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Fernsehen aus dem Netzwerk

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FEATURE Selfmade IPTV<br />

<strong>Fernsehen</strong><br />

<strong>aus</strong> <strong>dem</strong><br />

<strong>Netzwerk</strong><br />

Teil 3<br />

148 TELE-audiovision International — The World‘s Largest Digital TV Trade Magazine — 09-10/2013 — www.TELE-audiovision.com www.TELE-audiovision.com — 09-10/2013 — TELE-audiovision International — 全球发行量最大的数字电视杂志 149<br />

■<br />

This is how our test<br />

centre looked like for<br />

this report.<br />

• Grundlagen der Datenübertragung im <strong>Netzwerk</strong><br />

• was bedeutet TCP, UDP und RTP<br />

• Auslatung des <strong>Netzwerk</strong>s<br />

• <strong>Netzwerk</strong>verkabelung macht alle übrigen Kabel<br />

überflüssig<br />

• für zuverlässigen Betrieb sind 1000MBPS<br />

Nezwerke vorzuziehen


FEATURE Selfmade IPTV<br />

Vitor Martins Augusto<br />

Zum Thema IPTV findet man im<br />

Internet sehr viel Lektüre, doch<br />

diese ist oftmals nicht einfach zu<br />

verstehen, denn die Texte sind sehr<br />

langatmig und kompliziert und setzen<br />

einiges an Grundwissen vor<strong>aus</strong>.<br />

Ein Grund für den schweren Einstieg<br />

in die Materie ist darin zu finden,<br />

dass die meisten Texte nicht für TV-<br />

Installateure gedacht sind, sondern<br />

für <strong>Netzwerk</strong>-Spezialisten und IT-<br />

Administratoren: zwei Welten stoßen<br />

hier zusammen! Unser Ziel ist<br />

es deshalb, Ihnen als TELE-audiovision<br />

Leser etwas Zeit zu sparen und<br />

direkt das wichtigste zu erklären.<br />

Der Einstieg in IPTV wird prinzipiell<br />

wegen diesen Schlagwörtern erschwert:<br />

TCP, UDP, RTP, Multicasting und Unicasting.<br />

Dabei handelt es sich aber gar<br />

nicht um weltbewegendes.<br />

TCP kennt praktisch jeder, der heutzutage<br />

einen Computer oder ein Tablet<br />

benutzt und damit in das Internet geht.<br />

Dieses <strong>Netzwerk</strong>-Protokoll reguliert die<br />

Kommunikation zwischen den verschiedenen<br />

Computern. Daten werden als<br />

kleine Pakete versendet, die vom Sender<br />

zum Empfänger von Computer zu<br />

Computer wandern.<br />

Damit ein Paket nicht verloren geht,<br />

enthält es die Adresse des Senders und<br />

des Empfängers. Außer<strong>dem</strong> enthält das<br />

Paket auch eine Checksumme, die sich<br />

<strong>aus</strong> den enthaltenen Daten errechnet<br />

und es so am Empfänger ermöglicht,<br />

festzustellen, ob das Paket auch korrekt<br />

und unversehrt angekommen ist.<br />

Das besondere an TCP ist, dass der<br />

Sender die einzelnen Pakete versendet,<br />

diese jedoch im Speicher belässt, bis<br />

vom Empfänger eine Bestätigung zum<br />

Empfang zurückkommt. Ist dies der Fall,<br />

kann der Sender die Daten des korrekt<br />

empfangenen Paketes vergessen, ansonsten<br />

wird dieses Paket erneut versendet<br />

und zwar solange, bis die Empfangsbestätigung<br />

zurückkommt. Die<br />

Reihenfolge in welcher die einzelnen Datenpakete<br />

empfangen werden ist nicht<br />

wichtig – sie werden am Empfänger wieder<br />

richtig einsortiert.<br />

Als Analogie kann man sich TCP wie<br />

eine Amateurfunk-Verbindung zweier<br />

Funker vorstellen: der erste sendet einen<br />

größeren Text und wartet nach je<strong>dem</strong><br />

Satz, dass der zweite Funker den<br />

empfangenen Satz mit einem „Roger“<br />

bestätigt. Hat er diesen nicht verstanden,<br />

wird er eben noch einmal gesendet.<br />

Für Datenübertragung ist dieses Pro-<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

tokoll ideal, denn es garantiert, dass die<br />

Daten korrekt und unversehrt ankommen.<br />

Für eine Live-Übertragung von Audio<br />

und/oder Video ist dieses Protokoll<br />

allerdings weniger gut geeignet, denn es<br />

gibt zwei Probleme:<br />

- Die Bilder (oder der Ton) müssen in<br />

der richtigen Reihenfolge ankommen.<br />

Was nützt es daher, wenn das dritte<br />

150 TELE-audiovision International — The World‘s Largest Digital TV Trade Magazine — 09-10/2013 — www.TELE-audiovision.com<br />

1. Schematics of a MULTICAST<br />

transmission. The server sends<br />

one stream to the switch. The<br />

transmission is then forwarded<br />

to all connected devices.<br />

2. Schematics of a UNICAST<br />

transmission. The server sends<br />

one stream to the switch, but<br />

this time the stream is only<br />

forwarded to one specific client.<br />

Notice how the remaining ports<br />

are fully available for other<br />

communications.<br />

3. Analogy of UDP: one<br />

transmitter sends information,<br />

regardless of how many<br />

listeners there are. Also,<br />

there is no feedback to the<br />

transmitter. If a listener misses<br />

a part or if he cannot correctly<br />

receive the transmission, there<br />

is nothing to do about it – the<br />

transmitter will never know!<br />

4. Analogy of TCP: one<br />

transmitter sends information<br />

to one listener. The reception<br />

of every sentence has to be<br />

confirmed by the listener. If he<br />

missed the sentence or if he<br />

did not understand it clearly,<br />

the transmitter will send the<br />

sentence again.<br />

Frame verloren gegangen ist und nach<br />

<strong>dem</strong> siebten erneut gesendet wird?<br />

- Die Checksumme ist überflüssig,<br />

denn wenn die Bilddaten eines Frames<br />

nicht korrekt empfangen wurden, dann<br />

ist es trotz<strong>dem</strong> zu spät, dieses Frame<br />

erneut zu senden.<br />

Wegen dieser Gründe eignet sich für<br />

Live-Übertragungen von Audio und Vi-


1<br />

deo das UDP Protokoll. Hier<br />

handelt es sich um ein stark<br />

vereinfachtes Protokoll, in<br />

<strong>dem</strong> die Datenpakete ohne<br />

Checksumme versendet werden.<br />

Außer<strong>dem</strong> erwartet der<br />

Sender keinerlei Rückmeldung<br />

vom Empfänger. Tatsächlich<br />

ist es <strong>dem</strong> Sender im<br />

1. DekTec DTE-3137 in action. Amazing how much<br />

performance has been fitted in such a small<br />

device – yet, it can inject a complete DVB-S/S2<br />

transponder into the network.<br />

2. In order to be able to work with IPTV, we had<br />

to get ourselves a gigabit switch. These are<br />

very cheap now, so there is no excuse to keep<br />

struggling with 100MBPS technology.<br />

3. The Dexing NDS3975 in action: it is receiving<br />

three transponders (one from its internal tuner,<br />

Multicast-Modus sogar egal,<br />

wer überhaupt zuhört.<br />

Analog zu UDP kann man<br />

sich eine Radiosendung vorstellen:<br />

der Moderator liest<br />

die Nachrichten vor, ohne zu<br />

wissen wer zuhört und ohne<br />

zu wissen, wie gut der Empfang<br />

ist und ob der Zuhörer<br />

152 TELE-audiovision International — The World‘s Largest Digital TV Trade Magazine — 09-10/2013 — www.TELE-audiovision.com<br />

alle Sätze korrekt verstanden<br />

hat.<br />

Im Gegensatz zu TCP sollte<br />

man bei UDP über eine<br />

zuverlässige <strong>Netzwerk</strong>anbindung<br />

zwischen Sender und<br />

Empfänger verfügen, denn<br />

sonst kommt keine zuverlässige<br />

Sendung zustande.<br />

one from the Topreal TP-1011 through ASI and<br />

one from the DekTec DTE-3137 through IP). It then<br />

multiplexes a new transponder which is output<br />

through ASI and IP (on a different IP). Amazing!<br />

4. This picture shows one clear advantage of<br />

using only IPTV within a studio or head-end<br />

station: notice the blue network cable – this<br />

single cable is enough to transport all required<br />

information. Actually, all other cables could be<br />

removed (except for the LNB-cable, in case you<br />

want to use the internal tuner).<br />

2<br />

3<br />

4


Bei RTP handelt es sich<br />

nicht um ein grundlegendes<br />

Protokoll wie TCP oder UDP.<br />

Im Gegenteil: RTP ist eine auf<br />

UDP aufbauende Protokoll-<br />

Schicht. Das bedeutet, dass<br />

für RTP als Grundlage immer<br />

UDP benutzt wird. RTP bietet<br />

jedoch zusätzlich einige<br />

Funktionen, die die Audio-<br />

und Video-Liveübertragungen<br />

enorm verbessern:<br />

- Identifikation der Daten<br />

- Zeitstempel zur Synchronisation<br />

zwischen Audio und<br />

Video<br />

- Einhaltung der Reihenfolge<br />

der MPEG Frames<br />

- Besonderer Umgang mit<br />

MPEG Key-Frames<br />

Es spricht alles dafür, RTP<br />

einzusetzen, wenn alle beteiligten<br />

Geräte dieses Protokoll<br />

unterstützen.<br />

Bei Multicasting wird ein<br />

Audio/Video-Stream einfach<br />

gesendet, ohne dass ein bestimmter<br />

Adressat angegeben<br />

wurde. Diese Sendung<br />

wird vom <strong>Netzwerk</strong> an alle<br />

Teilnehmer weitergereicht<br />

und diese können entscheiden,<br />

ob sie den Stream empfangen<br />

möchten, oder nicht.<br />

Dies ist natürlich immer dann<br />

sehr praktisch, wenn mehrere<br />

Benutzer denselben<br />

Stream empfangen möchten.<br />

Ohne dass weitere <strong>Netzwerk</strong>-Bandbreite<br />

zwischen<br />

<strong>dem</strong> Sender und <strong>dem</strong> Switch<br />

verbraucht wird, können so<br />

beliebig viele Benutzer zuschauen.<br />

Da der Switch allerdings<br />

sämtliche Datenpakete intern<br />

verwalten muss kommt<br />

es schnell vor, dass dieser<br />

überlastet wird, wenn es<br />

sich um ein billiges SOHO-<br />

Produkt („Small Office, Home<br />

Office“) handelt und parallel<br />

zwischen den verschiedenen<br />

Benutzern noch weitere<br />

Daten untereinander <strong>aus</strong>ge-<br />

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1. Wireshark capturing the network traffic. Beware that<br />

lots of data is captured during a IPTV broadcast. You<br />

should only capture data for some seconds, otherwise<br />

it will take ages to process all captured packets.<br />

2. After capturing the network traffic for a short<br />

period, there are many analysis tools available within<br />

Wireshark. This picture shows where the traffic<br />

originated. It can be clearly seen that the devices with<br />

IP-address 192.168.1.149 and 192.168.1.210 generated a<br />

huge amount of traffic. Notice the destination IP: they<br />

are multicasting IPs<br />

3. All captured packets can be analyzed individually and<br />

the contents can be viewed, while the header is shown<br />

in a more detailed way.<br />

t<strong>aus</strong>cht werden. Wenn man<br />

dann zum Beispiel Benutzer<br />

2 gar nicht am Multicast<br />

teilhaben will, sondern eine<br />

größere Datei zum Benutzer<br />

3 senden möchte, kann es<br />

passieren, dass diese Datenübertragung<br />

nur zähflüssig<br />

oder eben gar nicht mehr<br />

funktioniert. Um Multicasting<br />

1<br />

einzusetzen, reicht es, als<br />

IP-Zieladresse eine beliebige<br />

IP-Adresse von 224.0.0.0 bis<br />

239.255.255.255 zu konfigurieren.<br />

Dieser Adressraum<br />

wird von allen beteiligten Geräten<br />

für Multicast verwendet.<br />

Ganz nebenbei: Multicast<br />

wird nicht nur für IPTV ge-<br />

2<br />

3


4. This graph shows the bandwidth<br />

during the captured transmission. Interestingly,<br />

the bandwidth is not constant,<br />

when displayed in millisecond interval.<br />

5. This graph shows the bandwidth of<br />

the same transmission, but as Bits/<br />

second. With just two transponders fed<br />

into the network, a 100MBPS switch<br />

is working at its limit. In fact, we tried<br />

to use a 100MBPS switch and it froze<br />

nutzt, sondern immer<br />

dann, wenn die gleichen<br />

Daten an mehrere<br />

Computer gleichzeitig<br />

gesendet werden sollen,<br />

zum Beispiel wenn<br />

man über das <strong>Netzwerk</strong><br />

mehrere Computer<br />

auf einmal installieren<br />

möchte. So installieren<br />

IT-Profis zum Beispiel<br />

in Universitäten oder in<br />

Großbetrieben auf hunderten<br />

von Computern<br />

deren Betriebssystem in<br />

einem Durchgang.<br />

Beim Unicasting wird<br />

der Stream im Gegensatz<br />

zum Multicasting<br />

vom Sender nur an einen<br />

gezielten Empfänger<br />

versendet. Dies hat<br />

den Vorteil, dass das<br />

<strong>Netzwerk</strong> für die restlichen<br />

Benutzer nicht<br />

belastet wird und deren<br />

Datenverkehr deshalb<br />

normal funktioniert. Im<br />

Switch werden die Daten<br />

zwischen den Eingängen<br />

des Servers und<br />

des Benutzers geleitet,<br />

die restlichen Ports des<br />

Switches bleiben jedoch<br />

frei.<br />

Nachteilig ist der Umstand,<br />

dass für jeden<br />

weiteren Benutzer der<br />

gesamte Stream separat<br />

erneut versendet<br />

werden muss. Schnell<br />

ist somit die verfügbare<br />

Bandbreite des <strong>Netzwerk</strong>es<br />

überlastet und<br />

after a few seconds. A regular operation<br />

was only possible using a 1000MBPS<br />

switch.<br />

6. Using DekTec’s StreamXpert software,<br />

which already has been tested<br />

in TELE-satellite 11-12/2012, together<br />

with the professional DekTec DTE-3137<br />

receiver, one has much more feedback<br />

about the IPTV broadcast. Notice<br />

the lower left corner: a graph shows<br />

5 6<br />

156 TELE-audiovision International — The World‘s Largest Digital TV Trade Magazine — 09-10/2013 — www.TELE-audiovision.com<br />

continuously the occupied network<br />

bandwidth.<br />

7. StreamXpert can show all possible<br />

information about the streamed<br />

transponder, including the programme<br />

clock reference (PCR), required for<br />

correct synchronization of audio and<br />

video. This allows editing the timestamps<br />

in order to compensate for any<br />

detected errors.<br />

4<br />

7


esonders die Verbindung<br />

vom Server zum Switch muss<br />

der enormen Datenmenge<br />

standhalten können.<br />

Schnell kommt die Frage,<br />

ob man IPTV mit 100MBPS<br />

oder doch lieber mit<br />

1000MBPS (oft auch 1GBPS<br />

oder 1GBit/s bezeichnet) betreiben<br />

soll. Die Antwort ist<br />

nicht leicht, denn es hängt<br />

ultimativ davon ab, wie man<br />

IPTV und das <strong>Netzwerk</strong> nutzen<br />

möchte. Wenn lediglich<br />

verschiedene Receiver einzelne<br />

Transponder über Uni-<br />

158 TELE-audiovision International — The World‘s Largest Digital TV Trade Magazine — 09-10/2013 — www.TELE-audiovision.com<br />

8 9<br />

10<br />

11<br />

cast zu einem oder mehreren<br />

Multiplexer leiten sollen, dann<br />

kann durch<strong>aus</strong> ein 100MBPS<br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>aus</strong>reichen. Oftmals<br />

verfügen professionelle<br />

Receiver nur über 100MBPS<br />

<strong>Netzwerk</strong>schnittstellen, was<br />

in Anbetracht der Bandbreite<br />

8. Despite having a perfect<br />

picture, StreamXpert indicates<br />

some errors in PAT and PMT.<br />

Interestingly; these were<br />

already present in the original<br />

DVB-S stream…<br />

9. Useful information provided<br />

by StreamXpert: the grid<br />

view, where all active services<br />

within the stream are mapped<br />

according to their PID.<br />

10. Meanwhile, we monitor<br />

our Dexing NDS3975 with<br />

the SnmpNMS management<br />

software. This application<br />

gives us remote access to the<br />

internals of this integrated<br />

professional receiver.<br />

11. On the Mux-tab, we can<br />

specify which channels of<br />

the three different incoming<br />

transponders (through the<br />

internal tuner, ASI-in and IPTV)<br />

we want to output.<br />

gängiger DVB-S/S2 Transponder,<br />

die im Durchschnitt<br />

50MBPS an Daten transportieren,<br />

auch <strong>aus</strong>reichen sollte.<br />

Auch alle uns bekannten<br />

IPTV-Receiver verfügen nur<br />

über einen 100MBPS <strong>Netzwerk</strong>anschluss.<br />

Warum also<br />

auf eine 1000MBPS Infrastruktur<br />

aufrüsten? Am Einfachsten<br />

lässt es sich so erklären:<br />

wenn Autos nur mit<br />

90 km/h fahren können, dann<br />

reicht im Prinzip eine Landstraße.<br />

Wenn aber viele Autos<br />

gleichzeitig fahren, dann<br />

lohnt sich eine Autobahn<br />

trotz<strong>dem</strong>, obwohl die Autos<br />

nur mit maximal 90km/h<br />

fahren. Ein 100MBPS-Switch<br />

ist für diese Geschwindigkeit<br />

<strong>aus</strong>gelegt und neigt dazu in<br />

die Knie zu gehen, wenn an<br />

allen Ports gleichzeitig hohe<br />

Transferraten anfallen. Ein<br />

1000MBPS-Switch kann intern<br />

einfach viel mehr Daten<br />

verarbeiten.<br />

Möchte man eine Gemeinschaftsanalage,<br />

ein Hotel


oder ein H<strong>aus</strong> mit IPTV versorgen,<br />

bei <strong>dem</strong> das <strong>Netzwerk</strong><br />

auch für andere Dienste<br />

(Internet, File Sharing,<br />

VOIP, usw.) zuständig sein<br />

soll, dann empfehlen wir<br />

<strong>aus</strong>drücklich ein 1000MBPS<br />

<strong>Netzwerk</strong>. Dies gilt in heutigen<br />

Tagen sowieso als Standard<br />

und ein Upgrade von einem<br />

existierenden 100MBPS<br />

<strong>Netzwerk</strong> auf ein 1000MBPS<br />

<strong>Netzwerk</strong> sollte keine größeren<br />

Probleme bereiten, wenn<br />

es sich beim verlegten Kabel<br />

um Kabel der Kategorie<br />

CAT-5e oder CAT-6 handelt.<br />

Ist dies nicht der Fall, sollte<br />

das Kabel durch aktuelles<br />

CAT-6 Kabel ersetzt werden.<br />

Weiterhin müssen die Switches<br />

gewechselt werden und<br />

bei älteren Computern sollte<br />

man darauf achten, ob der<br />

<strong>Netzwerk</strong>adapter auch für<br />

1000MBPS <strong>aus</strong>gelegt ist.<br />

Um sich einen Überblick<br />

des <strong>Netzwerk</strong>es zu verschaffen,<br />

lohnt es sich sogenannte<br />

„<strong>Netzwerk</strong>-Monitoring Programme“,<br />

oft auch „<strong>Netzwerk</strong>-Sniffer“<br />

genannt, einzusetzen.<br />

Diese Programme<br />

protokollieren alle Datenpa-<br />

kete, die im <strong>Netzwerk</strong> versendet<br />

werden.<br />

Damit dies technisch möglich<br />

ist, muss man eine besondere<br />

Software einsetzen,<br />

die sich WinPcap nennt. Win-<br />

Pcap versetzt die <strong>Netzwerk</strong>karte<br />

des Computers in den<br />

„promiscuos“ Modus, in welchem<br />

die <strong>Netzwerk</strong>karte alle<br />

Datenpakete annimmt, also<br />

nicht nur die gezielt an den<br />

Rechner versendeten Pakete,<br />

sondern alle. Weiterhin bietet<br />

WinPcap eine Schnittstelle<br />

für Applikationen an, die so<br />

Zugriff auf diese Datenpakete<br />

160 TELE-audiovision International — The World‘s Largest Digital TV Trade Magazine — 09-10/2013 — www.TELE-audiovision.com<br />

12<br />

bekommen. Das bekannteste<br />

und beliebteste Programm<br />

zur <strong>Netzwerk</strong>überwachung<br />

ist Wireshark. Die Grundvor<strong>aus</strong>setzung<br />

ist WinPcap und<br />

schon kann der gesamte Datenverkehr<br />

protokolliert werden.<br />

So erkennt man schnell,<br />

welche IP-Adressen welche<br />

Pakete von welchen Computern<br />

anfordern, ob im <strong>Netzwerk</strong><br />

Multicasting eingesetzt<br />

wird, welche Bandbreiten<br />

belegt werden, usw. Die gute<br />

Nachricht: WinPcap und Wireshark<br />

sind kostenlos.<br />

Sei es im Studio oder in der<br />

Kopfstation: IPTV etabliert<br />

sich zu einer omnipräsenten<br />

Lösung, wenn es um die Verteilung<br />

von Audio- und Video-<br />

Signalen geht. Es ergeben<br />

sich viele Vorteile, egal ob<br />

IPTV für die interne Verteilung<br />

innerhalb einer Kopfstation<br />

genutzt wird oder beim<br />

direkten Zuspielen zum Endkunden.<br />

Alleine der Umstand, dass<br />

sämtliche Daten über nur<br />

ein Kabel versendet werden<br />

können ist es wert, sich mit<br />

dieser Technik <strong>aus</strong>einander<br />

zu setzen.<br />

12. To check our IPTV streams<br />

within the network, we use VLC.<br />

13. TSReader Professional is an<br />

excellent tool when it comes to<br />

analyze transponder streams.<br />

Instead of just rendering the<br />

channel, TSReader shows<br />

all PIDs and their respective<br />

bandwidth.<br />

13

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