Arbeit und Beschäftigung

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Den Teufelskreis
durchbrechen
29 Personen in
Arbeit oder Ausbildung
vermittelt
50 % weniger
Plätze für
Langzeitarbeitslose
Arbeit und Beschäftigung
Die von der Bundesregierung verabschiedete Instrumentenreform bedeutet
einen Abbau von Eingliederungshilfen für Langzeitarbeitslose.
Diese Reform zeigte schon im abgelaufenen Jahr vielfache Aus wir -
kun gen. Sie bedeutet eine Abwendung von den hinsichtlich ihrer Integration
in den Arbeitsmarkt besonders Bedürftigen.
Der Fachbereich Arbeit und Beschäftigung der CaritasSozialdienste Rhein-
Kreis Neuss GmbH hat bisher im Zusammenwirken mit dem Fallmanagement
und der Arbeitsvermittlung des Jobcenters im Rhein-Kreis Neuss den Schwer -
punkt der Arbeit auf die Unterstützung von langzeitarbeitslosen Personen mit
multiplen Vermittlungshemmnissen gelegt. Dies sind Menschen, die bereits
über einen langen Zeitraum arbeitslos sind und zum Teil nicht mehr an die eigenen
fachlichen und persönlichen Ressourcen glauben können.
Meist bestehen sogenannte Eingliederungshemmnisse aufgrund von somatischen
oder psychischen Erkrankungen. Soziale Probleme sind im Leben dieser
Betroffenen so dominant, dass sie die eigenen Fähigkeiten kaum noch
wahr nehmen oder die daraus resultierenden Belastungen sie weiter in den
Teu felskreis aus Arbeitslosigkeit, finanziellen Problemen, sozialer Isolation,
nicht mehr verwertbaren beruflichen Kenntnissen, Suchtproblematiken und
fa miliären Krisen drängen.
Im Zusammenwirken von sinnvollen Beschäftigungsmöglichkeiten, die berufliche
Basiskenntnisse durch entsprechende Fachanleiter vermittelten, und
intensiver sozialpädagogischer Begleitung konnten auch im abgelaufenen
Jahr Grundlagen für eine Berufswegplanung mit den Maßnahmeteilnehmern
erarbeitet werden. Hierzu zählten das Erkennen von Fähigkeiten, die Wieder -
erlan gung und Erweiterung fachlicher Ressourcen, der Abbau belastender
psy chosozialer Faktoren und die Einbeziehung flankierender Maßnahmen zur
Erarbeitung einer Stabilisierung des persönlichen Lebensumfeldes.
Die Wech selwirkung von einer Beschäftigung mit Tagesstrukturierung, dem
Auf bau von Verbindlichkeiten, sozialen Kontakten, der Wahrnehmung von
Ver antwortlichkeiten und dem Erleben von Identifikation und Wertschätzung
trug zur Entwicklung des Selbstwertes bei. Gleichsam ermöglichte sie den erforderlichen
Energieaufwand zum Abbau vorhandener einschränkender Be -
las tungen. Insgesamt konnten so im Berichtsjahr 29 dieser Betroffenen aus
die sen Maßnahmen direkt in den ersten Arbeitsmarkt bzw. in ein Ausbil -
dungs verhältnis vermittelt werden.
Die bereits in 2011 eingeschränkten Laufzeiten der Maßnahmen von neun auf
sechs Monate, der restriktivere Umgang mit Fehlzeiten und die Verkürzung
er laubter Krankheitszeiten führten zu einem höheren Durchlauf der Teil neh -
mer. Zusätzlich verfügte die CaritasSozialdienste Rhein-Kreis Neuss GmbH
im Jahr 2011 im Vergleich zum Vorjahr über rund 50 Prozent weniger Plätze
für Langzeitarbeitslose, so dass trotz Nachfrage und Bedarf deutlich weniger
Teilnehmer gefördert werden konnten.

Arbeit und Beschäftigung 91
Dramatische Entwicklung: Es gibt immer weniger Beschäfti -
gungs möglichkeiten für Langzeitarbeitslose.
Aber auch bei
drei hauptamtlichen
Mitar bei -
tern, die die Teil -
nehmer sozialpä -
dagogisch unterstützten,
konnten
die Dienst ver trä -
ge nicht verlängert
werden. In
drei weiteren Fäl -
len musste die
Wo chen arbeits -
zeit reduziert
wer den.
Im Sinne der Betroffenen bleibt zu hoffen, dass auch das Jobcenter trotz der
von Berlin aus angeordneten Einsparungen diese Menschen weiterhin im
Blick hat und in 2012 Gelder für Programme und Förderung von benachteiligten
Langzeitarbeitslosen zur Verfügung stellt.
Caritas-Kaufhäuser in Neuss und Grevenbroich
Das Konzept der Caritas-Kaufhäuser ist denkbar einfach: Arbeitslose Teil neh -
mer holen gut erhaltene, gespendete Gebrauchtwaren (Möbel, Kleider, Haus -
rat) der Bürger kostenlos aus dem Kreisgebiet ab und bieten diese im Kauf -
haus zum kleinen Preis für jedermann an. Damit tragen die Caritas-Kauf häu -
ser nicht nur erheblich zur Müllvermeidung und Wiederverwertung von Roh -
stof fen bei, sondern ermöglichen es auch, ein sinnvolles, arbeitsmarktnahes
Be schäftigungs- und Qualifizierungsprojekt für langzeitarbeitslose Menschen
an zubieten.
Unter Anleitung von Fachpersonal vor Ort können sich die Teilnehmer in den
Be reichen Telefondienst, Verwaltungs-, Verkaufs-, Fahrertätigkeiten sowie
In den Caritas-Kaufhäusern werden gut erhaltene Gebrauchtwaren - von Möbeln bis zu
Kleidung - aufbereitet und zum kleinen Preis angeboten.
Trennung auch von
hauptamtlichen
Mitarbeitern
Kaufhaus-Konzept
funktioniert
Kontaktadressen:
Caritas-Kaufhaus Neuss
Schulstraße 6
Tel. 02131/275435
moebellager@
caritas-neuss.de
Öffnungszeiten:
Montag-Freitag 10-18 Uhr
Samstag 9.30-13 Uhr
Caritas-Kaufhaus
Grevenbroich
Bergheimer Straße 13
Tel. 02181/8199199
Dieter.busch@
caritas-neuss.de
Öffnungszeiten:
Montag-Freitag 10-18 Uhr

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Begleitung,
Beratung und Hilfe
Projekt verhalf
vier Teilnehmern
zu einem festen Job
La ger- und Transportarbeiten erproben und qualifizieren. Zusätzlich ist eine
Ca ritas-Schreinerei angegliedert, die Einsatzmöglichkeiten und Lernfelder im
Be reich Holzbe- und -verarbeitung bietet.
Gleichzeitig wird für fast alle Teilnehmer/innen eine intensive sozialpädagogische
Begleitung und Beratung angeboten mit dem Ziel, Vermittlungs hemm -
nis se aufzuarbeiten und Hilfen im psychosozialen Bereich zu gewährleisten.
Da rüber hinaus dient die Beratung der Entwicklung einer beruflichen Per -
spek tive in enger Abstimmung mit dem Jobcenter Rhein-Kreis Neuss.
Rhein-Kreis NICE: eine Kletterwand für das KIZ -Projekt
„Rhein-Kreis Nice“, so hieß eine neue Maßnahme des Jobcenters mit einer
kur zen Laufzeit, die im Herbst 2011 zusätzlich zu den bestehenden Ar beits ge -
le genheiten z.B. in der
Schrei nerei der CaritasSo zi -
al dienste Rhein-Kreis Neuss
GmbH angeboten wurde.
Unter Anleitung eines
Schrei nermeisters planten,
entwarfen und fertigten die
15 Maßnahmeteilnehmer eine
Kletterwand für das KIZ-
Projekt auf der Rheyd ter Str.
in Neuss, einem Unterstüt -
zungs angebot für die Kinder
suchtmittelabhängiger El -
tern.
Während der Maßnahme
wur den die Teilnehmer begleitend
qualifiziert. Die In -
halte umfassten neben der
Er stellung von Bewerbungs -
un terlagen und einem Be -
werbungstraining grundle-
Arbeit und Beschäftigung
Kletterwand für das KiZ-Projekt - ein gelungenes
Werk der Caritas-Schreinerei.
gende Fragen rund um den Arbeitsmarkt. Da rü ber hinaus stand während der
ganzen Maßnahme ein sozialpädagogischer Job coach unterstützend zur Seite.
In der Projektzeit absolvierten 14 der 15 Teilnehmer zusätzlich ein dreiwö chi -
ges begleitetes Praktikum auf dem ersten Arbeitsmarkt. Darüber gelang es
ins gesamt vier Personen, direkt eine ungeförderte Arbeit anzunehmen. Leider
en dete das Programm zum Jahreswechsel, so dass das Projekt nicht in 2012
fort geführt werden kann.
Mit den verschiedenen Angeboten und Projekten ist die CaritasSozialdienste
Rhein-Kreis Neuss GmbH ein aktiver und verlässlicher Partner für das Job -
cen ter Rhein-Kreis Neuss bei der Einrichtung von Beschäftigungs- und Qua -
li fizierungsmaßnahmen für Langzeitarbeitslose.

Arbeit und Beschäftigung
Radstationen in Neuss und Grevenbroich
Die Radstationen am Bahnhof in Neuss und Grevenbroich sind ein Beschäf -
ti gungs- und Qualifizierungsprojekt für langzeitarbeitslose Bürger und ein
um weltfreundliches Dienstleistungsangebot für Radfahrer. Das Jobcenter
Rhein-Kreis Neuss förderte deshalb in den Radstationen Arbeitsgelegenheiten
(1-Euro-Jobs) für Leistungsbezieher nach dem SGB II.
Aufgabe ist es, den (Wieder-)Einstieg in das Arbeitsleben vorzubereiten und
zu begleiten. Dafür stehen vor Ort Fachanleiter zur Verfügung. Hinzu kommen
regelmäßige Gespräche mit den sozialpädagogischen Betreuern. Der Be -
trieb der beiden Radstationen wird mit einem jährlichen Zuschuss der Stadt
Neuss und der Stadt Grevenbroich unterstützt, ohne den das Arbeits markt pro -
jekt für Langzeitarbeitslose bzw. das Parkhaus für die Bürger nicht möglich
wä ren.
Neben den Kernaufgaben Bewachung, Kleinreparaturen und Fahrradver mie -
tung sind die Radstationen in Neuss und Grevenbroich auch touristisch attraktiv.
Mit der modernen Leihradflotte stehen insgesamt 55 Mietfahrräder
(vom Trekking-Rad bis zum Mountainbike) für Tagesausflüge und Fahr rad -
tou ren zur Verfügung. Auch Ausflüge für Gruppen und Firmen wurden bereits
organisiert. Dabei besteht eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Eventagen -
tu ren, der Wirtschafsförderung Rhein-Kreis Neuss und dem ADFC.
Für 2012 sind in
Dor magen der Bau
und die Eröffnung einer
modernen Rad -
sta tion am Bahnhof
in Horrem geplant.
Die Caritas war an
den Vorberei tun gen
und Planungen beteiligt
und würde gerne
diese Radstation im
Rhein-Kreis Neuss
betreiben. Dafür sind
jedoch – wie in Neuss
und Grevenbroich –
per sonelle und finanzielle
Vorausset zun -
gen nötig, ohne die sich ein caritatives Ar beitsmarktprojekt nicht betreiben
lässt. So gab es schon in 2011 erfolgreiche Gespräche mit der Stadt Dormagen
und zu letzt auch einen „Runden Tisch“ mit allen beteiligten Städten und
Vertretern des Kreises. Ziel ist es, im Rhein-Kreis Neuss ein Verbundsystem
die ser drei Sta tionen zu schaffen, das touristisch auch durch die Erschließung
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Kunden und Arbeitslose
profitieren
gleichermaßen
Neue Radstation
geplant

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Komfort und
Sicherheit rund
um die uhr
Kontaktadressen:
Radstation Neuss
Tel. 02131/6619890
radstation@
caritas-neuss.de
Radstation Grevenbr.
Parkhaus/Bikey
Tel. 02181/162685
radstation@
caritas-neuss.de
Werkstatt
Tel. 02181- 8199290
radstation@
caritas-neuss.de
des Erft- und Rhein -
rad weges für die Bür -
ger interessant ist.
Durch die Ein bin dung
in die Rad-Region-
Rheinland könnten so
zukünftig sogar der
Entleih und das „Ein -
weg-Radeln“ von den
Caritas-Stationen zu
einer beliebigen Ziel -
sta tion im Rheinland
gebucht werden.
Radstation Neuss
Seit Mai 2003 betreibt
die Caritas am Bahn -
hof in Neuss diese
viert größte von in -
zwischen 65 Radsta ti -
o nen in Nordrhein-
Westfalen. Zuvor hatten
gewerbliche Inter - Die Radstation in Neuss verbindet Sicherheit und Komfort.
es senten die Übernahme
der Radstation abgelehnt. Über die Ver knüp fung mit arbeitsmarkt-, verkehrs-,
umwelt- und sozialpolitischen Zielen entstand so jedoch ein sinnvolles
Angebot. 560 Stell plät ze, fünf automatisch gesteuerte Drehkreuze,
Videoüberwachung und der direkte Zugang zu den Bahn gleisen bieten den
Kunden einen einmaligen Kom fort.
Radstation Grevenbroich
Die Radstation Grevenbroich bietet mit dem gleichen Zugangssystem wie in
Neuss ein hohes Maß an Komfort und Sicherheit an sieben Tagen in der Wo -
che. Monats- und Jahreskunden können unabhängig von der Personalbe set -
zung der Station mit ihrer persönlichen Chipkarte rund um die Uhr in den geschützten,
videoüberwachten Parkbereich gelangen. Wie in Neuss kostet eine
Jah reskarte nur 70 Euro, eine Monatskarte sieben Euro. Die Mitarbeiter vor
Ort sind werktags von 7 bis 16 Uhr erreichbar.
Ergänzt wird das Angebot in Grevenbroich durch die „bikey-Anlage“ des
VRR. Die Kunden können ebenfalls völlig unabhängig von den Öffnungszeiten
der Radstation ihre persönliche bikey-Box für ihr eigenes Rad benutzen,
d.h. dort einstellen und abholen, rund um die Uhr.

Arbeit und Beschäftigung
Die Werkstatt der Radstation war von den Arbeitsmarktreformen betroffen.
Leider musste die Caritas aufgrund der o.g. Arbeitsmarktreform der Bun des -
re gierung die auf der Bergheimer Straße 13 eröffnete neue, modernere Werk -
statt der Radstation übergangsweise schließen. Durch stark reduzierte Teil -
neh merplätze des Jobcenters konnten Öffnungszeiten nicht mehr gewährleis -
tet werden. Die fehlende Refinanzierung machte leider auch die Trennung
vom Anleiter dieser Werkstatt unumgänglich. Zum Jahreswechsel ist es jedoch
wieder gelungen, einen Anleiter stundenweise zu beschäftigen, der die
Werk statt an zwei Nachmittagen in der Woche, und zwar mittwochs und freitags,
von 14 bis 18 Uhr öffnet.
Werkstatt zeitweise
geschossen
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