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Nr. 153 Ausgabe Oktober 2009 (510 KB) - .PDF - FCG-GPA-DJP

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INITIATIVE<br />

37. Jhg. <strong>Nr</strong>. <strong>153</strong><br />

Bericht Seite 5<br />

Krise - oder:<br />

eine Chance für wahre Werte<br />

Informationsblatt<br />

der Fraktion Christlicher Gewerkschafter<br />

in der Gewerkschaft der Privatangestellten<br />

Druck, Journalismus, Papier


Inhalt<br />

Zum Nachdenken<br />

Zugegeben, wie die Kinder klein waren, wär ich<br />

schon ab und zu gern zuhause gewesen ...........................................Seite 4<br />

Krise - oder: eine Chance für wahre Werte<br />

Oft haben wir das Wort Krise seit Beginn des<br />

Jahres gehört oder gelesen. ............................................................Seite 5<br />

Infoframe<br />

Kurzarbeit - aus Sicht der Gewerkschaften ...................................Seite 6<br />

AK-Wahlen<br />

Österreichweit fanden die AK-Wahlen <strong>2009</strong> statt. .....................Seite 7<br />

Hans Klingler Stiftung<br />

Die Hans Klingler-Stiftung erreicht wichtige Ziele ........................Seite 10<br />

Kramsacher Gespräche<br />

Das Mittel wurde zum Ziel ................................................. Seite 11<br />

»Solidarität mit Lateinamerike«<br />

Ein neues Führungsteam für die Steiermark .......................... Seite 12<br />

Mittel-Ost Europa Seminar <strong>2009</strong><br />

»Treffen der christlichen Gewerkschaften« ........................... Seite 12<br />

Das Bundesfrauenseminar<br />

Am 5. und 6. März haben die <strong>FCG</strong>-<strong>GPA</strong>-djp<br />

Bundesfrauen ein Seminar abgehalten ................................ Seite 14<br />

Betriebsrat - ein komplexes Rollenspiel<br />

Frühjahrsseminar in St. Georgen im Attergau ........................ Seite 15<br />

Kollege Stefan Kraker<br />

»Was m/ich so treib/t« .................................................... Seite 15<br />

Neubeitritte in der <strong>GPA</strong>-djp ........................................ Seite 12<br />

Impressum:<br />

Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: Zentralverband der Christlichen Arbeiter<br />

und Angestellten Österreichs, 1081 Wien, Laudongasse 16.<br />

Redaktion: Fraktion Christlicher Gewerkschafter in der Gewerkschaft der Privatangestellten,<br />

Druck, Journalismus, Papier des ÖGB-<strong>FCG</strong>/<strong>GPA</strong>-djp, 1034 Wien, Alfred-Dallinger-Platz 1.<br />

Der Herausgeber ist für den Inhalt von Gastkommentaren und Gastbeiträgen nicht verantwortlich.<br />

Redakteur: Günther Trausznitz. Zeitungstitel: Informationsblatt der Fraktion Christlicher<br />

Gewerkschafter in der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier.<br />

Herstellung und Druck: <strong>GPA</strong>-djp<br />

2<br />

Inhalt


Editorial<br />

Der Mensch muss<br />

im Mittelpunkt stehen<br />

Die Wirtschaftskrise hat uns drastisch vor Augen geführt, dass es ökonomisches<br />

Handeln nicht ohne ethische Leitlinien geben kann.<br />

In einer schnelllebigen Zeit wie der<br />

unseren ist es wichtig, inne zu halten<br />

und uns darauf zu besinnen,<br />

was wirklich zählt im Leben.<br />

Selbstverständlich ist es wichtig,<br />

unsere Existenz mittels Einkommen<br />

durch Arbeit zu sichern, dennoch<br />

dürfen wir das Miteinander nicht<br />

aus den Augen verlieren. Werte<br />

sind im täglichen Leben unsere<br />

Eckpfeiler. Gerade in Zeiten der<br />

Krise werden sie zu noch wichtigeren<br />

Leitlinien unserer Gesellschaft.<br />

Sowohl für Unternehmen als auch<br />

für Arbeitnehmer sind Werte das<br />

Rückgrat, um Krisen erfolgreich<br />

zu meistern. Aber nur, wer Werte<br />

tatsächlich lebt, fi ndet die innere<br />

(Selbst)motivation, aus der heraus<br />

man entsprechend handeln kann.<br />

Wer sich und seine Wertedefi nition<br />

verloren hat, sollte nun die Krise<br />

nutzen, um seine eigenen Wertanschauungen<br />

wieder zu fi nden<br />

und somit seine Identität wieder<br />

zu entdecken.<br />

3<br />

Ich sehe Konfl ikte als Indikatoren<br />

des Wandels. Lassen wir uns unseren<br />

Optimismus nicht nehmen und<br />

sehen die Krise als Wendepunkt<br />

und als große Chance, wirklich<br />

Wertbeständiges und echte Werte<br />

neu zu entdecken und zu erfahren!<br />

Herzlichst, euer<br />

Günther Trausznitz


Jetzt sitze ich da, schau den<br />

Kindern beim Spielen zu und<br />

weiss nicht, womit ich meine<br />

Zeit totschlagen soll. Früher<br />

war ja alles anders, früher war ich<br />

der ideale Angestellte, hab von<br />

der Früh bis am Abend gearbeitet,<br />

nichts war zu langwierig, es war<br />

ja auch nicht wichtig für mich, ob<br />

ich am Abend bei den Kindern zu<br />

Hause bin oder nicht. Man muss<br />

ja Vorbild sein, muss Ihnen schon<br />

von klein auf zeigen, wie wichtig<br />

es ist, Arbeiten zu gehen, weil nur<br />

wer arbeitet, der zählt in unserer<br />

Gesellschaft.<br />

Meine Mutter war ja ganz stolz<br />

auf mich, wie ich die HTL-Matura<br />

gemacht habe, der erste in der<br />

ganzen Verwandtschaft, und sofort<br />

hab ich bei meiner Firma einen<br />

Job gekriegt. Ich war immer<br />

fl eißig, immer freundlich zu den<br />

Kunden und hab mich langsam<br />

aber sicher hinaufgearbeitet.<br />

Meine Frau hab ich auch bei der<br />

Arbeit kennen gelernt. Ich versteh<br />

überhaupt nicht, dass sie sich beschwert<br />

hat, dass ich nie zu Hause<br />

bin. Sie hat ja gewusst, auf was<br />

sie sich einlässt.<br />

Zugegeben, wie die Kinder klein<br />

waren, wär ich schon ab und zu<br />

gern zuhause gewesen.<br />

Ich kann mich erinnern, dass mein<br />

Vater kaum da war, weil er so viel<br />

gearbeitet hat, aber die Mutter hat<br />

gesagt, dass das so sein muss, damit<br />

er seiner Familie etwas bieten<br />

kann, auf Urlaub fahren, so wie<br />

es unsere Nachbarn nicht hatten.<br />

Manchmal hab ich die Nachbarskinder<br />

beneidet, ihr Vater ist mit ihnen<br />

spazieren gegangen und war<br />

viel für sie da. Ich hab meiner Familie<br />

auch nur das Beste geboten,<br />

meine Frau hat wirklich schönen<br />

Schmuck, jedes Jahr hat sie ein<br />

teures Stück geschenkt bekommen.<br />

Den Kindern fehlt auch nichts, egal<br />

was sie wollten, ich hab geschaut,<br />

dass ich soviel verdiene, dass sie<br />

es kriegen, ob es sich um Reitstunden,<br />

Ballettunterricht, Fußball oder<br />

andere Sachen handelte. Zugegeben,<br />

manchmal war das Zubehör<br />

ganz schön teuer, aber mit einigen<br />

Überstunden und Arbeit am Samstag<br />

und am Sonntag ist es sich immer<br />

ausgegangen.<br />

Und jetzt sitz ich da, weiß nicht<br />

wie es weitergehen soll, weiß<br />

nicht, wie ich ihnen erklären soll,<br />

dass ich nichts mehr wert bin.<br />

Gut, dass die Mutter das nicht<br />

mehr erlebt, der Vater ist ja eh früh<br />

gestorben, gerade ein halbes Jahr<br />

war er in der Pension, dann hat er<br />

einen Herzinfarkt gehabt. Im März<br />

ist der Chef zu mir gekommen und<br />

hat gesagt, dass wir kurzarbeiten<br />

müssen, die Aufträge sind massiv<br />

zurückgegangen, ich soll alles<br />

vorbereiten und abrechnen. Klar<br />

hab ich das gemacht, ich war ja<br />

froh, dass ich gebraucht werde, ich<br />

war ja wichtig, weil ich das Know<br />

How habe. Der Chef hat zu mir<br />

gesagt, dass er mich leider auch<br />

auf Kurzarbeit schicken muss, er<br />

kann mich nicht ausnehmen, aber<br />

es steht mir selbstverständlich frei,<br />

dass ich ausstemple und in der Freizeit<br />

weiterarbeite, damit er beim<br />

AMS keine Schwierigkeiten kriegt.<br />

Er ist ja auf mich angewiesen, ich<br />

bin ja die Stütze des Betriebs.<br />

Meiner Frau hätt ich gern erzählt,<br />

dass wir Sorgen haben, aber<br />

irgendwie hab ich verlernt, mit<br />

ihr zu reden. Was mir geholfen<br />

hat am Anfang war das Bier am<br />

Abend, da hab ich wenigstens<br />

einschlafen können. Das hab ich<br />

schon die ganze Zeit gemacht,<br />

gerade, wenn ich viel Stress hatte,<br />

und im Urlaub sowieso, in dieser<br />

einen Woche konnte ich einfach<br />

nicht mehr abschalten. Ich bin<br />

aber kein Alkoholiker, darauf lege<br />

ich Wert. Ich bin immer pünktlich<br />

in der Arbeit gewesen, und es war<br />

ja nicht verboten, beim Essen ein<br />

oder zwei Bier zu trinken. Jetzt sitz<br />

ich da, hab Zeit, mein Bier zu trinken,<br />

was tät ich auch sonst.<br />

4<br />

Zum Nachdenken<br />

Mein Chef ist nach zwei Monaten<br />

Kurzarbeit zu mir gekommen und<br />

hat mir gesagt, dass wir mit der<br />

Kurzarbeit nicht durchkommen. Er<br />

kann sich das nicht mehr leisten.<br />

Ich hab ihm zwar gesagt, dass<br />

auch mein Einkommen gesunken<br />

ist, aber darauf ist er nicht eingegangen.<br />

Er hat mich vor die Wahl<br />

gestellt: Entweder ich nehme sein<br />

Angebot für einen Aussetzvertrag<br />

an, oder er kündigt mich. Ich könnte<br />

ja drei Monate jetzt mein Leben<br />

genießen, machen, was ich immer<br />

schon machen wollte, und im<br />

Herbst, wenn es die wirtschaftliche<br />

Lage zulässt, dann könnte er mich<br />

wieder beschäftigen. Dass ich in<br />

der Zeit Arbeitslosengeld kriege ist<br />

ja eh klar, und ein paar Ersparnisse<br />

würde ich ja haben, damit ich<br />

über die drei Monate komme. Natürlich<br />

hab ich unterschrieben, wer<br />

nimmt schon einen HTL- Ingenieur<br />

in meinem Alter, der nur in einer<br />

Firma gearbeitet hat.<br />

Beim Arbeitsmarktservice waren<br />

sie sehr nett zu mir. Sie haben<br />

gleich gesagt, dass sie mich derzeit<br />

nicht vermitteln, es ist eh aussichtslos.<br />

Es gibt nur ein kleines<br />

Problem mit dem Arbeitslosengeld.<br />

Ich hab soviel Urlaub ausgezahlt<br />

bekommen, dass das Arbeitslosengeld<br />

bis Mitte <strong>Oktober</strong> ruht.<br />

Und wovon soll ich jetzt leben?<br />

Jetzt sitze ich eben im Park, schau<br />

den Kindern beim Spielen zu, trinke<br />

mein Bier und frage mich: Wo ist<br />

mein Wert? Habe nicht auch ich<br />

Anspruch auf ein menschenwürdiges<br />

Leben? Ist Arbeit alles? Was<br />

fange ich mit meiner Zeit an? Was<br />

sagen die Nachbarn? Bin ich in<br />

deren Augen noch wertvoll, wenn<br />

ich nicht den ganzen Tag arbeite?<br />

Ich war immer fair und loyal zu<br />

meinem Chef, wieso kann er mich<br />

so behandeln? Ich fi nde keine<br />

Antworten.<br />

Mag. Helga Hons<br />


Krise - oder: eine Chance für wahre Werte<br />

Mag. Gertraud Wiesinger<br />

Krise - oder:<br />

eine Chance für wahre Werte<br />

Oft haben wir das Wort Krise seit Beginn des Jahres gehört oder gelesen. Hat<br />

dieses Wort Potenzial zum Unwort des Jahres? Oder bietet es die Chance für eine<br />

Rückbesinnung auf wahre Werte? Ein kleines Gedankenexperiment.<br />

Seit Ende des Vorjahres<br />

befi nden wir uns in einer<br />

Wirtschaftskrise, die immer<br />

wieder verglichen<br />

wird mit der Weltwirtschaftskrise<br />

in den 30er-Jahren. Plötzlich stehen<br />

Forderungen nach Kurzarbeit,<br />

Teilzeitbeschäftigung oder gar<br />

nach Aussetzverträgen auf der<br />

Tagesordnung. All diese Forderungen<br />

stellen eine unheimliche Belastung<br />

für die Arbeitnehmer dar,<br />

gleichzeitig aber auch eine große<br />

Herausforderung für erfolgreiche<br />

Gewerkschaftsarbeit. Schlagworte<br />

wie Solidarität oder Gemeinwohl<br />

gewinnen in Zeiten wie diesen<br />

wieder an Bedeutung – und das ist<br />

eine Chance, die wir in der derzeitigen<br />

Krisenstimmung nützen<br />

sollten.<br />

Es ist an der Zeit, inne zu halten,<br />

und unsere Einstellung zum Leben<br />

zu überdenken. Die mit der Sorge<br />

um den eigenen Arbeitsplatz<br />

verbundene Unsicherheit lässt oft<br />

Werte wie Zeit mit der Familie<br />

oder Lebensqualität vergessen.<br />

Laut Eurobarometer-Umfrage sind<br />

61 Prozent der Europäer überzeugt,<br />

dass der Gipfel der Wirtschaftskrise<br />

noch nicht erreicht ist.<br />

In Österreich ist es immerhin jeder<br />

Zweite, der ob der wirtschaftlichen<br />

Lage pessimistisch ist. Vor allem<br />

medial sind die Auswirkungen der<br />

Finanz- und Wirtschaftskrise dieser<br />

Tage stets präsent und zeichnen<br />

ein düsteres Bild der nahen<br />

Zukunft. Die Zahlen sprechen eine<br />

deutliche Sprache. Die Arbeitslosigkeit<br />

ist laut Statistik Austria ge-<br />

genüber dem Vorjahr um ein Drittel<br />

auf 232.387 Personen in die<br />

Höhe geschnellt.<br />

Gerade in Krisenzeiten sind<br />

es die Arbeitnehmerinnen und<br />

Arbeitnehmer, auf die eine<br />

besondere Belastung zukommt.<br />

So glaubt etwa der Bundesverband<br />

der Mittelständischen Unternehmen<br />

in Deutschland, die Antwort<br />

auf die Krise zu haben: Er fordert<br />

von Arbeitnehmern den Verzicht<br />

auf ihren Urlaub! Da stellt sich<br />

schon die Frage: Sind wir zurück<br />

auf dem Weg zu den Anfängen<br />

der Arbeiterbewegung? Müssen<br />

wir ab sofort wieder um unsere<br />

Rechte, für die Generationen von<br />

Gewerkschaftern auf die Straßen<br />

gegangen sind, kämpfen?<br />

Tatsächlich sind in der Gegenwart<br />

der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />

Erscheinungen der Krise<br />

wie etwa Kurzarbeit oder gar Aussatzverträge<br />

omnipräsent. Firmen<br />

haben mit Absatzschwierigkeiten<br />

ebenso zu kämpfen wie mit dem<br />

Ausfall von Aufträgen oder betriebsnotwendigen<br />

Zulieferungen<br />

von Betriebsmitteln. Diese Risiken<br />

werden teilweise schonungslos<br />

auf die Arbeitnehmerinnen und<br />

Arbeitnehmer abgewälzt, die<br />

sich nur schwer dagegen wehren<br />

können- denn immerhin droht der<br />

Jobverlust. Plötzlich müssen auch<br />

langjährige, erfahrene und stets<br />

loyale Mitarbeiter um ihre Jobs<br />

zittern. Aber ist es wirklich die Kri-<br />

5<br />

se, die solche Maßnahmen nötig<br />

macht? Oder nützen Unternehmen<br />

sehr oft eben diese Krise als Ausrede<br />

um Jobs abzubauen oder<br />

Mitarbeiter in die Kurzarbeit zu<br />

schicken, um damit ihre Gewinne<br />

zu maximieren und die Aktienkurse<br />

zu pushen?<br />

Stehen Werte und Wirtschaft im<br />

Widerspruch zueinander?<br />

In den Zeitungen lesen wir täglich<br />

Neues über Unternehmen, die Mitarbeiter<br />

abbauen, ihren Standort<br />

nach Osten verlagern oder auf<br />

Kurzarbeit umstellen. Da fragt<br />

man sich doch, ob in unserem<br />

Wirtschaftssystem etwas falsch<br />

läuft. Ich würde nicht so weit gehen<br />

wie vor einiger Zeit die Globalisierungsgegner<br />

von Attac<br />

Österreich, die gefordert haben,<br />

dass sich Unternehmen nur noch<br />

am Gemeinwohl orientieren, selbst<br />

jedoch nicht Gewinn orientiert<br />

agieren dürfen. Denn schließlich<br />

sichern Unternehmensgewinne in<br />

einer funktionierenden Wirtschaft<br />

auch Arbeitsplätze. Oder besser<br />

gesagt: sollten sichern. Aber ich<br />

bin sehr wohl der Meinung, dass<br />

man dem extremen Wettbewerb,<br />

dem die Arbeitnehmerinnen und<br />

Arbeitnehmer heutzutage ausgesetzt<br />

sind, entgegen wirken muss.<br />

Auch durch eine Rückbesinnung<br />

auf christlich soziale Werte. Denn<br />

die »Werte« einer ungezügelten<br />

Wirtschaft sind nicht immer die<br />

Werte, die eine christlich soziale<br />

Gemeinschaft ausmachen.


Es könnte nicht schaden, Begriffe<br />

wie Konkurrenz, Effi zienz und<br />

Gewinn um die Werte Solidarität,<br />

Freiheit und Verantwortung<br />

zu ergänzen. Ohne dabei den<br />

Leistungsgedanken außer Kraft zu<br />

setzen. Denn ohne Leistung werden<br />

wir die Krise nicht meistern.<br />

Allerdings setzt Leistung auch Motivation<br />

der Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter voraus. Eine Voraussetzung,<br />

derer sich die Unternehmen<br />

wieder mehr bewusst werden müssen.<br />

Derzeit passiert leider genau<br />

das Gegenteil. Laut dem neuesten<br />

Arbeitklimaindex hat jeder zehnte<br />

Arbeitnehmer in seinem Job<br />

bereits resigniert. Zehn Prozent<br />

glauben nicht mehr, dass sich ihre<br />

Arbeitsbedingungen verbessern.<br />

Laut AK-Studie ist gar jeder Zweite<br />

aufgrund der Arbeitsbedingungen<br />

bereits krank. Dementsprechend<br />

sinkt die Motivation – mit allen<br />

Nachteilen für die Unternehmen<br />

und damit schlussendlich auch<br />

für die Wirtschaft. Vor allem der<br />

Glaube an christliche Werte hilft<br />

oft, Krisenzeiten zu meistern.<br />

Vielleicht können wir durch unser<br />

Glaubensfundament neue Maßstäbe<br />

für eine gerechtere Wirtschaft<br />

und damit für eine gerechtere<br />

Gesellschaft schaffen. Wir müssen<br />

ein Umdenken herbeiführen!<br />

In Zeiten der Krise ist es nicht zu<br />

verantworten, die Lasten und Kosten<br />

einzig und allein den Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmern<br />

aufzubürden. Jeder von uns muss<br />

Verantwortung übernehmen. Es<br />

darf nicht der Sinn unseres Lebens<br />

sein, ausschließlich nach Gewinn,<br />

wirtschaftlichem Erfolg, Reichtum<br />

und Vermehrung des Vermögens<br />

zu streben. Aus dem Einzelnen<br />

muss wieder ein stärkeres „Wir“<br />

werden. Die Solidarität in unserer<br />

Gemeinschaft muss wachsen - nur<br />

so können wir die Krise gemeinsam<br />

bekämpfen und überstehen!<br />

Eine Bewusstseinsänderung ist<br />

wichtiger als jede staatliche Subvention!<br />

Denn Werte sind die wahren<br />

Eckpfeiler einer Gesellschaft in<br />

Krisenzeiten!<br />

INFOFRAME<br />

Krise - oder: eine Chance für wahre Werte<br />

KURZARBEIT – AUS SICHT DER GEWERKSCHAFTEN EIN BEWÄHRTES KRISENINSTRUMENT<br />

Bei Kurzarbeit wird vorübergehend (max. 4x6 Monate) die Normalarbeitszeit<br />

und damit einhergehend das Entgelt reduziert. Oft sehen Arbeitnehmerinnen und<br />

Arbeitnehmer die Kurzarbeit als letzten Kompromiss, um einer Kündigung oder<br />

einem Aussetzvertrag zu entgehen.<br />

Voraussetzung für Kurzarbeit<br />

• Rechtzeitige Verständigung der AMS Regionalgeschäftsstelle<br />

• Stattfi nden einer Beratung zwischen Arbeitgeber, AMS, Betriebsrat, Vertreter<br />

der zuständigen Gewerkschaft und der Wirtschaftskammerfachgruppe<br />

• Kurzarbeitsunterstützung (Entschädigungsleistung während der Kurzarbeit)<br />

• Vereinbarung über die näheren Bedingungen der Kurzarbeit<br />

• Aufrechterhaltung des Beschäftigtenstandes während der Kurzarbeit<br />

• Behaltefrist nach der Kurzarbeit<br />

• Ausnahme von bestimmten Personengruppen (Lehrlinge während der Lehrzeit<br />

und Behaltefrist, Teilzeitbeschäftigte und Personen in Altersteilzeit)<br />

• Bei Elternteilzeit ist abzuwägen, ob Kurzarbeit oder Elternteilzeit günstiger<br />

wäre<br />

• Leiharbeiter können kurzarbeiten, wenn eine Kurzarbeitsvereinbarung getroffen<br />

wurde, dürfen aber nicht bei anderen Arbeitgebern eingesetzt werden.<br />

TEILZEITBESCHÄFTIGUNG - VOR ALLEM FRAUEN BETROFFEN!<br />

Teilzeitbeschäftigung liegt vor, wenn die vereinbarte Wochenarbeitszeit die<br />

gesetzliche Normalarbeitszeit von 40 Stunden oder eine durch den Kollektivvertrag<br />

festgelegte kürzere Normalarbeitszeit im Durchschnitt unterschreitet.<br />

Besonders betroffen von Teilzeitarbeit sind Frauen, nicht zuletzt deshalb, um<br />

Familie und Beruf zu vereinbaren. 2008 waren 81% der Teilzeitbeschäftigten<br />

Frauen. Nicht immer ist Teilzeitbeschäftigung von den Betroffenen gewollt - hier<br />

ist die Politik gefordert!<br />

ARBEITSSTIFTUNGEN - OPTIMISTISCH IN DIE ZUKUNFT SCHAUEN<br />

Arbeitsstiftungen bieten zielgerichtete Ausbildungs- und Qualifi zierungsmaßnahmen,<br />

um fi t für den Wiedereinstieg ins Arbeitsleben zu werden. Die Vorraussetzung<br />

für die Aufnahme in eine Arbeitsstiftung ist die Beendigung des Dienstverhältnisses<br />

durch den Arbeitgeber sowie der Anspruch auf Arbeitslosengeld.<br />

Finanziert wird eine Arbeitsstiftung durch Unternehmen, das AMS, sowie zB in<br />

NÖ durch das Land.<br />

Vorteile einer Arbeitsstiftung<br />

• längerer Anspruch auf Arbeitslosengeld<br />

• geregelte »Stiftungszeiten« ähnlich einem Dienstverhältnis<br />

• Unterstützung bei Arbeitssuche<br />

• Erhalt von Qualifi zierungsmaßnahmen<br />

• Vermittlungsquote liegt sehr hoch<br />

• Chance auf Umorientierung und berufl ichen Neubeginn<br />

AUSSETZVERTRÄGE - SOZIALBETRUG?<br />

Bei Aussetzverträgen kommt es zu einer Beendigung des Dienstverhältnisses mit<br />

einer Wiedereinstellungszusage oder Wiedereinstellungsgarantie. In dieser Zeit<br />

müssen die Betroffenen mit dem Arbeitslosengeld auskommen.<br />

Auswirkungen von Aussetzverträgen<br />

• Arbeitslosengeld - d.h. ein deutlich reduziertes Nettoeinkommen<br />

• Verlust der Kündigungsfrist durch eine einvernehmliche Lösung<br />

• Verlust der »Postensuchtage«<br />

• Verringerung der Sonderzahlungen<br />

• Verlust von Beitragszeiten in der Pensionsversicherung<br />

• Auswirkung auf die »Hacklerpension« durch späteren Antritt<br />

• Verlust des Kündigungsschutzes (auch des »besonderen«, dh. Schwangere,<br />

Behinderte, Elternkarenz, BR etc.)<br />

• In manchen Fällen Verlust von Vordienstzeiten für alle dienstzeitabhängigen<br />

Ansprüche<br />

• Umstieg auf Abfertigung neu, ausgenommen wenn §46 (3) BMSVG<br />

Anwendung fi ndet<br />

• Kein Anspruch auf Arbeitslosengeld, wenn Anspruch auf Urlaubsersatzleistung<br />

(auch bei Nichtauszahlung!)<br />

• VERLUST VON QUALIFIZIERTEN MITARBEITERN<br />

6


AK-Wahlen<br />

AK-Wahlen<br />

Im Zeitraum von Ende Jänner bis Mitte Mai fanden österreichweit die<br />

AK-Wahlen <strong>2009</strong>, die traditionell in sozialdemokratischer Hand lagen, statt.<br />

Doch dieses Jahr hat sich ein anderer Trend abgezeichnet. Die FSG musste<br />

bundesweit – mit Ausnahme von Salzburg – herbe Verluste in Kauf nehmen.<br />

Die Liste ÖAAB/<strong>FCG</strong> konnte ihr Niveau halten und durchschnittlich auf<br />

Bundesebene sogar dazu gewinnen.<br />

AK-Wahl Wien<br />

ÖAAB-<strong>FCG</strong> freut sich über zufrieden stellendes<br />

Ergebnis<br />

Die Arbeiterkammer Wahlen endeten<br />

am 18. Mai <strong>2009</strong> mit einem<br />

für die Fraktion ÖAAB-<strong>FCG</strong> durchaus<br />

zufrieden stellenden Ergebnis:<br />

die 26 Mandate konnten gehalten<br />

werden. Ein großer Dank gilt an<br />

dieser Stelle allen Wahlhelfern, die<br />

mit Ihrem unermüdlichen Einsatz<br />

bei zahlreichen Aktionen vor und<br />

während der Wahl, dieses Ergebnis<br />

erst möglich gemacht haben.<br />

Mit Gabriele Tamandl, Nationalrä-<br />

tin und Steuersachbearbeiterin, als<br />

neue Fraktionsobfrau und einer guten<br />

Mischung aus bewährten und<br />

neuen Kammerräten, wird sich die<br />

Fraktion Christlicher Gewerkschafter<br />

kommende Periode wieder für<br />

die Anliegen der Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer einsetzen.<br />

AK-Wahl NÖ<br />

NÖAAB-<strong>FCG</strong> AK-Fraktion wird erfolgreichen<br />

Kurs fortsetzen<br />

Bei den im Mai stattgefundenen<br />

Arbeiterkammerwahlen in Nieder-<br />

7<br />

österreich konnte die NÖAAB-<strong>FCG</strong><br />

AK-Fraktion ihren Stimmenanteil<br />

von 20,5 Prozent im Jahr 2004<br />

auf 23,5 Prozent (ein Zugewinn<br />

von 3 %) steigern. AKNÖ-Vizepräsident<br />

Franz Hemm freut sich über<br />

den Zugewinn und sieht diesen als<br />

Ergebnis der unermüdlichen Arbeit<br />

der NÖAAB-<strong>FCG</strong> Kammerräte im<br />

Interesse der Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer in Niederösterreich.<br />

Er ist davon überzeugt, dass<br />

das gute Ergebnis ohne den großartigen<br />

Einsatz aller NÖAAB-<strong>FCG</strong>-<br />

Kandidatinnen und Kandidaten<br />

nicht erreicht worden wäre.


AK-Wahl Burgenland<br />

ÖAAB/AK-Fraktion startet jetzt neu<br />

durch<br />

Im Burgenland startet das ÖAAB/<br />

AK-Team unter der Führung von<br />

Ing. Georg Altenburger neu durch.<br />

»Wir haben unser überaus ehrgeiziges<br />

Wahlziel nicht erreicht, aber<br />

die Mandate gehalten«, kommentierte<br />

Altenburger den Wahlausgang.<br />

Er gehe mit frischem Mut<br />

und neuer Motivation in die neue<br />

Funktionsperiode. »Im Mittelpunkt<br />

steht für mich zu allererst immer<br />

der Arbeitnehmer. Gerade in der<br />

momentanen Krisensituation heißt<br />

es: anpacken, arbeiten, jede nur<br />

erdenkliche Maßnahme treffen,<br />

um Arbeitende und Arbeitsuchende<br />

vor den Auswirkungen der weiter<br />

sinkenden Konjunktur zu schützen«,<br />

so Georg Altenburger.<br />

Schon in der ersten Vollversammlung<br />

am 12. Mai <strong>2009</strong> hat seine<br />

Fraktion daher eine Resolution<br />

eingebracht, die an ein Zusammenwirken<br />

von Arbeitgebern und<br />

Arbeitnehmern appelliert und<br />

massive Unterstützungsleistungen<br />

durch die Öffentliche Hand sowie<br />

die Arbeiterkammer Burgenland<br />

einfordert. Denn eines ist für Altenburger<br />

klar: »Wir wollen gerade<br />

in der Krise eine starke Arbeitnehmervertretung<br />

sein«, so der<br />

ÖAAB/AK-Vorsitzende.<br />

AK-Wahl Vorarlberg<br />

Hubert Hämmerle holt die absolute Mehrheit<br />

zurück<br />

Eindrücklicher hätte der Wahlsieg<br />

von AK-Präsident Hubert Hämmerle<br />

nicht ausfallen können. Der ehemalige<br />

Betriebsrat und Funktionär der<br />

<strong>GPA</strong>-djp erlangte bei der AK-Wahl<br />

<strong>2009</strong> in Vorarlberg die absolute<br />

Mehrheit mit 52,82 Prozent aller<br />

Stimmen zurück. Somit legte die<br />

Fraktion ÖAAB/<strong>FCG</strong> um rund sechs<br />

Prozentpunkte zu, während die FSG<br />

Verluste in gleicher Höhe hinnehmen<br />

musste. Die kleineren Fraktionen<br />

wie FA, NBZ und Gemeinsam<br />

blieben auf demselben Niveau wie<br />

bei den letzten Wahlen. Daraus<br />

ergibt sich, dass ÖAAB/<strong>FCG</strong> 38<br />

der insgesamt 70 Mandate erhält<br />

(2004: 34), FSG 21 (25), NBZ<br />

und FA je 4 (4) und die Fraktion<br />

Gemeinsam 3 (3). Zudem wanderte<br />

ein Vorstandsmandat von<br />

der FSG (3) zum ÖAAB/<strong>FCG</strong> (7).<br />

Die konstituierende Vollversammlung<br />

war von großer Eintracht und<br />

dem Bekenntnis zur gemeinsamen<br />

Zusammenarbeit geprägt.<br />

AK-Präsident Hubert Hämmerle<br />

wurde mit 67 von 70 möglichen<br />

Stimmen wiedergewählt, Vizepräsident<br />

Egidius Bischofberger<br />

erhielt 66 Stimmen, Vizepräsident<br />

Werner Gohm 65 Stimmen. Präsident<br />

Hämmerle betonte in seiner<br />

abschließenden Ansprache, dass<br />

es vor allem in der jetzigen Finanz-<br />

und Wirtschaftskrise eine starke<br />

Arbeitnehmervertretung brauche.<br />

»Wir müssen kreative und fl exible<br />

Lösungen erarbeiten, gleichzeitig<br />

aber auch Positives bewahren<br />

und Vorhandenes erhalten«, sagte<br />

Hämmerle. Es gelte zusammen mit<br />

den Sozialpartnern und dem Land<br />

Lösungen für Groß-, aber auch für<br />

Klein- und Mittelbetriebe zu schaffen.<br />

Ein gemeinsames Auftreten<br />

sei deshalb enorm wichtig.<br />

AK-Wahl Salzburg<br />

Harter Kampf und ernüchterndes Endergebnis<br />

Die AK-Wahlen <strong>2009</strong> in Salzburg<br />

brachten schwere Verluste für die<br />

<strong>FCG</strong>/ÖAAB Fraktion, das zweite<br />

Vorstandsmandat konnte gerade<br />

noch gehalten werden. Ein Drittel<br />

der Stimmverluste gab es in den<br />

Betriebssprengeln, zwei Drittel<br />

bei den Wahlkartenwählern. Die<br />

Wahlbeteiligung sank von 40,21<br />

auf 38,13 Prozent. Auf Grund des<br />

massiven Verlustes von drei Mandaten<br />

ist die <strong>FCG</strong>/ÖAAB Fraktion<br />

nur in wenigen öffentlichen Gremien<br />

vertreten. Trotzdem versprachen<br />

alle <strong>FCG</strong>/<strong>GPA</strong>-djp Kandidatinnen<br />

und Kandidaten – sowohl<br />

in gewählter Funktion, als auch<br />

8<br />

AK-Wahlen<br />

wartend auf der Liste – die Ärmel<br />

hoch zu krempeln, damit bei den<br />

nächsten Wahlen in fünf Jahren<br />

bessere Ergebnisse erzielt werden<br />

können. Anna Maria Feldbaumer:<br />

»Wir konnten unsere Wählerinnen<br />

und Wähler nicht motivieren<br />

zur Wahl zu gehen. Die FSG hat<br />

mit ihrer Werbewalze alle Hebel<br />

in Bewegung gesetzt, die Wählerinnen<br />

und Wähler der FSG sind<br />

zur Wahl gegangen. Wir werden<br />

die nächsten fünf Jahre nützen, die<br />

Wichtigkeit und die Auswirkungen<br />

der AK-Wahl unserer Zielgruppe<br />

klar zu machen.«<br />

AK-Wahl Tirol<br />

Die absolute Mehrheit wurde ausgebaut<br />

Die Liste AAB/<strong>FCG</strong> feierte bei den<br />

AK-Wahlen <strong>2009</strong> in Tirol einen<br />

sensationellen Wahlerfolg. Die absolute<br />

Mehrheit konnte von 61 auf<br />

63 Prozent ausgebaut werden.<br />

Dieses hervorragende Ergebnis ist<br />

Bestätigung dafür, dass die Wähler<br />

mit der bisherigen Tätigkeit des<br />

Teams rund um Präsidenten Erwin<br />

Zangerl sehr zufrieden sind. Das<br />

war auch das Feedback, welches<br />

die speziell für diesen Wahlkampf<br />

installierten Bezirksverantwortlichen<br />

sowie die Funktionäre von<br />

der Bevölkerung erhalten haben.<br />

Einen herben Verlust hingegen<br />

musste die Liste FSG/SPÖ hinnehmen.<br />

Sie verloren nicht nur 4,4<br />

Prozent und erzielten somit ein<br />

Ergebnis von 19,9 Prozent, auch<br />

stellen sie künftig keinen der drei<br />

Vizepräsidenten mehr. Ein aktiver<br />

Wahlkampf und die intensive Präsenz<br />

der wahlwerbenden AAB/<br />

<strong>FCG</strong>-Kandidatinnen und Kandidaten<br />

war der Grund für die hohe<br />

Wahlbeteiligung von 53 Prozent.<br />

Auffällig war, dass immer mehr<br />

Wähler die bequeme Möglichkeit<br />

der Briefwahl anstelle der Stimmabgabe<br />

in den Betriebswahlsprengeln<br />

nutzten. In der neuen Tätigkeitsperiode<br />

soll insbesondere die<br />

Arbeit in den einzelnen Bezirken<br />

ausgebaut und intensiviert werden.


AK-Wahlen<br />

»Mit dieser Wahl wurde wieder ein<br />

Meilenstein gesetzt. Das Ergebnis<br />

ist Zeichen dafür, dass langjähriges<br />

Engagement und gute Arbeit<br />

belohnt werden.«, so Siegfried<br />

Dellemann.<br />

AK-Wahl Steiermark<br />

Zugewinn trotz geringer Wahlbeteiligung<br />

Das Team rund um ÖÖAAB/<strong>FCG</strong><br />

Spitzenkandidaten und AK-Vizepräsidenten<br />

Franz Gosch konnte<br />

im Rahmen der AK-Wahl <strong>2009</strong> in<br />

der Steiermark ihren Stimmenanteil<br />

im Vergleich zu den Vorwahlen<br />

2004 um 0,4 Prozentpunkte ausbauen.<br />

Insgesamt konnten 20,3<br />

Prozent erlangt werden.<br />

Somit wurde auch das gesetzte<br />

Wahlziel erreicht, das im Endergebnis<br />

einen Zweier vorne vorsah.<br />

Die ÖAAB/<strong>FCG</strong> Fraktion<br />

konnte insbesondere bei den Betrieben<br />

dazu gewinnen. Dies ist<br />

dem Einsatz und der guten Arbeit<br />

der <strong>FCG</strong>-Betriebsrätinnen und Betriebsräte<br />

zu verdanken.<br />

Trotz eines deutlichen Rückschlages<br />

von minus vier Prozent stellt<br />

die FSG mit 65,7 Prozent der<br />

Stimmen weiters die stärkste Fraktion<br />

in der AK dar. Kopfzerbrechen<br />

bereitet den AK-Fraktionen<br />

die niedrige Wahlbeteiligung, die<br />

sich auf weniger als 40 Prozent<br />

belief. Die Öffentlichkeit nimmt die<br />

AK offensichtlich als eine rein serviceorientierte<br />

Organisation wahr,<br />

daher ist es in Zukunft notwendig,<br />

den Wählern stärker zu verdeutlichen,<br />

dass die AK den Arbeitnehmern<br />

eine Stütze in schwierigen<br />

Zeiten ist.<br />

Darüber hinaus möchte die<br />

ÖAAB/<strong>FCG</strong> Fraktion vor allem<br />

die Arbeit in den Betrieben intensivieren.<br />

»Wir bleiben das soziale<br />

Gewissen sowohl in der AK als<br />

auch in der ÖVP!«, so Vizepräsident<br />

Franz Gosch.<br />

AK-Wahl Kärnten<br />

Verlust eines Vorstandssitzes<br />

Spitzenkandidatin Annemarie Adlassnig<br />

äußert sich betroffen hinsichtlich<br />

des AK-Wahlergebnisses<br />

in Kärnten. Aufgrund des zufrieden<br />

stellenden Wahlergebnisses<br />

bei den Kärntner Landtagswahlen<br />

und dem daraus resultierenden<br />

Schwung bei den Funktionären<br />

auf allen Ebenen ging sie mit hohen<br />

Erwartungen in den AK-Wahlkampf.<br />

Leider konnten diese nicht gestillt<br />

werden. Denn während die FSG<br />

trotz Verlusten von 5,2 Prozent die<br />

Zweidrittelmehrheit (66,8 Prozent)<br />

erreichte, verlor die ÖAAB/<strong>FCG</strong><br />

Fraktion zwei Mandate und einen<br />

Vorstandssitz.<br />

Mit lediglich 6,6 Prozent aller<br />

Stimmen gehört der ÖAAB/<strong>FCG</strong><br />

dem AK-Vorstand nicht mehr an.<br />

Gezeigt hat sich jedoch einmal<br />

mehr, dass in jenen Bezirken sowie<br />

Betrieben, in welchen persönlicher<br />

Einsatz stattgefunden hat, akzeptable<br />

Wahlergebnisse zu Tage<br />

traten. Deutlicher Gewinner dieser<br />

Wahl war das BZÖ mit 20,0 Prozent.<br />

Wie in allen Bundesländern<br />

musste auch Kärnten mit einer<br />

niedrigen Wahlbeteiligung kämpfen.<br />

Diese sank von 51,5 Prozent<br />

(2004) auf 44,4 Prozent (<strong>2009</strong>).<br />

Koll. Annemarie Adlassnig reagierte<br />

auf diesen Wahlausgang<br />

mit ihrem Rücktritt als Fraktionsvorsitzende.<br />

9<br />

AK-Wahl OÖ<br />

Erfolg durch Nachhaltigkeit der ÖAAB/<br />

<strong>FCG</strong>-Fraktion in OÖ<br />

Die Arbeiterkammerwahl <strong>2009</strong><br />

in Oberösterreich ist geschlagen,<br />

und der Liste ÖAAB/<strong>FCG</strong> ist es<br />

gelungen das gute Ergebnis von<br />

2004 (+ 4 Prozent) erneut um beinahe<br />

zwei Prozent zu übertreffen.<br />

Die ÖAAB-<strong>FCG</strong>-Fraktion hält nun<br />

bei 25,38 Prozent und darf sich<br />

über zwei zusätzliche Kammerräte<br />

und ein Vorstandsmandat mehr<br />

freuen. Trotz gesunkener Wahlbeteiligung<br />

erreichten wir bei der AK-<br />

Wahl <strong>2009</strong> in absoluten Zahlen<br />

um 4.167 Stimmen mehr als bei<br />

der AK-Wahl im Jahr 2004. Die<br />

FSG dagegen hat im Vergleich zur<br />

AK-Wahl 2004 16.701 Stimmen<br />

verloren. Somit beträgt der FSG-<br />

Verlust 7,77 Prozent. Der neuerliche<br />

Zugewinn der ÖAAB/<strong>FCG</strong>-<br />

Fraktion bei der AK-Wahl <strong>2009</strong><br />

ist ein Zeichen von Stabilität und<br />

Nachhaltigkeit.<br />

Spitzenkandidat und AK-Vizepräsident<br />

Helmut Feilmair war nicht<br />

nur in den Wochen unmittelbar<br />

vor der Wahl bei den Menschen<br />

in den Betrieben unterwegs. Seit<br />

Beginn des Jahres 2005 war AK-<br />

Vizepräsident Helmut Feilmair jedes<br />

Monat einen ganzen Tag lang<br />

in einem anderen oberösterreichischen<br />

Bezirk präsent, um mit den<br />

Menschen in den Betrieben direkt<br />

in Kontakt zu treten.<br />

Besonders erfreulich ist, dass es für<br />

unseren Spitzenkandidat Helmut<br />

Feilmair auch einen enormen Rückhalt<br />

in der Raiffeisen Landesbank<br />

gab, wo er als Betriebsratsvorsitzender<br />

tätig ist und 86 Prozent<br />

Zustimmung von 979 Kolleginnen<br />

und Kollegen erhielt. Helmut Feilmair<br />

ist auch Funktionär der <strong>GPA</strong>djp<br />

und „Chefverhandler“ des<br />

Raiffeisen-Kollektivvertrags.<br />


Michael Schediwy-Klusek<br />

Hans Klingler Stiftung<br />

Sieben gute Gründe für die<br />

<strong>FCG</strong> – so titelt der seit einem<br />

halben Jahr aufl iegende<br />

Werbe-Folder der<br />

B<strong>FCG</strong>. Sieben – eine Zahl die zurzeit<br />

auch für die Hans Klingler-Stiftung<br />

eine Bedeutung hat. Im Jahr<br />

1993 machten sich einige FunktionärInnen<br />

und SekretärInnen auf<br />

den Weg, um die notwendige erste<br />

Million österreichische Schilling<br />

für die Gründung der Stiftung aufzutreiben.<br />

<strong>2009</strong> ist es gelungen<br />

das angelegte Vermögen zu versiebenfachen.<br />

EUR 515.000,00<br />

(also knapp über 7 Millionen<br />

ehemalige Schilling) sind seit dem<br />

Sommer in mündelsicheren Wertpapieren<br />

angelegt. Somit wurde<br />

ein Ziel erreicht, welches sich der<br />

Stiftungsvorstand vor etwa 5 Jahren<br />

gesteckt hat.<br />

Erfolg durch Beharrlichkeit<br />

Stets bemüht darum SpenderInnen<br />

zu überzeugen, DauerauftragszahlerInnen<br />

zu gewinnen und<br />

Sponsoren aufzutreiben sind die<br />

KuratorInnen seit der Gründung<br />

unterwegs. Auch viele FunktionärInnen<br />

und SekretärInnen beteiligen<br />

sich mit viel Elan daran, dass<br />

die Hans-Klingler-Stiftung stärker<br />

wird. Spendenaufrufe, viele Ge-<br />

spräche, Weihnachtsmärkte, Versteigerungen<br />

und noch mehr Briefe…<br />

unermüdlich wurde und wird<br />

daran gearbeitet die Basis für kontinuierliche<br />

Projektunterstützungen<br />

zu schaffen.<br />

Große Verluste auf dem Weg<br />

Bei allen Erfolgen können wir natürlich<br />

nicht übersehen, dass wir<br />

eigentlich innerhalb von 14 Monaten<br />

zwei für die Stiftung sehr wichtige<br />

Menschen verloren haben. Der<br />

frühe und sehr überraschende Tod<br />

unserer Mitstreiter und Wegbegleiter<br />

Karl Klein und Erich Neumayr<br />

hat uns schwer getroffen. Der eine<br />

war stets ein uneingeschränkter<br />

Unterstützer und Werber für die<br />

Stiftung, der andere der unbestrittene<br />

und aktive Kuratoriumsvorsitzende<br />

seit der Gründung. Wir<br />

werden beider Andenken stets<br />

hoch halten, und auch in ihrem<br />

Sinne weiterarbeiten.<br />

Basis für Kontinuität<br />

Die gemeinnützige Hans Klingler-<br />

Stiftung kann Projekte und Initiativen<br />

die dem Stiftungszweck entsprechen,<br />

nur aus dem Erlös der<br />

Veranlagungen fi nanziell unterstützen.<br />

Dies ist gesetzlich geregelt,<br />

10<br />

Hans Klingler Stiftung<br />

Beharrlich erfolgreich – die Hans Klingler-Stiftung erreicht wichtige Ziele!<br />

und wird auch von den Behörden<br />

regelmäßig geprüft. Daher ist es<br />

eben so wichtig, die Basis – sprich<br />

das angelegte Stiftungsvermögen –<br />

stets wachsen zu lassen. Wir können<br />

jetzt davon ausgehen, dass<br />

nun eine Grundlage vorhanden ist<br />

um jährlich etwa EUR 15.000,00<br />

für diverse Projekte in Lateinamerika,<br />

Afrika, Asien und Osteuropa<br />

zur Verfügung zu stellen. Das ist<br />

eine durchaus ansehnliche Summe<br />

die wir jedes Jahr für die Förderung<br />

christlicher Gewerkschaftsarbeit<br />

in den ärmeren Regionen dieser<br />

Welt bereitstellen können.<br />

Nicht auf Lorbeeren ausruhen<br />

Ein schöner Erfolg, ein tolles Ergebnis<br />

– wir können berechtigterweise<br />

feiern. Im Moment verharren<br />

werden wir aber keineswegs. Eine<br />

stabile Basis stärkt den Rücken für<br />

die weitere erfolgreiche Arbeit der<br />

Stiftung. In diesem Sinne bedanken<br />

wir uns auf das allerherzlichste bei<br />

allen die uns schon bisher unterstützt<br />

haben, und ersuchen darum<br />

dies weiter zu tun. All jene die<br />

bisher noch nicht gespendet haben<br />

können dies gerne tun: Hans<br />

Klingler-Stiftung Spendenkonto,<br />

Erste Bank AG, Wien, Kontonummer:<br />

068-25974, Bankleitzahl:<br />

20111.<br />

Helfen Sie helfen!<br />

Wir senden ihnen gerne Informationen<br />

zu! Kontakt: Michael Schediwy-Klusek,<br />

<strong>GPA</strong>-djp, 1034<br />

Wien, Alfred Dallinger Platz<br />

1, Tel. 050 301 DW 21273<br />

eMail: michael.schediwyklusek@gpa-djp.at<br />


Kramsacher Gespräche<br />

Michael Schediwy-Klusek<br />

»Das Mittel wurde zum Ziel...«<br />

Am 29. Mai <strong>2009</strong> haben wieder die traditionellen »Kramsacher Gespräche« der<br />

Hans Klingler-Stiftung und der <strong>FCG</strong>/<strong>GPA</strong>-djp stattgefunden. Sie dienen der inhaltlichen<br />

sozialpolitischen Auseinandersetzung an Hand alltäglicher aktueller Entwicklungen<br />

und Strömungen in der Arbeitswelt und Gesellschaft. Heuer folgten über 40<br />

GewerkschafterInnen aus verschiedenen Teilen Österreichs den Ausführungen von<br />

Univ. Prof. Dr. Leopold Neuhold, Leiter des Instituts für Ethik und Gesellschaftslehre<br />

an der Karl-Franzens-Universität Graz, zum Thema „Die Weltwirtschaft am<br />

Abgrund – das bisherige System ist einen Schritt weiter!“. Univ. Prof. Neuhold, der<br />

wohl führende österreichische Sozialethiker betrachtete die Krise auf seine wohl<br />

einzigartige und unnachahmliche Weise.<br />

In seiner Analyse ortet Neuhold<br />

mehrere Ursachen für das Dilemma<br />

in dem wir uns befi nden.<br />

Für ihn sitzt der Kern des<br />

Problems erheblich tiefer als in<br />

einer reinen systemischen Zerrüttung,<br />

die mit der Einführung von<br />

Kontrollmechanismen oder technokratischer<br />

Maßnahmenpakete<br />

gelöst werden kann. Die Anonymisierung<br />

von Beziehungen hat uns<br />

den Blick auf das Wichtige, das<br />

Reale verdeckt.<br />

Das derzeitige System entwickelte<br />

sich vor allem in der Abhebung<br />

von der Wirklichkeit. Auch „das<br />

Geld“ hat sich von »der Arbeit«<br />

abgehoben. In diesem System,<br />

das auf der Förderung des Eigennutzes<br />

aufbaut, hat eine Entfremdung<br />

in der Form stattgefunden,<br />

die als Ergebnis das Vertauschen<br />

von Zielen und Mitteln zur Folge<br />

hat. Dies führt dazu, dass wir<br />

keine Relationen mehr erkennen<br />

können. Der Wert von Arbeit, von<br />

Produkten oder Dienstleistungen ist<br />

für den einzelnen nicht mehr einschätzbar.<br />

»Der Markt« regelt und<br />

bildet Preise und Löhne. Wir haben<br />

die Bezüge verloren und erliegen<br />

einer »verkürzten Logik«. Bedingt<br />

durch die Vorgänge ist ein großes<br />

»Krisenbewußtsein« entstanden,<br />

welches vor allem zu einer Flucht<br />

aus der Eigenverantwortung führt.<br />

»Die Krise ist schuld! Da kann man<br />

nichts machen!« So ist es kein Zufall,<br />

dass wir dieser weltweiten Krise<br />

mit Mitteln begegnen, die diese<br />

hervorgebracht hat. Wir müssen<br />

uns auch die Frage stellen, wie wir<br />

mit der Indirektheit umgehen, bzw.<br />

wie wir mit den (internationalen)<br />

Netzwerken zurecht kommen, in<br />

denen Verantwortung versickert.<br />

Gegenmaßnahmen wie zB. die<br />

Tobinsteuer, Mikrokredite, etc. sind<br />

lobenswert, doch werden sie nachhaltig<br />

ohne einen echten »Kurswechsel«,<br />

eine echte Systemänderung<br />

nicht zum gewünschten<br />

Ergebnis führen. Es wurde verabsäumt<br />

sich ernsthaft mit systemischen<br />

Veränderungsvarianten wie<br />

der »ökosozialen Marktwirtschaft«<br />

auseinanderzusetzen. Ethisches<br />

Investment mag ja bedeutungsvoll<br />

sein, doch wenn wir uns nicht die<br />

Frage stellen, wie der Gewinn<br />

entstanden ist, der hier investiert<br />

wird, bleibt der gute Gedanke auf<br />

halbem Weg liegen.<br />

Wir müssen wieder zurück zu<br />

Werten, es bedarf einer echten<br />

Wirtschaftsethik. Wirtschaft<br />

muss gesellschaftsgerecht, wirt-<br />

11<br />

Univ. Prof. Dr. Leopold Neuhold<br />

schaftsgerecht, umweltgerecht,<br />

zukunftsgerecht und vor allem<br />

Menschengerecht sein. »Wir sind<br />

still geworden…«, meinte Prof.<br />

Neuhold in seinen Ausführungen,<br />

und kritisierte damit auch die Tatenlosigkeit<br />

der Gewerkschaften.<br />

Es mag ja legitim sein, angesichts<br />

der unvergleichlichen Härte und<br />

Schnelligkeit der Entwicklungen<br />

eine Zeit lang in Ratlosigkeit zu<br />

verfallen. Doch jetzt gilt es die<br />

Chance zu nutzen und für ein neues<br />

Werteverständnis, einen neuen<br />

Weg einzutreten, denn nur so wird<br />

eine nachhaltige Bewältigung<br />

möglich.<br />


Ernst Gfrerer, Landessekretär<br />

Die »Solidarität mit Lateinamerika«<br />

lebt noch immer<br />

In der Steiermark wurde am 21. Jänner <strong>2009</strong> ...<br />

... ein neues<br />

Führungsteam<br />

gewählt und<br />

somit die Hilfe<br />

für mittelamerikanische<br />

Länder<br />

verstärkt. DI<br />

Schaller junior sowie senior hatten<br />

für einen guten Übergang gesorgt<br />

und konnten in ihren Berichten der<br />

letzten zehn Jahre digital zeigen,<br />

was „unsere Tropfen auf den heißen<br />

Steinen“ bewirkten. Das neue<br />

Team setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Dr. Christian Schreyer (Vorsitzender),<br />

DI Bettina Slawatsch<br />

Toni Liedlbauer, Regionalsekretär Wien<br />

Das diesjährige Mittel-Ost Europa<br />

Seminar, welches in Arad (Rumänien)<br />

stattgefunden hat, war wieder<br />

einmal sowohl inhaltlich als<br />

auch organisatorisch von großem<br />

Erfolg gekrönt.<br />

Erfreulicherweise konnten eine<br />

Reihe neuer Mitarbeiter in den<br />

jeweiligen Gewerkschaftsorganisationen<br />

begrüßt werden. Der<br />

gemeinsame Erfahrungsaustausch<br />

betraf insbesondere betriebliche<br />

Belange sowie die aktuelle Kollektivvertragspolitik.<br />

Darüber hinaus<br />

(Stellvertreterin), Mag. Michael<br />

Fend (Stellvertreter) und Katharina<br />

Kolaritsch (Stellvertreterin). Am 06.<br />

März <strong>2009</strong> gab es dann in Niederösterreich<br />

Neuwahlen und auch<br />

hier kam es zu Veränderungen im<br />

Präsidium. Der bisherige Obmann<br />

Mag. Dr. Josef Höchtl wurde in seiner<br />

Funktion bestätigt. Seine neuen<br />

Stellvertreter sind: Josef Altmann,<br />

Dr. Charles Bohatsch und Richard<br />

Paiha.<br />

Derzeit wird intensiv an einem<br />

Tätigkeitsbericht der letzten Jahre<br />

gearbeitet. Der Verein benötigt<br />

dringend Mitglieder sowie fi nanzi-<br />

wurde über grenzübergreifende<br />

Gewerkschaftsarbeit diskutiert.<br />

Die Situation in den einzelnen<br />

Ländern ist zwar unterschiedlich,<br />

dennoch sind viele Gemeinsamkeiten<br />

zu erkennen. Besonders<br />

erschütternd sind die niederen<br />

Gehälter vieler Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer im Osten,<br />

obwohl die Preise in den letzten<br />

Jahren nahezu mitteleuropäisches<br />

Niveau erreicht haben. Was mich<br />

zum wiederholten Male besonders<br />

bewegt und begeistert hat, ist der<br />

12<br />

Internationales<br />

elle Unterstützung, damit weiterhin<br />

Kleinprojekte unterstützt werden<br />

können. Aktuell liegen Ansuchen<br />

aus Peru, Venezuela und Curacao<br />

vor. Das Stipendienprojekt in Paraguay<br />

läuft gut, allerdings müssen<br />

zusammen mit den Zweigvereinen<br />

Oberösterreich und Vorarlberg in<br />

den nächsten zwei Jahren zusätzlich<br />

3.000 Euro aufgebracht werden.<br />

Hintergrund ist, dass bei Projektförderungen<br />

seitens der Länder<br />

ein Eigenbeitrag des Vereines verlangt<br />

wird. Leider ist der Internetzugang<br />

im Zuge einer Insolvenz des<br />

Providers verloren gegangen. Zusammen<br />

mit einem Salzburger EDV-<br />

Team wird bereits an der Erstellung<br />

einer neuen Homepage gearbeitet.<br />

Wenn auch du den Verein Solidarität<br />

mit Lateinamerika unterstützen<br />

möchtest und helfen willst, die Projekte<br />

am Leben zu erhalten, dann<br />

freuen wir uns über eine kleine<br />

Spende auf: Spendenkonto: Bank<br />

Austria, 1010 Wien, Ktnr. 00282<br />

128 800, BLZ 11.000!<br />

Mittel-Ost Europa Seminar <strong>2009</strong><br />

»Treffen der christlichen Gewerkschaften«<br />

■<br />

Umstand, dass die Kolleginnen<br />

und Kollegen ihren Interessensvertretungsanspruch<br />

sehr ernst nehmen.<br />

Sie stecken viel Kraft sowie<br />

Enthusiasmus in ihre Aufgabe. Es<br />

ist ein richtiger Geist der »Kollegialität<br />

und Solidarität« spürbar. Somit<br />

bleibt mir die Hoffnung, dass<br />

diese Zusammenkunft noch viele<br />

Jahre möglich sein wird und daraus<br />

ein sehr starker internationaler<br />

Impuls für künftige Gewerkschaftsgenerationen<br />

ermöglicht wird.<br />


Resolution<br />

RESOLUTION vom<br />

XVIII. Mittel-Osteuropa-Seminar<br />

Im Zeitraum vom 7. bis 10. Mai <strong>2009</strong> fand das jährliche Seminar der Christlichen<br />

Gewerkschafter von »Mittel-Osteuropa« in Arad in Rumänien statt,<br />

welches von der <strong>FCG</strong>/<strong>GPA</strong>-djp in Verbindung mit WOW organisiert wurde.<br />

26 Vertreter aus acht Dienstleistungs- und Industriegewerkschaften der Länder Slowakei,<br />

Ungarn, Rumänien, Serbien, Montenegro, Mazedonien und Österreich behandelten<br />

in diesen Tagen wichtige arbeitsrechtliche, kollektivvertragliche und gewerkschaftspolitische<br />

Fragen. Gemeinsam wurden folgende Standpunkten erarbeitet:<br />

Alle Teilnehmer waren sich einig über die Notwendigkeit von Gewerkschaften die eine<br />

eigenständige und klare Lohn- und Einkommenspolitik für die Beschäftigten des Landes<br />

führen. Dabei ist insbesondere auf die Gegebenheiten der Branche einerseits und auf<br />

die Bedürfnisse der Arbeitnehmer andererseits einzugehen.<br />

Ebenso wurde hervorgehoben, dass im Besonderen auf die Arbeitsbedingungen eingegangen<br />

werden muss und Maßnahmen zu setzen sind, um Stress am Arbeitsplatz zu<br />

verhindern. Darüber hinaus solle Stress am Arbeitsplatz auch von offi ziellen Stellen als<br />

arbeitsbedingte Krankheit anerkannt werden.<br />

Die Finanz- und Wirtschaftskrise darf nicht auf dem Rücken der Arbeitnehmer ausgetragen<br />

werden. Arbeitnehmer haben diese Situation nicht herbeigeführt, so dürfen sie<br />

dafür auch nicht die Auswirkungen zu tragen haben. Lohnkürzungen und Arbeitsplatzverlust<br />

sind nicht zu akzeptieren!<br />

Das Recht auf Bildung freier Gewerkschaften ist für uns sehr wichtig. Diese sollen sich<br />

sowohl national als auch international zusammenschließen dürfen und müssen auch<br />

von den jeweiligen Arbeitgeber-Verbänden und Regierungen anerkannt werden.<br />

Die Würde jedes einzelnen Arbeitnehmers ist zu achten und jeder muss die Möglichkeit<br />

haben seine Persönlichkeit entfalten zu können.<br />

Die Solidarität ist in jedem Betrieb unter den Arbeitnehmern gefordert, aber auch in<br />

den jeweiligen Branchen. Darüber hinaus ist diese auf nationaler und internationaler<br />

Ebene erforderlich, um den globalen Problemen unserer Zeit wirksam begegnen zu<br />

können.<br />

Für uns bedeutet Gewerkschaftsarbeit aber auch, bei all unseren Bemühungen und<br />

Aktivitäten den Blick auf das Gemeinwohl zu richten um insgesamt eine positive Entwicklung<br />

der Gesellschaft zu bewirken.<br />

13


Christine Boller, Bundesfrauenvorsitzende<br />

Das Bundesfrauenseminar<br />

Besonders die Frage, ist das C<br />

(Fraktion Christlicher Gewerkschafter)<br />

förder- oder hinderlich<br />

wurde kontroversiell diskutiert. Die<br />

Vielfalt der Meinungen war spannend<br />

und am Ende des Tages waren<br />

wir uns einig: „ Kämpfen wir<br />

gemeinsam für die Menschen“,<br />

stellen wir sie in den Mittelpunkt<br />

und schöpfen wir Kraft und Hoffnung<br />

aus dem C!<br />

Unsere Kollegin Mag. Helga Hons<br />

stand uns bei diesem Seminar einerseits<br />

für die speziellen arbeitsrechtlichen<br />

Anfragen wie immer<br />

mit ihrer großen Kompetenz zur<br />

Verfügung, andererseits begleitete<br />

sie das Seminar mit kreativen<br />

Übungen, Aufl ockerungen und<br />

psychologisch aufschlussreichen<br />

Aktivitäten.<br />

Das Seminar beinhaltete auch<br />

eine kritische Refl exion, was uns<br />

gelungen ist und wo Verbesserungen<br />

notwendig sind. Wie werden<br />

wir gesehen und wie sehen wir<br />

uns selber? Wo steht die Frauenpolitik<br />

heute? Der internationale<br />

Frauentag war ein Anlass für eine<br />

kritische Presseaussendung.<br />

Frauenförderpläne, Gleichbehandlungsbeauftragte<br />

und die<br />

Einkommensschere, die weiter<br />

auseinander geht statt sich zu<br />

schließen, waren wichtige Themen<br />

14<br />

<strong>FCG</strong>/<strong>GPA</strong>-djp Frauen<br />

Am 5. und 6. März <strong>2009</strong> haben die <strong>FCG</strong>-<strong>GPA</strong>-djp-Bundesfrauen ein Seminar<br />

abgehalten. Unsere Kollegin Gabriele Mraszek hat dieses bestens organisiert<br />

und mit dem Referat von Andreas Gjecaj und der anschließenden Diskussion<br />

auch thematisch und inhaltlich einen Höhepunkt gesetzt.<br />

in diesem Seminar. Eines war klar,<br />

die Einkommensschere, dieses gesellschaftliche<br />

Muster, muss zum<br />

Wohle aller geändert werden!<br />

Die Zukunft der <strong>FCG</strong>-<strong>GPA</strong>-djp-<br />

Bundesfrauen wurde diskutiert und<br />

wir waren uns schnell einig, dass<br />

sie ganz konkrete Forderungen für<br />

eine selbstbestimmte und selbstbewusste<br />

Frauenpolitik mit optimalen<br />

Rahmenbedingungen beinhaltet.<br />

Für die Zukunft gilt:<br />

»GRENZEN SPRENGEN«<br />


<strong>FCG</strong>/<strong>GPA</strong>-djp Bildung<br />

Betriebsrat – ein<br />

komplexes Rollenbild!<br />

Unter diesem Titel fand von 23. bis 27. März <strong>2009</strong>, in<br />

St. Georgen im Attergau das heurige Frühjahrsseminar<br />

der <strong>FCG</strong>/<strong>GPA</strong>-djp statt.<br />

Mit 24 sehr interessiert teilnehmenden<br />

Betriebsrätinnen und Betriebsräten<br />

verschiedener Branchen und<br />

Betriebsgrößen aus ganz Österreich<br />

war dieser Kurs sozusagen<br />

Wir gratulieren ...<br />

Ing. Werner Vogl<br />

Wir gratulieren Ing. Werner Vogl recht herzlich zu<br />

seinem 70. Geburtstag und möchten dies auch<br />

gleich zum Anlass nehmen, uns bei ihm für seine<br />

langjährigen Dienste zu bedanken.<br />

Ing. Werner Vogl war viele Jahre Vorsitzender der<br />

Sektion Land und Forstwirtschaft.<br />

Er gehörte 26 Jahre der Vollversammlung der Landarbeiterkammer<br />

an, war darüber hinaus Mitglied im<br />

<strong>GPA</strong> Präsidium und im Bundesvorstand sowie Vorsitzender<br />

der Fachgruppe Förster. Momentan hat er<br />

den Vorsitz beim Sozialen Dialog in der Landwirtschaft<br />

inne.<br />

Bis heute ist er unermüdlich im Dienste der <strong>GPA</strong>-djp<br />

unterwegs und dafür danken wir ihm.<br />

Lieber Werner - wir wünschen dir alles Gute, Gesundheit<br />

und weiterhin so viel Elan!<br />

„zum Bersten voll“. Das letzte winterliche<br />

Aufbäumen mit Schneestürmen<br />

zu Frühlingsbeginn konnte<br />

die sehr gute Stimmung nicht<br />

trüben.<br />

15<br />

Rupert Schober<br />

Inhaltlich wurde zu den Schwerpunkten<br />

Präsentation – Verhandlung<br />

– Konfl ikt – Zeitmanagement<br />

gearbeitet, und die eigene Rolle<br />

als Betriebsrat beleuchtet.<br />

Natürlich waren auch der Aufbau<br />

und die Struktur der Gewerkschaft<br />

und der Sozialpartnerschaft an<br />

sich ein Thema, und auch unser<br />

Fundament – die christliche Soziallehre<br />

– war ein wesentlicher Bestandteil<br />

des Programms.<br />

Die gute Zusammenarbeit, das<br />

hohe Niveau und das ausgezeichnete<br />

Miteinander haben eine tolle<br />

Woche abgerundet.<br />

Unser Koll. Rupert Schober wurde für sein langjähriges<br />

wie erfolgreiches berufl iches und<br />

gesellschaftliches Wirken seitens des Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft und Arbeit<br />

geehrt.<br />

Koll. Schober ist ehem. <strong>FCG</strong>/<strong>GPA</strong>-djp Vorsitzender<br />

der Region Wien, ehem. Mitglied des Bundesvorstandes<br />

der Gewerkschaft der Privatangestellten sowie<br />

ehem. Stiftungsmanager des Wiener Arbeitnehmer<br />

Förderungsfonds.<br />

Wir gratulieren herzlich und bedanken uns für den<br />

geleisteten Einsatz und das unermüdliche Engagement.<br />


Nein, nicht was sie jetzt vielleicht<br />

denken mögen, aber vielleicht wären<br />

sie sonst nicht über den Artikel<br />

gestolpert. Mein Familienstand ist<br />

wahrscheinlich genauso uninteressant<br />

wie mein Wohnsitz, dafür<br />

eher warum ich Artikel schreibe.<br />

Na ja – halt gefragt worden, weil<br />

Betriebsrat (BR) in <strong>FCG</strong>-Gremien<br />

und in Gewerkschafts-Gremien,<br />

Quotenschwarzer – klassische<br />

<strong>FCG</strong>-Karriere?!<br />

Dabei hat alles harmlos angefangen.<br />

Seit Herbst 1993 bei der Caritas-Steiermark<br />

beschäftigt, habe<br />

ich mich bald von einem Freund<br />

überreden lassen auf seiner Betriebsratsliste<br />

zu kandidieren und<br />

habe dann tatsächlich 2000 als<br />

Ersatzbetriebsrat Betriebsarbeit<br />

machen dürfen - just, als wir gerade<br />

den „ersten“ Kollektivvertrag im<br />

Sozialbereich bekommen haben.<br />

Knapp zwei Jahre später habe<br />

ich dann auch noch die Namensliste<br />

geerbt und bin gleich als BR-<br />

Vorsitzender gewählt worden (und<br />

wieder gewählt worden). Kaum<br />

konstituiert ist auch schon mein<br />

(damaliger und heutiger) <strong>GPA</strong>-Sekretär<br />

(und Freund) bei mir aufgetaucht,<br />

hat mich zur Gewerkschaft<br />

geworben (man beachte: vorher<br />

war Gewerkschaft bei der Caritas-<br />

Steiermark noch kein Thema) und<br />

gemeint, ich sollte doch mein Gewissen<br />

zur <strong>FCG</strong> erforschen – kurz<br />

– ist mir nicht schwer gefallen, Caritas<br />

und <strong>FCG</strong> passen gut zusammen<br />

(weil der Mensch zählt).<br />

Kaum halbwegs in der „Firma“<br />

etabliert, folgten alle möglichen<br />

Einladungen zu verschiedenen<br />

Zusammenkünften, die mir die<br />

steirische <strong>FCG</strong> näher brachte<br />

und zur Mitarbeit animierten.<br />

„Selber schuld, nicht rechtzeitig<br />

nein gesagt“ würde meine Karriere<br />

am besten beschreiben, oder<br />

„Idealismus“ etwas bewegen zu<br />

wollen für die Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer in der Steiermark<br />

sowie in ganz Österreich,<br />

vor allem im sozialen Bereich<br />

(Kollektivvertragsverhandlungen,<br />

<strong>GPA</strong>-djp-Wirtschaftsbereich, Arbeitsgemeinschaften).<br />

Und das macht meiner Meinung<br />

nach auch die Stärke der steirischen<br />

<strong>FCG</strong> aus: die Funktionäre<br />

erschrecken nicht oder sind um<br />

Ausfl üchte bemüht nur weil man<br />

sagt: wenn ich euch helfen / bei<br />

dem Thema mitarbeiten kann lasst<br />

es mich wissen. Ganz im Gegenteil,<br />

zumindest zu mir waren alle<br />

nett und haben mich gleich mitmachen<br />

lassen, soviel, dass ich schön<br />

langsam aufpassen muss meinen<br />

„Brotberuf“ nicht zu vernachlässigen<br />

- nicht nur den Betriebsrat für<br />

etwa 1100 Kolleginnen und Kollegen<br />

auf rund 60 Betriebsstätten,<br />

sondern auch meine „richtigen“<br />

berufl ichen Aufgaben.<br />

Im Betrieb selbst beschäftigt mich<br />

(ohne Internas verraten zu müssen)<br />

die »schwache« Akzeptanz<br />

der Gewerkschaft. Klar, wir haben<br />

keine Tradition, so wie die<br />

16<br />

Kurzporträt<br />

Kollege Stefan Kraker<br />

Was m/ich so treib/t<br />

„Du schreibst doch auch für eure Mitarbeiterzeitung,<br />

schreib doch auch einmal was für unsere INITIATIVE!“,<br />

»Ja ..., was denn?« »Na ja, was du so treibst ...«<br />

klassischen „Arbeiterbetriebe des<br />

Mur- und Mürztales“ und wir sind<br />

bisher ständig gewachsen (die<br />

Armen werden ja nicht weniger,<br />

neue „Geschäftsfelder“ helfen<br />

mehr für die Basiszielgruppe tun<br />

zu können). Als ich zu arbeiten<br />

begann waren wir knapp 400<br />

Kolleginnen und Kollegen. Also<br />

haben wir auch keine „schlechten“<br />

Erfahrungen mit Auslastung sowie<br />

Aufträgen gemacht – somit keine<br />

Gründe für eine Absicherung.<br />

Umso mehr denke ich mir, müsste<br />

doch wenigstens der christliche<br />

Grundgedanke für potentielle Mitglieder<br />

bei uns verlockend sein,<br />

zumal ja Kirche und die „klassische“<br />

Gewerkschaft nicht die verbrüderte<br />

Erfolgsstory hinter sich<br />

haben – also läge das ausweichen<br />

zu »uns« nahe.<br />

Aber weit gefehlt. Es ist, besonders<br />

im kirchlichen Bereich, äußerst<br />

mühsam, Mitglieder zu werben. Es<br />

gibt kaum Menschen, die sich klar<br />

deklarieren wollen. Nachdem wir<br />

keinen parteipolitischen Betriebsrat<br />

haben, fällt naturgemäß auch<br />

die entsprechende Positionierung<br />

weg – so ist das Leben. Ob ich<br />

mit diesem Beitrag eine Diskussion<br />

eröffne(t habe) weiß ich nicht, über<br />

Anregungen/Kommentare würde<br />

ich mich jedoch unter stefan.<br />

kraker@caritas-steiermark.<br />

at freuen.<br />


Neubeitritte in der <strong>GPA</strong>-djp<br />

Neubeitritte in der <strong>GPA</strong>-djp<br />

Marlies Schedler – neue Sekretärin im<br />

Ländle<br />

Am 7. August 1970 wurde ich in<br />

Langenegg, einem kleinen, sonnigen<br />

Dorf im Bregenzerwald/<br />

Vorarlberg geboren. In diesem bin<br />

ich mit meinen beiden Schwestern<br />

aufgewachsen und lebe auch heute<br />

noch mit meiner Familie dort.<br />

Nachdem meine Eltern bei einem<br />

Unfall ums Leben gekommen waren,<br />

wurden wir von unserer Großmutter<br />

großgezogen. Sie hat den<br />

christlichen Glauben vorgelebt und<br />

uns schon früh zur Selbstständigkeit<br />

und Verantwortung erzogen.<br />

Nach meiner Pfl ichtschulzeit habe<br />

ich die Handelsschule besucht.<br />

Anschließend war ich neun Jahre<br />

in einem Textilbetrieb im Verkauf-<br />

Österreich tätig. Im Jahr 1993<br />

habe ich Mario geheiratet, 1994<br />

wurde Tochter Michelle geboren<br />

und 1998 die zweite Tochter Jeannine.<br />

Bis 2002 war ich zu Hause<br />

und habe meine Zeit den Kindern<br />

und der Familie gewidmet. Mein<br />

Wunsch wieder ins Berufsleben<br />

einzusteigen wurde erfüllt, indem<br />

ich eine Stelle als Sekretärin in<br />

einem Baumarkt unseres Dorfes<br />

erhalten habe - Herausforderung<br />

war es jedoch keine. Ich bekam<br />

die Chance einen anderen Arbeitsplatz<br />

mit mehr Kompetenz<br />

und Verantwortung zu übernehmen.<br />

Leider kam es anders als ich<br />

dachte – dort habe ich von Mobbing<br />

bis zur nicht fristgerechten<br />

Kündigung alles erlebt.<br />

Ich wandte mich an die <strong>GPA</strong>-djp<br />

und wurde bestens beraten und betreut.<br />

Da erkannte ich, wie wichtig<br />

eine Organisation ist, die sich für<br />

faire und gerechte Arbeitssituationen<br />

in den Betrieben einsetzt. Seit<br />

April <strong>2009</strong> arbeite ich selbst in<br />

dieser Interessensvertretung. Meine<br />

diesbezüglichen Erfahrungen<br />

kommen mir in meiner jetzigen<br />

Arbeit zugute. Jeder Tag ist eine<br />

neue Herausforderung und dieser<br />

stelle ich mich sehr gerne.<br />

Josef Zotter – Unterstützung in der Region<br />

Steiermark<br />

Geboren bin ich am 23. April<br />

1976 in Graz in der schönen Steiermark.<br />

Aufgewachsen am Rande<br />

der steirischen Landeshauptstadt<br />

in einer christlich praktizierenden<br />

Familie. Nach der Pfl ichtschulzeit<br />

habe ich von 1991 bis 1995 den<br />

Beruf des Maschinenschlossers<br />

erlernt. Schon damals waren<br />

meine Interessen an Politik und<br />

der Geschichte Österreichs stark<br />

ausgeprägt. Nicht zuletzt trug die<br />

damalige Betriebsrätin in meinem<br />

17<br />

Lehrbetrieb ihren Teil dazu bei,<br />

dass ich mich auch mit dem Thema<br />

Gewerkschaft näher auseinander<br />

setzte. Wie es aber oft so<br />

ist, wird man als junger Mann von<br />

anderen Gedanken und Themen<br />

geleitet. So kam es, dass ich den<br />

Bezug zu meinen ,,ausgeprägten’’<br />

Interessen ziemlich verlor.<br />

1999 erblickte mein Sonnenschein<br />

Tochter Denise das Licht der Welt,<br />

einer meiner beeindruckendsten<br />

und bewegendsten Tage meines<br />

Lebens. 2000 konnte ich mich neuen<br />

Herausforderungen im Bereich<br />

QM bei einem Zulieferer von Magna<br />

stellen. Von 2003 bis 2006<br />

holte ich im Zuge des zweiten Bildungsweges<br />

die Matura nach und<br />

noch im Herbst 2006 startete ich<br />

mit der steirischen Betriebsräteakademie<br />

an der Otto-Möbes-Schule.<br />

Auch im Jahr 2003 wurde ich in<br />

meiner Firma vom amtierenden<br />

BRV zu einer Kandidatur ermuntert.<br />

Ohne lange zu überlegen<br />

war ich Feuer und Flamme. Somit<br />

wurde ich wieder auf den Weg<br />

meiner ,,ausgeprägten’’ Interessen<br />

zurückgeführt. 2005 übernahm<br />

ich in betrieblich turbulenten Zeiten<br />

den Vorsitz als Betriebsrat. Die<br />

Situation: ein internationaler Autozulieferer,<br />

wo versucht wurde den<br />

Rotstift an allen Ecken und Enden<br />

anzusetzen.<br />

Spätestens jetzt wurde mir so richtig<br />

vor Augen geführt, wie wichtig<br />

es ist, eine starke Interessenvertretung<br />

hinter sich zu haben.<br />

Mit Anfang 2008 erreichte ich<br />

ein wichtiges Etappenziel, die Fixanstellung<br />

als Regionalsekretär<br />

in der <strong>GPA</strong>-djp Steiermark. Seit<br />

Ende Juni <strong>2009</strong> bin ich stolzer<br />

Absolvent der Sozialakademie -<br />

der Königsklasse der österreichischen<br />

Gewerkschaftsausbildung.<br />

Eine Ausbildung die nicht umsonst


den Namen eines universitärähnlichen<br />

Institutes genießt. Heute<br />

bin ich stolz und froh, die richtigen<br />

Entscheidungen im meiner<br />

berufl ichen Laufbahn getroffen zu<br />

haben. Meine Schwerpunkte sind<br />

wieder mehr Fairness am Arbeitsplatz,<br />

sowie für die notwendige<br />

Wichtigkeit der Gewerkschaftsbewegung<br />

in unserer Gesellschaft<br />

unermüdlich zu kämpfen. Ohne<br />

die Unterstützung und das<br />

vorausgesetzte Vertrauen der Gewerkschaft<br />

wäre ich nicht der der<br />

ich bin.<br />

Mag. Markus Schapler – neuer Sekretär<br />

in der Region Wien<br />

<strong>FCG</strong>-Neuzuwachs gab es im April<br />

<strong>2009</strong> auch wieder in der Region<br />

Wien, wo mit Mag. Markus<br />

Schapler ein neuer Rechtschützer<br />

Einzug in die Wiener Schlachthausgasse<br />

gehalten hat.<br />

Der 28jährige Niederösterreicher<br />

aus Strasshof im Bezirk Gänserndorf<br />

hat über den arbeitsrechtlichen<br />

Ausbildungsschwerpunkt<br />

seines Betriebswirtschaftsstudiums<br />

Kontakte zum ÖGB und somit den<br />

Auslöser seiner gewerkschaftlichen<br />

Laufbahn gefunden.<br />

Seine Diplomarbeit über „Arbeitskräfteüberlassung<br />

in der Praxis –<br />

Rechtliche Rahmenbedingungen<br />

zwischen Sollen und Sein“ wurde<br />

vom ÖGB-Verlag in die Buchreihe<br />

„Beiträge zu besonderen Problemen<br />

des Arbeitsrechts“ aufgenommen<br />

und ist seit Anfang September<br />

<strong>2009</strong> erhältlich.<br />

Die empirischen Erfahrungen zu<br />

dieser Arbeit sammelte Kollege<br />

Schapler in seiner mehrjährigen<br />

Tätigkeit als Personalberater und<br />

Recruiter bei mehreren Personalbereitstellungsunternehmen<br />

aus<br />

unterschiedlichen Branchen.<br />

Im Zuge dieser Tätigkeiten merkte<br />

er aber, dass es mehr seiner Persönlichkeit<br />

entsprach, Dienstverträge<br />

durch die „Brille der Gerechtigkeit“<br />

als durch die „Brille der<br />

wirtschaftlichen Notwendigkeit“<br />

zu betrachten. Somit bringt er<br />

neben soliden Arbeitsrechtskenntnissen<br />

auch einen erheblichen<br />

Erfahrungsschatz über die gelebte<br />

Praxis am Arbeitsmarkt mit, die er<br />

in der täglichen Beratung erfolgreich<br />

einbringen kann.<br />

Wir wünschen unserem neuen Kollegen<br />

alles Gute und freuen uns<br />

auf gute Zusammenarbeit!<br />

Mag. Gertraud Wiesinger - Neu im Büro<br />

der Bundesgeschäftsführung<br />

Seit 1. August dieses Jahres unterstütze<br />

ich Günther Trausznitz und<br />

sein Team im Büro der Bundesgeschäftsführung<br />

als neue Leitungsassistentin.<br />

Ich bin 26 Jahre jung,<br />

geboren in Wels/OÖ, fühle mich<br />

18<br />

Neubeitritte in der <strong>GPA</strong>-djp<br />

jedoch durch meinen frühen Umzug<br />

nach Kärnten dem südlichen<br />

Bundesland sehr verbunden.<br />

Seit 2001 bin ich Wahlwienerin<br />

und nach etlichen Umzügen nun in<br />

Wien Floridsdorf an der Oberen<br />

Alten Donau zu Hause. Im Winter<br />

2006 habe ich mein Studium der<br />

Politikwissenschaften an der Universität<br />

Wien abgeschlossen und<br />

gleich darauf meine Tätigkeit als<br />

Referentin im ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt<br />

Wien begonnen.<br />

Im Zuge dessen habe ich LAbg.<br />

Mag. Wolfgang Gerstl, Verkehrssprecher<br />

der ÖVP Wien, sowohl<br />

inhaltlich als auch im Pressebereich<br />

unterstützt.<br />

2008 ergab sich für mich die Gelegenheit,<br />

in eine PR & Marketing<br />

Firma zu wechseln. Aufgrund wirtschaftlicher<br />

Schwierigkeiten dieser<br />

Firma, sah ich mich bald darauf<br />

gezwungen, aus dem Dienstverhältnis<br />

auszutreten und meine Ansprüche<br />

bei der IEF Service GmbH<br />

einzubringen. Diese negative Erfahrung<br />

hat mir vor Augen geführt,<br />

wie wichtig eine starke Interessenvertretung<br />

für Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer ist.<br />

Nach einiger Zeit der Jobsuche<br />

und dem Wunsch nach einer neuen<br />

Herausforderung ergab sich für<br />

mich die Chance, mein Know How<br />

in der Bundesgeschäftsführung der<br />

<strong>GPA</strong>-djp einzubringen. Hier werde<br />

ich nun Günther Trausznitz und<br />

sein Team tatkräftig unterstützen.<br />

Privat reise ich gerne, bin eine Leseratte<br />

und darüber hinaus eine<br />

leidenschaftliche Köchin.<br />

Ich freue mich auf eine gute und<br />

produktive Zusammenarbeit mit allen<br />

Kolleginnen und Kollegen und<br />

sehe meiner Zukunft in der <strong>GPA</strong>djp<br />

erwartungsvoll und mit Spannung<br />

entgegen!.<br />


Buchvorstellung<br />

Ein wesentlicher Mentor der<br />

Christlichen Soziallehre,<br />

der deutsche Jesuitenpater<br />

Oswald von Nell-Breuning,<br />

hat einmal gemeint: „Die Soziallehre<br />

hat auf einem Fingernagel<br />

Platz!“<br />

Gemeint ist damit selbstverständlich,<br />

dass der gesamte Bauplan<br />

der Soziallehre mit seinen Prinzipien<br />

und Orientierungen seine Gültigkeit<br />

hat. Aber all dies bedeutet<br />

nichts, wenn es nicht gelingt, den<br />

obersten Grundsatz der Soziallehre<br />

zu leben: »Der Mensch<br />

muss der Mittelpunkt unseres<br />

Handelns sein!«<br />

Auch wenn wir mit Haut und Haaren<br />

im System des Marktes ste-<br />

cken, dürfen wir fragen, wo wir<br />

mit unseren Herzen und unseren<br />

Hirnen hinwollen!<br />

Einleitend widmet sich das Buch<br />

einer Analyse unserer gegenwärtigen<br />

Herausforderungen sowie einer<br />

Beschreibung der wesentlichen<br />

Merkmale der Christlichen Soziallehre.<br />

Schlussendlich werden konkrete<br />

Handlungsperspektiven, die<br />

sich aus der Analyse und der Beurteilung<br />

ergeben, vorgelegt.<br />

In den drei Abschnitten des Skriptums<br />

werden die Herausforderungen<br />

des angebrochenen 21.<br />

Jahrhunderts beschrieben, die<br />

„Leuchtfeuer“ der Christlichen<br />

Soziallehre gezündet, um Orientierung<br />

zu geben, und Bausteine<br />

19<br />

für eine andere Welt vorgelegt.<br />

Dieses Buch bringt die Inhalte und<br />

Wirkungsfelder der Christlichen<br />

Soziallehre einer breiten Öffentlichkeit<br />

nahe.<br />

Kurz und bündig, aber vor allem<br />

klar strukturiert und verständlich,<br />

werden hier dem Leser die Grundlagen<br />

nahe gebracht. Gleichzeit<br />

lädt das Werk auch zum Nach-<br />

und Weiterdenken ein.<br />

Über das Buch<br />

Dieses Skriptum zur Christlichen<br />

Soziallehre ist jüngst im ÖGB Verlag<br />

in der Reihe Politik und Zeitgeschehen<br />

erschienen. Zugrunde liegen<br />

diesem Buch ein Text von Prof.<br />

Johannes Schasching aus dem Jahr<br />

2001 sowie eine Rohfassung über<br />

dieses Thema von Karl Klein, welche<br />

er aufgrund seines plötzlichen<br />

Todes nicht mehr zu Ende bringen<br />

konnte. Ihm ist dieses Buch auch<br />

gewidmet.<br />

Über den Autor<br />

Andreas Gjecaj, seit 2006 Bundessekretär<br />

der Fraktion Christlicher<br />

Gewerkschafter im ÖGB, hat<br />

sich mit diesem Buch der Christlichen<br />

Soziallehre angenommen,<br />

und damit ein wichtiges Werk von<br />

Karl Klein zu Ende gebracht.<br />

Gjecaj wurde in Slowenien als<br />

Sohn einer christlich-albanischen<br />

Silberschmiedefamilie geboren.<br />

Er war unter anderem Betriebsratsvorsitzender<br />

der Diözese<br />

Graz-Seckau, Referent des Forums<br />

„Arbeit, Wirtschaft & Soziales“<br />

und Mitglied des Kuratoriums der<br />

Katholischen Sozialakademie. Im<br />

Rahmen seiner Tätigkeit in der<br />

KAB kam es zu einer intensiven<br />

Auseinandersetzung mit den Inhalten<br />

der Christlichen Soziallehre.<br />


Wohnungsangebot<br />

Ab <strong>Oktober</strong> <strong>2009</strong> generalsanierte Wohnungen im 3. Wiener Gemeindebezirk zu vermieten.<br />

Das Wohnhaus befi ndet sich nur wenige Gehminuten von der Erdberger Lände entfernt.<br />

Die U3 bietet eine perfekte Anbindung ans Öffi netz.<br />

Damit gibt es 14 komplett sanierte Wohnungen, die gerne an Familien, Studenten etc. vermietet<br />

werden. Die Wohnungen, welche zwischen 81 und 93 Quadratmeter haben, sind<br />

ausgestattet mit Parkettböden, Fliesenbad mit Dusche, Küche, Aufzug sowie Kellerabteil.<br />

Der Preis beträgt ca. 11 Euro pro Quadratmeter.<br />

Bei Interesse:<br />

Wohnheim „Kardinal Innitzer“ für ArbeitnehmerInnen und Studierende<br />

Verwalter: James Petschinger<br />

Tel.: 01/ 713 52 58<br />

eMail: k-a-w@chello.at<br />

Kalender 2010<br />

Der <strong>FCG</strong>/<strong>GPA</strong>-djp Kalender ist da!<br />

Seit September im Fraktionsbüro erhältlich.<br />

Dein/Ihr persönliches Exemplar, aber auch<br />

für eure/ihre KollegInnen im Betrieb liegt<br />

bereit! Bitte sehr rasch bei Koll. Michael<br />

Schediwy-Klusek unter 050 301 DW 21273<br />

oder michael.schediwy-klusek@gpa.-djp.at<br />

bestellen!<br />

P.b.b. Zul.<strong>Nr</strong>. GZ 02Z033829 S Sponsoringpost, Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt: 1080<br />

ÖGB ZVR-<strong>Nr</strong>.: 576439352, DVR: 0046655

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