Dr. Pfeil
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8. Dezember 2010<br />
Einfluss der Fütterung und des Managements auf die Nutzungsdauer<br />
von Milchkühen<br />
Fachvortrag zum 8. Milcherzeugertag<br />
<strong>Dr</strong>. Katharina <strong>Pfeil</strong><br />
Zusammenfassung<br />
Die in den letzten Jahren zu beobachtenden Steigerungen der Milchleistungen unse-<br />
rer Milchkühe sowie die parallel immer größer werdenden Milchviehherden bedingen,<br />
dass an das erfolgreiche Management (und somit an den oder die Betriebsleiter) ei-<br />
ner Milchviehherde heute deutlich höhere Anforderungen gestellt werden. Birgt<br />
schon die höhere Milchleistung für die Kuh ein erhöhtes Risiko, an Produktionser-<br />
krankungen zu erkranken, so ist zudem im wachsenden Milchviehbestand die Einzel-<br />
tierkontrolle bzw. der Zeitaufwand, welcher dem Einzeltier gewidmet werden kann,<br />
reduziert. So lässt sich zumindest teilweise erklären, dass unsere Kühe trotz stei-<br />
gender Laktations- und Jahresleistungen keine wesentlich höhere Lebensleistung<br />
erreichen als ihre „Vorfahren“ vor 50 Jahren.<br />
Wer also nachhaltig Milch produzieren und damit Geld verdienen will, muss durch<br />
geeignete Managementverfahren dafür sorgen, dass vor allem die leistungsstarken<br />
Kühe lange im Bestand bleiben (mindestens 3,5 Laktationen).<br />
Da der überwiegende Anteil der Produktionskrankheiten in der Transitphase und<br />
Frühlaktation auftreten, müssen in diesem Produktionsabschnitt die wichtigsten Er-<br />
krankungsrisiken bekannt sein und effektiv reduziert werden. Die (Gesundheits-) Ri-<br />
siken im Betrieb müssen analysiert und problematische Bereiche in der Produktions-<br />
technik ermittelt werden. Es sollten Grenzwerte festgelegt werden, bei dener Über-<br />
schreiten klar definierte Reaktionen im Betrieb erfolgen. Die Tiere müssen fortlaufend<br />
kontrolliert werden und bei Bedarf sind Produktionsabläufe zu korrigieren. Wichtig ist
für jeden modernen Milchviehbetrieb eine gute Dokumentation der anfallenden Da-<br />
ten. Betriebe, die in den genannten Bereichen konsequent arbeiten, zeichnen sich<br />
durch eine hohe Milchleistung, niedrigen Zellzahlen, niedrigen Remontierungsraten<br />
und entsprechend hoher Lebenseffektivität ihrer Kühe aus. Eine konsequente Um-<br />
setzung wesentlicher Maßnahmen in den Bereichen Grobfutterqualität und Fütterung,<br />
Kuhkomfort, Trockensteher- und Transitmanagement sowie in der Jungviehaufzucht<br />
zeigt nachhaltige Effekte auf Herdenleistung und -gesundheit und damit auf die Le-<br />
benseffektivität der Kühe.<br />
Es gilt das gesprochene Wort.