Spalthämmer
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54 SELBST 10/2002<br />
RATGEBER & TECHNIK<br />
Außerdem stets mit gespreizten Beinen arbeiten,<br />
um die Beine zu schützen.<br />
• Schlagen Sie nie mit Metall (etwa einem<br />
Hammer) auf den Metallkopf des Spalthammers.<br />
Da der Kopf gehärtet ist, könnte der<br />
Hammer stark zurückspringen, außerdem<br />
können sich Metallstücke lösen und zu gefährlichen<br />
Geschossen werden. Wenn sich der Kopf<br />
des Spalthammers im Holz verkeilt hat, können<br />
Sie ihn am besten mit wiegenden Bewegungen<br />
des Stiels befreien.<br />
• Mit dem flachen Teil des Kopfes darf nicht<br />
auf gehärtetes Metall geschlagen werden.<br />
Spaltkeile aus Metall bestehen aus hartlegiertem<br />
Aluminium, ältere Modelle auch noch aus<br />
ungehärtetem Stahl (inzwischen bei den Profis<br />
im Forst verboten). Tragen Sie bei der<br />
Arbeit mit Spaltkeilen aus Metall eine Schutzbrille<br />
– das ist auch beim Holzspalten generell<br />
empfehlenswert.<br />
• Spalten Sie möglichst das frisch geschlagene<br />
Holz, denn das geht am leichtesten. Im<br />
Herbst gefällte Bäume sollten spätestens im<br />
Frühjahr gespalten werden. Ist das Holz beim<br />
Spalten zu hart, kann die Schneide eines<br />
Spalthammers aufgrund des großen Keilwinkels<br />
von der Holzoberfläche abprallen – das<br />
ist nicht nur äußerst unangenehm, sondern<br />
kann auch gefährlich werden.<br />
• Sorgen Sie für eine scharfe Schneide. Am<br />
besten jeweils vor Beginn der Arbeit die Klinge<br />
mit einem Abziehstein bearbeiten, grobe<br />
Riefen zuvor mit einem Schleifstein begradigen.<br />
Achten Sie jedoch darauf, die Form der<br />
Schneide zu erhalten.<br />
Lagern Sie nur gespaltenes Kaminholz, denn<br />
ungespaltene Stammteile könnten von innen<br />
heraus faulen. Brennholz muss vor dem Verfeuern<br />
übrigens mindestens zwei Jahre lagern<br />
– sonst droht eine Versottung der Feuerstelle;<br />
im Extremfall könnte es dann zu einem Teerbrand<br />
im Kaminabzug kommen. �<br />
Bei der Abziehprüfung wird am Stiel des Werkzeugs<br />
kontrolliert so lange gezogen, bis sich die<br />
Verbindung zwischen Kopf und Stiel löst<br />
DAS HAT UNS NICHT GEFALLEN<br />
Hier noch einmal der Stiel<br />
des Billigwerkzeugs im<br />
Vergleich: Weder Spaltkeil<br />
noch Befestigungsschraube<br />
sind zu erkennen (rechts)<br />
SO HABEN WIR GETESTET<br />
Wie bei allen Schlagwerkzeugen ist<br />
auch bei Spaltäxten die Verbindung<br />
zwischen Kopf und Stiel eine mögliche<br />
konstruktive Schwachstelle mit<br />
hohem Gefährdungspotential. Mit<br />
einer Abzugsprüfung wurde deshalb<br />
ermittelt, ob Kopf und Stiel ausreichend<br />
miteinander verbunden sind.<br />
Dazu wird der Metallkopf des Spalthammers<br />
in das Prüfgerät geschoben<br />
und der nach unten hängende Stiel<br />
immer stärker belastet, bis dieser sich<br />
schließlich aus der Verankerung löst.<br />
Die Abziehkraft – also die Belastung,<br />
der das Werkzeug gerade noch standhält<br />
– muss mindestens 20 000<br />
So wurden die <strong>Spalthämmer</strong> mit dem Kopf in<br />
die Abziehmaschine bei der VPA eingehängt<br />
Fast um den Faktor zehn zu gering war die<br />
Abziehkraft bei der geprüften Billigaxt mit<br />
der Aufschrift Kinzo. Der TÜV Rheinland<br />
bezweifelt übrigens , dass das Prüfzeichen<br />
auf dem Stiel zu Recht verwendet wird<br />
Einige <strong>Spalthämmer</strong> übertrafen im Abzugsversuch<br />
die Norm um mehr als den doppelten Wert<br />
Newton betragen, das entspricht zwei<br />
Tonnen Gewicht. Wichtig für die Qualität<br />
des Werkzeugs ist außerdem die richtige<br />
Härte des metallenen Kopfes. Bewertet<br />
wurden außerdem Verarbeitungsqualität<br />
und Ausstattung der Werkzeuge<br />
sowie beim Holzspalten natürlich auch<br />
die Spaltwirkung und Handhabung der<br />
Handwerkzeuge an Grünholz.