Musik liegt in der Luft

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Technik Mechatronik
Musik liegt in der Luft
Sony Salzburg realisiert flexible Verpackungslösung mit Pneumatic
So unterschiedlich wie die Musikstücke, Filme, Hörspiele usw. selbst, sind auch die Verpackungen
der modernen Bild- und Tonträger. Dies betrifft nicht nur die grafische Gestaltung der „Hüllen“,
sondern auch deren Format, Beschaffenheit und die verwendeten Materialien.
Tempo zählt – für Sony DADC in Salzburg
kam auf Grund des Großen Volumens an CDund
DVD-Hüllen nur eine maschinelle Verpackungslösung in
Frage, die rasch, sicher und unkompliziert auf die jeweiligen
Vorgaben umgerüstet werden kann. Die Anlage des Sondermaschinenbauers
Wieser musste also eine Vielzahl unterschiedlichster
Anforderungen erfüllen. „Unser Anforderungsprofil
an die Maschine war breit gefächert. Von Anbeginn war
klar, dass sie sowohl Trays kleben als auch Discs setzen können
muss und das für CD- und DVD-Größe. Zudem sollte die
Faltung von Kartonhüllen über insgesamt vier Faltstationen
erfolgen, damit die unterschiedlichsten Faltschemata gefahren
werden können“, erläutert Karl Kronegger vom Kunden
Sony DADC Austria. Als weitere Bedingung galt es, eine Abstapelung
der Produkte am Ende des Prozesses zu realisieren
und das alles bei einer Auslegung der Anlage für eine
Geschwindigkeit von beeindruckenden 3.600 Stück pro Stunde.
In Hinblick auf die Praxis wurde selbstverständlich auch
auf die Wartungsfreundlichkeit und rasche Umrüstvorgänge
großer Wert gelegt sowie auf eine möglichst einfache
Gesamtkonzeption der Anlage.
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Sondermaschinen
für den Musikriesen
Sony DADC produziert und verpackt
alle Formen von Datenträgern
– DVDs (DVD 5, DVD 9), CD-
Audio, CD-Rom, Playstation 1,
Playstation 2, CD-R, CD-RW, DVD-
R . Es galt also, die Umrüstung
an der Maschine von unterschiedlichen
Formaten
möglichst einfach
zu gestalten. Dies
beinhaltete zudem
die Varianten „vorgefertigte
Produkte verarbeiten“
(nur die Disc zu setzen)
oder das Tray zu kleben
und die Disc zu setzen
(Anm.: ein Tray ist ein
Kunststoffteil zur Aufnahme
der Disc). Da es noch
keine Maschine auf dem
Markt gab, die dieses vielfältige
Spektrum zufriedenstellend
abdeckte, entschied
man sich, eine solche Anlage entwickeln zu lassen. Das
Kleben der Trays sollte im Prozess der Abpackung integriert
werden, denn die bisherige Verarbeitung von vorgeklebten
Trays bindet Kapital (hoher Lagerbestand) und schafft Unflexibilität
bei der Lieferantenwahl. Zudem kommt, dass Karton
leichter zuzuführen und zu handeln ist als ein verklebtes
Digi-Pak (die fertige „Hülle“ eines Datenträgers). Der langjährigen,
erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Sony und
Wieser Automation folgend wurde das Sondermaschinenbau-
Unternehmen mit der Entwicklung einer solchen, allen Anforderungen
entgegen kommenden Anlage beauftragt. Bekannt
für hohe Lösungskompetenz in Sachen automatisierte Produktionsabläufe,
planen, projektieren und produzieren die
Spezialisten der im Salzburgischen Golling beheimateten Firma
Wieser ganz nach den individuellen Bedürfnissen der
jeweiligen Kunden.
Eines nach dem anderen
Wie gestaltet sich nun der Ablauf auf der Trayklebeanlage?
Im ersten Schritt müssen fertig produzierte Panel-Typen in
einem Magazin manuell abgelegt bzw. die Kartons in einem
Magazin gepuffert werden. In Folge gilt es, die vereinzelten

Kartons mit den Trays zu bekleben. Wichtig dabei ist, dass die
Klebestationen unkompliziert einzurichten sind, um den
Umrüstvorgang einfach zu gestalten. Zur Vereinfachung des
Umrüstvorgangs werden die Einstellungen hierbei mittels
elektronischen Längenmesssystemen überwacht. In den
nächsten Stationen kommt es dann zum Einsetzen der CD
bzw. des Datenträgers. Das Konzept für diesen Vorgang wurde
zwar von Sony fertig übernommen, doch wurde sie von Wieser
um ein innovatives, pneumatisches Einsetzhandling
ergänzt. Danach kommt das Falten, das in mehreren Stationen
passiert. Verschiedenste Faltschemata für unterschiedliche
Digi Pack-Typen können so realisiert werden. Als letzter
Arbeitsschritt erfolgt die Abstapelung bis zu einer definierbaren
Stapelhöhe. Ist die vorgegebene Stückzahl erreicht, werden
die Gutteile nach mehrmaliger Prüfung ausgegeben, die
Schlechtteile laufen in einen NG-Behälter.
Pneumatic wohin man blickt
Pneumatische Komponenten finden sich in jedem Bereich
der Maschine. Zur Kommunikation in Richtung Aktoren und
Sensoren kam dabei das Installationssystem CP von Festo
zum Einsatz. Rupert Lindner, der Konstrukteur der Maschine:
„Wir sprechen die Ausgänge (sprich die Ventile) und die Eingänge
(die Sensoren) über das Bussystem von Festo an – die
Kommunikation der Busknoten in Richtung der Steuerung
(Simatic S7) erfolgt mittels Profibus DP. Die vier auf der Anlage
befindlichen Profibusknoten sprechen insgesamt zwölf
Ventilinseln und sieben Eingangsinseln an. Dieser dezentrale
Aufbau hilft, sowohl die elektrischen Verkabelungswege als
Bild links Ein DFM-Zylinder hält die vorgefaltete Hülle in Position.
Rechts oben Trayklebeanlage – rückwertiger Teil (Faltstationen und Ausgabe der fertigen Digipaks)
Rechts unten Links im Bild die neue Wartungsgeneration MS 6, rechts die CPA-Ventilinseln mit Feldbusanschaltung.
Mechatronik Technik
Das erfolgreiche Quintett: Rupert Lindner (Konstrukteur), Karl Kronegger,
(Leitung Special-Assembly Engineering, Sony DADC Austria AG), Johannes
Steinberger (Projektierung), Rupert Wieser (Inhaber) und Wolfgang Urban,
Festo Fachberater
Wieser Automation
Im Jahre 1993 gründete Rupert Wieser den gleichnamigen Betrieb mit
dem vorrangigen Ziel, den elterlichen Betrieb, eine Getreidemühle, zu
modernisieren. Die dabei entwickelten Maschinen für die Getreidereinigung
und Verpackung fanden auch bei anderen Firmen großes Interesse,
so dass sich der Kundenkreis stetig erweiterte. Im Jahre 1995 wurde
das Unternehmen, auf Grund eines Auftrags der Firma Sony DADC,
Anif, in Wieser Automation umgewandelt. Heute sind bei Wieser Automation
15 hochqualifizierte Mitarbeiter beschäftigt.
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auch die pneumatischen Verschlauchungswege
extrem kurz zu halten.
Pneumatic bildet den optimalen
Antrieb auf der gesamten Anlage –
aus unserer Sicht ist sie, besonders
dort, wo vereinzelt Teile gehandelt
werden müssen, unverzichtbar.“
Wolfgang Urban, Festo Fachberater,
weist neben den CPA-Ventilinseln
und der MS-Wartungseinheit auf
weitere Komponenten hin:
„Besonders interessant sind die zahlreichen
Schlitteneinheiten der Typen
SLT und DFM bzw. DZH mit der hohlen
Kolbenstange, Ausführung - S20.
Diese hohle Kolbenstange erlaubt es,
das Vakuum durch die Kolbenstange
durchzuführen und dementsprechend
die Sauger zu beaufschlagen
und andererseits den angesaugten
Datenträger verdrehsicher zu halten.
Eine einfache aber ausgesprochen
effiziente Lösung.“
Die Schlitteneinheiten SLT helfen
mit ihrer präzisen Führung die einzelnen
Teile eines Covers zusammen zu
fügen, die Führungseinheiten DFM
sind andererseits für die zahlreichen
Faltvorgänge zuständig, ADVU Kurhubzylinder
helfen bei untergeordneten
Anwendungsfällen aus, so hat
jedes verwendete Produkt sein ganz
spezielles Anforderungsprofil zu
erfüllen.
Starke Partner – starke Lösung
Der offenen und professionellen
Zusammenarbeit aller Beteiligten
kommt im Sondermaschinenbau
besondere Bedeutung zu. Fast jede
Maschine ist ein Prototyp und stellt
somit eine neue Herausforderung dar.
Aus der Grundbreite der Hüllen von
einer CD oder DVD können durch die
Vorgaben der Marketingabteilung
von Sony die unterschiedlichsten
Breitevarianten werden. Oft sind es
auch zwei, drei oder noch mehr
Datenträger, die sicher und ansprechend
in einer Hülle verpackt werden
AUF EINEN BLICK
Rasche Umrüstung gefragt
Zwei Festo Mini-Schlitten der Serie SLT mit ihren
Präzisionsführungen – gut erkennbar sind die
leicht zugänglichen, externen Hubeinstellungen.
sollen. Zudem kann es einen seitlichen
Inhaltstext mit Klapptext
geben oder auch nicht. Die Vielfalt
scheint unerschöpflich. Daraus ergibt
sich die komplexe Herausforderung
der Breite von zwei, drei oder vier Elementen,
die mittels der vier Faltstationen
unterschiedlich gefaltet werden
können. Zu beachten gilt es dabei
jedoch, dass sich mit jedem Faltvorgang
naturgemäß die Breite des
Rückens ändert, was wiederum Auswirkungen
auf die folgenden Prozessschritte
mit sich bringt. Ein solch flexibles
Anforderungsprofil bedarf vor
und während der Umsetzungsphase
kompetenter Partner. Firmenchef
Rupert Wieser über die Kooperation:
„Es ist Erfolgsvoraussetzung, sowohl
mit dem Kunden als auch mit Technologielieferanten
perfekt zusammenzuarbeiten
– nur so lassen sich optimale
Ergebnisse erzielen. Durch die
Professionalität aller Beteiligten wurden
hier nicht die teuersten Bausteine
eingesetzt, sondern vielmehr jene
Komponenten, die ihren Anwendungszweck
genau erfüllen. Ein
wesentlicher Kosten- und somit
Erfolgsfaktor.“
Festo, Tel. (+43 1) 910 75-114
www.festo.at
Sony DADC in Salzburg produziert und verpackt alle Formen von Datenträgern – DVDs
(DVD 5, DVD 9), CD-Audio, CD-Rom, Playstation 1, Playstation 2, CD-R, CD-RW, DVD-R .
Für die Verpackung kam nur eine Lösung in Frage, die rasch, sicher und unkompliziert auf
die jeweiligen Vorgaben umgerüstet werden kann, denn die Varianten an CD-Hüllen sind
zahlreich. Als weitere Bedingung galt es, eine Abstapelung der Produkte am Ende des Prozesses
zu realisieren und das alles bei einer Geschwindigkeit von 3.600 Stück pro Stunde.