01.04 1. Korinther 11, 23-26 Gründonnerstag (PDF
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ausrichten nämlich auf die Ewigkeit.<br />
Als Jesus mit seinen Jüngern gefeiert hat, sagte er, das war das<br />
letzte Mal, bevor wir dann miteinander feiern im Reich Gottes.<br />
Und wenn wir‘s feiern, so sagt Paulus, dann verkünden wir das. Er<br />
kommt wieder und wir werden bei ihm sein. Wir sehen das noch nicht.<br />
Aber wir nehmen‘s im Glauben an.<br />
Vorgestern ist in Genf an dem großen Teilchenbeschleuniger (LHC)<br />
bekanntlich ein großes Experiment geglückt. Die Physiker in aller<br />
Welt jubeln. Es sind spannende Zeiten für die Wissenschaftler. Wissen<br />
Sie, was im ganz Kleinen zu beobachten ist gibt uns Aufschluss über<br />
das ganz Große. Das ist das Spannende. Die Geheimnisse des Weltalls<br />
lüften sich, wenn man in die Atome reinschauen kann.<br />
Ich will etwas anhand unserer Milchstraße erklären. Sie hat ja grob<br />
vereinfacht eine Form so ähnlich wie eine Diskusscheibe. Vor etwa 80<br />
Jahren hat ein Astronom (Jan Hendrik Oort 1932) etwas Merkwürdiges<br />
festgestellt. Er hat unsere Milchstraße angeschaut, so gut man das<br />
eben kann, d.h. er hat einfach eine dumme Frage gestellt: Warum sieht<br />
denn die so aus? Dann hat er gerechnet. Und er kam zum Ergebnis: Die<br />
müsste eigentlich ganz anders aussehen. Sie dürfte nicht so flach<br />
sein. Er sagte sich, da stimmt was nicht! Da muss sich eine Art<br />
Materie verstecken, die wir nicht sehen und nicht kennen, von der wir<br />
überhaupt nichts beobachten können. Diese dunkle Materie muss da eine<br />
zusätzliche Anziehungskraft ausüben und die Milchstraße so flach<br />
machen. Die anderen Physiker haben ihn ausgelacht. Doch dann kamen<br />
noch andere und haben auch komische Dinge beobachtet. Schließlich<br />
haben sie gesagt, das war vielleicht gar nicht so blöd, der Gedanke<br />
mit der dunklen Materie. Heute wird vermutet, dass die sichtbare<br />
Materie nur etwa 5% ausmacht. Der größte Teil im Weltall sei<br />
sogenannte dunkle Materie. Aber wie soll man nur dahinterkommen, ob<br />
sie wirklich existiert. Denn bis heute weiß das niemand wirklich,<br />
weil sie niemand gesehen hat.<br />
Von dem Experiment am Dienstag erhofft man sich Antworten über die<br />
dunkle Materie.<br />
Selbst in unserer Welt der Schöpfung sind wir also noch vor großen<br />
Rätseln. Wie viel mehr in der Welt Gottes! Sage niemand: Ich kann es<br />
nicht sehen, deshalb gibt‘s das nicht! Sondern wenn ich etwas nicht<br />
sehe, fehlt mir vielleicht bisher das Organ dafür. Die<br />
Wissenschaftler verbraten einige Milliarden Euro, um endlich das zu<br />
entdecken, was man bisher nicht sehen konnte.<br />
Wie viel setzen wir ein, um Gottes Wege zu entdecken? - Wir brauchen<br />
dazu keine Milliarden. Nur unser Herz muss sich dazu ändern. Das ist<br />
schwerer, als einen 27km langen Teilchenbeschleuniger zu bauen. Gott<br />
möchte unsere Sehnsucht wecken nach seiner Welt. Ja, in der Ewigkeit<br />
da werden wir mit ihm zusammen sein. Da werden wir ihn sehen, wie er<br />
ist. Amen.