Expertenstatement (1,3 MB) - Linde Healthcare
Expertenstatement (1,3 MB) - Linde Healthcare
Expertenstatement (1,3 MB) - Linde Healthcare
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Dr. Peter Baumgartner<br />
Abteilung für Innere<br />
Medizin I,<br />
LKH Graz West<br />
Dr. Haris Begovic<br />
HEMS Specialist Registrar<br />
East Anglian Air Ambulance,<br />
UK<br />
In einer französischen prospektiven Beobachtungsstudie wurden<br />
die Daten von fast 36.000 Patienten (82% Kinder, 18%<br />
Erwachsene) ausgewertet, die mit Livopan behandelt worden<br />
waren [8]. Die Gesamtrate an Nebenwirkungen lag bei<br />
4,4% (zumeist Übelkeit und Erbrechen sowie Agitation und<br />
Euphorie). Auch in dieser Studie war Erbrechen die häufigste<br />
Nebenwirkung (1,4%). Die Nebenwirkungsraten waren in den<br />
Altersgruppen von 5–10 Jahren (4,2%) und 11–18 Jahren<br />
(5,6%) am höchsten, während sie bei kleineren Kindern und<br />
Erwachsenen niedriger waren. Schwere Nebenwirkungen, die<br />
tatsächlich dem Gasgemisch zugeschrieben werden konnten,<br />
traten jedoch nur bei 0,03% aller Patienten auf.<br />
Zu achten ist allerdings auf eine verstärkte Sedierung durch<br />
Kombination von Livopan mit anderen zentral dämpfenden<br />
Medikamenten wie Opioiden oder Benzodiazepinen (cave<br />
Verkehrstüchtigkeit, Bedienen von Maschinen). Kontraindikationen<br />
für die Verwendung von N 2 O werden in Tabelle 2 zusammengefasst.<br />
Hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit von N 2 O sind der fehlende<br />
Patentschutz und die geringen Produktionskosten positiv zu<br />
erwähnen.<br />
N 2 O gehört jedoch zu den sogenannten Treibhausgasen, verweilt<br />
lang in der Atmosphäre und schädigt die Ozonschicht.<br />
Allerdings machen die medizinischen N 2 O-Emissionen lediglich<br />
1% der Gesamt-N 2 O-Emissionen und nur maximal 0,05%<br />
aller Emissionen von Treibhausgasen aus [9].<br />
2. Einsatzgebiete und Indikationen von<br />
Livopan<br />
2.1 Rettungsdienst und präklinische bzw. klinische<br />
Notfallversorgung<br />
2.1.1 Indikationen und klinische Daten<br />
Für Livopan eröffnet sich überall dort eine Indikation, wo<br />
nach akuten Traumata präklinisch eine schnelle und sichere<br />
Seite 4 | Supplementum, März 2011 Die<br />
Mag. Monika Brumen<br />
FH-Bachelor-Studiengang<br />
Hebamme, Innsbruck<br />
Prim. Univ.-Prof.<br />
Dr. Johann Gombotz<br />
Abt. für Anästhesie und<br />
operative Intensivmed.,<br />
Krankenhaus der Stadt Linz<br />
Analgesie erforderlich ist, weiters auch bei kurzen Eingriffen<br />
im Krankenhaus oder der Ordination, wie Repositionen,<br />
schmerzhaften Verbandwechseln, Verbrennungen und dergleichen<br />
(Tab. 3). Bezüglich der Kontraindikationen sei auf<br />
Tabelle 2 verwiesen.<br />
Tab. 2: Kontraindikationen für Livopan<br />
Absolute Kontraindikationen<br />
Latenter oder manifester Vitamin-B 12-Mangel 1<br />
Ileus, nicht drainierter Pneumothorax,<br />
Mediastinalemphysem, Pneumozephalus, akute<br />
Luftembolie, Dekompressionskrankheit<br />
Akutes Schädel-Hirn-Trauma<br />
Enterothorax bei Zwerchfellhernie<br />
Ohroperationen (z.B. Tympanoplastik)<br />
Intraokuläre Gasblase<br />
Extrakorporale Zirkulation<br />
Pulmonale Hypertonie<br />
Herzinsuffizienz<br />
Relative Kontraindikationen<br />
Kardiopulmonale Erkrankungen<br />
Zerebrale Erkrankungen<br />
Hypoxämie-Gefährdung<br />
N 2 O-Anwendung >6h<br />
Gesichtsverletzungen (wegen Atemmaske)<br />
Erstes Schwangerschaftstrimenon 2<br />
Hohes PONV 3 -Risiko<br />
1) z.B. durch perniziöse Anämie, St. p. Magenresektion,<br />
chronisch-entzündliche Darmerkrankungen u.v.a.<br />
2) unbewiesen, nur theoretisch<br />
3) PONV = „PostOperative Nausea and Vomiting“<br />
(Postoperative Übelkeit und Erbrechen)<br />
Quelle: H.-G. Kress<br />
Zeitschrift der Ärztinnen und Ärzte<br />
Dr. Peter Hansak<br />
Österreichisches Rotes<br />
Kreuz, Landesverband<br />
Steiermark, Ragnitz