02.10.2013 Aufrufe

aktueller Bericht hier

aktueller Bericht hier

aktueller Bericht hier

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Bericht</strong><br />

Herr der Breitflügelfledermäuse und<br />

herzlicher Gastgeber des Camps in<br />

Reuden/Anhalt<br />

22. -24.07.2011<br />

Unter nicht optimalen Witterungsbedingungen haben sich 26 Freunde der Nacht in Reuden eingefunden.<br />

Am 22.07.2011 wollte bis 16:00 Uhr noch „die Welt untergehen“ (Dauer- und Starkregen, starker Wind),<br />

aber dann waren die Teilnehmer doch erfreut, dass es während des Camps keine nennenswerten<br />

Niederschläge mehr bei windigem und kühlen Wetter gab. Unser Hausherr und Gastgeber Jörg Amme<br />

hatte uns kurzerhand im Wanderheim der AWO in Grimme untergebracht. Hier hatten wir ein trockenes<br />

Dach über dem Kopf und die Gelegenheit, gesellig bei einem Gläschen Rotwein die frühen Morgenstunden<br />

zu erleben. Zum Zelten war es zu nass und deshalb haben wir das Angebot sehr gerne angenommen.


Das Gruppenbild zeigt einen Teil der Teilnehmer am Abend des<br />

22.07.2011 nach dem Abendbrot.<br />

Es wurden fünf Netzstandorte aufgebaut, um unter den etwas<br />

widrigen Bedingungen so viele Breitflügelfledermäuse wie nur<br />

möglich zu fangen. Diese kamen aus dem Haus von Jörg Amme,<br />

um in ihre Jagdgebiete zu fliegen. Die Netze waren teils aufgebläht<br />

wie Segel und so manches Mal verfingen sich die Netze<br />

im Gezweig der Bäume.<br />

Wir lassen uns nicht unter kriegen, egal bei welchem Wetter, die Fang-und die Beprobungs-<br />

Mannschaften hielten wacker stand.<br />

Und trotzdem hatten<br />

wir gute Fangerfolge.<br />

Wie üblich wurden alle Fledermäuse markiert und tiermedizinisch untersucht. Für das aktive Fledermaustollwut-Monitoring<br />

wurden Speichel und zum Teil Blut entnommen. Kot und Urin wurden für andere virologische<br />

Untersuchungen ebenfalls beprobt.


Da im nächsten Jahr wiederum das Gelände aufgesucht wird, sind unsere markierten Tiere, hoffentlich<br />

dann auch unsere Wiederfunde, für die tiermedizinische Nachuntersuchung sehr bedeutungsvoll.<br />

Nicht nur Breitflügelfledermäuse gingen in die Netze, so auch das Mausohr und die Mopsfledermaus.<br />

Dass unser Hausherr und Gastgeber Jörg Amme ein ausgezeichneter Koch ist, hatte er mit seinem Menü<br />

auf dem Grill bewiesen - wir waren alle sehr begeistert. Es gab geschmorte Rippchen auf einem Gemüse-<br />

und Pilzbett mit einem sehr leckeren Rotkohl, gereicht mit selbst hergestellten Likören von Johannisbeeren<br />

und Eiern!


Das Essen war so gut und die Sonne schien auch, so dass wir im Garten von Jörg Amme eine Siesta<br />

einlegten. Unterbrochen wurde diese jedoch vom Eismann, der zwar nicht bestellt war, doch seine<br />

Erfrischungen wurden gerne angenommen.<br />

Erst die Eisverkostung und danach die Probennahmen auf Eis legen!<br />

Art wiss. Name Männchen Weibchen Summe<br />

Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus 12 22 34<br />

Mopsfledermaus Barbastella barbastellus 9 13 22<br />

Kleinabendsegler Nyctalus leisleri 5 9 14<br />

Fransenfledermaus Myotis nattereri 3 2 5<br />

Große Bartfledermaus Myotis brandtii 1 4 5<br />

Wasserfledermaus Myotis daubentonii 3 0 3<br />

Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii 2 1 3<br />

Mausohr Myotis myotis 1 0 1<br />

Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus 1 2 3<br />

Mückenfledermaus Pipistrellus pygmaeus 1 0 1<br />

Braunes Langohr Plecotus auritus 1 1 2<br />

Summe 39 54 93<br />

Frustriert mussten die Camp-Teilnehmer nicht sein, denn 93 Tiere in 11 Arten sind ein stolzes Ergebnis.<br />

Ein für den Fläming seltener Fang: eine Mückenfledermaus und ein Kuriosität, eine Einohrige<br />

Fransenfledermaus.


Ein besonderes Erlebnis war, inmitten des stark mit Kiefern aufgeforsteten Flämings, den Restbestand<br />

von über 45 mehr als 250 bis 300 Jahre alten Eichen zu erleben. Die Bäume stehen unter<br />

Einzelbaumschutz (ND). Nicht nachvollziehbar sind jedoch Pläne, im Umfeld der Eichen den Kiefernwald<br />

in einen Douglasienbestand umzuwandeln. Dieses würde zu einer Isolierung der Eichen mit seinen<br />

Eremiten und Hirschkäfern führen und diesen einzigartigen Standort im ökologischen Verbund schädigen.<br />

In dem eintönigen Kiefernbestand dann dieses:<br />

Während des Camps herrschte eine entspannte und fachlich sehr angeregte Stimmung. Auch 2012<br />

werden wir uns in Grimme, im Waldwanderheim, treffen und von <strong>hier</strong> aus unsere Exkursionen nach<br />

Reuden und ins Umfeld starten.<br />

Wir sehen uns wieder!<br />

Fotos: L. Neubert , M. Starrach & B. Ohlendorf<br />

Text: B. Ohlendorf

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!