel zu, Herdplatte an. Bei Töpfen mit °C – Anzeige ist die Temperatur leicht zu<br />

ermitteln und zu halten. Bei Töpfen ohne diese Anzeige einfach, nach dem der Stift ganz<br />

oben ist, möglichst 1,5 Std. oder spätestens bis das Wasser verdampft ist. Auf hoher Stufe<br />

durchkochen, Topf abkühlen lassen, Substrat sofort nach Abkühlen verwenden.<br />

Hinweis:<br />

• Die Sterilisation im DDK ist relativ aufwendig und unter häuslichen Bedingungen nie<br />

vollständig sicher. Warum? In ungereinigter Umgebungsluft befinden sich tausende<br />

von Keimen, Sporen usw. Sobald die sterilisierte Erde mit dieser Luft in Berührung<br />

kommt, fängt sie sich also genau diese Keime noch einmal ein. Die Anzahl von<br />

Keimen in der Erde ist zwar stark reduziert aber wer keine Laborumgebung (z.B.<br />

Luftreinigung durch HEPA-Filter) zu bieten hat wird, immer nur ein zweitklassiges<br />

Ergebnis hinbekommen. Die dem Keimling gefährlichen Pilzsporen sitzen direkt auf<br />

der Samenschale!<br />

Falls doch mal ein Pilz nach der Keimung auftaucht - siehe Kapitel 11 b) Pilzerkrankungen,<br />

Vermehrungspilz<br />

3. Die Aussaat<br />

a) Jahreszeit der Aussaat:<br />

• In der Wohnung/Gewächshaus spielt die Jahreszeit keine Rolle, wenn<br />

Pflanzenlampen benutzt werden und die Temperatur kontrolliert werden kann. Die<br />

Temperatur sollte zwischen 18 und 25°C bis max. 35 °C betragen, nachts etwas kühler<br />

ist in Ordnung und sogar förderlich. Wer keine Möglichkeit hat, künstlich zu<br />

beleuchten wählt <strong>für</strong> beste Ergebnisse die Aussaatmonate März bis September.<br />

Aussaaten ohne Pflanzenlampen gehen, ein heller Fensterplatz an der unbebauten<br />

Südseite vorausgesetzt, natürlich auch über die Wintermonate. Allerdings wird die<br />

Keimquote um einiges geringer sein.<br />

• Außerhalb der Wohnung witterungsabhängig zwischen März (auf Nachttemperaturen<br />

achten, sicherheitshalber unter 5°C ins Haus holen) und Anfang August.<br />

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)Anzuchterde (Substrat): Tipps zum Thema gibt es bis zur totalen Verwirrung. Gute<br />

Erfahrungen habe ich gemacht mit:<br />

• mineralische Kakteenerde, gemischt mit 20-50% Kokohum zur Auflockerung, Abdeckung<br />

mit Vogelsand<br />

-> hier gut belüften und beobachten. Gefahr der Schimmelbildung bei völlig geschlossenem<br />

Deckel über mehrere Tage.<br />

-> Kokohum wird eine leicht fungizide Wirkung nachgesagt.<br />

• mineralische Kakteenerde ohne Zuschläge, Abdeckung mit Vogelsand.<br />

Vorteil: Schimmelbildung bei ausreichender Belüftung minimiert.<br />

Nachteil: Material verdichtet, Wachstum nicht ganz so optimal wie bei lockerer Mischerde.<br />

Die Anschaffung rein mineralischer Kakteenerde aus dem Fachhandel (z.B. im Shop) lohnt<br />

sich immer. Sie kann durchaus ohne Beimischungen verwendet werden.<br />

Zuschläge von Substraten auf pflanzlicher Basis sollten höchstens 50 % betragen. Für ein<br />

locker gemischtes Anzuchtsubstrat kann ich auf Grund seiner guten Eigenschaften die<br />

Zugabe Kokohum empfehlen. (erhältlich in Gartenmärkten oder im Shop)<br />

Bei humus- oder torfhaltigem Zuschlag unbedingt darauf achten, dass man stark<br />

vorgedüngte Produkte vermeidet - je karger, also nährstoffarmer die Erde ist, desto weniger<br />

kann sich ein Pilz ernähren.<br />

<strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong> braucht vor allem Mineralien und -wenn überhaupt- wenig pflanzliche<br />

Bestandteile im Substrat. (weitere Info zur mineralischen Erde - siehe Kapitel 7. Substrat)<br />

Zusammengefasst: Mineralische Erde ist unbedingt erforderlich. Alle Nährstoffträger wie<br />

Dünger, handelsübliche Blumenerde, vorgedüngte Kakteenerde, Komposterde usw.<br />

weglassen. Kokohum ist unproblematisch. Anishaltiger Vogelsand ist empfehlenswert.<br />

Rein mineralische Kakteenerde und Pressballen aus Kokohum<br />

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c)Anzuchtgefäß: Als Anzuchtgefäß eignet sich vieles, was bereits im Haushalt vorhanden ist.<br />

Durchsichtige Frischhalteboxen mit Deckel, nicht zu flache Schalen aller Art mit Klarsichtfolie<br />

überzogen, kleine Anzuchtgewächshäuser usw. sind alle sehr gut geeignet. Worauf es<br />

ankommt, ist:<br />

• eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit (gespannte Luft)<br />

• Luftaustausch (ggfs. Löcher bohren oder leicht zu öffnender Deckel)<br />

• eine ständig feuchte Oberfläche (leicht zu öffnender Deckel)<br />

• genügend Licht im Aufzuchtgefäß (Optimal: die Seitenwände sind ebenfalls<br />

durchsichtig)<br />

• Substrathöhe ca. 3-3,5 cm (nicht mehr)<br />

• Platz bis zum Deckel mindestens 4 cm, maximal 20 cm<br />

Besitzt das Aufzuchtgefäß diese Kriterien, ist es richtig!<br />

Verschiedene Aufzuchtgefäße <strong>für</strong> den <strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong>. Die leicht geöffneten Deckel über Tag garantieren<br />

feuchte "gespannte" Luft und beugen dem Pilzbefall der Keimlinge vor. Die abgebildeten Saatschalen enthalten<br />

ca.1.500 Samen.<br />

Kleine Löcher im Deckel/Folie und an den Seiten beugen Pilzbefall und Algenbildung vor.<br />

Sind die Löcher zu groß wird die Oberfläche schnell austrocknen und die Keimung einiger<br />

Samen verhindern. Eine weitere Lüftungsvariante ist das leichte Öffnen des Deckels am Tag<br />

(nur einen Spalt) und Schließen in der Nacht.<br />

In der Keimphase muss die Oberfläche immer leicht feucht gehalten werden. Über mehrere<br />

Tage angefeuchtete <strong>Lophophora</strong>samen, die dann noch einmal ganz austrocknen keimen in<br />

der Regel nicht mehr!<br />

d)Wasser: In der Keimphase (und nur dann!) kann Leitungswasser verwendet werden.<br />

<strong>Das</strong> einzige Wasser, welches <strong>für</strong> aufgelaufene, d.h., gekeimte Kakteen in Frage kommt, ist<br />

reines Regenwasser. Kakteen vertragen keinen Kalk im Wasser. Wenn sie ausdauernd mit<br />

kalkhaltigem Wasser gegossen werden, leiden sie mit der Zeit an einer hässlich braunen<br />

Ablagerung direkt über der Erde. <strong>Das</strong> Substrat wird immer alkalischer, der Kaktus kann sich<br />

nicht mehr vernünftig entwickeln oder stirbt sogar ab.<br />

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e) Die Aussaat in der Praxis: Sind die Anzuchterde, Samen, das Anzuchtgefäß und eine<br />

Sprühflasche beisammen, kann es losgehen!<br />

<strong>Das</strong> Substrat wird in ein geeignetes Anzuchtgefäß gefüllt und leicht angedrückt, so dass es<br />

eine ebene Fläche bildet. 3 bis 3,5 cm Substrathöhe sind richtig. Mehr Substrathöhe kann zu<br />

viel Wasser stauen und ist damit schädlich.<br />

Anschließend wird das Substrat vollständig mit einer Sprühflasche befeuchtet.<br />

Wichtig - es darf keinerlei Staunässe entstehen! Überschüssiges Wasser aus geschlossenen<br />

Schalen unbedingt entfernen. <strong>Peyote</strong> gedeiht nicht im Morast - etwas mehr als handfeucht<br />

ist ideal.<br />

Die Samen nun auf die geglättete Oberfläche des Substrates legen und leicht andrücken.<br />

• Nicht mit Erde überdecken, <strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong> ist ein Lichtkeimer.<br />

Ein guter Bodenkontakt von drei Seiten sollte bestehen, welcher durch das andrücken schon<br />

gewährleistet wird. Eine leichte Schicht Vogelsand verhindert Pilzbildung durch Anisöl und<br />

sorgt da<strong>für</strong>, dass die Wurzeln in die richtige Richtung, nämlich nach unten, wachsen.<br />

Die Vogelsandschicht darf nur so hoch aufgefüllt werden, dass noch Licht durchdringt, was<br />

bei einer Sandschicht höchstens in Samendicke gewährleistet ist. Dann wird das Behältnis<br />

verschlossen.<br />

Vogelsand gibt es in der Tierhandlung (nur den Anishaltigen verwenden) oder im<br />

Kakteenshop.<br />

Keinen Dünger zu diesem Zeitpunkt zugeben! Dünger=Pilznahrung!<br />

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Fotoserie zur Aussaat von <strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong> mit Pflanzenlicht im Herbst 2012<br />

Vorbereitung: <strong>Lophophora</strong>-Samen, Aussaatgefäß, Kokohum, Pflanzenlampe (hoher blau/rot-<br />

Anteil) 15 Watt, mineralische Erde, Vogelsand.<br />

50% vorgequollenes Kokohum und 50 % mineralische Kakteenerde werden vermengt - das<br />

aufgeweichte Kokohum ist so feucht, dass ein zusätzliches Besprühen des Anzuchtsubstrates<br />

nach dem vermischen nicht mehr notwendig ist.<br />

<strong>Das</strong> vermengte Anzuchtsubstrat wird gleichmäßig in der Anzuchtschale verteilt und die<br />

<strong>Peyote</strong>samen lose darüber gestreut.<br />

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Nun wird das Substrat mit einem glatten Gegenstand (im Bild ein einfacher Deckel) leicht<br />

flach gedrückt, wodurch die Samen guten Kontakt mit der feuchten Erde bekommen aber an<br />

der Oberfläche (Licht!) bleiben. Für das anschließende Abstreuen mit Vogelsand eignet sich<br />

ein z.B. einfacher Pfefferstreuer.<br />

Mit verschlossenem Deckel wandert die fertige Saatschale unter die Pflanzenlampe.<br />

f)Standort und Licht (natürliches Licht, Pflanzenlampen): <strong>Das</strong> fertige Saatgefäß wird nach der<br />

Aussaat an einen sonnigen bis halbschattigen Platz gestellt. In der Wohnung ist das die<br />

Fensterbank Richtung Südost bis Südwest oder der überdachte Balkon bei angemessenen<br />

Temperaturen. Wer einen Garten hat, kann sie dort an einer geeigneten Stelle unterbringen.<br />

Im Gewächshaus sollten die Samenschalen wegen den z.T. sehr hohen Tagestemperaturen<br />

möglichst tief stehen.<br />

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Vorsicht! - die direkte Sonneneinstrahlung der Mittagssonne kann an manchen Tagen im<br />

Frühjahr und Anfang Hochsommer sehr stark sein. Wassertropfen, die sich an den<br />

Innenseiten des Minigewächshauses bilden, wirken dann wie kleine Lupen die evtl.<br />

vereinzelte Keimlinge verbrennen.<br />

In einer extremen Hitzeperiode mit völlig wolkenfreiem Himmel schattiert man<br />

vorsichtshalber ein wenig (z.B. mit einem sehr leichten, durchsichtigen Tuch) oder stellt sie<br />

über die Mittagszeit halbschattig - beispielsweise hinter höhere Pflanzen.<br />

Info: In der freien Natur keimt <strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong> meist im Schatten unter Sträuchern.<br />

Dieser Standort hat noch genug Licht (gilt ebenso <strong>für</strong> Deutschland im Sommer) um eine<br />

ausreichende Helligkeit zu garantieren.<br />

Die zweite Möglichkeit, beispielsweise <strong>für</strong> den Winter oder unzureichenden<br />

Lichtverhältnissen in der Wohnung, ist die Lichtversorgung mittels Leuchtstoffröhren oder<br />

platzsparenden Pflanzen-Kompaktleuchtstofflampen, umgangssprachlich<br />

Energiesparlampen.<br />

Ich benutze im Winter beide Varianten: sowohl eine Kakteen-Aufzuchtstation mit<br />

Leuchtstoffröhren (siehe Bild) als auch Kompaktleuchtstofflampen. Immer mal wieder stelle<br />

ich im Winter eine Testschale auf die helle Fensterbank ohne Zusatzbeleuchtung - geht auch,<br />

aber bringt eine geringere Keimquote.<br />

Eine Aufzuchtstation mit Röhren ist günstig selbst herzustellen und zu unterhalten: mit<br />

einem Tapeziertisch aus dem Keller, zwei Halterungen <strong>für</strong> die Leuchtkörper, ggfs. einer<br />

Zeitschaltuhr und den Leuchtstoffröhren selbst, ist man mit ca. 50-60 € durch. Für den<br />

Unterhalt kann man bei 2 Lampen zu 36 Watt und 8 Stunden Laufzeit etwa 3,50 € pro Monat<br />

rechnen.<br />

Wenn die Wohnung weniger Platz bietet, empfehlen sich freihängende Pflanzenlampen, am<br />

besten Kompaktleuchtstofflampen (CFL Compact Fluorescent Light) mit speziellem<br />

Lichtspektrum <strong>für</strong> Pflanzen. Die Anschaffungskosten sind vergleichbar und wenn<br />

Lampenschirme oder einfache Glühbirnenfassungen bereits vorhanden sind, sogar um mehr<br />

als die Hälfte günstiger. Der Verbrauch ist ebenfalls mit nur 15 Watt pro Lampe (kleinstes<br />

Modell) sehr kostensparend. Bei wenigen Saatschalen sind 15-25 Watt<br />

Energiesparleuchtmittel <strong>für</strong> sehr gute Ergebnisse ausreichend. Es natürlich auch Modelle mit<br />

200 Watt und mehr - diese sind <strong>für</strong> größere Anbauvorhaben/Flächen zu empfehlen.<br />

Die Farbtemperatur der CFL´s sollte zur Samenaufzucht idealerweise bei 6500 K liegen.<br />

Duallampen mit sowohl 2700 K (Blüte) als auch 6500 K (Wuchs) sind ebenfalls geeignet.<br />

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Kompaktleuchtstofflampe, kurz CFL (CFL=Compact Fluorescent Light) <strong>für</strong> die Pflanzenbeleuchtung<br />

Zusammengefasst noch einmal die Möglichkeiten der Beleuchtung <strong>für</strong> Aussaaten:<br />

Pflanzen-Leuchtstoffröhren:<br />

• sinnvoll wenn genügend Platz vorhanden ist<br />

• viele namhafte Hersteller bieten gute Röhren mit speziellem Licht <strong>für</strong> Aussaaten an<br />

• sparsam im Verbrauch und Anschaffung<br />

Energiesparende Pflanzenlampen (CFL):<br />

• platzsparende Variante<br />

• Lichtfarbe (Farbtemperatur) weiß/blau mit 6500 Kelvin - werden oft vom Hersteller<br />

als "Grow" bezeichnet<br />

• kann bei bei Bauart mit Lampensockel E27 ohne weiteres in jede herkömmliche<br />

Glühbirnenfassung geschraubt werden<br />

• bei Lampensockel E40 ist zusätzlich eine E40-Fassung (i.d.R. sinnvoll kombiniert mit<br />

einem Reflektor) notwendig<br />

• günstig in Verbrauch und Anschaffung<br />

-> im Shop sind speziell auf die Bedürfnisse von <strong>Lophophora</strong> (<strong>Peyotl</strong>) passende Lampen<br />

erhältlich<br />

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Keinesfalls sollte zu einfachen Glühlampen oder Neonröhren gegriffen werden, da sie ein<br />

völlig unbrauchbares Lichtspektrum abliefern. Natriumdampflampen sind teurer in Kauf und<br />

Verbrauch und dann sinnvoll, wenn es sich nicht um Aussaaten, sondern große<br />

Pflanzensammlungen handelt welche - z.B. in einer Wohnung - nur unzureichend mit<br />

natürlichem Licht versorgt werden.<br />

Weitere Informationen zu Pflanzenlampen – siehe Kapitel 4. Umtopfen und finaler<br />

Standort oder hier-> Info Pflanzenlampen<br />

Natriumhochdruckdampflampen Vorschaltgeräte Reflektoren<br />

<strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong> Aufzuchtanlage mit Leuchtstoffröhren<br />

Kakteen-Aufzuchtanlage <strong>für</strong> <strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong>, Trichocereus pachanoi und Selenicereus grandiflorus. Im<br />

Vordergrund mit bereits geöffneten Saatschalen. Die Beleuchtungsdauer ist mit einer Zeitschaltuhr auf 10<br />

Stunden pro Tag eingestellt.<br />

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Frisch ausgesäte <strong>Lophophora</strong>-<strong>williamsii</strong> im Mini-Gewächshaus unter Kunstlicht - Lichtfarbe coolwhite<br />

Jetzt heißt es, Ruhe bewahren, beobachten und abwarten. Die ersten Samen laufen nach<br />

ca. 7-14 Tagen auf. <strong>Das</strong> Wachstumstempo der ersten Zeit ist im Vergleich zum späteren<br />

Wachstum sehr schnell. Man sollte sich also keine Gedanken machen, wenn das Ganze<br />

nach einiger Zeit ins stocken zu geraten scheint.<br />

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g)Nachgießen: Solange sich Tropfen an Decke und Seiten des Mini-Gewächshauses (siehe<br />

Bild oben) oder Gefäßes zeigen, ist genug Wasser vorhanden. Es wird dann leicht<br />

nachgesprüht, wenn die Oberfläche auszutrocknen droht, was täglich beobachtet werden<br />

sollte. Da die Gefäße bis auf einige Löcher völlig geschlossen sind, halten sie das Wasser<br />

recht lange. Beim "nachgießen" verwendet man, um die frischen Keimlinge nicht<br />

auszuwaschen, eine Sprühflasche die fein vernebelt. Nur so viel sprühen, dass das Substrat<br />

gut durchfeuchtet aber nicht triefend nass ist.<br />

Aufzuchtbehälter mit ersten, frisch aufgelaufenen <strong>Peyote</strong>. Sie Erde besteht aus 1/4 Kokohum und 3/4<br />

mineralischer Kakteenerde, Abdeckung Vogelsand<br />

h)Düngen: Zusätzlicher Dünger ist in der ersten Zeit absolut nicht zu empfehlen. Bei zu<br />

früher Düngung riskiert man leicht einen Pilz oder "vergeilte" Pflänzchen. Vergeilen ist ein<br />

unnatürliches, zu schnelles Längenwachstum, welches sich sowohl bei zu hohen (Stickstoff-<br />

)Düngergaben als auch unzureichenden Lichtverhältnissen einstellt. Wenn dem<br />

mineralischen Substrat etwas Kokohum beigefügt wurde entsteht ein leichter, tolerierbarer<br />

Düngeeffekt - höhere Dosierungen sollten es keinesfalls sein.<br />

Wer nur mineralisches Substrat ohne Kokohum verwendet und unbedingt düngen möchte:<br />

Dünger mindestens 3 bis 4-mal so hoch verdünnen, wie auf der Packung angegeben, stark<br />

belüften ohne die Oberfläche austrocknen zu lassen! Vollzeitjob :)<br />

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i) Deckel endgültig entfernen: Der Deckel kann im Allgemeinen nach ca. 2 Monaten endgültig<br />

von der Anzuchtschale entfernt werden. Samen, die bis dahin nicht gekeimt sind, kommen<br />

auch nicht mehr.<br />

j) Wasser nach dem Öffnen: Wenn der Deckel/die Folie vollständig entfernt ist, sprüht man<br />

mit Regenwasser immer erst dann nach, wenn die Erde vollständig bis zum Boden<br />

durchtrocknet ist. Unbedingt darauf achten, dass auch jetzt keine Staunässe entsteht.<br />

Zu reichliches Befeuchten erzeugt im Wiederholungsfall Wurzelfäule und zerstört die<br />

<strong>Lophophora</strong>-Keimlinge mit Sicherheit. Wenn das Übergießen vermieden wird, ist man vor<br />

Pilzbefall ab jetzt sicher.<br />

4. Umtopfen und finaler Standort<br />

<strong>Das</strong> erste Mal Umtopfen geschieht am besten immer im Frühjahr, wenn die kleinen Kakteen<br />

ein robustes Stadium erreicht haben. Bei geeignetem Substrat (mineralisch, max. 1/4<br />

Zuschlag Kokohum oder Kakteenerde) kann dies durchaus 1 Jahr auf sich warten lassen.<br />

Früher pikieren ist möglich - die Gefahr, die feinen Wurzeln ernsthaft zu beschädigen ist<br />

dann aber sehr groß.<br />

• Pikiert wird immer bei trockener Erde.<br />

Dazu nehme ich ein Stäbchen oder Gabel und lockere den angrenzenden Boden rund um die<br />

Kakteenbabys leicht auf. Dann greife ich mit einem unter die <strong>Lophophora</strong>, um sie vorsichtig<br />

aus der Erde zu heben. Diese setze ich, in kleinen Gruppen oder bei sehr kräftigen Gesellen<br />

auch einzeln, in vorher mit mineralischer Kakteenerde gefüllten, kleinen Töpfen. Die Töpfe<br />

sollten im unteren Viertel mit Tonscherben oder groben Aquarienkies gefüllt sein, um<br />

Staunässe zu verhindern.<br />

Spezielle Rübentöpfe, erhältlich im Kakteenshop oder sehr gut sortierten Gartenmärkten,<br />

sind gut, aber in einem sehr frühen Stadium, bei ausreichender Höhe des Töpfchens, noch<br />

nicht zwingend notwendig.<br />

Die sich bis dahin entwickelte kleine Rübenwurzel sollte ganz im Substrat verschwinden, der<br />

grüne Kakteenkörper schaut heraus. Dann fülle ich vorsichtig mit Aqarienkies auf.<br />

Anfänglich ist der Kies oftmals genau so hoch, wie die Kakteen selbst - das ist in Ordnung, sie<br />

wachsen recht schnell darüber hinaus, nur überdecken sollte man die Kakteen natürlich<br />

nicht.<br />

Aquarienkies sieht optisch gut aus, erfüllt aber noch eine weitaus wichtigere Aufgabe:<br />

Der Aquarienkies hält das Substrat im Topf gleichmäßig und lange feucht (nicht nass!). Er<br />

sorgt <strong>für</strong> das perfekte Erdklima und schützt durch schnelles Austrocknen seiner<br />

Oberfläche den nässeempfindlichen Wurzelhals (Übergang Kopf/Wurzel) des <strong>Lophophora</strong><br />

<strong>williamsii</strong>. Er ist trotz seiner Einfachheit ein nicht zu unterschätzendes Hilfsmittel.<br />

->Aquarienkies<br />

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• Wichtig! - Direkt nach dem Umtopfen wird niemals gegossen.<br />

Ich warte mindestens 10 Tage mit dem Befeuchten der Erde, nur auf diese Weise haben<br />

verletzte Wurzeln die Chance zu verheilen und die Wunden zu schließen.<br />

nach gut einem Jahr pikierte <strong>Lophophora</strong> sehr früh pikiert, nach ca. 6 Monaten<br />

<strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong> nach dem ersten Umtopfen in typischen Rübentöpfen<br />

So kann man die kleinen <strong>Peyote</strong> weitere 1-2 Jahre gedeihen lassen. Der richtige Zeitpunkt<br />

ein zweites Mal umzutopfen ist dann gekommen, wenn sie beginnen sich gegenseitig im<br />

Weg zu stehen.<br />

Kleine <strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong> in typischen Rübentöpfen, ca. 0,4-0,8 cm Durchmesser<br />

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<strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong> 2-3,5cm Durchmesser, ausgetopft<br />

a) endgültiger Standort: Für meine private Sammlung ist der beste Standort im Frühjahr bis<br />

Herbst auf dem Balkon, Terrasse oder auf der Fensterbank. Wichtig ist die Möglichkeit vor<br />

Regen zu schützen. Ständig feuchtes Erdreich ist, besonders direkt am Übergang von Wurzel<br />

zum Kakteenkörper, immer gefährlich. Südost bis Südwestseite mit Dach oder Überstand ist<br />

also Ideal.<br />

Reine Ost oder Westseite geht ebenfalls zur Überbrückung gut, ist aber kein Dauerzustand.<br />

Die Nordseite ist nicht geeignet.<br />

Wer ein Gewächshaus mit guter Lüftung besitzt stellt seine <strong>Peyote</strong> natürlich dort hin. Bei<br />

fehlendem Freiluftstandort, ist die innere Fensterbank eine beste Wahl.<br />

Pflanzenbeleuchtung bei <strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong> (Peytol/<strong>Peyote</strong>)<br />

Wenn sich keine geeigneten Lichtverhältnisse in der Wohnung finden lassen muss in jedem<br />

Fall auf Pflanzenlampen zurückgegriffen werden. Es gibt diese in verschiedensten Arten - die<br />

Übersicht gibt Hilfe, welche Art der Beleuchtung in Frage kommt:<br />

benötigtes Licht - grundsätzlich wird zwischen der Wachstumsphase und der Blütenphase<br />

unterschieden. Von den Herstellern sind entsprechende Kennzeichnungen wie "Grow",<br />

"Wachstum", "6500 Kelvin", "Farbtemperatur blau/weiß" oder "Flower", "Blüte", "2700<br />

Kelvin", "Farbtemperatur rot/gelb" angegeben. Ebenfalls sind Dualleuchtmittel erhältlich, die<br />

beide Eigenschaften vereinen. Viele namhafte Hersteller geben auch in einem Diagramm die<br />

genaue Strahlungsverteilung an, wie in diesem Beispiel:<br />

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Diagramm Strahlungsverteilung der Osram Plantastar 250 Watt. Grobe Interpretation: hoher Gelb-/Rotanteil<br />

wenig blau = Lampe eher auf Blüte, Frucht, allgemein "Ertrag" ausgelegt - keine reine Wachstumslampe!<br />

In der Regel ist die Farbtemperatur der Pflanzenlampen angegeben - diese sollte zur<br />

Samenaufzucht und Wachstumsphase bei 6500 K (blau/weiß) liegen, <strong>für</strong> die Blütenphase<br />

wählt man Lampen mit 2700 K (gelb/rot). Duallampen verbinden beide Farbtemperaturen,<br />

sie leuchten mit 6500 K und 2700 K Farbtemperatur.<br />

(Farbtemperatur = der Lichteindruck, im menschlichen Auge, Angabe in K=Kelvin)<br />

Schaubild Farbtemperatur<br />

2.000 K 2.700 K(elvin) 6.700 K 12.000 K<br />

Dies sind wichtige Orientierungshilfen - ist keine besondere Angabe vorhanden und der<br />

Hersteller dazu noch unbekannt am besten vom Kauf absehen. Es besteht die Gefahr, eine<br />

"normale" Glühlampe mit gefärbtem Außenglas und null Wirkung zu erwerben.<br />

die Größe der zu beleuchtenden Sammlung - besitze ich einen einzelnen <strong>Lophophora</strong> oder<br />

eine ganze Plantage?<br />

Ein einzelner <strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong> oder eine kleine Gruppe Kakteen ist problemlos über<br />

eine Kompaktleuchtstofflampe (CFL= Compact Fluorescent Light), 15 oder 20 Watt<br />

ausreichend zu beleuchten. Wählt man ein kleines Modell mit integriertem Reflektor,<br />

welches in eine übliche Glühlampenfassung E27 passt, ist kein weiterer Aufwand notwendig.<br />

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<strong>Das</strong> notwendige Vorschaltgerät ist in der Lampe integriert - nur eindrehen und Licht an!<br />

Fazit: Günstig in Anschaffung und Verbrauch, keine nennenswerte Wärmeentwicklung. Für<br />

Einzelpflanzen und kleine Sammlungen geeignet.<br />

Handelt es sich dagegen um eine größere Kakteensammlung, empfiehlt sich alleine schon<br />

aus Kostengründen CFL´s mit höheren Wattzahlen (z.B. 125 oder 200 Watt). Diese besitzen<br />

neben dem integrierten Vorschaltgerät üblicherweise einen E40-Schraubsockel, also ist auch<br />

eine entsprechende Fassung notwendig. Ein Reflektor mit bereits eingebauter, passender<br />

Fassung, sorgt <strong>für</strong> die Möglichkeit einer sicheren und festen Montage und lenkt die<br />

Lichtstrahlen gezielt auf die Pflanzen. Um einen 100 % sicheren Betrieb zu gewährleisten,<br />

sollte erwägt werden einem Elektriker die Montage und Verkabelung zu überlassen.<br />

Fazit: Günstig in Anschaffung und Verbrauch, irrelevante Wärmeentwicklung. Zum Betrieb ist<br />

mindestens eine entsprechende Fassung E40 und sinnvollerweise ein Reflektor notwendig.<br />

Für mittlere und große Sammlungen.<br />

In Gewächshäusern, großen Räumen mit vielen Kakteen und im allgemein im gewerblichen<br />

Anbau werden meist Natriumhochdruckdampflampen (HPS) und Metallhalogenlampen<br />

(MH) von 250 -1000 Watt pro Lampe eingesetzt. Oftmals entscheiden sich<br />

Züchter/Liebhaber auch kleinerer Pflanzengruppen <strong>für</strong> diese aufwendige Art der<br />

Pflanzenbeleuchtung. Gründe sind die langjährig bestätigten, sehr zuverlässigen Ergebnisse<br />

die weltweit mit HPS/MH-Lampen privat und im professionellen Bereich erzielt werden und<br />

die sehr gute Lichtausbeute. Natriumhochdruckdampflampen benötigen neben dem<br />

Reflektor/E40-Fassung noch zusätzlich ein externes, zur Wattzahl der einzusetzenden Lampe<br />

passendes Vorschaltgerät. Im Gegensatz zu den Kompaktleuchtstofflampen ist dieses nicht<br />

im Sockel des Leuchtkörpers fest eingebaut. Es bedarf allerdings nur ein Vorschaltgerät <strong>für</strong><br />

beide Lampentypen - insofern diese die gleiche Wattzahl aufweisen. HPS und MH-Lampen<br />

werden im Betrieb sehr warm - der äußere Glaskolben wird im Betrieb bis auf 300 °C erhitzt,<br />

was bei sehr kleinen Räumen zu einem allgemeinen Wärmeproblem werden kann und auch<br />

direkt schaden kann, wenn der Abstand zu den Pflanzen zu knapp bemessen ist.<br />

Fazit: Die aufwendigste der vorgestellten Varianten in Anschaffung, Betrieb und Installation,<br />

sehr hohe Wärmeentwicklung (ggfs. Zusatzbelüftung durch Ventilatoren notwendig)<br />

Positiv - jahrelange Erfahrung und belegte Erfolge aus dem Bereich des professionellen<br />

Pflanzenbaubetriebes. Beste Lichtausbeute. Für viele Pflanzenliebhaber der Inbegriff von<br />

Pflanzenlampen.<br />

was kann/will ich monatlich an Stromkosten investieren? - einfache Stromkostenberechnung<br />

<strong>für</strong> Pflanzenlampen<br />

Natürlich spielen neben der Anfangsinvestition <strong>für</strong> Pflanzenlampen auch die laufenden<br />

Stromkosten eine Rolle, diese sind je nach Aufwand der Anlage und Brenndauer der Lampen<br />

auf einer Skala von "unauffällig" bis "horrend" einzuordnen.<br />

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Folgend eine einfache Anleitung zur Stromkostenberechnung von Pflanzenlampen.<br />

Angaben, die ich zur Berechnung benötige:<br />

Addition Wattzahl aller Lampen (incl. Zusatzgeräte!). Wie viele Stunden/Tag soll sie<br />

betrieben werden. Was kostet die Kilowattstunde bei meinem Stromversorger (€/kWh).<br />

Formel: (Wattzahl*Stunden)/1000*Preis in € = €/Tag<br />

Beispiel mit einer Pflanzenlampe CFL 15 Watt, Brenndauer 8 Std./Tag, Strompreis 0,25 € pro<br />

kWh<br />

(15 Watt x 8 Stunden) : 1000 x 0,25 € = 0,03 €/Tag -> 0,9 €/Monat -> 10,95 €/Jahr<br />

CFL mit integr. Reflektor 20 Watt CFL 200 Watt<br />

Metallhalogenlampe (Wuchs) 400 Watt Natriumhochdruckdampflampe (Blüte) 400 Watt<br />

Weitere Informationen zu Pflanzenlampen und Licht –> Info Pflanzenlampen<br />

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Hinweis zu allen Standorten:<br />

• Der <strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong> muss immer langsam an das volle Sonnen- oder Lampenlicht<br />

gewöhnt werden wenn der neue Standort viel heller als der bisherige ist. Ein leichtes<br />

Schattieren über gut 2 Wochen ist in dem Fall absolut von Vorteil.<br />

• Sind die Kakteen an das Licht gewöhnt, sind keine Verbrennungen mehr zu erwarten<br />

• Ein leicht rötlicher Sonnenbrand legt sich nach einigen Wochen und ist kein Grund zur<br />

Sorge<br />

• Bei Außenstandort und zu erwartenden Nachttemperaturen unter 5 °C gehört der <strong>Peyote</strong><br />

sicherheitshalber ins Haus<br />

Vorsicht! - den <strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong> nie aus der Winterruhe oder der schattigen Wohnung<br />

direkt in die pralle Sonne stellen! Die erste Frühjahrssonne ist sehr aggressiv.<br />

Kleine <strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong> nach dem Winterquartier: gut vor Sonnenbrand geschützt durch einen netzartigen<br />

Stoff<br />

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Dieser <strong>Peyote</strong>-Kaktus ist durch zu schnellen Wechsel vom Schatten in die pralle Sonne nach nur 2 Stunden<br />

völlig verbrannt<br />

b) Wasser: <strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong> wird am besten von „unten“ gegossen, d.h., der Rübentopf<br />

wird in Wasser getaucht, bis er sich vollgesaugt hat. Danach überschüssiges Wasser<br />

unbedingt gut abtropfen lassen.<br />

Dies ist aus zwei Gründen die beste Methode:<br />

• da nur bei vollständig abgetrocknetem Substrat gegossen wird, nimmt die Erde kaum<br />

Wasser von oben auf, es läuft einfach an den Innenrändern des Topfes am Substrat vorbei.<br />

Was oben eingeschenkt wird, läuft so, in beinahe gleicher Menge unten wieder heraus.<br />

• die Wollbüschel werden nicht nass und pappen nicht zusammen.<br />

<strong>Das</strong> Wasser sollte reines Regenwasser sein, wie es vom Himmel fällt. Da Fluss-, Bach oder<br />

Leitungswasser je nach Gegend immer mehr oder weniger Kalk enthält, mache ich davon nur<br />

im absoluten Notfall einmal Gebrauch.<br />

c) Gießen nach dem Umtopfen: Eine der häufigsten Fragen zum Thema lautet: Wie oft gieße<br />

ich meinen Kaktus?<br />

Faustregel <strong>für</strong> das Gießen von <strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong>:<br />

Gegossen wird dann, wenn das Substrat vollends durchgetrocknet ist.<br />

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Zeitspannen (1-mal in der Woche, 1-mal im Monat....) spielen überhaupt keine Rolle, wer<br />

sich auf das Substrat verlässt liegt immer richtig!<br />

Für die viele Kakteenliebhaber ist es anfänglich etwas schwer einzuschätzen, ob das Substrat<br />

ganz trocken ist oder nicht. Deshalb hier ein einfacher kleiner Tipp <strong>für</strong> die ersten Monate mit<br />

dem neuen <strong>Peyotl</strong>: Den Topf über Nacht auf eine Glas- oder Metallplatte stellen. Hat sich<br />

morgens unter dem Blumentopf eine feuchte Stelle gebildet ist noch Feuchtigkeit in der<br />

Erde. Ist unter dem Topf alles staubtrocken, kann der <strong>Lophophora</strong> definitiv gegossen<br />

werden.<br />

Je besser man seine Pflanzen kennt, desto leichter fällt die Einschätzung. Ich hebe meine<br />

Töpfe nur kurz an, und erkenne sofort am Gewicht, wann es soweit ist.<br />

Tipp: Aquarienkies unterstützt das Erdklima nach dem Wässern durch langes halten einer<br />

konstanten, optimalen Feuchte!<br />

d) Düngen: Ab dem ersten Umtopfen kann normal gedüngt werden. Die Kakteen vertragen<br />

gut die normale Düngemenge.<br />

Ich empfehle eine Düngung alle 3-4 Wochen. Nur Kakteendünger verwenden! (Warum? -<br />

siehe Punkt 6 Der richtige Dünger)<br />

5. Der Winter oder das Geheimnis der Blüte<br />

Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Kakteenbesitzer ihre Schätze zwar jahrelang auf der<br />

Fensterbank pflegen, sie mit bestem Spezialdünger versorgen, regelmäßig abstauben und<br />

die Mexiko-Blumenpötte sogar selbst getöpfert haben, aber sie noch nie in voller Blüte<br />

bestaunen konnten. Viele Leute wissen gar nicht, dass ihre Kakteen überhaupt blühen<br />

können. Schade, man bringt sich dadurch um eine Belohnung <strong>für</strong> seine Bemühungen und um<br />

die Chance, die Prachtexemplare durch Samen zu vermehren. Man muss sich allerdings<br />

einige Zeit von ihnen trennen...<br />

• Blüten erhalte ich, wenn ich meine Kakteen von etwa Mitte Oktober bis Anfang<br />

März ins Winterquartier räume und dort möglichst ohne einen Tropfen Wasser<br />

überwintere.<br />

a) Ort: <strong>Das</strong> perfekte Winterquartier ist bei mir der Wintergarten. Dort stehen sie<br />

platzbedingt in einer Ecke mit wenig Licht, verursacht durch milchige Scheiben, was aber<br />

überhaupt kein Problem ist. Licht ist in dieser Zeit nicht so wichtig, nur ganz dunkel geht<br />

natürlich nicht. Weitere sehr gute Orte sind ungeheizte Hausflure und Treppenhäuser, kühle<br />

Vorratsräume mit Fenster, helle Keller, und Dachböden mit Fenster.<br />

b) Temperatur: Wenn die Temperatur zwischen 8-15 °C im Winterquartier liegt wird der<br />

<strong>Peyote</strong> zuverlässig zwischen Frühjahr und nächstem Herbst eine Blüte nach der anderen<br />

bilden. Höhere Temperaturen werden den Kaktus unter dem unbedingt zur Blütenbildung<br />

wichtigen Wasserentzug zu sehr zusetzen.<br />

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Wer schon einmal versucht hat, einen <strong>Peyote</strong> in der warmen Wohnung zu "überwintern"<br />

kennt das Resultat, spätestens Anfang Januar sieht der <strong>Peyote</strong> erbärmlich aus und ist<br />

annähernd verdurstet.<br />

Wichtig ist folgendes zu wissen: Die Blüten bilden sich nicht trotz der niedrigen Temperatur<br />

und dem Wasserentzug, sondern genau und nur deswegen!<br />

c)Feuchtigkeit: <strong>Das</strong> letzte Mal gieße ich am Tag bevor ich ins Winterquartier umräume - je<br />

nach Witterung etwa Mitte Oktober. Der Kies, der das Substrat abdecken sollte (bei<br />

Interesse siehe Shop), und die niedrige Temperatur halten die Feuchtigkeit noch recht lange<br />

in der Erde. Langsam trocknet die Erde dann ganz aus und der Kaktus verliert leicht an<br />

Volumen. Er zieht sich sozusagen nach innen zurück, um die Blüten <strong>für</strong> das Frühjahr<br />

anzulegen. Falls ich den Eindruck habe, der Kaktus braucht unbedingt Wasser, gieße ich<br />

natürlich auch mal zwischendurch, aber sehr sparsam! Dies sollte maximal 1-2 Mal in der<br />

Winterruhe nötig sein. Ist es öfter notwendig steht der Kaktus zu warm.<br />

d)Ruhe: Selbstverständlich gönne ich den <strong>Peyote</strong>-Kakteen im Winterquartier so viel Ruhe wie<br />

möglich. Sie sollen sich auf die Blüte vorbereiten; ständiger Platzwechsel und wechselnde<br />

Lichtverhältnisse sind da<strong>für</strong> eher ungeeignet.<br />

Ins Winterquartier sollten alle <strong>Peyotl</strong>/<strong>Peyote</strong>-Kakteen ab einem Alter von 2-3 Jahren. Da<br />

vor diesem Alter sowieso keine Blüte entsteht, ist es besser die ersten Winter in eine<br />

Vollwachstumsphase zu verwandeln. Pflanzenlampen und ggfs. Dünger machen den Winter<br />

zur Sommerzeit! :)<br />

6. Der richtige Dünger<br />

Der perfekte Kakteen-Dünger <strong>für</strong> <strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong> besteht aus Kali, Phosphor und<br />

Stickstoff. Dazu kommen noch einige weitere Stoffe, die der Kaktus zu seinem Wohlbefinden<br />

braucht: Magnesium, Schwefel, Eisen, Zink und einige andere Stoffe, die in Kleinstmengen<br />

benötigt werden. Im Prinzip die gleichen Stoffe, die in handelsüblichem Blumendünger<br />

ebenfalls vorhanden sind; allerdings gibt es einen wichtigen Unterschied: Die<br />

Zusammensetzung in Bezug auf den Stickstoffanteil.<br />

Kakteendünger (und nur dieser ist zu empfehlen), der sich <strong>für</strong> <strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong> eignet,<br />

besitzt einen sehr geringen Stickstoffanteil, was auch logisch ist, wenn man sich das<br />

langsame, gedrungene Wachstum des <strong>Peyote</strong>-Kaktus ansieht. Da Stickstoff ein massives<br />

Höhen- und Längenwachstum fördert, sorgt er in hohen Dosierungen <strong>für</strong> ein unnatürliches<br />

und ungesundes Aussehen des <strong>Peyotl</strong>. Ich benutze einen Dünger "NPK 3-1-5", das bedeutet<br />

3 % Stickstoff (N), 1 % Phosphor (P) und 5 % Kalium.<br />

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Faustregel <strong>für</strong> die Zusammensetzung von Kakteendünger <strong>für</strong> <strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong>:<br />

Man kann mit gekauftem Kakteendünger wenig falsch machen, wenn man darauf achtet,<br />

dass der Stickstoffanteil (N) nicht höher als die Hälfte der Anteile Phosphor (P) plus Kalium<br />

(K) ist.<br />

Gedüngt werden kann alle 3-4 Wochen während der Wachstumsperiode (wer einen Teil<br />

seiner Kakteen nicht ins Winterquartier stellt und auf Blüten zugunsten des Wachstums<br />

verzichtet - Pflanzenlampen benutzen! - kann ganzjährig düngen.<br />

• Tipp 1: Bei nicht ganz optimaler Zusammensetzung des Düngers (N höher als ½ von P+K)<br />

lieber etwas sparsamer düngen als angegeben. Vergeilen oder das Platzen des <strong>Lophophora</strong><br />

könnte sonst die Folge sein!<br />

• Tipp 2: Kompost, Wurmerde, Humus, Torf nur in schwacher Beimischung (höchstens 1/4)<br />

zusetzen. Erstens sind die Nährstoffverhältnisse oft nicht einschätzbar, zweitens weil zu viel<br />

Humus und <strong>Peyotl</strong> einfach nicht zusammenpassen - <strong>Peyote</strong> = Wüstenbewohner!<br />

Durch handelsüblichen Blumendünger mit zu hohem Stickstoffanteil ist dieser <strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong> viel zu<br />

schnell gewachsen und an mehreren Stellen aufgeplatzt - er hat (nachdem ihn mir sein Besitzer mehrere<br />

Monate in Pflege gab) überlebt!<br />

-> im Kakteenshop biete ich einen ausgewogenen Kakteendünger aus rein natürlichen und<br />

ausgewogenen Inhaltsstoffen an.<br />

7. Substrat<br />

Beim Substrat sollte, wenn man dauerhaft gesunde Pflanzen haben möchte, kein Experiment<br />

gestartet werden. Nur rein mineralisches Substrat kommt in Frage. Dieses besteht mit<br />

kleinen Abweichungen aus: Lehmerde (kein Ton), Quarzsand, Lava-, Ziegelgrus und Bimskies<br />

oft unter Zuschlag von Vermiculit, Blähschiefer, gebrochenem Blähton und Bentonit. Ich<br />

mische mein Substrat gerne selbst. Am besten <strong>für</strong> den Anfänger ist es allerdings fertiges<br />

Substrat aus dem Kakteenfachhandel (leider in den meisten Gartenmärkten nicht zu finden).<br />

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Ein Zuschlag von 1/4 torf- oder humushaltiger Kakteenerde oder Kokohum, um das Substrat<br />

locker zu halten ist in Ordnung aber nicht zwingend notwendig. Ein ausgewogenes rein<br />

mineralisches Substrat, Kokohum und torfhaltige Kakteenerde findet ihr im Shop.<br />

Handelsübliche Blumenerde <strong>für</strong> Blühpflanzen gehört definitiv nicht hinein!<br />

8. Der Pflegekalender<br />

<strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong> caespitosa, ca. 6 Jahre alt in letzter Blüte, Mitte Oktober, auf dem Weg ins<br />

Winterquartier<br />

• Januar: Die Kakteen stehen im Winterquartier. Kontrolle der Temperatur (zwischen<br />

8°C und 15°C), ansonsten Ruhe gönnen. Nur im Notfall sparsam gießen.<br />

• Februar: Winterruhe. Saatgut <strong>für</strong> das nächste Frühjahr bestellen.<br />

• März: Abwarten, Sommerstandort vorbereiten.<br />

• April: Die Wachstumszeit beginnt langsam. Ich bringe meine Kakteen aus dem<br />

Winterquartier an ihren Sommerstandort. Wenn dieser draußen ist und<br />

Nachttemperaturen unter 8 °C zu erwarten sind, stelle ich sie aber nachts wieder in<br />

die Wohnung. Ich gieße nun moderat von unten an. Die Wurzeln haben ihre volle<br />

Kraft eingebüßt, also durchnässe ich noch nicht völlig. Der Auszug vom<br />

Winterquartier ist auch die beste Gelegenheit zum Umtopfen. Beim Umtopfen auf<br />

Schädlingsbefall an den Wurzeln achten. Bei sehr sonnigem Wetter ein paar Tage<br />

leicht schattieren. Ab April kann wetterabhängig leicht gedüngt werden.<br />

• Mai: <strong>Das</strong> Wachstum ist in vollem Gange. Früchte, die es im letzten Jahr nicht mehr<br />

zur Entwicklung geschafft haben, schießen nun hervor. Normal Düngen. Guter Monat<br />

zum aussäen - ideale Tagestemperatur, bei förderlicher Absenkung in der Nacht.<br />

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Ende Mai bis Anfang August ist die beste Zeit um Pfropfungen vorzunehmen. Volle<br />

Düngung (alle 3-4 Wochen) ist angesagt.<br />

• Juni: Die <strong>Peyotl</strong> befinden sich nun in ihrer Hauptwachstumsphase und strotzen vor<br />

Kraft. Erste Blüten haben sich bereits gebildet, die ich nach würdiger Betrachtung<br />

und Fotografie, bestäube. Erste Samen ernten.<br />

• Juli: Schauen und staunen. An der Blütenpracht erfreuen ist jetzt die Hauptaufgabe -<br />

wie schön! Blüten bestäuben. Samen ernten.<br />

• August: Blüten bestäuben. Samen ernten.<br />

• September: Blüten bestäuben und Samen ernten. Ende September, je nach<br />

Witterung manchmal auch erst Anfang-Mitte Oktober stelle ich die Düngung langsam<br />

ein.<br />

• Oktober: Ein letztes Mal gieße ich reichlich im Oktober. Je nach Witterung und<br />

letztem Wässern kann das Anfang/Mitte, aber in einem warmen Monat auch Ende<br />

Oktober sein. Die letzten Früchte werden geerntet und die Samen gelagert. Je nach<br />

herrschenden Temperaturen und bei Gefahr von Nachtfrösten sollte jetzt ins<br />

Winterquartier umgesiedelt werden.<br />

• November: Spätestens jetzt geht es ab ins Winterquartier. Ein relativ heller,<br />

trockener Platz Temperatur mit 10 °C (+/- 2-3 °C), ist ideal. Wassergabe komplett<br />

einstellen - keine Angst, auch kleine, zweijährige <strong>Peyote</strong> überstehen das schadlos bei<br />

angemessener Temperatur.<br />

• Dezember: Ruhe, Kontrolle der Temperatur und Geduld sind angesagt. Ohne<br />

Winterruhe keine Blüten!<br />

9. Pfropfen/Veredeln<br />

Warum wird gepfropft/Veredelt?<br />

• Pfropfungen können eine lebensrettende Maßnahme darstellen, z.B. bei Wurzelfäule<br />

durch übergießen<br />

• aus ästhetischen Gründen (zwei verschiedene Kakteenarten werden miteinander<br />

verbunden)<br />

• um das Wachstum von schnellwachsenden auf langsam wachsende Kakteen zu<br />

übertragen<br />

Eine Pfropfung des <strong>Peyotl</strong>/<strong>Peyote</strong> kann immer dann ausgeführt werden, wenn Kakteen in<br />

der Wachstumsphase sind - d.h. entweder im Sommer (outdoor/indoor) oder im Winter<br />

(indoor) mit Hilfe von Pflanzenlampen.<br />

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a) Sämlingspfropfung - Pfropfung mit Pfropfröhrchen:<br />

Wenn sehr kleine <strong>Lophophora</strong> gepfropft werden sollen, empfiehlt sich die Verwendung von<br />

Pfropfröhrchen. Sie bestehen aus einem durchsichtigen Schlauch/Röhrchen (etwa 3-4 cm<br />

und ca. 6 mm Innendurchmesser) und einem zweiten, dünneren Röhrchen (oder Holz, im<br />

Bild unten ein Holzdübel) welches leicht hineingeschoben werden kann. Eine an der<br />

Stirnseite des Innenröhrchens eingeklebte Polsterung ist notwendig - erstens um den<br />

Keimling nicht zu verletzen, zweitens hat sie eine abdichtende Funktion. Durch die<br />

Polsterung wird die Luftfeuchtigkeit im äußeren Schlauch gehalten und es entsteht<br />

sozusagen ein Mikrogewächshaus. Schaumstoff hat sich da<strong>für</strong> gut bewährt; er hält die<br />

Feuchtigkeit. dichtet ab und gleitet problemlos in das Außenröhrchen hinein und wieder<br />

heraus.<br />

Praxis:<br />

Bauanleitung/Beispielbild <strong>für</strong> ein einfaches, selbstgebautes Pfropfröhrchen<br />

• Spitze des Pereskiopsis abschneiden<br />

• die ersten Blätter und Dornen unter dem Schnitt entfernen (ca. 1/2 der Gesamtlänge<br />

des Außenröhrchens)<br />

• <strong>Peyotl</strong>-Keimling schneiden und versetzt auf den Pereskiopsis aufsetzen (Leitbündel<br />

des Pereskiopsis außen, bei <strong>Lophophora</strong> in der Mitte!)<br />

• Außenröhrchen vorsichtig darüber schieben und auf den stehengebliebenen Blättern<br />

des Pereskiopsis aufsetzen<br />

• Innenröhrchen mit Schaumstoffpolsterung einschieben und locker andrücken<br />

• nach ca. 5 Tagen können die Röhrchen entfernt und das Wachstum beobachtet<br />

werden<br />

Eine Auswahl an Pfropfröhrchen <strong>für</strong> kleinere und größere Sämlinge findet Ihr im -> Shop<br />

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) pfropfen größerer Kakteen:<br />

Zum Pfropfen von großen <strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong> braucht man folgende Dinge: eine<br />

Unterlage (der Kaktus auf den gepfropft wird), den Pfröpfling, Rasierklinge oder sehr<br />

scharfes Messer, ein Desinfektionsmittel auf Alkoholbasis! (kein Chlor), Feuerzeug,<br />

Gummibänder oder Streifen von Klarsichtfolie, flache Holzstäbchen.<br />

Zuerst wird die Unterlage vorbereitet. Als sehr gute Unterlage <strong>für</strong> etwas größere<br />

<strong>Lophophora</strong>-Köpfe hat sich Trichocereus pachanoi (San Pedro) herausgestellt. Aber auch<br />

andere, schnell wachsende Arten sind sehr gut geeignet. Zu bevorzugen sind Säulenkakteen,<br />

wobei ein befreundeter Kakteengärtner auch sehr gute Ergebnisse mit Opuntien als<br />

Pfropfunterlage erzielt. Ich nehme Trichocereus pachanoi und bin bisher immer sehr gut<br />

gefahren. Pereskiopsis spathulata ist bestens <strong>für</strong> sehr kleine Köpfe (Sämlingspfropfung s.u.)<br />

geeignet.<br />

Die Unterlage wird mit einer vorher desinfizierten und abgeflammten Klinge glatt<br />

abgeschnitten. Anschließend werden die Rippen in steilem Winkel über 45° zum Rand hin<br />

abfallend abgeschnitten. So entsteht in der Mitte eine Erhöhung, in der mittig das Leitbündel<br />

gut zu sehen ist. Nun wird der Pfröpfling vorbereitet, indem er ebenfalls, sauber und glatt,<br />

über der Wurzel oder der schadhaften Stelle abgeschnitten wird.<br />

Natürlich wird hier ebenfalls die Klinge vorher mit alkoholischer Desinfektionslösung<br />

abgerieben und kurz abgeflammt. Nun werden die Unterlage und der Pfröpfling genau<br />

Leitbündel auf Leitbündel verbunden, das heißt der Pfröpfling vorsichtig aufgelegt. Mit<br />

elastischen Gummibändern oder Klarsichtfolie wird der Pfröpfling vorsichtig, evtl. unter<br />

Zuhilfenahme von flachen Holzstäbchen, fixiert. Ich achte sehr darauf, keine Quetschungen<br />

zu verursachen.<br />

Der gepfropfte Kaktus braucht nun einen leicht schattigen Standort. Ganztägige, volle<br />

Sonneneinstrahlung ist in diesem Stadium Stress pur und höchstens 2-3 Stunden am Tag <strong>für</strong><br />

das Gelingen hilfreich. Förderlich ist auf jeden Fall eine über eine über 4-5 Tage gehaltene<br />

leicht erhöhte Luftfeuchtigkeit. Ich stelle den Kaktus zu diesem Zweck in ein kleines<br />

Minigewächshaus mit offenen Klappen, dessen Boden mit leicht feuchtem Blähton ausgelegt<br />

ist. Nach ca. 5 Tagen können die Gummibänder vorsichtig entfernt werden, der Pfröpfling ist<br />

nun angewachsen und kann an seinen gewohnten Standort zurück.<br />

• Tipp <strong>für</strong> Sicherheitsfanatiker: Die Umgebungsluft ist immer voll von verschiedenen Keimen,<br />

Sporen, Hefen usw., aus diesem Grund benutzen viele Gärtner eine durchsichtige Impfbox<br />

mit 2 Löchern, gerade groß genug um die behandschuhten Hände durchzustecken. Diese<br />

wird innen gründlich desinfiziert und geschlossen. Nach einer Wartezeit von einigen Minuten<br />

wird der Kaktus eingestellt und die Pfropfung kann losgehen.<br />

->Wichtig: wenn mit Desinfektionsmitteln gearbeitet wird besteht extreme Explosionsgefahr<br />

(außer verdünntem Wasserstoffperoxyd - nicht flammbar), wenn das Schneidewerkzeug<br />

innerhalb der Box abgeflammt wird oder das Werkzeug glühend eingeführt wird!<br />

Abflammen immer mit Abstand außerhalb!<br />

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Keimlingspfropfung <strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong> (<strong>Peyotl</strong>) auf Pereskiopsis mit einem Pfropfröhrchen<br />

Fotoserie einer Veredelung von <strong>Lophophora</strong>-<strong>williamsii</strong> auf Trichocereus (Echinopsis)<br />

pachanoi: (Fotoserie der Pfropfung erstellt am 01.08.2010)<br />

Vorbereitung der Pfropfung Der erste Schnitt. Er muss möglichst gerade geführt werden...<br />

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...hier werden die Rippen abgeschrägt.... ...so sollte der fertig präparierte San Pedro dann aussehen...<br />

Es folgt ein gerader Schnitt durch den <strong>Lophophora</strong>-<strong>williamsii</strong>... ...und mit einer leichten Drehung aufgesetzt...<br />

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..vorsichtig angedrückt, so sollte die Pfropfung gelingen! Fertig gepfropfte <strong>Lophophora</strong>-<strong>williamsii</strong> auf San Pedro<br />

Nun kommen die Kakteen ins Minigewächshaus, um gespannte Luft zu garantieren<br />

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6 Wochen nach der Pfropfung Nach zehn Monaten ist das Volumen fast verzehnfacht!<br />

Beispiel einer Pfropfung mit Hilfe von Klarsichtfolie:<br />

Frisch gepfropft, die Folie fixiert den Pfröpfling auf der Unterlage. Nach einigen Tagen ist alles verwachsen<br />

10. Neubewurzelung<br />

Neubewurzelung kann manchmal der einzige Weg sein, den geliebten <strong>Lophophora</strong> bei<br />

Schädlingsbefall der Wurzel oder Wurzelfäule zu retten. Die Neubewurzelung gelingt am<br />

sichersten in der Wachstumsphase im Sommer, im Winter muss auf Pflanzenlampen<br />

zurückgegriffen werden um den <strong>Lophophora</strong> zur Wurzelbildung anzuregen.<br />

Erst fülle ich ein sauberes Gefäß mit ca. 5 cm absolut trockenem Vogelsand und glätte die<br />

Oberfläche. Dann wird die Wurzelrübe mit einer möglichst sterilen Klinge (siehe Pfropfung)<br />

knapp unter dem Körper ganz glatt gekappt und der Kopf des Kaktus sanft mit der<br />

Schnittstelle auf den Sand gesetzt.<br />

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• Empfehlung: Noch sicherer ist das Lagern des abgeschnittenen Kopfes über 5-7 Tage<br />

an einem schattigen Platz, bevor dieser in den Sand gesetzt wird. Die Schnittfläche<br />

trocknet an, bildet ein hauchdünnes Häutchen und schützt so zusätzlich vor Keimen,<br />

die Fäulnisprozesse einleiten könnten.<br />

Wenn durch Wurzelfäule oder Schädlinge die Schädigung tiefer in den Kaktus hineingeht,<br />

muss ich natürlich so hoch schneiden, bis ich nur noch gesundes, festes Gewebe vorfinde.<br />

Allerdings gibt es hier auch eine Grenze; die Hälfte <strong>Peyotl</strong>-Körpers wird es in der Regel nicht<br />

mehr schaffen sich zu bewurzeln. Nach dem Aufsetzen schütte ich noch etwas Sand an, so<br />

dass der Kaktus satt, nicht ganz zur Hälfte im Sand eingebettet liegt. Nun stelle ich den<br />

Kaktus an einen halbschattigen Platz und gönne meinem Patienten volle 10 Tage Ruhe. Nach<br />

dieser Zeit befeuchte ich nur leicht mit der Sprühflasche, je nach Witterung etwas mehr oder<br />

weniger, so dass die Feuchtigkeit nur ein wenig in den Sand dringt. Ab der 3-4 Woche<br />

befeuchte ich stärker, das Substrat kann jetzt ruhig einmal ganz durch gießen komplett<br />

durchfeuchtet werden, und der Standort kann ins Helle verlegt werden. Ab der Woche 4-5<br />

stelle ich die Kakteen dann an den gewohnten Ort und bewässere normal mit den anderen<br />

Kakteen. Ab der 5-6 Woche kann man den neu bewurzelten Kaktus vorsichtig aus der<br />

trockenen Erde nehmen und in frische, trockene und mineralische Erde umtopfen. Wie<br />

immer beim Umtopfen warte ich vorsichtshalber wieder 10 Tage vor dem ersten gießen. <strong>Das</strong><br />

Wachstum wird jetzt nach meiner Erfahrung einige Zeit stagnieren, das ist normal weil der<br />

<strong>Lophophora</strong> nach der Neubewurzelung natürlich mit der weiteren Ausbildung seiner Wurzel<br />

beschäftigt ist.<br />

<strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong>, neu bewurzelt in reinem Vogelsand, Wurzelbildung nach 3 Monaten<br />

Dieser <strong>Lophophora</strong> wurde sofort nach dem Abschneiden, also ohne antrocknen der<br />

Schnittfläche in Vogelsand zur Neubewurzelung gesetzt.<br />

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Bild eines neubewurzelten Trichocereus pachanoi nach 3 Wochen<br />

Bitte die Witterung beachten! in sehr heißen Sommern und bei Neubewurzelung sehr kleiner<br />

<strong>Lophophora</strong>-Köpfe ist immer die Gefahr des Austrocknens gegeben. Der trockene Sand<br />

entzieht den <strong>Lophophora</strong>köpfchen zusätzlich Feuchtigkeit. Ist eine starke Hitzeperiode zu<br />

erwarten, auf jeden Fall die Köpfe erst einmal 5-7 Tage ins Schattige legen, bis sich eine Haut<br />

an der Schnittstelle gebildet hat. (siehe Bild mit Trichocereus pachanoi "Experiment vom<br />

27.08.2011")<br />

Die Ideale Zeit der Neubewurzelung ist die Wachstumsphase im Frühling bis Spätsommer.<br />

<strong>Lophophora</strong>-<strong>williamsii</strong>-Köpfchen im Vogelsand zur Neubewurzelung Frisch bewurzelte Pereskiopsis<br />

spathulata Stecklinge nach ca. 6 Wochen<br />

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11. Pflanzenschädlinge<br />

a) Insekten<br />

Es gibt eine Vielzahl von Schädlingen die dem Kaktus in irgendeiner Form angreifen können.<br />

Allerdings will ich mich hier eingehend nur auf diejenigen Schädlinge konzentrieren, die<br />

einigermaßen häufig sind.<br />

• Blattläuse konnte ich bei <strong>Lophophora</strong> noch nie entdecken, stellt nach meiner<br />

Erfahrung keine Gefahr da. Sollten in der Nähe andere Kakteen stehen und befallen<br />

sein, gibt es wirksame Mittel in Flüssiger Form im Gartenmarkt. Früher benutzte man<br />

bei Blattläusen gerne Kernseifelösung (sollte nicht in die Erde gelangen, nur<br />

aufpinseln)<br />

• Asseln sind im Gewächshaus leider sehr zahlreich anzutreffen. Sie verstecken sich bei<br />

Tage gerne in dunklen Nischen, oftmals unter den Blumentöpfen, wo sie durch die<br />

Topflöcher an der Unterseite in das Substrat kriechen. Sie verursachen Fraßschäden.<br />

Falls Befall eintritt, am besten kleine Haufen von Kartoffelschalen ganz in die Nähe<br />

der Kakteen legen, sie verstecken sich Tagsüber darunter und können dann gefangen<br />

werden, wenn die natürliche Methode nicht ausreicht, hilft leider nur die<br />

Chemiekeule in Form von Insektiziden.<br />

Asseln, auch Kellerasseln genannt.<br />

• Schnecken verursachen markante Fraßspuren mit schleimigen Anhaftungen. Je nach<br />

Standort und Umgebung des Kaktus kann ein eine Gefahr durch Schnecken sehr<br />

massiv und gefährlich oder gar nicht vorhanden sein. Gegenmaßnahmen sind<br />

Schneckenkorn (sehr brutal), in die Erde eingelassene Gläser mit Bier (sie kriechen<br />

rein und ertrinken), Absammeln (mühselig und oft zu spät) und das ist die beste<br />

Möglichkeit, ein Standort, der vor Schnecken sicher ist.<br />

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• Ameisen fressen nicht an den Kakteen rum, bauen aber ihre Nester in der Erde<br />

zwischen den Wurzeln und können so schädigend wirken. Da die Gefahr nur in<br />

großen Kübeln besteht, sind die Gefahr durch Ameisen Schädigungen zu erlangen<br />

sehr gering. Gegenmaßnahmen sind Ameisenköderboxen, Gießmittel oder<br />

kompletter Austausch der Erde.<br />

• Schildläuse sind recht häufig, wenn die Kakteen im Winter über der Heizung und<br />

nicht im Winterquartier beherbergt werden. Es gibt im einige sehr gute Mittel auf<br />

Ölbasis, mit denen man diesen, auf dem Rücken einen Panzer tragenden Gesellen<br />

(deshalb Schildläuse), beikommen kann. Nach zwei bis drei Behandlungen ist das<br />

Problem gelöst. Mehr als eine Behandlung ist wegen der noch nicht geschlüpften<br />

Nachzügler nötig. Auch Gießmittel sind zu empfehlen, welche das Problem auf<br />

chemischer Basis angehen und zuverlässig lösen. -> Kakteenshop.<br />

• Trauermücken kennt wohl jeder, der schon einmal Pflanzen besessen hat. Sie<br />

krabbeln gut zu sehen auf dem Substrat herum und legen ihre Larven in organischer,<br />

humushaltiger Erde ab. Deshalb sind sie <strong>für</strong> <strong>Lophophora</strong> in späterem Stadium kaum<br />

gefährlich wenn mineralische Erde mit nicht mehr als 1/4 Zuschlag humushaltiger<br />

Kakteenerde benutzt wird. Falls sie einmal in benachbarten Kakteen auftauchen,<br />

helfen verschiedene Gießmittel sowie Gelbtafeln. Früher benutzte man Nikotinbrühe,<br />

die allerdings nicht mehr verwendet werden darf, auch möglich ist eine dicke Schicht<br />

Vogelsand, die auf das Substrat aufgetragen wird. -> Kakteenshop<br />

Trauermücken bekämpft man gut mit Gelbtafeln - hier bei Pereskiopsis spathulata<br />

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• Spinnmilben sind wohl bei <strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong> eher die Ausnahme, ich hatte noch<br />

nie welche; bei anderen Pflanzen allerdings schon! Sie entwickeln sich am besten in<br />

trockener Wärme. Man kommt ihnen sehr gut mit entsprechenden Spritzmitteln aus<br />

dem Gartenmarkt bei. Wie bei den Schildläusen, muss mindestens zwei Mal<br />

behandelt werden um auch die aus den Eiern nachschlüpfenden Milben zu töten.<br />

• Woll- /Schmierläuse und Wurzelläuse Die Woll- und Schmierläuse erkennt man an<br />

ihrem wolligem, wachsartigen Gespinst, das in der Regel in Erdnähe am Stamm und<br />

am Kakteenscheitel zu sehen ist. Beim Umtopfen erkennt man bei starkem Befall<br />

einen schmierigen Film an der Topfwand. Diese Burschen sind durch ihre<br />

Wachsausscheidungen recht zäh, was eine mehrmalige Behandlung in Abständen von<br />

etwa 14 Tagen nötig macht. Geeignete Spritz- und Gießmittel beheben das Problem<br />

zuverlässig. Ihre Verwandten, die Wurzelläuse sitzen ist weißen Nestern an den<br />

Wurzeln fest. Gründliche Reinigung der Wurzeln und anschließendes einsetzten in<br />

neues, trockenes Substrat sollte das Problem beheben. Nach 14 Tagen<br />

vorsichtshalber mit einem Mittel aus dem Fachhandel gießen. -> Insektizide gegen<br />

Woll-/Schmier-/Schild-/Wurzelläuse<br />

Wollläuse auf Trichocereus pachanoi<br />

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• Wurzelälchen, Nematoden Sie sind an den Wurzeln durch unnatürliche Verdickungen<br />

zu erkennen. Die Wurzeln sind oft wie verkümmert und nicht mehr fein behaart.<br />

Wurzelälchen und Nematoden sind sehr radikal. Zu spät erkannt führt er zum<br />

sicheren Tod des Kaktus. Die Pflanzen fallen durch gelblich bis rot gefleckte<br />

Erscheinung und schwächlichem Gesamtbild auf. Da ich solche Schädlinge noch nicht<br />

zu beklagen hatte, kann ich nur allgemein bekannte Tipps weitergeben. Wurzel vom<br />

Substrat vollständig entfernen und in ein Wasserbad von ziemlich exakt 45 °C über 30<br />

Minuten baden. Diese Schädlinge sind wärmeempfindlich, und sollen nach dieser<br />

Prozedur abgestorben sein. Wenn diese sanfte Kur nicht greift, hilft nur eine radikale<br />

Lösung, die in der Abtrennung der kranken Wurzel und Neubewurzelung besteht.<br />

(siehe Neubewurzelung Kapitel 10)<br />

b) Pilzerkrankungen<br />

Bei den Pilzerkrankungen gibt es verschiedene Schadformen, die wichtigsten und häufigsten<br />

sollen hier kurz beschrieben werden. Allgemein gesagt, sind Pilzerkrankungen <strong>für</strong> alle Arten<br />

von Fäulnis an Kakteen verantwortlich.<br />

Oftmals kommen sie von falscher Pflege oder ungünstigem Standort (z.B. übergießen oder<br />

zu feuchter Stand im Winter).<br />

Zu retten sind befallene Pflanzen, wenn früh genug bemerkt, oftmals durch großzügiges<br />

Ausschneiden der befallenen Stelle, oder wenn das nicht mehr möglich ist, durch<br />

Kopfstecklinge. (Kapitel10 Neubewurzelung)<br />

Bei der Neubewurzelung kranker Kakteen muss unbedingt darauf geachtet werden, dass<br />

absolut kein befallenes Gewebe am Kopfsteckling übrig bleibt. Nur festes, unverfärbtes und<br />

gesundes Kakteenfleisch kann bewurzelt werden. Ich achte auch besonders auf das<br />

Leitbündel, welche bei Befall oftmals eine unnatürlich rot bis rotbraune Verfärbung zeigt.<br />

Beim Kopfsteckling lieber etwas mehr wegschneiden als zu wenig. Wichtig- beim Arbeiten<br />

mit verpilzten Kakteen benutze ich immer Desinfektionsmittel an Geräten und Umgebung,<br />

dass die Pilze nicht weiterverbreitet werden können.<br />

• Vermehrungspilz Dieser Pilz entsteht unter anderem in Aussaatschalen bei hoher<br />

Luftfeuchtigkeit und warmer Umgebung. Tritt er auf, hat man durchaus noch eine<br />

Chance die betreffende Anzuchtschale zu retten. Nicht rechtzeitig entdeckt, werden<br />

die Keimlinge binnen 1-2 Tagen glasig und sterben ab. Falls dieser Pilz nach der<br />

Keimung auftaucht, erkennbar an einem weißen, wattigen Pilzgeflecht (regelmäßiges<br />

Überprüfen und lüften lohnt sich!), einfach das Pflanzgefäß öffnen und dann<br />

vollständig geöffnet lassen. Wenn die Keimlinge gerade erst geschlüpft sind, muss<br />

dann annähernd täglich leicht mit Wasser nachgesprüht werden, um ein Austrocknen<br />

der Oberfläche zu verhindern. Sobald die Wurzeln etwas tiefer gewachsen sind,<br />

reicht wochenweises befeuchten. Die fehlende Luftfeuchtigkeit überlebt der<br />

Vermehrungspilz nicht. Unbefallene <strong>Lophophora</strong>-Keimlinge, gute Pflege und<br />

Beobachtung vorausgesetzt, haben eine Chance!<br />

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Die Erde darf, wie bei allen Pilzerkrankungen, nicht mehr zur Aussaat verwendet werden. Die<br />

einzig wirksame Vorsorge gegen diesen Pilz ist ein nicht ständig zu nasses Substrat, Samen<br />

ohne Fruchtfleischreste, ausreichende Belüftung und düngefreie, nährstoffarme<br />

Aussaaterde.<br />

Eine vom Vermehrungspilz befallene Anzuchtschale kurz nach der Keimung - von den Keimlingen ist nach zwei<br />

Tagen schon nichts mehr zu sehen.<br />

• Wurzelfäule Kakteen werden weich, fallen zusammen. Äußerlich ist die Wurzelfäule<br />

an braunen Stellen auf der Kakteenhaut zu erkennen, die rasch größer werden.<br />

Rettung nur über Kopfstecklinge möglich, wenn früh genug erkannt, was sehr<br />

schwierig ist. Fallen die beschriebenen Symptome auf, ist es oft zu spät. Bei<br />

<strong>Lophophora</strong> caespitosa kann man Glück haben, denn meist sind nicht alle Köpfchen<br />

betroffen. Bei einzelnen Lophophoa hatte ich schon Erfolg indem ich sie konsequent<br />

4-6 Wochen nicht mehr gegossen habe, sie konnten sich tatsächlich erholen.<br />

Vermutlich ist dies aber nur im absoluten Anfangsstadium der Erkrankung möglich.<br />

Übergießen der Kakteen ist die häufigste Ursache der Wurzelfäule. Die verfärbten<br />

Leitbündel sind beim Schneiden des Stecklings oft gut zu erkennen und der Steckling<br />

muss über die Verfärbung hinaus gekürzt werden. Wurzelfäule ist eine recht häufig<br />

vorkommende Pilzerkrankung.<br />

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Schadbild einer fortgeschrittenen Wurzelfäule bei <strong>Lophophora</strong>-<strong>williamsii</strong>, hier sind nicht nur die Leitbündel,<br />

sondern bereits alle Kakteenteile betroffen. Dieser <strong>Lophophora</strong> ist nicht mehr zu retten und eignet sich nur<br />

noch <strong>für</strong> die Mülltonne.<br />

• Mehltau Wie der Name schon sagt, ist diese Pilzerkrankung an ihrem weißen,<br />

mehligen Belag an der Oberfläche gut zu erkennen. Die betroffenen Teile sterben,<br />

einhergehend mit einer bräunlichen Verfärbung ab. Dieser Pilz ist relativ leicht zu<br />

bekämpfen. Sehr gute Abhilfe schaffen verschiedene chemische Spritzmittel und ein<br />

Gemisch aus 1/4 Milch und 3/4 Wasser.<br />

Trichocereus pachanoi cristata mit starkem Mehltau-Befall<br />

Bilder freundlicherweise zur Verfügung gestellt vom meinem Gärtnerkollegen Andreas Muckel, Wassenberg<br />

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• Brennfleckenkrankheit Weit verbreitet bei allem, was Blätter hat. Für <strong>Lophophora</strong><br />

nach meiner Erfahrung kein Problem. Beobachtet habe ich diesen Pilz allerdings<br />

schon bei Yucca. Da diese Pilzart unter vielen Pflanzen sehr verbreitet ist und auf<br />

Kakteen übergreifen kann ist er allerdings zu beobachten. Es entstehen kreisrunde,<br />

vertrocknete Flecken, die in der Mitte hell- bis mittelbraun, an den Rändern<br />

dunkelbraun bis rotbraun gefärbt sind. Befallene Stellen werden großzügig<br />

abgeschnitten und entsorgt - in den Müll nicht auf den Kompost! Weiterhin spritze<br />

ich mit systemischen Fungiziden, wie sie im Gartenmarkt erhältlich sind. Die<br />

Brennfleckenkrankheit ist recht gut in den Griff zu bekommen.<br />

Ich wünsche viel Spaß und Erfolg beim Gärtnern.<br />

Alexander Neusius<br />

<strong>Lophophora</strong> <strong>williamsii</strong> im Garten<br />

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