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Diskus und Rochen - geht das?

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EBOOK EDITION<br />

Titelfoto:<br />

Das Umschlag-Titelfoto zeigt einen Albino Blue Diamond.<br />

Fotograf: Kuo-yun Kuan<br />

Discus<br />

Publishing<br />

Schönefeld<br />

Verlag


Liebe <strong>Diskus</strong>fre<strong>und</strong>e,<br />

EDITOR'S LETTER<br />

der <strong>Diskus</strong>fisch, r<strong>und</strong> um den Globus auch als König aller Aquarienfische bekannt, wird<br />

weltweit wie kein anderer Zierfisch mit so viel Aufwand <strong>und</strong> Liebe gepflegt <strong>und</strong> gezüchtet,<br />

<strong>das</strong>s es ganz einfach wieder ein Jahrbuch für diese Royal-Fische geben mußte.<br />

Nach dem Wegfall des <strong>Diskus</strong>-Jahrbuches aus dem bede Verlag wurde ich vielfach<br />

gefragt ob nicht ich Lust dazu hätte, ein neues <strong>Diskus</strong>-Jahrbuch zu machen.<br />

Nach reichlicher Überlegung <strong>und</strong> vielen Gesprächen begann ich im Spätsommer<br />

2010 mit der Ausarbeitung des neuen Konzeptes <strong>und</strong> den Vorbereitungen für diese<br />

neue Publikation.<br />

An dieser Stelle möchte ich einen Kommentar von Raban Ruddigkeit (Designer <strong>und</strong><br />

Blattmacher) wiedergeben, den ich in dem Fachmagazin „W & V“ in einem Artikel zum<br />

Thema Magazine gelesen habe: Bei allen Magazinideen ist es bedeutsam „<strong>das</strong>s man die<br />

Energie <strong>und</strong> die Lust der Macher spürt“. Außerdem ist es extrem wichtig, <strong>das</strong>s die Qualität<br />

stimmt - „<strong>und</strong> die Hälfte der Qualität besteht aus Leidenschaft“. Als ich diese Zeilen las,<br />

dachte ich, „der Mann hat recht“ <strong>und</strong> ich wurde um so mehr davon überzeugt, <strong>das</strong>s ich allen<br />

<strong>Diskus</strong>fre<strong>und</strong>en ein Sympyhsodon-Fachjournal präsentieren werde, <strong>das</strong>s der Freude am Hobby<br />

"<strong>Diskus</strong>" förderlich sein wird. Denn meine Leidenschaft für <strong>Diskus</strong>fische <strong>und</strong> die Lust dieses Jahrbuch<br />

für alle <strong>Diskus</strong>-Aquarianer zu machen sind weit mehr als nur groß!<br />

Um so mehr freue ich mich nun mit der vorliegenden Ausgabe des "Symphysodon-Fachjournal<br />

Edition Best of <strong>Diskus</strong>" (Ausgabe 2010/2011) ein <strong>Diskus</strong> -Jahrbuch in neuer Form präsentieren zu können.<br />

In diesem Journal wollen wir Ihnen alle <strong>Diskus</strong>-Highlights der vergangenen 12 Monate aus der ganzen<br />

Welt zeigen. Angefangen bei den vielen tollen <strong>Diskus</strong> Championaten, die sich über den ganzen Erdballen<br />

verteilen, bis hin zu spektakulären Zuchtartikeln oder Amazonas -Berichten zum Thema <strong>Diskus</strong> Wildfänge.<br />

Im Zeitalter der eBooks <strong>und</strong> der immer weiter zunehmenden Internetnutzung freuen wir uns <strong>das</strong><br />

Symphysodon-Fachjournal als eBook zum gratis downlaod anbieten zu können. Möglich gemacht haben<br />

dies die vielen Autoren dieser Ausgabe, die auf hohe Honorare verzichtet haben. Dafür möchte ich mich<br />

im Namen aller <strong>Diskus</strong>-Hobbyisten an dieser Stelle recht herzlich bedanken. Gerade in der heutigen Zeit<br />

ist es unüblich etwas ohne Vergütung zu tun <strong>und</strong> nicht nur aus der Freude am Hobby.<br />

Übrigens: Für Sammler von <strong>Diskus</strong> Fachliteratur gibt es von unserem <strong>Diskus</strong>-Jahrbuch eine limitierte<br />

Auflage direkt beim Verlag zu bestellen.<br />

Der <strong>Diskus</strong> in Deutschland hat sich in den letzten fünf Jahren langsam aber stetig rückläufig entwickelt.<br />

Während in Asien die <strong>Diskus</strong>zucht boomt, spielt Deutschland eigentlich nur noch eine Rolle, weil hier<br />

alle zwei Jahre <strong>das</strong> "Internationale <strong>Diskus</strong> Championat" in Duisburg statt findet. Fehlen uns Deutschen<br />

die Anreize, um sich wieder mehr mit dem König der Aquarienfische zu beschäftigen oder woran liegt<br />

es <strong>das</strong>s Deutschland in der weltweiten <strong>Diskus</strong>szene eine mittlerweile eher untergeordnete Stelle einnimmt?<br />

In der Hoffnung neue Impulse für unser <strong>Diskus</strong>-Hobby<br />

zu geben <strong>und</strong> <strong>das</strong> Image der Gattung Symphysodon in<br />

Deutschland wieder etwas aufzupolieren <strong>und</strong> neues<br />

Interesse dafür zu wecken,wünsche ich Ihnen liebe Leser<br />

viel Freude mit dem vorliegenden ersten Sympyhsodon-<br />

Fachjournal Edition Best of <strong>Diskus</strong>.<br />

Ihr<br />

Michael J. Schönefeld<br />

5


INHALT<br />

8. Internationale <strong>Diskus</strong><br />

Championat<br />

in Duisburg 2010 46<br />

Heckel Discus<br />

Nachzucht erfolgreich! 92<br />

DISCUS WILDLIFE<br />

Amazonien darf nicht sterben.<br />

Projekt: Rio Putumayo 8<br />

<strong>Diskus</strong> Export<br />

season 2010 / 2011 13<br />

Uatumã-Jatapu<br />

Die Suche nach der Discus-Wahrheit<br />

im Uatumã-Gebiet 82<br />

DISCUS AQUASCAPING<br />

Rio Caburi<br />

Heiko Blehers Biotop Aquarium 25<br />

Grassy Landscape<br />

1.600 Liter Aquascape 26<br />

6<br />

Happy Birthday Pigeon Blood!<br />

Rückblick auf seine 20-Jährige<br />

Entwicklungsgeschichte 18<br />

Amazonien<br />

darf nicht sterben.<br />

Projekt: Rio Putumayo 8<br />

France<br />

Discus Show 2011<br />

60<br />

DISKUS CHAMPIONS<br />

NapoliAquatica 2010<br />

24. - 26. September 2010 in Neapel 41<br />

8. Internationale <strong>Diskus</strong> Championat<br />

in Duisburg 2010 46<br />

Aqua Fair 2010 in Malaysia<br />

5th DSM International Discus<br />

Championship in Kuala Lumpur 56<br />

France Discus Show 2011<br />

<strong>Diskus</strong> Championat in Arvert 60<br />

1 st Indonesia International Discus<br />

Competition in Jakarta<br />

19. - 22. Mai 2011 63<br />

The 3th British Discus Show<br />

9. <strong>und</strong> 10. April 2011 68<br />

Aquarama 2011<br />

<strong>Diskus</strong> Championat in Singapur 74


Beifische: <strong>Rochen</strong><br />

<strong>Diskus</strong> <strong>und</strong> <strong>Rochen</strong> -<br />

<strong>geht</strong> <strong>das</strong>?<br />

37<br />

<strong>Diskus</strong>zucht Japan<br />

Akifumi Nakagawa 96<br />

DISKUS BEIFISCHE<br />

Beifische: Altum<br />

Pterophyllum altum - Ein Zuchtbericht 30<br />

Beifische: <strong>Rochen</strong><br />

<strong>Diskus</strong> <strong>und</strong> <strong>Rochen</strong> - <strong>geht</strong> <strong>das</strong>? 37<br />

DISCUS VARIOUS<br />

Happy Birthday Pigeon Blood!<br />

Rückblick auf seine<br />

20-Jährige Entwicklungsgeschichte 18<br />

Happy Birthday Arbeitskreis <strong>Diskus</strong><br />

10 Jahre AK <strong>Diskus</strong> der DCG 28<br />

Heckel Discus<br />

Nachzucht erfolgreich! 92<br />

<strong>Diskus</strong>zucht Japan<br />

<strong>Diskus</strong>farm Akifumi Nakagawa 96<br />

Uatumã-Jatapu<br />

Die Suche nach<br />

der Discus-Wahrheit im<br />

Uatumã-Gebiet 82<br />

NapoliAquatica 2010 41<br />

RUBRIKEN<br />

INHALT<br />

Beifische: Altum<br />

Pterophyllum altum -<br />

Ein Zuchtbericht 30<br />

Editor's Letter<br />

Editorial von Michael J. Schönefeld 5<br />

Inhalt 6<br />

Discus V.I.P. Interview<br />

Bernd Degen 17<br />

IMPRESSUM<br />

Zu guter letzt 102<br />

7


DISCUS WILDLIFE<br />

Amazonien<br />

darf nicht sterben<br />

Projekt: Rio Putumayo<br />

Text: Michael J. Schönefeld<br />

Fotos: Roberto Maldonado (WWF), Heiko Bleher (2), M. J. Schönefeld (1)<br />

8


DISCUS WILDLIFE<br />

Die tropische Regenwaldregion Amazoniens, der größte Regenwald<br />

der Welt, ist neben den großen Meeresströmungen, den polaren<br />

Eismassen, dem El Nino Phänomen u.a. ein wichtiger Motor im<br />

großen Getriebe des Weltklimas.<br />

Der Amazonas-Regenwald erfüllt im Bezug auf<br />

<strong>das</strong> Weltklima zwei wichtige Funktionen: Erstens<br />

ist er ein mächtiger Speicher für organischen Kohlenstoff,<br />

der in der riesigen Pflanzenmasse des<br />

tropischen Regenwaldes geb<strong>und</strong>en ist. Das Gesamtgewicht<br />

der Pflanzen auf einem Hektar (100<br />

mal 100 Meter) kann über 1.000 Tonnen betragen.<br />

Bei Zerstörung der Pflanzenmasse durch Abholzung,<br />

Waldbrände <strong>und</strong> Dürre entweicht Kohlenstoff<br />

<strong>und</strong> verbindet sich in der Luft mit Sauerstoff<br />

zu dem gefährlichen Treibhausgas CO 2 . Zweitens<br />

funktioniert er wie eine riesige Klimaanlage. Die<br />

Hälfte der Sonnenergie, die auf den Wald einstrahlt,<br />

wird durch Verdunstung in riesige Mengen<br />

Wasserdampf umgewandelt. Die dadurch entstehenden<br />

Wolken versorgen den Wasserkreislauf<br />

des Regenwaldes <strong>und</strong> haben gleichzeitig einen<br />

kühlenden Effekt auf <strong>das</strong> Weltklima. Verschwindet<br />

der Wald, gehen damit einhergehend auch die<br />

Niederschläge zurück.<br />

Bild oben: Heiko Bleher hat im April 2011<br />

dieses große Prachtexemplar von Panaque<br />

sp. im Rio Putumayo gefangen. Möglicherweise<br />

ist es ein Panaque titan Lujan,<br />

Hidalgo & Stewart 2010, der zwar aus dem<br />

oberen Napo-Flussystem in Ecuador beschrieben<br />

wurde, aber es kommt mit dem<br />

Putumayo Gebiet in Verbindung...<br />

Bild links: Dieser Grüne <strong>Diskus</strong> Wildfang<br />

ist ein typischer Vertreter der Standort<br />

Population aus dem Rio Putumayo.<br />

9


DISCUS WILDLIFE<br />

Amazoniens Baumriesen aus der Vogelperspektive betrachtet. Holzfäller schlagen den<br />

Regenwald erbarmungslos nieder - des Geldes wegen.<br />

Zwei starke Stressfaktoren wirken zurzeit auf <strong>das</strong><br />

Gleichgewicht des Amazonas-Regenwaldes ein:<br />

Zum einen der weltweite Temperaturanstieg, der<br />

in Amazonien zu ungewöhnlich langen Dürreperioden<br />

führt, zum anderen die massiven Eingriffe<br />

des Menschen in Form von Abholzung <strong>und</strong><br />

Brandrodung. Dies führt zu einem Teufelskreis,<br />

in dem sich Austrocknung, vermehrte Waldbrände<br />

<strong>und</strong> verminderte Niederschläge gegenseitig bedingen.<br />

Ein großflächig vertrockneter, „verbuschter“<br />

Regenwald würde kaum noch Wolken bilden <strong>und</strong><br />

könnte die Niederschlagsmenge in weit entfernten<br />

Regionen negativ beeinflussen <strong>und</strong> damit die globalen<br />

Klimastörungen beschleunigen. Die<br />

Amazonaswälder müssen daher auch erhalten<br />

werden, um <strong>das</strong> Weltklima zu stabilisieren! Wenn<br />

alle an einem Strang ziehen, gibt es noch Hoffnung.<br />

Projekt: Putumayo<br />

Um den Wald am Rio Putumayo vor Brandrodung<br />

<strong>und</strong> illegalem Holzeinschlag, gigantischen Verkehrsprojekten<br />

<strong>und</strong> Ölförderung zu bewahren, hat<br />

der WWF 2009 ein neues, grenzüberschreitendes<br />

Projekt ins Leben gerufen.<br />

10<br />

Am Rio Putumayo will der WWF bis 2013 ungefähr<br />

1,6 Millionen Hektar Regenwald sichern – eine<br />

Fläche von der Größe Thüringens!<br />

Entlang der langen Grenzregion Peru zu Kolumbien<br />

leben als einzige <strong>Diskus</strong> Population Grüne<br />

<strong>Diskus</strong>fische (Symphysodon aequifasciatus, PEL-<br />

LEGRIN 1904) im Rio Putumayo. Hier jagen noch<br />

Ozelot <strong>und</strong> Jaguar, Anakonda <strong>und</strong> Kaiman, Riesenotter<br />

<strong>und</strong> Süßwasserdelphin. Viele der<br />

unzähligen Pflanzen- <strong>und</strong> Tierarten sind noch gar<br />

nicht erforscht. Brüllaffen turnen lautstark durch<br />

<strong>das</strong> Geäst <strong>und</strong> großartige farbenprächtige Aras<br />

schweben wie bunte Fahnen über ein dampfendes,<br />

dunkelgrünes Kronendach.<br />

Am Mittellauf des Rio Putumayo erscheint der<br />

Regenwald noch <strong>und</strong>urchdringlich, voller Geheimnisse<br />

<strong>und</strong> vollkommen in Takt. Hier im Grenzgebiet<br />

zwischen Ecuador, Kolumbien <strong>und</strong> Peru leben<br />

nur wenige Menschen, vor allem Indianer <strong>und</strong><br />

Mestizen. In die größeren Dörfer gelangt man mit<br />

einem kleinen Flugzeug, in die kleineren nur per<br />

Boot. Genau genommen ist es ein Mosaik aus Land<br />

<strong>und</strong> Fluss, ein riesiger Überschwemmungswald,<br />

der mit dem Rio Putumayo atmet <strong>und</strong> gedeiht.


AMAZONIEN<br />

Das Amazonas-Becken bedeckt<br />

eine Fläche so groß<br />

wie von Lissabon bis Warschau<br />

<strong>und</strong> von Palermo bis<br />

Kopenhagen. Hier befindet<br />

sich <strong>das</strong> größte verbliebene<br />

zusammenhängende Regenwaldgebiet<br />

der Erde.<br />

Das Amazonas-Becken erstreckt<br />

sich über insgesamt<br />

neun Staaten Südamerikas.<br />

Den weitaus größten Anteil<br />

hat Brasilien mit einer<br />

Landfläche die größer als<br />

Westeuropa ist!<br />

Doch die Tage der Abgeschiedenheit sind gezählt.<br />

Die ökologische Schatzkammer am Mittellauf des<br />

Putumayo, einem Zufluss des Amazonas, droht<br />

brutal geöffnet <strong>und</strong> geplündert zu werden. Die<br />

Regierungen Ecuadors, Kolumbiens <strong>und</strong> Perus<br />

wollen, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> „unproduktive“ Land endlich<br />

Profit abwirft. Zum einen durch Erdöl: Unter dem<br />

Regenwald schlummern große Reserven schwarzen<br />

Goldes. Neue Techniken <strong>und</strong> steigende Preise<br />

machen einen Abbau entlang des Putumayo zunehmend<br />

rentabel. Zum anderen liebäugeln die<br />

drei Staaten damit, den Fluss zu einer gigantischen<br />

Wasserstraße bis zum Pazifik auszubauen. Und<br />

schließlich wird immer mehr Wald vom Westen<br />

her für Land- <strong>und</strong> Viehwirtschaft gerodet. Schon<br />

werden entlang der Flüsse die wertvollsten Baumarten<br />

illegal gefällt. Das alles sind sehr große <strong>und</strong><br />

konkrete Gefahren. In den Regierungen von Ecuador,<br />

Peru <strong>und</strong> Kolumbien gibt es Kräfte, die den<br />

Regenwald von Putumayo erhalten wollen. Deshalb<br />

gibt es bereits zwei große Schutzgebiete in<br />

der Putumayo-Region: In Ecuador <strong>das</strong> 600.000<br />

Hektar große Cuyabeno-Reservat <strong>und</strong> in Kolumbien<br />

den La Paya-Nationalpark mit 422.000 Hektar.<br />

Peru wiederum prüft, die Güeppi-Region mit<br />

625.000 Hektar als Nationalpark auszuweisen.<br />

Der WWF setzt alles daran, <strong>das</strong>s diese Entscheidung<br />

bald gefällt wird.<br />

Doch um die gesamte Regenwald-Region am Mittellauf<br />

des Putumayo zu sichern, muß noch mehr<br />

getan werden. Der WWF möchte, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Cuyabeno-Reservat<br />

erheblich erweitert wird. Und vor<br />

allem, <strong>das</strong>s die Schutzgebiete in Ecuador <strong>und</strong><br />

Kolumbien durch einen grünen Waldkorridor<br />

DISCUS WILDLIFE<br />

miteinander verb<strong>und</strong>en werden. Damit soll verhindert<br />

werden, <strong>das</strong>s der noch zusammenhängende<br />

Regenwald am Putumayo in kleine<br />

Waldinseln zerschnitten wird. Um <strong>das</strong> Einzugsgebiet<br />

des Putumayo als Ganzes zu schützen, arbeitet<br />

der WWF mit den Umweltbehörden der drei<br />

Länder sowie den drei Schutzgebietsverwaltungen<br />

zusammen. Weitere Partner sind in Ecuador die<br />

Organisation F<strong>und</strong>acion Natura, in Kolumbien die<br />

Stiftung Tropenbos <strong>und</strong> in Peru die Indianerorganisationen<br />

AIDESEP <strong>und</strong> CEDIA. Alle gemeinsam<br />

wollen diese Region Amazoniens schützen <strong>und</strong><br />

nachhaltig entwickeln. Der WWF hilft, deren Parkverwaltungen<br />

auszurüsten <strong>und</strong> mitzufinanzieren<br />

sowie neue Schutzgebiete auszuweisen <strong>und</strong> zu<br />

überwachen.<br />

Weitere Ziele der Putumayo-Partner:<br />

Das Recht auf nachhaltige Nutzung der Naturressourcen<br />

– besonders der Fische – soll vor<br />

allem den 14 hier lebenden indigenen Völkern<br />

gewährt werden. Die Fischerei gilt über die Region<br />

hinaus als sehr gute Einkommensquelle,<br />

da es hier teuer gehandelte Zierfischarten gibt.<br />

Bei Energie- <strong>und</strong> Infrastrukturprojekten sollen<br />

Umweltverträglichkeitsprüfungen durchgeführt<br />

werden, bei denen die Rechte der lokalen<br />

Bevölkerung, die Artenvielfalt <strong>und</strong> die<br />

Umweltdienstleistungen des Waldes<br />

berücksichtigt werden.<br />

Industrieländer sollen sich an dem Stopp der<br />

Entwaldung am Putumayo beteiligen, um<br />

Emissionen zu verringern <strong>und</strong> so <strong>das</strong> Klima zu<br />

schützen.<br />

11


DISCUS WILDLIFE<br />

Rio Putumayo Region, hier ein kleiner<br />

Seitenarm, mit üppiger Vegetation. In der<br />

flacheren Uferregion verbringen die<br />

<strong>Diskus</strong>fische zwischen schützendem<br />

Astwerk die Nacht.<br />

Während der Niedrigwasserperiode sind<br />

in den Igarapes auch kleine Inseln zu<br />

finden.<br />

Die Karte zeigt den Rio Putumayo, der<br />

genau entlang der Grenze Peru/Kolumbien<br />

entlang fliest <strong>und</strong> in Brasilien schließlich<br />

zum Rio Içá umbenannt wird.<br />

12


DISCUS WILDLIFE<br />

<strong>Diskus</strong> Export<br />

season 2010/2011<br />

Text: Michael J. Schönefeld<br />

Fotos: Hudson Crizanto<br />

Die Zierfisch export Firma "H & K -<br />

Wild Discus Export" wurde 1995<br />

gegründet <strong>und</strong> seit dem Jahr 2005 fangen<br />

<strong>und</strong> exportieren Hudson Crizanto<br />

<strong>und</strong> seine Leute fast ausschließlich <strong>Diskus</strong><br />

Wildfänge. Und diese werden in<br />

der großräumigen Alenquér Region mit<br />

seinen vielen Zuflüssen <strong>und</strong> Seen gefangen.<br />

Derzeit dürften „H & K“ wohl<br />

zu den besten <strong>Diskus</strong> Exporteuren<br />

gehören!<br />

Bild oben:<br />

John (Projektleiter vom Pilotprojekt<br />

Mamirauá) <strong>und</strong> Hudson auf einem<br />

kleinen Boot zur Erk<strong>und</strong>ung neuer<br />

Uferregionen.<br />

Bild links:<br />

Ein sehr schöner Vertreter von<br />

Symphysodon haraldi, SCHULTZ,<br />

1960 - also dem sogenannten Braunen<br />

Wildfang. Das Braun tendiert hier aber<br />

schon sehr stark ins Rot <strong>und</strong> der fünfte<br />

Mittelbalken ist leicht verstärkt, was<br />

dem Tier noch mehr extravaganz verleiht.<br />

Die türkisfarbene Schmuckzeichnung<br />

im Stirn- <strong>und</strong> Flossenbereich ziert<br />

den <strong>Diskus</strong> außerdem. Habitat: Rio<br />

Curua (Alenquer Region).<br />

13


DISCUS WILDLIFE<br />

In Zusammenarbeit mit verschiedenen Naturschutz<br />

Projekten, der IBAMA <strong>und</strong> mit diversen<br />

anderen örtlichen Behörden <strong>und</strong> Naturschutzämtern<br />

fangen <strong>und</strong> exportieren „H & K“<br />

<strong>Diskus</strong>fische <strong>und</strong> versehen diese dann mit eine<br />

Art „Ursprungs Urk<strong>und</strong>e“, die Daten wie Fangort,<br />

Datum, Anzahl der Fische usw. enthält. Dazu<br />

zählen dann auch Informationen wie Transporteur,<br />

Händler/Empfänger <strong>und</strong> auch Fischer bzw.<br />

Fänger, mit deren zugehörigem Reservat. Somit<br />

kann genau nachvollzogen werden wo der Fisch<br />

her stammt. Großer Pluspunkt ist die Selektion<br />

der gefangenen Fische noch bevor diese weiter<br />

exportiert werden. Nur die besten kommen mit<br />

zur Auffang- <strong>und</strong> Quarantänestation unterhalb<br />

von Santarém.<br />

Hudson zeigt hier <strong>und</strong> auf den Folgeseiten einige<br />

seiner schönsten Fänge aus der aktuellen Fangsaison<br />

2010/2011.<br />

14<br />

SCHULUNG<br />

Mittels Notebook wird den Fängern<br />

gezeigt <strong>und</strong> erklärt auf was es bei<br />

schönen <strong>Diskus</strong>fischen ankommt.


Grüne <strong>Diskus</strong> Wildfänge<br />

aus dem Amanã See,in der<br />

Nähe vom Rio Tefé.<br />

DISCUS WILDLIFE<br />

15


DISCUS WILDLIFE<br />

16<br />

Selektion<br />

Bild oben:<br />

In die weissen Kunststoffwannen kommen<br />

nur die schönen <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>en <strong>Diskus</strong>fische.<br />

Kranke oder weniger<br />

attraktive Tiere werden direkt am<br />

Fangplatz wieder frei gelassen <strong>und</strong><br />

kommen nicht mit zur Export Station<br />

in Santarém.<br />

Bilder links,von oben nach unten:<br />

Kreisr<strong>und</strong>e Heckel discus Wildfänge<br />

aus dem Rio Mari-Mari Gebiet.<br />

Quarantäne Station von H & K Wild<br />

Discus Export.<br />

Alle <strong>Diskus</strong>fische werden erst<br />

mindestens drei Monate in der großen<br />

Quarantänestation gepflegt <strong>und</strong> für<br />

den weiteren Export konditioniert. Gutes<br />

Naturfutter <strong>und</strong> eine gleichbleibend<br />

hohe Wasserqualität sind dabei wichtige<br />

Hilfsmittel.


Bernd Degen<br />

DISCUS V.I.P. 2011: Bernd<br />

Degen - Autor von über 100<br />

<strong>Diskus</strong> Büchern in elf Weltsprachen,<br />

Magazinen <strong>und</strong><br />

unzähligen Fachartikeln,<br />

Gründer des bede Verlags, ehemaliger<br />

<strong>Diskus</strong> Züchter, Jury<br />

Mitglied <strong>und</strong> Sprecher bei <strong>Diskus</strong><br />

Championaten <strong>und</strong> Herausgeber<br />

der Zeitschrift "DISCUS<br />

live".<br />

Herr Degen, schildern Sie doch<br />

bitte kurz Ihren Werdegang,<br />

wie alles begann.<br />

Ich hatte <strong>das</strong> große Glück, aus<br />

meinem Hobby einen schönen<br />

Beruf machen zu dürfen. 1984<br />

gründete ich den bede-Verlag.<br />

<strong>Diskus</strong>zucht in Deutschland, der<br />

vergleich Heute mit vor r<strong>und</strong><br />

20 Jahren, was hat sich alles<br />

verändert?<br />

Heute hat Europa <strong>und</strong> hier<br />

besonders Deutschland keine<br />

Bedeutung mehr bei der <strong>Diskus</strong>zucht.<br />

Alle Innovationen haben<br />

sich (leider) nach Südostasien<br />

verlagert. Da können wir nicht<br />

mehr mithalten. Auch ein Gr<strong>und</strong><br />

worunter <strong>das</strong> <strong>Diskus</strong>championat<br />

in Duisburg leidet.<br />

Ihr ganz persönlicher <strong>Diskus</strong><br />

Farbschlag Favorit?<br />

Das waren immer die schönen<br />

Rottürkis.<br />

Die Zukunft der <strong>Diskus</strong>fische in<br />

Deutschland - wie sehen Sie die<br />

weitere Entwicklung - wohin<br />

<strong>geht</strong> die Reise?<br />

DISCUS PEOPEL 2011<br />

V.I.P. Interview<br />

Wie bereits gesagt spielt<br />

Deutschland keine Rolle mehr.<br />

Abgesehen von der Firma Stendker<br />

als Produzent. Innovationen,<br />

neue Farbrichtungen kommen<br />

aus Asien. Das ist aus dem Profitdenken<br />

der Asiaten zu<br />

erklären. Mit China wird sich in<br />

den nächsten Jahren noch viel<br />

auf dem <strong>Diskus</strong>sektor verändern.<br />

Wildfänge <strong>und</strong> Hochzuchten zusammen<br />

vergesellschaften oder<br />

nicht? Was empfehlen Sie den<br />

Anfängern?<br />

Aquarianern, die sich erst neu<br />

mit dem <strong>Diskus</strong> beschäftigen<br />

wollen empfehle ich den Kauf<br />

von mindestens halbwüchsigen<br />

Nachzuchtdiskus. Wer mit<br />

<strong>Diskus</strong>wildfängen züchten<br />

möchte, sollte am einfachsten<br />

einen Wildfang Mann mit einem<br />

Nachzucht Weibchen zur Zucht<br />

ansetzen. Das klappt noch am<br />

einfachsten.<br />

China <strong>und</strong> Aquaristik - <strong>und</strong> vor<br />

allem die <strong>Diskus</strong>zucht - was erwartet<br />

uns hier?<br />

Eine rasante Änderung, wie in<br />

fast allen Lebensbereichen. Auch<br />

<strong>das</strong> Internet hat <strong>und</strong> wird unser<br />

Hobby total verändern.<br />

Im Jahr 2009 haben Sie ja den<br />

bede-Verlag an den Eugen Ulmer<br />

Verlag verkauft, um sich<br />

langsam aus dem Verlags<br />

Business zurück zu ziehen.<br />

"DSCUS live" wird nun im Verlag<br />

Degen Mediahouse GmbH<br />

von Ihrem Sohn verlegt.<br />

Können wir von Degen Mediahouse<br />

noch mehr <strong>Diskus</strong> Bücher<br />

zukünftig erwarten?<br />

Ja <strong>und</strong> nein. Alles hängt von mir<br />

ab. Ich suche für Ende 2012<br />

einen Nachfolger für "Discus live".<br />

In Kürze erscheint ein neues<br />

<strong>Diskus</strong>buch „Axelrod-Degen-<br />

Discus“. Da <strong>geht</strong> es um unser<br />

beider Lebenswerk für die Aquaristik.<br />

Wenn man seit frühester<br />

Jugend mit der Aquaristik<br />

befasst war <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 30 Jahre<br />

<strong>Diskus</strong>literatur in die ganze<br />

Welt verbreitet hat, darf man<br />

sich auch langsam zurücklehnen<br />

<strong>und</strong> auf <strong>das</strong> Geschaffte stolz<br />

zurückschauen.<br />

Vielen Dank für <strong>das</strong> fre<strong>und</strong>liche<br />

<strong>und</strong> offene Interview!<br />

Bernd Degen im Interview<br />

mit Michael J. Schönefeld.<br />

17


HAPPY BIRTHDAY PIGEON BLOOD<br />

18<br />

Happy Birthday<br />

Pigeon Blood !


Text u. Fotos: Michael J. Schönefeld<br />

Jedes Jahr überraschen uns neue Farbvarianten<br />

aus Südost-Asien <strong>und</strong> zeigen<br />

welche Farbspiele sich dem <strong>Diskus</strong>buntbarsch<br />

durch „mendelsche Spielereien“<br />

anzüchten lassen. Dem einen gefallen diese<br />

neuen Zuchtfarben – dem anderen<br />

nicht, viele von ihnen sind auch nach<br />

relativ kurzer Zeit, aufgr<strong>und</strong> mangels<br />

Nachfrage/Interesse wieder vom Markt<br />

verschw<strong>und</strong>en.<br />

Keine andere <strong>Diskus</strong>-Hochzucht hat die<br />

weltweite <strong>Diskus</strong>-Szene so maßgeblich<br />

beeinflusst wie der Farbschlag "Pigeon<br />

Blood" <strong>Diskus</strong>. Kitti Pana-Itthi aus Bangkok<br />

ist der „Vather of Pigeon Blood“ <strong>und</strong><br />

zeigte der Weltöffentlichkeit erstmals im<br />

Jahre 1991 auf der "Aquarama" in Singapur<br />

ein Paar ausgewachsene Tiere seiner<br />

Neuzüchtung.<br />

Heute – 20 Jahre nachdem die ersten<br />

Tiere dieser Züchtung „entdeckt“ <strong>und</strong> für<br />

weitere Zuchtziele selektiert wurden – ist<br />

der Name Pigeon Blood felsenfest mit<br />

einem Meilenstein in der <strong>Diskus</strong>zucht<br />

verb<strong>und</strong>en.<br />

Kenner gehen davon aus <strong>das</strong>s r<strong>und</strong> ein<br />

Drittel aller <strong>Diskus</strong>-Zuchtformen vom<br />

"Pigeon Blood" abstammen bzw. Gene<br />

dieses Farbschlages in sich tragen. Gr<strong>und</strong><br />

genug den "Pigeon Blood <strong>Diskus</strong>" <strong>und</strong><br />

seine Entwicklung in den letzten 20 Jahren<br />

einmal genauer unter die Lupe zu<br />

nehmen <strong>und</strong> seine komplette Geschichte<br />

von den Anfängen bis Heute zu seinem<br />

20. Geburtstag darzustellen.<br />

HAPPY BIRTHDAY PIGEON BLOOD<br />

Bild oben:<br />

Diese Pigeon Variante ist besonders<br />

hochrückig (sogenannte high body<br />

Form) <strong>und</strong> wird vom Züchter als "Red<br />

Fire" bezeichnet. Das chilirote Auge <strong>und</strong><br />

auch <strong>das</strong> jegliche fehlen von Schwarz-<br />

Pigmenten sind ein weiteres Plus dieser<br />

Farbvariante.<br />

19


HAPPY BIRTHDAY PIGEON BLOOD<br />

Der Züchter Kitti Pana-Itthi verkaufte <strong>und</strong> züchtete<br />

seit 1977 hauptberuflich <strong>Diskus</strong>fische in Thailands<br />

Metropole Bangkok. Wie es zu der Mutation Pigeon<br />

Blood <strong>Diskus</strong> kam, ist bis Heute nicht ganz geklärt.<br />

Sicher ist, <strong>das</strong>s Kitti viele seiner Fische von anderen<br />

<strong>Diskus</strong> Züchtern als Jungfische zukaufte <strong>und</strong> diese<br />

groß zog um sie dann weiter zu verkaufen <strong>und</strong><br />

auch um neue Zuchtziele zu verwirklichen. Die<br />

Ursprungstiere der Pigeon Blood <strong>Diskus</strong> kaufte<br />

Kitty auch zusammen mit deren Eltern-Paar. Der<br />

verantwortliche Züchter konnte diese unschönen<br />

Mutationen (Mutation: Veränderung des Erbgutes<br />

eines Organismus mit daraus resultierender<br />

Veränderung verschiedenster Merkmale = Genotypveränderung)<br />

einer Kreuzung aus Rottürkis<br />

<strong>Diskus</strong> mit Royal Blue <strong>Diskus</strong> nicht gut verkaufen.<br />

Kitti kaufte daraufhin die Fische zu einem<br />

Schnäppchenpreis auf. Durch Selektion <strong>und</strong><br />

Rückkreuzung gelang es Kitti nach zwei Jahren<br />

die damaligen ersten "Pigeon Blood <strong>Diskus</strong>" zu<br />

züchten. Diese sahen noch nicht sehr plakativ aus,<br />

aber es reichte um für großes Aufsehen in der<br />

weltweiten <strong>Diskus</strong>-Szene zu sorgen <strong>und</strong> auch um<br />

in der nächsten Generation schon ansehnlichere<br />

Fische zu zeigen.<br />

Pigeon Blood <strong>Diskus</strong> feierten im Jahre 1991 auf<br />

der Internationalen Messe "Aquarama" Premiere,<br />

zu diesem Zeitpunkt noch ohne dem heutigen<br />

Namen <strong>und</strong> kamen auch nicht gut beim Fachpublikum<br />

an. Die Rede war von hormonbehandelten<br />

Fischen, Überzüchtung, Bestrahlung etc. Die Fische<br />

sahen auch wirklich noch sehr „seltsam“ aus:<br />

Die Basisfarbe ist dunkelgelb <strong>und</strong> trägt eine<br />

unregelmäßige, oftmals unterbrochene horizontale<br />

Streifung in silbrig hellblau bis ins Türkisfarbene,<br />

Brust- <strong>und</strong> Schwanzflossen sind rauchgrau bis<br />

schwarz, die 9 Querbinden sind vollkommen<br />

weggezüchtet <strong>und</strong> nicht mehr sichtbar, im Gesichtsbereich<br />

<strong>und</strong> in den Flossen ziehen sich<br />

teilweise bis in die Körpermitte unschöne schwarze<br />

Punkte. Bei uns in Deutschland wurde diese<br />

Schwarzpigmentierung später u.a. auch als Ruß<br />

oder Pfeffer bezeichnet. Das, für den Namen stehende,<br />

rote Auge hatten die ersten Pigeon Blood<br />

<strong>Diskus</strong> noch nicht. Diese zeigten nur im juvenilen<br />

Stadium rote Augen, die im fortschreitenden<br />

Wachstum verblassten <strong>und</strong> hellorange bis farblos<br />

wurden. Über die Namensfindung gibt es verschiedene<br />

Versionen, welche nun die Wahre ist, wird<br />

wohl nicht mehr so leicht festzustellen sein. Pigeon<br />

Blood bedeutet wörtlich übersetzt „Taubenblut“<br />

<strong>und</strong> gilt weltweit als Bezeichnung für w<strong>und</strong>erschöne<br />

tiefrote Rubine. Bei Betrachtung der ersten<br />

Pigeon Blood Generationen ist nur dieses rubinrote<br />

Auge noch gar nicht vorhanden <strong>und</strong> die Namensgebung<br />

manifestierte sich erst später. Anfangs<br />

schwirrten Bezeichnungen wie „Golden Rainbow“<br />

20<br />

oder auch „Red Dragon“ durch die Fachwelt <strong>und</strong><br />

der Farbschlag-Name "Pigeon Blood <strong>Diskus</strong>" festigte<br />

sich erst gut ein Jahr nach der Premiere auf<br />

der "Aquarama". Kitti Pana-Itthi suchte sich einen<br />

Exklusiv-Exporteur der den Verkauf der Tiere im<br />

großen Stil übernahm. Die Fachpresse berichtete<br />

weltweit über diese neue Zuchtform <strong>und</strong> es dauerte<br />

nicht lange <strong>und</strong> der Pigeon Blood machte seinen<br />

Weg um die Welt. Jungfische in einer Größe von<br />

fünf bis sechs Zentimetern gingen für r<strong>und</strong> 400,-<br />

Dollar per Stück weg <strong>und</strong> für ein Paar wurden bis<br />

zu 10.000,- Dollar bezahlt.<br />

Allen gemeinsam hat der "Pigeon Blood" verschiedene<br />

Vorteile die ihn zum idealen Anfänger-<strong>Diskus</strong><br />

machen: leicht in der Pflege/Haltung, stellt keine<br />

besonderen Ansprüche an die Wasserparameter,<br />

frühe Geschlechtsreife, zeigt schon im Alter von<br />

wenigen Monaten viel Farbe. Nachteile sind die<br />

weggezüchteten neun Querbinden <strong>und</strong> die Eigenschaft<br />

sich dunkel zu färben bei Unwohlsein,<br />

Krankheit oder Laichstimmung bzw. während der<br />

Brutpflege. Diese Eigenschaft der verlorengegangenen<br />

Dunkelfärbung macht die "Pigeon Blood"<br />

auch für die Nachzucht etwas schwieriger, da die<br />

freischwimmenden <strong>Diskus</strong> Larven von Natur aus<br />

(Instinkt) auf dunkle Elterntiere „programmiert<br />

sind“. Das anschwimmen der Larven stellt sich<br />

bei der Vermehrung der Pigeon Varianten oft als<br />

großes Problem dar. Oftmals verenden ganze Bruten,<br />

weil sie sich nur an den schwarzen Silikonnähten<br />

des Aquariums aufhalten (Tip des Autors:<br />

Zuchtwürfel mit transparenten Silikonnähten verwenden).<br />

Als Hilfsmittel ist <strong>das</strong> Absinken des<br />

Wasserstandes im Zuchtaquarium eine erfolgreiche<br />

Methode, den frisch geschlüpften Larven den<br />

Weg zu den Elterntieren zu vereinfachen. Je kleiner<br />

<strong>das</strong> Wasservolumen des Aquariums ist, desto weniger<br />

Möglichkeiten haben die <strong>Diskus</strong>larven sich<br />

im Becken zu „verirren“. Das Nichtausbilden des<br />

sogenannten „Hautsekret“ (richtig = Nährschleim)<br />

bei Pigeon Blood Varianten ist ein Mythos, der bis<br />

Heute noch bei nicht wenigen <strong>Diskus</strong> Hobbyisten<br />

in Umlauf ist.<br />

Durch Linienzucht gelang es relativ schnell den<br />

"Pigeon Blood <strong>Diskus</strong>" plakativer erscheinen zu<br />

lassen. Oberstes Zuchtziel war hierbei immer die<br />

schwarze Pigmentierung zu verdrängen <strong>und</strong> <strong>das</strong><br />

Auge tiefrot zu züchten. Durch den frühzeitigen,<br />

weltweiten Export der Nachzuchten arbeiteten so<br />

viele verschiedene Züchter weltweit mit der gleichen<br />

Blutlinie, <strong>das</strong>s aber trotzdem schnell neue<br />

<strong>und</strong> auch schöne Pigeon-Varianten gezüchtet wurden.<br />

Schnell gab es dann auch neue wohlklingende<br />

<strong>und</strong> marketingtechnisch gut überlegte Namen für<br />

diese neuen Farbschläge: "Golden Red Dragon",<br />

"Golden Sunrise", "Pigeon Checkerboard", "Pigeon<br />

Blood Silver" uva.


Doch es gab auch wirkliche neu entstandene<br />

Farbschläge, die auf der Blutlinie des "Pigeon<br />

Blood" basierten.<br />

White Pigeon<br />

"White Pigeon" u.a. auch als "White Butterfly",<br />

"Silver Pigeon", "White Dragon Pigeon" bezeichnet.<br />

Etwa um 1994 entstand diese Farbform auch in<br />

Thailand: Die Basisfarbe ist ein silbriges weiss bis<br />

hellblau <strong>und</strong> bedeckt den ganzen Fisch flächig.<br />

Lediglich im Gesichtsbereich zeigt sich fragmentartig<br />

eine goldgelbe Schmuckfarbe die auch zum<br />

Teil noch auf den Flanken als Punkte/Flecken zu<br />

finden ist. Die Flossensäume laufen in helles Türkis<br />

aus <strong>und</strong> besitzen auch noch Schwarzpigmente.<br />

Das Auge ist Chilirot.<br />

Kreisr<strong>und</strong>es Tier des Farbschlages "White<br />

Pigeon". Es dauerte sehr lange bis bei einer<br />

reinen Verpaarung 100 Prozent aller Nachkommen<br />

die äußeren Merkmale der Elterntiere<br />

hatten. Bei dieser "White Pigeon"<br />

Variante zeigen die Tiere gelbe Punkte auf<br />

einer weissen Basisfarbe. <strong>das</strong> rote Auge<br />

kontrastiert hierzu vortrefflich!<br />

Marlboro Red<br />

Mit dem "Marlboro Red" <strong>Diskus</strong> gelang es Kitti<br />

Pana-Itthi wieder die weltweite <strong>Diskus</strong>-Szene in<br />

staunen zu versetzen. 1994 präsentierte er in Penang<br />

während der 1. Internationalen Discus <strong>und</strong><br />

Goldfisch Show seine Neuzüchtung erstmals der<br />

Öffentlichkeit. Bei der Zucht dieser Pigeon Weiterentwicklung<br />

hatte Kitti den flächigblauen Blue<br />

Diamond <strong>Diskus</strong> aus Hongkong als Vorbild, die<br />

über den gesamten Körper einfarbig flächig Blau<br />

gefärbt waren <strong>und</strong> auch keine Querbinden mehr<br />

zeigten. Dies wollte Kitti in Rot erreichen. Die<br />

Baisfarbe der "Marlboro Red" <strong>Diskus</strong> ist ein<br />

schönes leuchtendes Rot, welches bis in die<br />

Flossensäume reicht. Die Vertikalbinden sind<br />

vollständig weg gezüchtet. In den Flossensäumen<br />

sind noch Schwarzpigmente sichtbar. Das Gesicht<br />

ist hell (Rosé bis hin zu Lachsfarben) <strong>und</strong> wird<br />

HAPPY BIRTHDAY PIGEON BLOOD<br />

fragmentartig von heller türkiser Zeichnung<br />

geschmückt. Das Auge der "Marlboro Red" <strong>Diskus</strong><br />

ist Rubinrot. Zur Namensgebung kam es weil Kitti<br />

<strong>und</strong> seine Ehefrau ständig rauchen <strong>und</strong> immer<br />

eine Packung Marlboro Zigaretten mit sich führen,<br />

die ja bekanntermaßen Rot ist.<br />

Bernd Degen kam bei einem seiner Thailand Besuche<br />

auf die Idee diesen neuen Farbschlag Marlboro<br />

Red zu benennen <strong>und</strong> Kitti fand die Idee so<br />

gut <strong>das</strong>s er sie in die Tat umsetzte. Entwickelt<br />

wurde dieser Farbschlag aus "Pigeon Blood" <strong>Diskus</strong><br />

mit roten Augen <strong>und</strong> wenig türkiser Schmuckfarbe<br />

<strong>und</strong> Einkreuzungen von Braunen Wildfängen, die<br />

schon eher als rote Wildfänge zu bezeichnen sind<br />

(Heutzutage als Nham<strong>und</strong>á oder Cuipeua <strong>Diskus</strong><br />

im Handel, früher als Rio Icá oder auch Rote<br />

Alenquer <strong>Diskus</strong> bezeichnet). Mit dem "Marlboro<br />

Red" <strong>Diskus</strong> gelang Kitti ein weiterer wichtiger<br />

Schachzug in der <strong>Diskus</strong>zucht! Weiterentwicklungen<br />

dieser Zuchtform sind der "Marlboro White<br />

Face" <strong>Diskus</strong> (mit weisser Gesichtsmaske) <strong>und</strong><br />

"Marlboro Yellow Face" ( gelbe Gesichtsmaske).<br />

Das Bild zeigt einen "Marlboro Red" <strong>Diskus</strong><br />

der neueren Generation. Die ersten Tiere<br />

von Kitti Pana-Itthi aus Thailand zeigten<br />

noch mehr Türkis-Zeichnung. Negativ fällt<br />

an dieser Züchtung die noch sehr starke<br />

Schwarzpigmentierung auf.<br />

21


HAPPY BIRTHDAY PIGEON BLOOD<br />

22<br />

Juvenile Marlboro White Face


Pigeon Snake Skin<br />

Eine äußerst attraktive "Pigeon Blood" weiterentwicklung<br />

ist der Pigeon Snake Skin <strong>Diskus</strong> (Snake<br />

Skin = Schlangenhaut). Hier wurden "Pigeon<br />

Blood" mit rotgründigen Snake Skin Red Discus<br />

verpaart <strong>und</strong> durch strenge Auslese <strong>und</strong> Rückkreuzung<br />

gelang dieser plakative "Pigeon" Farbschlag.<br />

Die ersten Tiere davon tauchten etwa um<br />

1996 auf. Die Schwarzpigmente sind nur noch<br />

ansatzweise in den Flossensäumen zu erkennen,<br />

der <strong>Diskus</strong> zeigt auch keine Querbinden (weder<br />

neun, noch die Snake Skin typischen 13 – 17 Vertikalstreifen).<br />

Diese Züchtung besticht durch eine<br />

besonders filigrane Körperzeichnung <strong>und</strong> dem<br />

feinen Linienmuster auf den Kiemendeckeln bzw.<br />

im Gesicht. Die Basisfarbe ist auch hier intensiv<br />

goldgelb, die fein gemusterte Körperzeichnung<br />

<strong>geht</strong> von hellblau über zartes Türkis bis hin zu fast<br />

weiss. Rote Bauchflossen mit leichter Türkiszeichnung<br />

passen perfekt zu den orangeroten Augen.<br />

Dieser Pigeon Snake Skin zeigt auf seinen<br />

Kiemendeckeln eine sehr feine Zeichnung.<br />

Foto: Yann Hoiret<br />

Mandarin Red Pigeon<br />

HAPPY BIRTHDAY PIGEON BLOOD<br />

Pigeon Snake Skin<br />

23


HAPPY BIRTHDAY PIGEON BLOOD<br />

Checkerboard Pigeon<br />

Ein weiterer wichtiger Schachzug in der Geschichte<br />

der "Pigeon Blood" ist die Entstehung der "Checkerboard<br />

Pigeon". Entstanden ist diese Zuchtform<br />

aus Verpaarungen von Rottürkis-Checkerboard<br />

mit hohem Rotanteil <strong>und</strong> "Pigeon Blood" mit viel<br />

türkisfarbener Zeichnung. Wie der Name schon<br />

sagt (Checkerboard = Schachbrett), überzieht ein<br />

Schachbrettartiges Muster den Fisch über den<br />

ganzen Körper. Gab es vorher nur Rottürkis Checkerboard,<br />

gelang mit dieser Kreuzung eine plakative<br />

neue Farbvariante des "Pigeon Blood"<br />

<strong>Diskus</strong>. Auch hier gibt es verschiedene Farbspielarten<br />

der verschiedenen Zuchtlinien die sich leicht<br />

voneinander unterscheiden.<br />

Pigeon Checkerboard<br />

Ein herrlicher "Pigeon Checkerboard" im<br />

bepflanzten Schauaquarium. Die Tiere<br />

waren zum Zeitpunkt der Aufnahme noch<br />

nicht vollständig ausgewachsen <strong>und</strong> die<br />

rote, schachbrettähnliche Zeichnung wird<br />

sich noch intensivieren.<br />

Albino Pigeon<br />

Dem Trend der Mode folgend wurden in jüngster<br />

Vergangenheit auch einige Albino Varianten mit<br />

dem "Pigeon Blood" Aussehen gezüchtet. Sichtbares<br />

Albino-Merkmal ist hierbei "nur noch" die rote<br />

Pupille der <strong>Diskus</strong>fische. Genau genommen ist<br />

bei solchen Hochzuchten nur noch Teilalbinismus<br />

vorhanden.<br />

"Pigeon Blood" <strong>Diskus</strong> - 20 Jahre ganz vorne in<br />

der <strong>Diskus</strong>zucht <strong>und</strong> immer wieder für neues gut!<br />

Literaturhinweis:<br />

DISKUS Jahrbuch 1992, „Golden Rainbow Discus“,<br />

Seite 12 – 16, bede-Verlag;<br />

Penang <strong>Diskus</strong>, Shaifullah Yeng, 2003<br />

24<br />

Albino Pigeon<br />

Bild oben: Diese "Albino Pigeon" werden<br />

als "Red Map" im Handel angeboten.<br />

Bild unten: "Pigeon Blood" <strong>Diskus</strong> der<br />

früheren Jahre mit einem hohen Anteil<br />

Schwarz-Pigmente.<br />

Pigeon Blood


Rio Caburi<br />

Fischbesatz:<br />

Eine kleine Gruppe Wildfänge<br />

Symphysodon haraldi (der sogenannte<br />

Blaue <strong>Diskus</strong>), ein Arowana<br />

(Osteoglossum bicirrhosum),<br />

Süßwasserrochen Potamotrygon<br />

motoro <strong>und</strong> Buntbarsche<br />

der Gattung Aequidens.<br />

Pflanzen:<br />

Im Caburi Gewässer gibt es keinerlei<br />

submerse Vegetation.<br />

Lediglich einige Schwimmpflanzen,<br />

hier Eichhornia crassipes<br />

(Wasserhyazinthe), bewegen<br />

sich angsam an der Wasserober-<br />

DISCUS AQUASCAPING<br />

Dieses Biotop wurde von Heiko Bleher nach originalgetreuem Vorbild des<br />

natürlichen Habitats während der Hochwasserperiode der Caburi Region<br />

(nördlich des Amazonas) eingerichtet.<br />

fläche <strong>und</strong> an den Uferzonen<br />

wachsen verschiedene Cyperus<br />

Arten.<br />

Dekoration:<br />

Feiner weißer Flusssand <strong>und</strong> einige<br />

Lavasteine. Von oben ins<br />

Wasser ragende Wurzelhölzer<br />

wie z.B. Moorkienholz.<br />

Wasserwerte:<br />

Der pH-Wert war 6.2, die<br />

Leitfähigkeit liegt um die 60<br />

µS/cm <strong>und</strong> die Temperatur zwischen<br />

28.5 - 29.2 °C (gemessen<br />

von Heiko Bleher am Biotop).<br />

Besonderes:<br />

Die Caburi Region ist <strong>das</strong> einzige<br />

<strong>Diskus</strong> Biotop, in welchem Lavagestein<br />

in einem <strong>Diskus</strong> Habitat<br />

vorzufinden ist. Feiner weisser<br />

Flusssand dient den Süsswasserrochen<br />

als idealer Lebensraum<br />

<strong>und</strong> den <strong>Diskus</strong>fischen als<br />

Futterstelle indem sie in den<br />

Sand pusten, um die aufgewirbelten<br />

Partikel nach verwertbarem<br />

Futter ab zu suchen.<br />

25


DISCUS AQUASCAPING<br />

Grassy Landscape<br />

Text u. Fotos: Bruno Trimmel<br />

26<br />

Bruno Trimmel aus Gloggnitz (Österreich),<br />

Moderator des Aquascape Portals flowgrow.de<br />

<strong>und</strong> leidenschaftlicher Aquarianer<br />

stellt hier sein 1.600 Liter<br />

<strong>Diskus</strong> Schauaquarium vor.<br />

Aquascape, im deutschen Sprachraum ein sehr neuer Begriff, kommt<br />

aus dem Englischen <strong>und</strong> leitet sich von landscape (Landschaft) ab.<br />

Aquascaping lehnt sich an die Naturaquaristik an <strong>und</strong> umschreibt<br />

den gesamten Prozess der Aquariengestaltung.<br />

Besonderes:<br />

Bei der Einrichtung des Beckens<br />

"Grassy Landscape" machte ich<br />

erstmalig einen Live thread, d.h.<br />

<strong>das</strong> Becken wurde von mir eingerichtet<br />

<strong>und</strong> während der Einrichtung<br />

wurde der thread mit<br />

Bildern versorgt. Die gesamte<br />

Einrichtung dauerte r<strong>und</strong> 40<br />

St<strong>und</strong>en.<br />

Auf www.flowgrow.de, dem Portal<br />

für alle aquascape-Fre<strong>und</strong>e,<br />

haben wir ein eigenes Unterforum<br />

für "<strong>Diskus</strong> im Naturaquarium"<br />

eingestellt, wo alle<br />

<strong>Diskus</strong>halter, die ihre Fische in<br />

bepflanzten scapes pflegen wollen,<br />

herzlich willkommen sind.


Aquarium:<br />

200 x 110 x 73 cm (L/B/H) = 1.600 Liter<br />

Fischbesatz:<br />

10 Cuipeua <strong>Diskus</strong><br />

40 Wildfang Corydoras<br />

50 Amano Garnelen<br />

ca. 1.000 Red Fire Garnelen<br />

4 Styrosoma<br />

10 Otocinclus<br />

ca. 150 Anentome Helena<br />

130 rote Neon (Wildfänge)<br />

Pflanzen:<br />

Blyxa Japonica<br />

Zypern Gras<br />

Barclaya Longifolia<br />

Staurogyne repens<br />

Weeping Moos<br />

Taiwan Moos<br />

Hydroctyle sp. Japan<br />

HemianthusÊ micranthemoides<br />

Dekoration:<br />

Verschiedene Wurzelhölzer wie z.B. Moorkienholz.<br />

Licht:<br />

6 x Dupla Elektra a’ 110Watt (<strong>das</strong> sind 0,41 Watt/<br />

Liter) in Lichtfarbe 865<br />

Filter:<br />

Fünf Stück Eheim professional<br />

3 Außenfilter, einzeln geschaltet<br />

Dünger:<br />

Täglich die Flüssigdünger Aquarebell<br />

Mikro Spezial Flowgrow<br />

<strong>und</strong> Aqua Rebell Makro Basic<br />

von Tobias Coring. ADA Iron<br />

<strong>und</strong> Multi Bottom Kapseln<br />

fallweise für den Bodengr<strong>und</strong> bei<br />

Pflanzen die ihre Nährstoffe<br />

nicht ausschließlich aus dem<br />

Wasser aufnehmen.<br />

Wasserwerte:<br />

Karbonathärte 1,0 - 2,5° KH, der<br />

pH-Wert schwankt dementsprechend.<br />

Nitrat, Phosphat, Kalium<br />

kaum nachweisbar, da täglich<br />

die erforderliche Düngemenge<br />

zugegeben wird.<br />

CO 2 20-25 mg/l (an die Pflanzenmasse<br />

angleichen, langsame<br />

Atmung der Fische beachten).<br />

DISCUS AQUASCAPING<br />

Bild oben:<br />

Rote Neon als Begleitfische von <strong>Diskus</strong><br />

Wildfängen.<br />

Mehr Infos gibt es auf der website von<br />

Herrn Trimmel: www.diskus-amazonas.at<br />

Ich hatte schon mehrmals Filterbecken bei meinen Aquarien, jedoch<br />

erreichten sie nie die mechanische Schnellfilterung von Topffiltern,<br />

die aber beim <strong>Diskus</strong> sehr wichtig sind. Die Durchflußmenge sollte<br />

möglichst hoch sein, auch um die Nährstoffe zu verteilen <strong>und</strong> Schwebestoffe<br />

zu entfernen. Eine zu starke biologische Filterung, wie sie bei<br />

den meisten Filterbecken vorhanden ist, wäre für ein Naturaquarium<br />

ohnehin kontraproduktiv, da es dadurch zu Ausfällungen beim Dünger<br />

kommt. Mit dem einher <strong>geht</strong> noch eine hohe Sauerstoffzehrung. So<br />

gesehen passen bei vielen konventionellen Konzepten sämtliche Parameter<br />

nicht. Es gilt also den Spagat zwischen Geringfilterung <strong>und</strong> der<br />

von vielen verwendeten biologischen Hochleistungsfilterung herauszufinden.<br />

Die Stoffwechselprodukte der Tiere <strong>und</strong> der Dünger dienen<br />

dem Pflanzenwuchs <strong>und</strong> sind nicht für den Filter. Im Gegenzug erzeugen<br />

die Pflanzen Unmengen an Sauerstoff was eine höhere, für <strong>Diskus</strong>becken<br />

unübliche CO 2 Zufuhr ermöglicht. Es ist leider in der <strong>Diskus</strong>szene<br />

nur sehr wenigen Leuten bekannt, was eine funktionierende<br />

Pflanzenmasse in der Lage ist umzusetzen, gepaart mit einer schönen<br />

Optik. Ebenso sorgt sie für ein stabiles Milieu <strong>und</strong> sehr gute biologisch<br />

aktive Wasserverhältnisse.<br />

Die CO 2 Sättigung wird über zwei Aquamedic Außenreaktoren erreicht,<br />

die mit zwei getrennten CO 2 Flaschen versorgt werden. Der CO 2 Gehalt<br />

beträgt dauerhaft über 20 mg/l , wird über einen CO 2 Dosierautomaten<br />

kontrolliert <strong>und</strong> über die Karbonathärte berechnet. Außerdem wird<br />

täglich die Atmung der Fische kontrolliert. Die <strong>Diskus</strong>fische atmen<br />

gerade in einem Pflanzenbecken sehr ruhig.<br />

27


HAPPY BIRTHDAY AK DISKUS<br />

Happy Birthday Arbeitskreis <strong>Diskus</strong><br />

10 Jahre AK <strong>Diskus</strong><br />

der Deutschen Cichliden Gesellschaft e.V.<br />

Text u. Fotos: Klaus Schmitz<br />

Aus dem Gr<strong>und</strong>gedanken der in den 80er<br />

Jahren existierenden <strong>Diskus</strong> Züchtergemeinschaft<br />

entstand vor gut 10 Jahren<br />

die Idee zur Gründung eines <strong>Diskus</strong><br />

Arbeitskreises. Da ich seit langer Zeit<br />

Mitglied in der Deutschen-Cichliden Gesellschaft<br />

(DCG) bin, lag es nahe, diesen<br />

Arbeitskreis mit in den weltgrößten Aquarienverein<br />

zu integrieren. Die DCG ist im<br />

gesamten B<strong>und</strong>esgebiet sowie dem benachbarten<br />

Ausland in Regionen <strong>und</strong> Arbeitskreise<br />

organisiert. Die Mitglieder<br />

befassen sich ausschließlich mit der Pflege<br />

<strong>und</strong> Vermehrung von Buntbarschen.<br />

Im AK <strong>Diskus</strong> werden die Pflege, die Vergesellschaftung,<br />

die Nachzucht sowie die Erhaltung von<br />

Standortvarianten <strong>und</strong> deren Farbformen bearbeitet<br />

<strong>und</strong> verfolgt. Desweiteren sind der persönliche<br />

Erfahrungsaustausch untereinander ein wichtiger<br />

Bestandteil.<br />

Der Arbeitskreis trifft sich zweimal jährlich, jeweils<br />

im Frühjahr <strong>und</strong> Herbst. Nach anfänglich wechselnden<br />

Veranstaltungsorten, hat man seit dem<br />

Herbst 2005 im Vereinsheim des Aquarienvereins<br />

„Aquarium Recklinghausen-Süd“ in Recklinghausen<br />

einen optimalen Veranstaltungsort gef<strong>und</strong>en. Die<br />

dauerhaft zu besichtigende Aquarienausstellung<br />

im Keller des Vereinsheims, die angenehme<br />

Atmosphäre sowie die sehr gute Bewirtung durch<br />

die Vereinsmitglieder tragen bei jeder Veranstaltung<br />

zum guten Gelingen bei. Die Besucherzahlen stiegen<br />

in den zurückliegenden Jahren stetig, so <strong>das</strong>s heute<br />

im Schnitt ca. 70 Teilnehmer, teilweise auch aus<br />

dem benachbarten Ausland, anwesend sind. Wiederholt<br />

teilnehmende <strong>Diskus</strong>fre<strong>und</strong>e, gemischt<br />

mit neuen Interessenten sind ein Beweis dafür,<br />

<strong>das</strong>s sich der DCG Arbeitskreis <strong>Diskus</strong> heute in<br />

der <strong>Diskus</strong>szene erfolgreich etabliert hat. Vorträge<br />

namhafter Referenten zu allen Themenbereichen<br />

der <strong>Diskus</strong>pflege haben die Veranstaltungen bis<br />

heute zu einem Anziehungsmagnet für <strong>Diskus</strong>fre<strong>und</strong>e<br />

gemacht.<br />

28


Bild oben:<br />

Der AK <strong>Diskus</strong>talk - Podiumsdiskusion des AK<br />

<strong>Diskus</strong> während des <strong>Diskus</strong> Championats in<br />

Duisburg 2010. Von links: Heiko Bleher, Patriz<br />

Hilsenbeck, AK-Leiter Klaus Schmitz <strong>und</strong> Dr.<br />

Norbert Menauer.<br />

Bild unten:<br />

4.000 L Schaubecken des AK <strong>Diskus</strong>, besetzt<br />

mit <strong>Diskus</strong> Wildfängen <strong>und</strong> Beifischen, am Messestand<br />

in Duisburg. Fotos: M. J. Schönefeld<br />

HAPPY BIRTHDAY AK DISKUS<br />

Nicht nur Vorträge, sondern auch<br />

Praxisbeiträge wie zum Beispiel die Herstellung<br />

von Aquarienrückwänden oder<br />

<strong>das</strong> Arbeiten mit Glas geben den Teilnehmern<br />

wichtige Informationen <strong>und</strong> tolle<br />

Anregungen zum Hobby. Ebenfalls wurde<br />

ein erster Workshop zum Thema <strong>Diskus</strong>krankheiten<br />

in gemeinsamer Organisation<br />

mit einem <strong>Diskus</strong>forum durchgeführt.<br />

Weiterhin sind neben den Hauptbeiträgen<br />

die Teilnehmerbeiträge ein fester Bestandteil<br />

der Treffen.<br />

Seit 2002 sind die Podiumsdiskussionen<br />

„der AK <strong>Diskus</strong>talk“ moderiert von Klaus<br />

Schmitz während des <strong>Diskus</strong> Championates<br />

ein fester Bestandteil der Duisburger<br />

Veranstaltung. 2008 konnte diese R<strong>und</strong>e<br />

sogar live im Internet verfolgt werden.<br />

Im Herbst 2007 starteten alle Teilnehmer<br />

erstmals zu einer Tagesfahrt im Reisebus<br />

nach Belgien zu dem <strong>Diskus</strong>importeur E.<br />

Hustinx.<br />

Im Sommer 2008 besuchten wir eine Artemiafarm<br />

in Thüringen. Diese Fahrt wird<br />

wegen des großen Erfolgs am 25. September<br />

2011 erneut stattfinden. Das Herbsttreffen<br />

findet am 15.Oktober 2011 ab 11.00<br />

Uhr natürlich wieder im Vereinsheim des<br />

Aquarienvereins „Aquarium Recklinghausen-Süd“<br />

statt.<br />

Der Eintritt zu unseren Treffen ist immer<br />

frei. <strong>Diskus</strong>interessierte <strong>und</strong> Gäste sind<br />

herzlich willkommen. Besuchen Sie unsere<br />

Veranstaltungen <strong>und</strong> erfahren Sie mehr<br />

über Ihre Lieblinge (im Aquarium).<br />

Weitere Infos zu den Aktivitäten des AK<br />

<strong>Diskus</strong> erfahren Sie auch auf dem Stand<br />

bei den <strong>Diskus</strong> Championaten, im Internet<br />

unter http://www.dcg-akdiskus.de<br />

oder unter Tel.: 05237 / 1366 <strong>und</strong> per<br />

eMail: kubschmitz@unitybox.de <strong>und</strong><br />

unter Tel.: 02323 / 31792.<br />

29


BEIFISCHE: ALTUM<br />

30


Pterophyllum<br />

altum<br />

Ein Zuchtbericht<br />

Text: Günter Wagenbrenner<br />

Fotos: Günter Wagenbrenner, M. J. Schönefeld (3), Heiko Bleher (1)<br />

BEIFISCHE: ALTUM<br />

Von den Wildfang Skalaren <strong>und</strong> deren verschiedensten Nachzuchten <strong>und</strong> Kreuzungen deren<br />

Heimat Südamerika ist, genauer gesagt der Amazonas mit seinen unzähligen Nebenflüssen,<br />

könnte man sich streiten ob nun Goldkopf-, Marmorierte, Rotrücken-, oder sogar der durch<br />

Hochzucht entstellte Schleierschwanz Skalar der schönste ist.<br />

Für mich aber kam nur der Pterophyllum altum in Betracht auch wegen seiner Größe <strong>und</strong> <strong>das</strong><br />

es nicht so einfach sei ihn nachzuzüchten, <strong>das</strong> reizte mich. Zu dem passt er sehr gut in mein<br />

Aquarium in dem <strong>Diskus</strong>fische leben.<br />

Wie der Zufall so spielt hatte ich<br />

von einem Befre<strong>und</strong>eten Züchter<br />

P. altum Larven aus der Horst<br />

Linke Linie bekommen <strong>und</strong> einige<br />

Wochen später auch Larven<br />

aus der A. Siegrist Linie. Nun<br />

hatte ich also zwei verschiedene<br />

Blutlinien als Ausgangsmaterial,<br />

der Genpool war perfekt.<br />

Da meine <strong>Diskus</strong>fische keine<br />

Würmer <strong>und</strong> auch keinerlei Flagellaten<br />

haben, musste ich die<br />

P. altum Larven erst von allen<br />

Flagellaten <strong>und</strong> anschließend<br />

von den Kiemenwürmern befreien.<br />

Nach einer mikroskopischen<br />

Untersuchung die mir bestätigte<br />

<strong>das</strong>s alles „sauber“ (frei von Parasiten)<br />

ist, wurden die ca. 20<br />

kleinen altum in ein 80 x 50 x<br />

60 cm. Becken umgesetzt. Die<br />

Wasserwerte habe ich mit Torf<br />

auf eine Karbonathärte von 5-6°<br />

dH eingestellt, der pH-Wert lag<br />

bei ca. 7 pH.<br />

<strong>Diskus</strong>fische <strong>und</strong> P. altum lassen sich bei der entsprechenden<br />

Beckengröße sehr gut miteinander pflegen.<br />

Die P. altum auf diesem Bild sind noch juvenil <strong>und</strong><br />

legten an Größe noch deutlich zu.<br />

31


BEIFISCHE: ALTUM<br />

Um die P. altum zu stattlichen<br />

großen Tieren heranwachsen zu<br />

lassen, habe ich sie mehrmals<br />

täglich mit den verschiedensten<br />

Frostfuttersorten gefüttert. Aber<br />

auch Granulatfutter, welches sie<br />

vom Boden des Beckens gefressen<br />

haben <strong>und</strong> selbst gezüchtete<br />

Enchyträen standen zwei bis drei<br />

Mal die Woche auf dem Futterplan.<br />

Das Wasser wurde täglich<br />

zu 60% gewechselt. Ein selbstgemachter<br />

Sud aus Seemandelbaumblätter-Essenz<br />

<strong>und</strong> Torf<br />

habe ich immer dem Wasser<br />

beigefügt.<br />

Einige der Tiere musste ich<br />

schon im juvenilen Stadium abgeben,<br />

da es in dem 80er Becken<br />

mit der Zeit zu eng wurde. Mit<br />

ca. 4 Monaten kamen die Fische<br />

dann in ein 180 x 60 x 60 cm.<br />

Becken, in dem auch meine <strong>Diskus</strong>fische<br />

schwimmen. Als Filter<br />

bevorzuge ich einen nebenstehenden<br />

Mehrkammer-Biofilter,<br />

dem ein Hamburger Mattenfilter<br />

vorgeschaltet wurde. Ein zusätzlicher<br />

Bio-Nitratfilter hält den<br />

Nitrat-Wert bei 10-15 mg/Ltr.<br />

Das Wasser wird zwei Mal die<br />

Woche zu je 70% gewechselt.<br />

Nach 12 Monaten hatten meine<br />

P. altum bereits eine Größe von<br />

30 cm (mit Filamente). Nach<br />

weiteren 12 Monate hatten sich<br />

schon drei Paare gebildet, was<br />

man gut an dem Imponiergehabe<br />

beobachten konnte. Ich habe<br />

bis auf zwei Paare alles an Fischen<br />

einem befre<strong>und</strong>eten<br />

Züchter gegeben, so <strong>das</strong>s die verbliebenen<br />

vier Fische <strong>das</strong> Becken<br />

für sich alleine hatten.<br />

Meine ersten selbst aufgezogenen P. altum im<br />

Alter von ca. 11 Monaten. Gierig fressen sie<br />

<strong>das</strong> angebotene Frostfutter.<br />

32<br />

Ich habe <strong>das</strong> Becken so eingerichtet,<br />

<strong>das</strong>s jedes Pärchen sein<br />

eigenes Revier hat, <strong>das</strong> jeweils<br />

mit einem extra langen Laichkegel<br />

ausgestattet wurde. Nach<br />

dem ich <strong>das</strong> Wasser auf Zuchtwerte<br />

gebracht habe (Karbonathärte<br />

1-2° dH, Gesamthärte<br />

3° dH, pH-Wert 6,5) fingen<br />

die Tiere auch schon an <strong>das</strong> Substrat<br />

zu säubern jedoch nicht so<br />

intensiv wie es die <strong>Diskus</strong>fische<br />

machen. Nun hieß es warten, es<br />

tat sich aber rein gar nichts.<br />

Ich schaute mir <strong>das</strong> ganze Treiben<br />

einige Wochen an <strong>und</strong><br />

überlegte wie ich sie zum Ablaichen<br />

animieren könnte. Wie bei<br />

den Wildfang <strong>Diskus</strong> musste ich<br />

auch bei den P. altum mit den<br />

Wasserparametern <strong>und</strong> den<br />

Temperaturwerten tricksen.<br />

Den pH-Wert senkte ich nach<br />

dem Wasserwechsel innerhalb<br />

von 24 St<strong>und</strong>en von 6,5 auf 5 pH<br />

ab. Der niedrige pH-Wert <strong>und</strong><br />

die Temperatur von 28 auf 29°<br />

C hat wohl den Auslöser gebracht<br />

zum Ablaichen .Das Paar<br />

eins hat sein Revier in der linken<br />

Hälfte des Becken. Es laichte als<br />

erstes ab, es war genau 16 Uhr.<br />

Die Dauer der Eiablage hatte ca<br />

1,5 St<strong>und</strong>en gedauert. Am Tage<br />

darauf war schon <strong>das</strong> halbe Gelege<br />

verpilzt, was mich aber nicht<br />

w<strong>und</strong>erte, da ich viele L-Welse<br />

mit im Becken habe <strong>und</strong> diese<br />

sich wohl in einem unbewachten<br />

Augenblick über die Eier her<br />

machten.


Ich wechselte einen Tag später<br />

20 Prozent Wasser, <strong>das</strong> mit Osmosewasser<br />

<strong>und</strong> Torffilterung<br />

auf Wasserwerte von ca. 1 ° dH<br />

Karbonathärte <strong>und</strong> einem pH-<br />

Wert von 4,8 eingestellt wurde.<br />

Den pH-Wert im Aquarium habe<br />

ich vorsichtshalber mit einem<br />

Säckchen Muschelgrus stabilisiert,<br />

um einen pH-Wert Sturz<br />

zu vermeiden.<br />

Ich war mir sicher, <strong>das</strong>s nun <strong>das</strong><br />

Paar 2 ebenfalls ablaichte, was<br />

es dann auch getan hat, in etwa<br />

300 Eier konnte ich an dem<br />

Laichkegel zählen. Ich machte<br />

ein Laichschutzgitter über <strong>das</strong><br />

Gelege so <strong>das</strong> es nicht von den<br />

Welsen oder den Elterntieren<br />

gefressen werden konnte. Einen<br />

Tag später war auch schon ca. 1/<br />

3 des Geleges verpiltz <strong>und</strong> nach<br />

r<strong>und</strong> 50 St<strong>und</strong>en in etwa fast<br />

<strong>das</strong> ganze Gelege. Ich versuchte<br />

so gut es ging die verpilzten Eier<br />

mit einem Luftschlauch abzusaugen,<br />

was mir auch einigermaßen<br />

gelang. Ich wollte eben sicher<br />

gehen, ob es auch wirklich ein<br />

Paar ist <strong>und</strong> <strong>das</strong> Männchen die<br />

Eier auch wirklich befruchtet<br />

hatte.<br />

R<strong>und</strong> 60 St<strong>und</strong>en nach der Eiablage<br />

konnte ich schon ein Zappeln<br />

der Larve erkennen, so war<br />

ich mir sicher, <strong>das</strong>s für eine<br />

spätere Zucht alles bestens war.<br />

Es verging einige Zeit <strong>und</strong> ich<br />

bereitete ein Becken von 80 x 60<br />

x 50 cm. vor. Eine dünne Sandschicht<br />

wurde eingebracht <strong>und</strong><br />

ein extra langer Laichkegel, <strong>das</strong><br />

Wasser war in den Werten identisch,<br />

so <strong>das</strong>s ich Paar Nummer<br />

zwei in <strong>das</strong> so vorbereitete Becken<br />

umsetzen konnte.<br />

Es dauerte einige Wochen bis ich<br />

sehen konnte, <strong>das</strong>s sich in dem<br />

Becken etwas tat. Die Streifen<br />

wurden dunkler <strong>und</strong> der Augen<br />

Fleck wurde sichtbar. Einen Tag<br />

später machte ich einen 50<br />

prozentigen Wasserwechsel die<br />

Werte waren in dem Zucht-<br />

becken bei KH 2 <strong>und</strong> der pH-<br />

Wert lag bei um die 6. Ich habe<br />

mit Torf den pH-Wert auf 4,5<br />

gesenkt. Durch starke Belüftung<br />

stiegt der pH-Wert auf knappe<br />

5. Auch in dem Zuchtbecken<br />

habe ich ein Säckchen<br />

Muschelgruß zur Sicherheit<br />

liegen.<br />

BEIFISCHE: ALTUM<br />

Diese P. altum sind r<strong>und</strong> 18 Monate alt <strong>und</strong><br />

noch nicht ausgewachsen.<br />

Einen Tag später war es so weit,<br />

<strong>das</strong>s <strong>das</strong> Pärchen ablaichte. Nach<br />

einer St<strong>und</strong>e kam ein Gitter über<br />

die Eier. Am anderen Tag nahm<br />

ich <strong>das</strong> Substrat mit den Eiern<br />

<strong>und</strong> stellte es in ein kleines<br />

Becken <strong>das</strong> zuvor mit dem<br />

Zuchtwasser befüllt wurde. Ein<br />

Lüfterstein wurde neben den<br />

33


BEIFISCHE: ALTUM<br />

34<br />

Eiern platziert. Trotz meiner<br />

Bemühungen verpilzte trotzdem<br />

fast die Hälfte der Eier. Nach<br />

r<strong>und</strong> 62 fing es an am Kegel zu<br />

zappeln <strong>und</strong> man konnte deutlich<br />

die frisch geschlüpften P.<br />

altum Larven erkennen. Sie<br />

hängen mit einem Schleimfaden<br />

am Substrat Nach 6 - 7 Tagen,<br />

je nach Temperatur, fangen sie<br />

an frei zu schwimmen, man kann<br />

noch etwas den Dottersack sehen.<br />

Artemia Nauplien sind <strong>das</strong><br />

Erstfutter. Bevor ich die Nauplien<br />

an die Larven verfüttere werden<br />

sie in eine sauber Flasche<br />

umgefüllt, dem eine Messerspitze<br />

Spirulina– Pulver zugegeben<br />

habe. Das steigert den Nährwert<br />

der Nauplien. Vor jeder<br />

Fütterung sauge ich den Boden<br />

des Zuchtbeckens mit den nicht<br />

gefressenen Nauplien ab <strong>und</strong><br />

wechsle so mehrmals am Tage<br />

30-40% <strong>das</strong> Wasser.<br />

Das entnommene Wasser wird<br />

sofort mit reinem Leitungswasser<br />

aufgefüllt, so gewöhnen sich<br />

die kleinen altum Larven schnell<br />

nach <strong>und</strong> nach an unser<br />

Nürnberger-Leitungswasser.<br />

Die Zucht der schönen Pterophyllum<br />

altum ist gar nicht so<br />

schwer <strong>und</strong> kommt der Nachzucht<br />

von <strong>Diskus</strong> Wildfänge<br />

doch sehr sehr nahe!<br />

Bild rechte Seite:<br />

Heiko Bleher mit frisch gefangenen<br />

Pterophyllum altum Wildfängen.<br />

Bilder links:<br />

P. altum beim ablaichen. Drei<br />

übereinander gestapelte <strong>Diskus</strong>-<br />

Laichkegel dienten hier als extra lange<br />

Laichkegel für diese Fisch-Gattung.


BEIFISCHE: ALTUM<br />

35


BEIFISCHE: ALTUM<br />

P. altum Pärchen mit Laichschutzgitter.<br />

36<br />

Bild 1 oben: Jungfische r<strong>und</strong> 3 Wochen alt.<br />

Bild 2 darunter: Sehr gut ist schon die Angelfish-typische<br />

Form dieser zwei Monate<br />

alten P. altum zu erkennen.


BEIFISCHE: ROCHEN<br />

<strong>Diskus</strong> <strong>und</strong> <strong>Rochen</strong> -<br />

<strong>geht</strong> <strong>das</strong>?<br />

Text: Gerd Schulz<br />

Fotos: Gerd Schulz, M.J. Schönefeld<br />

Immer wieder wird die Frage gestellt, ob man <strong>Diskus</strong>fische<br />

mit Süsswasser-Stechrochen vergesellschaften kann.<br />

Da sie im gleichen Habitat vorkommen, sollte man annehmen,<br />

<strong>das</strong>s dies ohne Weiteres möglich ist - <strong>Diskus</strong>fische<br />

wie auch Stechrochen der Gattung Potamotrygon<br />

haben an Wasserwerte <strong>und</strong> Wassertemperatur fast identische<br />

Ansprüche. Die Frage ist dennoch nicht so einfach<br />

zu beantworten, da es einige zusätzliche Kriterien zu<br />

beachten gilt, die ich hier kurz aufführen möchte.<br />

Meine Ausführungen gründen sich ausdrücklich<br />

auf meine Erfahrungen der letzten 20 Jahre. Da<br />

<strong>Rochen</strong> von ein <strong>und</strong> der selben Unterart <strong>und</strong> auch<br />

jeder <strong>Rochen</strong> als einzelnes Tier in den unterschiedlichsten<br />

charakterlichen Angewohnheiten <strong>und</strong><br />

Verhaltensmustern variieren können (die nicht<br />

auf alle Tiere dieser Gattung zu verallgemeinern<br />

sind), ist es durchaus möglich, <strong>das</strong>s Ausnahmen<br />

die nachfolgenden "Regeln" bestätigen.<br />

Art <strong>und</strong> Grösse<br />

Die erste Frage, die sich bei der Vergesellschaftung<br />

von <strong>Rochen</strong> <strong>und</strong> <strong>Diskus</strong>fischen stellt, ist die nach<br />

der geeigneten <strong>Rochen</strong>art. Es gibt <strong>Rochen</strong>, die<br />

völlig ausgewachsen kaum einen Scheibendurchmesser<br />

über 30 cm haben. Andere wiederum erreichen<br />

90 cm <strong>und</strong> mehr. Generell ist zu bemerken,<br />

<strong>das</strong>s männliche Tiere meist nur 1/3 bis max. die<br />

halbe Größe der Weibchen erreichen. Ausnahmen<br />

gibt es hierbei, aber eher selten.<br />

Mir ist aufgefallen, <strong>das</strong>s sehr große Böcke in ihrer<br />

Potenz zu wünschen übrig lassen. Wenn Weibchen<br />

"aus der Reihe tanzen" <strong>und</strong> kleiner bleiben, haben<br />

sie meiner Erfahrung nach dieses Potenzproblem<br />

nicht.<br />

In der Vergesellschaftung ist es von Vorteil, eher<br />

die kleinen Arten zu wählen. Hier wären Potamotrygon<br />

Scorbina oder Potamotrygon Retikulatus<br />

empfehlenswert, deren gemeinsame Haltung mit<br />

<strong>Diskus</strong>fischen in einem Aquarium auf Dauer sehr<br />

gut möglich ist. Das Verhalten dieser zwei Arten<br />

ist im Allgemeinen ruhig <strong>und</strong> wenig aggressiv.<br />

Foto links: Dieses Bild hier zeigt einen Baby-<br />

<strong>Rochen</strong> drei St<strong>und</strong>en nach der Geburt.<br />

37


BEIFISCHE: ROCHEN<br />

Aquariumgrösse<br />

Ein gr<strong>und</strong>sätzliches Kriterium ist die Aquariumgröße.<br />

Für zwei <strong>Rochen</strong>babys mit einem Scheibendurchmesser<br />

von ca. 12-15 cm ist ein <strong>Diskus</strong>becken<br />

mit der Gr<strong>und</strong>fläche von 1 qm ausreichend. Jedoch<br />

wird ein solches Becken - wenn Temperatur <strong>und</strong><br />

Futtermenge artgerecht sind - bald zu klein werden.<br />

Die Tiere wachsen schnell <strong>und</strong> erreichen im<br />

ersten Jahr etwas mehr als die Hälfte ihrer<br />

endgültigen Größe.<br />

Ich hatte eine <strong>Rochen</strong>dame (Potamotrygon Leopoldi),<br />

die nach 12 Monaten bereits einen Scheibendurchmesser<br />

von r<strong>und</strong> 40 cm erreichte.<br />

Insbesondere Hybrid-Nachkommen aus großen<br />

<strong>und</strong> kleinen Arten sind vorher hinsichtlich ihrer<br />

Endgröße nicht einschätzbar. Wie bei allen Zierfischen<br />

ist auch bei <strong>Rochen</strong> die Beckengröße von<br />

großer Bedeutung <strong>und</strong> nimmt Einfluss auf <strong>das</strong><br />

Wachstum. Bei einer Gr<strong>und</strong>fläche über 3 qm wachsen<br />

alle <strong>Rochen</strong> sehr schnell. Die Aquariumhöhe<br />

ist für <strong>Rochen</strong> zweitrangig, sollte aber mindestens<br />

60 cm betragen. In einigen Ländern, z.B. in der<br />

Schweiz, gibt es Vorschriften <strong>und</strong> Anforderungen<br />

hinsichtlich der Beckengröße (Höhe = 3-facher<br />

Beckendurchmesser).<br />

38<br />

Süßwasserrochen leben in ihrem Habitat allerdings<br />

auch oft in Flüssen mit nur 50 cm Tiefe <strong>und</strong> weniger.<br />

Daher sind solche Vorgaben für mich nicht<br />

nachvollziehbar. Bei artgerechter Haltung <strong>und</strong><br />

Pflege erreicht ein <strong>Rochen</strong> ca. 80% seiner<br />

Endgröße innerhalb der ersten zwei Jahre.


Wassertemperatur<br />

Ein weiterer Aspekt für eine ges<strong>und</strong>e, artgerechte<br />

Haltung ist die Wassertemperatur. Ich selbst halte<br />

alle <strong>Rochen</strong> bei 29-30°Celsius. Bei nur 27° C<br />

Wassertemperatur im Becken benötigen die<br />

<strong>Rochen</strong> schon fast die doppelte Zeit im Wachstum.<br />

Wenn ein Leopoldi-<strong>Rochen</strong> nach einem Jahr 18<br />

cm Scheibendurchmesser hat, jedoch seine<br />

Klastern (männl. Geschlechtsorgane) voll<br />

ausgebildet sind, liegt der Gr<strong>und</strong> zu 90% in der<br />

zu niedrigen Wasseremperatur. Bei einem P.<br />

Leopoldi Bock beginnt in der Natur bei einem<br />

Scheibendurchmesser von r<strong>und</strong> 30cm <strong>das</strong><br />

Klasterwachstum. Auf meiner Amazonasreise habe<br />

ich männliche P. Leopoldi gesehen, die bei 31 cm<br />

Scheibendurchmesser, grade mal 2 cm große<br />

Klastern hatten.<br />

Nach Beginn des Klasterwachstums erreichen<br />

diese recht schnell – innerhalb von ca. 3 Monaten<br />

- Fingergröße <strong>und</strong> sehen aus, als seien sie aufgerollt,<br />

<strong>das</strong> Zeichen für den Eintritt der Geschlechtsreife.Diese<br />

natürliche Übereinstimmung der<br />

Entwicklung - 30 cm Scheibendurchmesser/Geschlechtsreife<br />

(bei männlichen P. Leopoldi)<br />

erreicht man im Aquarium nur bei einer Temperatur<br />

dauerhaft über 29° Celsius.<br />

Einrichtung<br />

<strong>Rochen</strong> <strong>und</strong> <strong>Diskus</strong>, zusammen in einem Becken,<br />

wird immer dann unheimlich, wenn man beobachtet<br />

wie sich ein <strong>Rochen</strong> über einen <strong>Diskus</strong>fisch<br />

schiebt <strong>und</strong> dieser auf der anderen Seite der <strong>Rochen</strong>scheibe,<br />

unbeschadet wieder auftaucht.<br />

<strong>Rochen</strong> sind Raubfische <strong>und</strong> Jäger, die bei für sie<br />

günstigen Bedingungen der "Versuchung" nicht<br />

widerstehen können. Eine solch günstige Bedingung<br />

ist die Dunkelheit! Ist <strong>das</strong> Aquarium nachts<br />

völlig abgedunkelt, lassen sich Barsche, wie auch<br />

der <strong>Diskus</strong> einer ist, zu Boden sinken <strong>und</strong> verharren<br />

in bewegungsloser Starre. Diese Situation lässt<br />

ein <strong>Rochen</strong> nicht lange ungenutzt. Er schiebt sich<br />

über die Beifische, die sofort versuchen, sich aus<br />

seiner „ Glocke“ zu befreien- eine Verlockung, die<br />

den Jagdtrieb des <strong>Rochen</strong>s erst recht aufleben<br />

lässt. Diese für den <strong>Diskus</strong> ungünstige Situation<br />

kann man mit einem schwachen Nachtlicht sehr<br />

einschränken. Hier reicht schon eine 1 Watt LED.<br />

Dadurch wird die Orientierung der Fische im Becken<br />

möglich <strong>und</strong> Übergriffe der <strong>Rochen</strong> auf die<br />

BEIFISCHE: ROCHEN<br />

Schon gleich nach der Geburt kann man die<br />

Geschlechter der <strong>Rochen</strong>, an den Klastern der<br />

Männchen unterscheiden. Sie befinden sich<br />

am Schwanzansatz wie es auch von ihren nahen<br />

Verwandten, den Haien bekannt ist.<br />

<strong>Rochen</strong>becken bekommen als Bodengr<strong>und</strong><br />

feinen r<strong>und</strong>körnigen Sand, der ebenfalls den<br />

Bedürfnissen der <strong>Diskus</strong>fische entspricht, da<br />

diese in den Sand pusten um aufgewirbelte<br />

Futterpartikel einzusaugen.<br />

<strong>Diskus</strong>fische sind viel seltener, als dies ohne diese<br />

nächtliche Orientierungshilfe der Fall ist.<br />

Ist <strong>das</strong> Becken so eingerichtet, <strong>das</strong>s möglichst viel<br />

Bodenfläche für die <strong>Rochen</strong> frei zur Verfügung<br />

steht <strong>und</strong> befinden sich in den oberen Wasserschichten<br />

einige Äste/Wurzeln als abgegrenztes<br />

Revier für die <strong>Diskus</strong>fische, die den Schwimmraum<br />

„überdachen“, werden diese nachts auch als<br />

Unterstand von den Tieren genutzt. Das funktioniert<br />

aber ebenfalls nur in Verbindung mit einem<br />

schwachen Nachtlicht, so wie es auch bei der <strong>Diskus</strong>zucht<br />

eingesetzt wird, wenn die Buntbarsche<br />

Brutpflege betreiben.<br />

39


BEIFISCHE: ROCHEN<br />

Ernährung<br />

Einer der Hauptgründe, <strong>das</strong>s sich <strong>Rochen</strong> an den<br />

Königen der Aquariumfische vergreifen, ist zu<br />

wenig Futter. Das Argument, <strong>Rochen</strong> würden zu<br />

fett werden <strong>und</strong> müssten deshalb auch mal hungern,<br />

teile ich so nicht. Ich reguliere dies mit einem<br />

unterschiedlichen reichhaltigen Futterangebot.<br />

Es gibt Futter (beispielsweise Seelachs oder Tintenfischtuben),<br />

mit dem ich meine Süsswasser-<br />

Stechrochen satt füttern kann, ohne <strong>das</strong>s diese<br />

der Fettleibigkeit verfallen. Die Ernährung der<br />

<strong>Diskus</strong>fische im <strong>Rochen</strong>becken kann ohne<br />

Rücksicht auf die <strong>Rochen</strong> erfolgen, übrig gebliebene<br />

<strong>Diskus</strong>futterreste werden auch gerne von<br />

den <strong>Rochen</strong> gefressen.<br />

Gefüttert wird täglich <strong>und</strong> die <strong>Rochen</strong> immer<br />

abends vor Einbruch der Nacht. Denn auch <strong>das</strong><br />

fördert <strong>das</strong> gute Miteinander von <strong>Diskus</strong>fischen<br />

<strong>und</strong> <strong>Rochen</strong>, wenn die Tiere „satt ins Bett“ gehen.<br />

Auf meiner Webseite habe ich viele Bilder, Filme<br />

<strong>und</strong> Informationen zu diesem Thema hinterlegt.<br />

Ich wünsch allen Fre<strong>und</strong>en der Aquaristik viel<br />

Freude mit ihren Schützlingen.<br />

http://www.amazonasrochen.de<br />

40<br />

<strong>Diskus</strong>fische im mittleren Wasserbereich, <strong>Rochen</strong><br />

am Boden, perfekt aufeinander <strong>und</strong> auf<br />

<strong>das</strong> miteinander abgestimmt.<br />

Alles eine Frage des persönlichen Geschmacks,<br />

aber die Wildfangnahen Farbschläge harmonieren<br />

besser zu Süsswasser-Stechrochen als<br />

bonbonfarbene Hochzucht <strong>Diskus</strong> Farbvarianten.


Text: M. J. Schönefeld<br />

Fotos: Stefano Toncelli (NAQ)<br />

DISCUS CHAMPIONS<br />

In Neapel fand Ende September 2010 im Einkaufscenter<br />

Jambo 1 die erste internationale Aquarien- <strong>und</strong> <strong>Diskus</strong>messe<br />

(Napoli Aquatica 2010, kurz NAQ) statt.<br />

R<strong>und</strong> 25.000 Besucher wurden während der dreitägigen<br />

Veranstaltung gezählt <strong>und</strong> machten die Messe zu einem<br />

unerwartet großen Erfolg!<br />

Künftig findet die Messe <strong>und</strong> <strong>das</strong> <strong>Diskus</strong> Championat alle 2<br />

Jahre statt (immer mit den ungeraden Jahresendzahlen,<br />

also nun 2011, dann 2013 usw.).<br />

Dies soll eine Überschneidung mit dem <strong>Diskus</strong> Championat<br />

in Duisburg, so wie im Jahr 2010, vermeiden.<br />

Die Bewertungsklassen<br />

Wildfänge<br />

Streifentürkis<br />

Rottürkis<br />

Flächig Blau<br />

Flächig Rot<br />

Pigeon Blood<br />

Rot gepunktet<br />

Offene Klasse<br />

41


DISCUS CHAMPIONS<br />

Strahlende Gesichter von Siegern mit den<br />

schönen Napoli Aquatica-Pokalen.<br />

Jurry Mitglieder während des "First<br />

Discus World Congress" am 24.09.2010 in<br />

Neapel. Es wurde versucht, eine international<br />

gültige <strong>Diskus</strong> Klassifizierung für<br />

alle <strong>Diskus</strong> Championate (weltweit) fest<br />

zu legen. Der zweite "Discus World Congress"<br />

soll während des 3. Polnischen<br />

Discus Championtas Ende September 2011<br />

in Warschau statt finden.<br />

42<br />

Heiko Bleher erhielt in Neapel den "NAQ<br />

Dr. Schmidt-Focke" Ehrenpreis für seine<br />

Verdienste um den <strong>Diskus</strong>.<br />

Gewidmet wurde diese Trophäe dem<br />

berühmten <strong>Diskus</strong>-Pinonier Dr. Eduard<br />

Schmidt-Focke um an seine große Pionierarbeiten<br />

um den <strong>Diskus</strong>fisch zu erinnern.<br />

Die Jurry &<br />

World Discus Congress Teilnehmer<br />

Heiko Bleher - Italien<br />

Rosario Curscio - Italien<br />

Segey Goryunskin - Russland<br />

Patriz Hilsenbeck - Deutschland<br />

Andrzej Sieniawski - Polen<br />

Andreh Soh - Singapur<br />

Sebastiano Solano - Italien<br />

Jeffry Tan - Malaysia<br />

Carmelo Arico - Italien<br />

Christian Pedone - Italien


DISCUS CHAMPIONS<br />

Bild links: E. Hustinx aus Belgien (Spezialist für <strong>Diskus</strong>-Wildfang-Importe) war auch<br />

mit einem Messestand vertreten. Bild Mitte: Die Messestände waren alle sehr geschmackvoll<br />

mit blauem Teppich ausgelegt <strong>und</strong> auch die Messestandbeschriftung etc. entsprach<br />

einem gut durchdachten Corporate Design! Bild rechts: Ein sehr schöner Pigeon Blood<br />

<strong>Diskus</strong>, der im Wettkampf mit den anderen 149 Ausstellungstieren einen Pokal für seinen<br />

Besitzer mit nach Hause nehmen sollte. Insgesamt 8 Nationen stellten <strong>Diskus</strong>fische im<br />

Championat aus: Malaysia, Deutschland, Dänemark, Schweiz, Polen, Frankreich, Singapur<br />

<strong>und</strong> Italien.<br />

World Discus Congress<br />

Klassifikation Zuchtformen<br />

1) Streifentürkis<br />

(Streifen inklusive Rottürkis)<br />

2) Flächentürkis<br />

(Flächig: Blau, Türkis, Kobalt)<br />

3) Rot<br />

(muss nicht flächig Rot sein)<br />

4) Gemustert - fein<br />

(feine Muster: Flecken, Streifen)<br />

5) Gemustert - grob<br />

(breite Muster: unregelmäßig)<br />

6) Gepunktet<br />

(nur Punkte, keine Flecken)<br />

7) Albino<br />

(keine Halb-Albino, nur Albinos)<br />

8) Sonderzüchtungen<br />

(alle anderen Hybriden)<br />

9) Gelb<br />

43


DISCUS CHAMPIONS<br />

1. Pigeon Blood<br />

Aquaplanet - Italien<br />

1. Streifentürkis<br />

44<br />

Wildfang<br />

Antonio Ferrara - Italien<br />

Ricki Lim - Malaysia<br />

1. 1.<br />

Offene Klasse<br />

Discus Food - Germany


DISCUS CHAMPIONS<br />

1. Flächig Rot<br />

Ricki Lim - Malaysia<br />

1. Flächig Blau<br />

A. Bianchet/J. Yang - Malaysia<br />

1. Rot gepunktet<br />

RojasBoris - Dänemark<br />

1.<br />

Streifentürkis<br />

Ricki Lim - Malaysia<br />

45


DISCUS CHAMPIONS<br />

8. Internationale<br />

<strong>Diskus</strong> Championat<br />

in Duisburg 2010<br />

Text u. Fotos: Michael J. Schönefeld<br />

Vom 30. September bis 03. Oktober 2010<br />

war es wieder soweit in Duisburg: In der<br />

Kraftzentrale im Landschaftspark Duisburg-<br />

Nord veranstaltete Norbert Zajac <strong>das</strong> 8.<br />

Internationale <strong>Diskus</strong> Championat.<br />

Parallel zu dieser weltgrößten <strong>Diskus</strong>-<br />

Ausstellung <strong>und</strong> Bewertungsshow wurde<br />

die 13. Zierfisch & Aquarium Messe<br />

abgehalten.<br />

46<br />

Neben dem <strong>Diskus</strong> Championat gab es an<br />

den Messeständen alles was <strong>das</strong> Herz eines<br />

„<strong>Diskus</strong>ianers“ begehrt. Angefangen vom<br />

Aquarium mit allem technischen Zubehör,<br />

über Fische bis hin zu Futtermitteln aller<br />

Art. Hersteller, Händler, Vereine/Verbände<br />

<strong>und</strong> Züchter boten den Messebesuchern ein<br />

r<strong>und</strong>es, vielseitiges Angebot mit direkter<br />

Einkaufsmöglichkeit.<br />

Ricky Lim (Mitte) aus Malaysia mit<br />

dem begehrten Pokal des Grand<br />

Champion für die schönste Zuchtform.<br />

Bernd Degen (links) <strong>und</strong><br />

Veranstalter Norbert Zajac (rechts)<br />

überreichten die Trophäe.


Das Rahmenprogramm des 8.<br />

Internationalen <strong>Diskus</strong> Championats<br />

beinhaltete ein umfangreiches<br />

Vortragsforum. Namhafte<br />

Referenten wie Horst Linke,<br />

Bernd Degen, Heiko Bleher u.a.<br />

Fachleute der <strong>Diskus</strong>szene boten<br />

ein täglich wechselndes Programm<br />

mit Vorträgen über den<br />

König der Aquarienfische.<br />

Es gab auch einiges zu sehen <strong>und</strong><br />

zu erleben. Die zahlreichen<br />

Schauaquarien ließen die Besucher<br />

in die Unterwasserwelten<br />

der verschiedensten Biotope eintauchen<br />

<strong>und</strong> zeigten kunstvoll<br />

eingerichtete Aquarien mit Fischen<br />

aus der ganzen Welt. Vom<br />

Nano Becken bis zum Meerwasser<br />

Aquarium wurden alle Aquaristik<br />

Bereiche abgedeckt. Vor<br />

allem die <strong>Diskus</strong> Aquarien erfreuten<br />

sich regen Zuspruchs<br />

<strong>und</strong> sorgten bei diesem <strong>und</strong><br />

jenem Stand für begehrte Anziehungspunkte.<br />

R<strong>und</strong> 29.000 Besucher strömten<br />

an den vier Messetagen in die<br />

6.000 qm große Halle, um die<br />

schönsten <strong>Diskus</strong>fische der Welt<br />

im Wettbewerb zu sehen.<br />

Insgesamt traten knapp 330 <strong>Diskus</strong>fische<br />

aus 19 Nationen im<br />

weltweit größten <strong>Diskus</strong> Championat<br />

gegeneinander an.<br />

Die Fische wurden zum Teil<br />

schon drei Tage vor Messebeginn<br />

in die Bewertungsaquarien eingesetzt.<br />

Diese hatten ein Wasservolumen<br />

von r<strong>und</strong> 110 Litern<br />

<strong>und</strong> waren mit einem elektrischen<br />

Innenfilter <strong>und</strong> einem Regelstabheizer<br />

ausgestattet.<br />

Außerdem hatten alle Bewertungsaquarien<br />

einen Laichkegel,<br />

um dem Fisch eine Rückzugsmöglichkeit<br />

zu bieten. Die<br />

Wildfänge hatten zudem noch<br />

feinen Sand als Bodengr<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />

anstelle des Laichkegels eine<br />

Wurzelimitation.<br />

Die siebenköpfige, international<br />

aufgestellte Jury setzte sich –<br />

wie schon zuletzt im Jahr 2008<br />

- aus folgenden <strong>Diskus</strong>-Kennern<br />

zusammen: Annie De Maesschalck<br />

(Belgien), Lawrence<br />

Chong (Singapure, Präsident<br />

vom Discus Club Singapore)<br />

Kuo-yun Kuan (Taiwan), Horst<br />

Linke (Deutschland), Bosse Quiding<br />

(Schweden), Peter Thode<br />

(USA), als Präsident der Jury<br />

amtierte wieder Bernd Degen.<br />

Die Bewertung der <strong>Diskus</strong>fische<br />

erfolgte am 29. September unter<br />

DISCUS CHAMPIONS<br />

Die alte Kraftzentrale im<br />

Landschaftspark Duisburg-<br />

Nord verwandelte sich für<br />

vier Tage zum Schauplatz<br />

für <strong>Diskus</strong>fre<strong>und</strong>e aus aller<br />

Welt.<br />

Ausschluss der Öffentlichkeit<br />

nach folgenden Bewertungspunkten:<br />

Jedes Jurymitglied<br />

bewertete unabhängig von den<br />

anderen Jurymitgliedern jeden<br />

Fisch (ohne zu Wissen wem <strong>das</strong><br />

Tier gehört). Die Bewertungskriterien<br />

(1. Gesamteindruck, 2.<br />

Körpergröße, 3. Proportionen,<br />

4. Flossen, 5. Schwanz, 6. Kiemen,<br />

7. Augen <strong>und</strong> 8. Körperzeichnung<br />

<strong>und</strong> Farbe) wurden<br />

nach einem Notensystem von 1<br />

bis 5 bewertet. Die beste <strong>und</strong> die<br />

schlechteste Preisrichterbewertung<br />

für jeden einzelnen Fisch<br />

wurde automatisch gelöscht, um<br />

eine Bevorzugung einzelner Fische<br />

auszuschließen. 330 <strong>Diskus</strong>fische<br />

zu bewerten ist mehr<br />

Arbeit als manch einer denkt,<br />

fast einen ganzen Tag dauerte<br />

die Bewertung der einzelnen Fische.<br />

Die Auswertung der Punkte<br />

erfolgte wie immer computergestützt<br />

<strong>und</strong> unter strengster Geheimhaltung.<br />

Leider gibt es noch keine international<br />

geltenden Bewertungsregeln<br />

für <strong>Diskus</strong> Championate.<br />

Jede Veranstaltung dieser Art<br />

hat mehr oder weniger ihre eigenen<br />

Standards.<br />

47


DISCUS CHAMPIONS<br />

Die <strong>Diskus</strong>fische wurden in<br />

Duisburg in 11 Bewertungsklassen<br />

aufgeteilt, wobei die vier<br />

Wildfang Klassen ausschließlich<br />

für Wildfänge <strong>und</strong> nicht für<br />

Wildfang Nachzuchten zugelassen<br />

waren.<br />

Die Bewertungsklassen:<br />

Wildfang Heckel, Wildfang<br />

Braun, Wildfang Blau, Wildfang<br />

Grün Streifentürkis, Flächentürkis,<br />

Rottürkis, Rot, Offene<br />

Klasse – flächig, Offene Klasse<br />

– gestreift oder gepunktet, Rot<br />

gepunktet. Eine andere Einteilung<br />

wäre sicherlich eine<br />

Überlegung wert, vor allem<br />

nachdem die neueste Klassifizierung<br />

der <strong>Diskus</strong>fische durch<br />

Heiko Bleher zusammen mit Kai<br />

N. Stölting, Walter Salzburger,<br />

and Axel Meyer im August 2007<br />

nur noch Braune <strong>und</strong> Blaue<br />

Wildfänge als eine einzige Art<br />

( Symphysodon haraldi,<br />

SCHULTZ 1960) zusammenfasst.<br />

Außerdem entwickeln sich<br />

die Zuchtformen dermaßen<br />

schnell, <strong>das</strong>s auch bei diesen eine<br />

andere Einteilung sinnvoll erscheint.<br />

So ist zum Beispiel eine<br />

Pigeon Klasse <strong>und</strong> eine Gruppierung<br />

für Snake Skin (wie zuletzt<br />

im Jahr 2004 beim 5. Internationalen<br />

<strong>Diskus</strong> Championat in<br />

Duisburg) oder eine Albino Klasse<br />

sicherlich hilfreich <strong>und</strong> auch<br />

von nöten. Im Gegenzug könnte<br />

man die beiden Kategorien<br />

Streifentürkis <strong>und</strong> Rottürkis auf<br />

eine „gestreift“ Einordnung zusammenfassen.<br />

Auch haben die vielen Wildfang<br />

Nachzuchten eine Chance verdient,<br />

bei solchen Wettbewerben<br />

teil zu nehmen. Andere Länder<br />

führen bei ihren <strong>Diskus</strong> Championaten<br />

die Klassifizierungen in<br />

abgewandelter bzw. reduzierter<br />

Form durch. Leider hat sich bis<br />

heute kein international anerkannter<br />

<strong>Diskus</strong> Klassifizierungsstandard<br />

durchgesetzt <strong>und</strong> bei<br />

jedem <strong>Diskus</strong> Wettbewerb werden<br />

die <strong>Diskus</strong>fische anders aufgeteilt.<br />

48<br />

Die international aufgestellte Jury 2010: von links - Bernd<br />

Degen (Präsident der Jury, Deutschland), Kuo-yun Kuan<br />

(Taiwan), Lawrence Chong (Singapore), Bosse Quiding<br />

(Schweden), Annie De Maesschalck (Belgien), Horst Linke<br />

(Deutschland), Peter Thode (USA) <strong>und</strong> Veranstalter<br />

Norbert Zajac.<br />

Bei der 11. Nationalen <strong>Diskus</strong><br />

Show in Singapur 2010 wurden<br />

die Fische in 12 Bewertungsklasse<br />

aufgeteilt: Davon zwei verschiedene<br />

Albino Klassen<br />

(Albino Flächig <strong>und</strong> Albino gestreift/gepunktet),<br />

Flächig Blau,<br />

Flächig Rot, Rot gepunktet Snake<br />

Skin, Rot gepunktet, Streifentürkis,<br />

Pigeon Blood, zwei<br />

Offene Klassen (Flächig <strong>und</strong> gestreift/gepunktet)<br />

<strong>und</strong> ganz neu<br />

zwei Klassen für Halbwüchsige<br />

Nachzuchttiere. Es ist erstaunlich<br />

wie viele verschiedene<br />

Klassifizierungsmöglichkeiten<br />

zur Einteilung von <strong>Diskus</strong>fischen<br />

vorliegen <strong>und</strong> Schade, <strong>das</strong>s es<br />

hier keine einheitlichen, international<br />

anwendbare Standards<br />

gibt.<br />

Zurück nach Duisburg. Die<br />

Preisverleihung <strong>und</strong> Siegerehrung<br />

fand am Sonntag Nachmittag<br />

statt. Kleines Highlight vor<br />

der offiziellen Preisverleihung:<br />

Herr Tomas Kaliebe von der<br />

Wasserpflanzengärtnerei "Atlantis-Aquarienpflanzen"<br />

taufte<br />

eine Echinodorus Neuzüchtung<br />

auf den Namen Echinodorus<br />

´zajac´. Genau am 20. Jahrestag<br />

der Deutschen Einheit wurde<br />

diese Kreuzung aus einer ursprünglich<br />

ostdeutschen Sorte<br />

mit einer ursprünglich westdeutschen<br />

Zuchtsorte, zu Ehren des<br />

weltgrößten Zoofachgeschäftes<br />

"Zoo Zajac" <strong>und</strong> dessen 35jährigem<br />

Betriebsjubiläum feierlich<br />

getauft. Die anspruchslose<br />

<strong>und</strong> kontrastreiche Schwertpflanze<br />

mit dunkelroten Herzblättern,<br />

ist seitdem exklusiv<br />

beim weltgrößten Zoofachgeschäft<br />

im Sortiment erhältlich.


Bild links:<br />

Tomas Kaliebe<br />

(Mitte) bei der<br />

Taufe der NeuzüchtungEchinodorus<br />

´zajac´.<br />

Bild rechts:<br />

Dieses schön gezeichnete<br />

Pigeon<br />

Pärchen laichte<br />

in Duisburg<br />

sogar in einem<br />

Schauaquarium<br />

ab.<br />

DISCUS CHAMPIONS<br />

Bild oben: In zahlreichen Schaubecken<br />

wurden auch <strong>Diskus</strong>fische gezeigt. Hier<br />

eine Gruppe w<strong>und</strong>erschöner Flächentürkis<br />

<strong>Diskus</strong>. Form <strong>und</strong> Farbe sind<br />

geradezu bemerkenswert.<br />

49


DISCUS CHAMPIONS<br />

Mit über 24.000,- Euro Preisgeldern<br />

übertrifft dieses Championat<br />

alle anderen <strong>Diskus</strong> Shows<br />

<strong>und</strong> Wettbewerbe bei weitem.<br />

Ricky Lim aus Malaysia holte<br />

sich mit seinem <strong>Diskus</strong> den<br />

begehrten Grand Champion-<br />

Titel „Beste Zuchtform“ (Best in<br />

Show) mit 5.000,- EUR Preisgeld<br />

<strong>und</strong> trat seinen Siegeszug<br />

r<strong>und</strong> um die <strong>Diskus</strong> Welt an. Der<br />

Fisch startete in der Klasse "Offene<br />

Klasse gestreift/ gepunktet".<br />

Herr Rob de Fouw aus den Niederlanden<br />

gewann mit seinem<br />

„Braunen Wildfang“ den begehrten<br />

Pokal „Bester Wildfang“ <strong>und</strong><br />

2.500,- EUR Preisgeld.<br />

Die ersten drei Plätze jeder Klas-<br />

50<br />

se erhielten einen exklusiven Pokal<br />

<strong>und</strong> die Gewinner des ersten<br />

<strong>und</strong> zweiten Platzes erhielten<br />

zusätzlich Preisgelder in Höhe<br />

von 1.000,- Euro für den Ersten<br />

<strong>und</strong> 500,- EUR für den Zweiten<br />

Platz.<br />

Vom Publikum wurde während<br />

der vier Messetage der „Publikumsliebling“<br />

<strong>Diskus</strong> anhand<br />

von Stimmzetteln gewählt. Der<br />

Fisch stammte ebenfalls aus der<br />

Klasse"Offene Klasse gestreift/gepunktet"<br />

<strong>und</strong> wurde<br />

von Discusfood in Kooperation<br />

mit IP Discus ins Rennen geschickt.<br />

Wer nicht nach Duisburg konnte,<br />

hatte die Möglichkeit im Internet<br />

seinen "Favoriten-<strong>Diskus</strong>" zu<br />

wählen. Die Umfrage nach dem<br />

„Internet-Liebling“ wurde online<br />

durch den Veranstalter in Zusammenarbeit<br />

mit den Discus<br />

Portal-Betreibern ermöglicht.<br />

Die <strong>Diskus</strong>züchter Vereinigung<br />

„Fish Trade Zone“ aus Malaysia<br />

gewann diesen Pokal mit einem<br />

sehr schönen Red Spotted Snake<br />

Skin <strong>Diskus</strong>, der in der Bewertungsklasse<br />

"Red Spotted"<br />

angemeldet worden war.<br />

Bild unten: Dieses Flächentürkis Zuchtpaar führte seine<br />

drei Wochen alten Jungfische vorbildlich im Schauaqaurium<br />

vom Verlag Degen Mediahouse.<br />

Bewertungsklassen<br />

1. Wildfang Heckel<br />

2. Wildfang Braun<br />

3. Wildfang Blau<br />

4. Wildfang Grün<br />

5. Streifentürkis<br />

6. Flächentürkis<br />

7. Rottürkis<br />

8. Rot<br />

9. Offene Klasse - flächig<br />

10. Offene Klasse gemustert<br />

11. Red Spotted


DISCUS CHAMPIONS<br />

An den Informationsständen der<br />

IG <strong>Diskus</strong> <strong>und</strong> beim Arbeitskreis<br />

<strong>Diskus</strong> der DCG (letztgenannter<br />

konnte auf dem Championat 10jähriges<br />

Jubiläum feiern)<br />

konnten sich <strong>Diskus</strong>-Neulinge<br />

über die Bedürfnisse <strong>und</strong><br />

Anforderungen der <strong>Diskus</strong>fische<br />

an Nahrung, Wasserwerte <strong>und</strong><br />

weitere Pflegebedingungen<br />

umfassend informieren. Aus<br />

dem Ausland waren „de<br />

belgischen Discusvrienden“, der<br />

<strong>Diskus</strong>-Verein Austria <strong>und</strong> die<br />

„British & International Discus<br />

Keepers Association (kurz:<br />

B.I.D.K.A.)“ mit eigenen<br />

Messeständen vertreten. Aber<br />

auch an den Messeständen der<br />

„Internetgemeinde“ „Discus<br />

Page Holland - DPH“ <strong>und</strong> dem<br />

italienischen Discus Portal war<br />

oft reger Andrang.<br />

Bild oben: Diese fein gezeichnete Albino Pigeon Variante von Udo Thrän (Discusfood in<br />

Kooperation mit IP Discus) wurde 2010 von den Messebesuchern zum Publikumsliebling<br />

gewählt.<br />

Bild unten: Jack Wattley (84) – der berühmte <strong>Diskus</strong>-Pionier aus Amerika, kam auf<br />

Einladung des polnischen Futtermittel Herstellers "TROPICAL" extra von Florida nach<br />

Duisburg angereist <strong>und</strong> gab bereitwillig Autogramme.<br />

51


DISCUS CHAMPIONS<br />

Die Champions von Duisburg 2010<br />

Die Kategorien:<br />

Wildfang Heckel, Wildfang Braun, Wildfang<br />

Blau, Wildfang Grün Streifentürkis, Flächentürkis,<br />

Rottürkis, Rot, Offene Klasse – flächig,<br />

Offene Klasse – gestreift oder gepunktet, Rot<br />

gepunktet<br />

52<br />

Heckel WF<br />

Blau WF<br />

Publikumsliebling<br />

Bester Wildfang<br />

Braun WF<br />

Grün WF<br />

Red Spotted


Rot<br />

Offen-gemustert<br />

Streifentürkis<br />

Offen-flächig<br />

Flächentürkis<br />

DISCUS CHAMPIONS<br />

Die Champions von Duisburg 2010<br />

Grand Champion<br />

Rottürkis<br />

53


DISCUS CHAMPIONS<br />

Alle Preise zzgl. Versandkosten<br />

54<br />

Bild links:<br />

Bernd Degen<br />

stellte in Duisburg<br />

zwei neue<br />

<strong>Diskus</strong> Bücher<br />

aus dem Verlag<br />

Degen Mediahouse<br />

GmbH vor.<br />

Bild rechts:<br />

Heiko Bleher<br />

brachte die Erstausgabe<br />

seines<br />

englischsprachigen<br />

Discus Jahrbuchs<br />

mit nach<br />

Duisburg.<br />

Die Hobbyisten <strong>und</strong> Betreiber des italienischen<br />

Discus-Portals (www.discusportal.it)<br />

waren auch in Duisburg mit einem eigenen<br />

Messestand vertreten <strong>und</strong> konnten sich eines<br />

regen Zuspruchs erfreuen.<br />

Bild rechte Seite, unten Links:<br />

Deutschlands größte <strong>Diskus</strong>zucht, (Stendker<br />

GmbH aus Warendorf), war auch auf der<br />

Messe in Duisburg mit einem Messestand<br />

vertreten <strong>und</strong> zeigte ihr vielfältiges Angebot<br />

an Deutschen <strong>Diskus</strong>-Farbschlägen.<br />

Bild rechte Seite, unten rechts: An einigen<br />

Messeständen konnten auch frisch importierte<br />

<strong>und</strong> sehr schöne <strong>Diskus</strong>fische aus Südostasien<br />

gekauft werden, die allerdings einen<br />

stolzen Preis hatten.


DISCUS CHAMPIONS<br />

Der Arbeitskreis <strong>Diskus</strong> (AK D )der Deutschen Cichliden-Gesellschaft e.V. zeigte in einem<br />

Mega-Schauaqaurium (4.000 Liter) ausgesucht schöne Wildfänge zusammen mit Schmetterlingsbuntbarschen<br />

<strong>und</strong> einer großen Truppe Corydoras Sterbai.<br />

55


DISCUS CHAMPIONS<br />

Text u. Fotos: Kersten Opitz<br />

Vom 25. bis 28. November 2010 fand in Malaysia<br />

in Kuala Lumpur im "Kuala Lumpur Convetion<br />

Center" (KLCC) eine weltweit wichtige Aquaristik<br />

Messe statt – die AquaFair 2010.<br />

Im Rahmen dieser Messe wurde auch <strong>das</strong> "5th<br />

Internatinonale <strong>Diskus</strong>championat" veranstalte.<br />

Der Verein "Discus Society of Malaysia "(DSM)<br />

organisierte diese <strong>Diskus</strong>-Olympiade <strong>und</strong> ich hatte<br />

die Ehre als Mitglied der Jury eingeladen zu werden.<br />

Neben dem Internationalem <strong>Diskus</strong>championat<br />

fanden im Rahmen der AquaFair auch Guppy-,<br />

Arowana-, Golfisch- <strong>und</strong> Aquascaping Championate<br />

statt. Beim Aquascaping Championat wurden die<br />

10 Ausstellungsbecken von Takashi Amano bewertet,<br />

der auch einen Vortrag zu diesem Thema hielt.<br />

56<br />

Bild unten:<br />

Preisverleihung für den Grand Champion,<br />

neben dem Pokal nahm Mister<br />

Goh Eng Khoon aus Malaysia auch ein<br />

Preisgeld in Höhe von 10.000,- RM<br />

(Malaysia Ringgits) in Empfang.


Das erste Internationale <strong>Diskus</strong><br />

Championat der Discus Society<br />

Malaysia fand im Jahr 1999 statt.<br />

Beim jetzigen 5. Championat traten<br />

239 <strong>Diskus</strong>fische aus 8 verschiedenen<br />

Ländern (Malaysia,<br />

Singapur, Taiwan, China, Thailand,<br />

Vietnam <strong>und</strong> Indonesien)<br />

im Bewertungswettbewerb an.<br />

Die Becken hatten einen Inhalt<br />

von 150 Litern <strong>und</strong> waren mit<br />

einen Heizstab <strong>und</strong> einem mit<br />

Luft angetriebenen Schwamm-<br />

Innenfilter bestückt. Alle Becken<br />

wurden mit Neonlicht beleuchtet.<br />

Bewertungskrterien:<br />

Größe,Proportionen, Gesamteindruck,<br />

Flossen, Auge, Kopf,<br />

Zeichnung, Farbe,Kondition. Im<br />

Gegensatz zu dem, wie wir z.B.<br />

<strong>Diskus</strong>fische bei den Championaten<br />

in Prag bewerten, wird in<br />

Asien ein größerer Wert auf die<br />

Größe <strong>und</strong> die Augenfarbe der<br />

Fische gelegt. Bei uns in Prag hat<br />

jedes Bewertungskriterium die<br />

gleiche Punktezahl, aber hier<br />

wurden mehr Punkte für die<br />

Größe <strong>und</strong> für die rote Augenfarbe<br />

gegeben als für andere wichtige<br />

Bewertungskriterien. Mit so<br />

einem Punktesystem kann ein<br />

Fisch durch seine Größe <strong>und</strong> rote<br />

Augenfarbe Sieger werden obwohl<br />

er sichtbare Mängel bei den<br />

weiteren Bewertungskriterien<br />

haben kann. Bei 239 <strong>Diskus</strong>fischen<br />

in der Bewertung hat die<br />

ganze Bewertungsprozedur fast<br />

8 St<strong>und</strong>en gedauert. Da die Becken<br />

in zwei Reihen übereinander<br />

waren, taten mir<br />

danach die Knie <strong>und</strong> der Rücken<br />

mächtig weh. Mitglied einer <strong>Diskus</strong>jury<br />

zu sein ist kein einfacher<br />

Job, aber er macht Freude!<br />

DISCUS CHAMPIONS<br />

Die Jurry in Kuala Lumpur - von links: Dr. Teoh Guan Hock<br />

(Malaysia), Kuo-yun Kuan (Taiwan), Paul Butler (United<br />

Kingdom), Bernd Degen (Deutschland), Dr. Sun See Seng<br />

(Singapur), Kersten Opitz (Czech Rep.), Sebastiano Solano<br />

(Italien) <strong>und</strong> Eddie Ybarra (USA).<br />

Die Bewertungsklassen<br />

1. Solid Blue / Green<br />

2. Solid Red / Brown<br />

3. Turquoise Pattern / Stripes<br />

4. Pigeon Pattern / Stripes<br />

5. Red Spotted<br />

6. Red Spotted Snakeskin<br />

7. Snakeskin<br />

8. Albino Pattern / Stripes / Spotted<br />

9. Albino Solid Colour<br />

10. Open class – Pattern / Stripes / Spotted<br />

11. Open class – Solid Colour<br />

57


DISCUS CHAMPIONS<br />

Solid Blue / Green Ling Ming Te<br />

aus Malaysia (Discus Santuary).<br />

58<br />

Turquoise Pattern / Stripes<br />

Winson Lau aus Malaysia.<br />

GRAND CHAMPION<br />

Red Spotted<br />

Goh Eng Khoon aus Malaysia.<br />

Solid Red / Brown<br />

Ricky Lim aus Malaysia.<br />

Pigeon Pattern / Stripes<br />

Lam Ah Hing/Pham Van Thanh/Tan<br />

Xuyen aus Vietnam.<br />

Red Spotted Snakeskin<br />

Andy Yeo aus Malaysia.


Snakeskin<br />

Ricky Lim aus Malaysia.<br />

Albino Solid Colour<br />

Foo Pin Khooi aus Malaysia.<br />

Open class – Solid Colour<br />

IP Discus Sdn Bhd/ Michael Pikis aus<br />

Malaysia.<br />

DISCUS CHAMPIONS<br />

Albino Pattern / Stripes / Spotted<br />

Chai Fee Fah aus Malaysia.<br />

Open class–Pattern /Stripes / Spotted<br />

IP Discus Sdn Bhd aus Malaysia.<br />

Die 452 Meter hohen<br />

Petronas Towers -<br />

Wahrzeichen Malaysias<br />

Hauptstadt Kuala Lumpur.<br />

59


DISCUS CHAMPIONS<br />

France Discus Show 2011<br />

Frankreichs <strong>Diskus</strong> Championat in Arvert<br />

Text: Michael J. Schönefeld<br />

Fotos: Pilippe D. et Séverine J.<br />

Am 2. <strong>und</strong> 3. April 2011 fand im<br />

französischen Arvert <strong>das</strong> internationale<br />

<strong>Diskus</strong> Championat unter dem neuen Veranstaltungsnamen<br />

„France Discus Show“<br />

statt.<br />

Organisiert wurde <strong>das</strong> Championat von drei<br />

Vereinen, nämlich dem "Aqua 17" Verein,<br />

dem Aquarienclub "Atlantic 17" <strong>und</strong> von<br />

"Sud Ouest Discus Amateurs" (S.O.D.A.).<br />

Der Vorstand von S.O.D.A.<br />

(Jean-Paul Gourdet) hat uns<br />

fre<strong>und</strong>licherweise die Fotos<br />

aller Siegerfische zur Veröffentlichung<br />

frei gegeben.<br />

Im Wettbewerb traten 91 <strong>Diskus</strong>fische<br />

im Wettstreit um<br />

den schönsten <strong>Diskus</strong> (in der<br />

jeweiligen zugehörigen Bewertungsklasse)gegeneinander<br />

an.<br />

Während der zweitägigen Veranstaltung<br />

konnten sich die<br />

Besucher in Arvert an den<br />

verschiedenen Verkaufsständen<br />

mit <strong>Diskus</strong> Zubehör<br />

eindecken. Ausgewählte<br />

Vorträge zum Tema <strong>Diskus</strong><br />

standen auch auf dem Programm.<br />

"France Discus Show" - ein<br />

kleines Championat mit dem<br />

familiären Charme vom aktiven<br />

Vereinsleben.<br />

60<br />

Blau gestreift<br />

Best of Show<br />

Ein echter Champion ist dieser <strong>Diskus</strong> von Bruno Bohler.<br />

Der Rottürkis besticht durch seine kreisr<strong>und</strong>e hervorragende<br />

Form <strong>und</strong> durch eine excellente Färbung <strong>und</strong><br />

Zeichnung. Platz 1 in der Bewertungsklasse "Blau gestreift"<br />

<strong>und</strong> "Best of Show 2011".


Flächig Rot<br />

Rot gepunktet<br />

Braun<br />

DISCUS CHAMPIONS<br />

Dieser Marlboro White Face<br />

<strong>Diskus</strong> von Dairain Pascal<br />

erreichte den 1. Platz in der Klasse<br />

Flächig Rot.<br />

Der Red Spotted Snakeskin oder<br />

auch Leopard Snakeskin <strong>Diskus</strong><br />

von Bruno Bohler landete auf dem<br />

1. Platz in der "Rot gepunktet"<br />

Kategorie. Außerdem gewann der<br />

selbe Fisch den Sonderpreis von<br />

SERA.<br />

Diep Philippe erreichte mit dieser<br />

Braunen Zuchtvariante den 1. Platz<br />

in der Bewertungsklasse "Braun",<br />

in welcher Wildfänge, als auch<br />

Zuchtformen zugelassen waren.<br />

61


DISCUS CHAMPIONS<br />

Offene Klasse<br />

Flächig Blau<br />

62<br />

Dieser fast flächig Braune Snakeskin<br />

Hybride von Dieb Philippe<br />

gewann in der Kategorie "Offene<br />

Klasse".<br />

Bruno Bohler erreichte mit diesem<br />

Flächentürkis <strong>Diskus</strong> den 1. Platz<br />

in der Bewertungsklasse "Flächig<br />

Blau". Das blasse Auge wirkt etwas<br />

störend am Gesamteindruck des<br />

Fisches.<br />

Bild links: Die Jurry- Julien Van Brussel, Christophe Gourdon, Regine Barral, Henri Bak,<br />

Alain Joris, Fred Soufflet. Moderator:Jean-Paul Gourdet (mit Mikrofon in der Hand).<br />

Bild rechts: Preisverleihung mit SERA-Produkten <strong>und</strong> Pokalen.


Text u. Fotos: Cüneyt Birol<br />

DISCUS CHAMPIONS<br />

Während der Indofish 2011 fand im<br />

Shopping Center "Central Park",<br />

in Indonesiens Hauptstadt Jakarta<br />

(die größte Stadt Südostasiens), <strong>das</strong> erste<br />

internationale <strong>Diskus</strong> Championat<br />

Indonesiens statt.<br />

120 <strong>Diskus</strong>fische starteten in acht Klassen<br />

im <strong>Diskus</strong> Wettbewerb.<br />

Für die jeweils ersten drei Plätze gab es<br />

Geldpreise <strong>und</strong> exklusive Pokale.<br />

Die Pokale wurden<br />

maschinell aus heimischem Holz<br />

"geschnitzt" bzw. gefräst <strong>und</strong> stellten so etwas<br />

ganz Neues in Sachen <strong>Diskus</strong>-Championat-Pokale dar.<br />

63


DISCUS CHAMPIONS<br />

Die Jurry während<br />

der <strong>Diskus</strong>bewertung.<br />

Wie bei fast allen <strong>Diskus</strong><br />

Championaten in<br />

Asien wurden auch<br />

hier die Bewertungsbecken<br />

in zwei Reihen<br />

übereinander aufgebaut,<br />

sicherlich nicht<br />

zum Vorteil der Fische<br />

die in der unteren Beckenreihe<br />

schwimmen<br />

mußten.<br />

64<br />

Das riesengroße Einkaufscenter<br />

"Central<br />

Park" diente als Austragungsort<br />

für <strong>das</strong><br />

erste Internationale<br />

<strong>Diskus</strong> Championat in<br />

Jakarta.<br />

VIP-Foto in Jakarta:(von<br />

links nach rechts) Tony<br />

Johansson (Schweden),<br />

Wayne Ng (Hong Kong,<br />

Jurry), Kaj Persson<br />

(Schweden, Präsident der<br />

"Nordic Discus Society",<br />

Jurry), Joseph Foo (Malaysia,<br />

Präsident der "Discus<br />

Society Malaysia", Jurry),Cüneyt<br />

Birol (Türkei,<br />

Jurry), Dr. Sun See Seng<br />

(Singapur, ehemaliger<br />

Präsident vom "Discus Club<br />

Singapore", Jurry) Thomas<br />

Lim (Singapore) <strong>und</strong> Kelvin<br />

Chiang (Singapore).


Die Bewertungsklassen:<br />

Klasse 1: Blau Flächig<br />

Klasse 2: Rot / Braun Flächig<br />

Klasse 3: Red Spotted Snake Skin<br />

Klasse 4: Red Spotted<br />

Klasse 5: Türkis Gemustert<br />

Klasse 6:<br />

Klasse 1. 7:<br />

Klasse 8:<br />

Pigeon<br />

Offene Klasse Flächig<br />

Offene Klasse Gemustert<br />

1.<br />

Red Spotted Snake Skin<br />

Summit Discus - Indonesien<br />

1.<br />

1.<br />

DISCUS CHAMPIONS<br />

Blau - Flächig<br />

Discus Sancturay - Malaysia<br />

Red Spotted<br />

Discus Sancturay - Malaysia<br />

65


DISCUS CHAMPIONS<br />

1.<br />

1.<br />

66<br />

Türkis Gemustert<br />

Summit Discus - Indonesien<br />

Offene Klasse - Flächig<br />

Hwang Peng Kiat - Singapur<br />

1.<br />

1.<br />

Pigeon<br />

Discus Sancturay - Malaysia<br />

Offene Klasse - Gemustert<br />

Tony Tan/Jason Wu- Malaysia


1.<br />

Rot / Braun Flächig<br />

Ricky Lim - Malaysia<br />

Ohne dem "Klub Discus Jakarta"<br />

hätte dieser <strong>Diskus</strong>-Wettbewerb<br />

nicht realisiert werden können.<br />

Grand<br />

Champion<br />

DISCUS CHAMPIONS<br />

Ricky Lim aus Malaysia gewann<br />

mit diesem Roten <strong>Diskus</strong> den ersten<br />

Platz in der "Klasse Rot/ Braun<br />

Flächig" <strong>und</strong> holte sich auch den<br />

begehrten "Grand Champion" Titel<br />

des ersten Internationalen <strong>Diskus</strong><br />

Championats in Indonesien.<br />

Das rote Auge kontrastiert sehr gut<br />

zu der hellen Gesichtsmaske. Die<br />

transparenten Schwanz- <strong>und</strong><br />

Brustflossen zeigen, <strong>das</strong>s dieser<br />

Fisch kein Farbfutter erhalten hat,<br />

um sich rot zu färben!<br />

Die Jurry:<br />

Cüneyt Birol (Türkei)<br />

Kaj Persson (Schweden)<br />

Wayne Ng (Hong Kong)<br />

Nguyen Van Lang (Vietnam)<br />

Joseph Foo (Malaysia)<br />

Dr. Sun See Seng (Singapur)<br />

Erwin (Indonesien)<br />

Glücklicher <strong>und</strong> vor Freude strahlender Gewinner.<br />

"Summit Discus" aus Jakarta gewann gleich drei<br />

Pokale: den 1. Platz in der Katgorie "Türkis Gemustert"<br />

<strong>und</strong> in der Klasse Red Spotted Snake Skin<br />

platzierten sich seine <strong>Diskus</strong>fische auf Platz 1 <strong>und</strong><br />

3! Ein großartiger Erfolg für den Hobby-Züchter,<br />

vor allem wenn man bedenkt <strong>das</strong>s er sich erst drei<br />

Wochen vor dem Championat dazu entschlossen<br />

hat, daran Teil zu nehmen.<br />

67


DISCUS CHAMPIONS<br />

Text: Mike O’Sullivan, M. J. Schönefeld<br />

Fotos: Mike O’Sullivan (B.I.D.K.A.)<br />

68<br />

Die 3. Britische <strong>Diskus</strong> Show,<br />

veranstaltet von den Mitgliedern<br />

der britischen <strong>und</strong> internationalen<br />

<strong>Diskus</strong>-Züchter-Vereinigung<br />

(http://www.BIDKA.org),<br />

fand vom 9. bis 10. April 2011 in der<br />

Haydock Park-Pferderennbahn (nahe<br />

Manchester) in Großbritannien statt.


Die Show-Anlage war Schwarz verkleidet<br />

<strong>und</strong> in U-Form aufgestellt.<br />

DISCUS CHAMPIONS<br />

Sehr schöne Kristallglas Pokale mit Grafur<br />

<strong>und</strong> eingeätztem Logo erwarteten die Sieger<br />

der Plätze 1 bis 3 jeder der sechs Kategorien<br />

im Wettbewerb.<br />

69


DISCUS CHAMPIONS<br />

70<br />

Das Championat wurde von einer kleinen<br />

Verkaufsmesse mit Aquaristikprodukten<br />

<strong>und</strong> Fischen begleitet.<br />

Die Jurry<br />

Boose Quiding - Schweden<br />

Mike O’Sullivan - United Kingdom<br />

Cüneyt Birol - Türkei<br />

Bernd Degen - Deutschland<br />

Jörg Stendker - Deutschland


Speziell aufbereitetes Wasser (Umkehrosmosewasser mit<br />

Aufhärtesalz angemischt <strong>und</strong> eingestellt) wurde für alle Aquarien<br />

bereit gestellt.<br />

Im Wettbewerb traten auch eine ganze Reihe von Stendker<br />

<strong>Diskus</strong>fischen an, die ein Jahr zuvor als ca. 5 cm große Jungtiere<br />

an einige Vereinsmitglieder mit der Prämisse gegeben<br />

wurden diese unter besten Bedingungen aufzuziehen, um diese<br />

dann in diesem Wettbewerb gegeneinander antreten zu lassen.<br />

Der Grand Champion war dann eines dieser Tiere!<br />

Bild oben:<br />

Bernd Degen vor interessiertem Publikum<br />

während seines <strong>Diskus</strong> Vortrages. Jörg<br />

Stendker war ebenfalls als vortragender<br />

Refferent verpflichtet.<br />

DISCUS CHAMPIONS<br />

Die Bewertungsklassen<br />

Flächig<br />

Gestreift<br />

Gemustert<br />

Gepunktet<br />

Offene Klasse<br />

Wildfänge<br />

Auf den folgenden beiden Seiten zeigen wir<br />

alle Siegerfische jeder Kategorie <strong>und</strong> die<br />

Preisverleihung.<br />

71


DISCUS CHAMPIONS<br />

72<br />

Flächig<br />

Platz 1<br />

Gestreift<br />

Platz 1<br />

David Lai aus Großbrtannien gewann<br />

mit diesem flächig Roten <strong>Diskus</strong> den<br />

ersten Preis in der Klasse Flächig <strong>und</strong><br />

die Wahl zum Publikumsliebling.<br />

Barry Woodward aus Großbrtannien<br />

gewann mit diesem Brillanttürkis den<br />

ersten Preis in der Bewertungsklasse<br />

Gestreift <strong>und</strong> den Grand Champion Titel<br />

"Best in Show".<br />

Gemustert<br />

Platz 1 "Discus Sancturay" gewann mit diesem<br />

Checkerboard Pigeon den ersten Preis<br />

in der Klasse Gemustert.


Gepunktet<br />

Platz 1<br />

Offen<br />

Platz 1<br />

Wildfang<br />

Platz 1<br />

DISCUS CHAMPIONS<br />

Mit diesem herlichen Red Spotted Snake<br />

Skin <strong>Diskus</strong> gewann ebenfalls "Discus<br />

Sancturay" den ersten Preis. Die rote<br />

Punktierung geh bis über <strong>das</strong> ganze Gesicht,<br />

vor wenigen jahren noch <strong>und</strong>enkbares<br />

Zuchtziel!<br />

Jake Wiley aus Großbrtannien gewann<br />

mit diesem San Merah den ersten Preis<br />

in der Kategorie Offene Klasse.<br />

Steve Punchard aus Großbrtannien gewann<br />

mit diesem Braunen Wildfang den<br />

ersten Preis in der Bewertungsklasse<br />

Wildfänge.<br />

73


DISCUS CHAMPIONS<br />

Text: Bernd Degen, M. J. Schönefeld<br />

Fotos: Kuo-yun Kuan, Cüneyt Birol<br />

Alle zwei Jahre findet in Singapur die Aquarama Heimtiermesse<br />

statt. Seit vielen Jahren ist diese Aquarama <strong>das</strong> kleinere Gegenstück<br />

zur internationalen Interzoo in Nürnberg.Für den asiatischen Markt<br />

spielt die Aquarama aber eine bedeutende Rolle. Hier treffen sich<br />

die wichtigsten Firmen für den asiatischen Markt.<br />

Es ist gute Tradition, <strong>das</strong>s während der Aquarama Bewertungen<br />

von Fischen durchgeführt werden. Der Klassiker bei diesen Bewer-<br />

tungsshows waren <strong>und</strong> sind die <strong>Diskus</strong>fische.<br />

Ohne <strong>Diskus</strong> <strong>geht</strong> es nicht. Und <strong>das</strong> ist gut so, spielen die <strong>Diskus</strong>fische doch inzwischen wieder<br />

eine sehr große Rolle in den asiatischen Aquarien. Der <strong>Diskus</strong> boomt heute in Asien wie nie<br />

zuvor. Während es in Deutschland langsam wieder rückwärts <strong>geht</strong> mit den <strong>Diskus</strong>fischen,<br />

beherrschen die Asiaten immer mehr den Weltmarkt.<br />

Neben <strong>Diskus</strong> gab es Wettbewerbe für Arowanas (die herrlichen Gabelbärte), die gerade in<br />

Singapur ihre neue Heimat gef<strong>und</strong>en haben. Flower Horn, Goldfisch, Guppys, Kampffische <strong>und</strong><br />

Meerwasseraquarien sind ebenfalls in der Bewertung. Neu dazu gekommen sind kleine Nano-<br />

Aquarien, die jetzt ebenfalls ausgestellt <strong>und</strong> bewertet wurden.<br />

R<strong>und</strong> 130 <strong>Diskus</strong>fische befanden sich diesmal in der <strong>Diskus</strong>-Ausstellung. Natürlich wurden die<br />

ausgestellten <strong>Diskus</strong> in erster Linie aus Singapur <strong>und</strong> Malaysia angeliefert. Eine so internationale<br />

Beteiligung wie in Duisburg beim „Weltchampionat“ gibt es in Asien natürlich nie.<br />

74<br />

Pokale<br />

Wie auch bei der letzten Aquarama<br />

war Bernd Degen wieder als offizieller<br />

Speaker (Sprecher) eingeladen<br />

worden <strong>und</strong> vertrat Deutschland,<br />

wie bei bisher allen Aquarama Messen<br />

in Singapur.<br />

Schwere, einzigartige Pokale mit<br />

roten Schleifen warten nebeneinander<br />

aufgereiht auf die Siegerehrung.


Cüneyt Birol beim Bewerten der <strong>Diskus</strong>fische<br />

im <strong>Diskus</strong> Championat.Auch hier waren<br />

die Championatsbecken zweireihig<br />

übereinander angeordnet.<br />

Die Jurry<br />

Horst Linke (Germany)<br />

Ivan Seah (Singapore)<br />

Dr. Teoh Guan Hock (Malaysia)<br />

Cüneyt Birol (Türkei)<br />

Lawrence Chong (Präsident des<br />

Discus Club Singapore) ist ein viel<br />

beschäftigter Geschäftsmann. Jedoch<br />

lässt seine Liebe zum <strong>Diskus</strong>fisch<br />

ihn immer Zeit für sein Hobby<br />

finden. Seine <strong>Diskus</strong>fische gewannen<br />

den ersten Platz in der Klasse<br />

8 <strong>und</strong> die zweiten Plätze in den Bewertungsklassen<br />

4 <strong>und</strong> 7.<br />

Pokale<br />

DISCUS CHAMPIONS<br />

Horst Linke, er war wohl der erfahrendste<br />

<strong>Diskus</strong>bewerter auf der Aquarama. Er<br />

selbst hat schon <strong>Diskus</strong> gezüchtet, den<br />

Amazonas bereist, unzählige asiatische<br />

Züchter besucht <strong>und</strong> eine Vielzahl von<br />

Fachartikeln mit brillanten Fotoaufnahmen<br />

zum Thema <strong>Diskus</strong> publiziert. So ganz<br />

nebenbei wurde er auch mit seinem Altum<br />

Nachzuchten weltbekannt.<br />

Selektion<br />

Bild oben:<br />

In die Wannen kommen nur die schönen<br />

<strong>und</strong> ges<strong>und</strong>en <strong>Diskus</strong>fische. Kranke oder<br />

weniger attraktive Tiere werden am Fangplatz<br />

wieder frei gelassen <strong>und</strong> kommen<br />

nicht mit zur Export-Station in Santarém.<br />

75


DISCUS CHAMPIONS<br />

Die Bewertungsklassen<br />

Klasse 1 Flächentürkis<br />

Klasse 2 Flächig Rot / Braun<br />

Klasse 3 Red Spotted Snake Skin<br />

Klasse 4 Red Spotted<br />

Klasse 5 Türkis gemustert<br />

Klasse 6 Pigeon<br />

Klasse 7 Albino Flächig<br />

Klasse 8 Albino gemustert<br />

Klasse 9 Offen flächig<br />

Klasse 10 Offen gemustert<br />

76<br />

Grand Champion<br />

Michael Capot aus den Philippinen gewann<br />

mit dem Red Spotted Snake Skin den ersten<br />

Platz in der Bewertungsklasse "Red Spotted<br />

Snake Skin" <strong>und</strong> den begehrten Grand<br />

Champion Titel. Züchter des Tieres ist<br />

jedoch der <strong>Diskus</strong>züchter Colin Heng aus<br />

Singapur.<br />

Auch die diesjährige Aquarama in Singapure war<br />

für <strong>Diskus</strong>fre<strong>und</strong>e wieder eine Reise wert. Im<br />

Suntec-Center präsentierte sich vom 26. Mai 2011<br />

bis 29. Mai 2011 auf r<strong>und</strong> 10.600 m² alles, was in<br />

der Aquaristik Rang <strong>und</strong> Namen hat. 131 <strong>Diskus</strong>fische<br />

traten im Wettbewerb um den begehrten<br />

Grand Champion Titel an.


Klasse 2<br />

Ricky Lim aus Malaysia gewann<br />

mit diesem wirklich<br />

schönen roten <strong>Diskus</strong> den<br />

ersten Preis in der Klasse<br />

Flächig Rot/Braun. Das<br />

kleine Auge ist vorbildlich<br />

proportional zur Körpergröße.<br />

Die Form ist r<strong>und</strong><br />

wie eine <strong>Diskus</strong>scheibe <strong>und</strong><br />

die Farbe rot wurde nicht<br />

mit Farbfutter erreicht, <strong>das</strong><br />

würde man an den Flossen<br />

sehen.<br />

DISCUS CHAMPIONS<br />

Klasse 1<br />

Dieser Blue Diamond von<br />

Alvin Cher aus Singapur<br />

gewann den ersten Platz in<br />

der Bewertungsklasse<br />

Flächentürkis.<br />

77


DISCUS CHAMPIONS<br />

78<br />

Klasse 4<br />

Colin Heng aus Singapur<br />

erreichte mit diesem <strong>Diskus</strong><br />

den ersten Platz in der Bewertungsklasse<br />

4.<br />

Klasse 3<br />

Grand<br />

Champion<br />

2011<br />

Ein Red Spotted Snake Skin<br />

<strong>Diskus</strong> - der Grand Champion<br />

der Aquarama 2011 <strong>und</strong><br />

Platz eins in seiner Bewertungsklasse.<br />

Michael Capot<br />

aus den Philippinen holte<br />

sich die begherten Trophäe<br />

mit diesem Tier.


Klasse 6<br />

Ebenfalls aus Singapur<br />

kommt diese Pigeonvariante<br />

von dem Züchter Na<br />

Chun Yong.<br />

DISCUS CHAMPIONS<br />

Klasse 5<br />

Andy Hwang aus Singapur<br />

gehört dieser traumhaft<br />

schöne Rottürkis <strong>Diskus</strong><br />

der in seiner Bewertungsklasse<br />

Türkis gemustert<br />

den ersten Platz machte.<br />

Gezüchtet wurde <strong>das</strong> Tier<br />

von Dr. Tio Guan Hock aus<br />

Malaysia.<br />

Das rote Auge, die Zeichnung<br />

<strong>und</strong> die Schmuckfarbe,<br />

einfach alles ist perfekt<br />

an diesem Siegerfisch.<br />

79


DISCUS CHAMPIONS<br />

80<br />

Klasse 8<br />

Lawrence Chong aus Singapur<br />

platzierte diesen Fisch<br />

auf Platz eins in der Klasse<br />

Albino gemustert.<br />

Auch dieser Halbalbino ist<br />

ein echter Siegerfisch, die<br />

feine Zeichnung, als auch<br />

die Farbe <strong>und</strong> Körperform<br />

sprechen für sich.<br />

Klasse 7<br />

Dieser Halbalbino von<br />

Kenneth Tan aus Singapur<br />

hat eine schöne gelbliche<br />

Basisfarbe <strong>und</strong> belegte zu<br />

Recht den ersten Platz in<br />

der Klasse Albino flächig.<br />

Halbalbino deshalb, weil<br />

hier kein vollständiger Albinismus<br />

vorliegt, sonst<br />

wäre der gesamte Fisch<br />

farblos bzw. hellbeige.


Klasse 10<br />

Dieser Snake Skin Blue <strong>Diskus</strong><br />

wurde Platz Eins in der<br />

Bewertungsklasse Offen gemustert.<br />

Die feine Zeichnung <strong>und</strong> die<br />

blautürkise Schmuckfarbe<br />

sind nichts neues, aber<br />

trotzdem wurde dieser <strong>Diskus</strong><br />

Sieger unter seinesgleichen.<br />

Damit gewann Na Chun<br />

Yang seinen dritten Nummer<br />

Eins Pokal in Singapur<br />

2011!<br />

DISCUS CHAMPIONS<br />

Klasse 9<br />

Na Chun Yong aus Malaysia<br />

erreichte mit diesem<br />

Yellow White <strong>Diskus</strong> seine<br />

zweite Nummer Eins<br />

Trophäe auf der Aquarama<br />

2011.<br />

Die bullige Körperform, die<br />

Farbabgrenzung zwischen<br />

weißer Gesichtsmaske <strong>und</strong><br />

gelben Körper ist gelungen<br />

<strong>und</strong> sehr plakativ.<br />

81


DISCUS WILDLIFE<br />

82


DISCUS WILDLIFE<br />

Es gibt schon Dinge im Leben, da muss man zweimal überlegen ob es wirklich<br />

so sein kann, <strong>und</strong> ganz besonders, wenn man heute ins Internet schaut. Da<br />

kann man manchmal (um nicht zu sagen fast immer) <strong>das</strong> wahre Grauen<br />

bekommen. Und man fragt sich oft “wem kann ich denn überhaupt noch<br />

glauben?”. Auf jeden Fall <strong>geht</strong> es mir so, wenn ich nur ein paar der tausenden<br />

<strong>Diskus</strong> Homepages oder <strong>Diskus</strong> Foren anklicke (natürlich gibt es auch Ausnahmen,<br />

aber leider nur sehr wenige). Im Internet als auch in der aquaristischen<br />

Literatur werden Wildfänge mit falschen F<strong>und</strong>ortbezeichnungen betitelt<br />

<strong>und</strong> quer durcheinander geworfen. Mein Reisebericht befasst sich mit dem<br />

Heckel Discus vs. durchgestreifte <strong>Diskus</strong> Wildfänge, aus dem Uatumã-Gebiet,<br />

nordöstlich von Manaus.<br />

Karte 1<br />

Karte 1<br />

Gesamtüberblick der Region (1:250.000):<br />

A Rio Jatapu.<br />

B Rio Uatumã.<br />

C Rio Amazonas.<br />

D Rio Urubu.<br />

E Itacoatiara.<br />

F Lago Nham<strong>und</strong>á (oder auch Lago<br />

de Faro genannt).<br />

Karte 2<br />

Jatapu-Übersicht (1:100.000):<br />

A Rio Uatumã.<br />

B Rio Jatapu.<br />

C Mündungsgebiet des Jatapus.<br />

D Lago Castanho, nördlichste Heckel-<br />

Discus-Verbreitung, ebenfalls ein<br />

Schwarzwassersee.<br />

Karte 2<br />

83


DISCUS WILDLIFE<br />

Pünktlich mit dem Sonnenaufgang um 6 Uhr wache<br />

ich schweißgebadet auf. Natasha stellte die<br />

Klimaanlage von Ashers Gästehaus im Urwald<br />

(am Kilometer 21, östlich von Manaus) wieder an,<br />

denn mit Klimaanlage kann ich nicht schlafen. Im<br />

Schlaf muss es um mich geräuschlos sein, nur<br />

Grillen dürfen zirpen, Frösche quaken <strong>und</strong> Moskitos<br />

summen, Urwaldgeräusche müssen permanent<br />

präsent sein, denn wenn diese aussetzen,<br />

dann lauert Gefahr. Das wissen die wenigsten,<br />

aber so bin ich aufgewachsen <strong>und</strong> habe nur so<br />

allen Gefahren ins Auge blicken können. Niemand<br />

<strong>und</strong> nichts konnte mich bisher im Schlaf<br />

überraschen, so habe ich alle urwaldlichen Gefahren<br />

überleben können (<strong>und</strong> <strong>das</strong> waren einige…).<br />

Der Schlafanzug klebte förmlich auf meiner Haut<br />

<strong>und</strong> ich sprang unter die Dusche.<br />

Asher Benzaken, der Besitzer von Turkys Aquarium,<br />

der größten Zierfisch-Exportstation<br />

Südamerikas, stellt mir immer zur Verfügung was<br />

er hat, so auch sein Gästehaus nahe der Fischfarm.<br />

Wir waren beide am Tag zuvor mit einer Chartermaschine<br />

aus Nova Olinda, am Rio Madeira, eingetroffen.<br />

Nova Olinda ist der Versandort der<br />

sogenannten Madeira-Discus-Varianten (obwohl<br />

kein Discus im Rio Madeira vorkommt – aber in<br />

Büchern <strong>und</strong> im Internet – siehe auch mein Buch<br />

„Bleher´s Discus“ Band 1). Sie leben weit davon<br />

entfernt im Canumã, Marimari, Abacaxís <strong>und</strong><br />

anderen Plätzen, werden dort gefangen, tagelang<br />

(oft wochen- oder monatelang) die Flüsse <strong>und</strong><br />

Seen hoch <strong>und</strong> runter transportiert <strong>und</strong> dann über<br />

Land zu dieser Stadt am rechten Madeira-Ufer<br />

gebracht <strong>und</strong> nach Manaus verfrachtet. An diesem<br />

Morgen, um 8 Uhr, sollte unserer Flieger der Rico-<br />

Gesellschaft nach Tabatinga gehen, als Asher mich<br />

auf meinem Handy anrief <strong>und</strong> mir mitteilte <strong>das</strong><br />

die Maschine heute früh schon um 6 Uhr abgehoben<br />

hat <strong>und</strong> die nächste erst wieder am Samstag<br />

84<br />

fliegt. Soetwas ist hier fast normal, man fliegt<br />

wann man will, damit muss man (im amazonischen<br />

Urwald) leben.<br />

Nun wir aßen erst einmal gebackene Bananen,<br />

<strong>und</strong> tranken einen Zuckersüßen Cafezinho, als mir<br />

der Gedanke kam in den fünf Tagen, statt zu warten,<br />

etwas ganz anderes zu unternehmen: Nämlich<br />

den Uatumã <strong>und</strong> seinen Hauptzufluß, den linksarmigen<br />

Jatapu, zu besammeln. Ich war seit ein<br />

paar Jahren nicht mehr in dieser Region gewesen<br />

<strong>und</strong> hatte füher nie durchgestreifte Discus im<br />

Jatapu, weder gesehen, noch gefangen, allerdings<br />

viele Heckel-Discus (diese sind ja auch durchgestreift<br />

– wenn man es so sehen will…). Und in den<br />

letzter Zeit sah ich immer mehr im Internet angebotene<br />

“Royal Blue” aus dem Jatapu. Sollte ich<br />

mich versehen haben? Oder wollte hier einer, der<br />

ein einziges mal dort gewesen ist, uns allen einen<br />

Bären aufbinden? Oder war es nur ein Exporteur,<br />

der <strong>das</strong> erzählte? Das konnte ich genauso wenig<br />

nach so vielen Reisen auf mir hängen lassen, wie<br />

einige der anderen F<strong>und</strong>orte die falsch angegeben<br />

werden, bzw. es überhaupt nicht gibt (auch darüber<br />

steht alles in „Bleher´s Discus“, Band 1, Kapitel<br />

3: Verbreitung der Discus). Ich hatte erfahren,<br />

<strong>das</strong>s es inzwischen einen Weg nach Itapiranga<br />

geben sollte, dem Ort den ich früher nur mit der<br />

lancha ansteuern konnte. Das wollte ich versuchen,<br />

denn anders wäre es nicht in 5 Tagen zu schaffen.<br />

Normalerweise muss man per lancha den Amazonas<br />

hinunter, an Itacoatiara vorbei, wobei es bei<br />

Hochwasser in der Höhe von Itapiranga eine<br />

Abkürzung gibt <strong>und</strong> man durch paranás in den<br />

Uatumã schon in zwei Tagen gelangen kann, aber<br />

bei Niedrigwasser dauert es länger, man muss bis<br />

Urucará vorstoßen um sein Mündungsgebiet zu<br />

erreichen. Also es wäre diesmal mit der lancha<br />

nicht zu schaffen gewesen <strong>und</strong> fangen wollte ich<br />

ja auch. So enschloss ich mich es auf der von der


DISCUS WILDLIFE<br />

Bild linke Seite oben: Furo do Jabutí, die Abkürzung zum Uatumã/Jatapu-Gebiet.<br />

Bild oben: Endlang der Jabutí-Ufer haben sich auch hier schon einige Fazen<strong>das</strong> angesiedelt.<br />

Amazonien ist bald die größte Viehweide der Erde (<strong>und</strong> Brasilien inzwischen der größte<br />

Fleischproduzent der Erde).<br />

Embrapa (Empresa Brasileira de Pesquisas Agropescuaria)<br />

geschlagenen Straße bis Itapiranga<br />

vorzudringen. Ich rechnete zwei Tage Autofahrt<br />

(hin <strong>und</strong> zurück) <strong>und</strong> drei Tage den Jatapu hoch.<br />

Asher lieh mir einen brasilianischen Fiat Ponto<br />

den wir mit unserer Ausrüstung beluden <strong>und</strong> auf<br />

der gut ausgebauten Asphaltstraße Richtung Itacoatiara<br />

losfuhren. Nach etwas über 210 km<br />

kommt dann die besagte Abzweigung. Vom Asphalt<br />

runter ging es auf einer Erdstraße weiter, aber es<br />

sollten mit die schlimmsten 121 Kilometer meines<br />

Lebens folgen.<br />

Wir fuhren fast die ganze Nacht hindurch, <strong>und</strong><br />

der arme Fiat fiel von einem Schlagloch in <strong>das</strong><br />

nächste. Im Schritttempo, kaum 15 km legten wir<br />

pro St<strong>und</strong>e zurück <strong>und</strong> erreichten erst im Morgengrauen<br />

Itapiranga. Seit eineinhalb Jahren war hier<br />

kein Auto mehr durchgekommen, erzählte man<br />

uns. Öffentliche Transporter weigerten sich diese<br />

katastrophale Straße zu fahren <strong>und</strong> auch Autofahrer<br />

zogen die lancha vor. Ich war fast genauso<br />

erschlagen wie nach Wochen der Wüstendurchquerung<br />

<strong>und</strong> der Fiat sah auch endsprechend<br />

aus. Trotzdem machte ich mich auf die Socken<br />

<strong>und</strong> suchte nach einer voadeira um zum Uatumã<br />

<strong>und</strong> Jatapu vorzudringen.<br />

Inzwischen fand Natasha auch eine Hütte, wo eine<br />

nette caboclo-Frau gerade Feuer machte <strong>und</strong> goß<br />

uns einen schönen Cappuccino auf.<br />

“Britto” sagte man mir am Platz, sei der einzige<br />

der eine voadeira habe, er sollte schon untem am<br />

Anlegeplatz der lanchas sein. Was auch tatsächlich<br />

der Fall war. Er schlürfte gerade einen Cafezinho.<br />

“Also er könnte uns fahren, muss aber muß erst<br />

nach einem Außenbordmotor suchen <strong>und</strong> nach<br />

Benzin. Nach einer St<strong>und</strong>e kam er zurück <strong>und</strong><br />

sagte es kostet 200 Reais der Motor pro Tag (etwa<br />

100 Dollar), dafür würde er aber nichts für seine<br />

voadeira berechnen, nur <strong>das</strong> Benzin <strong>und</strong> Öl. Und<br />

wir brauchten 200 Liter Benzin <strong>und</strong> 20 Liter Öl<br />

für die lange Bootsfahrt. Nachdem er den Treibstoff<br />

an der schwimmenden Tankstelle in Kanister<br />

gefüllt <strong>und</strong> wir in der einzigen Dorfbäckerei 10<br />

Brote <strong>und</strong> Bananen gekauft hatten sollte es los<br />

gehen, aber am schwimmenden Anlegeplatz wurden<br />

wir gestoppt: “Não tem passagem para o<br />

Uatumã” sagte ein caboclo zu Britto. Der<br />

Wasserstand sei noch zu niedrig <strong>und</strong> man komme<br />

nicht durch. Was nun?<br />

Da fiel Britto ein, <strong>das</strong>s jemand im Ort einen alten<br />

Lastwagen habe der vielleicht fährt, damit könnten<br />

wir zur sieben Kilometer entfernt gelegenen<br />

Buchtüber Land gelangen, von wo man durch den<br />

Furo do Jabutí den Uatumã mit der voadeira sicher<br />

erreichen kann. Nun der Lastwagen seines Bekannten<br />

hatte schon bessere Zeiten gesehen. Die<br />

Ladefläche war nur noch ein Gespenst davon, eine<br />

Fahrertür fehlte <strong>und</strong> die andere war mit Draht<br />

befestigt, die Hälfte der Motorhaube Geschichte<br />

<strong>und</strong> alle vier Reifen platt. Trotzdem sagte er “o<br />

caminhão funziona, mas preciso dois reais e fünf<br />

litros de gasolina”, der Lastwagen würde funktionieren,<br />

aber verlangt dafür 2 Reais (= 1 Dollar)<br />

<strong>und</strong> fünf Liter Benzin. Ich sagte sofort zu. Die<br />

Kiste sprang tatsächlich an <strong>und</strong> eierte langsam<br />

zum Hafen. Dort wuchteten wir die vodeira, den<br />

85


DISCUS WILDLIFE<br />

Außenbordmotor, Benzin <strong>und</strong> unserer Material<br />

auf die offenen Ladefläche <strong>und</strong> es ging im Schritttempo<br />

mit den Plattfüssen über einen Erdweg zur<br />

Japutí-Bucht.<br />

Britto steuerte die voadeira sicher durch <strong>das</strong><br />

Gewässer-Labyrinth an Fazen<strong>das</strong> vorbei, durch<br />

den furo de Jabutí <strong>und</strong> einen weiteren Flusslauf<br />

, bis sich <strong>das</strong> “Binnenmeer” des Uatumãs vor uns<br />

auftat. Es handelt sich um den Unterlauf dieses<br />

heute kaum noch 300 km langen Stromes, den<br />

man 1987 endgültig, nach fast 17 Jahre Bauzeit<br />

r<strong>und</strong> 250 Kilometer Flussauf gestaut hat, damit<br />

von dort die Balbina Hydeletrica Strom nach Manaus<br />

liefert (die Amazonasmetropole hatte schon<br />

lange nicht mehr genügend Licht für die<br />

inzwischen r<strong>und</strong> 3 Millionen Einwohner), was<br />

zum größten Reinfall brasilianischer Staudammgeschichte<br />

wurde. Heute ist der Stausee trocken<br />

<strong>und</strong> Manaus ohne Balbina-Strom. Deshalb wird<br />

jetzt eine gigantische Erdgas-Pipeline von Urucu<br />

her gezogen bis nach Manaus. (Der Rio Urucu, ist<br />

der Typenf<strong>und</strong>ort meines bekannten grünen<br />

Discus, der in der Discus-Welt als “Coari” schon<br />

vor Jahrzehnten Furore machte <strong>und</strong> heute noch<br />

der gefragteste aller <strong>Diskus</strong> Wildfänge ist.<br />

Allerdings ist es inzwischen sehr fraglich ob es<br />

diese Population in der Natur noch gibt, siehe<br />

auch Discus notiziario 1/2006).<br />

Also der Uatumã ist hier mehr als 60 km lang <strong>und</strong><br />

oft über 10, 20 oder mehr Kilometer breit, ein<br />

gigantischer See. Man kann es sich <strong>das</strong> kaum<br />

vorstellen. Endlos, man sieht kaum dessen Ufer.<br />

Wir fuhren im Schnitt mit r<strong>und</strong> 50 Std./km einige<br />

St<strong>und</strong>en lang hoch, oft begleitet von botos (Inia<br />

geoffrensis), die laufend mit uns versuchten zu<br />

spielen. Einmal bat ich Britto anzuhalten <strong>und</strong><br />

tauchte ab, aber leider war <strong>das</strong> Wasser so trüb <strong>das</strong><br />

ich kaum etwas sehen konnte <strong>und</strong> sie kamen auch<br />

nicht zu mir. Schon gelang es mir Unterwasser<br />

ganz nahe an botos heranzukommen <strong>und</strong> mit ihnen<br />

zu speilen. Einmal habe ich im Guaporé einen<br />

ganzen Tag lang spielend mit einem Päarchen im<br />

Wasser verbracht, oft in 3 bis 4 Meter Tiefe<br />

(natürlich immer wieder hochkommend). Es sind<br />

für mich die intelligentesten aller Delphinarten.<br />

Das konnte ich schon im Jahr 1964 beim Fang<br />

des ersten Tieres in Amazonien, welches ich selbst<br />

im Flugzeug von Manaus nach Fort Lauderdale<br />

versorgte, <strong>und</strong> dann einen Monat lang in Florida<br />

trainierte, bevor es für 7 Jahre ins Steinhardt<br />

Aquarium von San Francisco kam, nachvollziehen.<br />

Am Nachmittag erreicheten wir <strong>das</strong> große<br />

Mündungsgebiet des fast 300 km langen Jatapus<br />

der aber nur etwa 100 km flussauf beschiffbar ist<br />

86<br />

Der Rio Uatumã – oder ist er ein riessiges<br />

Binnenmeer? Auf jeden Fall gigantisch <strong>und</strong><br />

Ufer sind kaum auszumachen. Es kann auf<br />

dem Utaumã, wie auf vielen anderen solch<br />

großer Amazonasseeen auch, stürmich<br />

sein wie auf dem Meer. Haushohe Wellen<br />

schlagen nich selten über unsere kleine<br />

voadeira.<br />

<strong>und</strong> danach von fast unzähligen Windungen,<br />

Stromschnellen <strong>und</strong> Wasserfällen durchsetzt ist.<br />

Sein großes Mündungsgebiet besteht eigentlich<br />

aus zwei Mündungen, denn links liegt eine riesige<br />

Insel – die aber in der Trockenperiode sich zu<br />

einer Landzunge verwandelt <strong>und</strong> die rechte, r<strong>und</strong><br />

300 m breite Mündung, zu einer lagoa wird,<br />

während der linke Mündungsarm, mit r<strong>und</strong> 100<br />

Meter breite permanent den Uatumã mit Wasser<br />

speist.<br />

Ich wollte erst einmal in die mir bekannten Lagos<br />

vorstoßen, die entlang des Jatapus anzutreffen<br />

sind (die möglicherweise die gleichen sind, die im<br />

Internet <strong>und</strong> sonst wo als Lago A, Lago B, Lago K,<br />

usw. benannt sind). Also bat ich Britto zuerst in<br />

den unteren linken Lago einzubiegen, wo an dessen<br />

rechtem Ufer, nahe der Mündung, <strong>das</strong> einzige<br />

Haus weit <strong>und</strong> breit steht. Hier wohnt der caboclo<br />

José mit seiner Familie. “Nein", von einem Lago<br />

A oder Lago B, oder ähnlichem hätte er noch nie<br />

gehört, <strong>und</strong> er wohne hier schon seit vielen Jahren.<br />

Wir fuhren tief in den Lago hinein <strong>und</strong> ich begann<br />

zu tauchen. Es ist interessant, denn die hier lebenden<br />

Heckel-Discus (S. discus), haben eine sehr<br />

interessante Schmuckzeichnung – die sehr hell ist<br />

<strong>und</strong> <strong>das</strong> mittlere Band, sogenannte Heckel-Band<br />

ist auch im Gegensatz zu anderen Heckel-Discus,<br />

nicht so extrem breit <strong>und</strong> schwarz, eher etwas<br />

gräulich bei den meisten Tieren (siehe Fotos).


Am linken Ufer weit hinein, im nördlichen Teil<br />

dieser langgezogenen lagoa, nahe der Mündung<br />

des einzigen linken Zuflusses, lebt die Donna Maria<br />

(ebenfalls eine caboclo-Frau), wobei mir nicht klar<br />

war ob sie alleine mit ihren sechs Kindern lebte,<br />

oder ob ihr Mann nur unterwegs war. Auf Gr<strong>und</strong><br />

meiner Fotos erkannte sie auch Heckel-Discus,<br />

die sie von hier kenne. Ich konnte auch, wie im<br />

Rio Nham<strong>und</strong>á, typische Heckel-Habitate nachweisen,<br />

die ich früher nicht fotografiert hatte. Die<br />

acará-açú-Gewächse sind hier, wie dort, entlang<br />

ihrer Habitate anzutreffen. Meine Tauchgänge,<br />

nicht nur hier, sondern auch in den folgenden<br />

Lagos, sowie während einiger Nachtfänge <strong>und</strong><br />

meine Untersuchungen, brachten ans Tageslicht<br />

was ich noch von früher wusste: Heckel-Discus,<br />

überall, ob in den Lagos Iri, Lago Limão – hoch<br />

bis zum Lago Castanho (wo ich die nördlichste<br />

Discus-Verbreitung im Jatapu nachweisen konnte)<br />

– die alle Schwarzwasser führende Heckel-Discus-<br />

Habitate beherbergen <strong>und</strong> hauptsächlich entlang<br />

des rechten Jatapu-Ufers liegen. Also ganz sicher<br />

sind die Aussagen der unterschiedlichen Publikationen<br />

<strong>und</strong> der Internet-Angaben falsch. Aber ich<br />

wollte <strong>das</strong> ganze noch weiter untermauern, denn<br />

ich komme nur ab <strong>und</strong> zu in diese Region. Deshalb<br />

wollte ich auch den Discus-Fänger Boto der im<br />

Ort São Sebastião do Uatumã lebt <strong>und</strong> seit vielen<br />

Jahren acará-disco aus dieser Region nach Manaus<br />

liefert, befragen. Am letzten Tag, ganz früh, bat<br />

ich Britto den Fluss hinunter, in den Uatumã, bis<br />

zur Stadt zu fahren. Erneut kamen wir in den<br />

hohen Wellengang dieses gigantischen “Binnenmeeres”<br />

<strong>und</strong> gingen fast unter. Das Wasser schlug<br />

über unsere voadeira <strong>und</strong> wir schaukelten mit<br />

unserer Nußschale wie in einem Orkan. Aber Britto<br />

hielt eisern fest, so wie wir uns mit beiden Händen<br />

an der voadeira – wo es nur ging.<br />

DISCUS WILDLIFE<br />

Bild links: Heiko Bleher am Jatapu.<br />

Bild rechts: Typisches <strong>Diskus</strong> Habitat im<br />

Jatapu Einzug.<br />

Hier im acará-açú-Gebüsch, leben, verstecken<br />

<strong>und</strong> laichen Heckel-Discus ab. (über<br />

die acará-açú-Gewächse = Licania species,<br />

ihre Verbindung zu Heckel-Discus <strong>und</strong> anderen<br />

<strong>Diskus</strong> steht viel <strong>und</strong> ausführlich in<br />

„Blehers Discus“ - Band 1).<br />

87


DISCUS WILDLIFE<br />

Boto war mit seinen sieben Töchtern beim Essen<br />

<strong>und</strong> erzählte mir ausführlich zu unserem Thema,<br />

während er mir einen Teller mit farinha, getrocknetem<br />

Fleisch, schwarzen Bohnen <strong>und</strong> Reis<br />

herrüber reichte. Also, auch er bestätigte, <strong>das</strong><br />

Heckel-Discus nur im Jatapu-Gebiet vorkommen,<br />

im Mündungsgebiet gemischte Varianten (Naturhybriden;<br />

Blaue mit Heckel-Discus), braune<br />

<strong>und</strong> durchgesteifte nur im Uatumã, sogar hier<br />

gegenüber der Stadt, am rechten Ufer, gäbe es<br />

viele.<br />

Er erzählte mir noch, <strong>das</strong>s er nur zwischen Septemer<br />

<strong>und</strong> Dezember fangen kann. Er legt dann viele<br />

Hölzer, Baumstämme <strong>und</strong> Äste, am sandigen Ufer<br />

bei extremer Trockenheit in 3-4 Meter Tiefe aus<br />

<strong>und</strong> wartet dann tagelang, oft eine Woche, um<br />

danach mit dem großen Zugnetz alles ans Land<br />

zu ziehen. So würde er die meisten Discus fangen.<br />

Er versucht sie dann so gut es <strong>geht</strong> auszusortieren,<br />

die schlechten oder farblosen gleich zurück zu<br />

werfen, um nur die guten Tiere zu behalten. Die<br />

kämen dann in die Plastikbehälter, in eine hohe<br />

Salzkonzentration über drei Tage lang <strong>und</strong> alles<br />

was überlebt sei ges<strong>und</strong>.<br />

Das ist eine Methode der ich überhaupt nicht<br />

zustimmen kann. Wenn man sich überlegt was für<br />

einen Schock diese Tiere ausgesetzt werden. Nur<br />

um ein paar Vergleiche zu zeigen: Im Habitat der<br />

Blauen <strong>Diskus</strong> (z.T. Durchgestreifte, teils mit Perlmuster<br />

versehen <strong>und</strong> Braune <strong>Diskus</strong>, also Tiere<br />

88<br />

ohne Schmuckfarbe) waren im Uatumã am<br />

22.01.2004 um 14.00 Uhr folgende Wasserwerte<br />

gemessen: pH-Wert 6,48, in 2,5 m Tiefe 6,31 pH<br />

<strong>und</strong> der Leitwert lag bei 8,0 µS/cm (die Lufttempertur<br />

betrug 30°C im Schatten). Im Habitat von<br />

Heckel Discus, war z.B. im Lago Iri am 23.01.2004<br />

um 12.50 Uhr: pH-Wert 5,36, in 2,5 m Tiefe 5,03<br />

pH <strong>und</strong> der Leitwert lag bei 9,0 µS/cm (die Lufttemperatur<br />

betrug 35°C im Schatten). Übrigens<br />

war auch die Wassertempertur sehr hoch (höher<br />

als jemals zuvor in dieser Region): 32,2°C in 2,5<br />

m Tiefe <strong>und</strong> 29,8°C, ebenfalls in der Tiefe (jeweils<br />

respektive).<br />

Ein Nebenfluss des Hauptstromes ist der<br />

eigenliche Hafen von São Sebastião do<br />

Uatumã. Hier hat auch Boto seine Viveiros<br />

(Auffangstation für gefangene <strong>Diskus</strong>).


DISCUS WILDLIFE<br />

Bild linke Seite oben: In einigen der Schwarzwasser-Lagos im Jatapu-Gebiet steht <strong>das</strong><br />

Wasser förmlich unbeweglich still. Solche Plätze ziehen nicht nur Heckel-Discus vor.<br />

Bild oben: Habitat von Blauen <strong>Diskus</strong> (Symphysodon haraldi, SCHULTZ, 1960) im Rio<br />

Uatumã.<br />

Wenn also der liebe Discus Fänger<br />

Boto sie in seine extrem hohe Salzkonzentration<br />

setzt, dann steigt der<br />

Leitwert auf über 10.000 µS/cm<br />

<strong>und</strong> wer sich vorstellen kann was<br />

diese <strong>Diskus</strong>fische drei Tage lang<br />

durchmachen müssen, der kann sicher<br />

verstehen was passiert: Die<br />

gesamte Schutzhaut (Schicht) wird<br />

zerstört, die Lebensgr<strong>und</strong>lage der<br />

Fische, die Tiere bekommen einen<br />

unglaublichen Schock <strong>und</strong> sind auf<br />

eine lange Zeit geschwächt. Ihr<br />

natürliches Immunsystem völlig<br />

gestört (um nicht zu sagen zerstört).<br />

Nur wenn die (überlebenden) Tiere<br />

danach eine ganze Zeit lang erneut<br />

ihren natürlichen Verhältnissen angepasst<br />

werden – mindestens 3-4<br />

Wochen brauchen sie für eine Teilregenerierung<br />

– können wieder stabile,<br />

ges<strong>und</strong>e Discus daraus<br />

hervorkommen. Befördert Boto<br />

(oder ein anderer Fänger) sie aber<br />

gleich nach Manaus <strong>und</strong> setzt sie<br />

unterwegs <strong>und</strong> dort erneut dem<br />

Stress u.v.m. aus, dann werden die<br />

meisten der Tiere unweigerlich verenden.<br />

Das ist etwas, was die wenigsten<br />

verstehen… (oder nicht<br />

verstehen wollen?!).<br />

Bild oben:<br />

Heckel Discus Variante<br />

aus dem unteren Jatapu<br />

Einzugsgebiet.<br />

89


DISCUS WILDLIFE<br />

90<br />

Bildreihe links, von oben nach unten:<br />

Ein sehr schöner Natur-Hybride <strong>Diskus</strong>fisch,<br />

im Mündungsgebiet Jatapu-Uatumã<br />

gefangen.<br />

Ein noch relativ junger Heckel Discus aus<br />

der linken unteren Jatapu-lagoa.<br />

Ein sogenannter Blauer <strong>Diskus</strong> (Symphysodon<br />

haraldi, SCHULTZ 1960) aus dem<br />

Uatumã.<br />

Wir forschten noch in verschieden Uatumã-<br />

Habitaten der Blauen, mit den unterschiedlichsten<br />

Farben (<strong>und</strong> wenigen durchgestreiften Tieren –<br />

was ebenfalls eine Märchenerzählung ist) <strong>und</strong><br />

kehrten nachts nach Itapiranga zurück, um die<br />

katastrophale Erdstraße erneut auf uns zu nehmen.<br />

Wir erreichten diesmal unseren Flug nach Tabatinga<br />

am nächsten Morgen, aber Ashers Fiat war<br />

(fast) Schrottreif.<br />

Epilog:<br />

Ob Fiats aus Turin mehr aushalten, kann ich nicht<br />

sagen, nur soviel <strong>das</strong>s ich drei mal in meinem<br />

regen Leben (inzwischen muss ich etwas mehr als<br />

6 Millionen Straßenkilometer auf dem Buckel<br />

haben) einen Fiat gefahren bin. Einmal in Angola,<br />

ein brandneuen Fiat Punto, dem nach 1.600 km<br />

der gesamte Motorblock einfach auf die Straße<br />

krachte. Das zweite mal war es in Rondonia, Brasilien,<br />

wo ebenfalls ein Punto sich einfach entschloss<br />

auf einer Erdstraße über einen Stein<br />

fahrend mehrmals zu überschlagen, wo <strong>das</strong>s Auto<br />

nur noch Schrott <strong>und</strong> mein Arm gebrochen war.<br />

Und nun auch auf dieser verhältnismäßig kurzen<br />

Strecke mit den kaum 250 Kilometern, allerdings<br />

auch der schlechtesten Straße, wo <strong>das</strong> Auto<br />

ebenfalls am Ende seinen “Geist” aufgegeben hat<br />

bzw. schrottreif war.<br />

Zum Glück haben jedesmal die Fische diesen<br />

Transport überlebt, <strong>das</strong>s war <strong>das</strong> wichtigste!


DISCUS WILDLIFE<br />

Bild oben links: Auch ein Blauer<br />

<strong>Diskus</strong> aus dem gleichen Uatumã-<br />

Habitat wie der Blaue auf der linken<br />

Seite unten.<br />

Bild oben rechts:Bei diesem Tier<br />

fehlt jegliche Schmuckzeichnung/Schmuckfarbe.<br />

Bilder Mitte: Solch schöne Durchgestreiften<br />

<strong>Diskus</strong> kommen auch<br />

im Uatumã Gebiet vor - aber nicht<br />

im Jatapu.<br />

Bild unten links: Dieses schöne Exemplar<br />

stammt vom rechten<br />

Uatumã Ufer.<br />

91


HECKEL DISCUS<br />

Symphysodon discus<br />

HECKEL, 1840<br />

92


Die Allgemein als Heckel Discus<br />

bezeichneten Wildfänge (Symphysodon<br />

discus HECKEL,1840)<br />

gelten als wahre Herausforderung,<br />

wenn es darum <strong>geht</strong>, diese<br />

zu vermehren oder gar in Linie<br />

zu züchten.<br />

Andrzej Nowicki aus Polen gelang<br />

nun schon mehrfach die<br />

Zucht der Royals unter den<br />

<strong>Diskus</strong> Wildfängen.<br />

Seine <strong>Diskus</strong>-Gruppe sind<br />

Wildfänge aus der weitläufigen<br />

Rio Negro Region <strong>und</strong> haben<br />

nach einer angemessenen Quarantäne<br />

<strong>und</strong> einer mehrmonatigen<br />

Eingewöhnung im Aquarium<br />

Paare gebildet.<br />

HECKEL DISCUS<br />

Nachzucht erfolgreich!<br />

Fotos: Andrzej Nowicki<br />

Mittlerweile züchtet Herr A. Nowicki<br />

mit zwei Discus Wildfang<br />

Paaren <strong>und</strong> die ersten F1 Tiere<br />

sind auch schon etwas mehr als<br />

ein Jahr alt.<br />

Erstklassiges<br />

Futter <strong>und</strong> eine<br />

einwandfreie<br />

biologische Filterung<br />

mit Wasserwerten<br />

ähnlich<br />

dem des Heimat-<br />

Biotopes sind zur<br />

Zucht unabdingbar.<br />

Mit seinen zwei<br />

Wildfang Paaren<br />

möchte sich der<br />

Discus Hobbyist einen Heckel<br />

Discus Zuchtstamm aufbauen.<br />

Die Chancen dafür stehen mehr<br />

als gut!<br />

93


HECKEL DISCUS<br />

94<br />

Wir erinnern uns:<br />

Im Jahre 1833 fing der österreichische<br />

Naturforscher Dr. h. c. Johann NATTERER<br />

am unteren Rio Negro diese diskusscheibenförmigen<br />

Fische welche dann im<br />

Jahre 1840 von Johann Jacob HECKEL<br />

wissenschaftlich zum erstenmal beschrieben<br />

wurden.<br />

Bild oben links:<br />

Diese vier Monate alten Nachzuchten zeigen<br />

bereits den breiten, markanten <strong>und</strong><br />

typischen fünften Heckel-Balken.<br />

Bild links:<br />

Die Tiere sind ein gutes halbes Jahr alt<br />

<strong>und</strong> von der Form kreisr<strong>und</strong> - wie eine<br />

<strong>Diskus</strong>scheibe. Die erste, fünfte <strong>und</strong> neunte<br />

Querstreifenbinde ist bei allen Nachzuchten<br />

deutlich sichtbar.<br />

Bild links:<br />

Man muß schon genau<br />

hinsehen, um zu erkennen<br />

<strong>das</strong>s hier zwei Fische<br />

vor dem an der Seitenscheibe<br />

klebenden Tonziegel<br />

stehen.<br />

Das Pärchen steht nebeneinander<br />

vor seinem Gelege<br />

<strong>und</strong> pflegt die Eier.<br />

Schmutzpartikel werden<br />

mit Hilfe der Brustflossen<br />

weg gefächelt.<br />

Gleichzeitig versuchen<br />

die Tiere so sauerstoffreicheres<br />

Wasser den Eiern<br />

zu zuführen. Verpilzte Eier<br />

werden mit dem Maul<br />

entfernt.


HECKEL DISCUS<br />

Bild oben:<br />

Nahaufnahme von r<strong>und</strong> 10 Tage alten Heckel Jungfischen, die am Körper der Mutter den<br />

Nährschleim (allgemein auch als Hautsekret bezeichnet) abweiden.<br />

Wir erinnern uns:<br />

Günter Wagenbrenner gelang<br />

die Zucht der Heckel<br />

Discus damals in Hamburg.<br />

Allerdings eher durch die<br />

Beihilfe "Fortunas", da die<br />

Tiere durch einen über<br />

Nacht eingetretenen pH-<br />

Wert Sturz zum ablaichen<br />

animiert wurden.<br />

In Polen ist Herr Nowicki einer<br />

der wenigen großen <strong>Diskus</strong><br />

Züchter.<br />

Zur Zucht stellt Herr A. Nowicki<br />

<strong>das</strong> Wasser auf folgende Werte<br />

ein: pH-Wert zwischen 3,7 <strong>und</strong><br />

4,5 pH (lieber näher zur unteren<br />

Grenzzahl); Gesamthärte 3 °dh;<br />

Karbonathärte zwischen 0 bis 1°<br />

KH; Temperatur 28 °C.<br />

Als Filtersystem hat Andrzej<br />

Nowicki einen großen Zentral-<br />

Biofilter im Einsatz, der auch<br />

nur ca. alle 2 Jahre gereinigt<br />

wird. Ein Vorfilter mit Filterschaumstoff<br />

bestückt hält die<br />

groben Schmutzteilchen zurück.<br />

Dieser Filterschaum wird auch<br />

alle paar Tage ausgewaschen.<br />

Biobälle <strong>und</strong> Schaumstoff sind<br />

die Hauptfiltermedien in seinem<br />

Filtersystem. In jedem Aquarium<br />

befinden sich noch zusätzlich<br />

handelsübliche luftbetriebene<br />

Schwamm-Innenfilter.<br />

"Ein einfaches Filtersystem mit<br />

einer guten Biologie ist <strong>das</strong><br />

Wichtigste" sagt der Hobbyist.<br />

95


DISKUSZUCHT JAPAN<br />

96


Der Hobbyzüchter<br />

Akifumi Nakagawa<br />

aus Japan<br />

gibt Einblick in seine<br />

<strong>Diskus</strong>zucht <strong>und</strong> zeigt<br />

seine rotgründige<br />

wildfangnahe<br />

Zuchtlinie.<br />

Text: M. J. Schönefeld<br />

Fotos: Akifumi Nakagawa<br />

DISKUSZUCHT JAPAN<br />

97


DISKUSZUCHT JAPAN<br />

Bild oben:<br />

Die <strong>Diskus</strong> Larven sind frei geschwommen <strong>und</strong><br />

suchen am Körper ihrer Mutter Schutz <strong>und</strong><br />

erste Nahrung.<br />

Bild darunter:<br />

Das Cuipeua Paar pflegt <strong>das</strong> Gelege vorbildlich.<br />

Die intensive Rotfärbung des weiblichen Tieres<br />

während der Brutpflege ist um einiges stärker<br />

als im nicht brutpflegenden Zustand.<br />

Bildreihe rechte Spalte:<br />

Im Dachgeschoss baute sich der Hobbyzüchter<br />

seinen Zuchtraum mit Rohrleitungen <strong>und</strong> zum<br />

Teil bis zu vier Aquarien übereinander. Große<br />

Biofilter <strong>und</strong> zusätzliche Luftheber Innenfilter<br />

sind hier die Filterung der ersten Wahl.<br />

98


Bild oben:<br />

Rote Mückenlarven werden gerne<br />

<strong>und</strong> gierig gefressen. Futterreste<br />

werden mehrmals täglich abgesaugt.<br />

Bilder rechts:<br />

Seit 22 Jahren züchtet der 45-jährige<br />

Hobbyist Akifumi Nakagawa <strong>Diskus</strong>fische<br />

in Japan.<br />

DISKUSZUCHT JAPAN<br />

99


DISKUS ZUCHTJAPAN<br />

Bild rechts:<br />

Vorbildliches Brutpflegeverhalten des Zuchtpaares.<br />

Bild unten:<br />

8 Monate alte Nachzuchten die schon beginnen<br />

auszufärben. Die voll durchgestreifte Färbung<br />

der männlichen Tiere tritt aber erst in einem<br />

Alter von r<strong>und</strong> 16 Monaten ein.<br />

Bildreihe rechts unten:<br />

Wenige Tage alte <strong>Diskus</strong> Larven beim abweiden<br />

des Nährschleims an den Elterntieren.<br />

100


Jungfische bleiben bis zu<br />

einer Größe von r<strong>und</strong> 2 cm<br />

bei den Eltern <strong>und</strong> werden<br />

erst danach separat gesetzt.<br />

Bei der Zusammenstellung<br />

der Zuchtpaare legt Aki<br />

großen Wert auf harmonisch<br />

miteinander lebenden<br />

Paaren.<br />

Ein herrliches Royal Blue<br />

Männchen mit excellenter<br />

Streifung/Linierung <strong>und</strong><br />

kreisr<strong>und</strong>er Form,<br />

so sollen <strong>Diskus</strong>fische<br />

aussehen!<br />

DISKUSZUCHT JAPAN<br />

101


IMPRESSUM<br />

Symphysodon-Fachjournal<br />

Edition Best of <strong>Diskus</strong> 2010/2011<br />

1. Jahrgang<br />

Print Edition: ISSN 2192 - 2748<br />

eBook Edition: ISSN xxxx-xxxx (folgt)<br />

© 2011 bei DPS-Verlag Alle Rechte vorbehalten.<br />

Herausgeber:<br />

DPS-Verlag<br />

Discus<br />

Publishing<br />

Schönefeld<br />

Verlag<br />

Michael J. Schönefeld<br />

Voßkuhle 18<br />

D - 44141 Dortm<strong>und</strong><br />

Telefon 0231 / 4387408<br />

(Mo - Fr 19.00 - 21.oo Uhr)<br />

eMail: DPS-Verlag@gmx.de<br />

http://www.<strong>Diskus</strong>-Welt.com<br />

Redaktion:<br />

Michael J. Schönefeld<br />

Es gilt Anzeigenpreisliste<br />

Nr. 01/2010.<br />

Artwork: DPS-Verlag<br />

Druck: Laser Line, Berlin<br />

Erscheinungsweise:<br />

1 mal jährlich, Anfang des 3.Quartals<br />

Das Symphysodon-Fachjournal Edition Best of <strong>Diskus</strong><br />

<strong>und</strong> alle enthaltenen Artikel <strong>und</strong> Fotos sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung (Reproduktion,<br />

elektronische Speicherung) außerhalb der engen Grenzen<br />

des Urheberrechtsgesetzes ist ohne schriftliche Genehmigung<br />

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unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Leserbriefe,<br />

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Durch <strong>das</strong> Einsenden von Fotos stellt der Absender den<br />

Verlag von Ansprüchen Dritter frei. Für Schäden die<br />

durch Nachahmung veröffentlichter Beiträge entstehen,<br />

können weder der Verlag noch die Autoren haftbar<br />

gemacht werden. Die Nennung von Produkten <strong>und</strong> Firmen<br />

dient ausschließlich Informationszwecken <strong>und</strong> stellt<br />

weder Warenmissbrauch noch Werbung dar.<br />

Erfüllungsort <strong>und</strong> Gerichtsstand ist Dortm<strong>und</strong>.<br />

102<br />

Zu guter letzt:<br />

Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei ALLEN<br />

die direkt oder indirekt zur Entstehung der vorliegenden<br />

Publikation beigetragen haben. Angefangen<br />

bei den Autoren <strong>und</strong> Fotografen, übergehend zu den<br />

Werbepartnern bis hin zu den vielen wertvollen<br />

Gesprächen mit meinen <strong>Diskus</strong>fre<strong>und</strong>en r<strong>und</strong> um<br />

den Globus.<br />

Danke thanks gracias eyvallah merci<br />

Heiko BLEHER, Natasha KHARDINA,<br />

Günter WAGENBRENNER, Norbert<br />

KLEMP, Jörg RÖMER, Bernd DEGEN,<br />

Michael DEGEN, Andrzej NOWICKI,<br />

Marcus STÖCKER, Yann HOIRET,<br />

Victor LIM, WWF Deutschland, Gerd<br />

SCHULZ, Mike O'SULLIVAN, Kersten<br />

OPITZ, Cüneyt BIROL, Kuo-yun KUAN,<br />

Stefano TONCELLI, Christian PEDONE,<br />

Jean-Paul GOURDET, Klaus SCHMITZ,<br />

Akifumi NAKAGAWA, Martin<br />

SCHMELZER, Bruno TRIMMEL,<br />

Hudson CRIZANTO<br />

gracias eyvallah merci Danke thanks<br />

Ihr<br />

Michael J. Schönefeld<br />

erscheint Mitte Juli 2012.


Das NEUE DISKUS Jahrbuch<br />

in einer kleinen Auflage als<br />

geb<strong>und</strong>enes Buch -<br />

LIMITED PRINT EDITION.<br />

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