18.01 Lukas 18 27 Jahreslosung 2009 - Domino (PDF
18.01 Lukas 18 27 Jahreslosung 2009 - Domino (PDF
18.01 Lukas 18 27 Jahreslosung 2009 - Domino (PDF
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Predigt, <strong>Jahreslosung</strong> <strong>2009</strong> <strong>Lukas</strong> <strong>18</strong>,<strong>27</strong> <strong>Domino</strong>, <strong>18</strong>.1.09<br />
Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich.<br />
Die Gefahr des Reichtums (»Der reiche Jüngling«)<br />
<strong>18</strong> Und es fragte ihn ein Oberer und sprach: Guter Meister, was muss ich tun, damit ich das ewige<br />
Leben ererbe? 19 Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein.<br />
20 Du kennst die Gebote: »Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du<br />
sollst nicht falsch Zeugnis reden; du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren!« 21 Er aber sprach:<br />
Das habe ich alles gehalten von Jugend auf. 22 Als Jesus das hörte, sprach er zu ihm: Es fehlt dir<br />
noch eines. Verkaufe alles, was du hast, und gib's den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel<br />
haben, und komm und folge mir nach! 23 Als er das aber hörte, wurde er traurig; denn er war sehr<br />
reich. 24 Als aber Jesus sah, dass er traurig geworden war, sprach er: Wie schwer kommen die<br />
Reichen in das Reich Gottes! 25 Denn es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als<br />
dass ein Reicher in das Reich Gottes komme. 26 Da sprachen, die das hörten: Wer kann dann selig<br />
werden? <strong>27</strong> Er aber sprach: Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich. (LU)<br />
„Geht nicht? - Gibt´s nicht!“ Dieser Werbespruch einer bekannten Heimwerkerfirma<br />
sollte eigentlich Gott gehören, es könnte in der Tat sein Motto sein.<br />
Die <strong>Jahreslosung</strong> für <strong>2009</strong> lautet:<br />
„Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich.“ (<strong>Lukas</strong> <strong>18</strong>,<strong>27</strong>)<br />
Ein Mut machendes Wort. Viele werden es dieses Jahr brauchen. Vielleicht haben<br />
Sie, hast du auch schon etwas Hoffnung geschöpft und gedacht: „Ach ja, wenn das<br />
doch bloß wahr wäre! Wenn Gott in diesem Jahr das Unmögliche möglich machte!“<br />
[-- aber zum Guten, nicht zum Schlechten (wie im Anspiel gesehen!)]<br />
Viele wird es wundern: Die <strong>Jahreslosung</strong> steht in einer Geschichte, in der wir den<br />
Vers gar nicht vermuten. Eigentlich denken wir bei so einem Vers an ein sichtbares,<br />
spektakuläres Wunder: z.B. wie die Heilung eines Blinden („Das ist unmöglich!“ -<br />
und plötzlich kann der Mann sehen!), die Austreibung eines Dämons, das Teilen des<br />
Roten Meers etc., aber unser Text handelt vom Geld und Reichtum.<br />
Ich will die Geschichte erzählen. Sie hat zwei Teile:<br />
Teil I<br />
Ein junger und einflussreicher Mann geht auf Jesus zu und fragt ihn: „Was muss ich<br />
tun, um ganz sicher das ewige Leben zu erhalten?“ Jesus verweist ihn auf die 10<br />
Gebote. Der Mann antwortet: „Die beachte ich gewissenhaft seit meiner Kindheit.“<br />
Jesus sagt: „Eine Sache fehlt dir noch: Verkaufe alles, was du hast, und gib das Geld<br />
den Armen. Damit hast du einen Schatz im Himmel. Und dann komm und folge mir<br />
nach.“ Diese Antwort macht den Mann sehr traurig; er geht betrübt weg, denn, so<br />
heißt es, er war sehr reich.<br />
Teil II<br />
Daraufhin dreht sich Jesus zu seinen Jüngern um und sagt:<br />
„Wie schwer kommen die Reichen in das Reich Gottes! Denn es ist leichter, dass ein<br />
Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher in das Reich Gottes komme.“<br />
Die Zuhörer sind baff schockiert und fragen: „Wer kann dann selig werden?“<br />
Und Jesu Antwort ist unser Jahreslos:<br />
„Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich.“<br />
1<br />
1
Ich möchte zuerst die Geschichte ein wenig beleuchten und dann in besonderer<br />
Weise auf den Vers eingehen!<br />
Sie haben auch nicht vermutet, dass der Vers mit Reichtum zu tun hat, oder?<br />
Eigentlich haben wir etwas anderes erwartet.<br />
Dieser einflussreiche Mann hat sein ganzes Leben lang treu die Gebote befolgt. Er<br />
will aber sicher in das Reich Gottes kommen. „Was muss ich dafür tun?“ Dies ist die<br />
typische Frage. „Was muss ich tun, um in den Himmel zu kommen?“ „Reicht es aus,<br />
wenn ich die 10 Gebote halte?“ „Gibt es noch etwas anderes zu tun?“ Jesus sagt<br />
diesem Mann: „Eins fehlt dir noch“ - Ach nur eines?! Aber Luther kommentierte in<br />
seiner Bibel: Mit diesem einem, was ihm fehlte, fehlte ihm alles! Jesus sagt:<br />
„Verkaufe alles!“ Alles! Das ist viel! Verkaufe all deine Häuser, Immobilien, alle deine<br />
Ferienanlagen, deine Autos, dein Gold, deine Aktien, alles! Gib das Geld den Armen!<br />
Dann hast du einen Schatz im Himmel! Und dann komm und folge mir nach!<br />
Der Mann wollte es genau wissen. Das kann gefährlich sein. Wenn du Jesus so<br />
direkt fragst, mag er dir auch so direkt antworten. Diesem hier sagt er: Verkaufe<br />
alles! Was, wenn Jesus das zu dir sagte? Nur mal angenommen! Was wäre dann?<br />
Nur mal angenommen! Was wäre dann, was würdest du tun? „Ach, ich hab doch gar<br />
nicht so viel!“ „Mich kannst du ja nicht meinen!“ . „Ich gebe doch schon einiges! 10%<br />
von allem!“ „Das ist sicher nur im übertragenen Sinne gemeint!“ Wie schnell und klug<br />
sind wir mit Ausreden, Ausflüchten und klugen Antworten. Ich habe mich das gefragt,<br />
und ich will ganz ehrlich sagen; ich weiß es nicht genau. Mir geht der Text sehr nah,<br />
bis an die Nieren!<br />
Ich will hier etwas sagen, was heute nicht mehr viel beachtet wird. Jesus sagt: „Dann<br />
wirst du einen Schatz im Himmel haben.“ Glaubst du das? Glauben wir, dass es<br />
Schätze im Himmel gibt? Jetzt mal ganz ehrlich! Du bezeichnest dich als Christ.<br />
Okay. Aber glaubst du wirklich, dass es Schätze im Himmel gibt? Jesus sagt zu dem<br />
Mann: Indem du das Geld hier auf der Erde in dieser Geisteshaltung weggibst, wirst<br />
du dort im Himmel einen Schatz anlegen. Meint er das im Ernst? Ich denke ja.<br />
Die Lehre Jesu ist in der Bergpredigt zusammengefasst. Dort sagt Jesus:<br />
Mt 7,19f Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden [ wo sie die Motten und der<br />
Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen.] Sammelt euch aber Schätze<br />
im Himmel...!<br />
„Sammelt euch Schätze im Himmel!“ Hier wird klar und deutlich gesagt, was wir als<br />
Christen tun sollen: Schätze sammeln! Ja, wir sollen wirklich Schätze sammeln! Das<br />
dürfen wir nicht nur, wir sollen es auch! Das ist Auftrag Jesu. Wille Gottes! Aber nicht<br />
auf Erden, sondern im Himmel! Das setzt aber zweierlei voraus: 1.Ich glaube, dass<br />
es Gottes neue Welt wirklich gibt. 2. Ich glaube, dass ich mit meinem Tun im Hier<br />
und Jetzt Einfluss auf diesen Schatz habe.<br />
Wisst ihr, was ich bei mit festgestellt habe: Ich bin so unglaublich DIESSEITS<br />
orientiert. All mein Tun richtet sich auf das Leben auf dieser Erde aus. Ich weiß, ich<br />
weiß, es geht nicht um Weltflucht! Ich kenne die Exzesse und Irrwege, die entstehen,<br />
wenn man dieses Wort missbraucht. Aber das Pendel ist schon lange ins andere<br />
Extrem geschlagen. Wir Christen leben, als gäbe es kein Jenseits, keine neue Welt<br />
Gottes. Das ist ehrlich gesagt mein Eindruck.<br />
Also: Wo willst du Schätze sammeln?<br />
Der Mann hängt so sehr an seinem Besitz, dass er nicht von ihm lassen kann. Gott<br />
oder Besitz. Hier gewinnt der Besitz, die Sicherheit, der Einfluss. Er bringt es nicht<br />
2<br />
2
über das Herz, alles wegzugeben. Der Mann ist gefangen. Er schafft es nicht. Es ist<br />
unmöglich. Geld ist ein guter Sklave und ein schlechter Meister, hat jemand mal<br />
gesagt. Beherrschst du das Geld oder beherrscht das Geld dich?<br />
Jesus nimmt das Geschehen zum Anlass zu seinen Jüngern zu sprechen:<br />
Wie schwer kommen die Reichen in das Reich Gottes! Denn es ist leichter, dass ein<br />
Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher in das Reich Gottes komme.<br />
Man hat viel über dieses Bild gesprochen und versucht es zu entschärfen.<br />
1. Einige sagten, mit „Nadelöhr“ sei ein kleines Tor gemeint, das nachts für zu spät<br />
kommende Händler geöffnet wurde, aber nur in Teilen, so dass die Händler die Ware<br />
abladen und das Kamel sich durch die enge Pforte durchzwängen musste.<br />
Tatsächlich ist der Beleg dafür aber sehr schwach.<br />
2. Andere meinten: Einige wenige Handschriften übersetzen statt „kamälos“<br />
(„Kamel“) „kamilos“, was „Schiffstau“ bedeutet. Das macht Sinn, ist aber textkritisch<br />
zu schwach belegt.<br />
3. Tatsächlich ist aber die dritte Variante textkritisch am besten belegt: Dass ein<br />
echtes Kamel und ein echtes Nadelöhr gemeint ist. Rabbiner bemühten gern arg<br />
übertrieben Bilder (z.B. Balken im eigenen Auge, Splitter im Auge des Bruders), im<br />
jüdischen Talmud wird statt Kamel ein Elefant verwendet. Und auch im Koran findet<br />
sich ein ähnliches Bild. Jesus benutzt zwei Extreme: Das größte lebende Tier<br />
Palästinas und die kleinste Öffnung. Ergebnis: Da passt das Kamel nie und nimmer<br />
durch! Ja, aber das ist immer noch leichter, als dass ein Reicher in Gottes Reich<br />
kommt! Also kurz: UNMÖGLICH!<br />
Erst die Reaktion der Jünger zeigt uns, wie ernst es Jesus gemeint hat. Die Reaktion<br />
fällt bei <strong>Lukas</strong> sehr schwach, bei Matthäus schon heftiger und bei Markus gewaltig<br />
aus: In der Parallelstelle in Mk 10, 24 heißt es: „Die Jünger aber entsetzten sich über<br />
seine Worte“ und als Jesus nachlegt: „Sie entsetzten sich aber noch viel mehr“<br />
(10,26). Im Griechischem stehen hier zwei unterschiedliche Worte, das erste<br />
(thambeo) taucht bei Mk noch in 1,<strong>27</strong> auf - als Reaktion der Leute, nachdem Jesus<br />
gerade einen Dämon aus einem Menschen mitten in der Synagoge ausgetrieben hat!<br />
In dem Wort schwingt eine Mischung aus Terror und Erstaunen mit. Das zweite Wort,<br />
das sich bei Matthäus und Markus findet (ekplässo), drückt totale Fassungslosigkeit<br />
aus und findet sich in den Evangelien meist in der Reaktion der Menschen Jesu über<br />
dessen Lehre [Lk 2,48 - Eltern finden Jesus im Tempel; Lk 9,43 - als die Leute Jesus erblicken; Mt<br />
7, 28 - am Ende der Bergpredigt; Mt 22,33 - als Jesus im Tempel lehrt; Mk 1,22 bei Jesu Amtsantritt<br />
(so auch Lk 4,32); Mk 6,2 als Jesus zuhause lehrt; 11,<strong>18</strong> Reaktion des Volkes auf Jesu Lehre;<br />
Ausnahme: Mk 7,37 über ein Wunder, nachdem Jesus einen Taubstummen geheilt hat.]<br />
Die Jünger sind völlig aus dem Häuschen, sie können nicht fassen, was sie da gehört<br />
haben! Und sie scheinen verstanden zu haben: Wie, wenn das wahr ist, wenn das<br />
wirklich so ist, wer kann dann gerettet werden?<br />
Ihr habt euch eben gelassen zurückgelehnt und gedacht: „Zum Glück bin ich nicht<br />
reich! Ja, die Reichen, sind eben selbst schuld, wer so geizig ist und giert, muss<br />
eben sehen, wo er bleibt. Und jetzt hat es die Finanzkrise gezeigt. Zum Glück hatte<br />
ich keine Aktien, ist mein Besitzstand nicht so groß!“ Vielleicht hast du so gedacht,<br />
aber du liegst falsch!<br />
Die Jünger haben nämlich nicht gesagt: „Welcher Reiche kann dann in den Himmel<br />
kommen?!“, sondern: „Wer kann dann überhaupt gerettet werden!“<br />
Um das zu verstehen, muss man wahrscheinlich Folgendes begreifen. Im Alten<br />
Testament ist Reichtum durchaus ein Ausdruck für sichtbaren Segen Gottes.<br />
3<br />
3
Reichtum ist kein Fluch, sondern Segen (allerdings nicht der unrechtmäßig<br />
angehäufte!); und gerade die Pharisäer lehrten eben das: Gott segnet mit Reichtum.<br />
In diesem Licht ist die Reaktion der Jünger nur verständlich: „Wenn selbst dieser<br />
einflussreiche, mit Wohlstand gesegnete Mann, der die Gebote Gottes seit Kindheit<br />
gewissenhaft einhält, es nicht schafft, in Gottes Reich zu kommen, wer dann? Wer<br />
dann? Wer kann überhaupt gerettet werden?“<br />
Jesus sagt: Ihr habt Recht, kein Mensch kann es schaffen, keiner schafft es von sich<br />
aus! Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich.<br />
Gott kann das Unmögliche möglich machen!<br />
Wir haben es mit einem Gott zu tun, der das kann: Das für uns unmöglich<br />
Scheinende möglich zu machen!<br />
Dazu will ich einige Textstellen in der Bibel beleuchten!<br />
1. Mose <strong>18</strong>,13f Da sprach der HERR zu Abraham: Warum lacht Sara und spricht:<br />
Meinst du, dass es wahr sei, dass ich noch gebären werde, die ich doch alt bin?<br />
Sollte dem HERRN etwas unmöglich sein?<br />
Sara ist fast 90 Jahre, Abraham fast 100. Der Herr erscheint Abraham in<br />
Menschengestalt und sagt voraus, dass Sara in einem Jahr ein Kind hat. Die<br />
belauscht das Gespräch und lacht ungläubig. Aber der Herr fragt sehr ernst: Sollte<br />
ihm etwas unmöglich sein? Und ein Jahr später hat sie einen Sohn!<br />
Unmöglich?! Bei Menschen ja, nicht bei Gott!<br />
Der Engel Gabriel kündigt die Geburt Jesu an. Maria sagt: Ich weiß doch von keinem<br />
Mann, ich bin Jungfrau, wie soll das gehen? Der Engel sagt:<br />
„Siehe, Elisabeth, deine Verwandte, ist auch schwanger mit einem Sohn, in ihrem<br />
Alter, und ist jetzt im sechsten Monat, von der man sagt, dass sie unfruchtbar sei.<br />
Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich.“ (Lk 1,37)<br />
Unmöglich?! Bei Menschen ja, nicht bei Gott!<br />
Ich will von meinem Freund Christian erzählen. Wir sind zusammen aufgewachsen.<br />
Mit 20 Jahren lernte er Jesus kennen. Er machte eine Ausbildung und arbeite<br />
seitdem bei der Sparkasse. Viele Jahre ist er verlobt, dann heiratet er, als er Anfang<br />
dreißig ist. Seine deutlich jüngere Frau ist Kinderkrankenschwester. Jahrelang<br />
wünschen sie sich Kinder. Es geht nicht. Sie beten, probieren viel. Die Jahre gehen<br />
dahin. Es soll wohl nicht sein. Der Kinderwunsch wird begraben. Christian ist<br />
Sicherheit wichtig; da er bei der Sparkasse arbeitet, wird er mit 40 unkündbar sein.<br />
Da passiert es: Ihm wird immer klarer, dass Gott möchte, dass er seine Stelle aufgibt<br />
und er eine Ausbildung bei einer Bibelschule machen soll. Seine Frau kündigt.<br />
Christian kündigt zwei Monate, bevor er unkündbar gewesen wäre, ein Ziel, auf das<br />
er 20 Jahre hingearbeitet hatte. Alle schütteln den Kopf! Wie kann er das machen!<br />
Aber er ist sich sicher, das ist dran. Das war Anfang des Jahres 2008. Als ich im<br />
Sommer von Moldavien nach Deutschland komme, erreicht mich die Nachricht:<br />
Christians Frau ist schwanger. Einfach so. Nach all den Jahren! Jetzt, wo sie keinen<br />
Job, kein festes Einkommen haben, jetzt ein Kind!<br />
Ein Freund fragte ihn einige Wochen später: „Sag mal, hättest du die Stelle auch<br />
gekündigt, wenn deine Frau früher schwanger geworden wäre?“ „Auf keinen Fall“,<br />
war seine Antwort. Weihnachten habe ich ihn und seine hochschwangere Frau<br />
gesehen! Christian sagt: „Ich bereue nichts, es war genau richtig! Hätte ich eigentlich<br />
auch früher machen können.“<br />
Unmöglich?! Bei Menschen ja, nicht bei Gott!<br />
4<br />
4
Oder ich denke an Jeremia. 6. Jh vor Chr. Nebukadnezar steht kurz vor der<br />
gewaltsamen Einnahme des kleinen Jerusalems. Keine Chance auf Entkommen.<br />
Bald wird alles unterjocht werden. Jeremia ist in Jerusalem. Gott redet zu ihm:<br />
„Morgen kommt dein Cousin vorbei und wird dir seinen Acker zum Kauf anbieten.<br />
Kaufe ihn!“ Das Geld ist doch eigentlich zum Fenster rausgeschmissen, der Acker<br />
bald keinen Cent mehr wert, wenn die Feinde ihn eingenommen haben! Jeremia<br />
gehorcht, lässt dir Urkunde versiegeln und in einem irdenen Gefäß aufbewahren. Er<br />
verkündet, was Gott ihm offenbart hat. Es werde wieder eine Zeit geben, da werde<br />
man in Jerusalem Häuser bauen und Äcker bearbeiten! Das sagt er, obwohl zu<br />
diesem Zeitpunkt das Nordreich schon 130 Jahre verschleppt ist und nichts auf ein<br />
Wiederkehren hindeutet. Er betet: „HERR, siehe, du hast Himmel und Erde gemacht<br />
durch deinen ausgestreckten Arm, und es ist dir kein Ding unmöglich.“ (Jer 32,17;<br />
siehe auch 32,<strong>27</strong>)<br />
Und etliche Jahrzehnte später 539 v.Chr. passiert genau das Unglaubliche: Die<br />
Babylonier werden von den Persern erobert. Der neue Perserkönig Kyrus erlaubt den<br />
Juden die Rückkehr. Der alte Kaufvertrag ist wieder wertvoll.<br />
Unmöglich?! Bei Menschen ja, nicht bei Gott!<br />
[Es gibt noch einige andere Stellen, die das ebenso wörtlich oder ähnlich ausdrücken<br />
(Hiob 42,2; vgl. Dan 3,15ff; Sacharja 8,6; Mk 14,36 - Jesus in Gethsemane „Abba,<br />
mein Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir, doch nicht, was ich will,<br />
sondern was du willst!“)]<br />
Kann das Herz eines Reichen, zumal eines Betrügers so verändert werden, dass er<br />
sein Geld hergibt? Ja! Der reiche Obere ging traurig weg. Ein Kapitel später lässt uns<br />
<strong>Lukas</strong> genau das Unmögliche sehen: Der Oberzöllner und vielleicht sogar<br />
Obergauner Zachäus, diese unbeliebte, kleinwüchsige Reiche, wird von Jesus<br />
besucht. Am Ende sagt er zu Jesus: „Ich gebe die Hälfte meines Besitzes an die<br />
Armen und wo ich betrogen habe, vierfach zurück“.<br />
Unmöglich?! Bei Menschen ja, nicht bei Gott!<br />
Ein Meer zu teilen oder einen Blinden zu heilen ist eine Sache, ein menschliches<br />
Herz zu ändern, ein zweites! Wahrscheinlich das viel schwerere.<br />
„Geht nicht? - Gibt´s nicht!“<br />
Was erscheint in deinen Augen unmöglich?<br />
Dass du von deinem Sicherheitsdenken lassen kannst?<br />
Dass deine Kinder eines Tages von Herzen „Danke“ sagen?<br />
Dass dein Mann nicht immer alles kritisieren muss?<br />
Dass dein Vater nach all den Jahren Jesus findet?<br />
Dass <strong>2009</strong> nicht zum Finanzchaos wird?<br />
Dass im Nahen Osten endlich Frieden einkehrt?<br />
Wir könnten noch vieles anführen. Unser Jahreslos ist aber kein Garantieschein zur<br />
Erfüllung unserer Wünsche in <strong>2009</strong>! Schon allein deshalb nicht, weil bei allen<br />
Bibelstellen eine Verheißung vorausgeht! Nein, das also nicht, aber der Vers ruft uns<br />
neu ins Bewusstsein, wer dieser Gott ist, an den wir glauben! Ihm ist kein Ding<br />
unmöglich! Und das sollte uns <strong>2009</strong> begleiten, das sollte uns bewusst sein: Wir<br />
haben einen Gott, dem kein Ding unmöglich ist.<br />
5<br />
5
Und wenn wir beten, dann wollen wir uns das Gebet Jesu im Garten Gethsemane<br />
zum Vorbild nehmen:<br />
„Abba, mein Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir, doch nicht, was<br />
ich will, sondern was du willst! (Mk 14,36)“<br />
Amen<br />
6<br />
6