Diskus und Rochen - geht das?
Diskus und Rochen - geht das?
Diskus und Rochen - geht das?
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
EBOOK EDITION<br />
Titelfoto:<br />
Das Umschlag-Titelfoto zeigt einen Albino Blue Diamond.<br />
Fotograf: Kuo-yun Kuan<br />
Discus<br />
Publishing<br />
Schönefeld<br />
Verlag
Liebe <strong>Diskus</strong>fre<strong>und</strong>e,<br />
EDITOR'S LETTER<br />
der <strong>Diskus</strong>fisch, r<strong>und</strong> um den Globus auch als König aller Aquarienfische bekannt, wird<br />
weltweit wie kein anderer Zierfisch mit so viel Aufwand <strong>und</strong> Liebe gepflegt <strong>und</strong> gezüchtet,<br />
<strong>das</strong>s es ganz einfach wieder ein Jahrbuch für diese Royal-Fische geben mußte.<br />
Nach dem Wegfall des <strong>Diskus</strong>-Jahrbuches aus dem bede Verlag wurde ich vielfach<br />
gefragt ob nicht ich Lust dazu hätte, ein neues <strong>Diskus</strong>-Jahrbuch zu machen.<br />
Nach reichlicher Überlegung <strong>und</strong> vielen Gesprächen begann ich im Spätsommer<br />
2010 mit der Ausarbeitung des neuen Konzeptes <strong>und</strong> den Vorbereitungen für diese<br />
neue Publikation.<br />
An dieser Stelle möchte ich einen Kommentar von Raban Ruddigkeit (Designer <strong>und</strong><br />
Blattmacher) wiedergeben, den ich in dem Fachmagazin „W & V“ in einem Artikel zum<br />
Thema Magazine gelesen habe: Bei allen Magazinideen ist es bedeutsam „<strong>das</strong>s man die<br />
Energie <strong>und</strong> die Lust der Macher spürt“. Außerdem ist es extrem wichtig, <strong>das</strong>s die Qualität<br />
stimmt - „<strong>und</strong> die Hälfte der Qualität besteht aus Leidenschaft“. Als ich diese Zeilen las,<br />
dachte ich, „der Mann hat recht“ <strong>und</strong> ich wurde um so mehr davon überzeugt, <strong>das</strong>s ich allen<br />
<strong>Diskus</strong>fre<strong>und</strong>en ein Sympyhsodon-Fachjournal präsentieren werde, <strong>das</strong>s der Freude am Hobby<br />
"<strong>Diskus</strong>" förderlich sein wird. Denn meine Leidenschaft für <strong>Diskus</strong>fische <strong>und</strong> die Lust dieses Jahrbuch<br />
für alle <strong>Diskus</strong>-Aquarianer zu machen sind weit mehr als nur groß!<br />
Um so mehr freue ich mich nun mit der vorliegenden Ausgabe des "Symphysodon-Fachjournal<br />
Edition Best of <strong>Diskus</strong>" (Ausgabe 2010/2011) ein <strong>Diskus</strong> -Jahrbuch in neuer Form präsentieren zu können.<br />
In diesem Journal wollen wir Ihnen alle <strong>Diskus</strong>-Highlights der vergangenen 12 Monate aus der ganzen<br />
Welt zeigen. Angefangen bei den vielen tollen <strong>Diskus</strong> Championaten, die sich über den ganzen Erdballen<br />
verteilen, bis hin zu spektakulären Zuchtartikeln oder Amazonas -Berichten zum Thema <strong>Diskus</strong> Wildfänge.<br />
Im Zeitalter der eBooks <strong>und</strong> der immer weiter zunehmenden Internetnutzung freuen wir uns <strong>das</strong><br />
Symphysodon-Fachjournal als eBook zum gratis downlaod anbieten zu können. Möglich gemacht haben<br />
dies die vielen Autoren dieser Ausgabe, die auf hohe Honorare verzichtet haben. Dafür möchte ich mich<br />
im Namen aller <strong>Diskus</strong>-Hobbyisten an dieser Stelle recht herzlich bedanken. Gerade in der heutigen Zeit<br />
ist es unüblich etwas ohne Vergütung zu tun <strong>und</strong> nicht nur aus der Freude am Hobby.<br />
Übrigens: Für Sammler von <strong>Diskus</strong> Fachliteratur gibt es von unserem <strong>Diskus</strong>-Jahrbuch eine limitierte<br />
Auflage direkt beim Verlag zu bestellen.<br />
Der <strong>Diskus</strong> in Deutschland hat sich in den letzten fünf Jahren langsam aber stetig rückläufig entwickelt.<br />
Während in Asien die <strong>Diskus</strong>zucht boomt, spielt Deutschland eigentlich nur noch eine Rolle, weil hier<br />
alle zwei Jahre <strong>das</strong> "Internationale <strong>Diskus</strong> Championat" in Duisburg statt findet. Fehlen uns Deutschen<br />
die Anreize, um sich wieder mehr mit dem König der Aquarienfische zu beschäftigen oder woran liegt<br />
es <strong>das</strong>s Deutschland in der weltweiten <strong>Diskus</strong>szene eine mittlerweile eher untergeordnete Stelle einnimmt?<br />
In der Hoffnung neue Impulse für unser <strong>Diskus</strong>-Hobby<br />
zu geben <strong>und</strong> <strong>das</strong> Image der Gattung Symphysodon in<br />
Deutschland wieder etwas aufzupolieren <strong>und</strong> neues<br />
Interesse dafür zu wecken,wünsche ich Ihnen liebe Leser<br />
viel Freude mit dem vorliegenden ersten Sympyhsodon-<br />
Fachjournal Edition Best of <strong>Diskus</strong>.<br />
Ihr<br />
Michael J. Schönefeld<br />
5
INHALT<br />
8. Internationale <strong>Diskus</strong><br />
Championat<br />
in Duisburg 2010 46<br />
Heckel Discus<br />
Nachzucht erfolgreich! 92<br />
DISCUS WILDLIFE<br />
Amazonien darf nicht sterben.<br />
Projekt: Rio Putumayo 8<br />
<strong>Diskus</strong> Export<br />
season 2010 / 2011 13<br />
Uatumã-Jatapu<br />
Die Suche nach der Discus-Wahrheit<br />
im Uatumã-Gebiet 82<br />
DISCUS AQUASCAPING<br />
Rio Caburi<br />
Heiko Blehers Biotop Aquarium 25<br />
Grassy Landscape<br />
1.600 Liter Aquascape 26<br />
6<br />
Happy Birthday Pigeon Blood!<br />
Rückblick auf seine 20-Jährige<br />
Entwicklungsgeschichte 18<br />
Amazonien<br />
darf nicht sterben.<br />
Projekt: Rio Putumayo 8<br />
France<br />
Discus Show 2011<br />
60<br />
DISKUS CHAMPIONS<br />
NapoliAquatica 2010<br />
24. - 26. September 2010 in Neapel 41<br />
8. Internationale <strong>Diskus</strong> Championat<br />
in Duisburg 2010 46<br />
Aqua Fair 2010 in Malaysia<br />
5th DSM International Discus<br />
Championship in Kuala Lumpur 56<br />
France Discus Show 2011<br />
<strong>Diskus</strong> Championat in Arvert 60<br />
1 st Indonesia International Discus<br />
Competition in Jakarta<br />
19. - 22. Mai 2011 63<br />
The 3th British Discus Show<br />
9. <strong>und</strong> 10. April 2011 68<br />
Aquarama 2011<br />
<strong>Diskus</strong> Championat in Singapur 74
Beifische: <strong>Rochen</strong><br />
<strong>Diskus</strong> <strong>und</strong> <strong>Rochen</strong> -<br />
<strong>geht</strong> <strong>das</strong>?<br />
37<br />
<strong>Diskus</strong>zucht Japan<br />
Akifumi Nakagawa 96<br />
DISKUS BEIFISCHE<br />
Beifische: Altum<br />
Pterophyllum altum - Ein Zuchtbericht 30<br />
Beifische: <strong>Rochen</strong><br />
<strong>Diskus</strong> <strong>und</strong> <strong>Rochen</strong> - <strong>geht</strong> <strong>das</strong>? 37<br />
DISCUS VARIOUS<br />
Happy Birthday Pigeon Blood!<br />
Rückblick auf seine<br />
20-Jährige Entwicklungsgeschichte 18<br />
Happy Birthday Arbeitskreis <strong>Diskus</strong><br />
10 Jahre AK <strong>Diskus</strong> der DCG 28<br />
Heckel Discus<br />
Nachzucht erfolgreich! 92<br />
<strong>Diskus</strong>zucht Japan<br />
<strong>Diskus</strong>farm Akifumi Nakagawa 96<br />
Uatumã-Jatapu<br />
Die Suche nach<br />
der Discus-Wahrheit im<br />
Uatumã-Gebiet 82<br />
NapoliAquatica 2010 41<br />
RUBRIKEN<br />
INHALT<br />
Beifische: Altum<br />
Pterophyllum altum -<br />
Ein Zuchtbericht 30<br />
Editor's Letter<br />
Editorial von Michael J. Schönefeld 5<br />
Inhalt 6<br />
Discus V.I.P. Interview<br />
Bernd Degen 17<br />
IMPRESSUM<br />
Zu guter letzt 102<br />
7
DISCUS WILDLIFE<br />
Amazonien<br />
darf nicht sterben<br />
Projekt: Rio Putumayo<br />
Text: Michael J. Schönefeld<br />
Fotos: Roberto Maldonado (WWF), Heiko Bleher (2), M. J. Schönefeld (1)<br />
8
DISCUS WILDLIFE<br />
Die tropische Regenwaldregion Amazoniens, der größte Regenwald<br />
der Welt, ist neben den großen Meeresströmungen, den polaren<br />
Eismassen, dem El Nino Phänomen u.a. ein wichtiger Motor im<br />
großen Getriebe des Weltklimas.<br />
Der Amazonas-Regenwald erfüllt im Bezug auf<br />
<strong>das</strong> Weltklima zwei wichtige Funktionen: Erstens<br />
ist er ein mächtiger Speicher für organischen Kohlenstoff,<br />
der in der riesigen Pflanzenmasse des<br />
tropischen Regenwaldes geb<strong>und</strong>en ist. Das Gesamtgewicht<br />
der Pflanzen auf einem Hektar (100<br />
mal 100 Meter) kann über 1.000 Tonnen betragen.<br />
Bei Zerstörung der Pflanzenmasse durch Abholzung,<br />
Waldbrände <strong>und</strong> Dürre entweicht Kohlenstoff<br />
<strong>und</strong> verbindet sich in der Luft mit Sauerstoff<br />
zu dem gefährlichen Treibhausgas CO 2 . Zweitens<br />
funktioniert er wie eine riesige Klimaanlage. Die<br />
Hälfte der Sonnenergie, die auf den Wald einstrahlt,<br />
wird durch Verdunstung in riesige Mengen<br />
Wasserdampf umgewandelt. Die dadurch entstehenden<br />
Wolken versorgen den Wasserkreislauf<br />
des Regenwaldes <strong>und</strong> haben gleichzeitig einen<br />
kühlenden Effekt auf <strong>das</strong> Weltklima. Verschwindet<br />
der Wald, gehen damit einhergehend auch die<br />
Niederschläge zurück.<br />
Bild oben: Heiko Bleher hat im April 2011<br />
dieses große Prachtexemplar von Panaque<br />
sp. im Rio Putumayo gefangen. Möglicherweise<br />
ist es ein Panaque titan Lujan,<br />
Hidalgo & Stewart 2010, der zwar aus dem<br />
oberen Napo-Flussystem in Ecuador beschrieben<br />
wurde, aber es kommt mit dem<br />
Putumayo Gebiet in Verbindung...<br />
Bild links: Dieser Grüne <strong>Diskus</strong> Wildfang<br />
ist ein typischer Vertreter der Standort<br />
Population aus dem Rio Putumayo.<br />
9
DISCUS WILDLIFE<br />
Amazoniens Baumriesen aus der Vogelperspektive betrachtet. Holzfäller schlagen den<br />
Regenwald erbarmungslos nieder - des Geldes wegen.<br />
Zwei starke Stressfaktoren wirken zurzeit auf <strong>das</strong><br />
Gleichgewicht des Amazonas-Regenwaldes ein:<br />
Zum einen der weltweite Temperaturanstieg, der<br />
in Amazonien zu ungewöhnlich langen Dürreperioden<br />
führt, zum anderen die massiven Eingriffe<br />
des Menschen in Form von Abholzung <strong>und</strong><br />
Brandrodung. Dies führt zu einem Teufelskreis,<br />
in dem sich Austrocknung, vermehrte Waldbrände<br />
<strong>und</strong> verminderte Niederschläge gegenseitig bedingen.<br />
Ein großflächig vertrockneter, „verbuschter“<br />
Regenwald würde kaum noch Wolken bilden <strong>und</strong><br />
könnte die Niederschlagsmenge in weit entfernten<br />
Regionen negativ beeinflussen <strong>und</strong> damit die globalen<br />
Klimastörungen beschleunigen. Die<br />
Amazonaswälder müssen daher auch erhalten<br />
werden, um <strong>das</strong> Weltklima zu stabilisieren! Wenn<br />
alle an einem Strang ziehen, gibt es noch Hoffnung.<br />
Projekt: Putumayo<br />
Um den Wald am Rio Putumayo vor Brandrodung<br />
<strong>und</strong> illegalem Holzeinschlag, gigantischen Verkehrsprojekten<br />
<strong>und</strong> Ölförderung zu bewahren, hat<br />
der WWF 2009 ein neues, grenzüberschreitendes<br />
Projekt ins Leben gerufen.<br />
10<br />
Am Rio Putumayo will der WWF bis 2013 ungefähr<br />
1,6 Millionen Hektar Regenwald sichern – eine<br />
Fläche von der Größe Thüringens!<br />
Entlang der langen Grenzregion Peru zu Kolumbien<br />
leben als einzige <strong>Diskus</strong> Population Grüne<br />
<strong>Diskus</strong>fische (Symphysodon aequifasciatus, PEL-<br />
LEGRIN 1904) im Rio Putumayo. Hier jagen noch<br />
Ozelot <strong>und</strong> Jaguar, Anakonda <strong>und</strong> Kaiman, Riesenotter<br />
<strong>und</strong> Süßwasserdelphin. Viele der<br />
unzähligen Pflanzen- <strong>und</strong> Tierarten sind noch gar<br />
nicht erforscht. Brüllaffen turnen lautstark durch<br />
<strong>das</strong> Geäst <strong>und</strong> großartige farbenprächtige Aras<br />
schweben wie bunte Fahnen über ein dampfendes,<br />
dunkelgrünes Kronendach.<br />
Am Mittellauf des Rio Putumayo erscheint der<br />
Regenwald noch <strong>und</strong>urchdringlich, voller Geheimnisse<br />
<strong>und</strong> vollkommen in Takt. Hier im Grenzgebiet<br />
zwischen Ecuador, Kolumbien <strong>und</strong> Peru leben<br />
nur wenige Menschen, vor allem Indianer <strong>und</strong><br />
Mestizen. In die größeren Dörfer gelangt man mit<br />
einem kleinen Flugzeug, in die kleineren nur per<br />
Boot. Genau genommen ist es ein Mosaik aus Land<br />
<strong>und</strong> Fluss, ein riesiger Überschwemmungswald,<br />
der mit dem Rio Putumayo atmet <strong>und</strong> gedeiht.
AMAZONIEN<br />
Das Amazonas-Becken bedeckt<br />
eine Fläche so groß<br />
wie von Lissabon bis Warschau<br />
<strong>und</strong> von Palermo bis<br />
Kopenhagen. Hier befindet<br />
sich <strong>das</strong> größte verbliebene<br />
zusammenhängende Regenwaldgebiet<br />
der Erde.<br />
Das Amazonas-Becken erstreckt<br />
sich über insgesamt<br />
neun Staaten Südamerikas.<br />
Den weitaus größten Anteil<br />
hat Brasilien mit einer<br />
Landfläche die größer als<br />
Westeuropa ist!<br />
Doch die Tage der Abgeschiedenheit sind gezählt.<br />
Die ökologische Schatzkammer am Mittellauf des<br />
Putumayo, einem Zufluss des Amazonas, droht<br />
brutal geöffnet <strong>und</strong> geplündert zu werden. Die<br />
Regierungen Ecuadors, Kolumbiens <strong>und</strong> Perus<br />
wollen, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> „unproduktive“ Land endlich<br />
Profit abwirft. Zum einen durch Erdöl: Unter dem<br />
Regenwald schlummern große Reserven schwarzen<br />
Goldes. Neue Techniken <strong>und</strong> steigende Preise<br />
machen einen Abbau entlang des Putumayo zunehmend<br />
rentabel. Zum anderen liebäugeln die<br />
drei Staaten damit, den Fluss zu einer gigantischen<br />
Wasserstraße bis zum Pazifik auszubauen. Und<br />
schließlich wird immer mehr Wald vom Westen<br />
her für Land- <strong>und</strong> Viehwirtschaft gerodet. Schon<br />
werden entlang der Flüsse die wertvollsten Baumarten<br />
illegal gefällt. Das alles sind sehr große <strong>und</strong><br />
konkrete Gefahren. In den Regierungen von Ecuador,<br />
Peru <strong>und</strong> Kolumbien gibt es Kräfte, die den<br />
Regenwald von Putumayo erhalten wollen. Deshalb<br />
gibt es bereits zwei große Schutzgebiete in<br />
der Putumayo-Region: In Ecuador <strong>das</strong> 600.000<br />
Hektar große Cuyabeno-Reservat <strong>und</strong> in Kolumbien<br />
den La Paya-Nationalpark mit 422.000 Hektar.<br />
Peru wiederum prüft, die Güeppi-Region mit<br />
625.000 Hektar als Nationalpark auszuweisen.<br />
Der WWF setzt alles daran, <strong>das</strong>s diese Entscheidung<br />
bald gefällt wird.<br />
Doch um die gesamte Regenwald-Region am Mittellauf<br />
des Putumayo zu sichern, muß noch mehr<br />
getan werden. Der WWF möchte, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Cuyabeno-Reservat<br />
erheblich erweitert wird. Und vor<br />
allem, <strong>das</strong>s die Schutzgebiete in Ecuador <strong>und</strong><br />
Kolumbien durch einen grünen Waldkorridor<br />
DISCUS WILDLIFE<br />
miteinander verb<strong>und</strong>en werden. Damit soll verhindert<br />
werden, <strong>das</strong>s der noch zusammenhängende<br />
Regenwald am Putumayo in kleine<br />
Waldinseln zerschnitten wird. Um <strong>das</strong> Einzugsgebiet<br />
des Putumayo als Ganzes zu schützen, arbeitet<br />
der WWF mit den Umweltbehörden der drei<br />
Länder sowie den drei Schutzgebietsverwaltungen<br />
zusammen. Weitere Partner sind in Ecuador die<br />
Organisation F<strong>und</strong>acion Natura, in Kolumbien die<br />
Stiftung Tropenbos <strong>und</strong> in Peru die Indianerorganisationen<br />
AIDESEP <strong>und</strong> CEDIA. Alle gemeinsam<br />
wollen diese Region Amazoniens schützen <strong>und</strong><br />
nachhaltig entwickeln. Der WWF hilft, deren Parkverwaltungen<br />
auszurüsten <strong>und</strong> mitzufinanzieren<br />
sowie neue Schutzgebiete auszuweisen <strong>und</strong> zu<br />
überwachen.<br />
Weitere Ziele der Putumayo-Partner:<br />
Das Recht auf nachhaltige Nutzung der Naturressourcen<br />
– besonders der Fische – soll vor<br />
allem den 14 hier lebenden indigenen Völkern<br />
gewährt werden. Die Fischerei gilt über die Region<br />
hinaus als sehr gute Einkommensquelle,<br />
da es hier teuer gehandelte Zierfischarten gibt.<br />
Bei Energie- <strong>und</strong> Infrastrukturprojekten sollen<br />
Umweltverträglichkeitsprüfungen durchgeführt<br />
werden, bei denen die Rechte der lokalen<br />
Bevölkerung, die Artenvielfalt <strong>und</strong> die<br />
Umweltdienstleistungen des Waldes<br />
berücksichtigt werden.<br />
Industrieländer sollen sich an dem Stopp der<br />
Entwaldung am Putumayo beteiligen, um<br />
Emissionen zu verringern <strong>und</strong> so <strong>das</strong> Klima zu<br />
schützen.<br />
11
DISCUS WILDLIFE<br />
Rio Putumayo Region, hier ein kleiner<br />
Seitenarm, mit üppiger Vegetation. In der<br />
flacheren Uferregion verbringen die<br />
<strong>Diskus</strong>fische zwischen schützendem<br />
Astwerk die Nacht.<br />
Während der Niedrigwasserperiode sind<br />
in den Igarapes auch kleine Inseln zu<br />
finden.<br />
Die Karte zeigt den Rio Putumayo, der<br />
genau entlang der Grenze Peru/Kolumbien<br />
entlang fliest <strong>und</strong> in Brasilien schließlich<br />
zum Rio Içá umbenannt wird.<br />
12
DISCUS WILDLIFE<br />
<strong>Diskus</strong> Export<br />
season 2010/2011<br />
Text: Michael J. Schönefeld<br />
Fotos: Hudson Crizanto<br />
Die Zierfisch export Firma "H & K -<br />
Wild Discus Export" wurde 1995<br />
gegründet <strong>und</strong> seit dem Jahr 2005 fangen<br />
<strong>und</strong> exportieren Hudson Crizanto<br />
<strong>und</strong> seine Leute fast ausschließlich <strong>Diskus</strong><br />
Wildfänge. Und diese werden in<br />
der großräumigen Alenquér Region mit<br />
seinen vielen Zuflüssen <strong>und</strong> Seen gefangen.<br />
Derzeit dürften „H & K“ wohl<br />
zu den besten <strong>Diskus</strong> Exporteuren<br />
gehören!<br />
Bild oben:<br />
John (Projektleiter vom Pilotprojekt<br />
Mamirauá) <strong>und</strong> Hudson auf einem<br />
kleinen Boot zur Erk<strong>und</strong>ung neuer<br />
Uferregionen.<br />
Bild links:<br />
Ein sehr schöner Vertreter von<br />
Symphysodon haraldi, SCHULTZ,<br />
1960 - also dem sogenannten Braunen<br />
Wildfang. Das Braun tendiert hier aber<br />
schon sehr stark ins Rot <strong>und</strong> der fünfte<br />
Mittelbalken ist leicht verstärkt, was<br />
dem Tier noch mehr extravaganz verleiht.<br />
Die türkisfarbene Schmuckzeichnung<br />
im Stirn- <strong>und</strong> Flossenbereich ziert<br />
den <strong>Diskus</strong> außerdem. Habitat: Rio<br />
Curua (Alenquer Region).<br />
13
DISCUS WILDLIFE<br />
In Zusammenarbeit mit verschiedenen Naturschutz<br />
Projekten, der IBAMA <strong>und</strong> mit diversen<br />
anderen örtlichen Behörden <strong>und</strong> Naturschutzämtern<br />
fangen <strong>und</strong> exportieren „H & K“<br />
<strong>Diskus</strong>fische <strong>und</strong> versehen diese dann mit eine<br />
Art „Ursprungs Urk<strong>und</strong>e“, die Daten wie Fangort,<br />
Datum, Anzahl der Fische usw. enthält. Dazu<br />
zählen dann auch Informationen wie Transporteur,<br />
Händler/Empfänger <strong>und</strong> auch Fischer bzw.<br />
Fänger, mit deren zugehörigem Reservat. Somit<br />
kann genau nachvollzogen werden wo der Fisch<br />
her stammt. Großer Pluspunkt ist die Selektion<br />
der gefangenen Fische noch bevor diese weiter<br />
exportiert werden. Nur die besten kommen mit<br />
zur Auffang- <strong>und</strong> Quarantänestation unterhalb<br />
von Santarém.<br />
Hudson zeigt hier <strong>und</strong> auf den Folgeseiten einige<br />
seiner schönsten Fänge aus der aktuellen Fangsaison<br />
2010/2011.<br />
14<br />
SCHULUNG<br />
Mittels Notebook wird den Fängern<br />
gezeigt <strong>und</strong> erklärt auf was es bei<br />
schönen <strong>Diskus</strong>fischen ankommt.
Grüne <strong>Diskus</strong> Wildfänge<br />
aus dem Amanã See,in der<br />
Nähe vom Rio Tefé.<br />
DISCUS WILDLIFE<br />
15
DISCUS WILDLIFE<br />
16<br />
Selektion<br />
Bild oben:<br />
In die weissen Kunststoffwannen kommen<br />
nur die schönen <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>en <strong>Diskus</strong>fische.<br />
Kranke oder weniger<br />
attraktive Tiere werden direkt am<br />
Fangplatz wieder frei gelassen <strong>und</strong><br />
kommen nicht mit zur Export Station<br />
in Santarém.<br />
Bilder links,von oben nach unten:<br />
Kreisr<strong>und</strong>e Heckel discus Wildfänge<br />
aus dem Rio Mari-Mari Gebiet.<br />
Quarantäne Station von H & K Wild<br />
Discus Export.<br />
Alle <strong>Diskus</strong>fische werden erst<br />
mindestens drei Monate in der großen<br />
Quarantänestation gepflegt <strong>und</strong> für<br />
den weiteren Export konditioniert. Gutes<br />
Naturfutter <strong>und</strong> eine gleichbleibend<br />
hohe Wasserqualität sind dabei wichtige<br />
Hilfsmittel.
Bernd Degen<br />
DISCUS V.I.P. 2011: Bernd<br />
Degen - Autor von über 100<br />
<strong>Diskus</strong> Büchern in elf Weltsprachen,<br />
Magazinen <strong>und</strong><br />
unzähligen Fachartikeln,<br />
Gründer des bede Verlags, ehemaliger<br />
<strong>Diskus</strong> Züchter, Jury<br />
Mitglied <strong>und</strong> Sprecher bei <strong>Diskus</strong><br />
Championaten <strong>und</strong> Herausgeber<br />
der Zeitschrift "DISCUS<br />
live".<br />
Herr Degen, schildern Sie doch<br />
bitte kurz Ihren Werdegang,<br />
wie alles begann.<br />
Ich hatte <strong>das</strong> große Glück, aus<br />
meinem Hobby einen schönen<br />
Beruf machen zu dürfen. 1984<br />
gründete ich den bede-Verlag.<br />
<strong>Diskus</strong>zucht in Deutschland, der<br />
vergleich Heute mit vor r<strong>und</strong><br />
20 Jahren, was hat sich alles<br />
verändert?<br />
Heute hat Europa <strong>und</strong> hier<br />
besonders Deutschland keine<br />
Bedeutung mehr bei der <strong>Diskus</strong>zucht.<br />
Alle Innovationen haben<br />
sich (leider) nach Südostasien<br />
verlagert. Da können wir nicht<br />
mehr mithalten. Auch ein Gr<strong>und</strong><br />
worunter <strong>das</strong> <strong>Diskus</strong>championat<br />
in Duisburg leidet.<br />
Ihr ganz persönlicher <strong>Diskus</strong><br />
Farbschlag Favorit?<br />
Das waren immer die schönen<br />
Rottürkis.<br />
Die Zukunft der <strong>Diskus</strong>fische in<br />
Deutschland - wie sehen Sie die<br />
weitere Entwicklung - wohin<br />
<strong>geht</strong> die Reise?<br />
DISCUS PEOPEL 2011<br />
V.I.P. Interview<br />
Wie bereits gesagt spielt<br />
Deutschland keine Rolle mehr.<br />
Abgesehen von der Firma Stendker<br />
als Produzent. Innovationen,<br />
neue Farbrichtungen kommen<br />
aus Asien. Das ist aus dem Profitdenken<br />
der Asiaten zu<br />
erklären. Mit China wird sich in<br />
den nächsten Jahren noch viel<br />
auf dem <strong>Diskus</strong>sektor verändern.<br />
Wildfänge <strong>und</strong> Hochzuchten zusammen<br />
vergesellschaften oder<br />
nicht? Was empfehlen Sie den<br />
Anfängern?<br />
Aquarianern, die sich erst neu<br />
mit dem <strong>Diskus</strong> beschäftigen<br />
wollen empfehle ich den Kauf<br />
von mindestens halbwüchsigen<br />
Nachzuchtdiskus. Wer mit<br />
<strong>Diskus</strong>wildfängen züchten<br />
möchte, sollte am einfachsten<br />
einen Wildfang Mann mit einem<br />
Nachzucht Weibchen zur Zucht<br />
ansetzen. Das klappt noch am<br />
einfachsten.<br />
China <strong>und</strong> Aquaristik - <strong>und</strong> vor<br />
allem die <strong>Diskus</strong>zucht - was erwartet<br />
uns hier?<br />
Eine rasante Änderung, wie in<br />
fast allen Lebensbereichen. Auch<br />
<strong>das</strong> Internet hat <strong>und</strong> wird unser<br />
Hobby total verändern.<br />
Im Jahr 2009 haben Sie ja den<br />
bede-Verlag an den Eugen Ulmer<br />
Verlag verkauft, um sich<br />
langsam aus dem Verlags<br />
Business zurück zu ziehen.<br />
"DSCUS live" wird nun im Verlag<br />
Degen Mediahouse GmbH<br />
von Ihrem Sohn verlegt.<br />
Können wir von Degen Mediahouse<br />
noch mehr <strong>Diskus</strong> Bücher<br />
zukünftig erwarten?<br />
Ja <strong>und</strong> nein. Alles hängt von mir<br />
ab. Ich suche für Ende 2012<br />
einen Nachfolger für "Discus live".<br />
In Kürze erscheint ein neues<br />
<strong>Diskus</strong>buch „Axelrod-Degen-<br />
Discus“. Da <strong>geht</strong> es um unser<br />
beider Lebenswerk für die Aquaristik.<br />
Wenn man seit frühester<br />
Jugend mit der Aquaristik<br />
befasst war <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 30 Jahre<br />
<strong>Diskus</strong>literatur in die ganze<br />
Welt verbreitet hat, darf man<br />
sich auch langsam zurücklehnen<br />
<strong>und</strong> auf <strong>das</strong> Geschaffte stolz<br />
zurückschauen.<br />
Vielen Dank für <strong>das</strong> fre<strong>und</strong>liche<br />
<strong>und</strong> offene Interview!<br />
Bernd Degen im Interview<br />
mit Michael J. Schönefeld.<br />
17
HAPPY BIRTHDAY PIGEON BLOOD<br />
18<br />
Happy Birthday<br />
Pigeon Blood !
Text u. Fotos: Michael J. Schönefeld<br />
Jedes Jahr überraschen uns neue Farbvarianten<br />
aus Südost-Asien <strong>und</strong> zeigen<br />
welche Farbspiele sich dem <strong>Diskus</strong>buntbarsch<br />
durch „mendelsche Spielereien“<br />
anzüchten lassen. Dem einen gefallen diese<br />
neuen Zuchtfarben – dem anderen<br />
nicht, viele von ihnen sind auch nach<br />
relativ kurzer Zeit, aufgr<strong>und</strong> mangels<br />
Nachfrage/Interesse wieder vom Markt<br />
verschw<strong>und</strong>en.<br />
Keine andere <strong>Diskus</strong>-Hochzucht hat die<br />
weltweite <strong>Diskus</strong>-Szene so maßgeblich<br />
beeinflusst wie der Farbschlag "Pigeon<br />
Blood" <strong>Diskus</strong>. Kitti Pana-Itthi aus Bangkok<br />
ist der „Vather of Pigeon Blood“ <strong>und</strong><br />
zeigte der Weltöffentlichkeit erstmals im<br />
Jahre 1991 auf der "Aquarama" in Singapur<br />
ein Paar ausgewachsene Tiere seiner<br />
Neuzüchtung.<br />
Heute – 20 Jahre nachdem die ersten<br />
Tiere dieser Züchtung „entdeckt“ <strong>und</strong> für<br />
weitere Zuchtziele selektiert wurden – ist<br />
der Name Pigeon Blood felsenfest mit<br />
einem Meilenstein in der <strong>Diskus</strong>zucht<br />
verb<strong>und</strong>en.<br />
Kenner gehen davon aus <strong>das</strong>s r<strong>und</strong> ein<br />
Drittel aller <strong>Diskus</strong>-Zuchtformen vom<br />
"Pigeon Blood" abstammen bzw. Gene<br />
dieses Farbschlages in sich tragen. Gr<strong>und</strong><br />
genug den "Pigeon Blood <strong>Diskus</strong>" <strong>und</strong><br />
seine Entwicklung in den letzten 20 Jahren<br />
einmal genauer unter die Lupe zu<br />
nehmen <strong>und</strong> seine komplette Geschichte<br />
von den Anfängen bis Heute zu seinem<br />
20. Geburtstag darzustellen.<br />
HAPPY BIRTHDAY PIGEON BLOOD<br />
Bild oben:<br />
Diese Pigeon Variante ist besonders<br />
hochrückig (sogenannte high body<br />
Form) <strong>und</strong> wird vom Züchter als "Red<br />
Fire" bezeichnet. Das chilirote Auge <strong>und</strong><br />
auch <strong>das</strong> jegliche fehlen von Schwarz-<br />
Pigmenten sind ein weiteres Plus dieser<br />
Farbvariante.<br />
19
HAPPY BIRTHDAY PIGEON BLOOD<br />
Der Züchter Kitti Pana-Itthi verkaufte <strong>und</strong> züchtete<br />
seit 1977 hauptberuflich <strong>Diskus</strong>fische in Thailands<br />
Metropole Bangkok. Wie es zu der Mutation Pigeon<br />
Blood <strong>Diskus</strong> kam, ist bis Heute nicht ganz geklärt.<br />
Sicher ist, <strong>das</strong>s Kitti viele seiner Fische von anderen<br />
<strong>Diskus</strong> Züchtern als Jungfische zukaufte <strong>und</strong> diese<br />
groß zog um sie dann weiter zu verkaufen <strong>und</strong><br />
auch um neue Zuchtziele zu verwirklichen. Die<br />
Ursprungstiere der Pigeon Blood <strong>Diskus</strong> kaufte<br />
Kitty auch zusammen mit deren Eltern-Paar. Der<br />
verantwortliche Züchter konnte diese unschönen<br />
Mutationen (Mutation: Veränderung des Erbgutes<br />
eines Organismus mit daraus resultierender<br />
Veränderung verschiedenster Merkmale = Genotypveränderung)<br />
einer Kreuzung aus Rottürkis<br />
<strong>Diskus</strong> mit Royal Blue <strong>Diskus</strong> nicht gut verkaufen.<br />
Kitti kaufte daraufhin die Fische zu einem<br />
Schnäppchenpreis auf. Durch Selektion <strong>und</strong><br />
Rückkreuzung gelang es Kitti nach zwei Jahren<br />
die damaligen ersten "Pigeon Blood <strong>Diskus</strong>" zu<br />
züchten. Diese sahen noch nicht sehr plakativ aus,<br />
aber es reichte um für großes Aufsehen in der<br />
weltweiten <strong>Diskus</strong>-Szene zu sorgen <strong>und</strong> auch um<br />
in der nächsten Generation schon ansehnlichere<br />
Fische zu zeigen.<br />
Pigeon Blood <strong>Diskus</strong> feierten im Jahre 1991 auf<br />
der Internationalen Messe "Aquarama" Premiere,<br />
zu diesem Zeitpunkt noch ohne dem heutigen<br />
Namen <strong>und</strong> kamen auch nicht gut beim Fachpublikum<br />
an. Die Rede war von hormonbehandelten<br />
Fischen, Überzüchtung, Bestrahlung etc. Die Fische<br />
sahen auch wirklich noch sehr „seltsam“ aus:<br />
Die Basisfarbe ist dunkelgelb <strong>und</strong> trägt eine<br />
unregelmäßige, oftmals unterbrochene horizontale<br />
Streifung in silbrig hellblau bis ins Türkisfarbene,<br />
Brust- <strong>und</strong> Schwanzflossen sind rauchgrau bis<br />
schwarz, die 9 Querbinden sind vollkommen<br />
weggezüchtet <strong>und</strong> nicht mehr sichtbar, im Gesichtsbereich<br />
<strong>und</strong> in den Flossen ziehen sich<br />
teilweise bis in die Körpermitte unschöne schwarze<br />
Punkte. Bei uns in Deutschland wurde diese<br />
Schwarzpigmentierung später u.a. auch als Ruß<br />
oder Pfeffer bezeichnet. Das, für den Namen stehende,<br />
rote Auge hatten die ersten Pigeon Blood<br />
<strong>Diskus</strong> noch nicht. Diese zeigten nur im juvenilen<br />
Stadium rote Augen, die im fortschreitenden<br />
Wachstum verblassten <strong>und</strong> hellorange bis farblos<br />
wurden. Über die Namensfindung gibt es verschiedene<br />
Versionen, welche nun die Wahre ist, wird<br />
wohl nicht mehr so leicht festzustellen sein. Pigeon<br />
Blood bedeutet wörtlich übersetzt „Taubenblut“<br />
<strong>und</strong> gilt weltweit als Bezeichnung für w<strong>und</strong>erschöne<br />
tiefrote Rubine. Bei Betrachtung der ersten<br />
Pigeon Blood Generationen ist nur dieses rubinrote<br />
Auge noch gar nicht vorhanden <strong>und</strong> die Namensgebung<br />
manifestierte sich erst später. Anfangs<br />
schwirrten Bezeichnungen wie „Golden Rainbow“<br />
20<br />
oder auch „Red Dragon“ durch die Fachwelt <strong>und</strong><br />
der Farbschlag-Name "Pigeon Blood <strong>Diskus</strong>" festigte<br />
sich erst gut ein Jahr nach der Premiere auf<br />
der "Aquarama". Kitti Pana-Itthi suchte sich einen<br />
Exklusiv-Exporteur der den Verkauf der Tiere im<br />
großen Stil übernahm. Die Fachpresse berichtete<br />
weltweit über diese neue Zuchtform <strong>und</strong> es dauerte<br />
nicht lange <strong>und</strong> der Pigeon Blood machte seinen<br />
Weg um die Welt. Jungfische in einer Größe von<br />
fünf bis sechs Zentimetern gingen für r<strong>und</strong> 400,-<br />
Dollar per Stück weg <strong>und</strong> für ein Paar wurden bis<br />
zu 10.000,- Dollar bezahlt.<br />
Allen gemeinsam hat der "Pigeon Blood" verschiedene<br />
Vorteile die ihn zum idealen Anfänger-<strong>Diskus</strong><br />
machen: leicht in der Pflege/Haltung, stellt keine<br />
besonderen Ansprüche an die Wasserparameter,<br />
frühe Geschlechtsreife, zeigt schon im Alter von<br />
wenigen Monaten viel Farbe. Nachteile sind die<br />
weggezüchteten neun Querbinden <strong>und</strong> die Eigenschaft<br />
sich dunkel zu färben bei Unwohlsein,<br />
Krankheit oder Laichstimmung bzw. während der<br />
Brutpflege. Diese Eigenschaft der verlorengegangenen<br />
Dunkelfärbung macht die "Pigeon Blood"<br />
auch für die Nachzucht etwas schwieriger, da die<br />
freischwimmenden <strong>Diskus</strong> Larven von Natur aus<br />
(Instinkt) auf dunkle Elterntiere „programmiert<br />
sind“. Das anschwimmen der Larven stellt sich<br />
bei der Vermehrung der Pigeon Varianten oft als<br />
großes Problem dar. Oftmals verenden ganze Bruten,<br />
weil sie sich nur an den schwarzen Silikonnähten<br />
des Aquariums aufhalten (Tip des Autors:<br />
Zuchtwürfel mit transparenten Silikonnähten verwenden).<br />
Als Hilfsmittel ist <strong>das</strong> Absinken des<br />
Wasserstandes im Zuchtaquarium eine erfolgreiche<br />
Methode, den frisch geschlüpften Larven den<br />
Weg zu den Elterntieren zu vereinfachen. Je kleiner<br />
<strong>das</strong> Wasservolumen des Aquariums ist, desto weniger<br />
Möglichkeiten haben die <strong>Diskus</strong>larven sich<br />
im Becken zu „verirren“. Das Nichtausbilden des<br />
sogenannten „Hautsekret“ (richtig = Nährschleim)<br />
bei Pigeon Blood Varianten ist ein Mythos, der bis<br />
Heute noch bei nicht wenigen <strong>Diskus</strong> Hobbyisten<br />
in Umlauf ist.<br />
Durch Linienzucht gelang es relativ schnell den<br />
"Pigeon Blood <strong>Diskus</strong>" plakativer erscheinen zu<br />
lassen. Oberstes Zuchtziel war hierbei immer die<br />
schwarze Pigmentierung zu verdrängen <strong>und</strong> <strong>das</strong><br />
Auge tiefrot zu züchten. Durch den frühzeitigen,<br />
weltweiten Export der Nachzuchten arbeiteten so<br />
viele verschiedene Züchter weltweit mit der gleichen<br />
Blutlinie, <strong>das</strong>s aber trotzdem schnell neue<br />
<strong>und</strong> auch schöne Pigeon-Varianten gezüchtet wurden.<br />
Schnell gab es dann auch neue wohlklingende<br />
<strong>und</strong> marketingtechnisch gut überlegte Namen für<br />
diese neuen Farbschläge: "Golden Red Dragon",<br />
"Golden Sunrise", "Pigeon Checkerboard", "Pigeon<br />
Blood Silver" uva.
Doch es gab auch wirkliche neu entstandene<br />
Farbschläge, die auf der Blutlinie des "Pigeon<br />
Blood" basierten.<br />
White Pigeon<br />
"White Pigeon" u.a. auch als "White Butterfly",<br />
"Silver Pigeon", "White Dragon Pigeon" bezeichnet.<br />
Etwa um 1994 entstand diese Farbform auch in<br />
Thailand: Die Basisfarbe ist ein silbriges weiss bis<br />
hellblau <strong>und</strong> bedeckt den ganzen Fisch flächig.<br />
Lediglich im Gesichtsbereich zeigt sich fragmentartig<br />
eine goldgelbe Schmuckfarbe die auch zum<br />
Teil noch auf den Flanken als Punkte/Flecken zu<br />
finden ist. Die Flossensäume laufen in helles Türkis<br />
aus <strong>und</strong> besitzen auch noch Schwarzpigmente.<br />
Das Auge ist Chilirot.<br />
Kreisr<strong>und</strong>es Tier des Farbschlages "White<br />
Pigeon". Es dauerte sehr lange bis bei einer<br />
reinen Verpaarung 100 Prozent aller Nachkommen<br />
die äußeren Merkmale der Elterntiere<br />
hatten. Bei dieser "White Pigeon"<br />
Variante zeigen die Tiere gelbe Punkte auf<br />
einer weissen Basisfarbe. <strong>das</strong> rote Auge<br />
kontrastiert hierzu vortrefflich!<br />
Marlboro Red<br />
Mit dem "Marlboro Red" <strong>Diskus</strong> gelang es Kitti<br />
Pana-Itthi wieder die weltweite <strong>Diskus</strong>-Szene in<br />
staunen zu versetzen. 1994 präsentierte er in Penang<br />
während der 1. Internationalen Discus <strong>und</strong><br />
Goldfisch Show seine Neuzüchtung erstmals der<br />
Öffentlichkeit. Bei der Zucht dieser Pigeon Weiterentwicklung<br />
hatte Kitti den flächigblauen Blue<br />
Diamond <strong>Diskus</strong> aus Hongkong als Vorbild, die<br />
über den gesamten Körper einfarbig flächig Blau<br />
gefärbt waren <strong>und</strong> auch keine Querbinden mehr<br />
zeigten. Dies wollte Kitti in Rot erreichen. Die<br />
Baisfarbe der "Marlboro Red" <strong>Diskus</strong> ist ein<br />
schönes leuchtendes Rot, welches bis in die<br />
Flossensäume reicht. Die Vertikalbinden sind<br />
vollständig weg gezüchtet. In den Flossensäumen<br />
sind noch Schwarzpigmente sichtbar. Das Gesicht<br />
ist hell (Rosé bis hin zu Lachsfarben) <strong>und</strong> wird<br />
HAPPY BIRTHDAY PIGEON BLOOD<br />
fragmentartig von heller türkiser Zeichnung<br />
geschmückt. Das Auge der "Marlboro Red" <strong>Diskus</strong><br />
ist Rubinrot. Zur Namensgebung kam es weil Kitti<br />
<strong>und</strong> seine Ehefrau ständig rauchen <strong>und</strong> immer<br />
eine Packung Marlboro Zigaretten mit sich führen,<br />
die ja bekanntermaßen Rot ist.<br />
Bernd Degen kam bei einem seiner Thailand Besuche<br />
auf die Idee diesen neuen Farbschlag Marlboro<br />
Red zu benennen <strong>und</strong> Kitti fand die Idee so<br />
gut <strong>das</strong>s er sie in die Tat umsetzte. Entwickelt<br />
wurde dieser Farbschlag aus "Pigeon Blood" <strong>Diskus</strong><br />
mit roten Augen <strong>und</strong> wenig türkiser Schmuckfarbe<br />
<strong>und</strong> Einkreuzungen von Braunen Wildfängen, die<br />
schon eher als rote Wildfänge zu bezeichnen sind<br />
(Heutzutage als Nham<strong>und</strong>á oder Cuipeua <strong>Diskus</strong><br />
im Handel, früher als Rio Icá oder auch Rote<br />
Alenquer <strong>Diskus</strong> bezeichnet). Mit dem "Marlboro<br />
Red" <strong>Diskus</strong> gelang Kitti ein weiterer wichtiger<br />
Schachzug in der <strong>Diskus</strong>zucht! Weiterentwicklungen<br />
dieser Zuchtform sind der "Marlboro White<br />
Face" <strong>Diskus</strong> (mit weisser Gesichtsmaske) <strong>und</strong><br />
"Marlboro Yellow Face" ( gelbe Gesichtsmaske).<br />
Das Bild zeigt einen "Marlboro Red" <strong>Diskus</strong><br />
der neueren Generation. Die ersten Tiere<br />
von Kitti Pana-Itthi aus Thailand zeigten<br />
noch mehr Türkis-Zeichnung. Negativ fällt<br />
an dieser Züchtung die noch sehr starke<br />
Schwarzpigmentierung auf.<br />
21
HAPPY BIRTHDAY PIGEON BLOOD<br />
22<br />
Juvenile Marlboro White Face
Pigeon Snake Skin<br />
Eine äußerst attraktive "Pigeon Blood" weiterentwicklung<br />
ist der Pigeon Snake Skin <strong>Diskus</strong> (Snake<br />
Skin = Schlangenhaut). Hier wurden "Pigeon<br />
Blood" mit rotgründigen Snake Skin Red Discus<br />
verpaart <strong>und</strong> durch strenge Auslese <strong>und</strong> Rückkreuzung<br />
gelang dieser plakative "Pigeon" Farbschlag.<br />
Die ersten Tiere davon tauchten etwa um<br />
1996 auf. Die Schwarzpigmente sind nur noch<br />
ansatzweise in den Flossensäumen zu erkennen,<br />
der <strong>Diskus</strong> zeigt auch keine Querbinden (weder<br />
neun, noch die Snake Skin typischen 13 – 17 Vertikalstreifen).<br />
Diese Züchtung besticht durch eine<br />
besonders filigrane Körperzeichnung <strong>und</strong> dem<br />
feinen Linienmuster auf den Kiemendeckeln bzw.<br />
im Gesicht. Die Basisfarbe ist auch hier intensiv<br />
goldgelb, die fein gemusterte Körperzeichnung<br />
<strong>geht</strong> von hellblau über zartes Türkis bis hin zu fast<br />
weiss. Rote Bauchflossen mit leichter Türkiszeichnung<br />
passen perfekt zu den orangeroten Augen.<br />
Dieser Pigeon Snake Skin zeigt auf seinen<br />
Kiemendeckeln eine sehr feine Zeichnung.<br />
Foto: Yann Hoiret<br />
Mandarin Red Pigeon<br />
HAPPY BIRTHDAY PIGEON BLOOD<br />
Pigeon Snake Skin<br />
23
HAPPY BIRTHDAY PIGEON BLOOD<br />
Checkerboard Pigeon<br />
Ein weiterer wichtiger Schachzug in der Geschichte<br />
der "Pigeon Blood" ist die Entstehung der "Checkerboard<br />
Pigeon". Entstanden ist diese Zuchtform<br />
aus Verpaarungen von Rottürkis-Checkerboard<br />
mit hohem Rotanteil <strong>und</strong> "Pigeon Blood" mit viel<br />
türkisfarbener Zeichnung. Wie der Name schon<br />
sagt (Checkerboard = Schachbrett), überzieht ein<br />
Schachbrettartiges Muster den Fisch über den<br />
ganzen Körper. Gab es vorher nur Rottürkis Checkerboard,<br />
gelang mit dieser Kreuzung eine plakative<br />
neue Farbvariante des "Pigeon Blood"<br />
<strong>Diskus</strong>. Auch hier gibt es verschiedene Farbspielarten<br />
der verschiedenen Zuchtlinien die sich leicht<br />
voneinander unterscheiden.<br />
Pigeon Checkerboard<br />
Ein herrlicher "Pigeon Checkerboard" im<br />
bepflanzten Schauaquarium. Die Tiere<br />
waren zum Zeitpunkt der Aufnahme noch<br />
nicht vollständig ausgewachsen <strong>und</strong> die<br />
rote, schachbrettähnliche Zeichnung wird<br />
sich noch intensivieren.<br />
Albino Pigeon<br />
Dem Trend der Mode folgend wurden in jüngster<br />
Vergangenheit auch einige Albino Varianten mit<br />
dem "Pigeon Blood" Aussehen gezüchtet. Sichtbares<br />
Albino-Merkmal ist hierbei "nur noch" die rote<br />
Pupille der <strong>Diskus</strong>fische. Genau genommen ist<br />
bei solchen Hochzuchten nur noch Teilalbinismus<br />
vorhanden.<br />
"Pigeon Blood" <strong>Diskus</strong> - 20 Jahre ganz vorne in<br />
der <strong>Diskus</strong>zucht <strong>und</strong> immer wieder für neues gut!<br />
Literaturhinweis:<br />
DISKUS Jahrbuch 1992, „Golden Rainbow Discus“,<br />
Seite 12 – 16, bede-Verlag;<br />
Penang <strong>Diskus</strong>, Shaifullah Yeng, 2003<br />
24<br />
Albino Pigeon<br />
Bild oben: Diese "Albino Pigeon" werden<br />
als "Red Map" im Handel angeboten.<br />
Bild unten: "Pigeon Blood" <strong>Diskus</strong> der<br />
früheren Jahre mit einem hohen Anteil<br />
Schwarz-Pigmente.<br />
Pigeon Blood
Rio Caburi<br />
Fischbesatz:<br />
Eine kleine Gruppe Wildfänge<br />
Symphysodon haraldi (der sogenannte<br />
Blaue <strong>Diskus</strong>), ein Arowana<br />
(Osteoglossum bicirrhosum),<br />
Süßwasserrochen Potamotrygon<br />
motoro <strong>und</strong> Buntbarsche<br />
der Gattung Aequidens.<br />
Pflanzen:<br />
Im Caburi Gewässer gibt es keinerlei<br />
submerse Vegetation.<br />
Lediglich einige Schwimmpflanzen,<br />
hier Eichhornia crassipes<br />
(Wasserhyazinthe), bewegen<br />
sich angsam an der Wasserober-<br />
DISCUS AQUASCAPING<br />
Dieses Biotop wurde von Heiko Bleher nach originalgetreuem Vorbild des<br />
natürlichen Habitats während der Hochwasserperiode der Caburi Region<br />
(nördlich des Amazonas) eingerichtet.<br />
fläche <strong>und</strong> an den Uferzonen<br />
wachsen verschiedene Cyperus<br />
Arten.<br />
Dekoration:<br />
Feiner weißer Flusssand <strong>und</strong> einige<br />
Lavasteine. Von oben ins<br />
Wasser ragende Wurzelhölzer<br />
wie z.B. Moorkienholz.<br />
Wasserwerte:<br />
Der pH-Wert war 6.2, die<br />
Leitfähigkeit liegt um die 60<br />
µS/cm <strong>und</strong> die Temperatur zwischen<br />
28.5 - 29.2 °C (gemessen<br />
von Heiko Bleher am Biotop).<br />
Besonderes:<br />
Die Caburi Region ist <strong>das</strong> einzige<br />
<strong>Diskus</strong> Biotop, in welchem Lavagestein<br />
in einem <strong>Diskus</strong> Habitat<br />
vorzufinden ist. Feiner weisser<br />
Flusssand dient den Süsswasserrochen<br />
als idealer Lebensraum<br />
<strong>und</strong> den <strong>Diskus</strong>fischen als<br />
Futterstelle indem sie in den<br />
Sand pusten, um die aufgewirbelten<br />
Partikel nach verwertbarem<br />
Futter ab zu suchen.<br />
25
DISCUS AQUASCAPING<br />
Grassy Landscape<br />
Text u. Fotos: Bruno Trimmel<br />
26<br />
Bruno Trimmel aus Gloggnitz (Österreich),<br />
Moderator des Aquascape Portals flowgrow.de<br />
<strong>und</strong> leidenschaftlicher Aquarianer<br />
stellt hier sein 1.600 Liter<br />
<strong>Diskus</strong> Schauaquarium vor.<br />
Aquascape, im deutschen Sprachraum ein sehr neuer Begriff, kommt<br />
aus dem Englischen <strong>und</strong> leitet sich von landscape (Landschaft) ab.<br />
Aquascaping lehnt sich an die Naturaquaristik an <strong>und</strong> umschreibt<br />
den gesamten Prozess der Aquariengestaltung.<br />
Besonderes:<br />
Bei der Einrichtung des Beckens<br />
"Grassy Landscape" machte ich<br />
erstmalig einen Live thread, d.h.<br />
<strong>das</strong> Becken wurde von mir eingerichtet<br />
<strong>und</strong> während der Einrichtung<br />
wurde der thread mit<br />
Bildern versorgt. Die gesamte<br />
Einrichtung dauerte r<strong>und</strong> 40<br />
St<strong>und</strong>en.<br />
Auf www.flowgrow.de, dem Portal<br />
für alle aquascape-Fre<strong>und</strong>e,<br />
haben wir ein eigenes Unterforum<br />
für "<strong>Diskus</strong> im Naturaquarium"<br />
eingestellt, wo alle<br />
<strong>Diskus</strong>halter, die ihre Fische in<br />
bepflanzten scapes pflegen wollen,<br />
herzlich willkommen sind.
Aquarium:<br />
200 x 110 x 73 cm (L/B/H) = 1.600 Liter<br />
Fischbesatz:<br />
10 Cuipeua <strong>Diskus</strong><br />
40 Wildfang Corydoras<br />
50 Amano Garnelen<br />
ca. 1.000 Red Fire Garnelen<br />
4 Styrosoma<br />
10 Otocinclus<br />
ca. 150 Anentome Helena<br />
130 rote Neon (Wildfänge)<br />
Pflanzen:<br />
Blyxa Japonica<br />
Zypern Gras<br />
Barclaya Longifolia<br />
Staurogyne repens<br />
Weeping Moos<br />
Taiwan Moos<br />
Hydroctyle sp. Japan<br />
HemianthusÊ micranthemoides<br />
Dekoration:<br />
Verschiedene Wurzelhölzer wie z.B. Moorkienholz.<br />
Licht:<br />
6 x Dupla Elektra a’ 110Watt (<strong>das</strong> sind 0,41 Watt/<br />
Liter) in Lichtfarbe 865<br />
Filter:<br />
Fünf Stück Eheim professional<br />
3 Außenfilter, einzeln geschaltet<br />
Dünger:<br />
Täglich die Flüssigdünger Aquarebell<br />
Mikro Spezial Flowgrow<br />
<strong>und</strong> Aqua Rebell Makro Basic<br />
von Tobias Coring. ADA Iron<br />
<strong>und</strong> Multi Bottom Kapseln<br />
fallweise für den Bodengr<strong>und</strong> bei<br />
Pflanzen die ihre Nährstoffe<br />
nicht ausschließlich aus dem<br />
Wasser aufnehmen.<br />
Wasserwerte:<br />
Karbonathärte 1,0 - 2,5° KH, der<br />
pH-Wert schwankt dementsprechend.<br />
Nitrat, Phosphat, Kalium<br />
kaum nachweisbar, da täglich<br />
die erforderliche Düngemenge<br />
zugegeben wird.<br />
CO 2 20-25 mg/l (an die Pflanzenmasse<br />
angleichen, langsame<br />
Atmung der Fische beachten).<br />
DISCUS AQUASCAPING<br />
Bild oben:<br />
Rote Neon als Begleitfische von <strong>Diskus</strong><br />
Wildfängen.<br />
Mehr Infos gibt es auf der website von<br />
Herrn Trimmel: www.diskus-amazonas.at<br />
Ich hatte schon mehrmals Filterbecken bei meinen Aquarien, jedoch<br />
erreichten sie nie die mechanische Schnellfilterung von Topffiltern,<br />
die aber beim <strong>Diskus</strong> sehr wichtig sind. Die Durchflußmenge sollte<br />
möglichst hoch sein, auch um die Nährstoffe zu verteilen <strong>und</strong> Schwebestoffe<br />
zu entfernen. Eine zu starke biologische Filterung, wie sie bei<br />
den meisten Filterbecken vorhanden ist, wäre für ein Naturaquarium<br />
ohnehin kontraproduktiv, da es dadurch zu Ausfällungen beim Dünger<br />
kommt. Mit dem einher <strong>geht</strong> noch eine hohe Sauerstoffzehrung. So<br />
gesehen passen bei vielen konventionellen Konzepten sämtliche Parameter<br />
nicht. Es gilt also den Spagat zwischen Geringfilterung <strong>und</strong> der<br />
von vielen verwendeten biologischen Hochleistungsfilterung herauszufinden.<br />
Die Stoffwechselprodukte der Tiere <strong>und</strong> der Dünger dienen<br />
dem Pflanzenwuchs <strong>und</strong> sind nicht für den Filter. Im Gegenzug erzeugen<br />
die Pflanzen Unmengen an Sauerstoff was eine höhere, für <strong>Diskus</strong>becken<br />
unübliche CO 2 Zufuhr ermöglicht. Es ist leider in der <strong>Diskus</strong>szene<br />
nur sehr wenigen Leuten bekannt, was eine funktionierende<br />
Pflanzenmasse in der Lage ist umzusetzen, gepaart mit einer schönen<br />
Optik. Ebenso sorgt sie für ein stabiles Milieu <strong>und</strong> sehr gute biologisch<br />
aktive Wasserverhältnisse.<br />
Die CO 2 Sättigung wird über zwei Aquamedic Außenreaktoren erreicht,<br />
die mit zwei getrennten CO 2 Flaschen versorgt werden. Der CO 2 Gehalt<br />
beträgt dauerhaft über 20 mg/l , wird über einen CO 2 Dosierautomaten<br />
kontrolliert <strong>und</strong> über die Karbonathärte berechnet. Außerdem wird<br />
täglich die Atmung der Fische kontrolliert. Die <strong>Diskus</strong>fische atmen<br />
gerade in einem Pflanzenbecken sehr ruhig.<br />
27
HAPPY BIRTHDAY AK DISKUS<br />
Happy Birthday Arbeitskreis <strong>Diskus</strong><br />
10 Jahre AK <strong>Diskus</strong><br />
der Deutschen Cichliden Gesellschaft e.V.<br />
Text u. Fotos: Klaus Schmitz<br />
Aus dem Gr<strong>und</strong>gedanken der in den 80er<br />
Jahren existierenden <strong>Diskus</strong> Züchtergemeinschaft<br />
entstand vor gut 10 Jahren<br />
die Idee zur Gründung eines <strong>Diskus</strong><br />
Arbeitskreises. Da ich seit langer Zeit<br />
Mitglied in der Deutschen-Cichliden Gesellschaft<br />
(DCG) bin, lag es nahe, diesen<br />
Arbeitskreis mit in den weltgrößten Aquarienverein<br />
zu integrieren. Die DCG ist im<br />
gesamten B<strong>und</strong>esgebiet sowie dem benachbarten<br />
Ausland in Regionen <strong>und</strong> Arbeitskreise<br />
organisiert. Die Mitglieder<br />
befassen sich ausschließlich mit der Pflege<br />
<strong>und</strong> Vermehrung von Buntbarschen.<br />
Im AK <strong>Diskus</strong> werden die Pflege, die Vergesellschaftung,<br />
die Nachzucht sowie die Erhaltung von<br />
Standortvarianten <strong>und</strong> deren Farbformen bearbeitet<br />
<strong>und</strong> verfolgt. Desweiteren sind der persönliche<br />
Erfahrungsaustausch untereinander ein wichtiger<br />
Bestandteil.<br />
Der Arbeitskreis trifft sich zweimal jährlich, jeweils<br />
im Frühjahr <strong>und</strong> Herbst. Nach anfänglich wechselnden<br />
Veranstaltungsorten, hat man seit dem<br />
Herbst 2005 im Vereinsheim des Aquarienvereins<br />
„Aquarium Recklinghausen-Süd“ in Recklinghausen<br />
einen optimalen Veranstaltungsort gef<strong>und</strong>en. Die<br />
dauerhaft zu besichtigende Aquarienausstellung<br />
im Keller des Vereinsheims, die angenehme<br />
Atmosphäre sowie die sehr gute Bewirtung durch<br />
die Vereinsmitglieder tragen bei jeder Veranstaltung<br />
zum guten Gelingen bei. Die Besucherzahlen stiegen<br />
in den zurückliegenden Jahren stetig, so <strong>das</strong>s heute<br />
im Schnitt ca. 70 Teilnehmer, teilweise auch aus<br />
dem benachbarten Ausland, anwesend sind. Wiederholt<br />
teilnehmende <strong>Diskus</strong>fre<strong>und</strong>e, gemischt<br />
mit neuen Interessenten sind ein Beweis dafür,<br />
<strong>das</strong>s sich der DCG Arbeitskreis <strong>Diskus</strong> heute in<br />
der <strong>Diskus</strong>szene erfolgreich etabliert hat. Vorträge<br />
namhafter Referenten zu allen Themenbereichen<br />
der <strong>Diskus</strong>pflege haben die Veranstaltungen bis<br />
heute zu einem Anziehungsmagnet für <strong>Diskus</strong>fre<strong>und</strong>e<br />
gemacht.<br />
28
Bild oben:<br />
Der AK <strong>Diskus</strong>talk - Podiumsdiskusion des AK<br />
<strong>Diskus</strong> während des <strong>Diskus</strong> Championats in<br />
Duisburg 2010. Von links: Heiko Bleher, Patriz<br />
Hilsenbeck, AK-Leiter Klaus Schmitz <strong>und</strong> Dr.<br />
Norbert Menauer.<br />
Bild unten:<br />
4.000 L Schaubecken des AK <strong>Diskus</strong>, besetzt<br />
mit <strong>Diskus</strong> Wildfängen <strong>und</strong> Beifischen, am Messestand<br />
in Duisburg. Fotos: M. J. Schönefeld<br />
HAPPY BIRTHDAY AK DISKUS<br />
Nicht nur Vorträge, sondern auch<br />
Praxisbeiträge wie zum Beispiel die Herstellung<br />
von Aquarienrückwänden oder<br />
<strong>das</strong> Arbeiten mit Glas geben den Teilnehmern<br />
wichtige Informationen <strong>und</strong> tolle<br />
Anregungen zum Hobby. Ebenfalls wurde<br />
ein erster Workshop zum Thema <strong>Diskus</strong>krankheiten<br />
in gemeinsamer Organisation<br />
mit einem <strong>Diskus</strong>forum durchgeführt.<br />
Weiterhin sind neben den Hauptbeiträgen<br />
die Teilnehmerbeiträge ein fester Bestandteil<br />
der Treffen.<br />
Seit 2002 sind die Podiumsdiskussionen<br />
„der AK <strong>Diskus</strong>talk“ moderiert von Klaus<br />
Schmitz während des <strong>Diskus</strong> Championates<br />
ein fester Bestandteil der Duisburger<br />
Veranstaltung. 2008 konnte diese R<strong>und</strong>e<br />
sogar live im Internet verfolgt werden.<br />
Im Herbst 2007 starteten alle Teilnehmer<br />
erstmals zu einer Tagesfahrt im Reisebus<br />
nach Belgien zu dem <strong>Diskus</strong>importeur E.<br />
Hustinx.<br />
Im Sommer 2008 besuchten wir eine Artemiafarm<br />
in Thüringen. Diese Fahrt wird<br />
wegen des großen Erfolgs am 25. September<br />
2011 erneut stattfinden. Das Herbsttreffen<br />
findet am 15.Oktober 2011 ab 11.00<br />
Uhr natürlich wieder im Vereinsheim des<br />
Aquarienvereins „Aquarium Recklinghausen-Süd“<br />
statt.<br />
Der Eintritt zu unseren Treffen ist immer<br />
frei. <strong>Diskus</strong>interessierte <strong>und</strong> Gäste sind<br />
herzlich willkommen. Besuchen Sie unsere<br />
Veranstaltungen <strong>und</strong> erfahren Sie mehr<br />
über Ihre Lieblinge (im Aquarium).<br />
Weitere Infos zu den Aktivitäten des AK<br />
<strong>Diskus</strong> erfahren Sie auch auf dem Stand<br />
bei den <strong>Diskus</strong> Championaten, im Internet<br />
unter http://www.dcg-akdiskus.de<br />
oder unter Tel.: 05237 / 1366 <strong>und</strong> per<br />
eMail: kubschmitz@unitybox.de <strong>und</strong><br />
unter Tel.: 02323 / 31792.<br />
29
BEIFISCHE: ALTUM<br />
30
Pterophyllum<br />
altum<br />
Ein Zuchtbericht<br />
Text: Günter Wagenbrenner<br />
Fotos: Günter Wagenbrenner, M. J. Schönefeld (3), Heiko Bleher (1)<br />
BEIFISCHE: ALTUM<br />
Von den Wildfang Skalaren <strong>und</strong> deren verschiedensten Nachzuchten <strong>und</strong> Kreuzungen deren<br />
Heimat Südamerika ist, genauer gesagt der Amazonas mit seinen unzähligen Nebenflüssen,<br />
könnte man sich streiten ob nun Goldkopf-, Marmorierte, Rotrücken-, oder sogar der durch<br />
Hochzucht entstellte Schleierschwanz Skalar der schönste ist.<br />
Für mich aber kam nur der Pterophyllum altum in Betracht auch wegen seiner Größe <strong>und</strong> <strong>das</strong><br />
es nicht so einfach sei ihn nachzuzüchten, <strong>das</strong> reizte mich. Zu dem passt er sehr gut in mein<br />
Aquarium in dem <strong>Diskus</strong>fische leben.<br />
Wie der Zufall so spielt hatte ich<br />
von einem Befre<strong>und</strong>eten Züchter<br />
P. altum Larven aus der Horst<br />
Linke Linie bekommen <strong>und</strong> einige<br />
Wochen später auch Larven<br />
aus der A. Siegrist Linie. Nun<br />
hatte ich also zwei verschiedene<br />
Blutlinien als Ausgangsmaterial,<br />
der Genpool war perfekt.<br />
Da meine <strong>Diskus</strong>fische keine<br />
Würmer <strong>und</strong> auch keinerlei Flagellaten<br />
haben, musste ich die<br />
P. altum Larven erst von allen<br />
Flagellaten <strong>und</strong> anschließend<br />
von den Kiemenwürmern befreien.<br />
Nach einer mikroskopischen<br />
Untersuchung die mir bestätigte<br />
<strong>das</strong>s alles „sauber“ (frei von Parasiten)<br />
ist, wurden die ca. 20<br />
kleinen altum in ein 80 x 50 x<br />
60 cm. Becken umgesetzt. Die<br />
Wasserwerte habe ich mit Torf<br />
auf eine Karbonathärte von 5-6°<br />
dH eingestellt, der pH-Wert lag<br />
bei ca. 7 pH.<br />
<strong>Diskus</strong>fische <strong>und</strong> P. altum lassen sich bei der entsprechenden<br />
Beckengröße sehr gut miteinander pflegen.<br />
Die P. altum auf diesem Bild sind noch juvenil <strong>und</strong><br />
legten an Größe noch deutlich zu.<br />
31
BEIFISCHE: ALTUM<br />
Um die P. altum zu stattlichen<br />
großen Tieren heranwachsen zu<br />
lassen, habe ich sie mehrmals<br />
täglich mit den verschiedensten<br />
Frostfuttersorten gefüttert. Aber<br />
auch Granulatfutter, welches sie<br />
vom Boden des Beckens gefressen<br />
haben <strong>und</strong> selbst gezüchtete<br />
Enchyträen standen zwei bis drei<br />
Mal die Woche auf dem Futterplan.<br />
Das Wasser wurde täglich<br />
zu 60% gewechselt. Ein selbstgemachter<br />
Sud aus Seemandelbaumblätter-Essenz<br />
<strong>und</strong> Torf<br />
habe ich immer dem Wasser<br />
beigefügt.<br />
Einige der Tiere musste ich<br />
schon im juvenilen Stadium abgeben,<br />
da es in dem 80er Becken<br />
mit der Zeit zu eng wurde. Mit<br />
ca. 4 Monaten kamen die Fische<br />
dann in ein 180 x 60 x 60 cm.<br />
Becken, in dem auch meine <strong>Diskus</strong>fische<br />
schwimmen. Als Filter<br />
bevorzuge ich einen nebenstehenden<br />
Mehrkammer-Biofilter,<br />
dem ein Hamburger Mattenfilter<br />
vorgeschaltet wurde. Ein zusätzlicher<br />
Bio-Nitratfilter hält den<br />
Nitrat-Wert bei 10-15 mg/Ltr.<br />
Das Wasser wird zwei Mal die<br />
Woche zu je 70% gewechselt.<br />
Nach 12 Monaten hatten meine<br />
P. altum bereits eine Größe von<br />
30 cm (mit Filamente). Nach<br />
weiteren 12 Monate hatten sich<br />
schon drei Paare gebildet, was<br />
man gut an dem Imponiergehabe<br />
beobachten konnte. Ich habe<br />
bis auf zwei Paare alles an Fischen<br />
einem befre<strong>und</strong>eten<br />
Züchter gegeben, so <strong>das</strong>s die verbliebenen<br />
vier Fische <strong>das</strong> Becken<br />
für sich alleine hatten.<br />
Meine ersten selbst aufgezogenen P. altum im<br />
Alter von ca. 11 Monaten. Gierig fressen sie<br />
<strong>das</strong> angebotene Frostfutter.<br />
32<br />
Ich habe <strong>das</strong> Becken so eingerichtet,<br />
<strong>das</strong>s jedes Pärchen sein<br />
eigenes Revier hat, <strong>das</strong> jeweils<br />
mit einem extra langen Laichkegel<br />
ausgestattet wurde. Nach<br />
dem ich <strong>das</strong> Wasser auf Zuchtwerte<br />
gebracht habe (Karbonathärte<br />
1-2° dH, Gesamthärte<br />
3° dH, pH-Wert 6,5) fingen<br />
die Tiere auch schon an <strong>das</strong> Substrat<br />
zu säubern jedoch nicht so<br />
intensiv wie es die <strong>Diskus</strong>fische<br />
machen. Nun hieß es warten, es<br />
tat sich aber rein gar nichts.<br />
Ich schaute mir <strong>das</strong> ganze Treiben<br />
einige Wochen an <strong>und</strong><br />
überlegte wie ich sie zum Ablaichen<br />
animieren könnte. Wie bei<br />
den Wildfang <strong>Diskus</strong> musste ich<br />
auch bei den P. altum mit den<br />
Wasserparametern <strong>und</strong> den<br />
Temperaturwerten tricksen.<br />
Den pH-Wert senkte ich nach<br />
dem Wasserwechsel innerhalb<br />
von 24 St<strong>und</strong>en von 6,5 auf 5 pH<br />
ab. Der niedrige pH-Wert <strong>und</strong><br />
die Temperatur von 28 auf 29°<br />
C hat wohl den Auslöser gebracht<br />
zum Ablaichen .Das Paar<br />
eins hat sein Revier in der linken<br />
Hälfte des Becken. Es laichte als<br />
erstes ab, es war genau 16 Uhr.<br />
Die Dauer der Eiablage hatte ca<br />
1,5 St<strong>und</strong>en gedauert. Am Tage<br />
darauf war schon <strong>das</strong> halbe Gelege<br />
verpilzt, was mich aber nicht<br />
w<strong>und</strong>erte, da ich viele L-Welse<br />
mit im Becken habe <strong>und</strong> diese<br />
sich wohl in einem unbewachten<br />
Augenblick über die Eier her<br />
machten.
Ich wechselte einen Tag später<br />
20 Prozent Wasser, <strong>das</strong> mit Osmosewasser<br />
<strong>und</strong> Torffilterung<br />
auf Wasserwerte von ca. 1 ° dH<br />
Karbonathärte <strong>und</strong> einem pH-<br />
Wert von 4,8 eingestellt wurde.<br />
Den pH-Wert im Aquarium habe<br />
ich vorsichtshalber mit einem<br />
Säckchen Muschelgrus stabilisiert,<br />
um einen pH-Wert Sturz<br />
zu vermeiden.<br />
Ich war mir sicher, <strong>das</strong>s nun <strong>das</strong><br />
Paar 2 ebenfalls ablaichte, was<br />
es dann auch getan hat, in etwa<br />
300 Eier konnte ich an dem<br />
Laichkegel zählen. Ich machte<br />
ein Laichschutzgitter über <strong>das</strong><br />
Gelege so <strong>das</strong> es nicht von den<br />
Welsen oder den Elterntieren<br />
gefressen werden konnte. Einen<br />
Tag später war auch schon ca. 1/<br />
3 des Geleges verpiltz <strong>und</strong> nach<br />
r<strong>und</strong> 50 St<strong>und</strong>en in etwa fast<br />
<strong>das</strong> ganze Gelege. Ich versuchte<br />
so gut es ging die verpilzten Eier<br />
mit einem Luftschlauch abzusaugen,<br />
was mir auch einigermaßen<br />
gelang. Ich wollte eben sicher<br />
gehen, ob es auch wirklich ein<br />
Paar ist <strong>und</strong> <strong>das</strong> Männchen die<br />
Eier auch wirklich befruchtet<br />
hatte.<br />
R<strong>und</strong> 60 St<strong>und</strong>en nach der Eiablage<br />
konnte ich schon ein Zappeln<br />
der Larve erkennen, so war<br />
ich mir sicher, <strong>das</strong>s für eine<br />
spätere Zucht alles bestens war.<br />
Es verging einige Zeit <strong>und</strong> ich<br />
bereitete ein Becken von 80 x 60<br />
x 50 cm. vor. Eine dünne Sandschicht<br />
wurde eingebracht <strong>und</strong><br />
ein extra langer Laichkegel, <strong>das</strong><br />
Wasser war in den Werten identisch,<br />
so <strong>das</strong>s ich Paar Nummer<br />
zwei in <strong>das</strong> so vorbereitete Becken<br />
umsetzen konnte.<br />
Es dauerte einige Wochen bis ich<br />
sehen konnte, <strong>das</strong>s sich in dem<br />
Becken etwas tat. Die Streifen<br />
wurden dunkler <strong>und</strong> der Augen<br />
Fleck wurde sichtbar. Einen Tag<br />
später machte ich einen 50<br />
prozentigen Wasserwechsel die<br />
Werte waren in dem Zucht-<br />
becken bei KH 2 <strong>und</strong> der pH-<br />
Wert lag bei um die 6. Ich habe<br />
mit Torf den pH-Wert auf 4,5<br />
gesenkt. Durch starke Belüftung<br />
stiegt der pH-Wert auf knappe<br />
5. Auch in dem Zuchtbecken<br />
habe ich ein Säckchen<br />
Muschelgruß zur Sicherheit<br />
liegen.<br />
BEIFISCHE: ALTUM<br />
Diese P. altum sind r<strong>und</strong> 18 Monate alt <strong>und</strong><br />
noch nicht ausgewachsen.<br />
Einen Tag später war es so weit,<br />
<strong>das</strong>s <strong>das</strong> Pärchen ablaichte. Nach<br />
einer St<strong>und</strong>e kam ein Gitter über<br />
die Eier. Am anderen Tag nahm<br />
ich <strong>das</strong> Substrat mit den Eiern<br />
<strong>und</strong> stellte es in ein kleines<br />
Becken <strong>das</strong> zuvor mit dem<br />
Zuchtwasser befüllt wurde. Ein<br />
Lüfterstein wurde neben den<br />
33
BEIFISCHE: ALTUM<br />
34<br />
Eiern platziert. Trotz meiner<br />
Bemühungen verpilzte trotzdem<br />
fast die Hälfte der Eier. Nach<br />
r<strong>und</strong> 62 fing es an am Kegel zu<br />
zappeln <strong>und</strong> man konnte deutlich<br />
die frisch geschlüpften P.<br />
altum Larven erkennen. Sie<br />
hängen mit einem Schleimfaden<br />
am Substrat Nach 6 - 7 Tagen,<br />
je nach Temperatur, fangen sie<br />
an frei zu schwimmen, man kann<br />
noch etwas den Dottersack sehen.<br />
Artemia Nauplien sind <strong>das</strong><br />
Erstfutter. Bevor ich die Nauplien<br />
an die Larven verfüttere werden<br />
sie in eine sauber Flasche<br />
umgefüllt, dem eine Messerspitze<br />
Spirulina– Pulver zugegeben<br />
habe. Das steigert den Nährwert<br />
der Nauplien. Vor jeder<br />
Fütterung sauge ich den Boden<br />
des Zuchtbeckens mit den nicht<br />
gefressenen Nauplien ab <strong>und</strong><br />
wechsle so mehrmals am Tage<br />
30-40% <strong>das</strong> Wasser.<br />
Das entnommene Wasser wird<br />
sofort mit reinem Leitungswasser<br />
aufgefüllt, so gewöhnen sich<br />
die kleinen altum Larven schnell<br />
nach <strong>und</strong> nach an unser<br />
Nürnberger-Leitungswasser.<br />
Die Zucht der schönen Pterophyllum<br />
altum ist gar nicht so<br />
schwer <strong>und</strong> kommt der Nachzucht<br />
von <strong>Diskus</strong> Wildfänge<br />
doch sehr sehr nahe!<br />
Bild rechte Seite:<br />
Heiko Bleher mit frisch gefangenen<br />
Pterophyllum altum Wildfängen.<br />
Bilder links:<br />
P. altum beim ablaichen. Drei<br />
übereinander gestapelte <strong>Diskus</strong>-<br />
Laichkegel dienten hier als extra lange<br />
Laichkegel für diese Fisch-Gattung.
BEIFISCHE: ALTUM<br />
35
BEIFISCHE: ALTUM<br />
P. altum Pärchen mit Laichschutzgitter.<br />
36<br />
Bild 1 oben: Jungfische r<strong>und</strong> 3 Wochen alt.<br />
Bild 2 darunter: Sehr gut ist schon die Angelfish-typische<br />
Form dieser zwei Monate<br />
alten P. altum zu erkennen.
BEIFISCHE: ROCHEN<br />
<strong>Diskus</strong> <strong>und</strong> <strong>Rochen</strong> -<br />
<strong>geht</strong> <strong>das</strong>?<br />
Text: Gerd Schulz<br />
Fotos: Gerd Schulz, M.J. Schönefeld<br />
Immer wieder wird die Frage gestellt, ob man <strong>Diskus</strong>fische<br />
mit Süsswasser-Stechrochen vergesellschaften kann.<br />
Da sie im gleichen Habitat vorkommen, sollte man annehmen,<br />
<strong>das</strong>s dies ohne Weiteres möglich ist - <strong>Diskus</strong>fische<br />
wie auch Stechrochen der Gattung Potamotrygon<br />
haben an Wasserwerte <strong>und</strong> Wassertemperatur fast identische<br />
Ansprüche. Die Frage ist dennoch nicht so einfach<br />
zu beantworten, da es einige zusätzliche Kriterien zu<br />
beachten gilt, die ich hier kurz aufführen möchte.<br />
Meine Ausführungen gründen sich ausdrücklich<br />
auf meine Erfahrungen der letzten 20 Jahre. Da<br />
<strong>Rochen</strong> von ein <strong>und</strong> der selben Unterart <strong>und</strong> auch<br />
jeder <strong>Rochen</strong> als einzelnes Tier in den unterschiedlichsten<br />
charakterlichen Angewohnheiten <strong>und</strong><br />
Verhaltensmustern variieren können (die nicht<br />
auf alle Tiere dieser Gattung zu verallgemeinern<br />
sind), ist es durchaus möglich, <strong>das</strong>s Ausnahmen<br />
die nachfolgenden "Regeln" bestätigen.<br />
Art <strong>und</strong> Grösse<br />
Die erste Frage, die sich bei der Vergesellschaftung<br />
von <strong>Rochen</strong> <strong>und</strong> <strong>Diskus</strong>fischen stellt, ist die nach<br />
der geeigneten <strong>Rochen</strong>art. Es gibt <strong>Rochen</strong>, die<br />
völlig ausgewachsen kaum einen Scheibendurchmesser<br />
über 30 cm haben. Andere wiederum erreichen<br />
90 cm <strong>und</strong> mehr. Generell ist zu bemerken,<br />
<strong>das</strong>s männliche Tiere meist nur 1/3 bis max. die<br />
halbe Größe der Weibchen erreichen. Ausnahmen<br />
gibt es hierbei, aber eher selten.<br />
Mir ist aufgefallen, <strong>das</strong>s sehr große Böcke in ihrer<br />
Potenz zu wünschen übrig lassen. Wenn Weibchen<br />
"aus der Reihe tanzen" <strong>und</strong> kleiner bleiben, haben<br />
sie meiner Erfahrung nach dieses Potenzproblem<br />
nicht.<br />
In der Vergesellschaftung ist es von Vorteil, eher<br />
die kleinen Arten zu wählen. Hier wären Potamotrygon<br />
Scorbina oder Potamotrygon Retikulatus<br />
empfehlenswert, deren gemeinsame Haltung mit<br />
<strong>Diskus</strong>fischen in einem Aquarium auf Dauer sehr<br />
gut möglich ist. Das Verhalten dieser zwei Arten<br />
ist im Allgemeinen ruhig <strong>und</strong> wenig aggressiv.<br />
Foto links: Dieses Bild hier zeigt einen Baby-<br />
<strong>Rochen</strong> drei St<strong>und</strong>en nach der Geburt.<br />
37
BEIFISCHE: ROCHEN<br />
Aquariumgrösse<br />
Ein gr<strong>und</strong>sätzliches Kriterium ist die Aquariumgröße.<br />
Für zwei <strong>Rochen</strong>babys mit einem Scheibendurchmesser<br />
von ca. 12-15 cm ist ein <strong>Diskus</strong>becken<br />
mit der Gr<strong>und</strong>fläche von 1 qm ausreichend. Jedoch<br />
wird ein solches Becken - wenn Temperatur <strong>und</strong><br />
Futtermenge artgerecht sind - bald zu klein werden.<br />
Die Tiere wachsen schnell <strong>und</strong> erreichen im<br />
ersten Jahr etwas mehr als die Hälfte ihrer<br />
endgültigen Größe.<br />
Ich hatte eine <strong>Rochen</strong>dame (Potamotrygon Leopoldi),<br />
die nach 12 Monaten bereits einen Scheibendurchmesser<br />
von r<strong>und</strong> 40 cm erreichte.<br />
Insbesondere Hybrid-Nachkommen aus großen<br />
<strong>und</strong> kleinen Arten sind vorher hinsichtlich ihrer<br />
Endgröße nicht einschätzbar. Wie bei allen Zierfischen<br />
ist auch bei <strong>Rochen</strong> die Beckengröße von<br />
großer Bedeutung <strong>und</strong> nimmt Einfluss auf <strong>das</strong><br />
Wachstum. Bei einer Gr<strong>und</strong>fläche über 3 qm wachsen<br />
alle <strong>Rochen</strong> sehr schnell. Die Aquariumhöhe<br />
ist für <strong>Rochen</strong> zweitrangig, sollte aber mindestens<br />
60 cm betragen. In einigen Ländern, z.B. in der<br />
Schweiz, gibt es Vorschriften <strong>und</strong> Anforderungen<br />
hinsichtlich der Beckengröße (Höhe = 3-facher<br />
Beckendurchmesser).<br />
38<br />
Süßwasserrochen leben in ihrem Habitat allerdings<br />
auch oft in Flüssen mit nur 50 cm Tiefe <strong>und</strong> weniger.<br />
Daher sind solche Vorgaben für mich nicht<br />
nachvollziehbar. Bei artgerechter Haltung <strong>und</strong><br />
Pflege erreicht ein <strong>Rochen</strong> ca. 80% seiner<br />
Endgröße innerhalb der ersten zwei Jahre.
Wassertemperatur<br />
Ein weiterer Aspekt für eine ges<strong>und</strong>e, artgerechte<br />
Haltung ist die Wassertemperatur. Ich selbst halte<br />
alle <strong>Rochen</strong> bei 29-30°Celsius. Bei nur 27° C<br />
Wassertemperatur im Becken benötigen die<br />
<strong>Rochen</strong> schon fast die doppelte Zeit im Wachstum.<br />
Wenn ein Leopoldi-<strong>Rochen</strong> nach einem Jahr 18<br />
cm Scheibendurchmesser hat, jedoch seine<br />
Klastern (männl. Geschlechtsorgane) voll<br />
ausgebildet sind, liegt der Gr<strong>und</strong> zu 90% in der<br />
zu niedrigen Wasseremperatur. Bei einem P.<br />
Leopoldi Bock beginnt in der Natur bei einem<br />
Scheibendurchmesser von r<strong>und</strong> 30cm <strong>das</strong><br />
Klasterwachstum. Auf meiner Amazonasreise habe<br />
ich männliche P. Leopoldi gesehen, die bei 31 cm<br />
Scheibendurchmesser, grade mal 2 cm große<br />
Klastern hatten.<br />
Nach Beginn des Klasterwachstums erreichen<br />
diese recht schnell – innerhalb von ca. 3 Monaten<br />
- Fingergröße <strong>und</strong> sehen aus, als seien sie aufgerollt,<br />
<strong>das</strong> Zeichen für den Eintritt der Geschlechtsreife.Diese<br />
natürliche Übereinstimmung der<br />
Entwicklung - 30 cm Scheibendurchmesser/Geschlechtsreife<br />
(bei männlichen P. Leopoldi)<br />
erreicht man im Aquarium nur bei einer Temperatur<br />
dauerhaft über 29° Celsius.<br />
Einrichtung<br />
<strong>Rochen</strong> <strong>und</strong> <strong>Diskus</strong>, zusammen in einem Becken,<br />
wird immer dann unheimlich, wenn man beobachtet<br />
wie sich ein <strong>Rochen</strong> über einen <strong>Diskus</strong>fisch<br />
schiebt <strong>und</strong> dieser auf der anderen Seite der <strong>Rochen</strong>scheibe,<br />
unbeschadet wieder auftaucht.<br />
<strong>Rochen</strong> sind Raubfische <strong>und</strong> Jäger, die bei für sie<br />
günstigen Bedingungen der "Versuchung" nicht<br />
widerstehen können. Eine solch günstige Bedingung<br />
ist die Dunkelheit! Ist <strong>das</strong> Aquarium nachts<br />
völlig abgedunkelt, lassen sich Barsche, wie auch<br />
der <strong>Diskus</strong> einer ist, zu Boden sinken <strong>und</strong> verharren<br />
in bewegungsloser Starre. Diese Situation lässt<br />
ein <strong>Rochen</strong> nicht lange ungenutzt. Er schiebt sich<br />
über die Beifische, die sofort versuchen, sich aus<br />
seiner „ Glocke“ zu befreien- eine Verlockung, die<br />
den Jagdtrieb des <strong>Rochen</strong>s erst recht aufleben<br />
lässt. Diese für den <strong>Diskus</strong> ungünstige Situation<br />
kann man mit einem schwachen Nachtlicht sehr<br />
einschränken. Hier reicht schon eine 1 Watt LED.<br />
Dadurch wird die Orientierung der Fische im Becken<br />
möglich <strong>und</strong> Übergriffe der <strong>Rochen</strong> auf die<br />
BEIFISCHE: ROCHEN<br />
Schon gleich nach der Geburt kann man die<br />
Geschlechter der <strong>Rochen</strong>, an den Klastern der<br />
Männchen unterscheiden. Sie befinden sich<br />
am Schwanzansatz wie es auch von ihren nahen<br />
Verwandten, den Haien bekannt ist.<br />
<strong>Rochen</strong>becken bekommen als Bodengr<strong>und</strong><br />
feinen r<strong>und</strong>körnigen Sand, der ebenfalls den<br />
Bedürfnissen der <strong>Diskus</strong>fische entspricht, da<br />
diese in den Sand pusten um aufgewirbelte<br />
Futterpartikel einzusaugen.<br />
<strong>Diskus</strong>fische sind viel seltener, als dies ohne diese<br />
nächtliche Orientierungshilfe der Fall ist.<br />
Ist <strong>das</strong> Becken so eingerichtet, <strong>das</strong>s möglichst viel<br />
Bodenfläche für die <strong>Rochen</strong> frei zur Verfügung<br />
steht <strong>und</strong> befinden sich in den oberen Wasserschichten<br />
einige Äste/Wurzeln als abgegrenztes<br />
Revier für die <strong>Diskus</strong>fische, die den Schwimmraum<br />
„überdachen“, werden diese nachts auch als<br />
Unterstand von den Tieren genutzt. Das funktioniert<br />
aber ebenfalls nur in Verbindung mit einem<br />
schwachen Nachtlicht, so wie es auch bei der <strong>Diskus</strong>zucht<br />
eingesetzt wird, wenn die Buntbarsche<br />
Brutpflege betreiben.<br />
39
BEIFISCHE: ROCHEN<br />
Ernährung<br />
Einer der Hauptgründe, <strong>das</strong>s sich <strong>Rochen</strong> an den<br />
Königen der Aquariumfische vergreifen, ist zu<br />
wenig Futter. Das Argument, <strong>Rochen</strong> würden zu<br />
fett werden <strong>und</strong> müssten deshalb auch mal hungern,<br />
teile ich so nicht. Ich reguliere dies mit einem<br />
unterschiedlichen reichhaltigen Futterangebot.<br />
Es gibt Futter (beispielsweise Seelachs oder Tintenfischtuben),<br />
mit dem ich meine Süsswasser-<br />
Stechrochen satt füttern kann, ohne <strong>das</strong>s diese<br />
der Fettleibigkeit verfallen. Die Ernährung der<br />
<strong>Diskus</strong>fische im <strong>Rochen</strong>becken kann ohne<br />
Rücksicht auf die <strong>Rochen</strong> erfolgen, übrig gebliebene<br />
<strong>Diskus</strong>futterreste werden auch gerne von<br />
den <strong>Rochen</strong> gefressen.<br />
Gefüttert wird täglich <strong>und</strong> die <strong>Rochen</strong> immer<br />
abends vor Einbruch der Nacht. Denn auch <strong>das</strong><br />
fördert <strong>das</strong> gute Miteinander von <strong>Diskus</strong>fischen<br />
<strong>und</strong> <strong>Rochen</strong>, wenn die Tiere „satt ins Bett“ gehen.<br />
Auf meiner Webseite habe ich viele Bilder, Filme<br />
<strong>und</strong> Informationen zu diesem Thema hinterlegt.<br />
Ich wünsch allen Fre<strong>und</strong>en der Aquaristik viel<br />
Freude mit ihren Schützlingen.<br />
http://www.amazonasrochen.de<br />
40<br />
<strong>Diskus</strong>fische im mittleren Wasserbereich, <strong>Rochen</strong><br />
am Boden, perfekt aufeinander <strong>und</strong> auf<br />
<strong>das</strong> miteinander abgestimmt.<br />
Alles eine Frage des persönlichen Geschmacks,<br />
aber die Wildfangnahen Farbschläge harmonieren<br />
besser zu Süsswasser-Stechrochen als<br />
bonbonfarbene Hochzucht <strong>Diskus</strong> Farbvarianten.
Text: M. J. Schönefeld<br />
Fotos: Stefano Toncelli (NAQ)<br />
DISCUS CHAMPIONS<br />
In Neapel fand Ende September 2010 im Einkaufscenter<br />
Jambo 1 die erste internationale Aquarien- <strong>und</strong> <strong>Diskus</strong>messe<br />
(Napoli Aquatica 2010, kurz NAQ) statt.<br />
R<strong>und</strong> 25.000 Besucher wurden während der dreitägigen<br />
Veranstaltung gezählt <strong>und</strong> machten die Messe zu einem<br />
unerwartet großen Erfolg!<br />
Künftig findet die Messe <strong>und</strong> <strong>das</strong> <strong>Diskus</strong> Championat alle 2<br />
Jahre statt (immer mit den ungeraden Jahresendzahlen,<br />
also nun 2011, dann 2013 usw.).<br />
Dies soll eine Überschneidung mit dem <strong>Diskus</strong> Championat<br />
in Duisburg, so wie im Jahr 2010, vermeiden.<br />
Die Bewertungsklassen<br />
Wildfänge<br />
Streifentürkis<br />
Rottürkis<br />
Flächig Blau<br />
Flächig Rot<br />
Pigeon Blood<br />
Rot gepunktet<br />
Offene Klasse<br />
41
DISCUS CHAMPIONS<br />
Strahlende Gesichter von Siegern mit den<br />
schönen Napoli Aquatica-Pokalen.<br />
Jurry Mitglieder während des "First<br />
Discus World Congress" am 24.09.2010 in<br />
Neapel. Es wurde versucht, eine international<br />
gültige <strong>Diskus</strong> Klassifizierung für<br />
alle <strong>Diskus</strong> Championate (weltweit) fest<br />
zu legen. Der zweite "Discus World Congress"<br />
soll während des 3. Polnischen<br />
Discus Championtas Ende September 2011<br />
in Warschau statt finden.<br />
42<br />
Heiko Bleher erhielt in Neapel den "NAQ<br />
Dr. Schmidt-Focke" Ehrenpreis für seine<br />
Verdienste um den <strong>Diskus</strong>.<br />
Gewidmet wurde diese Trophäe dem<br />
berühmten <strong>Diskus</strong>-Pinonier Dr. Eduard<br />
Schmidt-Focke um an seine große Pionierarbeiten<br />
um den <strong>Diskus</strong>fisch zu erinnern.<br />
Die Jurry &<br />
World Discus Congress Teilnehmer<br />
Heiko Bleher - Italien<br />
Rosario Curscio - Italien<br />
Segey Goryunskin - Russland<br />
Patriz Hilsenbeck - Deutschland<br />
Andrzej Sieniawski - Polen<br />
Andreh Soh - Singapur<br />
Sebastiano Solano - Italien<br />
Jeffry Tan - Malaysia<br />
Carmelo Arico - Italien<br />
Christian Pedone - Italien
DISCUS CHAMPIONS<br />
Bild links: E. Hustinx aus Belgien (Spezialist für <strong>Diskus</strong>-Wildfang-Importe) war auch<br />
mit einem Messestand vertreten. Bild Mitte: Die Messestände waren alle sehr geschmackvoll<br />
mit blauem Teppich ausgelegt <strong>und</strong> auch die Messestandbeschriftung etc. entsprach<br />
einem gut durchdachten Corporate Design! Bild rechts: Ein sehr schöner Pigeon Blood<br />
<strong>Diskus</strong>, der im Wettkampf mit den anderen 149 Ausstellungstieren einen Pokal für seinen<br />
Besitzer mit nach Hause nehmen sollte. Insgesamt 8 Nationen stellten <strong>Diskus</strong>fische im<br />
Championat aus: Malaysia, Deutschland, Dänemark, Schweiz, Polen, Frankreich, Singapur<br />
<strong>und</strong> Italien.<br />
World Discus Congress<br />
Klassifikation Zuchtformen<br />
1) Streifentürkis<br />
(Streifen inklusive Rottürkis)<br />
2) Flächentürkis<br />
(Flächig: Blau, Türkis, Kobalt)<br />
3) Rot<br />
(muss nicht flächig Rot sein)<br />
4) Gemustert - fein<br />
(feine Muster: Flecken, Streifen)<br />
5) Gemustert - grob<br />
(breite Muster: unregelmäßig)<br />
6) Gepunktet<br />
(nur Punkte, keine Flecken)<br />
7) Albino<br />
(keine Halb-Albino, nur Albinos)<br />
8) Sonderzüchtungen<br />
(alle anderen Hybriden)<br />
9) Gelb<br />
43
DISCUS CHAMPIONS<br />
1. Pigeon Blood<br />
Aquaplanet - Italien<br />
1. Streifentürkis<br />
44<br />
Wildfang<br />
Antonio Ferrara - Italien<br />
Ricki Lim - Malaysia<br />
1. 1.<br />
Offene Klasse<br />
Discus Food - Germany
DISCUS CHAMPIONS<br />
1. Flächig Rot<br />
Ricki Lim - Malaysia<br />
1. Flächig Blau<br />
A. Bianchet/J. Yang - Malaysia<br />
1. Rot gepunktet<br />
RojasBoris - Dänemark<br />
1.<br />
Streifentürkis<br />
Ricki Lim - Malaysia<br />
45
DISCUS CHAMPIONS<br />
8. Internationale<br />
<strong>Diskus</strong> Championat<br />
in Duisburg 2010<br />
Text u. Fotos: Michael J. Schönefeld<br />
Vom 30. September bis 03. Oktober 2010<br />
war es wieder soweit in Duisburg: In der<br />
Kraftzentrale im Landschaftspark Duisburg-<br />
Nord veranstaltete Norbert Zajac <strong>das</strong> 8.<br />
Internationale <strong>Diskus</strong> Championat.<br />
Parallel zu dieser weltgrößten <strong>Diskus</strong>-<br />
Ausstellung <strong>und</strong> Bewertungsshow wurde<br />
die 13. Zierfisch & Aquarium Messe<br />
abgehalten.<br />
46<br />
Neben dem <strong>Diskus</strong> Championat gab es an<br />
den Messeständen alles was <strong>das</strong> Herz eines<br />
„<strong>Diskus</strong>ianers“ begehrt. Angefangen vom<br />
Aquarium mit allem technischen Zubehör,<br />
über Fische bis hin zu Futtermitteln aller<br />
Art. Hersteller, Händler, Vereine/Verbände<br />
<strong>und</strong> Züchter boten den Messebesuchern ein<br />
r<strong>und</strong>es, vielseitiges Angebot mit direkter<br />
Einkaufsmöglichkeit.<br />
Ricky Lim (Mitte) aus Malaysia mit<br />
dem begehrten Pokal des Grand<br />
Champion für die schönste Zuchtform.<br />
Bernd Degen (links) <strong>und</strong><br />
Veranstalter Norbert Zajac (rechts)<br />
überreichten die Trophäe.
Das Rahmenprogramm des 8.<br />
Internationalen <strong>Diskus</strong> Championats<br />
beinhaltete ein umfangreiches<br />
Vortragsforum. Namhafte<br />
Referenten wie Horst Linke,<br />
Bernd Degen, Heiko Bleher u.a.<br />
Fachleute der <strong>Diskus</strong>szene boten<br />
ein täglich wechselndes Programm<br />
mit Vorträgen über den<br />
König der Aquarienfische.<br />
Es gab auch einiges zu sehen <strong>und</strong><br />
zu erleben. Die zahlreichen<br />
Schauaquarien ließen die Besucher<br />
in die Unterwasserwelten<br />
der verschiedensten Biotope eintauchen<br />
<strong>und</strong> zeigten kunstvoll<br />
eingerichtete Aquarien mit Fischen<br />
aus der ganzen Welt. Vom<br />
Nano Becken bis zum Meerwasser<br />
Aquarium wurden alle Aquaristik<br />
Bereiche abgedeckt. Vor<br />
allem die <strong>Diskus</strong> Aquarien erfreuten<br />
sich regen Zuspruchs<br />
<strong>und</strong> sorgten bei diesem <strong>und</strong><br />
jenem Stand für begehrte Anziehungspunkte.<br />
R<strong>und</strong> 29.000 Besucher strömten<br />
an den vier Messetagen in die<br />
6.000 qm große Halle, um die<br />
schönsten <strong>Diskus</strong>fische der Welt<br />
im Wettbewerb zu sehen.<br />
Insgesamt traten knapp 330 <strong>Diskus</strong>fische<br />
aus 19 Nationen im<br />
weltweit größten <strong>Diskus</strong> Championat<br />
gegeneinander an.<br />
Die Fische wurden zum Teil<br />
schon drei Tage vor Messebeginn<br />
in die Bewertungsaquarien eingesetzt.<br />
Diese hatten ein Wasservolumen<br />
von r<strong>und</strong> 110 Litern<br />
<strong>und</strong> waren mit einem elektrischen<br />
Innenfilter <strong>und</strong> einem Regelstabheizer<br />
ausgestattet.<br />
Außerdem hatten alle Bewertungsaquarien<br />
einen Laichkegel,<br />
um dem Fisch eine Rückzugsmöglichkeit<br />
zu bieten. Die<br />
Wildfänge hatten zudem noch<br />
feinen Sand als Bodengr<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />
anstelle des Laichkegels eine<br />
Wurzelimitation.<br />
Die siebenköpfige, international<br />
aufgestellte Jury setzte sich –<br />
wie schon zuletzt im Jahr 2008<br />
- aus folgenden <strong>Diskus</strong>-Kennern<br />
zusammen: Annie De Maesschalck<br />
(Belgien), Lawrence<br />
Chong (Singapure, Präsident<br />
vom Discus Club Singapore)<br />
Kuo-yun Kuan (Taiwan), Horst<br />
Linke (Deutschland), Bosse Quiding<br />
(Schweden), Peter Thode<br />
(USA), als Präsident der Jury<br />
amtierte wieder Bernd Degen.<br />
Die Bewertung der <strong>Diskus</strong>fische<br />
erfolgte am 29. September unter<br />
DISCUS CHAMPIONS<br />
Die alte Kraftzentrale im<br />
Landschaftspark Duisburg-<br />
Nord verwandelte sich für<br />
vier Tage zum Schauplatz<br />
für <strong>Diskus</strong>fre<strong>und</strong>e aus aller<br />
Welt.<br />
Ausschluss der Öffentlichkeit<br />
nach folgenden Bewertungspunkten:<br />
Jedes Jurymitglied<br />
bewertete unabhängig von den<br />
anderen Jurymitgliedern jeden<br />
Fisch (ohne zu Wissen wem <strong>das</strong><br />
Tier gehört). Die Bewertungskriterien<br />
(1. Gesamteindruck, 2.<br />
Körpergröße, 3. Proportionen,<br />
4. Flossen, 5. Schwanz, 6. Kiemen,<br />
7. Augen <strong>und</strong> 8. Körperzeichnung<br />
<strong>und</strong> Farbe) wurden<br />
nach einem Notensystem von 1<br />
bis 5 bewertet. Die beste <strong>und</strong> die<br />
schlechteste Preisrichterbewertung<br />
für jeden einzelnen Fisch<br />
wurde automatisch gelöscht, um<br />
eine Bevorzugung einzelner Fische<br />
auszuschließen. 330 <strong>Diskus</strong>fische<br />
zu bewerten ist mehr<br />
Arbeit als manch einer denkt,<br />
fast einen ganzen Tag dauerte<br />
die Bewertung der einzelnen Fische.<br />
Die Auswertung der Punkte<br />
erfolgte wie immer computergestützt<br />
<strong>und</strong> unter strengster Geheimhaltung.<br />
Leider gibt es noch keine international<br />
geltenden Bewertungsregeln<br />
für <strong>Diskus</strong> Championate.<br />
Jede Veranstaltung dieser Art<br />
hat mehr oder weniger ihre eigenen<br />
Standards.<br />
47
DISCUS CHAMPIONS<br />
Die <strong>Diskus</strong>fische wurden in<br />
Duisburg in 11 Bewertungsklassen<br />
aufgeteilt, wobei die vier<br />
Wildfang Klassen ausschließlich<br />
für Wildfänge <strong>und</strong> nicht für<br />
Wildfang Nachzuchten zugelassen<br />
waren.<br />
Die Bewertungsklassen:<br />
Wildfang Heckel, Wildfang<br />
Braun, Wildfang Blau, Wildfang<br />
Grün Streifentürkis, Flächentürkis,<br />
Rottürkis, Rot, Offene<br />
Klasse – flächig, Offene Klasse<br />
– gestreift oder gepunktet, Rot<br />
gepunktet. Eine andere Einteilung<br />
wäre sicherlich eine<br />
Überlegung wert, vor allem<br />
nachdem die neueste Klassifizierung<br />
der <strong>Diskus</strong>fische durch<br />
Heiko Bleher zusammen mit Kai<br />
N. Stölting, Walter Salzburger,<br />
and Axel Meyer im August 2007<br />
nur noch Braune <strong>und</strong> Blaue<br />
Wildfänge als eine einzige Art<br />
( Symphysodon haraldi,<br />
SCHULTZ 1960) zusammenfasst.<br />
Außerdem entwickeln sich<br />
die Zuchtformen dermaßen<br />
schnell, <strong>das</strong>s auch bei diesen eine<br />
andere Einteilung sinnvoll erscheint.<br />
So ist zum Beispiel eine<br />
Pigeon Klasse <strong>und</strong> eine Gruppierung<br />
für Snake Skin (wie zuletzt<br />
im Jahr 2004 beim 5. Internationalen<br />
<strong>Diskus</strong> Championat in<br />
Duisburg) oder eine Albino Klasse<br />
sicherlich hilfreich <strong>und</strong> auch<br />
von nöten. Im Gegenzug könnte<br />
man die beiden Kategorien<br />
Streifentürkis <strong>und</strong> Rottürkis auf<br />
eine „gestreift“ Einordnung zusammenfassen.<br />
Auch haben die vielen Wildfang<br />
Nachzuchten eine Chance verdient,<br />
bei solchen Wettbewerben<br />
teil zu nehmen. Andere Länder<br />
führen bei ihren <strong>Diskus</strong> Championaten<br />
die Klassifizierungen in<br />
abgewandelter bzw. reduzierter<br />
Form durch. Leider hat sich bis<br />
heute kein international anerkannter<br />
<strong>Diskus</strong> Klassifizierungsstandard<br />
durchgesetzt <strong>und</strong> bei<br />
jedem <strong>Diskus</strong> Wettbewerb werden<br />
die <strong>Diskus</strong>fische anders aufgeteilt.<br />
48<br />
Die international aufgestellte Jury 2010: von links - Bernd<br />
Degen (Präsident der Jury, Deutschland), Kuo-yun Kuan<br />
(Taiwan), Lawrence Chong (Singapore), Bosse Quiding<br />
(Schweden), Annie De Maesschalck (Belgien), Horst Linke<br />
(Deutschland), Peter Thode (USA) <strong>und</strong> Veranstalter<br />
Norbert Zajac.<br />
Bei der 11. Nationalen <strong>Diskus</strong><br />
Show in Singapur 2010 wurden<br />
die Fische in 12 Bewertungsklasse<br />
aufgeteilt: Davon zwei verschiedene<br />
Albino Klassen<br />
(Albino Flächig <strong>und</strong> Albino gestreift/gepunktet),<br />
Flächig Blau,<br />
Flächig Rot, Rot gepunktet Snake<br />
Skin, Rot gepunktet, Streifentürkis,<br />
Pigeon Blood, zwei<br />
Offene Klassen (Flächig <strong>und</strong> gestreift/gepunktet)<br />
<strong>und</strong> ganz neu<br />
zwei Klassen für Halbwüchsige<br />
Nachzuchttiere. Es ist erstaunlich<br />
wie viele verschiedene<br />
Klassifizierungsmöglichkeiten<br />
zur Einteilung von <strong>Diskus</strong>fischen<br />
vorliegen <strong>und</strong> Schade, <strong>das</strong>s es<br />
hier keine einheitlichen, international<br />
anwendbare Standards<br />
gibt.<br />
Zurück nach Duisburg. Die<br />
Preisverleihung <strong>und</strong> Siegerehrung<br />
fand am Sonntag Nachmittag<br />
statt. Kleines Highlight vor<br />
der offiziellen Preisverleihung:<br />
Herr Tomas Kaliebe von der<br />
Wasserpflanzengärtnerei "Atlantis-Aquarienpflanzen"<br />
taufte<br />
eine Echinodorus Neuzüchtung<br />
auf den Namen Echinodorus<br />
´zajac´. Genau am 20. Jahrestag<br />
der Deutschen Einheit wurde<br />
diese Kreuzung aus einer ursprünglich<br />
ostdeutschen Sorte<br />
mit einer ursprünglich westdeutschen<br />
Zuchtsorte, zu Ehren des<br />
weltgrößten Zoofachgeschäftes<br />
"Zoo Zajac" <strong>und</strong> dessen 35jährigem<br />
Betriebsjubiläum feierlich<br />
getauft. Die anspruchslose<br />
<strong>und</strong> kontrastreiche Schwertpflanze<br />
mit dunkelroten Herzblättern,<br />
ist seitdem exklusiv<br />
beim weltgrößten Zoofachgeschäft<br />
im Sortiment erhältlich.
Bild links:<br />
Tomas Kaliebe<br />
(Mitte) bei der<br />
Taufe der NeuzüchtungEchinodorus<br />
´zajac´.<br />
Bild rechts:<br />
Dieses schön gezeichnete<br />
Pigeon<br />
Pärchen laichte<br />
in Duisburg<br />
sogar in einem<br />
Schauaquarium<br />
ab.<br />
DISCUS CHAMPIONS<br />
Bild oben: In zahlreichen Schaubecken<br />
wurden auch <strong>Diskus</strong>fische gezeigt. Hier<br />
eine Gruppe w<strong>und</strong>erschöner Flächentürkis<br />
<strong>Diskus</strong>. Form <strong>und</strong> Farbe sind<br />
geradezu bemerkenswert.<br />
49
DISCUS CHAMPIONS<br />
Mit über 24.000,- Euro Preisgeldern<br />
übertrifft dieses Championat<br />
alle anderen <strong>Diskus</strong> Shows<br />
<strong>und</strong> Wettbewerbe bei weitem.<br />
Ricky Lim aus Malaysia holte<br />
sich mit seinem <strong>Diskus</strong> den<br />
begehrten Grand Champion-<br />
Titel „Beste Zuchtform“ (Best in<br />
Show) mit 5.000,- EUR Preisgeld<br />
<strong>und</strong> trat seinen Siegeszug<br />
r<strong>und</strong> um die <strong>Diskus</strong> Welt an. Der<br />
Fisch startete in der Klasse "Offene<br />
Klasse gestreift/ gepunktet".<br />
Herr Rob de Fouw aus den Niederlanden<br />
gewann mit seinem<br />
„Braunen Wildfang“ den begehrten<br />
Pokal „Bester Wildfang“ <strong>und</strong><br />
2.500,- EUR Preisgeld.<br />
Die ersten drei Plätze jeder Klas-<br />
50<br />
se erhielten einen exklusiven Pokal<br />
<strong>und</strong> die Gewinner des ersten<br />
<strong>und</strong> zweiten Platzes erhielten<br />
zusätzlich Preisgelder in Höhe<br />
von 1.000,- Euro für den Ersten<br />
<strong>und</strong> 500,- EUR für den Zweiten<br />
Platz.<br />
Vom Publikum wurde während<br />
der vier Messetage der „Publikumsliebling“<br />
<strong>Diskus</strong> anhand<br />
von Stimmzetteln gewählt. Der<br />
Fisch stammte ebenfalls aus der<br />
Klasse"Offene Klasse gestreift/gepunktet"<br />
<strong>und</strong> wurde<br />
von Discusfood in Kooperation<br />
mit IP Discus ins Rennen geschickt.<br />
Wer nicht nach Duisburg konnte,<br />
hatte die Möglichkeit im Internet<br />
seinen "Favoriten-<strong>Diskus</strong>" zu<br />
wählen. Die Umfrage nach dem<br />
„Internet-Liebling“ wurde online<br />
durch den Veranstalter in Zusammenarbeit<br />
mit den Discus<br />
Portal-Betreibern ermöglicht.<br />
Die <strong>Diskus</strong>züchter Vereinigung<br />
„Fish Trade Zone“ aus Malaysia<br />
gewann diesen Pokal mit einem<br />
sehr schönen Red Spotted Snake<br />
Skin <strong>Diskus</strong>, der in der Bewertungsklasse<br />
"Red Spotted"<br />
angemeldet worden war.<br />
Bild unten: Dieses Flächentürkis Zuchtpaar führte seine<br />
drei Wochen alten Jungfische vorbildlich im Schauaqaurium<br />
vom Verlag Degen Mediahouse.<br />
Bewertungsklassen<br />
1. Wildfang Heckel<br />
2. Wildfang Braun<br />
3. Wildfang Blau<br />
4. Wildfang Grün<br />
5. Streifentürkis<br />
6. Flächentürkis<br />
7. Rottürkis<br />
8. Rot<br />
9. Offene Klasse - flächig<br />
10. Offene Klasse gemustert<br />
11. Red Spotted
DISCUS CHAMPIONS<br />
An den Informationsständen der<br />
IG <strong>Diskus</strong> <strong>und</strong> beim Arbeitskreis<br />
<strong>Diskus</strong> der DCG (letztgenannter<br />
konnte auf dem Championat 10jähriges<br />
Jubiläum feiern)<br />
konnten sich <strong>Diskus</strong>-Neulinge<br />
über die Bedürfnisse <strong>und</strong><br />
Anforderungen der <strong>Diskus</strong>fische<br />
an Nahrung, Wasserwerte <strong>und</strong><br />
weitere Pflegebedingungen<br />
umfassend informieren. Aus<br />
dem Ausland waren „de<br />
belgischen Discusvrienden“, der<br />
<strong>Diskus</strong>-Verein Austria <strong>und</strong> die<br />
„British & International Discus<br />
Keepers Association (kurz:<br />
B.I.D.K.A.)“ mit eigenen<br />
Messeständen vertreten. Aber<br />
auch an den Messeständen der<br />
„Internetgemeinde“ „Discus<br />
Page Holland - DPH“ <strong>und</strong> dem<br />
italienischen Discus Portal war<br />
oft reger Andrang.<br />
Bild oben: Diese fein gezeichnete Albino Pigeon Variante von Udo Thrän (Discusfood in<br />
Kooperation mit IP Discus) wurde 2010 von den Messebesuchern zum Publikumsliebling<br />
gewählt.<br />
Bild unten: Jack Wattley (84) – der berühmte <strong>Diskus</strong>-Pionier aus Amerika, kam auf<br />
Einladung des polnischen Futtermittel Herstellers "TROPICAL" extra von Florida nach<br />
Duisburg angereist <strong>und</strong> gab bereitwillig Autogramme.<br />
51
DISCUS CHAMPIONS<br />
Die Champions von Duisburg 2010<br />
Die Kategorien:<br />
Wildfang Heckel, Wildfang Braun, Wildfang<br />
Blau, Wildfang Grün Streifentürkis, Flächentürkis,<br />
Rottürkis, Rot, Offene Klasse – flächig,<br />
Offene Klasse – gestreift oder gepunktet, Rot<br />
gepunktet<br />
52<br />
Heckel WF<br />
Blau WF<br />
Publikumsliebling<br />
Bester Wildfang<br />
Braun WF<br />
Grün WF<br />
Red Spotted
Rot<br />
Offen-gemustert<br />
Streifentürkis<br />
Offen-flächig<br />
Flächentürkis<br />
DISCUS CHAMPIONS<br />
Die Champions von Duisburg 2010<br />
Grand Champion<br />
Rottürkis<br />
53
DISCUS CHAMPIONS<br />
Alle Preise zzgl. Versandkosten<br />
54<br />
Bild links:<br />
Bernd Degen<br />
stellte in Duisburg<br />
zwei neue<br />
<strong>Diskus</strong> Bücher<br />
aus dem Verlag<br />
Degen Mediahouse<br />
GmbH vor.<br />
Bild rechts:<br />
Heiko Bleher<br />
brachte die Erstausgabe<br />
seines<br />
englischsprachigen<br />
Discus Jahrbuchs<br />
mit nach<br />
Duisburg.<br />
Die Hobbyisten <strong>und</strong> Betreiber des italienischen<br />
Discus-Portals (www.discusportal.it)<br />
waren auch in Duisburg mit einem eigenen<br />
Messestand vertreten <strong>und</strong> konnten sich eines<br />
regen Zuspruchs erfreuen.<br />
Bild rechte Seite, unten Links:<br />
Deutschlands größte <strong>Diskus</strong>zucht, (Stendker<br />
GmbH aus Warendorf), war auch auf der<br />
Messe in Duisburg mit einem Messestand<br />
vertreten <strong>und</strong> zeigte ihr vielfältiges Angebot<br />
an Deutschen <strong>Diskus</strong>-Farbschlägen.<br />
Bild rechte Seite, unten rechts: An einigen<br />
Messeständen konnten auch frisch importierte<br />
<strong>und</strong> sehr schöne <strong>Diskus</strong>fische aus Südostasien<br />
gekauft werden, die allerdings einen<br />
stolzen Preis hatten.
DISCUS CHAMPIONS<br />
Der Arbeitskreis <strong>Diskus</strong> (AK D )der Deutschen Cichliden-Gesellschaft e.V. zeigte in einem<br />
Mega-Schauaqaurium (4.000 Liter) ausgesucht schöne Wildfänge zusammen mit Schmetterlingsbuntbarschen<br />
<strong>und</strong> einer großen Truppe Corydoras Sterbai.<br />
55
DISCUS CHAMPIONS<br />
Text u. Fotos: Kersten Opitz<br />
Vom 25. bis 28. November 2010 fand in Malaysia<br />
in Kuala Lumpur im "Kuala Lumpur Convetion<br />
Center" (KLCC) eine weltweit wichtige Aquaristik<br />
Messe statt – die AquaFair 2010.<br />
Im Rahmen dieser Messe wurde auch <strong>das</strong> "5th<br />
Internatinonale <strong>Diskus</strong>championat" veranstalte.<br />
Der Verein "Discus Society of Malaysia "(DSM)<br />
organisierte diese <strong>Diskus</strong>-Olympiade <strong>und</strong> ich hatte<br />
die Ehre als Mitglied der Jury eingeladen zu werden.<br />
Neben dem Internationalem <strong>Diskus</strong>championat<br />
fanden im Rahmen der AquaFair auch Guppy-,<br />
Arowana-, Golfisch- <strong>und</strong> Aquascaping Championate<br />
statt. Beim Aquascaping Championat wurden die<br />
10 Ausstellungsbecken von Takashi Amano bewertet,<br />
der auch einen Vortrag zu diesem Thema hielt.<br />
56<br />
Bild unten:<br />
Preisverleihung für den Grand Champion,<br />
neben dem Pokal nahm Mister<br />
Goh Eng Khoon aus Malaysia auch ein<br />
Preisgeld in Höhe von 10.000,- RM<br />
(Malaysia Ringgits) in Empfang.
Das erste Internationale <strong>Diskus</strong><br />
Championat der Discus Society<br />
Malaysia fand im Jahr 1999 statt.<br />
Beim jetzigen 5. Championat traten<br />
239 <strong>Diskus</strong>fische aus 8 verschiedenen<br />
Ländern (Malaysia,<br />
Singapur, Taiwan, China, Thailand,<br />
Vietnam <strong>und</strong> Indonesien)<br />
im Bewertungswettbewerb an.<br />
Die Becken hatten einen Inhalt<br />
von 150 Litern <strong>und</strong> waren mit<br />
einen Heizstab <strong>und</strong> einem mit<br />
Luft angetriebenen Schwamm-<br />
Innenfilter bestückt. Alle Becken<br />
wurden mit Neonlicht beleuchtet.<br />
Bewertungskrterien:<br />
Größe,Proportionen, Gesamteindruck,<br />
Flossen, Auge, Kopf,<br />
Zeichnung, Farbe,Kondition. Im<br />
Gegensatz zu dem, wie wir z.B.<br />
<strong>Diskus</strong>fische bei den Championaten<br />
in Prag bewerten, wird in<br />
Asien ein größerer Wert auf die<br />
Größe <strong>und</strong> die Augenfarbe der<br />
Fische gelegt. Bei uns in Prag hat<br />
jedes Bewertungskriterium die<br />
gleiche Punktezahl, aber hier<br />
wurden mehr Punkte für die<br />
Größe <strong>und</strong> für die rote Augenfarbe<br />
gegeben als für andere wichtige<br />
Bewertungskriterien. Mit so<br />
einem Punktesystem kann ein<br />
Fisch durch seine Größe <strong>und</strong> rote<br />
Augenfarbe Sieger werden obwohl<br />
er sichtbare Mängel bei den<br />
weiteren Bewertungskriterien<br />
haben kann. Bei 239 <strong>Diskus</strong>fischen<br />
in der Bewertung hat die<br />
ganze Bewertungsprozedur fast<br />
8 St<strong>und</strong>en gedauert. Da die Becken<br />
in zwei Reihen übereinander<br />
waren, taten mir<br />
danach die Knie <strong>und</strong> der Rücken<br />
mächtig weh. Mitglied einer <strong>Diskus</strong>jury<br />
zu sein ist kein einfacher<br />
Job, aber er macht Freude!<br />
DISCUS CHAMPIONS<br />
Die Jurry in Kuala Lumpur - von links: Dr. Teoh Guan Hock<br />
(Malaysia), Kuo-yun Kuan (Taiwan), Paul Butler (United<br />
Kingdom), Bernd Degen (Deutschland), Dr. Sun See Seng<br />
(Singapur), Kersten Opitz (Czech Rep.), Sebastiano Solano<br />
(Italien) <strong>und</strong> Eddie Ybarra (USA).<br />
Die Bewertungsklassen<br />
1. Solid Blue / Green<br />
2. Solid Red / Brown<br />
3. Turquoise Pattern / Stripes<br />
4. Pigeon Pattern / Stripes<br />
5. Red Spotted<br />
6. Red Spotted Snakeskin<br />
7. Snakeskin<br />
8. Albino Pattern / Stripes / Spotted<br />
9. Albino Solid Colour<br />
10. Open class – Pattern / Stripes / Spotted<br />
11. Open class – Solid Colour<br />
57
DISCUS CHAMPIONS<br />
Solid Blue / Green Ling Ming Te<br />
aus Malaysia (Discus Santuary).<br />
58<br />
Turquoise Pattern / Stripes<br />
Winson Lau aus Malaysia.<br />
GRAND CHAMPION<br />
Red Spotted<br />
Goh Eng Khoon aus Malaysia.<br />
Solid Red / Brown<br />
Ricky Lim aus Malaysia.<br />
Pigeon Pattern / Stripes<br />
Lam Ah Hing/Pham Van Thanh/Tan<br />
Xuyen aus Vietnam.<br />
Red Spotted Snakeskin<br />
Andy Yeo aus Malaysia.
Snakeskin<br />
Ricky Lim aus Malaysia.<br />
Albino Solid Colour<br />
Foo Pin Khooi aus Malaysia.<br />
Open class – Solid Colour<br />
IP Discus Sdn Bhd/ Michael Pikis aus<br />
Malaysia.<br />
DISCUS CHAMPIONS<br />
Albino Pattern / Stripes / Spotted<br />
Chai Fee Fah aus Malaysia.<br />
Open class–Pattern /Stripes / Spotted<br />
IP Discus Sdn Bhd aus Malaysia.<br />
Die 452 Meter hohen<br />
Petronas Towers -<br />
Wahrzeichen Malaysias<br />
Hauptstadt Kuala Lumpur.<br />
59
DISCUS CHAMPIONS<br />
France Discus Show 2011<br />
Frankreichs <strong>Diskus</strong> Championat in Arvert<br />
Text: Michael J. Schönefeld<br />
Fotos: Pilippe D. et Séverine J.<br />
Am 2. <strong>und</strong> 3. April 2011 fand im<br />
französischen Arvert <strong>das</strong> internationale<br />
<strong>Diskus</strong> Championat unter dem neuen Veranstaltungsnamen<br />
„France Discus Show“<br />
statt.<br />
Organisiert wurde <strong>das</strong> Championat von drei<br />
Vereinen, nämlich dem "Aqua 17" Verein,<br />
dem Aquarienclub "Atlantic 17" <strong>und</strong> von<br />
"Sud Ouest Discus Amateurs" (S.O.D.A.).<br />
Der Vorstand von S.O.D.A.<br />
(Jean-Paul Gourdet) hat uns<br />
fre<strong>und</strong>licherweise die Fotos<br />
aller Siegerfische zur Veröffentlichung<br />
frei gegeben.<br />
Im Wettbewerb traten 91 <strong>Diskus</strong>fische<br />
im Wettstreit um<br />
den schönsten <strong>Diskus</strong> (in der<br />
jeweiligen zugehörigen Bewertungsklasse)gegeneinander<br />
an.<br />
Während der zweitägigen Veranstaltung<br />
konnten sich die<br />
Besucher in Arvert an den<br />
verschiedenen Verkaufsständen<br />
mit <strong>Diskus</strong> Zubehör<br />
eindecken. Ausgewählte<br />
Vorträge zum Tema <strong>Diskus</strong><br />
standen auch auf dem Programm.<br />
"France Discus Show" - ein<br />
kleines Championat mit dem<br />
familiären Charme vom aktiven<br />
Vereinsleben.<br />
60<br />
Blau gestreift<br />
Best of Show<br />
Ein echter Champion ist dieser <strong>Diskus</strong> von Bruno Bohler.<br />
Der Rottürkis besticht durch seine kreisr<strong>und</strong>e hervorragende<br />
Form <strong>und</strong> durch eine excellente Färbung <strong>und</strong><br />
Zeichnung. Platz 1 in der Bewertungsklasse "Blau gestreift"<br />
<strong>und</strong> "Best of Show 2011".
Flächig Rot<br />
Rot gepunktet<br />
Braun<br />
DISCUS CHAMPIONS<br />
Dieser Marlboro White Face<br />
<strong>Diskus</strong> von Dairain Pascal<br />
erreichte den 1. Platz in der Klasse<br />
Flächig Rot.<br />
Der Red Spotted Snakeskin oder<br />
auch Leopard Snakeskin <strong>Diskus</strong><br />
von Bruno Bohler landete auf dem<br />
1. Platz in der "Rot gepunktet"<br />
Kategorie. Außerdem gewann der<br />
selbe Fisch den Sonderpreis von<br />
SERA.<br />
Diep Philippe erreichte mit dieser<br />
Braunen Zuchtvariante den 1. Platz<br />
in der Bewertungsklasse "Braun",<br />
in welcher Wildfänge, als auch<br />
Zuchtformen zugelassen waren.<br />
61
DISCUS CHAMPIONS<br />
Offene Klasse<br />
Flächig Blau<br />
62<br />
Dieser fast flächig Braune Snakeskin<br />
Hybride von Dieb Philippe<br />
gewann in der Kategorie "Offene<br />
Klasse".<br />
Bruno Bohler erreichte mit diesem<br />
Flächentürkis <strong>Diskus</strong> den 1. Platz<br />
in der Bewertungsklasse "Flächig<br />
Blau". Das blasse Auge wirkt etwas<br />
störend am Gesamteindruck des<br />
Fisches.<br />
Bild links: Die Jurry- Julien Van Brussel, Christophe Gourdon, Regine Barral, Henri Bak,<br />
Alain Joris, Fred Soufflet. Moderator:Jean-Paul Gourdet (mit Mikrofon in der Hand).<br />
Bild rechts: Preisverleihung mit SERA-Produkten <strong>und</strong> Pokalen.
Text u. Fotos: Cüneyt Birol<br />
DISCUS CHAMPIONS<br />
Während der Indofish 2011 fand im<br />
Shopping Center "Central Park",<br />
in Indonesiens Hauptstadt Jakarta<br />
(die größte Stadt Südostasiens), <strong>das</strong> erste<br />
internationale <strong>Diskus</strong> Championat<br />
Indonesiens statt.<br />
120 <strong>Diskus</strong>fische starteten in acht Klassen<br />
im <strong>Diskus</strong> Wettbewerb.<br />
Für die jeweils ersten drei Plätze gab es<br />
Geldpreise <strong>und</strong> exklusive Pokale.<br />
Die Pokale wurden<br />
maschinell aus heimischem Holz<br />
"geschnitzt" bzw. gefräst <strong>und</strong> stellten so etwas<br />
ganz Neues in Sachen <strong>Diskus</strong>-Championat-Pokale dar.<br />
63
DISCUS CHAMPIONS<br />
Die Jurry während<br />
der <strong>Diskus</strong>bewertung.<br />
Wie bei fast allen <strong>Diskus</strong><br />
Championaten in<br />
Asien wurden auch<br />
hier die Bewertungsbecken<br />
in zwei Reihen<br />
übereinander aufgebaut,<br />
sicherlich nicht<br />
zum Vorteil der Fische<br />
die in der unteren Beckenreihe<br />
schwimmen<br />
mußten.<br />
64<br />
Das riesengroße Einkaufscenter<br />
"Central<br />
Park" diente als Austragungsort<br />
für <strong>das</strong><br />
erste Internationale<br />
<strong>Diskus</strong> Championat in<br />
Jakarta.<br />
VIP-Foto in Jakarta:(von<br />
links nach rechts) Tony<br />
Johansson (Schweden),<br />
Wayne Ng (Hong Kong,<br />
Jurry), Kaj Persson<br />
(Schweden, Präsident der<br />
"Nordic Discus Society",<br />
Jurry), Joseph Foo (Malaysia,<br />
Präsident der "Discus<br />
Society Malaysia", Jurry),Cüneyt<br />
Birol (Türkei,<br />
Jurry), Dr. Sun See Seng<br />
(Singapur, ehemaliger<br />
Präsident vom "Discus Club<br />
Singapore", Jurry) Thomas<br />
Lim (Singapore) <strong>und</strong> Kelvin<br />
Chiang (Singapore).
Die Bewertungsklassen:<br />
Klasse 1: Blau Flächig<br />
Klasse 2: Rot / Braun Flächig<br />
Klasse 3: Red Spotted Snake Skin<br />
Klasse 4: Red Spotted<br />
Klasse 5: Türkis Gemustert<br />
Klasse 6:<br />
Klasse 1. 7:<br />
Klasse 8:<br />
Pigeon<br />
Offene Klasse Flächig<br />
Offene Klasse Gemustert<br />
1.<br />
Red Spotted Snake Skin<br />
Summit Discus - Indonesien<br />
1.<br />
1.<br />
DISCUS CHAMPIONS<br />
Blau - Flächig<br />
Discus Sancturay - Malaysia<br />
Red Spotted<br />
Discus Sancturay - Malaysia<br />
65
DISCUS CHAMPIONS<br />
1.<br />
1.<br />
66<br />
Türkis Gemustert<br />
Summit Discus - Indonesien<br />
Offene Klasse - Flächig<br />
Hwang Peng Kiat - Singapur<br />
1.<br />
1.<br />
Pigeon<br />
Discus Sancturay - Malaysia<br />
Offene Klasse - Gemustert<br />
Tony Tan/Jason Wu- Malaysia
1.<br />
Rot / Braun Flächig<br />
Ricky Lim - Malaysia<br />
Ohne dem "Klub Discus Jakarta"<br />
hätte dieser <strong>Diskus</strong>-Wettbewerb<br />
nicht realisiert werden können.<br />
Grand<br />
Champion<br />
DISCUS CHAMPIONS<br />
Ricky Lim aus Malaysia gewann<br />
mit diesem Roten <strong>Diskus</strong> den ersten<br />
Platz in der "Klasse Rot/ Braun<br />
Flächig" <strong>und</strong> holte sich auch den<br />
begehrten "Grand Champion" Titel<br />
des ersten Internationalen <strong>Diskus</strong><br />
Championats in Indonesien.<br />
Das rote Auge kontrastiert sehr gut<br />
zu der hellen Gesichtsmaske. Die<br />
transparenten Schwanz- <strong>und</strong><br />
Brustflossen zeigen, <strong>das</strong>s dieser<br />
Fisch kein Farbfutter erhalten hat,<br />
um sich rot zu färben!<br />
Die Jurry:<br />
Cüneyt Birol (Türkei)<br />
Kaj Persson (Schweden)<br />
Wayne Ng (Hong Kong)<br />
Nguyen Van Lang (Vietnam)<br />
Joseph Foo (Malaysia)<br />
Dr. Sun See Seng (Singapur)<br />
Erwin (Indonesien)<br />
Glücklicher <strong>und</strong> vor Freude strahlender Gewinner.<br />
"Summit Discus" aus Jakarta gewann gleich drei<br />
Pokale: den 1. Platz in der Katgorie "Türkis Gemustert"<br />
<strong>und</strong> in der Klasse Red Spotted Snake Skin<br />
platzierten sich seine <strong>Diskus</strong>fische auf Platz 1 <strong>und</strong><br />
3! Ein großartiger Erfolg für den Hobby-Züchter,<br />
vor allem wenn man bedenkt <strong>das</strong>s er sich erst drei<br />
Wochen vor dem Championat dazu entschlossen<br />
hat, daran Teil zu nehmen.<br />
67
DISCUS CHAMPIONS<br />
Text: Mike O’Sullivan, M. J. Schönefeld<br />
Fotos: Mike O’Sullivan (B.I.D.K.A.)<br />
68<br />
Die 3. Britische <strong>Diskus</strong> Show,<br />
veranstaltet von den Mitgliedern<br />
der britischen <strong>und</strong> internationalen<br />
<strong>Diskus</strong>-Züchter-Vereinigung<br />
(http://www.BIDKA.org),<br />
fand vom 9. bis 10. April 2011 in der<br />
Haydock Park-Pferderennbahn (nahe<br />
Manchester) in Großbritannien statt.
Die Show-Anlage war Schwarz verkleidet<br />
<strong>und</strong> in U-Form aufgestellt.<br />
DISCUS CHAMPIONS<br />
Sehr schöne Kristallglas Pokale mit Grafur<br />
<strong>und</strong> eingeätztem Logo erwarteten die Sieger<br />
der Plätze 1 bis 3 jeder der sechs Kategorien<br />
im Wettbewerb.<br />
69
DISCUS CHAMPIONS<br />
70<br />
Das Championat wurde von einer kleinen<br />
Verkaufsmesse mit Aquaristikprodukten<br />
<strong>und</strong> Fischen begleitet.<br />
Die Jurry<br />
Boose Quiding - Schweden<br />
Mike O’Sullivan - United Kingdom<br />
Cüneyt Birol - Türkei<br />
Bernd Degen - Deutschland<br />
Jörg Stendker - Deutschland
Speziell aufbereitetes Wasser (Umkehrosmosewasser mit<br />
Aufhärtesalz angemischt <strong>und</strong> eingestellt) wurde für alle Aquarien<br />
bereit gestellt.<br />
Im Wettbewerb traten auch eine ganze Reihe von Stendker<br />
<strong>Diskus</strong>fischen an, die ein Jahr zuvor als ca. 5 cm große Jungtiere<br />
an einige Vereinsmitglieder mit der Prämisse gegeben<br />
wurden diese unter besten Bedingungen aufzuziehen, um diese<br />
dann in diesem Wettbewerb gegeneinander antreten zu lassen.<br />
Der Grand Champion war dann eines dieser Tiere!<br />
Bild oben:<br />
Bernd Degen vor interessiertem Publikum<br />
während seines <strong>Diskus</strong> Vortrages. Jörg<br />
Stendker war ebenfalls als vortragender<br />
Refferent verpflichtet.<br />
DISCUS CHAMPIONS<br />
Die Bewertungsklassen<br />
Flächig<br />
Gestreift<br />
Gemustert<br />
Gepunktet<br />
Offene Klasse<br />
Wildfänge<br />
Auf den folgenden beiden Seiten zeigen wir<br />
alle Siegerfische jeder Kategorie <strong>und</strong> die<br />
Preisverleihung.<br />
71
DISCUS CHAMPIONS<br />
72<br />
Flächig<br />
Platz 1<br />
Gestreift<br />
Platz 1<br />
David Lai aus Großbrtannien gewann<br />
mit diesem flächig Roten <strong>Diskus</strong> den<br />
ersten Preis in der Klasse Flächig <strong>und</strong><br />
die Wahl zum Publikumsliebling.<br />
Barry Woodward aus Großbrtannien<br />
gewann mit diesem Brillanttürkis den<br />
ersten Preis in der Bewertungsklasse<br />
Gestreift <strong>und</strong> den Grand Champion Titel<br />
"Best in Show".<br />
Gemustert<br />
Platz 1 "Discus Sancturay" gewann mit diesem<br />
Checkerboard Pigeon den ersten Preis<br />
in der Klasse Gemustert.
Gepunktet<br />
Platz 1<br />
Offen<br />
Platz 1<br />
Wildfang<br />
Platz 1<br />
DISCUS CHAMPIONS<br />
Mit diesem herlichen Red Spotted Snake<br />
Skin <strong>Diskus</strong> gewann ebenfalls "Discus<br />
Sancturay" den ersten Preis. Die rote<br />
Punktierung geh bis über <strong>das</strong> ganze Gesicht,<br />
vor wenigen jahren noch <strong>und</strong>enkbares<br />
Zuchtziel!<br />
Jake Wiley aus Großbrtannien gewann<br />
mit diesem San Merah den ersten Preis<br />
in der Kategorie Offene Klasse.<br />
Steve Punchard aus Großbrtannien gewann<br />
mit diesem Braunen Wildfang den<br />
ersten Preis in der Bewertungsklasse<br />
Wildfänge.<br />
73
DISCUS CHAMPIONS<br />
Text: Bernd Degen, M. J. Schönefeld<br />
Fotos: Kuo-yun Kuan, Cüneyt Birol<br />
Alle zwei Jahre findet in Singapur die Aquarama Heimtiermesse<br />
statt. Seit vielen Jahren ist diese Aquarama <strong>das</strong> kleinere Gegenstück<br />
zur internationalen Interzoo in Nürnberg.Für den asiatischen Markt<br />
spielt die Aquarama aber eine bedeutende Rolle. Hier treffen sich<br />
die wichtigsten Firmen für den asiatischen Markt.<br />
Es ist gute Tradition, <strong>das</strong>s während der Aquarama Bewertungen<br />
von Fischen durchgeführt werden. Der Klassiker bei diesen Bewer-<br />
tungsshows waren <strong>und</strong> sind die <strong>Diskus</strong>fische.<br />
Ohne <strong>Diskus</strong> <strong>geht</strong> es nicht. Und <strong>das</strong> ist gut so, spielen die <strong>Diskus</strong>fische doch inzwischen wieder<br />
eine sehr große Rolle in den asiatischen Aquarien. Der <strong>Diskus</strong> boomt heute in Asien wie nie<br />
zuvor. Während es in Deutschland langsam wieder rückwärts <strong>geht</strong> mit den <strong>Diskus</strong>fischen,<br />
beherrschen die Asiaten immer mehr den Weltmarkt.<br />
Neben <strong>Diskus</strong> gab es Wettbewerbe für Arowanas (die herrlichen Gabelbärte), die gerade in<br />
Singapur ihre neue Heimat gef<strong>und</strong>en haben. Flower Horn, Goldfisch, Guppys, Kampffische <strong>und</strong><br />
Meerwasseraquarien sind ebenfalls in der Bewertung. Neu dazu gekommen sind kleine Nano-<br />
Aquarien, die jetzt ebenfalls ausgestellt <strong>und</strong> bewertet wurden.<br />
R<strong>und</strong> 130 <strong>Diskus</strong>fische befanden sich diesmal in der <strong>Diskus</strong>-Ausstellung. Natürlich wurden die<br />
ausgestellten <strong>Diskus</strong> in erster Linie aus Singapur <strong>und</strong> Malaysia angeliefert. Eine so internationale<br />
Beteiligung wie in Duisburg beim „Weltchampionat“ gibt es in Asien natürlich nie.<br />
74<br />
Pokale<br />
Wie auch bei der letzten Aquarama<br />
war Bernd Degen wieder als offizieller<br />
Speaker (Sprecher) eingeladen<br />
worden <strong>und</strong> vertrat Deutschland,<br />
wie bei bisher allen Aquarama Messen<br />
in Singapur.<br />
Schwere, einzigartige Pokale mit<br />
roten Schleifen warten nebeneinander<br />
aufgereiht auf die Siegerehrung.
Cüneyt Birol beim Bewerten der <strong>Diskus</strong>fische<br />
im <strong>Diskus</strong> Championat.Auch hier waren<br />
die Championatsbecken zweireihig<br />
übereinander angeordnet.<br />
Die Jurry<br />
Horst Linke (Germany)<br />
Ivan Seah (Singapore)<br />
Dr. Teoh Guan Hock (Malaysia)<br />
Cüneyt Birol (Türkei)<br />
Lawrence Chong (Präsident des<br />
Discus Club Singapore) ist ein viel<br />
beschäftigter Geschäftsmann. Jedoch<br />
lässt seine Liebe zum <strong>Diskus</strong>fisch<br />
ihn immer Zeit für sein Hobby<br />
finden. Seine <strong>Diskus</strong>fische gewannen<br />
den ersten Platz in der Klasse<br />
8 <strong>und</strong> die zweiten Plätze in den Bewertungsklassen<br />
4 <strong>und</strong> 7.<br />
Pokale<br />
DISCUS CHAMPIONS<br />
Horst Linke, er war wohl der erfahrendste<br />
<strong>Diskus</strong>bewerter auf der Aquarama. Er<br />
selbst hat schon <strong>Diskus</strong> gezüchtet, den<br />
Amazonas bereist, unzählige asiatische<br />
Züchter besucht <strong>und</strong> eine Vielzahl von<br />
Fachartikeln mit brillanten Fotoaufnahmen<br />
zum Thema <strong>Diskus</strong> publiziert. So ganz<br />
nebenbei wurde er auch mit seinem Altum<br />
Nachzuchten weltbekannt.<br />
Selektion<br />
Bild oben:<br />
In die Wannen kommen nur die schönen<br />
<strong>und</strong> ges<strong>und</strong>en <strong>Diskus</strong>fische. Kranke oder<br />
weniger attraktive Tiere werden am Fangplatz<br />
wieder frei gelassen <strong>und</strong> kommen<br />
nicht mit zur Export-Station in Santarém.<br />
75
DISCUS CHAMPIONS<br />
Die Bewertungsklassen<br />
Klasse 1 Flächentürkis<br />
Klasse 2 Flächig Rot / Braun<br />
Klasse 3 Red Spotted Snake Skin<br />
Klasse 4 Red Spotted<br />
Klasse 5 Türkis gemustert<br />
Klasse 6 Pigeon<br />
Klasse 7 Albino Flächig<br />
Klasse 8 Albino gemustert<br />
Klasse 9 Offen flächig<br />
Klasse 10 Offen gemustert<br />
76<br />
Grand Champion<br />
Michael Capot aus den Philippinen gewann<br />
mit dem Red Spotted Snake Skin den ersten<br />
Platz in der Bewertungsklasse "Red Spotted<br />
Snake Skin" <strong>und</strong> den begehrten Grand<br />
Champion Titel. Züchter des Tieres ist<br />
jedoch der <strong>Diskus</strong>züchter Colin Heng aus<br />
Singapur.<br />
Auch die diesjährige Aquarama in Singapure war<br />
für <strong>Diskus</strong>fre<strong>und</strong>e wieder eine Reise wert. Im<br />
Suntec-Center präsentierte sich vom 26. Mai 2011<br />
bis 29. Mai 2011 auf r<strong>und</strong> 10.600 m² alles, was in<br />
der Aquaristik Rang <strong>und</strong> Namen hat. 131 <strong>Diskus</strong>fische<br />
traten im Wettbewerb um den begehrten<br />
Grand Champion Titel an.
Klasse 2<br />
Ricky Lim aus Malaysia gewann<br />
mit diesem wirklich<br />
schönen roten <strong>Diskus</strong> den<br />
ersten Preis in der Klasse<br />
Flächig Rot/Braun. Das<br />
kleine Auge ist vorbildlich<br />
proportional zur Körpergröße.<br />
Die Form ist r<strong>und</strong><br />
wie eine <strong>Diskus</strong>scheibe <strong>und</strong><br />
die Farbe rot wurde nicht<br />
mit Farbfutter erreicht, <strong>das</strong><br />
würde man an den Flossen<br />
sehen.<br />
DISCUS CHAMPIONS<br />
Klasse 1<br />
Dieser Blue Diamond von<br />
Alvin Cher aus Singapur<br />
gewann den ersten Platz in<br />
der Bewertungsklasse<br />
Flächentürkis.<br />
77
DISCUS CHAMPIONS<br />
78<br />
Klasse 4<br />
Colin Heng aus Singapur<br />
erreichte mit diesem <strong>Diskus</strong><br />
den ersten Platz in der Bewertungsklasse<br />
4.<br />
Klasse 3<br />
Grand<br />
Champion<br />
2011<br />
Ein Red Spotted Snake Skin<br />
<strong>Diskus</strong> - der Grand Champion<br />
der Aquarama 2011 <strong>und</strong><br />
Platz eins in seiner Bewertungsklasse.<br />
Michael Capot<br />
aus den Philippinen holte<br />
sich die begherten Trophäe<br />
mit diesem Tier.
Klasse 6<br />
Ebenfalls aus Singapur<br />
kommt diese Pigeonvariante<br />
von dem Züchter Na<br />
Chun Yong.<br />
DISCUS CHAMPIONS<br />
Klasse 5<br />
Andy Hwang aus Singapur<br />
gehört dieser traumhaft<br />
schöne Rottürkis <strong>Diskus</strong><br />
der in seiner Bewertungsklasse<br />
Türkis gemustert<br />
den ersten Platz machte.<br />
Gezüchtet wurde <strong>das</strong> Tier<br />
von Dr. Tio Guan Hock aus<br />
Malaysia.<br />
Das rote Auge, die Zeichnung<br />
<strong>und</strong> die Schmuckfarbe,<br />
einfach alles ist perfekt<br />
an diesem Siegerfisch.<br />
79
DISCUS CHAMPIONS<br />
80<br />
Klasse 8<br />
Lawrence Chong aus Singapur<br />
platzierte diesen Fisch<br />
auf Platz eins in der Klasse<br />
Albino gemustert.<br />
Auch dieser Halbalbino ist<br />
ein echter Siegerfisch, die<br />
feine Zeichnung, als auch<br />
die Farbe <strong>und</strong> Körperform<br />
sprechen für sich.<br />
Klasse 7<br />
Dieser Halbalbino von<br />
Kenneth Tan aus Singapur<br />
hat eine schöne gelbliche<br />
Basisfarbe <strong>und</strong> belegte zu<br />
Recht den ersten Platz in<br />
der Klasse Albino flächig.<br />
Halbalbino deshalb, weil<br />
hier kein vollständiger Albinismus<br />
vorliegt, sonst<br />
wäre der gesamte Fisch<br />
farblos bzw. hellbeige.
Klasse 10<br />
Dieser Snake Skin Blue <strong>Diskus</strong><br />
wurde Platz Eins in der<br />
Bewertungsklasse Offen gemustert.<br />
Die feine Zeichnung <strong>und</strong> die<br />
blautürkise Schmuckfarbe<br />
sind nichts neues, aber<br />
trotzdem wurde dieser <strong>Diskus</strong><br />
Sieger unter seinesgleichen.<br />
Damit gewann Na Chun<br />
Yang seinen dritten Nummer<br />
Eins Pokal in Singapur<br />
2011!<br />
DISCUS CHAMPIONS<br />
Klasse 9<br />
Na Chun Yong aus Malaysia<br />
erreichte mit diesem<br />
Yellow White <strong>Diskus</strong> seine<br />
zweite Nummer Eins<br />
Trophäe auf der Aquarama<br />
2011.<br />
Die bullige Körperform, die<br />
Farbabgrenzung zwischen<br />
weißer Gesichtsmaske <strong>und</strong><br />
gelben Körper ist gelungen<br />
<strong>und</strong> sehr plakativ.<br />
81
DISCUS WILDLIFE<br />
82
DISCUS WILDLIFE<br />
Es gibt schon Dinge im Leben, da muss man zweimal überlegen ob es wirklich<br />
so sein kann, <strong>und</strong> ganz besonders, wenn man heute ins Internet schaut. Da<br />
kann man manchmal (um nicht zu sagen fast immer) <strong>das</strong> wahre Grauen<br />
bekommen. Und man fragt sich oft “wem kann ich denn überhaupt noch<br />
glauben?”. Auf jeden Fall <strong>geht</strong> es mir so, wenn ich nur ein paar der tausenden<br />
<strong>Diskus</strong> Homepages oder <strong>Diskus</strong> Foren anklicke (natürlich gibt es auch Ausnahmen,<br />
aber leider nur sehr wenige). Im Internet als auch in der aquaristischen<br />
Literatur werden Wildfänge mit falschen F<strong>und</strong>ortbezeichnungen betitelt<br />
<strong>und</strong> quer durcheinander geworfen. Mein Reisebericht befasst sich mit dem<br />
Heckel Discus vs. durchgestreifte <strong>Diskus</strong> Wildfänge, aus dem Uatumã-Gebiet,<br />
nordöstlich von Manaus.<br />
Karte 1<br />
Karte 1<br />
Gesamtüberblick der Region (1:250.000):<br />
A Rio Jatapu.<br />
B Rio Uatumã.<br />
C Rio Amazonas.<br />
D Rio Urubu.<br />
E Itacoatiara.<br />
F Lago Nham<strong>und</strong>á (oder auch Lago<br />
de Faro genannt).<br />
Karte 2<br />
Jatapu-Übersicht (1:100.000):<br />
A Rio Uatumã.<br />
B Rio Jatapu.<br />
C Mündungsgebiet des Jatapus.<br />
D Lago Castanho, nördlichste Heckel-<br />
Discus-Verbreitung, ebenfalls ein<br />
Schwarzwassersee.<br />
Karte 2<br />
83
DISCUS WILDLIFE<br />
Pünktlich mit dem Sonnenaufgang um 6 Uhr wache<br />
ich schweißgebadet auf. Natasha stellte die<br />
Klimaanlage von Ashers Gästehaus im Urwald<br />
(am Kilometer 21, östlich von Manaus) wieder an,<br />
denn mit Klimaanlage kann ich nicht schlafen. Im<br />
Schlaf muss es um mich geräuschlos sein, nur<br />
Grillen dürfen zirpen, Frösche quaken <strong>und</strong> Moskitos<br />
summen, Urwaldgeräusche müssen permanent<br />
präsent sein, denn wenn diese aussetzen,<br />
dann lauert Gefahr. Das wissen die wenigsten,<br />
aber so bin ich aufgewachsen <strong>und</strong> habe nur so<br />
allen Gefahren ins Auge blicken können. Niemand<br />
<strong>und</strong> nichts konnte mich bisher im Schlaf<br />
überraschen, so habe ich alle urwaldlichen Gefahren<br />
überleben können (<strong>und</strong> <strong>das</strong> waren einige…).<br />
Der Schlafanzug klebte förmlich auf meiner Haut<br />
<strong>und</strong> ich sprang unter die Dusche.<br />
Asher Benzaken, der Besitzer von Turkys Aquarium,<br />
der größten Zierfisch-Exportstation<br />
Südamerikas, stellt mir immer zur Verfügung was<br />
er hat, so auch sein Gästehaus nahe der Fischfarm.<br />
Wir waren beide am Tag zuvor mit einer Chartermaschine<br />
aus Nova Olinda, am Rio Madeira, eingetroffen.<br />
Nova Olinda ist der Versandort der<br />
sogenannten Madeira-Discus-Varianten (obwohl<br />
kein Discus im Rio Madeira vorkommt – aber in<br />
Büchern <strong>und</strong> im Internet – siehe auch mein Buch<br />
„Bleher´s Discus“ Band 1). Sie leben weit davon<br />
entfernt im Canumã, Marimari, Abacaxís <strong>und</strong><br />
anderen Plätzen, werden dort gefangen, tagelang<br />
(oft wochen- oder monatelang) die Flüsse <strong>und</strong><br />
Seen hoch <strong>und</strong> runter transportiert <strong>und</strong> dann über<br />
Land zu dieser Stadt am rechten Madeira-Ufer<br />
gebracht <strong>und</strong> nach Manaus verfrachtet. An diesem<br />
Morgen, um 8 Uhr, sollte unserer Flieger der Rico-<br />
Gesellschaft nach Tabatinga gehen, als Asher mich<br />
auf meinem Handy anrief <strong>und</strong> mir mitteilte <strong>das</strong><br />
die Maschine heute früh schon um 6 Uhr abgehoben<br />
hat <strong>und</strong> die nächste erst wieder am Samstag<br />
84<br />
fliegt. Soetwas ist hier fast normal, man fliegt<br />
wann man will, damit muss man (im amazonischen<br />
Urwald) leben.<br />
Nun wir aßen erst einmal gebackene Bananen,<br />
<strong>und</strong> tranken einen Zuckersüßen Cafezinho, als mir<br />
der Gedanke kam in den fünf Tagen, statt zu warten,<br />
etwas ganz anderes zu unternehmen: Nämlich<br />
den Uatumã <strong>und</strong> seinen Hauptzufluß, den linksarmigen<br />
Jatapu, zu besammeln. Ich war seit ein<br />
paar Jahren nicht mehr in dieser Region gewesen<br />
<strong>und</strong> hatte füher nie durchgestreifte Discus im<br />
Jatapu, weder gesehen, noch gefangen, allerdings<br />
viele Heckel-Discus (diese sind ja auch durchgestreift<br />
– wenn man es so sehen will…). Und in den<br />
letzter Zeit sah ich immer mehr im Internet angebotene<br />
“Royal Blue” aus dem Jatapu. Sollte ich<br />
mich versehen haben? Oder wollte hier einer, der<br />
ein einziges mal dort gewesen ist, uns allen einen<br />
Bären aufbinden? Oder war es nur ein Exporteur,<br />
der <strong>das</strong> erzählte? Das konnte ich genauso wenig<br />
nach so vielen Reisen auf mir hängen lassen, wie<br />
einige der anderen F<strong>und</strong>orte die falsch angegeben<br />
werden, bzw. es überhaupt nicht gibt (auch darüber<br />
steht alles in „Bleher´s Discus“, Band 1, Kapitel<br />
3: Verbreitung der Discus). Ich hatte erfahren,<br />
<strong>das</strong>s es inzwischen einen Weg nach Itapiranga<br />
geben sollte, dem Ort den ich früher nur mit der<br />
lancha ansteuern konnte. Das wollte ich versuchen,<br />
denn anders wäre es nicht in 5 Tagen zu schaffen.<br />
Normalerweise muss man per lancha den Amazonas<br />
hinunter, an Itacoatiara vorbei, wobei es bei<br />
Hochwasser in der Höhe von Itapiranga eine<br />
Abkürzung gibt <strong>und</strong> man durch paranás in den<br />
Uatumã schon in zwei Tagen gelangen kann, aber<br />
bei Niedrigwasser dauert es länger, man muss bis<br />
Urucará vorstoßen um sein Mündungsgebiet zu<br />
erreichen. Also es wäre diesmal mit der lancha<br />
nicht zu schaffen gewesen <strong>und</strong> fangen wollte ich<br />
ja auch. So enschloss ich mich es auf der von der
DISCUS WILDLIFE<br />
Bild linke Seite oben: Furo do Jabutí, die Abkürzung zum Uatumã/Jatapu-Gebiet.<br />
Bild oben: Endlang der Jabutí-Ufer haben sich auch hier schon einige Fazen<strong>das</strong> angesiedelt.<br />
Amazonien ist bald die größte Viehweide der Erde (<strong>und</strong> Brasilien inzwischen der größte<br />
Fleischproduzent der Erde).<br />
Embrapa (Empresa Brasileira de Pesquisas Agropescuaria)<br />
geschlagenen Straße bis Itapiranga<br />
vorzudringen. Ich rechnete zwei Tage Autofahrt<br />
(hin <strong>und</strong> zurück) <strong>und</strong> drei Tage den Jatapu hoch.<br />
Asher lieh mir einen brasilianischen Fiat Ponto<br />
den wir mit unserer Ausrüstung beluden <strong>und</strong> auf<br />
der gut ausgebauten Asphaltstraße Richtung Itacoatiara<br />
losfuhren. Nach etwas über 210 km<br />
kommt dann die besagte Abzweigung. Vom Asphalt<br />
runter ging es auf einer Erdstraße weiter, aber es<br />
sollten mit die schlimmsten 121 Kilometer meines<br />
Lebens folgen.<br />
Wir fuhren fast die ganze Nacht hindurch, <strong>und</strong><br />
der arme Fiat fiel von einem Schlagloch in <strong>das</strong><br />
nächste. Im Schritttempo, kaum 15 km legten wir<br />
pro St<strong>und</strong>e zurück <strong>und</strong> erreichten erst im Morgengrauen<br />
Itapiranga. Seit eineinhalb Jahren war hier<br />
kein Auto mehr durchgekommen, erzählte man<br />
uns. Öffentliche Transporter weigerten sich diese<br />
katastrophale Straße zu fahren <strong>und</strong> auch Autofahrer<br />
zogen die lancha vor. Ich war fast genauso<br />
erschlagen wie nach Wochen der Wüstendurchquerung<br />
<strong>und</strong> der Fiat sah auch endsprechend<br />
aus. Trotzdem machte ich mich auf die Socken<br />
<strong>und</strong> suchte nach einer voadeira um zum Uatumã<br />
<strong>und</strong> Jatapu vorzudringen.<br />
Inzwischen fand Natasha auch eine Hütte, wo eine<br />
nette caboclo-Frau gerade Feuer machte <strong>und</strong> goß<br />
uns einen schönen Cappuccino auf.<br />
“Britto” sagte man mir am Platz, sei der einzige<br />
der eine voadeira habe, er sollte schon untem am<br />
Anlegeplatz der lanchas sein. Was auch tatsächlich<br />
der Fall war. Er schlürfte gerade einen Cafezinho.<br />
“Also er könnte uns fahren, muss aber muß erst<br />
nach einem Außenbordmotor suchen <strong>und</strong> nach<br />
Benzin. Nach einer St<strong>und</strong>e kam er zurück <strong>und</strong><br />
sagte es kostet 200 Reais der Motor pro Tag (etwa<br />
100 Dollar), dafür würde er aber nichts für seine<br />
voadeira berechnen, nur <strong>das</strong> Benzin <strong>und</strong> Öl. Und<br />
wir brauchten 200 Liter Benzin <strong>und</strong> 20 Liter Öl<br />
für die lange Bootsfahrt. Nachdem er den Treibstoff<br />
an der schwimmenden Tankstelle in Kanister<br />
gefüllt <strong>und</strong> wir in der einzigen Dorfbäckerei 10<br />
Brote <strong>und</strong> Bananen gekauft hatten sollte es los<br />
gehen, aber am schwimmenden Anlegeplatz wurden<br />
wir gestoppt: “Não tem passagem para o<br />
Uatumã” sagte ein caboclo zu Britto. Der<br />
Wasserstand sei noch zu niedrig <strong>und</strong> man komme<br />
nicht durch. Was nun?<br />
Da fiel Britto ein, <strong>das</strong>s jemand im Ort einen alten<br />
Lastwagen habe der vielleicht fährt, damit könnten<br />
wir zur sieben Kilometer entfernt gelegenen<br />
Buchtüber Land gelangen, von wo man durch den<br />
Furo do Jabutí den Uatumã mit der voadeira sicher<br />
erreichen kann. Nun der Lastwagen seines Bekannten<br />
hatte schon bessere Zeiten gesehen. Die<br />
Ladefläche war nur noch ein Gespenst davon, eine<br />
Fahrertür fehlte <strong>und</strong> die andere war mit Draht<br />
befestigt, die Hälfte der Motorhaube Geschichte<br />
<strong>und</strong> alle vier Reifen platt. Trotzdem sagte er “o<br />
caminhão funziona, mas preciso dois reais e fünf<br />
litros de gasolina”, der Lastwagen würde funktionieren,<br />
aber verlangt dafür 2 Reais (= 1 Dollar)<br />
<strong>und</strong> fünf Liter Benzin. Ich sagte sofort zu. Die<br />
Kiste sprang tatsächlich an <strong>und</strong> eierte langsam<br />
zum Hafen. Dort wuchteten wir die vodeira, den<br />
85
DISCUS WILDLIFE<br />
Außenbordmotor, Benzin <strong>und</strong> unserer Material<br />
auf die offenen Ladefläche <strong>und</strong> es ging im Schritttempo<br />
mit den Plattfüssen über einen Erdweg zur<br />
Japutí-Bucht.<br />
Britto steuerte die voadeira sicher durch <strong>das</strong><br />
Gewässer-Labyrinth an Fazen<strong>das</strong> vorbei, durch<br />
den furo de Jabutí <strong>und</strong> einen weiteren Flusslauf<br />
, bis sich <strong>das</strong> “Binnenmeer” des Uatumãs vor uns<br />
auftat. Es handelt sich um den Unterlauf dieses<br />
heute kaum noch 300 km langen Stromes, den<br />
man 1987 endgültig, nach fast 17 Jahre Bauzeit<br />
r<strong>und</strong> 250 Kilometer Flussauf gestaut hat, damit<br />
von dort die Balbina Hydeletrica Strom nach Manaus<br />
liefert (die Amazonasmetropole hatte schon<br />
lange nicht mehr genügend Licht für die<br />
inzwischen r<strong>und</strong> 3 Millionen Einwohner), was<br />
zum größten Reinfall brasilianischer Staudammgeschichte<br />
wurde. Heute ist der Stausee trocken<br />
<strong>und</strong> Manaus ohne Balbina-Strom. Deshalb wird<br />
jetzt eine gigantische Erdgas-Pipeline von Urucu<br />
her gezogen bis nach Manaus. (Der Rio Urucu, ist<br />
der Typenf<strong>und</strong>ort meines bekannten grünen<br />
Discus, der in der Discus-Welt als “Coari” schon<br />
vor Jahrzehnten Furore machte <strong>und</strong> heute noch<br />
der gefragteste aller <strong>Diskus</strong> Wildfänge ist.<br />
Allerdings ist es inzwischen sehr fraglich ob es<br />
diese Population in der Natur noch gibt, siehe<br />
auch Discus notiziario 1/2006).<br />
Also der Uatumã ist hier mehr als 60 km lang <strong>und</strong><br />
oft über 10, 20 oder mehr Kilometer breit, ein<br />
gigantischer See. Man kann es sich <strong>das</strong> kaum<br />
vorstellen. Endlos, man sieht kaum dessen Ufer.<br />
Wir fuhren im Schnitt mit r<strong>und</strong> 50 Std./km einige<br />
St<strong>und</strong>en lang hoch, oft begleitet von botos (Inia<br />
geoffrensis), die laufend mit uns versuchten zu<br />
spielen. Einmal bat ich Britto anzuhalten <strong>und</strong><br />
tauchte ab, aber leider war <strong>das</strong> Wasser so trüb <strong>das</strong><br />
ich kaum etwas sehen konnte <strong>und</strong> sie kamen auch<br />
nicht zu mir. Schon gelang es mir Unterwasser<br />
ganz nahe an botos heranzukommen <strong>und</strong> mit ihnen<br />
zu speilen. Einmal habe ich im Guaporé einen<br />
ganzen Tag lang spielend mit einem Päarchen im<br />
Wasser verbracht, oft in 3 bis 4 Meter Tiefe<br />
(natürlich immer wieder hochkommend). Es sind<br />
für mich die intelligentesten aller Delphinarten.<br />
Das konnte ich schon im Jahr 1964 beim Fang<br />
des ersten Tieres in Amazonien, welches ich selbst<br />
im Flugzeug von Manaus nach Fort Lauderdale<br />
versorgte, <strong>und</strong> dann einen Monat lang in Florida<br />
trainierte, bevor es für 7 Jahre ins Steinhardt<br />
Aquarium von San Francisco kam, nachvollziehen.<br />
Am Nachmittag erreicheten wir <strong>das</strong> große<br />
Mündungsgebiet des fast 300 km langen Jatapus<br />
der aber nur etwa 100 km flussauf beschiffbar ist<br />
86<br />
Der Rio Uatumã – oder ist er ein riessiges<br />
Binnenmeer? Auf jeden Fall gigantisch <strong>und</strong><br />
Ufer sind kaum auszumachen. Es kann auf<br />
dem Utaumã, wie auf vielen anderen solch<br />
großer Amazonasseeen auch, stürmich<br />
sein wie auf dem Meer. Haushohe Wellen<br />
schlagen nich selten über unsere kleine<br />
voadeira.<br />
<strong>und</strong> danach von fast unzähligen Windungen,<br />
Stromschnellen <strong>und</strong> Wasserfällen durchsetzt ist.<br />
Sein großes Mündungsgebiet besteht eigentlich<br />
aus zwei Mündungen, denn links liegt eine riesige<br />
Insel – die aber in der Trockenperiode sich zu<br />
einer Landzunge verwandelt <strong>und</strong> die rechte, r<strong>und</strong><br />
300 m breite Mündung, zu einer lagoa wird,<br />
während der linke Mündungsarm, mit r<strong>und</strong> 100<br />
Meter breite permanent den Uatumã mit Wasser<br />
speist.<br />
Ich wollte erst einmal in die mir bekannten Lagos<br />
vorstoßen, die entlang des Jatapus anzutreffen<br />
sind (die möglicherweise die gleichen sind, die im<br />
Internet <strong>und</strong> sonst wo als Lago A, Lago B, Lago K,<br />
usw. benannt sind). Also bat ich Britto zuerst in<br />
den unteren linken Lago einzubiegen, wo an dessen<br />
rechtem Ufer, nahe der Mündung, <strong>das</strong> einzige<br />
Haus weit <strong>und</strong> breit steht. Hier wohnt der caboclo<br />
José mit seiner Familie. “Nein", von einem Lago<br />
A oder Lago B, oder ähnlichem hätte er noch nie<br />
gehört, <strong>und</strong> er wohne hier schon seit vielen Jahren.<br />
Wir fuhren tief in den Lago hinein <strong>und</strong> ich begann<br />
zu tauchen. Es ist interessant, denn die hier lebenden<br />
Heckel-Discus (S. discus), haben eine sehr<br />
interessante Schmuckzeichnung – die sehr hell ist<br />
<strong>und</strong> <strong>das</strong> mittlere Band, sogenannte Heckel-Band<br />
ist auch im Gegensatz zu anderen Heckel-Discus,<br />
nicht so extrem breit <strong>und</strong> schwarz, eher etwas<br />
gräulich bei den meisten Tieren (siehe Fotos).
Am linken Ufer weit hinein, im nördlichen Teil<br />
dieser langgezogenen lagoa, nahe der Mündung<br />
des einzigen linken Zuflusses, lebt die Donna Maria<br />
(ebenfalls eine caboclo-Frau), wobei mir nicht klar<br />
war ob sie alleine mit ihren sechs Kindern lebte,<br />
oder ob ihr Mann nur unterwegs war. Auf Gr<strong>und</strong><br />
meiner Fotos erkannte sie auch Heckel-Discus,<br />
die sie von hier kenne. Ich konnte auch, wie im<br />
Rio Nham<strong>und</strong>á, typische Heckel-Habitate nachweisen,<br />
die ich früher nicht fotografiert hatte. Die<br />
acará-açú-Gewächse sind hier, wie dort, entlang<br />
ihrer Habitate anzutreffen. Meine Tauchgänge,<br />
nicht nur hier, sondern auch in den folgenden<br />
Lagos, sowie während einiger Nachtfänge <strong>und</strong><br />
meine Untersuchungen, brachten ans Tageslicht<br />
was ich noch von früher wusste: Heckel-Discus,<br />
überall, ob in den Lagos Iri, Lago Limão – hoch<br />
bis zum Lago Castanho (wo ich die nördlichste<br />
Discus-Verbreitung im Jatapu nachweisen konnte)<br />
– die alle Schwarzwasser führende Heckel-Discus-<br />
Habitate beherbergen <strong>und</strong> hauptsächlich entlang<br />
des rechten Jatapu-Ufers liegen. Also ganz sicher<br />
sind die Aussagen der unterschiedlichen Publikationen<br />
<strong>und</strong> der Internet-Angaben falsch. Aber ich<br />
wollte <strong>das</strong> ganze noch weiter untermauern, denn<br />
ich komme nur ab <strong>und</strong> zu in diese Region. Deshalb<br />
wollte ich auch den Discus-Fänger Boto der im<br />
Ort São Sebastião do Uatumã lebt <strong>und</strong> seit vielen<br />
Jahren acará-disco aus dieser Region nach Manaus<br />
liefert, befragen. Am letzten Tag, ganz früh, bat<br />
ich Britto den Fluss hinunter, in den Uatumã, bis<br />
zur Stadt zu fahren. Erneut kamen wir in den<br />
hohen Wellengang dieses gigantischen “Binnenmeeres”<br />
<strong>und</strong> gingen fast unter. Das Wasser schlug<br />
über unsere voadeira <strong>und</strong> wir schaukelten mit<br />
unserer Nußschale wie in einem Orkan. Aber Britto<br />
hielt eisern fest, so wie wir uns mit beiden Händen<br />
an der voadeira – wo es nur ging.<br />
DISCUS WILDLIFE<br />
Bild links: Heiko Bleher am Jatapu.<br />
Bild rechts: Typisches <strong>Diskus</strong> Habitat im<br />
Jatapu Einzug.<br />
Hier im acará-açú-Gebüsch, leben, verstecken<br />
<strong>und</strong> laichen Heckel-Discus ab. (über<br />
die acará-açú-Gewächse = Licania species,<br />
ihre Verbindung zu Heckel-Discus <strong>und</strong> anderen<br />
<strong>Diskus</strong> steht viel <strong>und</strong> ausführlich in<br />
„Blehers Discus“ - Band 1).<br />
87
DISCUS WILDLIFE<br />
Boto war mit seinen sieben Töchtern beim Essen<br />
<strong>und</strong> erzählte mir ausführlich zu unserem Thema,<br />
während er mir einen Teller mit farinha, getrocknetem<br />
Fleisch, schwarzen Bohnen <strong>und</strong> Reis<br />
herrüber reichte. Also, auch er bestätigte, <strong>das</strong><br />
Heckel-Discus nur im Jatapu-Gebiet vorkommen,<br />
im Mündungsgebiet gemischte Varianten (Naturhybriden;<br />
Blaue mit Heckel-Discus), braune<br />
<strong>und</strong> durchgesteifte nur im Uatumã, sogar hier<br />
gegenüber der Stadt, am rechten Ufer, gäbe es<br />
viele.<br />
Er erzählte mir noch, <strong>das</strong>s er nur zwischen Septemer<br />
<strong>und</strong> Dezember fangen kann. Er legt dann viele<br />
Hölzer, Baumstämme <strong>und</strong> Äste, am sandigen Ufer<br />
bei extremer Trockenheit in 3-4 Meter Tiefe aus<br />
<strong>und</strong> wartet dann tagelang, oft eine Woche, um<br />
danach mit dem großen Zugnetz alles ans Land<br />
zu ziehen. So würde er die meisten Discus fangen.<br />
Er versucht sie dann so gut es <strong>geht</strong> auszusortieren,<br />
die schlechten oder farblosen gleich zurück zu<br />
werfen, um nur die guten Tiere zu behalten. Die<br />
kämen dann in die Plastikbehälter, in eine hohe<br />
Salzkonzentration über drei Tage lang <strong>und</strong> alles<br />
was überlebt sei ges<strong>und</strong>.<br />
Das ist eine Methode der ich überhaupt nicht<br />
zustimmen kann. Wenn man sich überlegt was für<br />
einen Schock diese Tiere ausgesetzt werden. Nur<br />
um ein paar Vergleiche zu zeigen: Im Habitat der<br />
Blauen <strong>Diskus</strong> (z.T. Durchgestreifte, teils mit Perlmuster<br />
versehen <strong>und</strong> Braune <strong>Diskus</strong>, also Tiere<br />
88<br />
ohne Schmuckfarbe) waren im Uatumã am<br />
22.01.2004 um 14.00 Uhr folgende Wasserwerte<br />
gemessen: pH-Wert 6,48, in 2,5 m Tiefe 6,31 pH<br />
<strong>und</strong> der Leitwert lag bei 8,0 µS/cm (die Lufttempertur<br />
betrug 30°C im Schatten). Im Habitat von<br />
Heckel Discus, war z.B. im Lago Iri am 23.01.2004<br />
um 12.50 Uhr: pH-Wert 5,36, in 2,5 m Tiefe 5,03<br />
pH <strong>und</strong> der Leitwert lag bei 9,0 µS/cm (die Lufttemperatur<br />
betrug 35°C im Schatten). Übrigens<br />
war auch die Wassertempertur sehr hoch (höher<br />
als jemals zuvor in dieser Region): 32,2°C in 2,5<br />
m Tiefe <strong>und</strong> 29,8°C, ebenfalls in der Tiefe (jeweils<br />
respektive).<br />
Ein Nebenfluss des Hauptstromes ist der<br />
eigenliche Hafen von São Sebastião do<br />
Uatumã. Hier hat auch Boto seine Viveiros<br />
(Auffangstation für gefangene <strong>Diskus</strong>).
DISCUS WILDLIFE<br />
Bild linke Seite oben: In einigen der Schwarzwasser-Lagos im Jatapu-Gebiet steht <strong>das</strong><br />
Wasser förmlich unbeweglich still. Solche Plätze ziehen nicht nur Heckel-Discus vor.<br />
Bild oben: Habitat von Blauen <strong>Diskus</strong> (Symphysodon haraldi, SCHULTZ, 1960) im Rio<br />
Uatumã.<br />
Wenn also der liebe Discus Fänger<br />
Boto sie in seine extrem hohe Salzkonzentration<br />
setzt, dann steigt der<br />
Leitwert auf über 10.000 µS/cm<br />
<strong>und</strong> wer sich vorstellen kann was<br />
diese <strong>Diskus</strong>fische drei Tage lang<br />
durchmachen müssen, der kann sicher<br />
verstehen was passiert: Die<br />
gesamte Schutzhaut (Schicht) wird<br />
zerstört, die Lebensgr<strong>und</strong>lage der<br />
Fische, die Tiere bekommen einen<br />
unglaublichen Schock <strong>und</strong> sind auf<br />
eine lange Zeit geschwächt. Ihr<br />
natürliches Immunsystem völlig<br />
gestört (um nicht zu sagen zerstört).<br />
Nur wenn die (überlebenden) Tiere<br />
danach eine ganze Zeit lang erneut<br />
ihren natürlichen Verhältnissen angepasst<br />
werden – mindestens 3-4<br />
Wochen brauchen sie für eine Teilregenerierung<br />
– können wieder stabile,<br />
ges<strong>und</strong>e Discus daraus<br />
hervorkommen. Befördert Boto<br />
(oder ein anderer Fänger) sie aber<br />
gleich nach Manaus <strong>und</strong> setzt sie<br />
unterwegs <strong>und</strong> dort erneut dem<br />
Stress u.v.m. aus, dann werden die<br />
meisten der Tiere unweigerlich verenden.<br />
Das ist etwas, was die wenigsten<br />
verstehen… (oder nicht<br />
verstehen wollen?!).<br />
Bild oben:<br />
Heckel Discus Variante<br />
aus dem unteren Jatapu<br />
Einzugsgebiet.<br />
89
DISCUS WILDLIFE<br />
90<br />
Bildreihe links, von oben nach unten:<br />
Ein sehr schöner Natur-Hybride <strong>Diskus</strong>fisch,<br />
im Mündungsgebiet Jatapu-Uatumã<br />
gefangen.<br />
Ein noch relativ junger Heckel Discus aus<br />
der linken unteren Jatapu-lagoa.<br />
Ein sogenannter Blauer <strong>Diskus</strong> (Symphysodon<br />
haraldi, SCHULTZ 1960) aus dem<br />
Uatumã.<br />
Wir forschten noch in verschieden Uatumã-<br />
Habitaten der Blauen, mit den unterschiedlichsten<br />
Farben (<strong>und</strong> wenigen durchgestreiften Tieren –<br />
was ebenfalls eine Märchenerzählung ist) <strong>und</strong><br />
kehrten nachts nach Itapiranga zurück, um die<br />
katastrophale Erdstraße erneut auf uns zu nehmen.<br />
Wir erreichten diesmal unseren Flug nach Tabatinga<br />
am nächsten Morgen, aber Ashers Fiat war<br />
(fast) Schrottreif.<br />
Epilog:<br />
Ob Fiats aus Turin mehr aushalten, kann ich nicht<br />
sagen, nur soviel <strong>das</strong>s ich drei mal in meinem<br />
regen Leben (inzwischen muss ich etwas mehr als<br />
6 Millionen Straßenkilometer auf dem Buckel<br />
haben) einen Fiat gefahren bin. Einmal in Angola,<br />
ein brandneuen Fiat Punto, dem nach 1.600 km<br />
der gesamte Motorblock einfach auf die Straße<br />
krachte. Das zweite mal war es in Rondonia, Brasilien,<br />
wo ebenfalls ein Punto sich einfach entschloss<br />
auf einer Erdstraße über einen Stein<br />
fahrend mehrmals zu überschlagen, wo <strong>das</strong>s Auto<br />
nur noch Schrott <strong>und</strong> mein Arm gebrochen war.<br />
Und nun auch auf dieser verhältnismäßig kurzen<br />
Strecke mit den kaum 250 Kilometern, allerdings<br />
auch der schlechtesten Straße, wo <strong>das</strong> Auto<br />
ebenfalls am Ende seinen “Geist” aufgegeben hat<br />
bzw. schrottreif war.<br />
Zum Glück haben jedesmal die Fische diesen<br />
Transport überlebt, <strong>das</strong>s war <strong>das</strong> wichtigste!
DISCUS WILDLIFE<br />
Bild oben links: Auch ein Blauer<br />
<strong>Diskus</strong> aus dem gleichen Uatumã-<br />
Habitat wie der Blaue auf der linken<br />
Seite unten.<br />
Bild oben rechts:Bei diesem Tier<br />
fehlt jegliche Schmuckzeichnung/Schmuckfarbe.<br />
Bilder Mitte: Solch schöne Durchgestreiften<br />
<strong>Diskus</strong> kommen auch<br />
im Uatumã Gebiet vor - aber nicht<br />
im Jatapu.<br />
Bild unten links: Dieses schöne Exemplar<br />
stammt vom rechten<br />
Uatumã Ufer.<br />
91
HECKEL DISCUS<br />
Symphysodon discus<br />
HECKEL, 1840<br />
92
Die Allgemein als Heckel Discus<br />
bezeichneten Wildfänge (Symphysodon<br />
discus HECKEL,1840)<br />
gelten als wahre Herausforderung,<br />
wenn es darum <strong>geht</strong>, diese<br />
zu vermehren oder gar in Linie<br />
zu züchten.<br />
Andrzej Nowicki aus Polen gelang<br />
nun schon mehrfach die<br />
Zucht der Royals unter den<br />
<strong>Diskus</strong> Wildfängen.<br />
Seine <strong>Diskus</strong>-Gruppe sind<br />
Wildfänge aus der weitläufigen<br />
Rio Negro Region <strong>und</strong> haben<br />
nach einer angemessenen Quarantäne<br />
<strong>und</strong> einer mehrmonatigen<br />
Eingewöhnung im Aquarium<br />
Paare gebildet.<br />
HECKEL DISCUS<br />
Nachzucht erfolgreich!<br />
Fotos: Andrzej Nowicki<br />
Mittlerweile züchtet Herr A. Nowicki<br />
mit zwei Discus Wildfang<br />
Paaren <strong>und</strong> die ersten F1 Tiere<br />
sind auch schon etwas mehr als<br />
ein Jahr alt.<br />
Erstklassiges<br />
Futter <strong>und</strong> eine<br />
einwandfreie<br />
biologische Filterung<br />
mit Wasserwerten<br />
ähnlich<br />
dem des Heimat-<br />
Biotopes sind zur<br />
Zucht unabdingbar.<br />
Mit seinen zwei<br />
Wildfang Paaren<br />
möchte sich der<br />
Discus Hobbyist einen Heckel<br />
Discus Zuchtstamm aufbauen.<br />
Die Chancen dafür stehen mehr<br />
als gut!<br />
93
HECKEL DISCUS<br />
94<br />
Wir erinnern uns:<br />
Im Jahre 1833 fing der österreichische<br />
Naturforscher Dr. h. c. Johann NATTERER<br />
am unteren Rio Negro diese diskusscheibenförmigen<br />
Fische welche dann im<br />
Jahre 1840 von Johann Jacob HECKEL<br />
wissenschaftlich zum erstenmal beschrieben<br />
wurden.<br />
Bild oben links:<br />
Diese vier Monate alten Nachzuchten zeigen<br />
bereits den breiten, markanten <strong>und</strong><br />
typischen fünften Heckel-Balken.<br />
Bild links:<br />
Die Tiere sind ein gutes halbes Jahr alt<br />
<strong>und</strong> von der Form kreisr<strong>und</strong> - wie eine<br />
<strong>Diskus</strong>scheibe. Die erste, fünfte <strong>und</strong> neunte<br />
Querstreifenbinde ist bei allen Nachzuchten<br />
deutlich sichtbar.<br />
Bild links:<br />
Man muß schon genau<br />
hinsehen, um zu erkennen<br />
<strong>das</strong>s hier zwei Fische<br />
vor dem an der Seitenscheibe<br />
klebenden Tonziegel<br />
stehen.<br />
Das Pärchen steht nebeneinander<br />
vor seinem Gelege<br />
<strong>und</strong> pflegt die Eier.<br />
Schmutzpartikel werden<br />
mit Hilfe der Brustflossen<br />
weg gefächelt.<br />
Gleichzeitig versuchen<br />
die Tiere so sauerstoffreicheres<br />
Wasser den Eiern<br />
zu zuführen. Verpilzte Eier<br />
werden mit dem Maul<br />
entfernt.
HECKEL DISCUS<br />
Bild oben:<br />
Nahaufnahme von r<strong>und</strong> 10 Tage alten Heckel Jungfischen, die am Körper der Mutter den<br />
Nährschleim (allgemein auch als Hautsekret bezeichnet) abweiden.<br />
Wir erinnern uns:<br />
Günter Wagenbrenner gelang<br />
die Zucht der Heckel<br />
Discus damals in Hamburg.<br />
Allerdings eher durch die<br />
Beihilfe "Fortunas", da die<br />
Tiere durch einen über<br />
Nacht eingetretenen pH-<br />
Wert Sturz zum ablaichen<br />
animiert wurden.<br />
In Polen ist Herr Nowicki einer<br />
der wenigen großen <strong>Diskus</strong><br />
Züchter.<br />
Zur Zucht stellt Herr A. Nowicki<br />
<strong>das</strong> Wasser auf folgende Werte<br />
ein: pH-Wert zwischen 3,7 <strong>und</strong><br />
4,5 pH (lieber näher zur unteren<br />
Grenzzahl); Gesamthärte 3 °dh;<br />
Karbonathärte zwischen 0 bis 1°<br />
KH; Temperatur 28 °C.<br />
Als Filtersystem hat Andrzej<br />
Nowicki einen großen Zentral-<br />
Biofilter im Einsatz, der auch<br />
nur ca. alle 2 Jahre gereinigt<br />
wird. Ein Vorfilter mit Filterschaumstoff<br />
bestückt hält die<br />
groben Schmutzteilchen zurück.<br />
Dieser Filterschaum wird auch<br />
alle paar Tage ausgewaschen.<br />
Biobälle <strong>und</strong> Schaumstoff sind<br />
die Hauptfiltermedien in seinem<br />
Filtersystem. In jedem Aquarium<br />
befinden sich noch zusätzlich<br />
handelsübliche luftbetriebene<br />
Schwamm-Innenfilter.<br />
"Ein einfaches Filtersystem mit<br />
einer guten Biologie ist <strong>das</strong><br />
Wichtigste" sagt der Hobbyist.<br />
95
DISKUSZUCHT JAPAN<br />
96
Der Hobbyzüchter<br />
Akifumi Nakagawa<br />
aus Japan<br />
gibt Einblick in seine<br />
<strong>Diskus</strong>zucht <strong>und</strong> zeigt<br />
seine rotgründige<br />
wildfangnahe<br />
Zuchtlinie.<br />
Text: M. J. Schönefeld<br />
Fotos: Akifumi Nakagawa<br />
DISKUSZUCHT JAPAN<br />
97
DISKUSZUCHT JAPAN<br />
Bild oben:<br />
Die <strong>Diskus</strong> Larven sind frei geschwommen <strong>und</strong><br />
suchen am Körper ihrer Mutter Schutz <strong>und</strong><br />
erste Nahrung.<br />
Bild darunter:<br />
Das Cuipeua Paar pflegt <strong>das</strong> Gelege vorbildlich.<br />
Die intensive Rotfärbung des weiblichen Tieres<br />
während der Brutpflege ist um einiges stärker<br />
als im nicht brutpflegenden Zustand.<br />
Bildreihe rechte Spalte:<br />
Im Dachgeschoss baute sich der Hobbyzüchter<br />
seinen Zuchtraum mit Rohrleitungen <strong>und</strong> zum<br />
Teil bis zu vier Aquarien übereinander. Große<br />
Biofilter <strong>und</strong> zusätzliche Luftheber Innenfilter<br />
sind hier die Filterung der ersten Wahl.<br />
98
Bild oben:<br />
Rote Mückenlarven werden gerne<br />
<strong>und</strong> gierig gefressen. Futterreste<br />
werden mehrmals täglich abgesaugt.<br />
Bilder rechts:<br />
Seit 22 Jahren züchtet der 45-jährige<br />
Hobbyist Akifumi Nakagawa <strong>Diskus</strong>fische<br />
in Japan.<br />
DISKUSZUCHT JAPAN<br />
99
DISKUS ZUCHTJAPAN<br />
Bild rechts:<br />
Vorbildliches Brutpflegeverhalten des Zuchtpaares.<br />
Bild unten:<br />
8 Monate alte Nachzuchten die schon beginnen<br />
auszufärben. Die voll durchgestreifte Färbung<br />
der männlichen Tiere tritt aber erst in einem<br />
Alter von r<strong>und</strong> 16 Monaten ein.<br />
Bildreihe rechts unten:<br />
Wenige Tage alte <strong>Diskus</strong> Larven beim abweiden<br />
des Nährschleims an den Elterntieren.<br />
100
Jungfische bleiben bis zu<br />
einer Größe von r<strong>und</strong> 2 cm<br />
bei den Eltern <strong>und</strong> werden<br />
erst danach separat gesetzt.<br />
Bei der Zusammenstellung<br />
der Zuchtpaare legt Aki<br />
großen Wert auf harmonisch<br />
miteinander lebenden<br />
Paaren.<br />
Ein herrliches Royal Blue<br />
Männchen mit excellenter<br />
Streifung/Linierung <strong>und</strong><br />
kreisr<strong>und</strong>er Form,<br />
so sollen <strong>Diskus</strong>fische<br />
aussehen!<br />
DISKUSZUCHT JAPAN<br />
101
IMPRESSUM<br />
Symphysodon-Fachjournal<br />
Edition Best of <strong>Diskus</strong> 2010/2011<br />
1. Jahrgang<br />
Print Edition: ISSN 2192 - 2748<br />
eBook Edition: ISSN xxxx-xxxx (folgt)<br />
© 2011 bei DPS-Verlag Alle Rechte vorbehalten.<br />
Herausgeber:<br />
DPS-Verlag<br />
Discus<br />
Publishing<br />
Schönefeld<br />
Verlag<br />
Michael J. Schönefeld<br />
Voßkuhle 18<br />
D - 44141 Dortm<strong>und</strong><br />
Telefon 0231 / 4387408<br />
(Mo - Fr 19.00 - 21.oo Uhr)<br />
eMail: DPS-Verlag@gmx.de<br />
http://www.<strong>Diskus</strong>-Welt.com<br />
Redaktion:<br />
Michael J. Schönefeld<br />
Es gilt Anzeigenpreisliste<br />
Nr. 01/2010.<br />
Artwork: DPS-Verlag<br />
Druck: Laser Line, Berlin<br />
Erscheinungsweise:<br />
1 mal jährlich, Anfang des 3.Quartals<br />
Das Symphysodon-Fachjournal Edition Best of <strong>Diskus</strong><br />
<strong>und</strong> alle enthaltenen Artikel <strong>und</strong> Fotos sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Jede Verwertung (Reproduktion,<br />
elektronische Speicherung) außerhalb der engen Grenzen<br />
des Urheberrechtsgesetzes ist ohne schriftliche Genehmigung<br />
des Herausgebers unzulässig <strong>und</strong> strafbar. Namentlich<br />
gekennzeichnete Beiträge geben nicht<br />
unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Leserbriefe,<br />
sachliche Kritik, Anfragen <strong>und</strong> Verbesserungsvorschläge<br />
sind willkommen. Für unverlangt eingesandte<br />
Fotos/Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung.<br />
Durch <strong>das</strong> Einsenden von Fotos stellt der Absender den<br />
Verlag von Ansprüchen Dritter frei. Für Schäden die<br />
durch Nachahmung veröffentlichter Beiträge entstehen,<br />
können weder der Verlag noch die Autoren haftbar<br />
gemacht werden. Die Nennung von Produkten <strong>und</strong> Firmen<br />
dient ausschließlich Informationszwecken <strong>und</strong> stellt<br />
weder Warenmissbrauch noch Werbung dar.<br />
Erfüllungsort <strong>und</strong> Gerichtsstand ist Dortm<strong>und</strong>.<br />
102<br />
Zu guter letzt:<br />
Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei ALLEN<br />
die direkt oder indirekt zur Entstehung der vorliegenden<br />
Publikation beigetragen haben. Angefangen<br />
bei den Autoren <strong>und</strong> Fotografen, übergehend zu den<br />
Werbepartnern bis hin zu den vielen wertvollen<br />
Gesprächen mit meinen <strong>Diskus</strong>fre<strong>und</strong>en r<strong>und</strong> um<br />
den Globus.<br />
Danke thanks gracias eyvallah merci<br />
Heiko BLEHER, Natasha KHARDINA,<br />
Günter WAGENBRENNER, Norbert<br />
KLEMP, Jörg RÖMER, Bernd DEGEN,<br />
Michael DEGEN, Andrzej NOWICKI,<br />
Marcus STÖCKER, Yann HOIRET,<br />
Victor LIM, WWF Deutschland, Gerd<br />
SCHULZ, Mike O'SULLIVAN, Kersten<br />
OPITZ, Cüneyt BIROL, Kuo-yun KUAN,<br />
Stefano TONCELLI, Christian PEDONE,<br />
Jean-Paul GOURDET, Klaus SCHMITZ,<br />
Akifumi NAKAGAWA, Martin<br />
SCHMELZER, Bruno TRIMMEL,<br />
Hudson CRIZANTO<br />
gracias eyvallah merci Danke thanks<br />
Ihr<br />
Michael J. Schönefeld<br />
erscheint Mitte Juli 2012.
Das NEUE DISKUS Jahrbuch<br />
in einer kleinen Auflage als<br />
geb<strong>und</strong>enes Buch -<br />
LIMITED PRINT EDITION.<br />
JETZT BESTELLEN.