GESCHÄFTSBERICHT 2010 - Kantonsspital Laufen - Home
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Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion<br />
Kanton Basel-Landschaft<br />
GEMEINSAM IN DIE ZUKUNFT<br />
KANTONSSPITAL<br />
BRUDERHOLZ<br />
KANTONSSPITAL<br />
LIESTAL<br />
KANTONSSPITAL<br />
LAUFEN<br />
<strong>GESCHÄFTSBERICHT</strong> <strong>2010</strong><br />
Liestal<br />
KANTONALE<br />
PSYCHIATRISCHE<br />
DIENSTE
Geschäftsbericht <strong>2010</strong><br />
INHALT<br />
Die Zukunft gehört uns 2<br />
Peter Zwick, Regierungsrat<br />
Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektor BL<br />
Die Leistungszahlen <strong>2010</strong> im Überblick 4<br />
Kantonsspitäler Bruderholz, Liestal und <strong>Laufen</strong><br />
sowie Kantonale Psychiatrische Dienste<br />
<strong>Kantonsspital</strong> Bruderholz 6<br />
Geschäftsbericht <strong>2010</strong><br />
<strong>Kantonsspital</strong> Liestal 22<br />
Geschäftsbericht <strong>2010</strong><br />
<strong>Kantonsspital</strong> <strong>Laufen</strong> 38<br />
Geschäftsbericht <strong>2010</strong><br />
Kantonale Psychiatrische Dienste 54<br />
Geschäftsbericht <strong>2010</strong><br />
Medizinische Statistiken <strong>2010</strong> im Umschlag<br />
Kantonsspitäler Bruderholz, Liestal und <strong>Laufen</strong><br />
sowie Kantonale Psychiatrische Dienste<br />
1
GESUNDHEITSDIREKTION<br />
Leistungszahlen <strong>2010</strong><br />
Patienten stationär 2006 – <strong>2010</strong><br />
Positive Entwicklung<br />
4 5<br />
15000<br />
13500<br />
12000<br />
10500<br />
9000<br />
7500<br />
6000<br />
4500<br />
3000<br />
1500<br />
0<br />
+1,5%<br />
+2,8%<br />
06 07 08 09 10 06 07 08 09 10 06 07 08 09 10 06 07 08 09 10<br />
KS Bruderholz KS Liestal KS <strong>Laufen</strong> K.Psych. Klinik<br />
Aufwand 2006 – <strong>2010</strong> in Mio. Fr.<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
+1,6%<br />
+2,3%<br />
+1,9%<br />
+0,8%<br />
+4,5%<br />
+1,6%<br />
06 07 08 09 10 06 07 08 09 10 06 07 08 09 10 06 07 08 09 10<br />
KS Bruderholz KS Liestal KS <strong>Laufen</strong> K.Psych. Dienste<br />
Pflegetage 2006 – <strong>2010</strong><br />
150000<br />
135000<br />
120000<br />
105000<br />
90000<br />
75000<br />
60000<br />
45000<br />
30000<br />
15000<br />
0<br />
–0,1%<br />
+1,9%<br />
+10,8%<br />
+1,7%<br />
06 07 08 09 10 06 07 08 09 10 06 07 08 09 10 06 07 08 09 10<br />
KS Bruderholz KS Liestal KS <strong>Laufen</strong> K.Psych. Klinik<br />
Erträge 2006 – <strong>2010</strong> in Mio. Fr.<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
+1,1%<br />
+6,3%<br />
+6,1%<br />
+4,6%<br />
06 07 08 09 10 06 07 08 09 10 06 07 08 09 10 06 07 08 09 10<br />
KS Bruderholz KS Liestal KS <strong>Laufen</strong> K.Psych. Dienste<br />
Staatsbeitrag 2006 – <strong>2010</strong> in Mio. Fr.<br />
55<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
+3,1%<br />
–8,1%<br />
–12,4%<br />
06 07 08 09 10 06 07 08 09 10 06 07 08 09 10 06 07 08 09 10<br />
KS Bruderholz KS Liestal KS <strong>Laufen</strong> K.Psych. Dienste<br />
Gesamtergebnis Vergleich 2006 – <strong>2010</strong> in Mio. Fr.<br />
550<br />
500<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
109.9<br />
Staatsbeitrag -3,4% Ertrag+4,0% Aufwand+1,8%<br />
308.0<br />
2006<br />
418.0<br />
107.9<br />
326.9<br />
2007<br />
434.8<br />
134.9<br />
353.9<br />
2008<br />
488.9<br />
151.3<br />
362.4<br />
2009<br />
513.8<br />
146.2<br />
377.0<br />
<strong>2010</strong><br />
–3,5%<br />
523.2<br />
Wachstum ist zwar keine zwingende Grösse für die Kantonsspitäler<br />
und für die Klinik, aber angesichts der zunehmenden<br />
Konkurrenzsituation im Gesundheitswesen<br />
ist dies doch Indikator für Kompetenz und Vertrauen,<br />
der an Bedeutung stark gewonnen hat. Insofern also ein<br />
Zeichen, das man im Hinblick auf die Zukunft mit grossem<br />
Interesse und auch mit Genugtuung zur Kenntnis<br />
nehmen darf.<br />
Die Patientenzahlen der drei Baselbieter Kantonsspitäler<br />
Bruderholz, Liestal, <strong>Laufen</strong> und in den Kantonalen<br />
Psychiatrischen Diensten haben allesamt zugenommen.<br />
Die Pflegetage sind aber fast überall ebenfalls gestiegen,<br />
doch insgesamt weniger stark als die Patientenzahlen.<br />
Dies weist im Hinblick auf die neue Spitalfinanzierung,<br />
die ab 2012 gilt, in die richtige Richtung: Steigende Patientenzahlen<br />
führen nicht automatisch zu einem Anstieg<br />
der Pflegetage.<br />
Gesamthaft gesehen haben die stationären Patienten<br />
gegenüber dem Vorjahr um 2,5 Prozent zugenommen,<br />
die Pflegetage sind demgegenüber nur um 1,7 Prozent<br />
gestiegen. Gleichzeitig hat der Aufwand in allen vier<br />
Institutionen gegenüber dem Jahr 2009 ein Plus von<br />
1,8 Prozent zu verzeichnen, während die Erträge um<br />
genau vier Prozent gestiegen sind. Eine durchaus positive<br />
Entwicklung also, die neben hoher Akzeptanz nicht<br />
zuletzt auf ein starkes Kostenbewusstsein mit direkten<br />
Auswirkungen auf die Rechnung hinweist.<br />
Während im Vorjahr der Staatsbeitrag noch um 12,1<br />
Prozent zugenommen hat, kann für das Jahr <strong>2010</strong> ein<br />
Rückgang um 3,4 Prozent vermerkt werden. Die Rechnung<br />
ist einfach: je höher die Erträge, desto kleiner der Beitrag,<br />
den die öffentliche Hand an das Defizit leisten muss.<br />
In den Säulendiagrammen auf dieser Seite fehlen aus<br />
Vergleichsgründen die ambulant behandelten Patientinnen<br />
und Patienten. Diese sind aber bei den Leistungszahlen<br />
der Berichte der einzelnen Spitäler und den KPD<br />
jeweilen separat aufgeführt. Dort ersieht man auch die<br />
bedeutenden und stark gestiegenen Leistungen, welche<br />
auch in diesem Bereich getätigt werden und die offenbar<br />
einem steigenden Bedürfnis entsprechen.
6 KANTONSSPITAL<br />
BRUDERHOLZ
KANTONSSPITAL BRUDERHOLZ<br />
Auf vollen Touren<br />
Das <strong>Kantonsspital</strong> Bruderholz in Kürze<br />
Einzugsgebiet<br />
Bezirk Arlesheim (Kanton Basel-Landschaft)<br />
Rund 150 000 Einwohner<br />
Aufenthaltsdauer in Tagen: Durchschnittlich 10,6<br />
gesamtes Spital, (inklusive Rehabilitation /Akutgeriatrie)<br />
André Hug, Direktor<br />
Medizinische Disziplinen<br />
Personal: (Beschäftigte, Bestand am 31.12.)<br />
P Allgemeine Chirurgie (mit Gefäss-, Thorax- und 1649 (davon169 in Ausbildung)<br />
Viszeralchirurgie sowie Traumatologie)<br />
Anzahl Stellen: 1 310 (davon 177 in Ausbildung)<br />
Bei Ausgaben von 200,3 Mio. Franken und Einnahmen<br />
von 146,9 Mio. Franken erzielten wir gegenüber dem im<br />
und Solothurn. Daraus ergeben sich unter anderem Einflüsse<br />
auf die Leistungen und Mengen, welche durch die<br />
P Orthopädie / Traumatologie, Handchirurgie<br />
P Innere Medizin (mit Angiologie, Diabetologie,<br />
Verhältnis Stellen pro Bett: 2,7 (ohne Personal in<br />
Ausbildung)<br />
8 Globalbudget enthaltenen Staatsbeitrag von 55,9 Mio.<br />
Franken einen erfreulichen Gewinn von 2,5 Mio. Franken<br />
. Dies ohne Anrechnung von exogenen Faktoren. Im<br />
Vorjahr resultierte ebenfalls ein Gewinn nämlich 2,1 Mio.<br />
Franken. Das sehr gute Resultat kam primär dank höheren<br />
ambulanten Erträgen zustande.<br />
Kantonspitäler BL erbracht werden sollen. Diese neuen<br />
Parameter werden nun in die weitergehende Überprüfung<br />
des Gesamtprojektes miteinbezogen. Im Rahmen der bewilligten<br />
Planungskredite von 45,6 Mio. Franken wurden<br />
für das Gesamtprojekt (KSB + ZAR) für die Projektierung<br />
ca. 6 Mio. Franken ausgegeben.<br />
Gastroenterologie, Kardiologie, Onkologie und<br />
Pneumologie)<br />
P Frauenklinik<br />
P Rehabilitation /Akutgeriatrie<br />
Anzahl Betten: 419<br />
Aufwand: Fr. 192 510 104.–<br />
Fr. 1 399.32 pro Pflegetag<br />
Fr. 14 783.45 pro Klinikaustritt<br />
Ertrag: Fr. 139 076 328.–<br />
Fr. 1 010.92 pro Pflegetag<br />
Fr. 10 680.11 pro Klinikaustritt<br />
9<br />
Neubau KS Bruderholz und ZAR (Zentrum für Restrukturierung des Bereichs Infrastruktur und<br />
Anzahl Pflegetage: 137 574<br />
Leistungen des Kantons Basel-Landschaft:<br />
Akutgeriatrie und Rehabilitation)<br />
Hotellerie<br />
Anzahl Patienten<br />
Fr. 53 433 776.–<br />
Das Projekt «Schicht um Schicht», welches aus dem Wett- Einer Organisation die Zukunftsfähigkeit zu geben, ist eine<br />
13 022 stationär (Klinikaustritte)<br />
Fr. 388.40 pro Pflegetag<br />
bewerb als Siegerprojekt hervorgegangen ist, wurde im immerwährende Herausforderung der Führung. Deswegen<br />
81 041 ambulant (Aufnahmen)<br />
Fr. 4 103.35 pro Klinikaustritt<br />
Rahmen eines Vorprojektes mit erheblichem Aufwand<br />
weiter vorangetrieben. Zusammenfassend kann festge-<br />
wurde der Dienstbereich I + H reorganisiert. Dieser gliedert<br />
sich nun in zwei Hauptprozesse. Einerseits in die direkt<br />
Bettenbelegung: Durchschnittlich 89,9 %<br />
halten werden, dass die per <strong>2010</strong> zu erwartenden neuen wertschöpfenden Dienstleistungen und andererseits in<br />
(Re-)Finanzierungsregeln, konkret die Abgeltung durch<br />
Fallpauschalen mit einem Zuschlag für Investitionskosten,<br />
die Projekt-Verantwortlichen und die projektbegleitenden<br />
politischen Instanzen zwangen, eine fundamentale<br />
Gesamt-Überprüfung des Projektes vorzunehmen. Dieser<br />
Auftrag ging an eine externe Firma aus Deutschland. Die<br />
ersten Ergebnisse hatten zur Folge, dass vertiefte Abklärungen<br />
notwendig wurden. Dies auch vor dem Hintergrund<br />
der im Jahr <strong>2010</strong> erstellten Versorgungsplanung<br />
der vier Kantone Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Aargau<br />
die werterhaltenden Dienstleistungen. Für die jeweilige<br />
Leitung konnten erfahrene interne Personen gewonnen<br />
werden.<br />
Wertschöpfung Heike Schulz<br />
Apotheke: Dr. Hans-Martin Grünig<br />
Gastronomie: Thomas Nussbaumer<br />
Spezial-Abteilungen: Rebekka Meierhofer<br />
Therapien & Beratungen: Stefanie Kurz<br />
Zentrallaboratorien: Claudia Disler / René Groell<br />
P Abschluss der Sanierungen der Personen- und<br />
Warenaufzüge<br />
P Abschluss der Installation von ergänzenden<br />
Brandschutzmassnahmen<br />
P Inbetriebnahme der Rohrpostanlage als Ersatz für<br />
die Kleintransportanlage<br />
P der Erneuerung von Prozess- und Alarmeinrichtungen<br />
sowie<br />
P der Beginn der Installation eines zusätzlichen<br />
Notstromgenerators<br />
P Die Bereitstellung von Räumlichkeiten für den Betrieb<br />
einer kleinen Tagesklinik für die Akutgeriatrie bzw. Rehabilitation,<br />
ca. Fr. 140 000.–<br />
P Umbau des Empfangs, der Wartezone, der Behandlungsmöglichkeiten<br />
sowie der Arbeitsplätze und Neugestaltung<br />
der Archivsituation bei der Medizindiagnostik mit Kosten<br />
von ca. Fr. 147 000.–, sowie die Neugestaltung der Anmeldungen<br />
für die Ambulatorien der Klinik Medizin und der<br />
Frauenklinik.<br />
Neu eingebaute Duschen und Toiletten für unsere Patienten<br />
Facility Management Oliver Faschian<br />
Hauswirtschaft: Andrea Ruprecht<br />
Projekt /Gebäude-<br />
management: Oliver Faschian<br />
Sicherheit, Transport<br />
und Baukoordination: Daniel Gutekunst<br />
Technik : Michel Habermacher<br />
Apotheke<br />
Am 2. Juni <strong>2010</strong> fand ein vielbeachteter Medienanlass der<br />
Apotheke mit Beteiligung von RR Peter Zwick statt, über<br />
welchen in den Medien sehr positiv berichtet wurde. Die<br />
3-jährige Ausbildung in Spitalpharmazie wurde von Andrea<br />
Studer und Roland Meier erfolgreich abgeschlossen.<br />
Bauliche Infrastruktur<br />
Die Erhaltung der Funktionstüchtigkeit und Betriebsbereitschaft<br />
der Infrastruktur im Alltag wurde unterstützt<br />
durch die Umsetzung von Teilprojekten im Rahmen von<br />
sicherheitsrelevanten Massnahmen (Teilprojekt SM 2) im<br />
Umfang von 3,8 Mio. Franken.<br />
Dabei wurde im Hinblick auf den baldigen Neubau bewusst<br />
auf die Realisierung von Sanierungsvorhaben im Umfang<br />
von 6 Mio. Franken verzichtet. Im Weiteren wurden in<br />
erheblichem Umfang Komfortverbesserungen für unsere<br />
Patientinnen und Patienten realisiert:<br />
P Einbau von Nasszellen (Waschbecken, Dusche und Toilette)<br />
in einem ersten Teil der Vierer-Zimmer im Bettenhaus,<br />
ca. Fr. 483 000.–. Dadurch können in diesen Zimmern jetzt<br />
lediglich noch 3 Betten gestellt werden. Dies ist für unsere<br />
Patienten deutlich angenehmer.<br />
P Die zweite Etappe des Umbaus der Nasszellen (Duschen<br />
statt Badewannen) auf einer Privatstation, ca. Fr. 415 000.–<br />
Vor allem für ältere, nicht mehr selbständige Patienten<br />
stellten die Badewannen zunehmend ein Hindernis dar.<br />
P Die Installation von ca. 120 Klein-Fernsehgeräten und<br />
ca. 90 Patiententelefonen am Patientenbett für die Patienten<br />
aller Versicherungsklassen, inkl. Verkabelung, ca.<br />
Fr. 730 000.–. Dies ergibt pro Anschluss Kosten von Fr.<br />
3500.–. Damit konnte eine häufig und schon seit langem<br />
gestellte Forderung resp. Reklamation der Patientinnen<br />
und Patienten nun erfüllt werden.<br />
Terminal mit TV direkt am Bett der Patienten
KANTONSSPITAL BRUDERHOLZ<br />
Des Weiteren konnten wir für unsere Mitarbeitenden in<br />
Neue Richtlinie zur Zuweisung in eine Anlaufder<br />
bereits voll belegten Infrastruktur neue Arbeitsplät-<br />
oder Erfahrungsstufe (ES)<br />
10 ze schaffen. Der Umbau der Prosektur brachte 5 neue<br />
Per 1. 7. <strong>2010</strong> hat das Personalamt des Kantons Basel-<br />
11<br />
Arbeitsplätze für Apotheke und Hygiene (Kosten ca.<br />
Landschaft die so genannten ES-Richtlinien, gültig seit<br />
Fr. 160 000.–). Durch den Ersatz des alten Innenhofcon- Neuer Bürocontainer im Innenhof<br />
der Besoldungsrevision 2001, überarbeitet. Die Ausbiltainers<br />
durch einen neuen, zweistöckigen konnten wir<br />
dung und die erforderliche Berufserfahrung sind die zwei<br />
zusätzlich Büros schaffen für den Arztdienst, das Labor<br />
wichtigsten Faktoren bei der Lohnermittlung. Die neuen<br />
und die Physiotherapie (Fr. 506 800.–).<br />
thopädie. Als Fazit kann festgehalten werden, dass in den<br />
ES-Richtlinien tragen aufgrund einer differenzierteren<br />
2 Monaten je ca. 21 Stellen eingespart werden konnten.<br />
Betrachtung diesem Umstand Rechnung. Innerhalb der<br />
«Computer Aided Facility Management» (CAFM) Die Personaleinsatzplanung, das Arbeiten auf anderen<br />
kantonalen BL-Spitäler wird die Umsetzung der Richtlinien<br />
Es wurde ein bereichsübergreifendes Informatik-System Stationen und die Belegungsplanung waren anspruchsvoll,<br />
einheitlich gehandhabt.<br />
eingeführt, welches unter dem Titel «Computer Aided Faci- konnten aber Dank dem Engagement aller Beteiligten gut<br />
lity Management» (CAFM) teilweise in Betrieb genommen umgesetzt werden.<br />
Informatik<br />
wurde; Kosten dafür ca. Fr. 450 000.–. Gleichzeitig wurden<br />
Nachdem Ende 2009 das neue Rechenzentrum fertig<br />
im Zusammenhang mit der Einführung dieses Tools die Ar- Parkplatz-Mobilitätsmanagement<br />
gestellt worden war, wurden im Laufe des Jahres <strong>2010</strong><br />
beitsprozesse analysiert und wo immer möglich optimiert. Das im Jahr 2009 eingeführte Mobilitätsmanagement, mit<br />
die rund 130 Server dorthin gezügelt. Dank dem redun-<br />
Dieses Anwendungsprogramm hilft uns in Fragen<br />
dem Ziel für unsere Besucher freie Parkplätze zu erhalten,<br />
danten Rechenzentrum bei der zentralen Informatik des<br />
P des Gebäudemanagements (z.B. Rauminventar) hat sich stabilisiert und bewährt. Durch die Gewährung<br />
Kantons BL (ZID) in Liestal, welches während dem Zügeln<br />
P des technischen Dienstes (z.B. Gerätepark und<br />
eines Bonus bei Verzicht auf einen Parkplatz erhält jeder<br />
der einzelnen Server als primärer Rechnerstandort diente,<br />
Wartungsintervalle)<br />
Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin einen monatlichen<br />
konnte die Zügelaktion nahezu unterbruchsfrei durchge-<br />
P der Medizintechnik, inkl. Radiologie und Labor<br />
Bonus. Die Bonusreduktion bei Nichtbeanspruchung eines<br />
führt werden.<br />
P der Informatik<br />
Parkplatzes ab 1. April <strong>2010</strong> um Fr. 10.– auf Fr. 100.– bei<br />
Die Arbeiten rund um die elektronische Patien-<br />
P der Hauswirtschaft<br />
Vollzeitpensen wurde verstanden und hat sich positiv auf<br />
tenakte machten auch im Jahr <strong>2010</strong> grosse Fortschritte.<br />
P der Verwaltung der Mieter- und Gästezimmer und die von den vorgesetzten Behörden verlangte Kostenneu-<br />
So konnte das zentrale elektronische Universalarchiv<br />
P des kaufmännischen Dienstes (z.B. Anlageninventar) tralität ausgewirkt. Das Problem der Bonusbezüger, welche<br />
(ZEUS) mit ersten Funktionalitäten (z.B. alle Patienten-<br />
versuchten im Wohnquartier zu parkieren, konnte durch<br />
bezogenen Berichte seit 2002) produktiv geschaltet wer-<br />
Pflege<br />
gezielte Massnahmen reduziert werden.<br />
den (Fr. 110 000.–). Ebenso gingen die Arbeiten am neuen<br />
Um unsere Patienten noch besser pflegen zu können,<br />
Klinik-Informations-System (KIS) zügig voran (siehe auch<br />
haben auch wir die Bezugspflege eingeführt. Im Rah- Personelles<br />
Kapitel «Pflege»), sodass Ende <strong>2010</strong> die wesentlichen<br />
men der Einführung der Bezugspflege auf den Betten- Im Jahresdurchschnitt waren 1291 Stellen besetzt. Das<br />
Funktionalitäten für den Ärztlichen Dienst definiert waren<br />
stationen konnte auch das Projekt «Skill- und Grademix»<br />
abgeschlossen werden. Das Ziel dieses Projektes bestand<br />
sind 10 Stellen weniger als budgetiert. Der Grund ist vor<br />
allem die Stelleneinsparung beim Pflegedienst wegen<br />
(inkl. DRG-Codierung), womit jetzt die Programmierung /<br />
Parametrierung erfolgen kann (Fr. 219 000.–).<br />
Oben: Neu gestaltete Anmeldung Frauenklinik im 1. Obergeschoss<br />
Mitte: Computertomograph zur Messung der Knochendichte an Unterarm<br />
darin, für die drei Berufsgruppen Pflegefachperson, FAGE<br />
und Pflegeassistenz jene Tätigkeiten zu definieren, welche<br />
von der jeweiligen Berufsgruppe vollverantwortlich<br />
der Bettenschliessungen und, dass nicht alle Lehrstellen<br />
lückenlos besetzt werden konnten. Die Personalfluktuation<br />
konnte stark reduziert werden auf sehr gute 12,95%<br />
Im Weiteren waren der Leiter IT und das für die IT<br />
verantwortliche Mitglied der Geschäftsleitung im Projekt<br />
BLISS (Basel-Landschaftliche IT-Strategie der Spitäler und<br />
und -schenkel<br />
Unten: Spezieller Gerät zur Messung der Knochendichte am ganzen<br />
Körper und der Gewebezusammensetzung<br />
ausgeführt werden können. Diese Kompetenzzuteilungen (VJ 15,84%). Beim grössten Dienst, der Pflege, beträgt die<br />
Psychiatrischen Kliniken) massgeblich beteiligt, letzterer<br />
in den Tätigkeitsfeldern sind für die Arbeitsteilung im Be- Verbesserung 3,6% von 14,9% auf tiefe 11,3%.<br />
als Co-Projektleiter. Während des ganzen Jahres wurde im Umsetzen von Verbesserungsmassnahmen wird 2011<br />
zugspflegesystem wichtig und ermöglichen den richtigen<br />
Rahmen des Projektes «Druckerkonsolidierung» laufend erfolgen.<br />
Skill- und Grademix in der Einsatzplanung.<br />
DNII-Lohnklage, Vergleich vom 1. 4. 2009<br />
die Anzahl Drucker weiter reduziert (-12% oder 45 Stück),<br />
Im Hinblick auf die elektronische Patientenakte (das Die Umsetzung des Vergleichs der Klage der diplomierten<br />
indem wo immer möglich auf Gemeinschaftsdrucker mit Dank<br />
heisst es wird keine Papierakte mehr geben) wurden auch Pflegenden (DNII) konnte per Ende Jahr erfolgreich ab-<br />
möglichst vielen Usern umgestellt wurde.<br />
Wir danken unseren Patientinnen und Patienten, dass<br />
in der Pflege Anforderungen an ein KIS (Klinikinformationsgeschlossen werden. Nach der Neueinreihung per Juli<br />
sie uns gewählt haben und somit für das uns entgegen<br />
system) und die dazu gehörenden Prozesse definiert. Das 2009 haben wir ab Juli <strong>2010</strong> den rund 650 Betroffenen die<br />
Patientenbefragung <strong>2010</strong><br />
gebrachte Vertrauen. Den niedergelassenen Hausärzten<br />
Projekt wird zusammen mit dem KS Liestal umgesetzt. kantonal umfassend plausibilisierte und dokumentierte<br />
Im Herbst <strong>2010</strong> fand wiederum die zweijährige Patienten- danken wir, dass sie uns ihre Patienten anvertraut haben,<br />
Wegen der Flaute bei den Bettenbelegungen in Nachzahlung bis max. ins Jahr 2004 überweisen können.<br />
befragung statt. Wir dürfen erfreut feststellen, dass wir das sowie für die gute Zusammenarbeit. Ein grosses Danke-<br />
jedem Sommer, wurde beschlossen gezielt vom 28. Juni Die Nachzahlungskosten belaufen sich auf rund 5,6 Mio.<br />
Resultat von 2008 halten konnten. Mit dem Gesamtspital schön gebührt selbstverständlich unseren Mitarbeiterinnen<br />
bis 31. August folgende Betten ausser Betrieb zu setzen: Franken, welche ausserhalb der betrieblichen Erfolgsrech-<br />
waren hohe 82,7% unserer Patienten zufrieden, respektive und Mitarbeitern für ihren tollen Einsatz im Dienste unserer<br />
12 Betten Chirurgie, 12 Betten Medizin und 6 Betten Ornung verbucht wurden.<br />
nur 17,8% unzufrieden. Eine detaillierte Analyse und das Gesundheitsversorgung.
KANTONSSPITAL BRUDERHOLZ<br />
Unverzichtbarer Leistungserbringer<br />
Prof. Siegfried Heinzl<br />
Ärztlicher Leiter<br />
<strong>2010</strong> war im ärztlichen Bereich zum Teil ein aufregendes Neubau<br />
Gesundheitstage <strong>2010</strong><br />
Jahr. Während im klinischen Bereich in allen Kliniken Auch der vorgesehene Neubau hat die Ärzteschaft in-<br />
Grossen Anteil hatten auch alle Mitarbeitenden des Kan-<br />
12 und Instituten sehr erfolgreich gearbeitet wurde, hat die tensiv beschäftigt. Nachdem das primär vorgeschlagene<br />
tonsspitals Bruderholz an der erfolgreichen Durchführung<br />
13<br />
Kündigung eines Chefarztes das Spital zeitweise in den Projekt die finanziellen Möglichkeiten übersteigt, muss<br />
der Gesundheitstage Bruderholz für die Bevölkerung<br />
medialen Mittelpunkt gerückt. Sowohl im stationären als nun das gesamte Raumprogramm überdacht werden.<br />
der Region. Geschätzte rund 2500 Besucherinnen und<br />
auch im ambulanten Bereich konnten, wenn auch nur in Auch wenn von den vorgesetzten Behörden ein klares<br />
Besucher hatten sich am Wochenende vom 5. /6. Juni<br />
bescheidenem Masse, Steigerungen erreicht werden. Be- Bekenntnis zum Fortbestand des KSB abgegeben wurde,<br />
<strong>2010</strong> an den ersten Gesundheitstagen Bruderholz über<br />
sonders erfreulich ist, dass wir den Anteil von privat- und haben gewisse Aussagen, respektive Berichte in den<br />
verschiedene Gesundheitsthemen informieren lassen.<br />
halbprivatversicherten Patientinnen und Patienten auf Zeitungen, das Personal und die Öffentlichkeit verun-<br />
Geboten wurden mehr als 40 Vorträge, zahlreiche Vorfüh-<br />
25,5 Prozent sogar noch leicht steigern konnten.<br />
sichert. Auch die ständige zeitliche Verzögerung des<br />
rungen, einfache Gesundheits-Checks, Wettbewerbe und<br />
Wie auch im Vorjahr hat die Vorbereitung auf DRG, Projektes trug dazu bei. Trotzdem stehen alle Beteiligten<br />
Blicke hinter die Türen des Spitals. Ein Highlight waren<br />
zu Deutsch Fallpauschalen, einen gewichtigen Teil der Res- weiterhin hoch motiviert hinter dem Projekt und leisten<br />
die Landungen und Starts des Rega-Helikopters, den die<br />
sourcen benötigt. Die Vorbereitungen wurden intensiviert, ihren Beitrag.<br />
Besucherinnen und Besucher für einmal auch von innen<br />
um 2012 auf die neue Entschädigungssituation vorbereitet<br />
Unser Spital ist als Leistungserbringer in der Region<br />
besichtigen konnten; dasselbe gilt für den ausgestellten<br />
zu sein. Heute werden im stationären Bereich dem Kantons- nicht mehr wegzudenken. Im KSB werden nicht nur erfolg-<br />
Rettungswagen.<br />
spital Bruderholz die Pflegetage vergütet, morgen eben die reich Patienten behandelt, sondern es ist auch ein grosses<br />
Patientenaustritte. Im November fand eine bereichsüber- Ausbildungszentrum. Nebst allen anderen Berufen, werden<br />
Akutgeriatrie und Rehabilitation<br />
greifende Klausurtagung der obersten drei Führungsstufen jedes Jahr mehrere Ärzte zu Fachärzten ausgebildet. Auch<br />
Die Akutgeriatrie konnte entsprechend der demogra-<br />
allein zu diesem Thema statt. Zuerst berichteten ein Chefarzt in diesem Jahr haben einige Ärzte in den verschiedenen<br />
phischen Entwicklung wiederum einen deutlichen Patien-<br />
Chirurgie aus Bielefeld und das <strong>Kantonsspital</strong> Luzern über Kliniken / Bereichen und Instituten ihre Ausbildung zum<br />
tenzuwachs verzeichnen. Rückläufig waren hingegen die<br />
ihre Erfahrungen und Vorbereitungsarbeiten mit, respektive Facharzt erfolgreich abgeschlossen. Auch nehmen alle<br />
Zahlen in der Rehabilitation. Neu wurde eine Tagesklinik<br />
für DRG. Danach diskutierten wir unsere Zahlen 2009 und Abteilungen an der Ausbildung von Medizinstudenten teil,<br />
eröffnet, womit die Dienstleistungen vermehrt und dadurch<br />
die Kostendeckung unserer Leistungen simuliert unter sowohl im Rahmen von Vorlesungen, Gruppenunterricht,<br />
kostengünstiger unseren Patientinnen und Patienten<br />
APDRG und legten fest, was zu tun ist.<br />
Wahlstudienjahr, wie auch bei Prüfungen.<br />
angeboten werden können.<br />
Die Anzahl durchgeführter Operationen nahm auch <strong>2010</strong> weiter zu<br />
Anästhesie und Intensivmedizin<br />
Die Arbeitsbelastung nahm wiederum zu. Die Operationszahlen<br />
stiegen um sehr gute 4,2%, von 6122 auf<br />
6379. Durch logistische Veränderungen konnten die<br />
Wechselzeiten zwischen zwei Operationen deutlich<br />
gesenkt werden. Dies ermöglicht bei unseren knappen<br />
Operationssaalkapazitäten (uns stehen lediglich fünf Säle<br />
zur Verfügung) das Programm vermehrt in der regulären<br />
Arbeitszeit zu erledigen. Infolge des Chefarztwechsels<br />
in der Anästhesie 2009, erfolgte eine Visitation durch<br />
die FMH (Verbindung der Schweizer Ärztinnen und<br />
Ärzte). Das Institut Anästhesie hat diese Visitation sehr<br />
gut bestanden und wurde erfreulicherweise neu in die<br />
Kategorie A2 und die Intensivstation in die Kategorie<br />
C eingeteilt.<br />
Chirurgie<br />
Die Chirurgische Klinik war wegen der plötzlichen Kündigung<br />
des Chefarztes im medialen Interesse. Dabei<br />
wurden die ausgezeichneten Leistungen des gesamten<br />
Teams leider in den Hintergrund gerückt. Die Leistungszahlen<br />
sind, korrigiert durch die per 1.1. <strong>2010</strong> vollzogene<br />
Umverteilung der handchirurgischen Abteilung in die
KANTONSSPITAL BRUDERHOLZ<br />
Orthopädische Klinik, konstant geblieben. Die Hand- eigenen Räumlichkeiten eröffnet werden. Auch wurde<br />
chirurgie wurde organisatorisch per 1. Januar <strong>2010</strong> der die Abteilung Neurologie weiter ausgebaut. Steigende<br />
14 Orthopädie angegliedert. Zugenommen haben vor allem Patientenzahlen sind die Folge. Herr Privatdozent Dr.<br />
15<br />
die grossen onkologischen und bariatrischen Eingriffe Philip Tarr hat sich an der medizinischen Fakultät habili-<br />
(eine Spezialität des abgetretenen Chefarztes). Auch die tiert. Er betreut die Infektiologie, welche für das gesamte<br />
ausgezeichnete Gefässchirurgie hat zum guten Ergebnis Spital von herausragender Bedeutung ist. Herr Dr. Rolf<br />
beigetragen. Zudem konnte die Klinik durch sehr niedrige Handschin wurde nach seiner Fortbildung (europäisch<br />
Infektraten von 3,3% bei Colonoperationen (Durchschnitt akkreditiert) im Bereich «Kardiovaskuläre Magnetre-<br />
der Schweizer Spitäler: 13,2%) im Rahmen der nationalen sonanztomographie» zum Leitenden Arzt Kardiologie<br />
NOSO-Studie brillieren. Dr. Heiner Roost hat mit Bravour befördert. Die Kardiale Magnetresonanztomographie<br />
die Prüfung im Schwerpunkt «allgemeine Chirurgie und wird in Kooperation mit dem Institut für Radiologie und<br />
Traumatologie» bestanden. Mit Herrn Dr. Andreas Zerz, bis- Nuklearmedizin betrieben.<br />
her KS St. Gallen, konnte ein ausgezeichneter Nachfolger<br />
Die Medizinische Universitätsklinik ist als einzige<br />
für den abtretenden Chefarzt gefunden werden. Er ist ein in der Nordwestschweiz Mitempfänger von Grants im<br />
anerkannter Experte auf dem Gebiet der laparoskopischen Rahmen des nationalen Forschungsprogramms NCCR4<br />
Chirurgie. Von ihm sind einige Innovationen zu erwarten. «Kidney<strong>Home</strong>ostasis» (Mechanismen der Nieren um das<br />
Er nimmt am 1. März 2011 seine Arbeit auf.<br />
metabolische und endokrine Milieu des Organismus zu<br />
regulieren respektive versuchen, konstant zu halten),<br />
Frauenklinik<br />
welches eine Forschungsunterstützung für 12 Jahre ga-<br />
Die Neuerungen, welche durch den Wegzug des UKBB in rantiert.<br />
der Geburtshilfe nötig wurden, haben die Arbeitszeit des<br />
Wesentlichen Anteil hatten auch Mitarbeiter der<br />
Blick aufs Spital aus luftiger Höhe von Süd-Westen<br />
Chefarztes ziemlich in Anspruch genommen. Die langwie- Klinik an der erfolgreichen Durchführung der «KLIFO»,<br />
rigen und mühsamen Verhandlungen mit der Direktion einer bereits zehnjährigen Fortbildungsveranstaltung für<br />
des UKBB hatten zur Folge, dass der Chefarzt sich genötigt frei praktizierende Ärzte.<br />
sah, sein Amt zur Verfügung zu stellen. Schlussendlich ist<br />
Durch die Schulung je eines Kollegen der Radiologie und durch die SAS (Schweizerische Akkreditierungsstelle)<br />
es den Ärzten doch noch gelungen eine befriedigende Orthopädie<br />
Kardiologie ist die Kardiale-Magnetresonanztomographie war äusserst erfolgreich. Im Jahr 2011 kann das Labor<br />
Lösung für das KSB und die werdenden Mütter zu finden. Auch die Orthopädische Klinik konnte auf ein erfolgreiches<br />
etabliert worden. Herr Prof. Dr. Jan Müller (emeritierter nun auf ein 10-jähriges, spitalübergreifendes Qualitäts-<br />
Es wird ab dem 29. 1. 2011 eine Überwachungsstation für Jahr zurückblicken. Die Abteilung für Handchirurgie wurde<br />
Chefarzt Nuklearmedizin Universitätsspital Basel) konnte managementsystem zurückblicken. Im Dienstleistungs-<br />
kranke Neugeborene betrieben. Die Frauenklinik als Gan- rasch und unkompliziert erfolgreich in die Klinik integriert.<br />
als Mitarbeiter gewonnen werden. Mit ihm zusammen bereich wurden verschiedene neue administrative Verzes<br />
konnte sowohl im stationären wie auch ambulanten Dies freute insbesondere die Handchirurgen. Auch wurde<br />
eröffnet sich das Spektrum der Schilddrüsendiagnostik besserungen, wie die zentrale Probenannahme mit einer<br />
Bereich ihre Zahlen steigern. Als europäisch zertifiziertes die Auslagerung von weiteren Operationen (insgesamt 67<br />
inklusive der ambulanten Schilddrüsentherapie. Der PET- gemeinsamen Auftragserfassung erfolgreich eingeführt.<br />
Dysplasiezentrum (Dysplasie = Vorstufen des Gebärmut- Operationen) ins Bezirksspital Dornach fortgeführt. Dies<br />
CT-Kooperationsvertrag zwischen USB und KSB wird von Aus der Entwicklungsabteilung des ZL wurde die erste<br />
terhals-Krebs) – das Einzige in der Schweiz – wurden am ermöglicht eine Entlastung unserer Operationssäle. 3 gut<br />
den Kliniken intern, aber auch von externen Zuweisern, Untersuchung (Vitamin D) mittels LC-MS / MS-Technologie<br />
meisten Vorstufen des Unterleibskrebses behandelt. Auch etablierte Mitarbeiter und ausgewiesene Orthopäden<br />
rege genutzt.<br />
in die Routine übernommen. Die Jonenchromatographie<br />
konnten im Rahmen der nationalen NOSO-Studie gezeigt verlassen die Klinik, um in der Region eine Praxistätigkeit<br />
Die Radiologie des <strong>Kantonsspital</strong>s Bruderholz ver- (IC) wurde weiterentwickelt und im Rahmen einer Studie<br />
werden, dass das Infektrisiko bei Kaiserschnitt um 70% zu beginnen.<br />
sorgt mit dem Spital Dornach und dem <strong>Kantonsspital</strong> Lau- mit der Universitätsaugenklinik eingesetzt (Citratbestim-<br />
niedriger ist als im schweizerischen Durchschnitt. Mit<br />
fen ärztlicherseits zwei Partnerspitäler. Durch Einführung mungen in der Tränenflüssigkeit). Die IC-Technologie soll<br />
Herrn Dr. David Hänggi, bisher Leitender Arzt der Klinik, Radiologie und Nuklearmedizin<br />
des PACS (Picture Archiving and Communication System in den kommenden Jahren weiterentwickelt und verstärkt<br />
konnte ein ausgezeichneter Nachfolger gefunden werden, Das Institut für Radiologie und Nuklearmedizin hat das in<br />
= elektronischen Röntgenbilder-Archiv) im <strong>Kantonsspital</strong> auch in der Routine eingesetzt werden. In der Immun-<br />
welcher Gewähr bietet, dass die Frauenklinik weiterhin er- die Jahre gekommene Mammographiegerät durch eine voll<br />
<strong>Laufen</strong> wird in allen drei Spitälern die radiologische Verhämatologie wurde das «Type and Screen», eingesetzt,<br />
folgreich sein wird. Neben der ausgezeichneten fachlichen digitale Anlage ersetzt (Kosten ca. Fr. 290 000.–). Diese Invesorgung<br />
rund um die Uhr gewährleistet. Unser Dr. Deniz eine Methodik zur beschleunigten Bereitstellung von<br />
Qualifikation bringt er auch ein MBA (Master of Business stition erlaubt Aufnahmen mit deutlich geringerer Strahlen-<br />
Bilecen mit Arbeitsort <strong>Laufen</strong> ist seit dem 10. November Blutkonserven, welche sich als neues Standardverfahren<br />
Administration) – Zusatzausbildung in Betriebswirtschaft belastung und verbessertem Bildkontrast zum Wohl unserer<br />
Titularprofessor für Radiologie; was wir erfreut zur Kennt- bewährt hat.<br />
und Führung – mit.<br />
Patientinnen und Patienten. Damit sind wir gleichzeitig für<br />
nis nehmen.<br />
Diese hier dargestellte erfolgreiche Arbeit war nur<br />
die mögliche Einführung eines Mammographie-Screenings<br />
durch den enormen Einsatz aller Mitarbeiterinnen und<br />
Medizin<br />
vorbereitet, welches in der gesamten Westschweiz und<br />
Zentrallabor<br />
Mitarbeiter möglich. Ihnen ist für ihren Einsatz zu danken.<br />
Die Medizinische Universitätsklinik konnte die Zahlen bereits in einigen Deutschschweizer Kantonen eingeführt<br />
<strong>2010</strong> war das Jahr der Reakkreditierung der Zentralla- Der Dank gilt auch den vorgesetzten Stellen und der Politik<br />
in etwa halten. Neu konnte das Osteoporosezentrum in worden ist.<br />
boratorien BL. Die Überprüfung des Zentrallabors (ZL) für ihre Unterstützung unseres Spitals.
KANTONSSPITAL BRUDERHOLZ<br />
Organisation<br />
Direktion<br />
André Hug, Direktor<br />
16 17<br />
Spitalleitung<br />
André Hug, Direktor<br />
Siegfried Heinzl, Prof. Dr. med., Ärztlicher Leiter bis<br />
31. 12. <strong>2010</strong> (ab 1. 1. 2011: PD Dr. Rolf Hügli)<br />
Mitglieder der Geschäftsleitung<br />
Siegfried Heinzl, Prof. Dr. med.<br />
Ärztlicher Leiter<br />
André Hug<br />
Direktor<br />
Patrick Hugentobler<br />
Leitung Kaufmännische Dienste<br />
Brigitte Kaisser<br />
Leitung Pflegedienst<br />
Urs-Peter Modespacher, Dr. sc. nat.<br />
Leitung IT / PR / QM<br />
Jean-Luc Perrin<br />
Leitung Infrastruktur & Hotellerie,<br />
Stellvertretender Direktor<br />
Silvia Spiegel<br />
Leitung Personaldienst<br />
Ärztliche Dienste, Chefärzte Kliniken/Institute<br />
Anästhesie und Intensivmedizin<br />
Fischler Lukas, Dr. med., Chefarzt<br />
Chirurgische Klinik<br />
Langer Igor, PD Dr. med., Chefarzt<br />
Frauenklinik<br />
Heinzl Siegfried, Prof. Dr. med., Chefarzt<br />
Medizinische Universitätsklinik<br />
Krapf Reto, Prof. Dr. med., Chefarzt<br />
Orthopädische Klinik<br />
Friederich Niklaus, Prof. Dr. med., Chefarzt<br />
Radiologie<br />
Hügli Rolf, PD Dr. med., Chefarzt<br />
Rehabilitation/Akutgeriatrie<br />
Ritter Beat, Dr. med., Chefarzt<br />
Zentrallaboratorien<br />
Muser Jürgen, Dr. med., Chefarzt
KANTONSSPITAL BRUDERHOLZ<br />
Jahresrechnung <strong>2010</strong><br />
AUFWAND 2009 in Fr. <strong>2010</strong> in Fr.<br />
Personalaufwand Löhne 114 470 426 116 212 212<br />
Sozialleistungen 17 925 980 17 337 947<br />
Personalnebenkosten 1 092 393 912 158<br />
Total 133 488 799 134 462 317<br />
Sachaufwand Medizinischer Bedarf 27 801 573 28 278 304<br />
Lebensmittel 3 244 809 3 308 530<br />
Haushalt 3 328 911 3 334 145<br />
Unterhalt und Reparaturen Immobilien und Mobilien 4 292 133 4 713 841<br />
Anlagennutzung und Abschreibungen 9 329 853 10 291 789<br />
18 19<br />
Energie und Wasser 2 545 100 2 467 161<br />
Zinsaufwand aus Umlaufvermögen 18 335 16 288<br />
Büro und Verwaltung 3 632 216 3 700 442<br />
Entsorgung 536 559 518 715<br />
Übriger Sachaufwand 1 239 659 1 418 572<br />
Total 55 969 148 58 047 787<br />
Total Aufwand 189 457 947 192 510 104<br />
ERTRAG<br />
Umsatzerlöse Taxen aus Allgemeiner Abteilung 46 442 305 46 129 906<br />
Taxen aus Halbprivatabteilung 12 246 239 13 620 606<br />
Taxen aus Privatabteilung 11 693 244 11 098 764<br />
Subtotal Pflegetaxen 70 381 788 70 849 276<br />
Arzthonorare netto 8 734 484 8 577 472<br />
Mediz. Nebenleistungen 22 812 029 23 186 959<br />
Spezialinstitute 19 284 883 19 818 522<br />
Ambulatorien 0 0<br />
Übrige Erträge aus Leistungen an Patienten total -173 090 -215 377<br />
Total Umsatzerlöse 121 040 094 122 216 852<br />
Sonstige Erträge Miet- und Kapitalzinsen 1 079 967 1 172 498<br />
Erlöse aus Leistungen an Personal und Dritte 12 206 272 12 414 980<br />
Total Sonstige Erträge 13 286 239 13 587 478<br />
Beiträge und Subventionen von Kantonen (ohne Staatsbeitrag) 3 447 527 3 449 196<br />
Total 3 447 527 3 449 196<br />
Total Betriebsertrag 137 773 860 139 253 526<br />
Ausserordentlicher Erfolg -143 931 -177 198<br />
Globaler Staatsbeitrag 51 828 018 53 433 776<br />
TOTAL ERTRAG 189 457 947 192 510 104<br />
Nicht im Ergebnis enthaltener ausserordentlicher Aufwand und Ertrag aus der Lohnklage DNII<br />
Ausserordentlicher Aufwand 5 765 544.70<br />
Ausserordentlicher Ertrag 5 765 544.70<br />
Ausserordentliches Ergebnis 0.00<br />
Ergebnis<br />
Entwicklung Aufwand, Ertrag und Staatsbeitrag<br />
<strong>2010</strong> in Fr.<br />
Globaler Staatsbeitrag – Budget 55 879 000<br />
Globaler Staatsbeitrag – Rechnung 53 433 776<br />
Saldoüberschreitung endogen bedingt 2 445 224<br />
Saldoüberschreitung exogen bedingt –<br />
Gesamte Saldounterschreitung 100 % 2 445 224<br />
Ergebnisverwendung<br />
50 % der Saldoüberschreitung z.G. KSB 1 222 612<br />
davon Einlage allgemeine Rücklage KSB 611 306<br />
davon Einlage freie Rücklage KSB 611 306<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Aufwand in Mio. Fr. 157,860 165,219 182,518 189,458 192,510<br />
Personalkosten in Mio. Fr. 113,471 116,640 123,137 133,489 134,462<br />
Sachkosten in Mio. Fr. 44,389 48,579 59,381 55,969 58,048<br />
Ertrag in Mio. Fr. 119,843 126,064 133,453 137,630 139,076<br />
Staatsbeitrag in Mio. Fr. 38,017 39,155 49,065 51,828 53,434<br />
Entwicklung Aufwand, Ertrag und Staatsbeitrag pro Pflegetag<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Aufwand Fr. 1 103.45 1 163.29 1 279.60 1 376.10 1 399.32<br />
Personalkosten Fr. 793.17 821.25 863.29 969.58 977.38<br />
Sachkosten Fr. 310.28 342.04 416.31 406.53 421.94<br />
Ertrag Fr. 837.71 887.60 935.61 999.66 1 010.92<br />
Staatsbeitrag Fr. 265.74 275.69 343.98 376.45 388.40<br />
Anzahl Pflegetage 143 060 142 027 142 637 137 677 137 574<br />
Entwicklung Aufwand, Ertrag und Staatsbeitrag pro Klinikaustritt<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Aufwand Fr. 12 164.59 12 658.49 14 325.23 14 774.85 14 783.45<br />
Personalkosten Fr. 8 743.97 8 936.58 9 602.79 10 410.11 10 325.78<br />
Sachkosten Fr. 3 420.62 3 721.91 4 630.83 4 364.75 4 457.67<br />
Ertrag Fr. 9 235.05 9 658.55 10 407.32 10 733.05 10 680.11<br />
Staatsbeitrag Fr. 2929.54 2 999.94 3 826.30 4 041.80 4 103.35<br />
Klinikaustritte 12 977 13 052 12 741 12 823 13 022<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Aufwand pro Pflegetag Fr. 1 103.45 1 163.29 1 279.60 1 376.10 1 399.32<br />
Durchschn. Aufenthaltsdauer Tage 11,0 10,9 11,2 10,7 10,6
KANTONSSPITAL BRUDERHOLZ<br />
Patientinnen und Patienten Stationär (Klinikaustritte)<br />
Klinik Klinikaustritte Ø Aufenthaltsdauer<br />
in Tagen<br />
Pflegetage Ø betriebene<br />
Betten<br />
Ø Bettenbelegung<br />
in %<br />
Anteil Notfälle<br />
in %<br />
Konsultationen ambulant<br />
Klinik Konsultationen* Total<br />
Medizin 21 476<br />
Chirurgie 14 566<br />
Urologie 531<br />
Orthopädie 30 173<br />
20 21<br />
Medizin 4 151 10,7 44 583 79,7%<br />
Chirurgie 2 387 8,5 20 242 58,8%<br />
Orthopädie 2 590 7,6 19 750 22,2%<br />
Gynäkologie 850 5,3 4 485 35,8%<br />
Geburtshilfe Erwachsene 868 7,0 6 065 37,5%<br />
Geburtshilfe Säuglinge 846 4,9 4 130 95,5%<br />
Rehabilitation/ Akutgeriatrie 1 330 28,8 38 319 57,9%<br />
Spital Total 13 022 10,6 137 574 419 89,9% 57,6%<br />
davon:<br />
Privat 1 369 10,9 14 891<br />
Halbprivat 1 913 11,9 22 804<br />
Allgemein 9 628 10,0 95 970<br />
Langzeitpflege ( ab 1. 5. 01) 112 34,9 3 909<br />
Pflegetage<br />
143060<br />
142027<br />
Anzahl Patienten<br />
(Klinikaustritte)<br />
12977<br />
12665<br />
13052<br />
142637<br />
137677 137574<br />
12741 12823<br />
13022<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Durchschnittliche<br />
Aufenthaltsdauer in Tagen<br />
11.0<br />
10.9<br />
11.2<br />
Durchschnittliche<br />
Bettenbelegung in %<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong> 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong> 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
10.7<br />
10.6<br />
90.5<br />
89.9<br />
91.3<br />
88.3<br />
89.9<br />
Gynäkologie / Geburtshilfe 9 647<br />
HNO 1 177<br />
Rehabilitation /Akutgeriatrie 1 761<br />
Fast Track 1 710<br />
TOTAL 81 041<br />
* Nach Einführung TARMED neue Zählweise: Konsultationen = Anzahl ärztliche Behandlungen<br />
Institute und Therapien<br />
Institute<br />
Entwicklung Personalbestand<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Durchschnittlich besetzte Stellen 1 200 1 222 1 258 1 296 1 310<br />
davon in Ausbildung 139 154 164 158 177<br />
Anzahl Beschäftigte am 31.12. 1511 1567 1606 1 644 1 649<br />
davon in Ausbildung 145 174 188 166 169<br />
Personalfluktuationsrate* 12,1 13,8 16,8 15.7 12,9<br />
* exkl. Assistenzärzte mit Verträgen unter 3 Monaten, Auszubildende und Praktikanten.<br />
Patientinnen und Patienten<br />
ambulant<br />
Leistungen stationär Leistungen ambulant Total 2009 Total <strong>2010</strong><br />
Radiologie 25 533 136 078 153 412 161 611<br />
Laboratorien* 415 419 298 786 700 255 714 205<br />
Therapien<br />
Physiotherapie 75 064 16 242 91 011 91 306<br />
Ergotherapie 44 046 22 756 64 029 66 802<br />
Logopädie 14 026 6 558 20 732 20 584<br />
* Laboratorien: Ab 1. 7. 2009 neue Tarifgrundlage (Analysenliste). Leistungen ohne Zuschlagsleistungen.<br />
67 932<br />
70 923<br />
74 915<br />
79 564<br />
81 041<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong>
22 KANTONSSPITAL<br />
LIESTAL
KANTONSSPITAL LIESTAL<br />
Kontext ´12<br />
Heinz Schneider<br />
Direktor <strong>Kantonsspital</strong> Liestal<br />
<strong>Kantonsspital</strong> Liestal in Kürze<br />
Einzugsgebiet: Oberer und mittlerer Teil des Kantons<br />
Basel-Landschaft, Schwarzbubenland und unteres<br />
Anzahl Patienten stationär: 14 950 (Klinikaustritte)<br />
Anzahl Patienten ambulant: 77 927 (ärztl. Behand-<br />
Fricktal. Rund 140 000 Einwohnerinnen und Einwohner. lungen)<br />
24<br />
Unter diesem Titel haben wir uns systematisch auf die neuen<br />
Herausforderungen mit der neuen Spitalfinanzierung<br />
und der Einführung der DRG (Disease Related Groups)<br />
in den vergangenen Jahren vorbereitet. Entsprechend<br />
starteten wir mit der Umsetzung früh aber nicht zu früh<br />
und vermittelten dabei Wissen, genossen Anschauungs-<br />
Wir möchten unsere Zukunft positiv gestalten. Dabei<br />
wird uns das eindimensionale Denken nicht weiterführen,<br />
sondern die Gesamtschau entscheidender Wettbewerbsfaktor<br />
sein. Bildlich gesehen ist unsere Zukunft<br />
nicht schwarz / grau sondern farbig / bunt und wird sich<br />
zu einem harmonischen Ganzen zusammenfügen. Wir<br />
Medizinische Disziplinen:<br />
P Innere Medizin (mit Angiologie, Gastroenterologie,<br />
Infektiologie, Kardiologie, Nephrologie, Onkologie,<br />
Pneumologie, Haemodialysenstation und Geriatrieabteilung)<br />
P Chirurgie (mit Traumatologie, Viszeral-, Gefäss- und<br />
Bettenbelegung: Ø 91,8 % (ohne Geriatrie)<br />
Aufenthaltsdauer in Tagen: Ø 7,6 (ohne Geriatrie)<br />
Personal: Bestand per 31. 12. <strong>2010</strong>: 1 654 (inkl. Auszubildende)<br />
Besetzte Stellen: 1 233 (davon 139 in Ausbildung)<br />
25<br />
unterricht im benachbarten Deutschland und realisierten<br />
neue Strukturen und Führungsinstrumente. In den jährlich<br />
durchgeführten Kaderseminaren unterstützten wir diesen<br />
Prozess mit entsprechenden Themen. Im Zyklus <strong>2010</strong><br />
stand das Thema – Fit für Kontext ’12 – im Mittelpunkt.<br />
Dabei haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, unsere<br />
Kaderseminare sind immer interdisziplinär und gemischt<br />
über alle Kaderstufen zusammengesetzt, ihr Bewusstsein<br />
haben das realisiert was möglich und sinnvoll war und<br />
mit Kontext ’12 verinnerlicht.<br />
Ergebnis<br />
Im Berichtsjahr kann sich das Finanzergebnis mit dem Resultat<br />
des Rekordjahres 2008 vergleichen. Das gegenüber<br />
dem Budget ausserordentlich positive Ergebnis ist auf<br />
eine markante Leistungssteigerung im 2. Halbjahr zurück-<br />
Thoraxchirurgie)<br />
P Orthopädie mit Traumatologie des Bewegungsapparates<br />
und Handchirurgie<br />
P Urologie<br />
P Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
P Hals-Nasen-Ohrenheilkunde<br />
Verhältnis Stellen pro Bett:<br />
Ohne Personal in Ausbildung: 2,8<br />
Aufwand: Fr. 198 660 692.–<br />
Fr. 1 579.– pro Pflegetag<br />
Fr. 13 288.– pro Klinikaustritt<br />
Ertrag: Fr. 149 017 819.–<br />
Fr. 1 185.– pro Pflegetag<br />
und ihren Wissensstand als Führungskraft erweitert. Sie zuführen. Dabei verzeichneten wir einen unerwarteten<br />
P Augenheilkunde<br />
Fr. 9 968.– pro Klinikaustritt<br />
haben ihr Verständnis und ihre Bereitschaft für den anstehenden<br />
Wandel gestärkt wie auch die «neue» Welt<br />
(z.B. KVG-Revision, Einführung Swiss-DRG, neue Spitalfinanzierung)<br />
kennengelernt und ihre Führungsrolle im<br />
Kontext ´12 reflektiert. Bei der Einführung der DRG wird<br />
es vor allem auf die Geschwindigkeit ankommen, in der<br />
vorteilhaften Produkte-Mix (höherer Anteil an zusatzversicherten,<br />
ausserkantonalen und ausländischen Patienten).<br />
Das erfreuliche Ergebnis wäre jedoch nicht ohne ein striktes<br />
Kostenmanagement möglich geworden. Dafür ein herzliches<br />
Dankeschön dem Kader und allen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern.<br />
P Anästhesie und Intensivmedizin<br />
P Diagnostische Radiologie und Nuklearmedizin<br />
P Kantonales Institut für Pathologie<br />
Anzahl Betten: 399 (389 betrieben)<br />
Leistungen des Kantons Basel-Landschaft:<br />
Fr. 49 642 873.–<br />
Fr. 395.– pro Pflegetag<br />
Fr. 3 321.– pro Klinikaustritt<br />
sich unser Spital auf die neuen Rahmenbedingungen<br />
Mit 198 660 692 Franken überschritten wir im Auf-<br />
einzustellen weiss.<br />
wand das Budget nur um 2,3%. Der Ertrag fiel mit 149 017 819<br />
Wie schnell wird es uns gelingen, die organisa- Franken um + 6,3% deutlich höher aus als erwartet. Enttorischen<br />
und prozessualen Voraussetzungen dafür zu sprechend war das Ergebnis um 5 174 126 Franken (8,1%)<br />
schaffen, die Leistungserbringung unter dem Diktat der besser. Aus dem Gewinn wurden wieder Rückstellungen<br />
Fallpauschalen erfolgreich zu gewährleisten? Es wird Auswirkungen<br />
auf die Prozessgestaltung und ihre effizienten<br />
getätigt.<br />
Steuerungen haben, es wird das Leistungsportfolio eines Investitionen<br />
Spitals berühren, wie auch die bauliche Infrastruktur ver- Bei den Investitionen (Bau und Apparate) wurden insgesamt<br />
ändern, die eine prozessorientierte Leistungserstellung 16 Mio. Franken realisiert. Im Wesentlichen realisiert wur-<br />
unterstützen muss. Dies alles wird dafür sorgen, dass den die Erweiterung des Personalrestaurants, der Umbau<br />
Partnerschaften und Kooperationen mit dem Ziel einer der Tagesklinik – erweitert mit IMC, die Integration des<br />
umfassenden Wertschöpfungskette aufgebaut werden Handchirurgie-Ambulatoriums in das Haus Mühlematt und<br />
können. Unser Spital gerät dabei ins Spannungsfeld der der Ersatz der Notstromdieselanlage. Bei den medizinischen<br />
kostengünstigen Leistungserstellung und seinem öffent- Apparaten wurden die Angiologieanlagen von Röntgen 4<br />
lichen Versorgungsauftrag.<br />
und 5 ersetzt.
KANTONSSPITAL LIESTAL<br />
Von der Anmeldung zur Operation<br />
Prof. Beat Hintermann<br />
Chefarzt Orthopädie<br />
Von der Operation zur Rehabilitation<br />
Frank Spengler<br />
Leiter Physiotherapie<br />
Im Kontext der gestiegenen Anforderungen von Seiten der dann eine Abklärung wohnortsnahe organisiert werden und<br />
Die stationäre Physiotherapie richtet sich nach unseren Koordinierter Heilungsprozess<br />
Patientinnen und Patienten, aber auch knapper werdender die weitere Stellungnahme über Zusendung der Befunde<br />
internen Nachbehandlungsschemata. Diese werden in Die Koordination zwischen Ärzten, Pflege, Physiotherapie<br />
26 Ressourcen, haben sich Massnahmen aufgedrängt, die und Bilder per Post oder E-Mail erfolgen.<br />
Zusammenarbeit mit den Operateuren erstellt und gemäss und anderen am Heilungsprozess beteilten Diensten erfolgt 27<br />
Abläufe anzupassen und die Effizienz ständig zur verbes-<br />
Wird aufgrund der Untersuchungsbefunde die<br />
den neuesten wissenschaftlichen Ergebnissen permanent regelmässig in direktem Kontakt auf der Behandlungsstatisern.<br />
Dies ist in der Orthopädischen Klinik exemplarisch zu Notwendigkeit zu einer operativen Behandlung gestellt,<br />
optimiert. Das physiotherapeutische Rehabilitationsproon. Die Physiotherapie ist Teil der wöchentlichen ärztlichen<br />
erkennen. Zwei Drittel der stationär behandelten Patienten löst dies weitere Massnahmen aus. Zuerst wird der Patient<br />
gramm wird individuell angepasst und auf die Patienten Oberarzt- und Chefarzt-Visiten. Der Spitalaustritt wird<br />
werden zugewiesen, das heisst kommen über reguläre vom Arzt über die vorgesehene Operation im Einzelnen<br />
abgestimmt. Dabei kommt der Fachkompetenz der Phy- frühzeitig geplant und mit den Patienten abgesprochen. Es<br />
Anmeldungen von aussen in die Klinik. Weist ein Hausarzt aufgeklärt. Dazu wird ein spezielles Aufklärungsformular<br />
siotherapie, deren Ausbildung in der ganzen Schweiz stehen unseren Patienten verschiedene Möglichkeiten der<br />
oder ein Fachkollege einen Patienten zur Beurteilung und verwendet, welches der Patient am Schluss unterschreibt.<br />
einheitlich auf Fachhochschulniveau angesiedelt ist, grosse ambulanten Weiterführung der Physiotherapie zur Verfü-<br />
weiteren Behandlung zu, löst dieser erste Kontakt eine Anschliessend stellt er sich bei der zuständigen Sekretärin<br />
Bedeutung zu.<br />
gung. Oft wird die Therapie in einer privaten Therapiepraxis<br />
Reihe von Massnahmen aus. In diesen Beitrag sollen diese vor. Gemeinsam wird nun die Operation geplant, meistens<br />
am Wohnort oder bei uns in der eigenen ambulanten<br />
etwas erläutert werden.<br />
in Anwesenheit des Arztes resp. des vorgesehenen Opera-<br />
Therapieplanung ab Operationsprogramm<br />
Physiotherapie fortgesetzt. Möchten die Patienten, dass<br />
teurs. Anschliessend wird mit dem Patienten die Versiche-<br />
Um die Zuteilungen der operierten Patienten an unser sie von ihrer Therapeutin oder ihrem Therapeuten auch<br />
Erster Kontakt mit dem Patienten<br />
rungsfrage geklärt und Kostengutsprache veranlasst.<br />
Therapiepersonal planen zu können, bedient sich die ver- ambulant weiter behandelt und betreut werden, so können<br />
Eine Anmeldung ist brieflich, über Fax oder telefonisch<br />
Wird eine ambulante Operation geplant bzw. eine<br />
antwortliche Therapeutin der Orthopädischen Klinik des wir dies gerne in unserem Institut mit der entsprechenden<br />
eingetroffen. Die zuständige Sekretärin komplettiert zu- Operation, bei welcher der Patient erst am Operationstag<br />
Operationsplans. Daraus entnimmt sie, welche Patienten Infrastruktur anbieten und organisieren die erforderlichen<br />
nächst die Patientendaten. Dazu nimmt sie mit der Patientin ins Spital eintritt, begibt sich der Patient nun in die Anäs-<br />
zu welchem Zeitpunkt operiert werden und leitet davon Therapieplätze. Nach Abschluss der Rehabilitation bieten<br />
oder dem Patienten Kontakt auf und klärt zudem ab, wie thesiesprechstunde. Dort wird die Art der vorgesehenen<br />
den Beginn der stationären Physiotherapiebehandlung ab. wir unseren Patienten die Möglichkeit, mittels Abonnement<br />
weit die vorgängige Diagnostik bereits erledigt ist und Anästhesie festgelegt.<br />
Mit Hilfe dieses Instruments kann sie sich jederzeit den ein weiterführendes Training in unserem medizinischen<br />
die Ergebnisse vorliegen. Der zuständige Arzt entschei-<br />
Überblick verschaffen, bei welchen Patienten die Physio- «Trainingscenter Theramed» unter physiotherapeutischer<br />
det dann aufgrund der vorliegenden Angaben über die Zeit bis zur Operation<br />
therapie wann zu starten hat. Sie kontrolliert auch, ob die Aufsicht zu absolvieren.<br />
Dringlichkeit der Vorstellung in der Sprechstunde bzw. Anlässlich der Vereinbarung mit dem Patienten, dass eine<br />
entsprechenden physiotherapeutischen Überweisungen<br />
über die Notwendigkeit, vorgängig zu einer Vorstellung operative Behandlung durchgeführt wird, hat der Arzt ein<br />
in der Physiotherapieabteilung eingetroffen sind. Diese<br />
bereits weitere diagnostische Massnahmen einzuleiten. Bestellformular für die Operation ausgefüllt. Neben der<br />
Überweisungen werden vom Arzt teilweise schon im Ope-<br />
Dies ist vor allem bei Patienten erforderlich, die einen Diagnose sind Details zur Operation / Lagerung und der<br />
rationssaal ausgefüllt und zur Physiothe-<br />
weiten Anreiseweg vor sich haben.<br />
Materialbedarf aufgeführt. Die Berufsleute können diese<br />
rapieabteilung geschickt. Die Zuteilung<br />
Angaben vorher auf dem PC abrufen. Dies erlaubt, die De-<br />
der Patienten zu ihren Therapeutinnen Gleich nach der Operation startet das individuelle Physiotherapieprogramm<br />
Vorstellung in der Sprechstunde<br />
tails für die Operation zu planen und die Verfügbarkeit der<br />
und Therapeuten erfolgt spätestens<br />
Der Patient hat ein Aufgebot in die Sprechstunde erhalten notwendigen Instrumente und Implantate sicherzustellen.<br />
bis 9:45 Uhr am darauf folgenden Tag.<br />
und stellt sich nun im Ambulatorium vor. Von dem zustän- Häufig kommen beim Patienten selbst noch Fragen auf, die<br />
Es wird somit gewährleistet, dass die<br />
digen Fachteam wird der Patient medizinisch untersucht und er im Vorfeld der Operation beantwortet haben möchte.<br />
Physiotherapie bereits am 1. Tag nach<br />
beraten. Schliess- Administrative Fragen können meist durch die Sekretärin<br />
erfolgter Operation beginnen kann. Den<br />
Besprechung des Operationstermins<br />
lich wird über das<br />
weitere Vorgehen<br />
am Telefon beantwortet werden. Sind jedoch medizinische<br />
Fragen angesprochen, ist der Arzt zuständig.<br />
sofortigen Therapiestart bei Notfalloperationen<br />
übernimmt die verantwortliche<br />
entschieden. Sind<br />
Zusammenfassend hat es sich gezeigt, dass der<br />
Therapeutin gleich selbst.<br />
zusätzliche dia- Aufwand im Vorfeld einer Operation in den letzten Jahren<br />
Nach der Operation stehen die<br />
gnostischeAbklä- deutlich zugenommen hat. Es betrifft nicht nur die admini-<br />
möglichst rasche Wiederherstellung<br />
rungennotwenstrativen Belange mit den Versicherungen, Kostengutspra-<br />
der motorischen Grundeigenschaften<br />
dig, werden diese chen etc., sondern auch die medizinischen Aspekte. Unsere<br />
Beweglichkeit, Koordination und Kraft<br />
veranlasst und zu- Patienten stehen häufig noch im Berufsleben und sind<br />
und die Gangschule im Vordergrund.<br />
sammen mit den deshalb auf genaue Angaben über den zeitlichen Verlauf<br />
Das Erlangen der Selbständigkeit un-<br />
Sekretärinnen und die Modalitäten der Nachbehandlung angewiesen.<br />
serer Patienten hat oberste Priorität.<br />
organisiert. Für Es sind effiziente und klar definierte Behandlungspfade<br />
Wir beteiligen unsere Patienten part-<br />
Patienten, die von gefordert, um diesen Anforderungen gerecht werden zu<br />
nerschaftlich an ihrer Rehabilitation,<br />
weit her kommen, können. Geschulte Personen, die den Patienten vom ersten<br />
damit sie gemäss Anleitung aktiv an<br />
ist dies nicht im- Kontakt in der Sprechstunde bis zur Operation führen,<br />
ihrer Genesung mitwirken und den<br />
merunproblema- können wesentlich zu einer Effizienzsteigerung in diesem<br />
Heilungsverlauf positiv beeinflussen<br />
tisch. Meist muss Behandlungsabschnitt führen.<br />
können.
KANTONSSPITAL LIESTAL<br />
Gemeinsam im Notfall –<br />
Hausärzte und Spital<br />
Dr. Urs Buess, Hausarzt<br />
Dr. Nicolas Geigy, Leiter Nofallstation<br />
Gebündeltes Know-how<br />
in neuer Struktur<br />
PD Dr. Thomas Ilchmann, Dres. Peter Graber, Martin Clauss, Prof. Werner Zimmerli<br />
Seit Januar 2011 bieten Hausärzte und Hausärztinnen potentiell lebensbedrohlichen Krankheiten sofort auf die<br />
Die Behandlung von Knochen- und Gelenkinfektionen hat wieder eingebaut. In solchen Fällen gilt es zu klären, ob<br />
der Ärztegesellschaft Baselland und die Notfallstation Notfallstation aufgenommen werden. Die weniger schwer<br />
am <strong>Kantonsspital</strong> Liestal eine lange Tradition, die bis in die die chirurgische Strategie dem Patienten körperlich und<br />
28 des <strong>Kantonsspital</strong>s Liestal gemeinsam eine umfassende erkrankten Patienten profitieren von den kürzeren oder<br />
1950er Jahre zurückgeht. Bereits der erste chirurgische Chef- psychisch zugemutet werden kann. Alle Patienten werden 29<br />
Notfallversorgung für alle Schweregrade von Notfällen fehlenden Wartezeiten der Notfallpraxis.<br />
arzt Prof. H. Willenegger und später der erste orthopädische während des ganzen Verlaufes gemeinsam betreut, sowohl<br />
an. Patienten konnten sich bisher schon jederzeit auf der<br />
Erfahrungen aus anderen Spitälern zeigten, dass<br />
Chefarzt Prof. P. Ochsner haben sich nicht nur im klinischen im Spital als auch ambulant. Umfassende Information und<br />
Notfallstation vorstellen. Doch neu besteht für die nicht so die über die letzten Jahre ständig zunehmende Zahl<br />
Alltag, sondern auch wissenschaftlich damit befasst. Begleitung des Patienten sind uns dabei wichtig.<br />
lebensbedrohlich erkrankten Patienten die zusätzliche der Patienten, welche die Notfallstation aufsuchten, sta-<br />
Die Behandlung und Erforschung orthopädischer<br />
In den letzten Jahren konnten viele Forschungser-<br />
Möglichkeit einer Behandlung in der hausärztlichen Notbilisiert werden konnte. In Liestal suchten im Jahre 1985<br />
Infektionen konnten wir in den letzten Jahren mit immer gebnisse aus unserer interdisziplinären Zusammenarbeit in<br />
fallpraxis, welche sich unmittelbar neben der Notfallstation 20 Patienten pro Tag die Notfallstation auf, heute sind es<br />
besseren diagnostischen und therapeutischen Methoden renommierten internationalen Fachzeitschriften veröffent-<br />
befindet. Sie ist unter der Woche von 18 bis 23 Uhr und durchschnittlich 50 pro Tag. In der Notfallpraxis werden<br />
und zunehmenden Fallzahlen weiterentwickeln. Heute licht werden. Sie sind uns ein Ansporn, die orthopädische<br />
an Wochenenden von 10 bis 22 Uhr geöffnet.<br />
nun zudem an Wochenenden fast 40 Patienten pro Tag<br />
stellen Infektionen von künstlichen Gelenken die grösste Infektbehandlung auch in Zukunft auf hohem Niveau<br />
behandelt.<br />
Herausforderung dar. Experimentelle Untersuchungen anbieten zu können. Mit dem strukturellen Zusammen-<br />
Notfallpraxis und Notfallstation<br />
haben gezeigt, dass in Gegenwart eines Implantates die rücken der Orthopädie und der Infektiologie wollen wir<br />
Die Notfallpraxis verfügt über ein eigenes Labor, wo Blut- Nicht lebensbedrohlicher Notfall<br />
Infektionsanfälligkeit des umliegenden Gewebes um mehr weiterhin Pionierarbeit leisten.<br />
und Urinanalysen in kurzer Zeit durchgeführt werden kön- Tel. 061 261 15 15 /<br />
als das 100 000fache erhöht ist. Bereits wenige Bakterien<br />
nen. Der dort tätige Hausarzt wird durch eine medizinische lebensbedrohlicher Notfall Tel. 144<br />
können an den Implantaten haften bleiben und einen<br />
Praxisassistentin (MPA) unterstützt. Das konventionelle Die Versorgung von Notfallpatienten im oberen Baselbiet<br />
sogenannten Biofilm bilden (Abb. 1).<br />
Röntgengerät des <strong>Kantonsspital</strong>s steht prioritär zur Verfü- steht neu aber auch nebst der Notfallpraxis und der Notfall-<br />
Patienten mit orthopädischen Infektionen haben oft<br />
gung. Dadurch profitieren Patienten der Notfallpraxis von station auf zwei weiteren Säulen. Tagsüber zu Bürozeiten<br />
lange Vorgeschichten. Die Erhebung der Anamnese, das<br />
deutlich kürzeren Wartezeiten und einer effizienten, pro- stehen für Patienten, welche noch keinen Hausarzt haben,<br />
Einholen aller Operationsberichte, Röntgenbilder und Bakblemorientierten<br />
Lösung ihrer gesundheitlichen Probleme. turnusgemäss die bestehenden Hausarztpraxen bereit.<br />
teriologiebefunde ist essentiell für die weitere Behandlung.<br />
Eine Pflegefachperson führt bei allen Notfall-Patienten, Ausserhalb der Bürozeiten können Patienten, die weder<br />
Zur erweiterten Diagnostik steht uns neben CT und MRI ein<br />
welche das <strong>Kantonsspital</strong> Liestal aufsuchen, die Triage die Notfallpraxis noch die Notfallstation aufsuchen können,<br />
modernstes SPECT-CT-Gerät zur Verfügung. Es erlaubt die<br />
durch. Sie stellt sicher, dass Patienten mit komplexen und über die medizinische Notrufzentrale (MNZ) einen Hausarzt<br />
räumliche Darstellung krankhafter Veränderungen durch<br />
kontaktieren, der bei Bedarf Hausbesuche<br />
Fusion von hochauflösenden CT-Bildern und nuklearmedizi-<br />
durchführt.<br />
nischen Bilddaten (Abb. 2). Die mikrobiologische Diagnostik<br />
Kurzer Übergaberapport mit dem Hausarzt Dr. Franz Rohrer<br />
Die medizinische Notrufzentrale<br />
erfolgt in hausinternen Labors. Dabei kommen spezialisierte<br />
übernimmt die wichtige Funktion eines nie-<br />
Verfahren zum Einsatz, wie Ultraschallbehandlung von Imderschwelligen<br />
Beratungsangebotes und<br />
vermittelt Patienten an die entsprechenden<br />
Stellen. Sie ist für alle Patienten, welche an<br />
plantaten zur Ablösung anhaftender Bakterien, aber auch<br />
histologische und molekularbiologische Untersuchungen.<br />
Abb. 1. Rasterelektronenmikroskopie eines Biofilms von Staphylococcus<br />
epidermidis auf der Oberfläche eines Implantates<br />
einem nicht lebensbedrohlichen Notfall<br />
Behandlungsplan als Schlüssel zum Erfolg<br />
leiden unter der Tel. Nr. 061 261 15 15 die<br />
Der Schlüssel zur erfolgreichen Infektbehandlung ist die<br />
erste Anlaufstelle. Für lebensbedrohliche<br />
gemeinsame, interdisziplinäre Festlegung des Behand-<br />
Notfälle stehen daneben unter Tel. Nr. 144<br />
lungsplans durch die Orthopäden und Infektiologen. Der<br />
unsere Rettungsdienste den Patienten<br />
Orthopäde beurteilt, ob eine chirurgische Infektsanierung<br />
zur Seite. Bereits nach der erst kurzen Be-<br />
überhaupt möglich ist, wie gross der operative Aufwand<br />
triebszeit seit Anfang 2011 zeigt sich ein<br />
und die Möglichkeiten der Rekonstruktion sind. An unserem<br />
weiterer positiver Aspekt der Notfallpraxis.<br />
Spital ist diese operative Fachkompetenz dank Subspezi-<br />
Die Zusammenarbeit zwischen den frei<br />
alisierung in Teams mit Behandlungsschwerpunkten für<br />
praktizierenden Ärzten und den Ärzten<br />
einzelne Gelenke optimal gegeben. Für komplexe Weich-<br />
der Notfallstation gewinnt entschieden<br />
teilrekonstruktionen besteht eine enge Zusammenarbeit<br />
durch die persönlichen Kontakte, welche<br />
mit der plastischen Chirurgie des Universitätsspitals Basel.<br />
während der Dienste im <strong>Kantonsspital</strong><br />
Nicht selten können orthopädische Infektionen nur ge-<br />
entstehen. Der damit verbunden Wissens-<br />
und Erfahrungsaustausch kann für<br />
die Betreuung unserer Patienten nur von<br />
Vorteil sein.<br />
heilt werden, wenn noch fest sitzende Gelenkprothesen<br />
vollständig entfernt werden. Je nach Situation wird ein<br />
neues Kunstgelenk noch in der gleichen Operation oder<br />
aber erst Wochen später nach antibiotischer Behandlung<br />
Abb. 2. Anti-Granulozyten-Spect-CT bei einer 50 jährigen Patientin mit<br />
1½ Jahre dauernder Infektion des linken Fusses: Die leuchtende Zone<br />
(Pfeil) zeigt die Infektion im Bereich der Versteifungsschraube im Fersenbein.<br />
Die darüberliegende Sprunggelenksprothese (SP) ist von der<br />
Infektion nicht betroffen.
KANTONSSPITAL LIESTAL<br />
Prozesse sichtbar machen Prozesse lebbar gemacht<br />
Roswitha Schmadel<br />
interne Projektkoordinatorin<br />
Das Projekt wurde Anfang 2011 erfolgreich abgeschlossen<br />
mit folgenden Ergebnissen:<br />
P 100 Behandlungsprozesse sind klinik- und fachbereichsbezogen<br />
abgebildet<br />
P 615 Dokumente sind mit den entsprechenden Prozessen<br />
verlinkt bzw. hinterlegt<br />
P Viele dieser Dokumente sind überarbeitet und angepasst.<br />
Etliche auch neu erarbeitet<br />
P 150 Schnittstellenprobleme/-themen sind durch<br />
beteiligte Berufsgruppen bearbeitet und werden als<br />
Massnahme umgesetzt<br />
P Ein neues Layout für Dokumente im KSL wurde erarbeitet<br />
und findet seither Anwendung.<br />
Nach Projektabschluss wurde das Prozessmanagement<br />
in den Bereich Finanzen integriert und wird dort weitergeführt<br />
werden.<br />
Paul Nebel<br />
Leiter Facility Management<br />
Im August 2009 startete mit einer Steuergruppensitzung Die Patienten im Fokus<br />
Die stetig sich ändernden Randbedingungen, die Ein- wurden an einem Ort, im Beratungszentrum Mühlematt,<br />
das Projekt Prozessmanagement (PPM) im <strong>Kantonsspital</strong> Die eigens eingesetzte Projektgruppe hat zusammen<br />
führung von Fallpauschalen (Swiss-DRG) und die rasante konzentriert. Für die zunehmende Zahl der ambulanten<br />
30 Liestal. Die Spitalleitung plante mit dem Projekt, Trans- mit einer externen Projektleitung folgende Ziele für das<br />
Entwicklung bei den medizinischen Erkenntnissen er- Patienten wurde die Wochenstation in eine Tagesklinik mit 31<br />
parenz in den Behandlungsabläufen von der Aufnahme Projekt gesteckt:<br />
fordern eine ständige Überprüfung und Anpassung der angrenzendem Aufwach- und IMC-Raum umgebaut. Mit<br />
über die Vorbereitung, die Behandlung bis zum Austritt P Erarbeitung, Dokumentation und Implementierung<br />
Infrastruktur und der spitalinternen Abläufe.<br />
dem Ersatz des multifunktionellen Durchleuchtungssystems<br />
des Patienten / der Patientin sowie einer möglichen Nach- eines Prozessmanagements in den medizinischen Fach-<br />
Mit der Einführung des neuen Krankenhausinfor- in der Radiologie, der Installation des integrierten Opebehandlung<br />
zu schaffen. Damit erhält das Spital wichtige bereichenmationssystems<br />
wurden die Voraussetzungen geschaffen, rationssystems und des Videokonferenzsystems konnten<br />
Instrumente für die Steuerung der Prozesse im Rahmen des P Schulung der beteiligten und betroffenen Mitarbei-<br />
Patientenpfade abzubilden und weitere Fachbereiche, weitere wichtige zukunftsweisende Investitionsvorhaben<br />
neuen Entgeltsystems mit Fallpauschalen (Swiss-DRG). tenden zum Thema Prozessmanagement<br />
insbesondere die Pflege, zu integrieren. Die einheitliche realisiert werden.<br />
P Erfassung der bestehenden Abläufe und Herbeifüh-<br />
Sicht auf die elektronische Patientenakte schafft Transpa-<br />
Um den erhöhten Anforderungen an die Verfügrung<br />
möglicher Verbesserungen<br />
renz und hilft beim Aufbau interdisziplinärer Versorgungsbarkeit der Anlagen und Netzwerke gerecht zu werden,<br />
P Erarbeitung notwendiger Grundlagen /Checklisten<br />
strukturen. Die Abbildung der Behandlungsprozesse führt wurde eine Notstromdieselanlage für die provisorische<br />
für den geordneten Ablauf der Prozesse<br />
nicht nur Informationen zusammen, sondern bietet auch Erweiterung des Behandlungstraktes installiert. Weiter<br />
P Schaffung von günstigen Voraussetzungen für<br />
die Möglichkeit, Abläufe zu analysieren: Wie kommen die wurde die bestehende Wasseraufbereitung der Dialyse-<br />
eine reibungslose Umsetzung neuer resp. veränderter<br />
Wartezeiten der Patienten zustande, wo liesse sich die station ersetzt.<br />
Prozesse, dies mit dem Fokus der Patientenorientierung<br />
Behandlung effizienter gestalten?<br />
Ab dem Jahr 2012 sind neben den Betriebskosten<br />
(nicht nur Klinikorientierung)<br />
auch die Gebäudeinvestitionen Bestandteil der Fallpauscha-<br />
P Implementierung der definierten Prozesse<br />
Datenerfassung direkt am Patientenbett<br />
len, welche zwischen den Tarifpartnern verhandelt werden.<br />
P Anlegung einer Projektorganisation, welche eine<br />
Der Trend zu mehr Mobilität und flexibleren Arbeitsbe- Im Hinblick auf diesen Systemwechsel wurden in einer<br />
Ausdehnung auf mögliche weitere Fragestellungen<br />
dingungen führt dazu, dass Informationen ohne Verzug Arbeitsgruppe die betriebswirtschaftlichen Grundlagen<br />
Schlusspunkt eines Prozesses ist der Austritt des Patienten, versorgt mit<br />
den notwendigen Informationen, Rezepten und vielen guten Wünschen.<br />
ermöglicht<br />
P Angepasste Information und Kommunikation wäh-<br />
intern und extern zur Verfügung stehen müssen. Mit der<br />
Inbetriebnahme des drahtlosen Netzwerkes (WLAN) sind<br />
erarbeitet, damit der Spitalbetrieb die Anlagenutzungskosten<br />
auf Vollkostenbasis und den Bedarf für künftige<br />
rend des gesamten Projektes<br />
wir in der Lage, Daten direkt am Patientenbett abzurufen<br />
und zu erfassen. Damit die Anwender orts-<br />
Anlageinvestitionen ermitteln kann.<br />
Dokumentation der Behandungsprozesse<br />
und zeitunabhängig auf IT-Applikationen<br />
In klinikbezogenen Untergruppen wurden die Prozesse<br />
mit teilweiser Unterstützung durch die «Interne Projekt-<br />
zugreifen können, steht eine sichere externe<br />
Datenverbindung zur Verfügung. Mit dem<br />
Das neue Online-Menuwahlsystem erleichtert die Essensbestellungen.<br />
koordinatorin» erarbeitet. Die ebenfalls interne »Projekt-<br />
Online-Menuwahlsystem lässt sich das Speimodelliererin«<br />
stellte die Prozesse dann im Raster des<br />
senangebot für unsere Patientinnen und Pa-<br />
speziellen EDV-Programms «VifFlow» dar.<br />
tienten flexibel gestalten. Der Bestellvorgang<br />
und die Menukostenkalkulation werden vereinfacht.<br />
Der nächste Schritt in der drahtlosen<br />
Kommunikation ist die Ablösung der Personensucher<br />
durch mobile Telefongeräte.<br />
Angepasste Infrastruktur<br />
Die Verlagerung der stationären Patientenströme<br />
in den ambulanten Bereich und die<br />
Zunahme der Frequenzen im Notfalldienst<br />
erfordern eine Neuausrichtung der Arbeitsabläufe<br />
und Anpassung der baulichen Infrastruktur.<br />
Der Eingang zur Notfallaufnahme<br />
entwickelt sich immer mehr zum zweiten<br />
Haupteingang und wurde in der Folge erweitert<br />
und den optimierten Prozessen entsprechend<br />
neu gestaltet. Die wachsenden<br />
Fallzahlen in der Handchirurgie bedingten<br />
eine räumliche Erweiterung. Die Aktivitäten
KANTONSSPITAL LIESTAL<br />
Organisation<br />
Leitender Direktor Kantonsspitäler BL<br />
Besondere Spitalereignisse <strong>2010</strong>:<br />
Heinz Schneider<br />
Chronologisch und in Stichworten:<br />
32 33<br />
Geschäftsleitung<br />
Januar – Februar – März<br />
Tag der Kundenfreundlichkeit. Veranstaltung mit Filmvorführungen<br />
und Freundlichkeitstests für alle Mitarbeitenden.<br />
Das neue Herzkatheterlabor nimmt den Betrieb auf.<br />
Die Abteilung Kardiologie wird um zwei Kaderärzte<br />
erweitert:<br />
Dr. med. Klaus-Dieter Werner, Leiter Herzlabor<br />
Prof. Dr. med. Michael Handke, Leitender Arzt<br />
KSL Forum im Schloss Ebenrain. Fernsehmoderator Kurt<br />
Aeschbacher referiert über Erfolge, Vertrauen, Glaubwürdigkeit<br />
und Einschaltquoten.<br />
Heinz Schneider, Direktor<br />
Vorsitzender<br />
Mitglieder:<br />
Wolfgang Studer, PD Dr. med.,<br />
Ärztlicher Leiter<br />
Thomas Kunz<br />
Leiter Direktionsstab<br />
Paul Nebel<br />
Bereichsleiter Facility Management<br />
Christina Pletscher<br />
Bereichsleiterin, Pflege<br />
Urs Roth<br />
Bereichsleiter Tarifwesen/ Patientenadministration<br />
Ärztliche Dienste, Chefärzte Kliniken/Institute<br />
Institut für Anästhesie und Intensivmedizin<br />
Wolfgang Studer, PD Dr. med., Chefarzt<br />
Chirurgische Klinik<br />
Christoph A. Maurer, Prof. Dr. med., Chefarzt<br />
Orthopädische Klinik<br />
Beat Hintermann, Prof. Dr. med., Chefarzt<br />
Urologische Universitätsklinik beider Basel<br />
Thomas Gasser, Prof. Dr. med., Chefarzt<br />
Frauenklinik<br />
Nicole Bürki, PD Dr. med., Chefärztin<br />
Medizinische Universitätsklinik<br />
Werner Zimmerli, Prof. Dr. med., Chefarzt<br />
Abteilung für Augenheilkunde<br />
Christian Prünte, Prof. Dr. med., Chefarzt<br />
Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde<br />
Kurt Tschopp, Prof. Dr. med., Chefarzt<br />
Institut für diagnostische Radiologie<br />
Damien Toia, Dr. med., Chefarzt<br />
Kantonales Institut für Pathologie<br />
Gieri Cathomas, Prof. Dr. med. Chefarzt<br />
April – Mai – Juni<br />
Medizin für alle: Öffentlicher Vortrag des KSL zum Thema:<br />
Gesundheitsvorsorge ab 40.<br />
Der Bereich Direktionsstab stellt sein Leitbild in der Visualisierung<br />
als Wandkalender vor.<br />
Beginn der jährlichen Kaderworkshops. Unter «Kontext’12»<br />
werden verschiedene Themen zur Vorbereitung auf die<br />
neue Spitalfinanzierung bearbeitet.<br />
Grosses Personalfest für alle Mitarbeitenden des Spitals<br />
und der Zentralwäscherei unter dem Motto: «Orientalische<br />
Nächte».<br />
Juli – August – September<br />
Stufenweise Einführung von «KIS», einem neuen umfassenden<br />
Krankenhausinformationssystem mit den Tools:<br />
Leistungserfassung, Terminplanung, Medi-Verordnung,<br />
Codierung.<br />
Tag der offenen Türe in der Frauenklinik am 28. 8., von<br />
10 –16 Uhr. Neben der neuen Gebärabteilung werden div.<br />
Dienste und Beratungen vorgestellt.<br />
KSL Forum im Schloss Ebenrain. Dr. Klaus W. Wellershoff<br />
zieht Bilanz zur Weltwirtschaftskrise unter der Schlagzeile:<br />
«Vertrauen quo vadis»?<br />
Hochdotierter Preis der Hemmi-Stiftung geht an den<br />
Leiter Onkologie, PD Dr. med. Andreas Lohri, zusammen<br />
mit Dr. med. Flavio Forrer vom Unispital Basel, für ein<br />
Forschungsprojekt in der Krebstherapie.<br />
Oktober – November – Dezember<br />
Medizin für alle: Öffentlicher Vortrag des KSL zum<br />
Thema: Diabetes – eine Volkskrankheit.<br />
Zusammenarbeitsprojekt mit der Ärztegesellschaft Basel-<br />
land über die Führung einer hausärztlichen Notfallpraxis<br />
in den Abendstunden und an Wochenenden.<br />
Inbetriebnahme von Phase 1 des erweiterten Restaurants,<br />
mit separatem Eingang und neuer Aussenanlage.
KANTONSSPITAL LIESTAL<br />
Jahresrechnung <strong>2010</strong><br />
AUFWAND 2009 in Fr. <strong>2010</strong> in Fr.<br />
Personalaufwand Löhne 106 501 964.62 108 431 682.61<br />
Sozialleistungen 19 849 342.84 18 283 958.24<br />
Personalnebenkosten 946 220.96 995 984.56<br />
Total 127 297 528.42 127 711 625.41<br />
Sachaufwand Medizinischer Bedarf 31 834 325.06 34 357 806.43<br />
Lebensmittel 3 000 157.93 3 012 831.51<br />
34 35<br />
Haushalt 3 066 979.15 3 335 711.02<br />
Unterhalt und Reparaturen, Immobilien und Mobilien 5 531 512.29 5 601 037.91<br />
Anlagenutzung 16 245 748.25 17 654 005.56<br />
Energie und Wasser 2 254 363.95 1 889 443.35<br />
Finanzaufwand 18 548.54 46 630.95<br />
Büro und Verwaltung (inkl. EDV) 3 575 160.47 3 702 434.56<br />
Entsorgung 324 311.07 338 962.59<br />
Übriger Sachaufwand 994 339.04 1 010 203.02<br />
Total 66 845 445.75 70 949 066.90<br />
Total Aufwand 194 142 974.17 198 660 692.31<br />
ERTRAG<br />
Umsatzerlöse Allgemeine Abteilung 49 176 236.00 53 016 572.00<br />
Halbprivatabteilung 8 887 222.25 9 146 130.70<br />
Privatabteilung 6 479 468.20 7 237 640.00<br />
Subtotal 64 542 926.45 69 400 342.70<br />
Arzthonorare netto 9 969 120.52 10 123 329.68<br />
Medizinische Nebenleistungen 30 776 880.03 33 480 937.09<br />
Spezialinstitute 27 379 219.48 27 774 527.70<br />
Übrige Erträge aus Leistungen an Patienten 2 133 844.38 2 040 734.10<br />
Total 134 801 990.86 142 819 871.27<br />
Sonstige Erlöse Miet- und Kapitalzinsen 530 049.79 467 750.03<br />
Erlöse aus Leistungen an Personal und Dritte 2 053 842.67 2 166 206.80<br />
Total 2 583 892.46 2 633 956.83<br />
Beiträge und Subventionen von Kantonen (ohne Staatsbeitrag) 2 766 186.60 3 563 990.57<br />
Total 2 766 186.60 3 563 990.57<br />
Globaler Staatsbeitrag 53 990 904.25 49 642 873.64<br />
Total Ertrag 194 142 974.17 198 660 692.31<br />
Nicht im Ergebnis enthaltener ausserordentlicher Aufwand und Ertrag aus der Lohnklage DNII<br />
Ausserordentlicher Aufwand 4 830 514.35<br />
Ausserordentlicher Ertrag 4 830 514.35<br />
Ausserordentliches Ergebnis 0.00<br />
Ergebnis<br />
<strong>2010</strong> in Fr.<br />
Globaler Staatsbeitrag Budget 54 817 000<br />
Globaler Staatsbeitrag Rechnung 49 642 874<br />
Saldounterschreitung 5 174 126<br />
zusätzlich exogene Faktoren –<br />
Gesamte Saldounterschreitung 100 % 5 174 126<br />
Ergebnisverwendung<br />
50 % der Saldounterschreitung zu Gunsten KSL 2 587 063<br />
davon Einlage allgemeine Rücklage KSL 1 293 532<br />
davon Einlage freie Rücklage KSL 1 293 532<br />
Entwicklung von Aufwand, Ertrag und globaler Staatsbeitrag<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Aufwand in Mio. Fr. 147,793 157,698 183,229 194,143 198,661<br />
Personalkosten in Mio. Fr. 102,047 106,295 118,519 127,298 127,712<br />
Sachkosten in Mio. Fr. 45,746 51,403 64,710 66,845 70,949<br />
Ertrag in Mio. Fr. 109,362 121,711 139,128 140,152 149,018<br />
Globaler Staatsbeitrag in Mio. Fr. 38,431 35,987 44,101 53,991 49,643<br />
Entwicklung von Aufwand, Ertrag und globaler Staatsbeitrag pro Pflegetag<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Aufwand Fr. 1 218 1 238 1 418 1 573 1 579<br />
Personalkosten Fr. 841 834 917 1 031 1 015<br />
Sachkosten Fr. 377 403 501 542 564<br />
Ertrag Fr. 901 956 1 077 1 135 1 185<br />
Globaler Staatsbeitrag Fr. 317 282 341 437 395<br />
Anzahl Pflegetage 121 324 127 414 129 219 123 429 125 792<br />
Entwicklung von Aufwand, Ertrag und globaler Staatsbeitrag pro Klinikaustritt<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Aufwand Fr. 10 787 10 741 12 642 13 354 13 288<br />
Personalkosten Fr. 7 448 7 240 8 177 8 756 8 543<br />
Sachkosten Fr. 3 339 3 501 4 465 4 598 4 746<br />
Ertrag Fr. 7 982 8 290 9 599 9 640 9 968<br />
Globaler Staatsbeitrag Fr. 2 805 2 451 3 043 3 714 3 321<br />
Anzahl Klinikaustritte 13 701 14 681 14 494 14 538 14 950
KANTONSSPITAL LIESTAL<br />
36 37<br />
Patientinnen und Patienten stationär<br />
Klinik Klinikaustritte Ø Aufenthaltsdauer<br />
in Tagen<br />
Pflegetage Ø betriebene<br />
Betten<br />
Ø Bettenbe<br />
legung in %<br />
Anteil Notfälle<br />
in %<br />
Medizin 4 115 9,3 38 430 122 86,3 71<br />
Chirurgie 2 641 7,8 20 723 57 99,6 52<br />
Orthopädie 3 180 7,5 23 711 52 124,9 25<br />
Urologie 1 310 6,2 8 126 27 82,5 35<br />
Gynäkologie 624 5,8 3 643 13 76,8 34<br />
Geburtshilfe / Erw. 679 6,0 4 098 18 62,4 22<br />
Geburtshilfe / Säugl. 589 5,1 2 990 18 45,5 1<br />
Hals-Nasen-Ohren 1 415 5,5 7 842 24 89,5 28<br />
Ophthalmologie 214 4,4 950 8 32,5 24<br />
Total Akutbetten 7,6 321 91,8 43<br />
Geriatrie / Reha 183 83,5 15 279 50 83,7<br />
Total Spital <strong>2010</strong> 14 950 8,4 125 792 389 88,6 43<br />
davon:<br />
Privat 1 204 7,6 9 146 36 69,6<br />
Halbprivat 1 845 7,7 14 207 42 92,7<br />
Allgemein 11 901 8,6 102 439 311 90,2<br />
Pflegetage Anzahl Patienten (Klinikaustritte) Durchschnittliche<br />
14950 Aufenthaltsdauer in Tagen<br />
14681<br />
14494 14538<br />
121324<br />
129219<br />
127414<br />
123429<br />
125792<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
13701<br />
8.9<br />
8.7<br />
8.9<br />
Durchschnittliche<br />
Bettenbelegung in %<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong> 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong> 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
8.5<br />
8.4<br />
85.5<br />
89.7<br />
90.8<br />
86.9<br />
88.6<br />
Patientinnen und Patienten ambulant <strong>2010</strong><br />
Klinik Ärztliche Behandlungen<br />
Medizin 18 508<br />
Chirurgie 2 827<br />
Orthopädie 20 643<br />
Urologie 6 556<br />
Gynäkologie 4 240<br />
Geburtshilfe 1 884<br />
Hals-Nasen-Ohren 8 814<br />
Ophthalmologie 4 220<br />
Notfall 10 235<br />
Total Behandlungen 77 927<br />
Institute und Therapien<br />
Institute<br />
Entwicklung Personalbestand<br />
64 788<br />
58 493<br />
71 661<br />
75213<br />
75506<br />
77927<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Leistungen stationär Leistungen ambulant Total 2009 Total <strong>2010</strong><br />
Radiologie 52 746 127 447 167 228 180 193<br />
Laboratorien* 467 927 262 007 706 602 729 934<br />
Hämodialyse 0 11 549 11 514 11 549<br />
* Laboratorien: Ab 1. 7. 2009 neue Tarifgrundlage (Analysenliste). Leistungen ohne Zusatzleistungen.<br />
Therapien<br />
Patientinnen und Patienten<br />
ambulant<br />
Physiotherapie 41 555 26 126 57 379 67 681<br />
Ergotherapie 41 904 26 828 66 732 68 732<br />
Logopädie 4 295 5 008 9 748 9 303<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Durchschnittlich besetzte Stellen 1061 1096 1 136 1 193 1 233<br />
davon in Ausbildung 111 128 107 112 139<br />
Anzahl Beschäftigte am 31.12. 1 449 1 529 1 591 1 656 1 654<br />
davon in Ausbildung 133 151 138 167 183<br />
Personalfluktuationsrate 15,6 14,0 15,3 13,0
38 KANTONSSPITAL<br />
LAUFEN
KANTONSSPITAL LAUFEN<br />
<strong>Kantonsspital</strong> <strong>Laufen</strong> in Kürze<br />
Einzugsgebiet<br />
Anzahl Patientinnen und Patienten<br />
Ständiger Begleiter: Qualität<br />
Bezirk <strong>Laufen</strong> (Kanton Basel-Landschaft)<br />
Bezirk Thierstein (Kanton Solothurn)<br />
2 344<br />
14 327<br />
stationär (Klinikaustritte)<br />
ambulant (Aufnahmen)<br />
40<br />
«Qualität» ist im Gesundheitswesen in letzter Zeit zum führenden<br />
Stichwort geworden. Wir sind seit Jahren überzeugt,<br />
dass gerade periphere Spitäler darauf angewiesen sind,<br />
ihre Leistungen mit einem hohen Qualitätsbewusstsein<br />
Rudolf Mohler<br />
Direktor<br />
Patienten und Angehörige, Ärzte und Spitalpersonal<br />
spürbar. Zudem laufen Prozesse erst noch viel schlanker<br />
und präziser ab.<br />
Ebenso haben wir ein Augenmerk auf die vielen<br />
Rund 36 000 Einwohnerinnen und Einwohner<br />
Medizinische Disziplinen<br />
P Allgemeine Chirurgie<br />
Orthopädie / Traumatologie<br />
Viszeralchirurgie<br />
P Innere Medizin (inkl. Nephrologie,<br />
Gastroenterologie)<br />
Bettenbelegung: Durchschnittlich 85%<br />
Aufenthaltsdauer in Tagen<br />
11,6 Tage – gesamtes Spital (inkl. Rehabilitation/<br />
Akutgeriatrie)<br />
Personal<br />
Bestand am 31. Dezember <strong>2010</strong>: 298 Mitarbeitende<br />
(inkl. Personal in Ausbildung)<br />
41<br />
zu erbringen. Kleinere Spitäler können keine «schlechtere<br />
Medizin» anbieten – im Gegenteil: Das, was wir machen,<br />
das müssen wir sehr gut machen. Diese Haltung wird<br />
weiterhin die Leitlinie für unser ganzes Haus sein. Das<br />
persönlichen Kontakte gelegt, die im Umfeld eines Spitals<br />
wichtig sind. So haben wir der Betreuung unserer<br />
vielen freiwilligen Helferinnen noch mehr Beachtung<br />
geschenkt. Und zum erstenmal wurde ein eigenständiger<br />
P Frauenheilkunde / Geburtshilfe<br />
P Anästhesie / Schmerztherapie<br />
P Diagnostische und interventionelle Radiologie (im<br />
Anzahl Stellen<br />
Bestand am 31. Dezember <strong>2010</strong>: 233,7<br />
(davon 29,7 Ausbildungsstellen)<br />
Jahr <strong>2010</strong> war geprägt von unterschiedlichen Aspekten, Pensionierten-Anlass durchgeführt.<br />
Verbund mit dem <strong>Kantonsspital</strong> Bruderholz)<br />
Verhältnis Stellen pro Bett<br />
die sehr wesentlich für die Erhaltung und die Steigerung<br />
der Qualität sind.<br />
Ende 2009 wurde mit dem Computertomographen<br />
(CT) und vor allem mit dem Einsatz eines Fachradiologen<br />
vor Ort eine neue Stufe in der Diagnostik erreicht. Dieser<br />
Ausbau in der radiologischen Diagnostik ermöglichte es<br />
uns, auch den Hausärzten diese Dienstleistung anzubieten,<br />
was bereits rege in Anspruch genommen wird. Dass sich<br />
schon im ersten Jahr auch betriebswirtschaftlich positive<br />
Spuren zeigen, ist sehr erfreulich.<br />
Die Einführung einer Sozialberatung des Spitals<br />
hat das Zusammenspiel verschiedener Akteure sofort und<br />
deutlich verbessert. Die Organisation von Rehabilitations-<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> waren wir häufig in den Medien und<br />
damit in der Öffentlichkeit. Die Diskussion über die künftige<br />
Baselbieter Spitallandschaft stand dabei im Vordergrund.<br />
Auf dem nun eingeschlagenen Weg blicken alle<br />
Verantwortlichen unseres Hauses positiv in die Zukunft.<br />
Der Beitrag des Chefarztes der Klinik Medizin beleuchtet<br />
ein anderes mediales Thema: Die Beurteilung der Qualität<br />
von Spitälern nur nach Grösse ist ebenso problematisch<br />
wie jene nach nicht hinterfragten Sterberaten.<br />
Eine Lohnklage der diplomierten Pflegenden wurde<br />
vor dem Kantonsgericht im Jahre 2009 mit einer Vereinbarung<br />
beendet, die für rund 1600 Personen erhebliche<br />
Lohnnachzahlungen auf fünf Jahre zurück auslöste. Im<br />
P Konsiliardienste:<br />
Hals-Nasen-Ohren (mit der HNO-Klinik <strong>Kantonsspital</strong><br />
Liestal)<br />
Urologie (mit der Urologischen Universitätsklinik<br />
am <strong>Kantonsspital</strong> Liestal)<br />
Hämatologie / Onkologie, Kardiologie, Neurologie,<br />
Pneumologie, Rheumatologie<br />
Anzahl Betten: 90<br />
Anzahl Pflegetage: 27 264<br />
Ohne Personal in Ausbildung: 2,3<br />
Aufwand Fr. 34 035 973.–<br />
Fr. 1 248.– pro Pflegetag<br />
Fr. 14 520.– pro Klinikaustritt<br />
Ertrag: Fr. 25 485 890.–<br />
Fr. 935.– pro Pflegetag<br />
Fr. 10 873.– pro Klinikaustritt<br />
Leistungen des Kantons Basel-Landschaft<br />
Fr. 8 550 084.–<br />
Fr. 313.– pro Pflegetag<br />
Fr. 3 647.– pro Klinikaustritt<br />
aufenthalten, die Gestaltung einer umsorgten Rückkehr <strong>2010</strong> haben die vier Spitalbetriebe und die BLPK in einer<br />
ins private Leben oder die Vermittlung eines geeigneten gemeinsamen Arbeit diese Nachzahlungen fast vollständig<br />
APH-Platzes waren Aufgaben, die das Spital seit jeher abgewickelt. Es war das erste Mal, dass im Kanton eine so<br />
erfüllt hatte. Die professionelle Beratung entlastet jedoch komplexe Lohnnachzahlung für mehrere Jahre zu bewältigen<br />
war. Keine einzige Einsprache:<br />
Vitalwerte – Qualität, ein vitaler Wert.<br />
Das zeigt auch in andern Bereichen<br />
sehr gute Arbeitsqualität.<br />
Allen, die uns im Geschäftsjahr<br />
<strong>2010</strong> unterstützt und mit uns<br />
zusammengearbeitet haben, gilt<br />
unser herzliches Dankeschön. Im<br />
Interesse unserer Patientinnen und<br />
Patienten wird auch im 2011 ein<br />
Stichwort in allen Diensten weiterhin<br />
ganz grossgeschrieben:<br />
«Qualität».
KANTONSSPITAL LAUFEN<br />
Professionell und konkurrenzfähig<br />
Dr. med. Wolfgang Jockers<br />
Ärztlicher Leiter<br />
Spitalqualität – eine Frage der Grösse?<br />
Dr. med. Mario Bianchetti<br />
Chefarzt Medizin<br />
Erfolgreiche und erfahrene Ärzte sowie gut ausgebildetes, vention von Eingriffsverwechslungen in unseren operativen<br />
<strong>2010</strong> wurde mehrfach in der regionalen Presse und von ganzjährig durchgeführten Patientenzufriedenheitsleistungsbereites<br />
und freundliches Pflegepersonal sind Disziplinen definitiv eingeführt. Dies aus der Überlegung<br />
einzelnen Politikerinnen und Politikern die Existenzbe- Befragungen der Bereiche Ärzte, Pflege, Organisation,<br />
42 Voraussetzungen für eine hochstehende Qualität der heraus, dass Patientensicherheit und klinisches Risikorechtigung<br />
und die Qualität des <strong>Kantonsspital</strong>s <strong>Laufen</strong> als Hotellerie und öffentliche Infrastruktur befindet sich die 43<br />
medizinischen Behandlung und letztlich für den guten Ruf management zentrale Elemente der Qualitätssicherung<br />
Grundversorgerspital in Frage gestellt. Mit unsachlichen Medizinische Klinik regelmässig im besten Viertel im Ver-<br />
eines Spitals. Die mit Einführung der DRG ab 2012 freie sind. Angesichts der laufenden Entwicklungen im Ge-<br />
Rating-Listen bezüglich Sterberaten wurde falsche Aufmerkgleich zu teilnehmenden Vergleichsspitälern.<br />
Spitalwahl und der unüberhörbare Ruf nach qualitativ sundheitswesen werden das Risiko von Behandlungs- und<br />
samkeit bei der Leserschaft bewirkt resp. Verunsicherung<br />
Ein wichtiges Qualitätssystem stellt die Funktion<br />
messbaren, transparenten Patientendaten werden den Betreuungsfehlern als Thema an sich sowie ihre Prävention<br />
bei Patienten erzeugt. Die Qualität lässt sich nicht über als Lehrspital dar. Es freut uns sehr, dass <strong>2010</strong> die Medizi-<br />
Wettbewerb unter den Spitälern weiter verstärken. immer wichtiger.<br />
die Spitalgrösse bestimmen und kann auch nicht einfach nische Klinik die FMH-Anerkennung B zur Weiterbildung<br />
Wirkungsvoll, zweckmässig und wirtschaftlich sollen<br />
Seit über vier Jahren nehmen wir aktiv bei der<br />
an Sterberaten gemessen werden, wenn nicht einheitliche von Assistenzärzten von bisher einem auf jeweils zwei<br />
die medizinischen Leistungen für unsere Patienten gemäss AQC (Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung in der<br />
Qualitätsindikatoren der zu vergleichenden Spitäler zu- Jahre erhalten hat. Die jährliche FMH-Beurteilung der<br />
der Gesetzgebung sein. Der Wirtschaftlichkeit wird, ob es uns Chirurgie) teil, um die auch vom Gesetzgeber geforderte<br />
grunde liegen. Bezüglich Sterberaten sind Zusatzfaktoren Weiterbildungsstätte durch unsere Assistenzärzte, wo<br />
gefällt oder nicht, ein immer höherer Stellenwert zukommen. Qualitätsdokumentation durchzuführen. Durch Erfassen<br />
wie Alter, Allgemeinzustand und Zusatzerkrankungen unsere Anstrengungen seit Jahren Bestnoten erhalten,<br />
Wer im künftigen Benchmark unter den Spitälern mithalten standardisierter, valider wie auch nachvollziehbarer Daten<br />
mitzuberücksichtigen. Für eine gute Spitalqualität sind zeigt, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden.<br />
will, muss den wirtschaftlich-technischen Fortschritt gerade ist es möglich, nicht nur Kriterien der objektiven Qualität<br />
langjährige Berufserfahrung der Mitarbeiterinnen und<br />
Wir wollen uns auch zukünftig den Qualitätsdiskus-<br />
in den operativen Disziplinen in die klinische Alltagsarbeit wie Komplikations- und Rehospitalisationsraten und Auf-<br />
Mitarbeiter sowie eine auf die Patienten individuell ansionen im schweizerischen Gesundheitswesen stellen, es<br />
integrieren, um unseren Patienten weiterhin zeitgerechte enthaltsdauern diagnosebezogen für das eigene Spital zu<br />
gepasste Medizin von entscheidender Bedeutung. Das bedarf aber zur fairen und transparenten Vergleichbar-<br />
und beste Behandlungsqualität anbieten zu können. Mit erfassen, sondern auch durch die immer grösser werdende<br />
<strong>Kantonsspital</strong> <strong>Laufen</strong> arbeitet seit Jahren kontinuierlich an keit zwischen den Spitälern allseits gleich angewendete<br />
Verbesserungen der Arbeitsprozesse und innovativen Mit- Zahl der teilnehmenden Kliniken in der Schweiz die eigenen<br />
Massnahmen zur Qualitätsoptimierung und Qualitätsför- Qualitätsindikatoren. Vergessen wir nicht, dass 85% aller<br />
arbeiterinnen und Mitarbeitern können wir der Herausfor- Daten mit denen anderer Spitäler zu vergleichen und damit<br />
derung (z.B. Management / Prophylaxe von Stürzen, Delir, medizinischen Dienstleistungen durch die kompetente<br />
derung des künftigen Benchmarkings begegnen.<br />
zur Qualitätssicherung zu nutzen. In diesem System der<br />
Mangelernährung, Infekte).<br />
Zusammenarbeit von niedergelassenen Hausärzten und<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> haben wir die Empfehlungen der objektiven Qualitätsdaten werden zwar auch Patienten mit<br />
Fundierte Ausbildung und langjährige Berufserfah- Akutspitälern der Grundversorgung wie dem <strong>Kantonsspital</strong><br />
Schweizerischen Stiftung für Patientensicherheit zur Prä- wesentlichen Risikofaktoren (Zusatzerkrankungen, hohes<br />
rung der internistischen Kader- und Oberärzte, motivierte <strong>Laufen</strong> fachgerecht erbracht werden können.<br />
Alter etc.) erfasst, eine Möglichkeit<br />
und bestqualifizierte Pflegefach-<br />
persönlich – nah – kompetent<br />
der sogenannten risikoadjustierten<br />
Messung der Qualität ist trotz offizipersonen<br />
und viele weitere kompetente<br />
Mitarbeiter sind unsere<br />
Ultraschall – der andere Blick ins Innere<br />
eller BAG-Anerkennung mit diesem<br />
Stärken. Dies und eine gelebte<br />
System noch nicht möglich. Bei der<br />
konstruktive interdisziplinäre Zu-<br />
risikoadjustierten Qualitätsmessung<br />
sammenarbeit sind die Garanten<br />
wird die Komplikationswahrschein-<br />
für unsere hohe Qualität in der<br />
lichkeit auf Grund des individuellen<br />
Medizin. 80% der internistischen<br />
Risikos jedes einzelnen Patienten<br />
Kader- und Oberärzte verfügen<br />
berechnet und mit der tatsächlichen<br />
über einen Fähigkeitsausweis<br />
Komplikationsrate verglichen.<br />
in Ultraschall, welcher trotz<br />
Personell ergab sich im Ärzte-<br />
Verfügbarkeit des Computerteam<br />
der Klinik Chirurgie ein Wechtomographen<br />
ein wichtiges dysel:<br />
Dr. med. Stipe Krajinovic löste zu<br />
namisches und diagnostisches<br />
Beginn des Jahres Dr. med. Patrick<br />
Mittel bleibt. Standardisierte<br />
Studer ab, der seine weitere beruf-<br />
interne Spitalprozesse wurden<br />
liche Karriere am Universitätsspital<br />
in den vergangenen Jahren er-<br />
Basel fortsetzen kann. Dr. med. Stiarbeitet,<br />
die nun ihre Früchte<br />
pe Krajinovic absolvierte Ende des<br />
tragen.<br />
Jahres mit Erfolg die Prüfungen zum<br />
Seit 1998 haben sich die<br />
Facharzt für Orthopädische Chirur-<br />
Klinikaustritte in der Inneren<br />
gie und ist ab dem 1. Januar 2011<br />
Medizin beinahe verdreifacht.<br />
Oberarzt an unserer Klinik. Wir freuen<br />
Dies widerspiegelt das Vertrauen<br />
uns sehr über diesen Zuwachs und<br />
der Hausärztinnen und -ärzte<br />
die damit dazugewonnene Fach-<br />
und die Verankerung in unserem<br />
kompetenz.<br />
Einzugsgebiet. In den bei uns
KANTONSSPITAL LAUFEN<br />
Modernste Operationstechniken<br />
im Alltag Ein Jahr Computertomographie<br />
Dr. med. Wolfgang Jockers<br />
Chefarzt Orthopädie / Traumatologie, Leiter Klinik Chirurgie<br />
Dr. med. Erwin Kohlberger<br />
Leitender Arzt Viszeralchirurgie<br />
Prof. Dr. Dr. Deniz Bilecen<br />
Leitender Arzt Radiologie<br />
44<br />
Am 1. Dezember 2009 erfolgte die Inbetriebnahme des<br />
modernen 16-Zeiler-Computertomographen (CT) als<br />
zusätzliche bildgebende Modalität in der Abteilung<br />
Radiologie / Zentrale Untersuchungsdienste. Der Einsatz<br />
des CT erlaubt eine differenzierte Schnittbilddiagnostik<br />
des ganzen Bewegungsapparates und nahezu sämtlicher<br />
Organe und eine damit verbundene schnelle und präzise<br />
Triagierung der Patienten, was besonders im Akutfall<br />
ausschlaggebend sein kann.<br />
Die diagnostische Befundung kann in Zusammenarbeit<br />
mit dem <strong>Kantonsspital</strong> Bruderholz rund<br />
um die Uhr vorgenommen werden und erfolgt an vier<br />
Tagen pro Woche durch den Fachradiologen vor Ort.<br />
Die spitalübergreifende fachradiologische Befundung<br />
wurde im Frühjahr mit der Einbindung ins PACS (Picture<br />
Archiving and Communication System) des <strong>Kantonsspital</strong>s<br />
Bruderholz ermöglicht. Die elektronische<br />
Datenübermittlung und -speicherung beschleunigt<br />
heutzutage viele interne Arbeitsprozesse, einschliesslich<br />
der Archivierung des Bildmaterials. Die Abteilung<br />
arbeitet heute fast ausschliesslich filmlos. Im Zuge<br />
der elektronischen Bildarchivierung ist auch ein RIS<br />
(Radiologie-Informations-System) angeschafft worden,<br />
so ist die Erfassung des Patienten mit der Untersuchung<br />
und die damit verbundene Leistungserfassung zu einem<br />
grossen Teil automatisiert worden. Dadurch hat sich die<br />
Arbeit der Medizin-technischen Assistentinnen zeitge-<br />
45<br />
Laparoskopie – «kleiner» Eingriff,<br />
große Wirkung<br />
mäss weiterentwickelt.<br />
Zusätzlich zur Diagnostik werden CT-gesteuerte<br />
Biopsien, CT-gesteuerte Schmerztherapien sowie perkutane<br />
Drainageeinlagen ambulant durchgeführt. Hin-<br />
Seit dem Vorjahr können wir eine neue Möglichkeit der Die minimal invasive Prothetik in der Hüftchirurgie versichtlich<br />
der interventionellen Schmerztherapie verfügt<br />
Behandlung von Verschleisserscheinungen des Gelenkbunden mit dem weichteilschonenden Operieren hat sich<br />
das Team Erfahrung in der gesamten Schmerztherapie<br />
knorpels anbieten: das HemiCAP oder die sogenannte zwischenzeitlich etabliert. Ebenso hilft die computerge-<br />
der Wirbelsäule – für das <strong>Laufen</strong>tal und Umgebung<br />
Miniprothese. Diese kommt bei umschriebenen Knorpelsteuerte Navigation in der Knieprothetik, die Operations-<br />
wohl einzigartig.<br />
schäden in höherem Alter wie auch bei fortgeschrittenen technik zu optimieren.<br />
Knorpelschäden des jüngeren Patienten im Altersseg-<br />
In der Viszeralchirurgie hat sich die laparoskopische<br />
ment zwischen 40 und 60 Jahren dann zur Anwendung, Chirurgie weiterentwickelt: Die Handassistierte (HALS)<br />
wenn eine biologische Therapieform nicht mehr möglich oder Minimalinvasive (MIS) Chirurgie des Dickdarmes hat<br />
ist, die Implantation eines künstlichen Total- oder Teil- sich als operative Methode bei gutartigen aber auch bei<br />
gelenkes jedoch nicht notwendig oder zu früh ist. In bösartigen Darmveränderungen etabliert. Diese Art der<br />
diesen Fällen benutzen wir eine vollständig neue Form Chirurgie verlangt eine fundierte, langjährige operative<br />
des Gelenkersatzes – eine Miniprothese. Dabei wird nur Erfahrung. Die laparoskopische Vorgehensweise hat sich in<br />
eine millimeter-dünne Knochenschicht abgeschliffen, diversen Bereichen der Abdominalchirurgie zum Standard<br />
um die Miniprothese einzusetzen. Sämtliche Bänder so- entwickelt. Die neuesten Technologien unterstützen die<br />
wie Kapsel und Meniscus bleiben erhalten, was zu einer Bestrebungen der Operateure, eine weitere Erhöhung der<br />
unveränderten vollständigen Kniefunktion und einer Präzision und eine weitere Reduktion des Zugangstraumas<br />
schnellen Heilung beiträgt. sowie eine verbesserte Kosmetik zu erreichen.<br />
Computertomographie – der «neue» Blick ins Innere
KANTONSSPITAL LAUFEN<br />
Pflegequalität im Miteinander<br />
Käthy Hänggi<br />
Leiterin Pflegedienst<br />
Einsatz im Hintergrund –<br />
Qualität im Vordergrund<br />
Das Berichtsjahr stand unter dem prägenden Einfluss der tin erfolgreich abgeschlossen und bringt uns ganz frisches<br />
Qualität kann auf unterschiedliche Weise wahrgenommen den Bettenstationen erneuert hatten, konnten wir im<br />
bevorstehenden Neuerungen, die einerseits auf die Spitäler Expertenwissen ins Haus. Und auch im Bereich der Berufs-<br />
werden. Im Bereich Logistik ist die Qualität meist dann gut, Berichtsjahr auch die Stationsapotheke der IMC / RR den<br />
46 schweizweit, andererseits auf das <strong>Kantonsspital</strong> <strong>Laufen</strong> im bildung sind wir am Puls der Zeit: Claudia Mumenthaler,<br />
wenn alles reibungslos läuft, möglichst keine Störungen heutigen Bedürfnissen und Anforderungen anpassen 47<br />
Besonderen zukommen. Die Mitarbeiterinnen und Mitar- Berufsbildungsverantwortliche, hat im Frühherbst den<br />
im Betriebsablauf entstehen und wenn die Arbeiten still und umbauen.<br />
beiter und auch die Patientinnen und Patienten fühlten eidgenössischen Fachausweis als Ausbildnerin erhalten.<br />
und unbemerkt vonstatten gehen. Die Abteilungen der<br />
Vor besondere Aufgaben stellt uns die Sanierung<br />
sich angesichts der vielen offenen Fragen verunsichert. Die Berufsbildung geniesst in unserem Haus einen hohen<br />
Logistik leisten ihre Beiträge vor allem im Hintergrund: in von Patientenzimmern, da nebst der möglichst ruhigen<br />
Die Präsenz in den Medien trug ihren Teil dazu bei. Diese Stellenwert, und so ist es uns ein besonderes Anliegen, auf<br />
Form einer ausgezeichneten Patientenverpflegung nach Ausführung der Sanierungsmassnahmen vor allem auch<br />
Situation hatte konkrete Auswirkungen im Pflegealltag. Neuerungen vorbereitet zu sein und neue Erkenntnisse<br />
den neuesten Richtlinien und wissenschaftlichen Studien, die Bettenbelegung berücksichtigt werden muss, was<br />
Die Pflegefachkräfte standen vor der grossen Herausfor- fortlaufend einfliessen zu lassen.<br />
in der Gestaltung und Erhaltung einer angenehmen Atmos- die Planung mit den Handwerksbetrieben erschwert. Wir<br />
derung, die an sie herangetragenen Fragen diplomatisch<br />
Nachdem bereits seit mehreren Jahren in unserem<br />
phäre auf den Abteilungen durch hygienisch einwandfreie konnten sämtliche Zimmer auf der Station Medizin 1 sa-<br />
und vertrauensfördernd zu beantworten. So standen für die Haus Wunden nach einem von uns erarbeiteten Konzept<br />
Reinigung oder in der Bereitstellung der richtigen Waren nieren – eine spür- und sichtbare Qualitätssteigerung für<br />
Leitung des Pflegedienstes denn auch die Mitarbeiterinnen behandelt werden, können wir neu auch eine ambulante<br />
zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort durch die Ma- unsere Patientinnen und Patienten. Dank neuer Vorhänge<br />
und Mitarbeiter im Mittelpunkt. Wie können wir trotz der Wundsprechstunde anbieten. Siegfried Uttenweiler, Statiterialwirtschaft.<br />
und zum Teil neuem Mobiliar wirken die Patientenzimmer<br />
unklaren Zukunftsprognosen Vertrauen, Selbstbewusstsein onsleiter Chirurgie, hat das Diplom als Wundexperte SAfW<br />
Vor eine besondere Herausforderung stellen uns freundlicher und einladender.<br />
und Sicherheit vermitteln? Wie können wir verhindern, erlangt und stellt sein Fachwissen auch den niedergelas-<br />
die baulichen Massnahmen, ist es doch oft schlicht eine<br />
Mit der Sanierung der Aufbahrung konnten wir ein<br />
dass sie sich anderweitig orientieren?<br />
senen Ärztinnen und Ärzten und ihren Patientinnen und<br />
unlösbare Aufgabe, die Arbeiten still und unbemerkt zu Projekt umsetzen, das uns ganz besonders am Herzen<br />
Wir setzten auf Qualität und Weiterentwicklung. Patienten zur Verfügung.<br />
erledigen. Auch im Berichtsjahr mussten wir dies mehr- lag. Seit längerer Zeit war die Situation in unserem Auf-<br />
In diesem Geiste durften wir einige bedeutende Projekte<br />
Wir freuen uns, dass wir dank dem Engagement<br />
fach erfahren, als mit dem Beginn der Vertikal-Erschliesbahrungsraum sehr unbefriedigend. Die Räumlichkeiten<br />
umsetzen und dank dem besonderen Engagement einiger unserer Hebammen die Geburtsvorbereitung weitersung<br />
des Annex-Baus der Baubetrieb in und um unser wirkten eher düster und abweisend. Umso mehr freut es<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neue Kompetenzen erhin in unserem Haus anbieten können, nachdem Rahel<br />
Haus herum wieder einsetzte. Das Projekt hat für unser uns, dass wir dem Raum mit verschiedenen Massnahmen<br />
werben. Seit Mai steht mir Sabine Haller als Stellvertreterin Bammert, unsere längjährige Geburtsvorbereiterin, ihre<br />
Haus eine grosse Wichtigkeit, insbesondere für die Sta- ein neues Gesicht verleihen und den Ort für den letzten<br />
zur Seite. Sie hat im Herbst die Ausbildung zur Pflegeexper- Kurstätigkeit eingestellt hat. Unsere Hebammen bieten<br />
tion Medizin 2, die bis anhin nur durch die Cafeteria Abschied stimmungsvoller gestalten konnten.<br />
neu auch das Hörscreening für Neuge-<br />
erreicht werden kann. Dies bedeutet,<br />
Blut entnehmen will gelernt sein<br />
borene an und runden damit unsere<br />
Leistungspalette ab.<br />
dass sämtliche Patiententransporte sowie<br />
Ver- und Entsorgung durch den öffent-<br />
Auch ein Blick ins Innere …<br />
Neben all diesen Projekten und<br />
lichen Bereich der Cafeteria führen. Mit<br />
Neuerungen widmeten wir uns im Pfle-<br />
der Vertikalerschliessung wurde ein Lift<br />
gedienst intensiv den Vorbereitungen<br />
eingebaut, der es ermöglicht, die Station<br />
auf die Einführung der elektronischen<br />
über das Untergeschoss zu versorgen und<br />
Patientenakte, was einiges an Umden-<br />
dank des neuen Zugangsweges auch die<br />
ken erfordert, müssen wir uns doch<br />
Privatsphäre unserer Patientinnen und<br />
immer wieder damit auseinanderset-<br />
Patienten besser zu wahren. Im Zuge<br />
zen, wie unser Engagement und unsere<br />
dieses Bauprojektes können wir auch die<br />
Pflegekultur mit dem neuen Medium<br />
dringend notwendige Erweiterung der<br />
abgebildet werden können.<br />
Personalgarderoben realisieren, deren<br />
Trotz einiger Hürden – oder<br />
Bezug im laufenden Jahr geplant ist.<br />
vielleicht gerade deswegen – haben<br />
Bau- und Sanierungsmassnahmen<br />
wir in diesem intensiven Jahr einmal<br />
im laufenden Betrieb sind immer mit<br />
mehr erlebt, dass es im Miteinander<br />
besonderen Anforderungen verbunden.<br />
gelingt, die Pflegequalität für unsere<br />
Insbesondere dann, wenn in einer Ab-<br />
Patientinnen und Patienten auf einem<br />
teilung wie der IMC / RR (Intermediate<br />
hohen Niveau zu halten.<br />
Care / Recovery Room – interdisziplinäre<br />
Überwachungsstation mit Aufwachraum)<br />
gebaut werden muss, sind sehr viel<br />
Rücksicht, Feingefühl und Flexibilität<br />
gefragt. Dies ist uns erfreulicherweise<br />
einmal mehr sehr gut gelungen. Nachdem<br />
wir im Vorjahr die Apotheken auf<br />
Barbara Streich<br />
Leiterin Logistik
KANTONSSPITAL LAUFEN<br />
Geschäftsergebnis im<br />
Überblick<br />
Monica Rava<br />
Leiterin Kaufmännische Dienste<br />
Organisation<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> haben sich die Klinikaustritte gegen- Beides zusammen führte zu einer Budgetüberschreitung<br />
Geschäftsleitung<br />
48<br />
über dem Vorjahr erneut leicht erhöht. Die Betreuung vieler<br />
multimorbider Patienten resultierte in einer beachtlichen<br />
Zunahme der Pflegetage von 10,8% auf Total 27 264. Die<br />
des Gesamtaufwands um 1,8%.<br />
Erfreulicherweise liegen die Erträge 6,7% über<br />
dem budgetierten Wert. Die Ertragsverbesserungen sind<br />
Rudolf Mohler<br />
Direktor<br />
49<br />
Notfallstation und das Ambulatorium waren erneut sehr<br />
stark nachgefragt, die Anzahl Behandlungen von 2009 wurde<br />
praktisch egalisiert. Insgesamt erbrachten wir im Berichtsjahr<br />
14 327 ambulante Behandlungen. Dazu kommen erfreu-<br />
insbesondere auf die hohe Auslastung gegen Ende Jahr<br />
und die grosse Nachfrage unserer Radiologieleistungen<br />
zurückzuführen. Der budgetierte Staatsbeitrag konnte<br />
somit um etwas mehr als 1 Mio. Franken unterschritten<br />
Mitglieder:<br />
Wolfgang Jockers, Dr. med.<br />
Ärztlicher Leiter<br />
liche Zunahmen bei den Labor-, Röntgen-, Ultraschall- und werden.<br />
Barbara Streich<br />
Physiotherapie-Leistungen. Hervorzuheben ist insbesondere<br />
Bei einem Totalaufwand von 34,036 Mio. Franken<br />
Leiterin Logistik / Stellvertreterin des Direktors<br />
die Zunahme bei den Röntgenleistungen um 42,8%.<br />
Der Sachaufwand fiel 6,6% höher aus als budgetiert,<br />
beim Personalaufwand hingegen erreichten wir<br />
eine Punktlandung (Budgetunterschreitung von 0,3%).<br />
und einem Ertrag von 25,486 Mio. Franken ergibt sich im<br />
vergangenen Jahr ein Staatsbeitrag von 8,550 Mio. Franken.<br />
Die Eigenfinanzierung bzw. der Kostendeckungsgrad<br />
beträgt damit 74,9% (Vorjahr 71,1%).<br />
Karin Hamrouni<br />
Leiterin Medizin-technische Dienste<br />
Käthy Hänggi<br />
Leiterin Pflegedienst<br />
Monica Rava<br />
Leiterin Kaufmännische Dienste<br />
Medikamentensicherheit – ein Qualitätselement<br />
Qualität erfordert Präzision<br />
Ärztlicher Dienst, Klinik- und Abteilungsleiter<br />
Chirurgische Klinik<br />
Wolfgang Jockers, Dr. med.<br />
Chefarzt Orthopädie / Traumatologie<br />
Medizinische Klinik<br />
Mario Bianchetti, Dr. med.<br />
Chefarzt Innere Medizin<br />
Abteilung Anästhesie / Schmerztherapie<br />
Thomas Blaettner, Dr. med.<br />
Leitender Arzt Anästhesie / Schmerztherapie<br />
Abteilung Radiologie<br />
Deniz Bilecen, Prof. Dr. Dr.<br />
Leitender Arzt Radiologie<br />
Abteilung Frauenheilkunde / Geburtshilfe<br />
Belegärzte Gynäkologie / Geburtshilfe
KANTONSSPITAL LAUFEN<br />
Jahresrechnung <strong>2010</strong><br />
Aufwand 2009 in Fr <strong>2010</strong> in Fr<br />
Personalaufwand Lohnaufwand 19 625 376 19 989 393<br />
Sozialleistungen 3 845 485 3 641 011<br />
Personalnebenkosten 454 589 193 868<br />
Total 23 925 450 23 824 272<br />
Sachaufwand Medizinischer Bedarf 4 530 710 4 894 862<br />
Lebensmittel 478 437 489 372<br />
Haushalt 467 285 502 555<br />
50 51<br />
Unterhalt und Reparaturen Immobilien und Mobilien 790 038 840 300<br />
Anlagennutzung 1 586 650 1 586 130<br />
Energie und Wasser 265 871 272 021<br />
Büro und Verwaltung 1 097 613 1 110 742<br />
Entsorgung 35 820 35 075<br />
Übriger Sachaufwand 596 174 480 645<br />
Total 9 848 596 10 211 702<br />
Total Aufwand 33 774 047 34 035 973<br />
Ertrag<br />
Umsatzerlöse Taxen aus Allgemeiner Abteilung 11 324 296 12 549 213<br />
Taxen aus Halbprivat-Abteilung 1 830 532 1 894 600<br />
Taxen aus Privat-Abteilung 751 210 770 065<br />
Subtotal 13 906 038 15 213 878<br />
Arzthonorare netto 1 169 549 913 205<br />
Medizinische Nebenleistungen 2 310 062 2 432 935<br />
Spezialinstitute 1 669 339 2 323 358<br />
Ambulatorien 60 860 84 703<br />
Übrige Erträge aus Leistungen an Patienten 32 590 21 475<br />
Total 19 148 437 20 989 554<br />
Sonstige Erträge Miet- und Kapitalzinsen 157 945 167 939<br />
Erlöse aus Leistungen an Personal und Dritte 539 809 594 477<br />
Total 697 754 762 417<br />
Beiträge und Subventionen von Kantonen (ohne Staatsbeitrag) 4 172 053 3 733 919<br />
Total 4 172 053 3 733 919<br />
Staatsbeitrag 9 755 802 8 550 084<br />
Total Ertrag 33 774 047 34 035 973<br />
Nicht im Ergebnis enthaltener ausserordentlicher Aufwand und Ertrag aus der Lohnklage DNII<br />
Ausserordentlicher Aufwand 1 158 218<br />
Ausserordentlicher Ertrag -1 158 218<br />
Total 0<br />
Ergebnis<br />
<strong>2010</strong> in Fr.<br />
Globalbeitrag – Budget <strong>2010</strong> 9 581 900<br />
Globalbeitrag – Rechnung <strong>2010</strong> 8 550 084<br />
Saldounterschreitung 100 % 1 031 816<br />
Ergebnisverwendung<br />
50 % der Saldounterschreitung zu Gunsten KSLa 515 908<br />
davon Einlage allgemeine Rücklage KSLa 257 954<br />
davon Einlage freie Rücklage KSLa 257 954<br />
Entwicklung von Aufwand, Ertrag und Staatsbeitrag<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Aufwand in Mio. Fr. 28,162 29,469 30,454 33,774 34,036<br />
Personalkosten in Mio. Fr. 19,780 20,232 21,429 23,925 23,824<br />
Sachkosten in Mio. Fr. 8,381 9,237 9,025 9,849 10,212<br />
Ertrag in Mio. Fr. 20,258 22,222 22,326 24,018 25,486<br />
Staatsbeitrag in Mio. Fr. 7,904 7,247 8,128 9,756 8,550<br />
Entwicklung von Aufwand, Ertrag und Staatsbeitrag pro Pflegetag<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Aufwand pro Pflegetag in Fr. 1 113 1 108 1 195 1 373 1 248<br />
Personalkosten pro Pflegetag in Fr. 782 761 841 973 874<br />
Sachkosten pro Pflegetag in Fr. 331 347 354 400 374<br />
Ertrag pro Pflegetag in Fr. 801 836 876 976 935<br />
Staatsbeitrag pro Pflegetag in Fr. 312 273 319 397 313<br />
Anzahl Pflegetage 25 306 26 588 25 489 24 602 27 264<br />
Entwicklung von Aufwand, Ertrag und Staatsbeitrag pro Klinikaustritt<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Aufwand pro Klinikaustritt in Fr. 12 282 12 551 13 565 14 678 14 520<br />
Personalkosten pro Klinikaustritt in Fr. 8 626 8 617 9 545 10 398 10 164<br />
Sachkosten pro Klinikaustritt in Fr. 3 655 3 934 4 020 4 280 4 356<br />
Ertrag pro Klinikaustritt in Fr. 8 835 9 464 9 945 10 438 10 873<br />
Staatsbeitrag pro Klinikaustritt in Fr. 3 447 3 087 3 620 4 240 3 647<br />
Klinikaustritte 2 293 2 348 2 245 2 301 2 344
KANTONSSPITAL LAUFEN<br />
Patientinnen und Patienten stationär / Notfälle<br />
Klinik Klinikaustritte Ø Aufenthaltsdauer<br />
in Tagen<br />
Pflegetage Ø betriebene<br />
Betten<br />
Ø Bettenbelegung<br />
in %<br />
Anteil Notfälle<br />
in %<br />
52 53<br />
Medizin inkl. Akutgeriatrie 1 101 13,0 14 281 46,1 84,9 89,7<br />
Chirurgie 864 10,6 9 165 25,8 97,2 55,7<br />
Frauenheilkunde 95 5,4 517 3,8 37,3 28,4<br />
Geburtshilfe Erwachsene 120 5,8 698 4,0 48,0 0,8<br />
Geburtshilfe Säuglinge 125 5,3 666 4,0 45,8 0,0<br />
HNO 9 3,6 32 0,2 43,8 22,2<br />
Total Akutspital 2 314 11,0 25 359 83,9 82,8 64,8<br />
Akutbetten exkl. Säuglinge 79,9 84,7 68,4<br />
Langzeitgeriatrie 30 63,5 1 905 4,0 130,5 0,0<br />
Total stationär 2 344 11,6 27 264 87,9 85,0 64,0<br />
davon:<br />
Privat 93 11,3 1 048<br />
Halbprivat 247 13,6 3 370<br />
Allgemein 2 004 11,4 22 846<br />
Pflegetage Anzahl Patienten<br />
(Klinikaustritte)<br />
25306<br />
26588<br />
25489<br />
24602<br />
27264<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
2293<br />
2348<br />
2245<br />
2301<br />
2344<br />
Durchschnittliche<br />
Aufenthaltsdauer in Tagen<br />
11.0<br />
11.3<br />
11.4<br />
Durchschnittliche<br />
Bettenbelegung in %<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong> 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong> 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
10.7<br />
11.6<br />
79.0<br />
84.3<br />
80.1<br />
76.4<br />
85.0<br />
Konsultationen ambulant<br />
Klinik Ärztliche Behandlungen<br />
Medizin 2 597<br />
Chirurgie 8 967<br />
Frauenheilkunde 259<br />
Geburtshilfe Erwachsene 17<br />
Geburtshilfe Säuglinge 2<br />
HNO 951<br />
Schmerzsprechstunde 933<br />
Urologie 601<br />
Total 14 327<br />
davon Notfälle 5 769<br />
Institute und Therapien<br />
Institute<br />
Entwicklung Personalbestand<br />
12 563<br />
10 053<br />
12 340<br />
14140<br />
14372 14327<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Durchschnittlich besetzte Stellen 200 207 218 222 231<br />
davon in Ausbildung 17 21 23 24 28<br />
Anzahl Beschäftigte am 31.12. 268 276 280 289 298<br />
davon in Ausbildung 18 24 25 24 30<br />
Personalfluktuationsrate * 14,5 17,3 17,5 15,0 18,6<br />
* inkl. Assistenzärzte, jedoch ohne Auszubildende, Praktikantinnen und Praktikanten<br />
Leistungen stationär Leistungen ambulant Total 2009 Total <strong>2010</strong><br />
Laboratorien 76 605 19 340 89 526 95 945<br />
Radiologie 6 562 16 987 16 495 23 549<br />
Endoskopie 270 212 414 482<br />
Ultraschall 1 080 1 144 2 052 2 224<br />
Therapien<br />
Konsultationen ambulant<br />
Physiotherapie 11 785 8 047 18 104 19 832<br />
Aktivierungstherapie 6 958 21 6 936 6 979
54 KANTONALE<br />
PSYCHIATRISCHE<br />
DIENSTE
KANTONALE PSYCHIATRISCHE DIENSTE<br />
Viel haben wir erreicht!<br />
Kantonale Psychiatrische Dienste in Kürze<br />
Einzugsgebiet:<br />
Kanton Basel-Landschaft und benachbarte Vertragsgebiete.<br />
Rund 308 000 Einwohnerinnen und Einwohner.<br />
Dienste und Fachbereiche:<br />
Aufenthaltsdauer Total (Ø): 39,1 Tage<br />
• Bereich I (Allgemeinpsychiatrie): 39,7 Tage<br />
• Bereich II (Allgemeinpsychiatrie): 30,9 Tage<br />
• Bereich III (Alterspsychiatrie): 64,0 Tage<br />
Hans-Peter Ulmann<br />
Direktor Kantonale Psychiatrische Dienste<br />
Basel-Landschaft<br />
P Externe Psychiatrische Dienste (EPD)<br />
P Kantonale Psychiatrische Klinik (KPK)<br />
Angaben zur Klinik (KPK) – nur Langzeitpflegepatientinnen-<br />
und patienten:<br />
Anzahl Betten (Ø betrieben): 76<br />
P Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst (KJPD) Anzahl Pflegetage: 27 322<br />
56<br />
Freude macht es, die Artikel unseres Kaders in diesem<br />
Geschäftsbericht zu lesen. Selbstbewusste, innovative<br />
Führungskräfte blicken zurück und in die Zukunft – überzeugt<br />
von den Leistungen der KPD und ihrer Verantwortungsbereiche.<br />
Dies mit gutem Grund, denn auch <strong>2010</strong><br />
wurden wiederum wichtige Ziele umgesetzt:<br />
Unsere EPD bauen die Spitalpsychiatrie in den<br />
akutsomatischen Kantonsspitälern aus. Und sie hätten zur<br />
Abdeckung von psychiatrischen Versorgungslücken gerne<br />
noch mehr getan: eine zusätzliche Tagesklinik im unteren<br />
Besonderes erreicht zu haben: Ihr Heim hat es geschafft,<br />
während 20 Jahren Menschen mit schweren Beeinträchtigungen<br />
«auf dem Weg zur grösstmöglichen Selbstbestimmung»<br />
zu fördern und zu begleiten. Unser «Windspiel» gilt<br />
als besonders tragfähige, vorbildliche Institution, die auch<br />
Menschen aufnimmt, die – nebst schweren geistigen und<br />
oft körperlichen Behinderungen – auch unter psychischen<br />
Störungen leiden. Die grosse Tragfähigkeit des Heimes wird<br />
nicht zuletzt auch durch dessen Integration in die KPD<br />
verstärkt und damit erst möglich.<br />
P Psychiatrischer Dienst für Abhängigkeitserkrankungen<br />
(PDA)<br />
P Fachstelle für Psychiatrische Rehabilitation (FPR)<br />
P Arbeit und Beschäftigung (AuB)<br />
P Wohnheim Windspiel (WHWS)<br />
P Wohnheim Wägwiiser (WHWW)<br />
Aufwand: Fr. 97 981 150.–<br />
Anzahl Patienten (Klinikaustritte): 50<br />
Verhältnis Stellen pro Bett (ohne Auszubildende): 2,2<br />
Aufwand und Ertrag Klinik (KPK) – inkl. Langzeitpflegepatientinnen-<br />
und patienten:<br />
Aufwand:<br />
Fr. 687.40 pro Pflegetag<br />
Fr. 36 335.70 pro Klinikaustritt<br />
Ertrag:<br />
Fr. 425.80 pro Pflegetag<br />
57<br />
Kantonsteil, Ausbau der alterspsychiatrischen Angebote<br />
Der Umfang eines Geschäftsberichtes ist beschränkt,<br />
Ertrag: Fr. 63 442 193.–<br />
Fr. 22 509.80 pro Klinikaustritt<br />
wie etwa aufsuchende Betreuung von Patientinnen und<br />
Patienten in ihrem gewohnten Umfeld.<br />
Unser PDA hat sich zum Ziel gesetzt, eines der<br />
modernsten Behandlungszentren für Abhängigkeitserkrankungen<br />
in der Schweiz zu sein. Seine Leitung ist stolz<br />
darauf, diesem Ziel dank modernen Konzepten und umfassenden<br />
Behandlungsmethoden Schritt für Schritt näher<br />
die vorliegenden Berichte können deshalb nur einen<br />
Bruchteil dessen abbilden, was im vergangenen Jahr in<br />
den KPD an Positivem geleistet wurde. Vieles, ohne das<br />
die KPD nicht wären, was sie sind, muss deshalb hier<br />
unerwähnt bleiben.<br />
Freude bereitet auch unser gutes Rechnungsergebnis<br />
<strong>2010</strong>. Wir haben nicht «nur» qualitativ gut gearbeitet,<br />
Leistungen Kanton Basel-Landschaft: Fr. 34 538 957.–<br />
Personalbestand am 31.12.<strong>2010</strong>: 979<br />
Besetzte Stellen: 737<br />
Angaben zur Klinik (KPK) – exkl. Langzeitpflegepatientinnen-<br />
und patienten:<br />
Leistungen Kanton Basel-Landschaft:<br />
Fr. 261.60 pro Pflegetag<br />
Fr. 13 825.90 pro Klinikaustritt<br />
Angaben zu den Ambulatorien (EPD, KJPD, PDA):<br />
Anzahl Patienten: 7458<br />
zu kommen. Die Zunahme der PDA-Nachfrage spricht eine wir haben auch wirtschaftlich höchst erfolgreich gewirkt.<br />
Anzahl Betten (Ø betrieben): 199<br />
deutliche Sprache.<br />
So, wie es der Gesetzgeber von uns wünscht – zum Nutzen<br />
Anzahl Pflegetage: 70 145<br />
Unser KJPD führt im neuen Universitäts-Kinderspital auch der Staatsfinanzen.<br />
Anzahl Patienten (Klinikaustritte): 1794<br />
beider Basel eine kinder- und jugendpsychiatrisch-psy-<br />
Sehr positiv aufgenommen wurde in den KPD der<br />
Bettenbelegung (Ø): 96,6 %<br />
chosomatische Abteilung mit 16 Betten. Dies gemein- Regierungsentscheid, die Baselbieter Psychiatrie bei der<br />
sam mit der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Klinik Verselbständigung der BL-Spitäler weiterhin als eigen-<br />
der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel. Diese ständiges Unternehmen zu positionieren. Zu gross sind<br />
regionale Schaltstelle ist Notfall-, Kriseninterventions-, die Unterschiede zwischen den Psychiatrischen Diensten<br />
Abklärungs- und Behandlungszentrum zugleich. Ent- und den akutsomatischen Kantonsspitälern, zu klein wären<br />
standen ist sie dank hervorragender Zusammenarbeit die Synergien gewesen.<br />
zwischen UKBB, KJPD BL und KJPK BS. Dies ist auch einer<br />
Einige unserer Liegenschaften in Liestal sind drin-<br />
der grossen Verdienste unseres langjährigen Chefarztes gend sanierungsbedürftig. Die KPD versuchen, die not-<br />
des KJPD, Dr. med. Emanuel Isler, der per Ende <strong>2010</strong> in den wendigsten Sanierungen im Rahmen ihres Unterhalts- und<br />
verdienten Ruhestand getreten ist und das KJPD-Zepter an Instandsetzungsbudgets durchzuführen, mit beträcht-<br />
PD Dr. med. Alain Di Gallo übergeben hat.<br />
lichem Aufwand. Ein Teil davon könnte vermieden werden,<br />
Die KPK hat die Einführung ihrer neuen Angebots- wenn die in den 70er-Jahren gebauten Liegenschaften von<br />
strukturen erfolgreich abgeschlossen. Flächendeckende Grund auf saniert oder gar ersetzt würden. Hier besteht<br />
Querschnittsangebote über alle Abteilungen der Klinik, dringender Handlungsbedarf.<br />
neue Spezialabteilungen, neue Schwerpunktprogramme<br />
Ich bin stolz auf all die guten Leistungen, die in<br />
auf bestehenden Abteilungen sowie eine neu ausgerichtete den KPD erbracht werden. Unseren Mitarbeitenden, die<br />
Privatabteilung sind die starken Eckpfeiler. Ungelöst ist für mit Engagement und Innovationskraft die KPD zu einem<br />
die Klinik nach wie vor der Umstand, dass sie – ohne explizi- seit vielen Jahren höchst erfolgreichen und bedeutenden<br />
ten Leistungsauftrag mit entsprechender Abgeltung – eine Unternehmen in der Gesundheitsversorgung der Region<br />
erhebliche Zahl von Langzeitpflegepatienten beherbergt, machen, danke ich herzlich. Der Volkswirtschafts- und<br />
für die von Gesetzes wegen die kommunalen Alters- und Gesundheitsdirektion danke ich für die Unterstützung,<br />
Pflegeheime zuständig wären, die dort allerdings zu oft die wir bei der psychiatrischen Versorgung der Baselbieter<br />
keine entsprechenden Plätze erhalten.<br />
Unser Wohnheim für geistig behinderte Menschen,<br />
das «Windspiel», blickt auf ein 20-jähriges Bestehen zurück.<br />
Hier spürt man die Befriedigung der Verantwortlichen, etwas<br />
Bevölkerung erfahren durften.
KANTONALE PSYCHIATRISCHE DIENSTE<br />
Steigende Patientenzahlen in<br />
allen Aufgabenbereichen<br />
Dr. med. Alexander Zimmer<br />
Ärztlicher Leiter KPD, Chefarzt EPD<br />
Gut aufgestellt in einem<br />
dynamischen Feld<br />
Dr. med. Claudine Aeschbach<br />
Leitende Ärztin PDA<br />
Im <strong>2010</strong> verzeichneten sowohl die Kantonale Psychiatrische natürlich die Patientinnen und Patienten in den soma-<br />
Die Abhängigkeitserkrankungen sind ein sehr dynamisches gerichtet. Damit jedoch den immens wichtigen sozialen<br />
Klinik (KPK), die Externen Psychiatrischen Dienste (EPD), tischen Spitälern profitieren werden.<br />
Behandlungsfeld. Es gilt, neue Trends ständig wahrzuneh- und systemischen Begleitursachen und -folgen von Sucht-<br />
58 der Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienst (KJPD) wie<br />
men und in kurzer Zeit darauf zu reagieren. Aufgrund der erkrankungen weiterhin die angemessene Aufmerksamkeit 59<br />
auch der Psychiatrische Dienst für Abhängigkeitserkran- Alterspsychiatrie wächst am schnellsten<br />
steigenden Nachfrage und der seit Jahren bestehenden geschenkt wird, verbleibt die Fallführung – moderner das<br />
kungen (PDA) eine Zunahme der Patientenzahlen. Durch Die am stärksten steigenden Fallzahlen weist der demogra-<br />
Warteliste für den Eintritt in eine heroingestützte Be- «case-management» – bei den Sozialarbeitern, während<br />
das hohe Engagement aller Mitarbeitenden konnten wir phischen Entwicklung folgend erneut die Alterspsychiatrie<br />
handlung haben die Psychiatrischen Dienste für Abhän- die Ärzte für die Behandlung des psychiatrischen Teils<br />
dennoch, legt man die überaus positiven Rückmeldungen auf. In diesem Bereich ist die sehr gute Zusammenarbeit von<br />
gigkeitserkrankungen (PDA) ihr Angebot von 20 auf 25 der Suchtkrankheit, zum Beispiel mit Medikamenten,<br />
der Patientinnen und Patienten in den durchgeführten ambulant (EPD) und stationär (KPK) besonders hervorzu-<br />
Plätze aufgestockt. Mit der Übernahme der Leistungen im zuständig sind.<br />
Zufriedenheitsmessungen zugrunde, dem in uns gesetzten heben. Der Psychiatrische Dienst für Abhängigkeitserkran-<br />
Alkoholbereich haben sich die Neueintritte von Patienten<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der PDA<br />
Vertrauen auch in diesem sehr betriebsamen Jahr gerecht kungen ist bei der Behandlung von Suchterkrankungen<br />
mit einem Alkoholproblem am PDA von 2008 bis jetzt mehr eines der modernsten Behandlungszentren der Schweiz<br />
werden. Neben diesen erfreulichen Ergebnissen konnten dauernden konzeptionellen Wandlungen unterworfen,<br />
als verdreifacht. Immer mehr Menschen erfahren offenbar ist, die im Bereich der Abhängigkeitserkrankungen tätig<br />
auch Fortschritte in der fachlichen Weiterentwicklung der die er bestens meistert.<br />
von unserem umfassenden ärztlich-sozialarbeiterischen sind, und darauf können wir stolz sein.<br />
Aufgabenbereiche erzielt werden. Die Kantonale Psychi-<br />
Der Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienst führt<br />
Behandlungskonzept und vertrauen sich mit ihrem Proatrische<br />
Klinik schloss ihr Projekt «Neue therapeutische<br />
Strukturen» termingerecht und erfolgreich ab.<br />
seit Mai <strong>2010</strong> gemeinsam mit der Kinder- und Jugendpsychiatrischen<br />
Klinik der Universitären Psychiatrischen<br />
blem unserem Dienst an. Um den Behandlungsbedarf<br />
zu decken, bieten wir neue Therapiegruppen in diesem<br />
Die Medikamente für die Patienten werden vorbereitet.<br />
Die Externen Psychiatrischen Dienste erhielten <strong>2010</strong> Kliniken Basel (UPK) eine psychosomatisch-psychiatrische<br />
Behandlungsfeld an.<br />
als Bestätigung für ihre seit Jahren bestehende herausra- Station im Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB)<br />
gende Stellung an der Schnittstelle zwischen Psychiatrie und wird diese bewährte und für die Nordwestschweiz<br />
Kreative Lösungen bei Platzierungen<br />
und somatischer Medizin die von der FMH vergebene wichtige Zusammenarbeit in den neuen Räumlichkeiten<br />
Ein weiterer Bereich, der am PDA massiv gewachsen ist,<br />
Weiterbildungsermächtigung für den Schwerpunkttitel des UKBB ab Januar 2011 fortsetzen.<br />
ist die Behandlung von jugendlichen Patienten mit einem<br />
Konsiliar- und Liaisonpsychiatrie. Mit den Kantonsspitälern<br />
Mit PD Dr. Alain Di Gallo konnte für den KJPD ein<br />
Substanzproblem beziehungsweise die Beratung von<br />
Bruderholz und Liestal konnte zudem die Einbindung eines neuer Chefarzt gewonnen werden, der mit seinem the-<br />
Eltern und Schulen sowie Behörden (z.B. der Jugendan-<br />
Spitalpsychiaters in die Strukturen der beiden somatischen rapeutischen Profil ausgezeichnet zu uns passt. Die Kanwaltschaft),<br />
die mit diesen Jugendlichen in Kontakt sind.<br />
Spitäler vertraglich vereinbart werden. Damit wurde ein tonalen Psychiatrischen Dienste (KPD) haben damit in<br />
Hier sind wir nach wie vor die weit und breit einzige<br />
Primat der Folgeplanung II zum Psychiatriekonzept Basel- den vergangenen fünf Jahren den Generationenwechsel<br />
Suchtinstitution, die ein erfahrenes Team – unter der<br />
land umgesetzt, von dem alle Partner und insbesondere in den Leitungspositionen von EPD, PDA, KPK und KJPD<br />
Leitung von Oberarzt und Kinder- Jugendpsychiater Dr.<br />
vollzogen und sind mit ihren konzeptionell aufeinander<br />
Dominik Kamber – vorzuweisen hat. Am PDA können<br />
Beratung und Unterstützung für die Patienten bietet die Patientenadministration.<br />
abgestimmten Aufgabenbereichen sehr gut für die anstehenden<br />
Herausforderungen gerüstet. Dies ist gerade<br />
auch im Hinblick auf die von der Regierung geplante<br />
auch komplexe Fragestellungen wie zum Beispiel Platzierungen<br />
von Jugendlichen, die wortwörtlich «aus allen<br />
Nestern» gefallen sind, interdisziplinär angegangen und<br />
und von uns unterstützte Verselbständigung der KPD als<br />
kreative Lösungen dafür gefunden werden. Der PDA hat<br />
öffentlich-rechtliche Anstalt Psychiatrie Baselland von<br />
im letzten Jahr ein Jugendkonzept ausgearbeitet, das den<br />
grossem Vorteil.<br />
Anforderungen an die Behandlung dieser Patientengruppe<br />
Angesichts all der erfreulichen Entwicklungen konn-<br />
Rechnung trägt. Kinder und Jugendliche sind eben nicht<br />
te ich nach zweijähriger Amtszeit als Ärztlicher Leiter KPD<br />
einfach «kleine Erwachsene», die therapeutischen Wege<br />
den Stab mit gutem Gefühl turnusgerecht auf Anfang 2011<br />
insbesondere zu jugendlichen Patienten sind oft dornen-<br />
an den Chefarzt der KPK, Herrn Prof. Dr. Joachim Küchenreich.<br />
Es braucht viel Geschick von Seiten der Therapeuten,<br />
hoff, übergeben. Gleichwohl bedeutet die Tatsache, dass<br />
damit sich in der therapeutischen Beziehung das Vertrauen<br />
es uns noch nicht gelungen ist, die aus der Folgeplanung II<br />
der Jugendlichen einstellt.<br />
zum Psychiatriekonzept Baselland anstehenden Vorhaben<br />
Ebenfalls wurde ein Präventionskonzept erarbei-<br />
zu realisieren – eine zusätzliche Tagesklinik für das untere<br />
tet, in dem insbesondere die Früherfassung von Risiko-<br />
Baselbiet, die weitere Verstärkung der Alterspsychiatrie<br />
konsumenten einen wichtigen Bestandteil ausmacht.<br />
und die Möglichkeit die Patienten in Krisensituationen<br />
Den erhöhten Anforderungen an eine interdisziplinäre<br />
in ihrem gewohnten Umfeld intensiv zu betreuen – einen<br />
Zusammenarbeit wurde konzeptionell durch feste Be-<br />
Wermutstropfen. Alle Projekte liegen konzeptionell aushandlungsteams,<br />
die aus medizinischen und sozialarbeitegearbeitet<br />
vor und ich bewahre mir die Zuversicht, dass<br />
rischen Mitarbeitenden zusammengesetzt sind, Rechnung<br />
sie in den folgenden, wirtschaftlich hoffentlich wieder<br />
getragen. Immer mehr wird in der Suchtbehandlung der<br />
besseren Jahren umgesetzt werden können.<br />
Fokus auf die medizinisch-neuropsychiatrischen Aspekte
KANTONALE PSYCHIATRISCHE DIENSTE<br />
Die Privatabteilung der KPK<br />
Prof. Dr. med. Joachim Küchenhoff<br />
Chefarzt Kantonale Psychiatrische Klinik<br />
Die neuen therapeutischen<br />
Strukturen in der KPK<br />
Prof. Dr. med. Joachim Küchenhoff<br />
Chefarzt Kantonale Psychiatrische Klinik<br />
Schon lange war von verschiedenen Seiten im Kanton Basel- und psychopharmakologischen Therapie<br />
Die stationäre psychiatrische Behandlung ist – aus historisch nach dem stationären Entzug entwickelt. Wir wollen damit<br />
land der Wunsch geäussert worden, dass an der Kantonalen P Psychotherapeutische Einzel- und Gruppengespräche<br />
verständlichen Gründen – lange Zeit in Verruf gewesen. vor allem für die alkoholabhängigen Menschen eine – oft<br />
60 Psychiatrischen Klinik (KPK) Liestal eine Privatstation betrie- P Paar- und Familiengespräche<br />
Heute präsentiert sich die psychiatrische Klinik als eine so notwendige – Brücke bauen zwischen Entzug und lang- 61<br />
ben werden sollte. Im Schlussbericht zur Folgeplanung II P Gespräche mit dem Arbeitgeber, falls gewünscht<br />
therapeutische Institution, die Akut- und Krisenbehandfristiger Entwöhnung. Ausserdem werden wir, zusammen<br />
zum Psychiatriekonzept des Kantons Basel-Landschaft 2003 P Körperorientierte Gruppentherapie<br />
lungen, sozialpsychiatrische und psychotherapeutische mit Alterspatienten, die Patienten, die hirnorganisch durch<br />
wurde dementsprechend auch der Aufbau einer Privatsta- P Mal- und Gestaltungstherapie<br />
Ansätze gut miteinander verbindet. In der Kantonalen die Abhängigkeitserkrankung bleibend geschädigt sind,<br />
tion vorgesehen und im Jahr 2006 realisiert. Sie hat in der P Milieutherapie (Bezugspersonengespräch,<br />
Psychiatrischen Klinik (KPK) legen wir besonderen Wert auf einer Abteilung schwerpunktmässig behandeln.<br />
Zwischenzeit ein neues Konzept erhalten, hat sich in den Abteilungsversammlung, Freizeitaktivitäten,<br />
auf die therapeutische Grundhaltung, die sich in der Ar-<br />
Eine neue spezialisierte Abteilung widmet sich der<br />
Kontext der KPK gut eingefügt und sich bewährt.<br />
Teerunden etc.)<br />
beit in und an der therapeutischen Beziehung bewähren Behandlung von Patienten mit Persönlichkeitsstörungen,<br />
Die Privatabteilung ist eine offen geführte psychi- P Komplementärmedizinische Behandlungen (Wickel,<br />
muss. Wir berücksichtigen die Vernetzung mit der sozialen die zusätzlich zur Persönlichkeitsstörung auch Abhängigatrisch-psychotherapeutische<br />
Akutstation mit 16 Betten Phytotherapie, Massage etc.)<br />
Lebenswelt und mit den vor- und nachbehandelnden keitserkrankungen haben können.<br />
für halbprivat oder privat versicherte Patientinnen und P Theater- und Musikgruppen<br />
Institutionen im Behandlungsnetzwerk und behandeln<br />
Für die affektiven Störungen ist die Privatabteilung<br />
Patienten. Das ist die eine Besonderheit: die Abteilung P Entspannungsverfahren<br />
unsere Patienten nach dem aktuellen medizinischen und bereits jetzt ein Schwerpunkt. Eine der offenen Akutabtei-<br />
ist darauf vorbereitet, auch in schweren Krisen und Not- P Gedächtnistraining<br />
psychopharmakologischen Wissen.<br />
lungen hat diesen Schwerpunkt für die Krisenintervention<br />
lagen zu helfen. Als diagnose-spezifische Schwerpunkte P Beratung durch den Sozialdienst (Finanzen, Wohnen,<br />
Unser Projekt «Neue therapeutische Strukturen und die Kurzzeitpsychotherapie depressiver Störungen<br />
behandeln wir neben fast dem ganzen Spektrum psychi- Arbeit, Versicherung etc.)<br />
der KPK» hat auf der guten Tradition der Klinik ebenso übernommen. Ganz neu ist ein spezialisiertes Angebot,<br />
atrischer Erkrankungen Patientinnen und Patienten mit P Sport (Krafttraining, Pilates, Nordic Walking etc.)<br />
aufgebaut, wie es sich den neuen Anforderungen stellt. nämlich eine Psychotherapiestation für ältere Menschen<br />
depressiven Störungen und alterspsychiatrischen Leiden. P Seelsorgerische Gespräche auf Wunsch<br />
Neu entwickelt wurden Querschnittsangebote, die allen über 60 Jahren, die an affektiven Störungen leiden.<br />
Wir sind mittlerweile auch darauf vorbereitet – das ist Eine grosszügige und komfortable Ausstattung gestattet<br />
Abteilungen zugute kommen, und die Abteilungsprofile,<br />
Gemeinsam mit dem Kinder- und Jugendpsychi-<br />
eine weitere Besonderheit – Behandlungen in englischer es den Patienten, sich wohl zu fühlen und sich auf die<br />
die neu definiert wurden.<br />
atrischen Dienst (KJPD) werden nach wie vor auf einer<br />
Sprache durchzuführen.<br />
Therapie zu konzentrieren. Die regelmässigen Patienten-<br />
Akutabteilung Jugendliche und Erwachsene behandelt.<br />
Wie überall in der KPK legen wir auch in der Privatbefragungen zeigen, wie sehr die Hotellerie geschätzt<br />
Querschnitts- oder transversale Angebote<br />
Es bot sich an, diese gemeinsam geführte Abteilung im<br />
abteilung besonderes Gewicht auf das intensive psycho- wird, die einen Service einschliesst, wie man ihn von gut<br />
Wir sind auf dem besten Weg, ein migrantenfreundliches Sinne eines Schwerpunkts in besonderer Weise auf die<br />
therapeutische Gespräch. Mit jedem Patienten und jeder geführten Hotels kennt.<br />
Krankenhaus zu werden und das entsprechende Zertifi- Bedürfnisse ersterkrankter psychotischer Patienten aus-<br />
Patientin vereinbaren wir einen individuell angepassten<br />
Die Privatabteilung ist etwas Besonderes – und doch<br />
kat «migrant friendly hospital» zu erwerben. Wir haben zurichten. Nicht nur manche Ersterkrankten, sondern auch<br />
Behandlungsplan. Die Behandlungsangebote des therapeu- gehört sie ganz zur Klinik; die Patienten und Patientinnen<br />
besondere Aufmerksamkeit darauf verwendet, Patienten viele längerfristig und oft sehr schwer erkrankte Menschen<br />
tischen Teams sind in ihrer Vielfalt die dritte Besonderheit können sich auf die Abteilung zurückziehen, können aber<br />
aus anderen Sprach- und Kulturkreisen gleichberechtigt mit schizophrenen Symptomen brauchen intensivere<br />
und umfassen neben der selbstverständlichen somatischen auch am sozialen Leben der Klinik teilnehmen.<br />
und gleich gut zu versorgen. Wir haben Konzepte für den Hilfen. Deshalb setzen sich zwei Abteilungen zum einen<br />
therapeutischen Umgang mit selbstverletzendem Verhalten für die postakute Behandlung und zum anderen für die<br />
Der Roomservice bereitet den Tisch für das Mittagessen vor.<br />
entwickelt, das bei vielen Krankheitsbildern vorkommen<br />
kann und immer mit grossem Leid verbunden ist. Die<br />
längerfristige psychosoziale Wiedereingliederung von<br />
Patienten mit schizophrenen Störungen ein.<br />
Angehörigenarbeit ist ein drittes Querschnittsgebiet,<br />
In der Alterspsychiatrie sind im Akutbereich der<br />
das in der KPK immer sehr ernst genommen worden ist; Schwerpunkt Behandlung der dementiellen Störungen und<br />
deshalb haben wir die Kooperation mit den Angehörigen der Schwerpunkt für die nicht-dementiellen alterspsychi-<br />
weiter vertieft.<br />
atrischen Leiden in je einer Abteilung repräsentiert. Der<br />
Langzeitbereich der Alterspsychiatrie bleibt erhalten.<br />
Die Spezialisierung der Abteilungen<br />
Die KPK hat einen besonderen Ruf als therapiein-<br />
Die Abteilungsprofile haben wir im Jahre <strong>2010</strong> in vier tensive Klinik, die Sozialpsychiatrie und Psychotherapie<br />
Behandlungslinien aufgebaut, und zwar im Bereich der gleichermassen ernst nimmt. Diesem Ruf wird sie durch<br />
Abhängigkeitsstörungen, der affektiven Leiden, der schi- die Spezialisierung ihrer Angebote gerecht. Ausserdem<br />
zophrenen Erkrankungen und der Alterspsychiatrie. Dabei bereitet sie sich als moderne Psychiatrie gut auf die He-<br />
haben wir Schwerpunktprogramme auf den Abteilungen,<br />
die neben diesen Schwerpunkten noch andere Aufgaben<br />
wahrnehmen, von spezialisierten Angeboten, auf die die<br />
Abteilung sich insgesamt ausrichtet, unterschieden.<br />
Für die Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen<br />
haben wir zusätzlich zu den bewährten Behandlungen neu<br />
als Schwerpunkt eine vierwöchige Motivierungstherapie<br />
rausforderungen der nächsten Jahre vor.
KANTONALE PSYCHIATRISCHE DIENSTE<br />
Ein viertel Jahrhundert<br />
im Dienst des KJPD Dr. med. Emanuel Isler<br />
Chefarzt Kinder- und Jugend-<br />
psychiatrischer Dienst 1984 bis <strong>2010</strong><br />
20 Jahre Windspiel – ein<br />
Wohnheim wird erwachsen<br />
Peter Frei, Leiter Wohnen & Arbeiten;<br />
Leiter Unternehmensentwicklung<br />
Rahel Peter Grassi, Leiterin Wohnheim Windspiel<br />
Der Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienst (KJPD) ist ein Abklärung und längerfristige Behandlungen psychiat-<br />
Am 1. April <strong>2010</strong> feierte das Wohnheim Windspiel seinen die Ausstellung der eigenen Bilder im Wohnheim einer<br />
moderner, personell angemessen dotierter Dienst. Mehr rischer und psychosomatischer Erkrankungen an. Die vom<br />
20. Geburtstag. In der Schweiz hat es Pioniergeschichte der Höhepunkte im Jubiläumsjahr.<br />
62 als 60 Ärztinnen, Ärzte, Psychologinnen und Psychologen KJPD geführte kleine «Jugendabteilung» der Kantonalen<br />
geschrieben. Als am 1. April 1990 die Türen des Wohnheims<br />
Das Wohnheim Windspiel ist in den letzten zwanzig 63<br />
sowie Sekretärinnen teilen sich 46 Vollzeitstellen. Die Ver- Psychiatrischen Klinik (KPK) deckt ebenfalls ein regionales<br />
geöffnet wurden, ist eine neue Epoche in der Betreuung Jahren erwachsen geworden und geniesst den Ruf als besorgung<br />
der Kinder und Jugendlichen im Kanton erfolgt Bedürfnis nach kurzfristigen Aufenthalten für Jugendliche<br />
von schwerst geistig behinderten Menschen eingeläutet sonders tragfähiges Heim mit qualifizierten Mitarbeitenden.<br />
in drei regionalen Polikliniken sowie drei Stationen. Dazu mit schwerer Fremd- oder Selbstgefährdung ab.<br />
worden. Noch nie zuvor waren in der Schweiz geistig Es nimmt vermehrt behinderte Menschen auf, die nebst der<br />
kommen private Praxen. Die Zahl psychisch belasteter<br />
Die laufende Fortentwicklung des KJPD ist dem<br />
behinderte Menschen aus einer psychiatrischen Klinik geistigen Behinderung auch eine psychische Störung mit<br />
jugendlicher Patientinnen und Patienten hat im Lauf der Engagement und den Initiativen vieler Mitarbeiterinnen<br />
ausgegliedert und in ein Heim mit heilpädagogischer Be- erhöhtem Aggressionspotenzial mitbringen und daher in<br />
Jahre stark zugenommen.<br />
und Mitarbeiter, ehemaliger und solcher, die noch am<br />
treuung und Pflege übersiedelt worden. Die Platzierung von privaten Institutionen nicht aufgenommen werden. Geistig<br />
Das Angebot des KJPD ist umfassend und differen- KJPD und in den Kantonalen Psychiatrischen Diensten<br />
geistig behinderten Menschen in psychiatrischen Kliniken behinderte Menschen dürfen neben heilpädagogischer<br />
ziert und basiert auf neusten wissenschaftlichen Erkennt- (KPD) arbeiten, zu verdanken. Sie wäre aber nicht denk-<br />
wurde in der Folge als grundsätzlich falsch angesehen. Die auch psychiatrische Unterstützung in Anspruch nehmen.<br />
nissen. Ein Beispiel dafür ist die neuropsychologische bar ohne entsprechende Rahmenbedingungen, die die<br />
Erkenntnis, dass ein Wohnheim der adäquate Lebensraum Um die persönlichen Ressourcen der Bewohnerinnen und<br />
Abteilung, die eng mit dem Universitäts-Kinderspital Voraussetzungen dafür bilden. Mit dem Psychiatriekon-<br />
für diese Menschen darstellt, setzte sich durch. Geistige Bewohner optimal zu nutzen, muss eine interdisziplinäre<br />
beider Basel (UKBB) zusammenarbeitet. Eine immer gröszept und seinen beiden Folgeplanungen, die politisch,<br />
Behinderung wird heute als Lebensbedingung anerkannt Zusammenarbeit im Vordergrund stehen.<br />
sere Bedeutung gewinnt auch das Forensik-Angebot. Die gesellschaftlich und fachlich breit abgestützt sind, wurde<br />
und nicht mehr als Krankheit betrachtet.<br />
Die Aufgabe des Fachpersonals ist es, die Bewohne-<br />
Psychotherapiestation für junge Frauen mit Essstörungen dieser Rahmen geschaffen.<br />
Das Wohnheim Windspiel bietet 26 Bewohnerinnen rinnen und Bewohner auf dem Weg zur grösstmöglichen<br />
ist eine schweizerische Pionierleistung – die Patientinnen<br />
Der Autor dankt den Mitarbeiterinnen und Mitar-<br />
und Bewohnern in fünf Wohngruppen möglichst norma- Selbstbestimmung zu begleiten. Die Interessen der Bewoh-<br />
stammen aus dem ganzen Land.<br />
beitern des KJPD, der KPD und der Volkswirtschafts- und<br />
lisierte Lebensbedingungen mit optimalen Entwicklungsnerinnen und Bewohner und deren Rechte stehen dabei<br />
Die mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie Basel- Gesundheitsdirektion (VGD) für das entgegengebrachte<br />
möglichkeiten und Schutz vor Ausgrenzung. Die qualifizierte im Zentrum des agogischen Handelns. Als Institution der<br />
Stadt (KJPK) gemeinsam geführte psychiatrisch-psychoso- Vertrauen, das er während der 25 Jahre als Chefarzt unein-<br />
und stark individualisierte, heilpädagogische Betreuung und Kantonalen Psychiatrischen Dienste Basel-Landschaft hat<br />
matische Abteilung im Universitäts-Kinderspital beider Basel geschränkt erfahren durfte, und wünscht seinem Nachfol-<br />
Förderung ermöglichte es den Bewohnerinnen und Bewoh- das Wohnheim Windspiel ausgezeichnete Voraussetzungen,<br />
(UKBB) fungiert als regionale Drehscheibe für stationäre ger PD Dr. Alain Di Gallo die gleichen guten Bedingungen,<br />
nern, wertvolle Entwicklungsschritte zu machen sowie den die heutigen und kommenden Herausforderungen erfolg-<br />
Kriseninterventionen und Notfallaufnahmen und bietet die er selbst stets angetroffen hat.<br />
Abbau von Stereotypien und Verhaltensauffälligkeiten.<br />
Gewisse Einschränkungen der Bewohnereich<br />
zu meistern und sich weiterzuentwickeln.<br />
Die Vorbereitungen fürs Mittagessen laufen auf Hochtouren.<br />
rinnen und Bewohner bleiben aber weiterhin<br />
bestehen z.B. in der verbalen Kommunikation.<br />
Deshalb ist die «Unterstützte Kommunikation»<br />
nicht nur allgemein in der heilpädagogischen<br />
Arbeit, sondern auch im Wohnheim Windspiel<br />
nicht mehr wegzudenken. Verschiedene Kommunikationshilfen<br />
werden angewandt, damit<br />
die Betroffenen vermehrt und leichter kommunizieren<br />
können. Dies sind zum Beispiel<br />
einfache Gebärden, Wort- oder Bilderkarten zur<br />
Visualisierung der Tagesabläufe. Um Bedürfnisse<br />
leichter formulieren zu können, kommen auch<br />
elektronische Sprachausgabegeräte zum Einsatz.<br />
Diese Kommunikationshilfen tragen wesentlich<br />
dazu bei, aggressive Verhaltensweisen der Bewohnerinnen<br />
und Bewohner zu reduzieren.<br />
Das Wohnheim Windspiel bietet aber<br />
nicht nur Wohn- und Lebensraum. Die im Jahr<br />
2009 sanierte Förderstätte bildet die Arbeitswelt<br />
der Bewohnerinnen und Bewohner. Hier finden<br />
sie eine sinnvolle Beschäftigung. Sie bearbeiten<br />
Holz, weben Teppiche oder malen Bilder. Die<br />
entstandenen Werke werden periodisch auf<br />
dem Liestaler Markt verkauft. Sicherlich war<br />
Therapeutin und Bewohnerin beim Filzen.
KANTONALE PSYCHIATRISCHE DIENSTE<br />
Vor der Einführung der<br />
neuen Spitalfinanzierung<br />
Portrait KPD<br />
Organisation<br />
Alex Lind, Leiter Finanzen & Informatik (links)<br />
Die Kantonalen Psychiatrischen Dienste (KPD) gewähr- Geschäftsleitung<br />
Hans-Peter Ulmann, Direktor<br />
leisten – in Kooperation mit anderen öffentlichen und pri- Direktor<br />
vaten Institutionen und diese ergänzend – die umfassende Hans-Peter Ulmann,<br />
psychiatrische Versorgung des Kantons Basel-Landschaft Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />
64<br />
Was ändert, was bleibt?<br />
Am 1. Januar 2012 wird die neue Spitalfinanzierung für die<br />
stationäre Behandlung in Kraft treten. Die Krankenversicherungen<br />
werden künftig einen Anteil von maximal 45 Prozent<br />
der anrechenbaren Betriebskosten tragen. Die öffentliche<br />
Hand wird mindestens einen Anteil von 55 Prozent finanzieren.<br />
Klinikangebote bereits qualitativ erneuert. Aber auch deren<br />
Preis muss stimmen. Eine permanente Aufgabe der KPD ist<br />
es, die Kosten weiter zu optimieren, damit sie auch künftig<br />
konkurrenzfähig bleiben.<br />
Für die ambulanten Leistungen inklusive der tagesklinischen<br />
Versorgung gilt weiterhin die monistische Fi-<br />
für alle Altersstufen. Der Auftrag umfasst auch Prävention<br />
und Rehabilitation, denn Integration der psychisch Kranken<br />
in die Gesellschaft bildet ein vorrangiges Ziel. Auch<br />
erfüllen die KPD wichtige Funktionen der praktischen<br />
Berufsbildung.<br />
Die Kantonale Psychiatrische Klinik (KPK) übernimmt die<br />
Ärztlicher Leiter<br />
Alexander Zimmer, Dr. med., Chefarzt EPD<br />
Weitere Mitglieder der Geschäftsleitung<br />
Paul Bächtold,<br />
Leiter Pflegedienst KPK<br />
65<br />
Man spricht von einer dual-fixen Finanzierung. Ein Investinanzierung. Die bedeutet, dass diese Leistungen durch die<br />
gesamte stationäre psychiatrische Versorgung: Aufnahmen Peter Frei, lic. phil.,<br />
tionszuschlag in noch unbekannter Höhe auf den Basistarif Krankenversicherungen zu 100% gedeckt sein müssen.<br />
rund um die Uhr – auch von zwangseingewiesenen Per- Leiter Unternehmensentwicklung,<br />
soll die Finanzierungskosten und den Unterhalt der Anlagen<br />
sonen –, Abklärungen und Akutbehandlungen, Krisenin- Leiter Wohnen und Arbeiten<br />
abdecken. Zur Diskussion steht auch ein Zuschlag für die Aus- Offene Fragen<br />
terventionen, Entzüge und Rehabilitationen. Jugendliche Alain Di Gallo, PD Dr. med.,<br />
bildungskosten von Spitälern und Kliniken. Im Unterschied zu Die Verhandlungen zwischen den Krankenversicherern und<br />
werden in Zusammenarbeit mit dem KJPD behandelt. Chefarzt KJPD seit 1. 1. 2011<br />
heute werden zudem ab 2012 nicht nur öffentlich-rechtliche<br />
Spitäler auf dieser Basis finanziert, sondern auch private<br />
Spitäler und Kliniken, die auf den kantonalen Spitallisten<br />
stehen. Die bisherige pauschale Defizitdeckung durch die<br />
öffentliche Hand entfällt auch für die öffentlichen Spitäler.<br />
den KPD über die Klinik- und Tageskliniktarife stehen noch<br />
bevor. Das Resultat der Verhandlungen wird darüber entscheiden,<br />
ob die KPD die Menge und Qualität ihrer Leistungen<br />
auch in Zukunft erbringen können oder ob diese angepasst<br />
werden müssen.<br />
Die Externen Psychiatrischen Dienste (EPD) sind zuständig<br />
für die ambulante und tagesklinische Versorgung<br />
von Erwachsenen: Abklärungen und Behandlungen,<br />
Notfallbereitschaft-, Liaison- und Konsiliardienst an somatischen<br />
Spitälern sowie Alters- und Pflegeheimen,<br />
Emanuel Isler, Dr. med.,<br />
Chefarzt KJPD bis 31.12.<strong>2010</strong><br />
Joachim Küchenhoff, Prof. Dr. med.,<br />
Chefarzt KPK<br />
Für die Psychiatrie wird an Stelle von Fallpreispauschalen<br />
Die Kantone schliessen mit den Leistungserbringern<br />
Kriseninterventionen, sozialpsychiatrische Behandlungen Alex Lind, lic. rer. pol.,<br />
(DRG) unter dem Namen TARPSY ein neues Tarifsystem auf zudem Vereinbarungen über die gemeinwirtschaftlichen und<br />
und Gutachten. Der Psychiatrische Dienst für Abhängig- Leiter Finanzen & Informatik<br />
der Basis von differenzierten Tagespauschalen ausgearbeitet, weiteren besonderen Leistungen ab, die von den Krankenkeitserkrankungen<br />
(PDA) ist zuständig für die Versor- Regine Meyer, dipl. phil. II,<br />
das per 2014 oder 2015 eingeführt werden soll.<br />
versicherern nicht finanziert werden. In den KPD sind dies<br />
gung von Abhängigen von psychotropen Substanzen und Leiterin Personal<br />
Ab dem Jahr 2012 gilt die freie Spitalwahl über die<br />
Kantonsgrenzen hinaus auch für Patientinnen und Patienten<br />
der allgemeinen Grundversicherung. Dies unter der<br />
Voraussetzung, dass die ausserkantonale Behandlung nicht<br />
insbesondere Leistungen der ambulanten Dienste wie Prävention,<br />
Notfallversorgung, Kinderschutzarbeit, Behandlungen<br />
mit Einbezug von Dolmetschern, Betreuung von Patienten<br />
zu Hause, Zusammenarbeit mit Angehörigen und einbezo-<br />
Glücksspielen: Abklärungen und Behandlung, Prävention<br />
und kontinuierliche Betreuung der Abhängigen sowie<br />
Beratung der Angehörigen. Sie stellt die Indikation für<br />
Substitutionen und stationäre Therapien. Sie führt über-<br />
Freddy Stocker,<br />
Leiter Logistik<br />
Leitende Ärztinnen und Ärzte<br />
mehr kostet, als jene im Wohnkanton. Damit die KPD auch genen Helfenden etc. Dank der gut ausgebauten ambulanten<br />
dies am Standort Reinach die heroingestützte Behandlung Claudine Aeschbach, Dr. med.,<br />
ausserkantonal konkurrenzfähig sein werden, wurden die Versorgung kann die Zahl der Psychiatriebetten im Kanton<br />
(HeGeBe) durch. Der PDA ist den EPD angegliedert. Der Leitende Ärztin, PDA<br />
Täglich wird für Sauberkeit gesorgt.<br />
Basel-Landschaft im Vergleich mit andern Kantonen sehr tief<br />
gehalten werden. Würde inskünftig auf die ambulanten und<br />
zum Teil nicht verrechenbaren Leistungen verzichtet, müsste<br />
mit weitreichenden finanziellen Folgen für den Kanton gerechnet<br />
werden. Es käme zu mehr stationären Aufenthalten,<br />
unsere bereits voll belegte Klinik müsste erweitert werden<br />
oder die Leistungen müssten in andern Kantonen teurer<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienst (KJPD) ist<br />
zuständig für die psychiatrische Versorgung von Kindern<br />
und Jugendlichen: Notfall-, Liaison- und Konsiliardienst,<br />
Abklärungen und Behandlungen, Kriseninterventionen<br />
und Gutachten. Der KJPD führt drei Polikliniken sowie drei<br />
stationäre Einrichtungen. Die Fachstelle für Psychiatrische<br />
Rehabilitation (FPR) ist zuständig für die Entwicklung<br />
Philipp Eich, Dr. med.,<br />
Leitender Arzt, Bereich II / Allgemeinpsychiatrie KPK<br />
Harald Gregor, Dr. med.,<br />
Leitender Arzt Bereich III / Alterspsychiatrie KPK<br />
Jörg Wanner, Dr. med.,<br />
Leitender Arzt Bruderholz / Münchenstein EPD<br />
eingekauft werden, andere kantonale Institutionen wie Si-<br />
der rehabilitativen Versorgung und für die Entwicklung Die Standorte<br />
cherheits-, Sozial- und Bildungsinstitutionen würden mehr<br />
des rehabilitativen Faches zur Förderung der Integration Liestal: KPK, FPR, Wohnheim Windspiel, AuB,<br />
beansprucht, es gäbe mehr Arbeitsausfälle von Patienten,<br />
und Lebensqualität psychisch kranker Menschen. Die FPR<br />
EPD, PDA, KJPD, Verwaltung<br />
Sozialhilfe- und Eingliederungsmassnahmen würden zuneh-<br />
ist der KPK angegliedert. Der Aufgabenbereich Wohnen Bruderholz: EPD, KJPD<br />
men usw. Die Vereinbarung zwischen dem Kanton und den<br />
und Arbeiten umfasst die drei Institutionen Wohnheim Münchenstein: EPD, PDA<br />
KPD ist noch offen. Sie wird darüber entscheiden, ob bzw.<br />
Windspiel, Wohnheim Wägwiiser und Arbeit und Beschäf- Reinach: PDA<br />
wie das bewährte Psychiatriekonzept Basel-Landschaft in<br />
tigung: Das Wohnheim Windspiel bietet erwachsenen <strong>Laufen</strong>: PDA, KJPD<br />
Zukunft umgesetzt werden kann.<br />
Menschen mit geistiger Behinderung, die keine anderen Niederdorf: Wohnheim Wägwiiser<br />
Die KPD haben das in ihrem Einfluss Stehende getan,<br />
um sich auf 2012 vorzubereiten. Unsere Leistungen sind<br />
Eingliederungsmöglichkeiten haben, einen möglichst<br />
adäquaten Lebensraum an. Das Wohnheim Wägwiiser<br />
Glossar<br />
AuB Arbeit und Beschäftigung<br />
konkurrenzfähig und den zukünftigen Herausforderungen<br />
im psychiatrischen Versorgungsumfeld gewachsen. Die<br />
Leistungen der KPD werden somit auch weiterhin für Patienten<br />
und Krankenversicherer attraktiv sein, wenn der dafür<br />
bietet psychisch behinderten Erwachsenen eine zeitlich<br />
unbefristete und professionell betreute Wohnform an.<br />
Arbeit und Beschäftigung (AuB) bietet innerhalb und<br />
ausserhalb der KPD Mitarbeitenden mit psychischer Be-<br />
EPD<br />
FPR<br />
KJPD<br />
KPD<br />
KPK<br />
Externe Psychiatrische Dienste<br />
Fachstelle für Psychiatrische Rehabilitation<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst<br />
Kantonale Psychiatrische Dienste<br />
Kantonale Psychiatrische Klinik<br />
benötigte Preis bezahlt wird.<br />
hinderung Arbeit, Integration und Förderung an.<br />
PDA Psychiatrischer Dienst für Abhängigkeitserkrankungen
KANTONALE PSYCHIATRISCHE DIENSTE<br />
Zahlen und Fakten zum Jahr <strong>2010</strong><br />
Finanzielles Ergebnis<br />
und Büros geführt. Die entsprechende Landratsvorlage zur<br />
«Migrant Friendly Hospital» MFH<br />
Personelles<br />
Mit dem Ergebnis der KPD von 34 538 957 Franken konnte Aufstockung des Büro- und Werkstattgebäudes und damit<br />
Im Rahmen des Projektes wurden Verbesserungsmassnah- Pensionierung Emanuel Isler, Chefarzt KJPD<br />
66 das Globalbudget um 2 848 718 Franken unterschritten zur Schaffung der dringend benötigten Räumlichkeiten<br />
men im Bereich der Dolmetscherdienste, der Patienten- Nach über 25 Jahren erfolgreicher Tätigkeit als Chefarzt 67<br />
werden. Im Vergleich zum Vorjahr ist der globale Staats- wurde am 25. März <strong>2010</strong> vom Landrat genehmigt (Vorlage<br />
zufriedenheitsumfrage und der Mitarbeitendenschulung des KJPD ging Dr. Emanuel Isler Ende <strong>2010</strong> in Pension.<br />
beitrag um 3,5% tiefer ausgefallen, obwohl der Gesamt- Nr. 2009/350). Das neue Geschoss befindet sich im Bau und<br />
bezüglich transkultureller Psychiatrie umgesetzt. Das Ziel Während vieler Jahre war er auch als ärztlicher Leiter der<br />
aufwand um 1 585 142 Franken bzw. 1,6% angestiegen kann den Nutzerinnen und Nutzern voraussichtlich im Mai<br />
des Projektes, bestehende Kompetenzen und Ressourcen KPD tätig. Seinem Nachfolger, PD Dr. Alain Di Gallo, übergibt<br />
ist. Die Auswirkungen der Lohnklage des diplomierten 2011 übergeben werden.<br />
zu erweitern, um die Chancengleichheit und Nachhaltig- er einen modernen kinder- und jugendpsychiatrischen<br />
Pflegepersonals gegen den Kanton betrug 4 511 323 Frankeit<br />
der Behandlung von Migrantinnen und Migranten zu Dienst (siehe Artikel Dr. E. Isler, Seite 62).<br />
ken und ist im Zahlenteil des Geschäftsberichtes separat Landratsvorlage Sanierung und Erweiterung der Gebäu-<br />
verbessern, wurde erreicht. Das Projekt wurde mit der Mit-<br />
ausgewiesen. In allen Aufgabenbereichen verzeichneten de der KPD am Standort Liestal – Projektierungskredit<br />
gliedschaft in der MFH Sektion Schweiz abgeschlossen. Umsetzung der Vereinbarung betreffend Lohnklage<br />
wir mehr Patientinnen und Patienten als im Vorjahr, im für einen zweistufigen Architekturwettbewerb<br />
der Pflegemitarbeitenden DNII<br />
Durchschnitt +8,9%, neu 9287 Fälle. Zudem war in der KPK Zum einen besteht ein grosser Sanierungs- und Modernisie-<br />
Einführung eines Internen Kontrollsystems (IKS) Der Regierungsratsbeschluss wurde in Koordination mit den<br />
mit 97,1% durchgehend eine sehr hohe Bettenbelegung rungsbedarf im Haus D, das vom Bereich Alterspsychiatrie<br />
Die Gewichtung der internen Kontrollsysteme und der Re- Kantonsspitälern und den weiteren involvierten Stellen um-<br />
zu verzeichnen. Die Erträge konnten um 2 817 935 Franken der Klinik sowie von den EPD genutzt wird, zum anderen<br />
vision wird auf Grund des neu definierten Finanzhaushaltsgesetzt und sämtliche bis ins Jahr 2004 zurückreichenden<br />
bzw. 4,7% gesteigert werden.<br />
im Haus B der KPK sowie an den Gebäuden des KJPD und<br />
gesetzes künftig stärker. Die KPD haben das bestehende Lohnnachzahlungen termingerecht ausgeführt.<br />
des PDA in Liestal. Des Weiteren führt die Schliessung<br />
IKS überprüft. Als Folge wurde ein Internes Kontrollsystem<br />
Projekte aus der Folgeplanung II zum Psychiat- der von der Folgeplanung II aufgedeckten Lücken in der<br />
nach COSO (Committee of Sponsoring Organizations of 21 neue Ausbildungsplätze<br />
riekonzept<br />
Alterspsychiatrie zu zusätzlichem Raumbedarf. Der grosse<br />
the Treadway Commission) für das finanzielle Reporting Im Jahr <strong>2010</strong> wurden 21 zusätzliche Ausbildungsplätze<br />
Projekt «Neue therapeutische Strukturen der KPK» Sanierungsbedarf der Gebäude Gold- und Silberbrunnen<br />
erarbeitet und eingeführt.<br />
sowie ein spezielles Angebot für Quereinsteiger/innen<br />
Es wurden spezialisierte Abteilungen und Therapieschwer- (Baujahre 1968 und 1970), des PDA Wiedenhubstrasse<br />
mit familiärem Hintergrund geschaffen.<br />
punkte entwickelt und aufgebaut. Die Mitarbeitenden (Baujahr 1919), von Haus B der Klinik (Baujahr 1974) sowie<br />
TarPsy<br />
haben den Transformationsprozess aktiv begleitet. Sie von Haus D (Baujahr 1894; Teilsanierung von 1989 – 1994)<br />
Die KPD beteiligen sich seit <strong>2010</strong> am eidgenössischen Veranstaltungen /Anlässe<br />
wurden durch entsprechende Schulungen auf die neuen ist unbestritten. Für die geplanten Bauvorhaben wurden<br />
Projekt TarPsy (Zusammenführung der beiden Projekte Auch <strong>2010</strong> fanden wieder verschiedene Veranstaltungen<br />
Aufgaben vorbereitet. Das Ziel des Projektes, die Ange- der VGD Landratsvorlagen zum Thema Alterspsychiatrie,<br />
Psysuisse und P-Tar), in welchem eine leistungsbezogene statt. Eine Auswahl:<br />
bote der KPK – auch im Hinblick auf die nach 2012 zu Ersatzneubauten für den KJPD sowie den PDA überge-<br />
Abgeltung für stationäre Behandlungen der Psychiatrie,<br />
erwartenden gesundheitsökonomischen Veränderungen ben. In Absprache mit der VGD wurde entschieden, die<br />
ausgehend von differenzierten Tagespauschalen, erar- P 20-jähriges Bestehen des Wohnheims Windspiel<br />
– neu auszurichten und differenziert zu strukturieren, einzelnen Bauvorhaben im Rahmen einer Gesamtplanung<br />
beitet wird und gestalten als Pilotinstitution das künftige Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Wohnheims<br />
wurde vollumfänglich erreicht (siehe Artikel Prof. Dr. J. mit der Option, die geplanten Bauprojekte in Etappen<br />
Finanzierungsmodell aktiv mit.<br />
Windspiel fand am 6. Juni <strong>2010</strong> ein viel besuchter Tag der<br />
Küchenhoff, Seite 61).<br />
umzusetzen, zusammenzufassen und dem Landrat in<br />
offenen Tür statt. Im Oktober stellten die Bewohnerinnen<br />
einem mehrstufigen Verfahren zu unterbreiten. Die ver-<br />
KOM2012<br />
und Bewohner in einer Kunstausstellung ihre eigenen<br />
Spitalpsychiatrieteams an den Kantonsspitälern Liestal schiedenen Bauvorhaben wurden von den KPD in der<br />
Die Telefonanlage der KPD erreicht im 2011 ihr «End of Bilder der Öffentlichkeit vor.<br />
und Bruderholz<br />
entsprechenden Landratsvorlage zusammengefasst. Die<br />
life». Zur Sicherstellung einer hochverfügbaren, modernen<br />
An den somatischen Kantonsspitälern Bruderholz (KSB) VGD hat aus finanziellen Erwägungen jedoch entschieden,<br />
Sprachkommunikation muss die Anlage bis am 31.12. 2011 P Tag der Kranken<br />
und Liestal (KSL) wird die Erfassung und Behandlung die Vorlage nicht an den Landrat zu überweisen.<br />
durch eine moderne Voice over IP-Anlage ersetzt werden. Im Am Tag der Kranken im März, der unter dem Motto «Mut-<br />
von psychiatrischen Leiden bei somatisch erkrankten<br />
Jahr <strong>2010</strong> wurde ein Vorprojekt durchgeführt mit dem Ziel, ter / Vater krank – wie geht es den Kindern» stand, fanden<br />
und hospitalisierten Menschen durch Mitarbeitende der Weitere wichtige Projekte<br />
der Verlagerung von Datenverkehr, Sprachkommunikation verschiedene Aktivitäten des KJPD statt.<br />
EPD verbessert. Der Betrieb im KSB wurde vertraglich per Gemeinsame psychosomatische Abteilung für Kinder<br />
und Lokalisierung (inkl. Alarmierung) gerecht zu werden<br />
1. 1. <strong>2010</strong> geregelt. Ein Oberarzt mit 25% Liaisondienst hat und Jugendliche<br />
und diese auf ein gemeinsames Netzwerk zu überführen. P 3. Fachsymposium der KPK<br />
seine Tätigkeit aufgenommen. Im KSL wurde der Vertrag Die durch den KJPD des Kantons Basel-Landschaft geführte<br />
Das Projekt wird im Jahr 2011 weitergeführt.<br />
Im November <strong>2010</strong> hat das Symposium zum Thema «Körper-<br />
per 1. 1. 2011 unterzeichnet. Hier ist ebenfalls ein Oberarzt psychosomatische Abteilung mit Standort UKBB Brudererleben<br />
und Identität» rund 200 Fachleute angezogen.<br />
in einem 25% Liaisondienst tätig.<br />
holz und die durch die Kinder- und Jugendpsychiatrische<br />
Grössere Instandsetzungsprojekte<br />
Klinik des Kantons Basel-Stadt geführte psychosomatische<br />
P Sanierung und Ergänzung der Fachbibliothek Haus B P Kunst in der Psychiatrie<br />
Landratsvorlagen<br />
Abteilung mit Standort UKBB Römergasse wurden im Mai<br />
P Sanierung Mehrzweckraum Haus B<br />
Zwei Kunstausstellungen mit Gregori Bezzola, Niklaus<br />
Landratsvorlage Aufstockung des Büro- und Werkstatt- <strong>2010</strong> an der Römergasse zusammengeführt. Seither wird die<br />
P Teilsanierung der Betonfassade Haus B<br />
Heeb und Daniel Diggelmann sowie mit Ruth Widmer<br />
gebäudes der KPK (Haus C)<br />
psychosomatische Abteilung für Kinder und Jugendliche<br />
P Dachsanierung Zwischengeschoss Haus B als<br />
und Ludwig Stocker.<br />
Die markante Zunahme der Patientenzahlen der letzten Jahre unter gemeinsamer Leitung des KJPD BL und der KJPK BS<br />
dringliche Notmassnahme<br />
hat zu einer Erhöhung der Anzahl Ärztinnen und Psychologen erfolgreich betrieben. Die Abteilung bezog im Januar 2011<br />
P Sanierung Kreativ-Therapeutisches Zentrum<br />
P Jazz-Matinee mit den Steppin Stompers<br />
und damit zu einem akuten Mangel an Besprechungsräumen die neuen Räumlichkeiten an der Spitalstrasse.<br />
Wiedenhubstrasse 51
KANTONALE PSYCHIATRISCHE DIENSTE<br />
Jahresrechnung <strong>2010</strong><br />
AUFWAND 2009 in Fr. <strong>2010</strong> in Fr.<br />
Personalaufwand Löhne 63 595 102 65 541 953<br />
Sozialleistungen 12 082 047 10 935 784<br />
Personalnebenkosten 837 120 991 223<br />
Total 76 514 269 77 468 960<br />
Sachaufwand Medizinischer Bedarf 2 491 263 2 692 187<br />
Lebensmittel 2 862 066 2 909 698<br />
68 Haushalt 1 335 808 1 452 671<br />
69<br />
Unterhalt und Reparaturen, Immobilien und Mobilien 2 401 922 2 765 857<br />
Anlagenutzung 5 304 942 5 506 936<br />
Energie und Wasser 1 245 131 1 060 658<br />
Büro und Verwaltung 2 496 303 2 185 454<br />
Entsorgung 95 072 82 929<br />
Übriger Sachaufwand 1 649 232 1 855 800<br />
Total 19 881 739 20 512 190<br />
Total Aufwand 96 396 008 97 981 150<br />
ERTRAG<br />
Umsatzerlöse Pflegetaxen 39 977 673 41 552 699<br />
Subtotal 39 977 673 41 552 699<br />
Arzthonorare 3 738 168 3 878 538<br />
Medizinische Nebenleistungen 5 951 371 6 386 350<br />
Spezialinstitute 295 462 372 436<br />
Poli-, Tages- und Nachtkliniken 3 772 288 3 670 545<br />
Übrige Erträge aus Leistungen an Patienten -51 162 392 814<br />
Total 53 683 800 56 253 382<br />
Sonstige Erlöse Miet- und Kapitalzinsen 609 519 616 142<br />
Erlöse aus Leistungen an Personal und Dritte 5 339 570 5 892 717<br />
Total 5 949 089 6 508 859<br />
Beiträge und Subventionen von Kantonen (ohne Staatsbeitrag) 991 369 679 952<br />
Total 991 369 679 952<br />
Globaler Staatsbeitrag 35 771 750 34 538 957<br />
Total Ertrag 96 396 008 97 981 150<br />
Nicht im Ergebnis enthaltener ausserordentlicher Aufwand und Ertrag aus der Lohnklage DNII<br />
Ausserordentlicher Aufwand 4 511 323<br />
Ausserordentlicher Ertrag 4 511 323<br />
Ausserordentliches Ergebnis 0<br />
Ergebnis<br />
<strong>2010</strong> in Fr.<br />
Globaler Staatsbeitrag – Budget 37 387 675<br />
Globaler Staatsbeitrag – Rechnung 34 538 957<br />
Gesamte Saldounterschreitung 100 % 2 848 718<br />
Saldounterschreitung endogen bedingt 2 848 718<br />
Saldounterschreitung exogen bedingt 0<br />
Ergebnisverwendung<br />
50 % der Saldounterschreitung zu Gunsten KPD 1 424 359<br />
davon Einlage allgemeine Rücklage KPD 712 180<br />
davon Einlage freie Rücklage KPD 712 180<br />
Entwicklung von Aufwand, Ertrag und Staatsbeitrag (KPD)<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Aufwand in Mio. Fr. 84,075 82,381 92,669 96,396 97,981<br />
Personalkosten in Mio. Fr. 67,679 67,527 71,591 76,514 77,469<br />
Sachkosten in Mio. Fr. 16,396 14,854 21,078 19,882 20,512<br />
Ertrag in Mio. Fr. 58,471 56,927 58,989 60,624 63,442<br />
Staatsbeitrag in Mio. Fr. 25,604 25,454 33,680 35,772 34,539<br />
Entwicklung von Aufwand, Ertrag und Staatsbeitrag pro Pflegetag (KPK)<br />
2006 2007 20081 2009 <strong>2010</strong><br />
Ø Aufenthaltsdauer in Tagen 49,5 48,4 56,7 55,8 52,9<br />
Allgemeinpsychiatrie Bereich 1 52,7 56,1 44,8 44,4 42,9<br />
Allgemeinpsychiatrie Bereich 2 41,6 37,6 33,2 33,6 31,0<br />
Alterspsychiatrie Bereich 3 70,2 76,1 158,7 146,6 135,6<br />
Abteilung für Essstörungen 100,1 49,1 79,6 78,0 80,9<br />
Aufwand pro Pflegetag Fr. 668 645 661 683 687<br />
Personalkosten Fr. 518 515 478 510 503<br />
Sachkosten Fr. 150 130 183 172 184<br />
Ertrag Fr. 398 375 389 400 426<br />
Globaler Staatsbeitrag Fr. 269 269 271 282 261<br />
Entwicklung von Aufwand, Ertrag und Staatsbeitrag pro Klinikaustritt (KPK)<br />
2006 2007 20081 2009 <strong>2010</strong><br />
Klinikaustritte 1351 1439 1677 1717 1 844<br />
Aufwand pro Klinikaustritt Fr. 33 083.40 31 222.60 37 473.60 38 139.90 36 336<br />
Personalkosten Fr. 25 650.90 24 927.80 27 099.60 28 508.60 26 575<br />
Sachkosten Fr. 7 432.50 6 294.80 10 374.00 9 631.30 9 761<br />
Ertrag Fr. 19 741.70 18 180.30 22 077.40 22 377.20 22 510<br />
Staatsbeitrag Fr. 13 341.70 13 042.30 15 396.20 15 762.70 13 826<br />
1 Ab 2008 inkl. ehemaliges Kantonales Altersheim (KAL)
KANTONALE PSYCHIATRISCHE DIENSTE<br />
Patientinnen und Patienten stationär (KPK) <strong>2010</strong> – ohne Langzeit<br />
Klinik Klinikaustritte Ø Aufenthaltsdauer<br />
in Tagen<br />
Pflegetage Ø betriebene<br />
Betten<br />
Ø Bettenbelegung<br />
in %<br />
70 71<br />
Allgemeinpsychiatrie Bereich 1 519 39,7 20 626 57,0 99,1<br />
Allgemeinpsychiatrie Bereich 2 981 30,9 30 335 87,0 95,5<br />
Alterspsychiatrie Bereich 3 273 64,0 17 485 50,0 95,8<br />
Abteilung für Essstörungen 21 80,9 1 699 5,0 93,1<br />
Klinik Total 1 794 39,1 70 145 199,0 96,6<br />
davon Akut- und RehabilitationspatientInnen 1 773 38,6 68 446 194,0 96,7<br />
davon Abteilung für Essstörungen 21 80,9 1 699 5,0 93,1<br />
davon:<br />
1. Klasse 44 34,0 1 498<br />
2. Klasse 100 48,0 4 797<br />
3. Klasse 1 650 38,7 63 850<br />
Patientinnen und Patienten stationär (KPK) <strong>2010</strong> – Langzeit<br />
Klinik Klinikaustritte Ø Aufenthaltsdauer<br />
in Tagen<br />
Pflegetage Ø betriebene<br />
Betten<br />
Ø Bettenbelegung<br />
in %<br />
Klinik total 50 546,4 27 322 76,0 98,5<br />
1 Ab 2008 inkl. ehemaliges Kantonales Altersheim (KAL)<br />
Pflegetage (KPK)<br />
95 017 95 852<br />
97 467<br />
Klinikaustritte (KPK) Durchschnittliche Aufenthaltsdauer<br />
in Tagen (KPK)<br />
1844<br />
56.7<br />
55.8<br />
66 859<br />
69 631<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
1351<br />
1439<br />
Ab 2008 inkl. ehemaliges Kantonales Altersheim (KAL)<br />
1677<br />
1717<br />
49.5<br />
48.4<br />
Durchschnittliche<br />
Bettenbelegung in % (KPK)<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong> 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong> 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
52.9<br />
98.0<br />
95.9<br />
93.9<br />
95.5<br />
97.1<br />
Patientinnen und Patienten ambulant <strong>2010</strong><br />
Fälle total<br />
Externe Psychiatrische Dienste 3 400<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst 2 060<br />
Psychiatrischer Dienst für Abhängigkeitserkrankungen 1 998<br />
Total 7 458<br />
Entwicklung Personalbestand (KPD)<br />
Durchschnittlich besetzte Stellen 2006² 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Ärzte und andere Akademiker im med. Fachbereich 110 115 119 124 134<br />
Pflegebereich 236 241 246 255 265<br />
Andere Psychiatriefachbereiche 69 67 76 79 80<br />
Verwaltung 29 31 32 33 34<br />
Logistik 115 115 118 119 121<br />
Arbeit und Beschäftigung 47 44 44 45 55<br />
Wohnheime 42 40 43 46 48<br />
Total 648 653 678 701 737<br />
davon integrative Arbeitsplätze 38 36 35 36 46<br />
davon in Ausbildung 54 57 62 72 85<br />
Anzahl Beschäftigte am 31.12. 881 878 908 944 979<br />
davon integrative Arbeitsplätze 67 73 75 73 82<br />
davon in Ausbildung 54 70 68 86 100<br />
Personalfluktuationsrate in % ¹ 11,9 13,4 14,5 14,1 13,3<br />
alle Zahlen exkl. Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule Gesundheit Baselland<br />
1) Inkl. Assistenzärztinnen und -ärzte sowie PG-Psychologinnen und -Psychologen, jedoch ohne Auszubildende und Praktikanten.<br />
2) Neue Aufteilung der Bereiche ab 2006 gemäss H+.<br />
Patientinnen und Patienten<br />
ambulant (Total Fälle)<br />
5851<br />
6081<br />
6593<br />
6829<br />
7458<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong>
Impressum<br />
Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion<br />
Basel-Landschaft<br />
Bahnhofstrasse 5, 4410 Liestal<br />
Gestaltung: Jundt & Partner<br />
Druck: Schwabe AG, Muttenz