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2 4 Sti(e)l? Sicher! Die Raumgestaltung mit dem thema „Sti(e)l? Sicher!“ sollte sich auf einen selbst gewählten Stil beziehen, Stil im weitesten Sinne: Baustil, Denkstil, einrichtungsstil, Modestil, Musikstil, Personalstil in der bildenden Kunst, Lebensstil … Bei der verarbeitung der 3 floralen Werkstoffe sollten die Prüflinge „Sti(e)l zeigen, sicher“. Die zehn Meisterschüler konnten sich selbst für einen Stil entscheiden. In der Hausarbeit musste dazu eine Mappe zur erläuterung erstellt werden. Die praktische Ausführung verlangte die Ausgestaltung einer Koje in den Schulräumen. Hier mussten ein Strauß vorkommen und drei verschiedene techniken nach freier Wahl (in einem oder mehreren Werkstücken). Sechs Stunden standen dafür zur verfügung. Das niveau war sehr unterschiedlich und traf nicht immer die Zustimmung des Prüfungsausschusses, sodass am ende „stilsicher?“ doch mit einem fragezeichen versehen werden kann. 1 Vor dem schwarzen Hintergrund kamen die Werkstoffe gut zur Wirkung. Den Effekt verstärkte Almut Beyes noch durch rote Plastik- Wäscheleine. 2 + 3 Hürriyet Cur hatte sich dem Modeschöpfer Karl Lagerfeld gewidmet. Den nur in schwarz-weiß gekleideten, mit hochgestelltem Kragen, Sonnenbrille und Handschuhen auftretenden Star stilisierte sie in ihren Arbeiten sehr reduziert in einer abgedunkelten Koje. Nur Strauß und Kranz waren dekorativ gestaltet. 4 Almut Beyes aus Klein-Flöthe ging als Lehrgangsbeste mit allen praktischen Arbeiten aus der Prüfung hervor. Dies ist ihr Strauß in der schwarz ausgekleideten Koje mit dem Thema „Stilmix“. florieren! 8-2010 61
Aus- und Weiterbildung 1 Janina Hertel schwärmt für Hundertwasser. Ihn hatte sie sich zum Vorbild genommen für ihre Raumgestaltung. Die kräftigen Farben und die von ihm bevorzugte Kugelform griff sie unter anderem in einem kranzförmigen Werkstück auf. 2 Bei Isabel Krause kam die Beziehung ihrer Werkstücke zum Thema am deutlichsten zum Ausdruck. Sie hatte sich für das Thema „Pop Art“ entschieden. Die Farbigkeit und Materialwelt ihrer Werkstücke harmonierte gut mit den ausgestellten Bildern und Accessoires. Die Jahresarbeit über die Meisterprüfung hinaus haben die floristen in Hannover die Aufgabe, sich ein Jahr lang mit einem thema zu beschäftigen und für die Ausstellung floral umzusetzen. Diese schulinterne Aufgabe beeinflusst die note im fach „Gestalten“ und steht im Zeugnis für den „Staatlich geprüften Wirtschafter“. Die Prüfungskommission ist dieselbe. für diese Aufgabe bekamen die Meisterschüler am Beginn des Schuljahrs 2009 eine Pflanze zugeordnet. Dazu musste ein „Scrap Book“ (einklebebuch) erstellt werden, das in sehr aufwendigen Ausführungen vorlag. Die praktische umsetzung bestand in einem Kranz, der diese Pflanze thematisierte. Dafür waren drei Stunden Zeit. Wie kann es ange- 62 8-2010 florieren! 1 2 3 4 hen, dass hier zwei „Kränze“ zu sehen waren, die ausschließlich aus Aluminiumdraht gefertigt waren, ohne jeglichen floralen Werkstoff? und ein „Kranz“ aus Lockenwicklern, um die lediglich dünne Rhipsalis-Ranken geschlungen waren? Hier fragt man sich doch, welche Auseinandersetzung fand mit dem Werkstoff und seiner thematischen umsetzung in der Schule statt? Kann der Prüfungsausschuss mit dem Lehrerkollegium nicht mal eine fachliche Auseinandersetzung führen, um krasse fehlentwicklungen wie Alu-„Kränze“ ohne floralen Werkstoff zu unterbinden? 3 Was soll das? „Kränze“ ohne floralen Werkstoff, nur aus Aludraht. Ein anderer Kranz war aus Lockenwicklern gestaltet, mit nur wenigen Rhipsalis-Ranken umwickelt, weil „Rhipsalis an Haare erinnert“, so die Floristin. 4 Ein Kranz, ganz aus trockenen Blättern gehaftet, war das Ergebnis der einjährigen Auseinandersetzung mit der Eiche. Besonders beeindruckend aber war Christina Stechmanns Scrap Book aus Eichenbohlen, die sich seitlich verschieben ließen. Darin waren wieder kleinere Bücher versteckt, in denen man viel über die Eiche lernen konnte.
Seite 1: Aus- und Weiterbildung Stil unD Sti

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