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PPL-C Fragen Verhalten i b Faellen.pdf - 1564 - LSV Burgdorf

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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />

F-VB-001 Wie unterscheidet sich Trudeln von einer Steilspirale?<br />

Trudeln wird bewusst gesteuert, während eine Steilspirale aus einem überzogenen<br />

A)<br />

Flugzustand entstehen kann.<br />

Beim Trudeln erfolgt Strömungsabriss; damit ist das Luftfahrzeug nicht oder nur bedingt<br />

B) steuerbar. Bei einer Steilspirale liegt die Strömung an; damit ist das Luftfahrzeug<br />

steuerbar.<br />

Das Trudeln muss grundsätzlich zuerst mit Gegenseitenruder beendet werden, während<br />

C) bei einer Steilspirale erst der Steuerknüppel voll in Richtung "ziehen" betätigt werden<br />

muss, um die Überfahrt abzubauen.<br />

D) Beim Trudeln nimmt die Geschwindigkeit zu, bei der Steilspirale ab.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-001<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Trudeln<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Ein Flugzeug gerät ins Trudeln, wenn bei einem großen Anstellwinkel die Strömung<br />

nur einseitig an einer Tragfläche abreißt; dabei kippt dann diese Fläche nach unten<br />

und das Flugzeug beginnt sich korkenzieherähnlich nach unten zu drehen, um eine<br />

Achse, die normalerweise nicht der Flugzeuglängsachse entspricht. Je nach<br />

Neigung der Flugzeuglängsachse wird zwischen Flachtrudeln und Steiltrudeln<br />

unterschieden. Beim Flachtrudeln beträgt die Neigung der Flugzeuglängsachse<br />

weniger als 45° vom Horizont - dieses Flachtrudeln kann meist nicht mehr vom<br />

Piloten beendet werden, das Flugzeug stürzt ab. Beim Steiltrudeln beträgt der<br />

Winkel mehr als 45° – das Flugzeug wird noch von Luft umströmt und kann durch<br />

Drücken und Seitenruder gegen Drehrichtung wieder abgefangen werden.<br />

Trudeln unterscheidet sich von einer Steilspirale dadurch, dass beim Trudeln die<br />

Strömung abreißt und das Flugzeug deshalb nur bedingt steuerbar ist, während<br />

beim Fliegen einer Steilspirale die Strömung anliegt und das Flugzeug voll steuerbar<br />

ist.<br />

Die Gefährlichkeit des Flachtrudelns kommt daher, dass das Flugzeugheck - und<br />

damit die zum Ausleiten erforderlichen Höhen- und Seitenruder - in den von der<br />

Tragfläche ausgehenden Verwirbelungen liegen. Ob ein Flugzeug ins Flachtrudeln<br />

geraten kann, ist konstruktions- und schwerpunktabhängig. Kein Flugzeug würde<br />

heute die Zulassung bekommen, wenn es bei zulässigen Schwerpunktlagen ins<br />

Flachtrudeln geraten könnte.<br />

Ein Flugzeug kann besonders leicht zum Trudeln gebracht werden, wenn der<br />

Schwerpunkt sehr weit hinten liegt, da dann die vom Höhenruder bei ungünstiger<br />

Anströmung aufbrachte Luftkraft das von der Gewichtskraft verursachte<br />

Drehmoment nicht kompensieren kann. Je weiter der Schwerpunkt hinter dem<br />

Druckpunkt (= Angriffspunkt der Luftkraft im Profil) liegt, desto größer ist dieses<br />

Drehmoment. Bei schwanzlastiger Beladung kann daher Langsamflug mit einer<br />

Geschwindigkeit in der Nähe der Überziehgeschwindigkeit leicht ins Trudeln führen.<br />

Bei Motorflugzeugen ist die Drehrichtung des Trudelns häufig gegenläufig zur<br />

Drehrichtung des Motors, weil der Motor über die Luftschraube ein Drehmoment<br />

ausübt. Bei rechtslaufendem Motor ist dieses Drehmoment also linksdrehend. Wenn<br />

während des Linkstrudelns die Motorleistung erhöht wird, wird die Drehung des<br />

Trudelns daher verstärkt. Umgekehrt würde die Trudeldrehung beim Rechtstrudeln<br />

durch Erhöhung der Leistung eines rechtsdrehenden Motors abgeschwächt.<br />

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Trudeln kann unbeabsichtigt entstehen, z.B. durch falsche<br />

Aufmerksamkeitsverteilung, oder bewusst eingeleitet werden. Bewusst eingeleitetes<br />

Trudeln gehört zum Umfang der Flugausbildung. Damit soll erreicht werden, dass<br />

Piloten die Voraussetzungen für das Entstehen von Trudeln kennen, die Anzeichen<br />

für einsetzendes Trudeln erkennen und das Beenden des Trudelns erlernen, um<br />

unbeabsichtigtes Trudeln als Unfallursache zu vermeiden.<br />

Was begünstigt unbeabsichtigtes Trudeln ?<br />

1. Ungenügende allgemeine Kenntnisse des Flugzeugführers über<br />

¡ die Bedeutung des kritischen Anstellwinkels für den Strömungsabriss,<br />

¡ den Zusammenhang zwischen Fluggewicht und Mindestgeschwindigkeit,<br />

auch unter Beachtung der Stellung der Flügelklappen,<br />

¡ die Besonderheiten des Langsamfluges,<br />

¡ den Zusammenhang zwischen dem Lastvielfachen im Kurvenflug<br />

(Querneigung) und der Mindestgeschwindigkeit im Kurvenflug,<br />

¡ die Mindestgeschwindigkeit beim Windenstart (Segelflug),<br />

¡ den Inhalt des Flughandbuches des verwendeten Flugzeuges.<br />

2. Ungenügende Kenntnisse des Flugzeugführers über Faktoren, die Trudeln<br />

auslösen können, sowie über die Vorgänge beim Trudeln, insbesondere über<br />

den Einfluss des Schiebens.<br />

3. Fehlverhalten des Flugzeugführers bei der Flugvorbereitung durch<br />

Nichteinhalten des Beladeplans und damit zu geringe Stabilitätsreserve oder<br />

Instabilität des Flugzeuges um die Querachse:<br />

¡ Minimale und maximale Flugmasse,<br />

¡ Zulässige Zuladungen auf den Sitzen, im Gepäckraum und im<br />

Wasserballastbehälter von Segelflugzeugen.<br />

4. Fehlverhalten des Flugzeugführers im Fluge:<br />

¡ Nichterkennen der Merkmale des Strömungsabrisses bei Annäherung an<br />

den kritischen Anstellwinkel,<br />

¡ Nichterkennen eines eingetretenen Langsamfluges im stationären<br />

Geradeaus- und Kurvenflug,<br />

¡ Ruderausschläge, die das Trudeln begünstigen, z.B. Schiebeflug,<br />

insbesondere Fliegen einer Kurve mit Schieben im kritischen<br />

Anstellwinkelbereich (Faden weht aus, Kugel in der Libelle nicht in der<br />

Mitte).<br />

Beenden des Trudelns<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

a. Flachtrudeln<br />

Flachtrudeln lässt sich nur schwer und manchmal gar nicht beenden. Ist ein<br />

Flugzeug in flaches Trudeln geraten, versucht man zunächst, das Trudeln<br />

steiler zu machen und dann das Steiltrudeln zu beenden. Dazu wartet man mit<br />

voll gezogenem Höhenruder und voll gegen die Drehrichtung<br />

ausgeschlagenem Seitenruder, bis das Trudeln steiler geworden ist oder die<br />

Drehung aufhört. Zur Unterstützung dieses Vorgangs kann man das<br />

Seitenruder als Notmaßnahme ruckartig (unter Umständen auch mehrmals!)<br />

ausschlagen, um den Drehimpuls des Seitenruders um seine Lagerachse als<br />

Gegenmoment zur Trudeldrehung einzusetzen. Wenn möglich hilft auch<br />

Verlagerung des Schwerpunktes nach vorn, um das Trudeln steiler zu machen.<br />

Bei Segelflugzeugen kann der Bremsfallschirm ausgelöst werden. Ist das alles<br />

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ohne Erfolg, oder ist die Flughöhe zu gering, so hilft nur noch die rechtzeitige<br />

Benutzung des Fallschirmes.<br />

b. Steiltrudeln<br />

Zum Beenden des Steiltrudelns unterscheidet man zwei Trudelphasen:<br />

1. In der erstes Phase ist das Flugzeug soeben über eine Fläche<br />

abgegangen und beginnt gerade, sich in eine steile Schraubenkurve zu<br />

begeben, hat aber noch keine vollständige Umdrehung in der<br />

Trudelrichtung gemacht. In dieser Phase wird das Trudeln durch<br />

n Seitenruder entgegen der Drehrichtung und<br />

n Nachlassen des Höhenruders<br />

beendet. Das Seitenruder liegt im ungestörten Strömungsbereich und ist<br />

daher voll wirksam. Durch den Seitenruderausschlag in Gegenrichtung<br />

wird die Drehung beendet. Obwohl das Höhenruder nicht wirksam ist,<br />

weil es im Bereich der von den Tragflächen verwirbelten Strömung liegt,<br />

muss es nachgelassen werden, damit seine Strömung die Anströmung<br />

des Seitenruders nicht negativ beeinflusst.<br />

2. In der zweiten Phase des Trudelns befindet sich das Flugzeug bereits in<br />

einem Spiralsturz mit hoher Drehgeschwindigkeit. Zum Beenden des<br />

Trudelns in dieser Phase geht man wie folgt vor:<br />

n Sofort volles Gegenseitenruder geben, um die Drehgeschwindigkeit<br />

abzubremsen.<br />

n Kurze Zeit abwarten, bis sich die Auswirkungen des<br />

Gegenseitenruders bemerkbar machen: die Anstellwinkeldifferenz<br />

der beiden Flächen wird geringer und sie kommen wieder in den<br />

Bereich normaler Anstellwinkel. Die Rotation lässt nach.<br />

n Höhenruder gleichmäßig nachlassen. Sobald die Strömung an den<br />

Flächen wieder anliegt, hört die Rotation auf und das Trudeln ist<br />

beendet. Das Flugzeug befindet sich noch in einer Steilspirale<br />

abwärts, ist aber wieder steuerbar, da die Strömung wieder anliegt.<br />

Das Seitenruder bleibt ausgeschlagen, um der Drehbewegung<br />

entgegenzuwirken. Mit Verengung des Radius der Drehung und<br />

steiler werdender Drehachse kann die Drehgeschwindigkeit noch<br />

zunehmen (wie bei einer Pirouette). Dies zeigt das Beenden an.<br />

n Sobald die Drehung aufgehört hat, wird das Seitenruder in<br />

Mittelstellung gebracht und das Flugzeug aus dem Sturzflug mit<br />

dem Höhenruder sacht abgefangen. Wenn vorhanden, können<br />

Bremsklappen zur Verringerung der Geschwindigkeit eingesetzt<br />

werden.<br />

F-VB-008 Langsamflug wird kritischer bei<br />

A) ungetrimmter<br />

B) kopflastiger<br />

C) schwanzlastiger<br />

D) normallastiger<br />

Fluglage des Luftfahrzeuges<br />

Erklärung zu Frage F-VB-008<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-001<br />

F-VB-009 Wozu kann die Unterschreitung der vorgeschriebenen Mindestzuladung im<br />

Führersitz eines Reisemotorseglers führen? Zu<br />

A) einem stabileren <strong>Verhalten</strong> im Windenstart<br />

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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

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B) einer wesentlichen Verringerung der Flächenbelastung<br />

C) einer gefährlichen Schwerpunktrücklage<br />

D) einer Verbesserung der Langsamflugeigenschaften<br />

Erklärung zu Frage F-VB-009<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

Bei Unterschreitung der vorgegebenen Mindestzuladung im Führersitz kann der<br />

Schwerpunkt außerhalb des zulässigen Bereichs liegen. Dadurch können<br />

gefährliche Flugzustände eintreten. Verschiebt sich der Schwerpunkt unzulässig<br />

nach hinten, nimmt die Neigung zum Flachtrudeln zu, das kaum beendet werden<br />

kann.<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-001<br />

F-VB-010 Im überzogenen Flugzustand hängt die linke Tragfläche. Wie wird der überzogene<br />

Flugzustand beendet?<br />

A)<br />

Quer- und Seitenruder gleichmäßig und gleichsinnig nach rechts, Geschwindigkeit<br />

aufholen, leicht drücken und danach alle Ruder wieder in Normalstellung<br />

B)<br />

Höhenrunder nachlassen und Querlage durch koordinierte Seiten- und<br />

Querruderausschläge korrigieren<br />

C)<br />

Querruder rechts, leicht drücken, Geschwindigkeit aufholen und Ruder wieder in<br />

Normalstellung<br />

D)<br />

Seitenruder links, leicht drücken, Geschwindigkeit aufholen und Ruder wieder in<br />

Normalstellung<br />

Erklärung zu Frage F-VB-010<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Wichtig ist, zunächst Fahrt aufzunehmen. Daher wird leicht gedrückt. Die Querlage<br />

kann anschließend durch koordinierte Seiten- und Querruderausschläge korrigiert<br />

werden.<br />

In keinem Fall darf versucht werden, die Querlage vor Fahrtaufnahme durch<br />

Querruder zu korrigieren. Dadurch könnte die Strömung an der hängenden Fläche<br />

vollständig abreißen und das Flugzeug ins Trudeln geraten.<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-001<br />

F-VB-011 Mit welchem Ruder wird überwiegend im Langsamflug korrigiert?<br />

Mit<br />

A) vorsichtigem Betätigen des Seitenruders<br />

B) dem Querruder<br />

C) dem Höhenruder<br />

D) Quer- und Höhenruder<br />

Erklärung zu Frage F-VB-011<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Im Langsamflug kann die Betätigung der Querruder zu Strömungsabriss an einer<br />

Fläche und damit zum Trudeln führen, da der ohnehin große Anstellwinkel durch den<br />

Querruderausschlag an einer Fläche weiter vergrößert wird und so in den kritischen<br />

Bereich gelangen kann. Daher korrigiert man die Flugrichtung durch vorsichtiges<br />

Betätigen des Seitenruders.<br />

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siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-001<br />

F-VB-012 Ein Luftfahrzeug ist im Begriff, infolge Strömungsabriss abzukippen. Wie hat sich<br />

der Luftfahrzeugführer zu verhalten?<br />

A) Höhenruder nachlassen<br />

B) Luftfahrzeug mit Seitenruder in horizontaler Lage halten<br />

C) Höhenruder leicht ziehen und mit Hilfe der Querruder ein seitliches Abkippen verhindern<br />

D) Alle Ruder in Neutralstellung bringen<br />

Erklärung zu Frage F-VB-012<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

Wichtig ist, zunächst Fahrt aufzunehmen. Daher wird leicht gedrückt. Die Querlage<br />

kann anschließend durch koordinierte Seiten- und Querruderausschläge korrigiert<br />

werden.<br />

In keinem Fall darf versucht werden, die Querlage vor Fahrtaufnahme durch<br />

Querruder zu korrigieren. Dadurch könnte die Strömung an der hängenden Fläche<br />

vollständig abreißen und das Flugzeug ins Trudeln geraten.<br />

Durch Ziehen des Höhenruders würde der Anstellwinkel weiter vergrößert - die<br />

Strömung reißt ab.<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-001<br />

F-VB-013 Das Abreißen der Strömung macht sich u.a. durch<br />

A) Schütteln des Höhenruders<br />

B) Zunahme des Windgeräusches<br />

C) Schütteln der Querruder<br />

D) starke Kabinengeräusche<br />

bemerkbar.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-013<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

Wegen der starken Verwirbelung der Luft kommt es beim Abreißen der Strömung zu<br />

Vibrationen der dem Luftstrom ausgesetzten Flugzeugteile. Beginnender<br />

Strömungsabriss macht sich u.a. durch Schütteln des Höhenruders bemerkbar.<br />

Strömungsabriss<br />

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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Bei der<br />

Umströmung<br />

des Profils gibt<br />

es einen<br />

Bereich, in<br />

dem die<br />

Strömung<br />

beschleunigt<br />

wird und einen<br />

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Bereich, in<br />

dem sie verzögert wird. Im Bereich mit Strömungsbeschleunigung fällt der Druck ab,<br />

im Bereich mit Strömungsverzögerung steigt er an. Wäre das strömende Gas<br />

reibungsfrei, würde die bei der Beschleunigung von A nach B aufgenommene<br />

kinetische Energie der Gasteilchen gerade ausreichen, um den Druckanstieg von B<br />

nach C zu überwinden. Bei realen Gasen wie Luft verlieren die Gasteilchen jedoch<br />

Energie infolge innerer Reibung. Daher ist die bei der Beschleunigung<br />

aufgenommene kinetische Energie bereits vor Erreichen des Punktes C, z.B. am<br />

Punkt D aufgebraucht. Am Punkt D häufen sich daher Luftteilchen an und wandern<br />

schließlich paketweise in die äußere Strömung ab. Diesen Vorgang bezeichnet man<br />

als Strömungsablösung. Der Punkt D wird als Ablösepunkt bezeichnet.<br />

Man kann sich diesen Sachverhalt anhand eines Beispiels mit einer rollenden Kugel<br />

klarmachen: die Kugel rollt ausgehend vom Punkt A in eine Mulde hinab. Dabei wird<br />

sie beschleunigt und nimmt kinetische Energie auf. Diese Energie bringt sie wieder<br />

auf, um an der anderen Seite der Mulde wieder aufwärts zu rollen. Gäbe es keine<br />

Reibung, würde die Kugel den Punkt C erreichen. Sie verliert aber unterwegs<br />

Energie durch Reibung und erreicht daher nur den Punkt D.<br />

Im unteren Teil der Graphik ist der Geschwindigkeitsverlauf der Strömung zwischen<br />

den Punkten B und C gegen den Abstand vom Profil dargestellt. Am Ablösepunkt D<br />

wird die Geschwindigkeit auf der Profiloberfläche Null, zwischen D und C wird sie<br />

negativ, d.h. die Teilchen in der Nähe der Profiloberfläche bewegen sich<br />

entgegensetzt zur Strömungsrichtung. Es bilden sich Wirbel aus, die sich<br />

paketweise ablösen.<br />

Von Strömungsabriss spricht<br />

man, wenn die den Auftrieb<br />

erzeugende Strömung an der<br />

Profiloberseite nicht mehr<br />

anliegt. Der Ablösepunkt liegt<br />

im vorderen Teil der<br />

Tragfläche.<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Auf der Profiloberseite kann Strömungsabriss infolge der mit der starken<br />

Geschwindigkeitsabnahme verbundenen Druckzunahme dazu führen, dass die<br />

gesamte laminare Grenzschicht abgelöst wird (Grenzschichtablösung). Dies hat<br />

gefährliche Flugzustände zur Folge:<br />

l der Auftrieb wird stark reduziert oder ist Null.<br />

l der Widerstand steigt stark an, da die entstehenden Wirbel viel Energie<br />

aufnehmen,<br />

l die Querruder liegen im Bereich der verwirbelten Strömung und verlieren<br />

dadurch ihre Wirksamkeit.<br />

l wenn der Strömungsabriss zunächst an einer Fläche erfolgt, besteht die<br />

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Gefahr des seitlichen Abkippens.<br />

Strömungsabriss kommt meist bei sehr großen Anstellwinkeln (um 15° herum) vor.<br />

Man spricht daher auch von Überziehen oder überzogenem Flugzustand. Er beginnt<br />

am Ablösepunkt auf der Profiloberseite bei einem Anstellwinkel, der dem kritischen<br />

Anstellwinkel (definiert als der Anstellwinkel mit maximalem Auftrieb) entspricht und<br />

wandert mit steigendem Anstellwinkel entgegen der Strömungsrichtung immer weiter<br />

nach vorn.<br />

F-VB-014 Wie wird Trudeln beendet, wenn keine anders lautenden Maßnahmen im<br />

Flughandbuch angegeben sind?<br />

A) Höhenruder ziehen, Querruder entgegen der Drehrichtung<br />

B) Höhenruder normal, Querruder in Drehrichtung<br />

C) Seitenruder in Drehrichtung, Querruder entgegen Drehrichtung, Höhenruder normal<br />

D)<br />

Seitenruder entgegen der Drehrichtung, Quer- und Höhenruder normal (Höhenruder ggf.<br />

etwas nachdrücken)<br />

Erklärung zu Frage F-VB-014<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-001<br />

F-VB-015 Wann wird die Aufziehleine eines automatischen Rettungsfallschirmes im<br />

Luftfahrzeug befestigt?<br />

A) Vor dem Rettungsabsprung<br />

B) Vor dem Öffnen der Haube<br />

C) Vor dem Start<br />

D) Bei Bedarf<br />

Erklärung zu Frage F-VB-015<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Die Aufziehleine eines automatischen Rettungsfallschirms wird vor dem Start am<br />

Luftfahrzeug befestigt.<br />

Warum einen automatischen Rettungsfallschirm einsetzen?<br />

Segelflieger sind im allgemeinen keine geübten Fallschirmspringer. Ein Fallschirm<br />

wird meist nach einer Kollision in der Luft benötigt. Dann steht der Pilot im<br />

allgemeinen unter Schock. Wenn er es dennoch schafft, das Flugzeug zu verlassen,<br />

weiß er mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr, wo rechts und links ist. Ein<br />

Automatikschirm öffnet sich aber immer - gleichgültig wie das Befinden des Piloten<br />

ist. Und das Öffnen geht in jedem Falle schneller als das manuelle Betätigen des<br />

Schirms. Außerdem wird das Risiko von Leinenverdrehungen verringert, denn wenn<br />

der Pilot sich nach dem Aussteigen um seine eigene Achse dreht, führt das<br />

Herannehmen der Hand zum Auslösen des Fallschirm zu einer Beschleunigung der<br />

Drehung.<br />

F-VB-016 Was ist zu beachten, wenn der Führer eines Motorseglers mit einziehbarem<br />

Triebwerk oder Propeller oder ein Segelflugzeugführer einen Rettungsabsprung mit<br />

dem Fallschirm durchführen muss?<br />

Anschnallgurt lösen, Haube abwerfen, bei manuellem Schirm Aufziehgriff lösen und<br />

A)<br />

springen<br />

Erst bei letzter Möglichkeit springen, Fallschirmgut nachziehen, noch vorhandene Höhe<br />

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B) abschätzen, danach Auslösung des manuellen Schirmes<br />

C)<br />

Entschluss rechtzeitig fassen, Kabinenhaube abwerfen, Anschnallgurte lösen, abspringen.<br />

Bei manuellem Schirm rechtzeitig den Aufziehgriff kräftig ziehen.<br />

D) Haube abwerfen und springen<br />

Erklärung zu Frage F-VB-016<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

Absprung mit dem Rettungsfallschirm<br />

Beim Absprung mit dem Rettungsfallschirm ist entscheidend, den Entschluss zum<br />

Absprung rechtzeitig zu fassen, denn für den Ausstieg wird noch etliche Zeit<br />

benötigt. Während der Pilot auszusteigen versucht, holt das beschädigte<br />

Segelflugzeug meist sehr schnell Fahrt auf und verliert drastisch an Höhe, so dass<br />

eine erfolgreiche Rettung oft nicht mehr möglich ist.<br />

Das Problem für den Piloten besteht darin, das Cockpit mit teilweise hohen<br />

Bordwänden aus einer halb liegenden Sitzposition heraus und bei meist<br />

vorhandenen hohen Beschleunigungskräften schnell genug verlassen zu können.<br />

Beim herkömmlichen Notausstieg muss der Pilot mehrere Handgriffe hintereinander<br />

ausführen: er muss die Haube abwerfen, das Gurtschloss lösen, sich selbst aus dem<br />

Cockpit befreien und bei manuellen Schirmen noch die Reißleine ziehen. In dieser<br />

Handlungskette kann es durch die Hektik der lebensbedrohenden Situation leicht zu<br />

Verzögerungen und Fehlverhalten kommen.<br />

Ein Absprung mit dem Rettungsfallschirm wird wie folgt durchgeführt:<br />

l Kabinenhaube abwerfen<br />

l Anschnallgurte lösen<br />

l Aus dem Flugzeug springen oder sich herauswinden. Dabei wird der Körper<br />

wenn möglich angehockt und es wird versucht, sich vom Flugzeug<br />

abzustoßen.<br />

l Die Oberarme werden beim Abspringen an den Körper gepresst, ein Unterarm<br />

wird schützend vor das Gesicht gelegt.<br />

l Beim Absprung aus einem trudelnden Flugzeug windet man sich nach innen,<br />

also in Richtung des Trudelkreismittelpunkts aus dem Flugzeug heraus.<br />

l Der Ausstieg ist oft nicht einfach und gelingt nicht immer beim ersten Versucht.<br />

Nicht aufgeben - immer wieder wiederholen. Es gibt sonst keine<br />

Überlebenschance mehr!<br />

l Manuelle Rettungsfallschirme erst auslösen, wenn ein ausreichender Abstand<br />

zum Flugzeug gegeben ist (nach dem Absprung ca. 3 Sekunden warten)<br />

l Falls man sich pirouettenartig dreht, die Drehung vor dem Auslösen des<br />

Fallschirms durch Ausstrecken eines Armes und der Beine verringern, da<br />

ansonsten die Gefahr besteht, dass die die Leinen nach dem Auslösen<br />

verdrehen und die Kappe sich deshalb nicht öffnen kann.<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-015<br />

F-VB-017 Welche Körperhaltung nimmt ein Luftfahrzeugführer nach einem Rettungsabsprung<br />

vor der Landung ein, um Verletzungen zu vermeiden?<br />

Er<br />

A) nimmt die Beine auseinander und winkelt die Knie stark an.<br />

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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

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B)<br />

nimmt die Beine mit leicht angewinkelten Knien zusammen und ist auf den Landestoß<br />

vorbereitet, ggf. nimmt die Arme vor das Gesicht zum Schutz vor Verletzungen<br />

C) streckt die Beine aus, nimmt die Arme vor das Gesicht und federt den Landestoß ab.<br />

D)<br />

hält die angewinkelten Beine mit den Armen fest, um den Landestoß besser abfangen zu<br />

können.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-017<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Vor der Landung nimmt man die Beine mit leicht angewinkelten Knien zusammen<br />

und ist auf den Landestoß vorbereitet, um den Landestoß aus dieser Haltung heraus<br />

abfedern zu können. Zusätzlich nimmt man die Arme zum Schutz vor Verletzungen<br />

vor das Gesicht.<br />

F-VB-018 Der Führer eines Motorseglers mit einziehbarem Triebwerk oder Propeller oder ein<br />

Segelflugzeugführer muss mit dem Fallschirm abspringen. Welche<br />

Farbkennzeichnung hat die Hauben-Notentriegelung?<br />

A) Gelb<br />

B) Grün<br />

C) Rot<br />

D) Weiß<br />

Erklärung zu Frage F-VB-018<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

Farben wichtiger Bedienelemente<br />

Die Haubenverriegelung ist immer rot markiert. Vor jedem Start muss überprüft<br />

werden, ob die Haube richtig geschlossen und verriegelt ist. Weiterhin gibt es den<br />

Haubennotabwurf, ebenfalls ein roter Hebel. Mit ihm wird die komplette Haube<br />

während des Fluges abgeworfen, wenn der Pilot mit dem Fallschirm abspringen<br />

muss.<br />

Bremsklappen dienen zum Steuern des Gleitwinkels und zum Bremsen bei der<br />

Landung. Sie befinden sich beidseitig an den Tragflächen in der Nähe des Rumpfes.<br />

Die Bremsklappen werden bedient durch einen blau markierten Hebel im Cockpit.<br />

Sie lassen sich im eingefahrenen Zustand verriegeln, damit sie während des Fluges<br />

nicht versehentlich ausgefahren werden.<br />

Die Trimmung ist eine Einstellvorrichtung für den Neutralpunkt des Höhenruders. Sie<br />

legt fest, in welche Stellung der Steuerknüppel von selbst gehen würde. Die<br />

Trimmung ist im Cockpit immer grün markiert und so gebaut, dass sie ihre Stellung<br />

auch dann beibehält, wenn man sie loslässt.<br />

F-VB-019 Ein Motorsegler mit einziehbarem Triebwerk oder Propeller kann wegen defekter<br />

Steuerungsanlage nicht mehr unter Kontrolle gehalten werden. Der<br />

Motorseglerführer<br />

A) versucht durch die Trimmung die Ruderwirkung auszugleichen.<br />

B) fährt die Bremsklappen aus, um die Höhe zu verringern.<br />

C) fordert über Funk Hilfe an.<br />

D) verlässt den Motorsegler bei ausreichender Höhe rechtzeitig mit dem Rettungsfallschirm.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-019<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-016<br />

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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />

F-VB-020 Welches der nachstehenden Löschmittel ist zum Löschen eines<br />

Luftfahrzeugbrandes am wenigsten geeignet?<br />

A) CO2 (Kohlensäure)<br />

B) Wasser<br />

C) Trockenlöschpulver<br />

D) Schaum<br />

Erklärung zu Frage F-VB-020<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Feuerlöscher und die verschiedenen Löschmittel<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

1. Löschmittel Pulver:<br />

wird im Hinblick auf unterschiedliche Brandklassen in drei Arten angeboten:<br />

¡ BC - Pulver<br />

Basismaterial: Natrium- oder Kaliumhydrogencarbonat oder Kaliumsulfat<br />

Beim BC-Pulver ist die ausschlaggebende Löschwirkung die indirekte<br />

Einflussnahme auf die Reaktionskette. Diese geschieht durch die<br />

Hemmung der Verbrennungsreaktion (antikatalytischer Effekt)<br />

¡ ABC - Pulver<br />

Basismaterial: Monoammonium-, Ammoniumphosphat oder<br />

Ammoniumsulfat<br />

ABC-Pulver bildet bei Glutbränden (Brandklasse A) ab ca. 70 °C eine<br />

Glasurschicht, die mehr oder weniger tief (je nach Art des Brandstoffes)<br />

in die Poren des brennenden Stoffes eindringt. Durch diese<br />

Glasurschicht wird einerseits die Sauerstoffzufuhr zur Glutzone<br />

verhindert und andererseits isoliert sie gegen die Strahlungswärme, so<br />

dass eine weitere Aufbereitung des brennenden Stoffes mit Sauerstoff<br />

unterbunden wird. Die Löschwirkung bei Bränden der Brandklasse B und<br />

C entspricht der des BC-Pulvers.<br />

¡ M - Pulver<br />

Basismaterial: Natriumchlorid. Kaliumchlorid, Melamin oder Boroxid<br />

M-Pulver hat eine abdeckende Wirkung des Brandgutes. Dabei kommt<br />

es zum Schmelzen bzw. bei etwas niedrigeren Temperaturen zum<br />

Sintern, sobald das Pulver erwärmt wird. Es bildet sich eine Kruste, die<br />

die Zuführung von Sauerstoff unterbindet. Je nach Art des Brandgutes<br />

kann das Verlöschen unterschiedlich lange andauern.<br />

Die Löschwirkung der Löschpulver ist nicht auf einen einzelnen Löscheffekt<br />

zurückzuführen, sondern beruht auf dem komplizierten Zusammenwirken<br />

unterschiedlicher Löscheffekte.<br />

2. Löschmittel Schaum:<br />

Schaum ist das einzige Löschmittel, das nicht in der fertigen Löschform in<br />

Löschern oder ortsfesten Anlagen gelagert wird. Die Wasser/Schaum- Lösung<br />

kann vorgemischt sein oder erst im Einsatzfalle durch Zumischen von ca. 3%<br />

Schaummittel erzeugt werden. Schaumlöschmittel wirken auf brennbare<br />

Flüssigkeiten, die leichter als Wasser sind, durch die sehr schnelle Bildung<br />

einer gasdichten Schaumdecke, die sich über die gesamte Oberfläche der<br />

Flüssigkeit ausbreitet. Die hohe Netzwirkung, verbunden mit dem Kühleffekt,<br />

bewirkt auch eine hervorragende Löscheigenschaft bei Bränden fester Stoffe.<br />

3. Löschmittel Wasser:<br />

Wasser hat die größte spezifische Wärmekapazität aller für den Löschvorgang<br />

verwendeten Stoffe und ist deshalb das beste Löschmittel für feste,<br />

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glutbildende Stoffe. Es ist ungiftig und weitgehend chemisch neutral. Damit das<br />

Wasser nicht eingefriert und um die Oberflächenspannung zu verringern<br />

(Benetzungseffekt), können Zusätze (Frostschutzmittel) beigemischt werden.<br />

Wirkungslos, teils sogar gefährlich ist Wasser bei größeren Gasbränden,<br />

brennbaren Flüssigkeiten, brennbaren Metallen, Chemikalien die mit Wasser<br />

heftig reagieren, Karbid und ungelöschtem Kalk. Gefahr besteht auch bei<br />

elektrischen Anlagen im Niederspannungsbereich (bis 1000 Volt und 60 Herz)<br />

und besonders im Hochspannungsbereich (ab 1000 Volt).<br />

Für den Einsatz in Luftfahrzeugen ist das Löschmittel Wasser ungeeignet.<br />

4. Löschmittel Kohlendioxid C02<br />

Die Löschwirkung des Kohlendioxids beruht auf dem Stickeffekt. Da es um das<br />

1.5- fache schwerer als Luft ist, breitet es sich über einen Flammenbrand aus<br />

und verhindert den Sauerstoffzutritt bzw. verringert den Sauerstoffgehalt der<br />

Luft so weit, dass eine Verbrennung nicht mehr möglich ist. Nach dem<br />

Löscheinsatz verbleiben keine Rückstände des Löschmittels. Es wird bei<br />

Bränden der Brandklassen B und C verwendet, bei denen Löschmittelschäden<br />

ausgeschlossen werden müssen.<br />

Sicherheitsmaßnahmen: In engen, schlecht belüfteten Räumen darf<br />

Kohlendioxid, wegen seiner gesundheitsschädlichen Wirkung, nicht ohne<br />

umluftunabhängigen Atemschutz verwendet werden. Bei stationären Anlagen<br />

bestehen gesonderte Forderungen. Nach Einsatz in der Kabine eines<br />

Luftfahrzeuges ist daher unbedingt für ausreichenden Durchlüftung zu sorgen<br />

(Fenster und Lüftung weit öffnen).<br />

5. Löschmittel Halon:<br />

Der Verkauf ist bereits seit 1991 verboten, da es ähnlich wie FCKW schädlich<br />

auf die Ozonschicht der Atmosphäre einwirkt. Aber in speziellen Bereichen -<br />

wie zum Beispiel in der Luftfahrt - ist ein befristeter Einsatz von Halon mit einer<br />

Sondergenehmigung weiterhin möglich.<br />

F-VB-051 Nach Erteilung der Landeinformation fällt die Bodenfunkstelle eines<br />

unkontrollierten Flugplatzes aus. Der Luftfahrzeugführer kann den Anflug<br />

unter Beachtung von Boden- und Lichtzeichen sowie des übrigen Flugplatzverkehrs<br />

A)<br />

fortsetzen.<br />

B) fortsetzen, sobald wieder Sprechfunkkontakt mit der Bodenfunkstelle hergestellt ist.<br />

C) abbrechen und in die Platzrunde einfliegen.<br />

D) fortsetzen und im Direktflug anfliegen, da es sich um einen Notfall handelt.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-051<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

Da an einem unkontrollierten Flugplatz keine Freigabe für die Landung erforderlich<br />

ist, kann der Luftfahrzeugführer den Anflug unter Beachtung von Boden- und<br />

Lichtsignalen und des übrigen Verkehrs fortsetzen.<br />

Verfahren bei Ausfall der Funkverbindung (NfL I-93/02)<br />

1. Allgemeines<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Bei Ausfall der Funkverbindung während eines Fluges, für den Funkverbindung<br />

vorgeschrieben ist, hat der Luftfahrzeugführer zunächst den Transponder - sofern<br />

vorhanden - auf Code 7600 zu schalten und die nachfolgenden Funkausfallverfahren<br />

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- sofern zutreffend - anzuwenden.<br />

2. Flüge in Sichtwetterbedingungen<br />

2.1 Befindet sich das Luftfahrzeug in VMC, hat der Luftfahrzeugführer -<br />

ausgenommen in dem Fall, in dem die Fortsetzung des Fluges in VMC nicht als<br />

ratsam erscheint oder nicht möglich ist -<br />

l den Flug in VMC fortzusetzen,<br />

l auf dem nächstgelegenen geeigneten Flugplatz zu landen und<br />

l der zuständigen FVK-Stelle unverzüglich die Ankunftszeit des Fluges<br />

anzuzeigen.<br />

2.2 Ein Flug nach VMC darf nur dann in eine CTR einfliegen, wenn der<br />

Luftfahrzeugführer vorher eine entsprechende Freigabe erhalten hat oder eine<br />

Landung auf einem Flugplatz innerhalb der CTR aus flugbetrieblichen Gründen<br />

unumgänglich wird.<br />

F-VB-052 Während eines Überlandfluges verschlechtert sich die Sicht erheblich. Um kein<br />

Risiko einzugehen, soll ein in der Nähe gelegener Landeplatz mittels QDM<br />

angeflogen werden. Kann aus der Luftfahrtkarte ICAO 1:500000 ersehen werden, ob<br />

der Landeplatz mit einem Sichtfunkpeiler ausgerüstet ist?<br />

A) Nein, dies lässt sich nur in der AIP feststellen.<br />

B) Nein, Landeplätze verfügen grundsätzlich über keinen Sichtfunkpeiler.<br />

C)<br />

Ja, wenn in der Luftfahrtkarte ICAO 1:500000 eine Frequenz hinter der<br />

Landeplatzkennung angegeben ist.<br />

D) Ja, wenn in der Luftfahrtkarte ICAO 1:500000 die Frequenz unterstrichen ist.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-052<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

VDF steht für "VHF Direction Finder". Bodenfunkstationen an Flugplätzen sind<br />

häufig mit einer entsprechenden Anlage (Sichtfunkpeiler) ausgestattet, die es<br />

erlaubt, die Richtung des ankommenden Sprechfunks zu bestimmen und ggf. als<br />

QDM zu übermitteln. Bei Landeplätzen, die über einen Sichtfunkpeiler verfügen, ist<br />

die Frequenz in der Luftfahrtkarte ICAO 1:500.000 unterstrichen.<br />

Bordseitig ist nur das VHF-Sprechfunkgerät erforderlich.<br />

F-VB-054 Wellen in der äußeren Beplankung eines Luftfahrzeuges können auf<br />

A) nicht korrekt gebaute Luftfahrzeugteile<br />

B) mangelnden Wartungszustand des Luftfahrzeuges<br />

C) eine vorausgegangene Überbelastung der Zelle<br />

D) musterbedingte Alterserscheinungen<br />

hinweisen.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-054<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Wellen in der Beplankung können darauf zurückzuführen sein, dass die Zelle bei<br />

einem vorherigen Flug überbelastet wurde. Das Luftfahrzeug darf nicht in Betrieb<br />

genommen werden!<br />

F-VB-064 Was ist zu tun, wenn trotz größter Sorgfalt plötzlich in eine Wolke eingeflogen wird?<br />

A) Geradeaus weiterfliegen, um nicht in eine unkontrollierte Fluglage zu geraten<br />

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B) In leichten Steigflug übergehen, um über die Wolken zu kommen<br />

C) Vorsichtig eine flache 180°-Kurve fliegen, um so aus der Wolke wieder herauszukommen<br />

D) Über FIS Radarführung für den Weiterflug anfordern<br />

Erklärung zu Frage F-VB-064<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

Falls trotz größter Sorgfalt in eine Wolke eingeflogen wurde, sollte umgehend eine<br />

flache 180°-Umkehrkurve einleitet werden, wobei Wendezeiger und künstlicher<br />

Horizont zu beobachten sind.<br />

F-VB-066 Bei Höhenflügen, die zeitlich kurz vor Sonnenuntergang noch durchgeführt werden,<br />

ist<br />

A) darauf zu achten, dass beim Landen das Tageslicht schwächer ist.<br />

B) darauf zu achten, dass ab Sonnenuntergang Landescheinwerfer erforderlich sind.<br />

C)<br />

D)<br />

der Flug so rechtzeitig abzubrechen, dass die noch verbleibende Zeit bis<br />

Sonnenuntergang für den Sinkflug einschließlich Landung ausreicht.<br />

darauf zu achten, dass es in der Höhe früher dunkel wird als in Bodennähe<br />

(Dämmerungseffekt).<br />

Erklärung zu Frage F-VB-066<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

In der Höhe steht die Sonne länger über dem Horizont als am Boden. Daher ist<br />

darauf zu achten, dass die verbleibende Zeit für Sinkflug und Landung ausreicht, um<br />

den Flug vor Sonnenuntergang beenden zu können.<br />

F-VB-067 Kann sich ein Luftfahrzeugführer während eines VFR-Fluges von militärischen<br />

Flugsicherungsstellen Informationen oder Radarhilfen geben lassen?<br />

A) Nein, militärische Frequenzen dürfen aus Sicherheitsgründen nicht benutzt werden.<br />

B) Ja, über die Frequenz 122.100 MHz<br />

C)<br />

Ja, aber es muss vorher die Genehmigung des zuständigen Flugplatzkommandanten<br />

eingeholt werden.<br />

D) Nur in Notfällen<br />

Erklärung zu Frage F-VB-067<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Über die militärische Wachfrequenz 122.100 MHz kann ein Luftfahrzeugführer eine<br />

militärische Flugsicherungsstelle kontaktieren und Informationen einholen bzw.<br />

Unterstützung erbitten. Die entsprechenden Stellen sind meist sehr hilfsbereit. Sie<br />

sollten aber nur kontaktiert werden, wenn keine andere Fluginformationsstelle<br />

erreichbar ist oder wenn eine besondere Flugsituation - wie z.B. eine Landung auf<br />

einem militärischen Flugplatz oder das Durchqueren eines<br />

Flugbeschränkungsgebietes dies erfordert.<br />

Wichtige Sprechfunkfrequenzen, die für spezielle<br />

Zwecke reserviert wurden:<br />

Frequenz (MHz) Nutzung als<br />

121.500 Internationale Notruffrequenz<br />

120.975 UL-, Hängegleiter- und Gleitsegelbetrieb<br />

122.100 Militärische Wachfrequenz<br />

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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

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122.800 Bord-Bord-Frequenz<br />

123.200 Nationale Wachfrequenz des Fluginformationsdienstes<br />

123.425 Ausbildungsbetrieb für UL, Hängegleiter und Gleitsegel<br />

F-VB-068 Auf einem Überlandflug ist die Orientierung verloren gegangen. Wie hat sich der<br />

Luftfahrzeugführer zu verhalten?<br />

A) Gemäß Warschauer Abkommen Orientierungsdreiecke fliegen<br />

B)<br />

In beliebiger Richtung weiterfliegen, bis die Orientierung wieder aufgenommen werden<br />

kann<br />

C) Zum Startplatz zurückfliegen und von dort neu orientieren<br />

D) Mit geplanter Flugrichtung bis zur nächsten Auffanglinie weiterfliegen, dort neu orientieren<br />

Erklärung zu Frage F-VB-068<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

<strong>Verhalten</strong> bei Orientierungsverlust<br />

Wenn man auf der Strecke die Orientierung verloren hat, aber die bisherigen<br />

Kontrollpunkte erreicht hatte und seither der Planung entsprechend geflogen ist,<br />

fliegt man auf dem geplanten Kurs weiter bis man die Orientierung anhand von<br />

Referenzpunkten wieder gefunden oder eine Auffanglinie erreicht hat, vor der aus<br />

man sich neu orientieren kann.<br />

In einer solchen Situation wäre es falsch, abwechselnd Vollkreise nach links und<br />

rechts oder auf einem willkürlich geänderten Kurs zu fliegen, weil man so durch<br />

Windeinfluss und weiteren Orientierungsverlust weiter von der geplanten<br />

Flugstrecke abkommen würde und die Orientierung erst recht verloren ginge.<br />

Eine Sicherheitslandung ist nicht angebracht, denn es besteht ja keine Gefahr, in<br />

eine Notlage zu geraten, die durch die Sicherheitslandung abgewendet würde. Falls<br />

der Treibstoffvorrat nicht mehr ausreichend wäre, handelte es sich um eine<br />

Notlandung.<br />

Einen Ausweichflugplatz anzufliegen oder zum Startplatz zurückzukehren, setze<br />

voraus, dass die Orientierung wiedererlangt wurde und ist daher keine geeignete<br />

Maßnahme, um den Orientierungsverlust zu beenden (Den Ausweichflughafen fliegt<br />

man an, wenn der Zielflugplatz unbenutzbar oder aufgrund der Wetterbedingungen<br />

nicht anfliegbar ist.).<br />

Auch bei Orientierungsverlust ist die Sicherheitsmindesthöhe einzuhalten; um<br />

Ortsbezeichnungen auf Schildern am Boden abzulesen, müsste die<br />

Sicherheitsmindesthöhe in jedem Fall unterschritten werden.<br />

F-VB-070 Was ist zu tun, wenn bei einem Sichtflug die Orientierung verloren gegangen ist?<br />

A) Bei einem Bahnhof tief hinuntergehen, um den Ortschaftsnamen abzulesen<br />

B) Auf einem geeigneten Feld landen und sich erkundigen<br />

C)<br />

D)<br />

Auf dem vorgesehenen Kurs weiterfliegen, bis eine Auffanglinie, welche nach der Karte<br />

eindeutig identifiziert werden kann, erreicht worden ist<br />

Auf einem geeigneten Feld landen, den Notsender in Betrieb setzen oder ein Notsignal<br />

senden und beim Flugzeug warten, bis Hilfe kommt<br />

Erklärung zu Frage F-VB-070<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

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siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-068<br />

F-VB-072 Flüge im Gebirge können besonders dadurch gefährlich werden, dass<br />

starke Aufwinde das Flugzeug in große Höhe heben und damit für den Piloten<br />

A)<br />

Sauerstoffmangel entsteht.<br />

B) schroffe Felsgrate das Flugzeug beschädigen können.<br />

C) Funknavigationsanlagen schlechter empfangen werden können.<br />

D) Abwindzonen durch Motorleistung nicht überbrückt werden können.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-072<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

Im Gebirge treten bereits bei mittleren Windstärken starke Auf- und Abwinde auf. Auf<br />

der Leeseite von Bergen muss mit Abwinden gerechnet werden, die so stark sein<br />

können, dass die Motorleistung (insbesondere bei Motorseglern) nicht ausreicht, um<br />

die Höhe zu halten oder zu steigen. Wird in ein Tal eingeflogen, wenn der Wind quer<br />

zum Tal weht, muss rechtzeitig auf die Luvseite gewechselt werden, um eine<br />

ausreichende Höhe zu halten oder zu steigen.<br />

F-VB-073 Welcher Teil des Tales muss gemieden werden, wenn der Wind quer zum Tal weht?<br />

A) Die Leeseite der Berge<br />

B) Die Talmitte<br />

C) Die Luvseite der Berge<br />

D) Keiner<br />

Erklärung zu Frage F-VB-073<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-072<br />

F-VB-074 Welche negativen Begleiterscheinungen sind bereits bei mittleren Windstärken im<br />

Gebirge zu erwarten?<br />

A) Erhebliche Abweichungen des Höhenmessers<br />

B) Nachlassende Triebwerksleistung<br />

C) Erhebliche Leewirkungen und starke Auf- und Abwinde<br />

D) Vereisungsgefahr<br />

Erklärung zu Frage F-VB-074<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-072<br />

F-VB-075 Es ist beabsichtigt, einen am Ende eines sehr schmalen und rasch ansteigenden<br />

Tales liegenden Gebirgspass zu überfliegen. Wo sollte die dazu erforderliche<br />

Flughöhe erreicht sein?<br />

A) Vor dem Einflug in das Tal<br />

B) Kurz vor dem Pass<br />

C) Erst über dem Pass<br />

D) Laut den gesetzlichen Vorschriften mindestens 800 m vor der Passhöhe<br />

Erklärung zu Frage F-VB-075<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-072<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Soll ein am Ende eines engen Tals liegender Pass überflogen werden, darf man in<br />

das Tal nur dann einfliegen, wenn man die erforderliche Höhe zum Überqueren des<br />

Passes bereits vor dem Einflug erreicht hat. Würde man ohne ausreichende Höhe<br />

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einfliegen, gäbe es keine Möglichkeit zu wenden, falls die Höhe während des Fluges<br />

im Tal nicht erreicht werden würde.<br />

F-VB-082 Erste Sauerstoffmangelerscheinungen können sich bemerkbar machen bei Höhen<br />

um<br />

A) 5000 ft MSL.<br />

B) 10000 ft MSL.<br />

C) 15000 ft MSL.<br />

D) 20000 ft MSL.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-082<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Sauerstoffmangel (Hypoxie) in großen Höhen<br />

Mit zunehmender Höhe nimmt der Luftdruck und damit auch der Partialdruck des in<br />

der Luft enthaltenen Sauerstoffs ab. Pro Atemzug gelangt daher in der Höhe<br />

weniger Sauerstoff über die Lungen in den Kreislauf und zu den Körperzellen als in<br />

Meereshöhe. Im Blut wird der Sauerstoff durch das Hämoglobin in den roten<br />

Blutkörperchen transportiert. Die Sauerstoffsättigung des Hämoglobins gibt an,<br />

welcher Prozentsatz der roten Blutkörperchen mit Sauerstoff beladen ist.<br />

Sauerstoffmangel wird als Hypoxie bezeichnet.<br />

Solange die Sauerstoffsättigung oberhalb einer der Reaktionsschwelle von 93%<br />

liegt, wirkt sich die Verringerung der Sättigung bis auf die Beeinträchtigung des<br />

Nachtsehvermögens nicht aus. Unterhalb der Reaktionsschwelle erhöht der Körper<br />

Atemfrequenz und - tiefe und Herzfrequenz, um den Sauerstoffmangel aufgrund der<br />

geringeren Sättigung zu kompensieren. Dies gelingt, solange die Sättigung größer<br />

als die Störschwelle von 90% ist. Sinkt die Sättigung weiter, kann der Körper den<br />

Sauerstoffmangel nicht mehr vollständig kompensieren, und es kommt zu<br />

Mangelerscheinungen. Bereits bei einer Sättigung von 90%, die in einer Flughöhe<br />

ab 3.000 m / 10.000 ft erreicht wird, können also Sauerstoffmangelerscheinungen<br />

auftreten. Fällt die Sättigung unter den Wert der kritischen Schwelle von 60%, tritt<br />

Bewusstlosigkeit und nach einiger Zeit der Tod ein.<br />

Höhe<br />

Meereshöhe bis<br />

5000 ft/ 1500 m<br />

5000 ft/ 1500 m<br />

bis 7000 ft/ 2100<br />

m<br />

7000 ft/ 2100 m<br />

bis 10.000 ft/<br />

3000 m<br />

10.000 ft/ 3000<br />

m bis 13.200 ft/<br />

4000 m<br />

Sättigung des<br />

Hämoglobins mit<br />

Sauerstoff<br />

98 %<br />

95 %<br />

93 %<br />

90 %<br />

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Symptome / Reaktion des Körpers<br />

ausreichende Sauerstoffversorgung, keine<br />

Einschränkung der Leistungsfähigkeit<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

ausreichende Sauerstoffversorgung, keine<br />

Einschränkung der Leistungsfähigkeit, aber bereits<br />

eingeschränktes Nachtsehen<br />

noch ausreichende Sauerstoffversorgung,<br />

Reaktionsschwelle: der Organismus zeigt bei weiterer<br />

Verringerung erste Reaktionen:<br />

n Erhöhung der Herzfrequenz<br />

n Erhöhung der Atemfrequenz und Atemtiefe<br />

Störschwelle: noch vollständige Kompensation des<br />

Sauerstoffmangel möglich, aber ab 8000 ft<br />

eingeschränkte Funktion des Kurzzeitgedächtnisses; bei<br />

weiterer Abnahme der Sauerstoffsättigung wird<br />

Leistungsfähigkeit reduziert<br />

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13.200 ft/ 4000<br />

m bis 22.000 ft/<br />

6600 m<br />

22.000 ft/ 6600<br />

m<br />

85 %<br />

60 %<br />

Auswirkung von Sauerstoffmangel<br />

verminderte Sauerstoffversorgung, Leistungsfähigkeit<br />

nimmt mit zunehmender Höhe rapide ab<br />

kritische Schwelle: Bewusstlosigkeit, nach einiger Zeit<br />

Tod<br />

Körperzellen reagieren unterschiedlich empfindlich auf Sauerstoffmangel. Die<br />

Nervenzellen, besonders im Gehirn, sind bei weitem am empfindlichsten. Deshalb<br />

sind Störungen der Gehirnfunktionen die ersten Zeichen beginnenden<br />

Sauerstoffmangels. Die Reaktionen des Organismus hängen sowohl von der Dauer<br />

und der Größe des Sauerstoffmangel als auch von der Geschwindigkeit, in der der<br />

Sauerstoffmangel eintritt, ab. Auch die persönliche körperliche Verfassung und das<br />

Alter spielen eine Rolle. Die Auswirkungen sind bei einem jungen, gut<br />

durchtrainierten Nichtraucher in der Regel geringer als bei einem älteren Menschen,<br />

der sich kaum sportlich betätigt und zudem hohem Stress ausgesetzt ist. In der<br />

nachfolgenden Tabelle sind die Auswirkungen von Sauerstoffmangel dargestellt.<br />

Diese können aber im Einzelfall auch schlimmer ausfallen.<br />

einsetzender Sauerstoffmangel<br />

fortgeschrittener<br />

Sauerstoffmangel<br />

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Symptome des Sauerstoffmangels<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

n Müdigkeit, Benommenheit<br />

n Ohrensausen<br />

n Druckgefühl im Kopf<br />

n Augenflimmern und leichte Sehstörungen<br />

n Kribbeln in Händen und Füßen<br />

n Konzentrationsschwäche<br />

n leichtes Schwindelgefühl<br />

n Nachlassen des Koordinationsvermögens<br />

n starke Müdigkeit oder Benommenheit<br />

n heftiges Ohrensausen<br />

n Pochen im Kopf<br />

n Bewegungsstörungen, hauptsächlich der<br />

Feinmotorik<br />

n bläuliches Verfärben von Lippen oder Fingern<br />

(Zyanose)<br />

n starkes Schwindelgefühl<br />

n Übelkeit<br />

n Muskelzittern<br />

n Störungen der Anpassungsfähigkeit der<br />

Kreislauffunktionen<br />

n Störungen der Urteilsfähigkeit (wie bei leichter<br />

Trunkenheit)<br />

n Verlust der Entscheidungsfähigkeit und<br />

Kritikfähigkeit<br />

n Verlust des Reaktionsvermögens<br />

n gelegentlich auftretende Euphorie(Hochstimmung)<br />

oder Apathie (Teilnahmslosigkeit)<br />

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Endphase nach Überschreiten<br />

der kritischen Schwelle<br />

n Muskelkrämpfe<br />

n massive Kreislaufstörungen<br />

n Versagen der Atmung<br />

n Bewusstlosigkeit<br />

n Tod<br />

Wenn Körperzellen keinen Sauerstoff mehr zugeführt bekommen, können sie noch<br />

für kurze Zeit weiter funktionieren. Danach arbeiten sie nur noch mit eingeschränkter<br />

Funktion, nach weiterer Zeit ohne Sauerstoff stellen sie ihre Funktion ein. Dabei<br />

kommt es zu irreversibler Schädigung der Zelle. Besonders empfindlich sind Zellen<br />

des Nervensystems und Gehirns. Diese werden bereits geschädigt, wenn sie 15<br />

Sekunden lang keinen Sauerstoff erhalten, nach 3 Minuten ohne Sauerstoff sind<br />

diese Schäden von bleibender Natur. Die Symptome der Hypoxie stellen sich<br />

schleichend ein und werden oft nicht erkannt, insbesondere dann nicht, wenn das<br />

Gehirn schon betroffen und die Urteilsfähigkeit gestört ist. Es tritt keine Luftnot und<br />

kein Erstickungsgefühl ein. Daher ist der vorbeugende Einsatz von<br />

Sauerstoffmasken beim Fliegen in entsprechenden Höhen ein absolutes Muss!<br />

Selbstrettungszeit (Time of Useful Consciousness TUC)<br />

Die Zeit zur Selbstrettung bei einer Hypoxie setzt sich zusammen aus<br />

l der Zeit vom Beginn der unzureichenden Sauerstoffversorgung bis zum<br />

Erkennen eines persönlichen Warnsignals und<br />

l der Zeit nach Erkennen des Warnsignals bis zum Eintreten der<br />

Handlungsunfähigkeit.<br />

Je eher ein Pilot daher erkennt, dass die Sauerstoffversorgung unzureichend ist, um<br />

so mehr Zeit steht ihm zur Verfügung, geeignete Maßnahmen zur Selbstrettung<br />

einzuleiten und umzusetzen.<br />

Die Länge der Selbstrettungszeit hängt von einer Reihe von Faktoren ab:<br />

l von der Flughöhe, in der sich der Pilot befindet (siehe Tabelle),<br />

l von der Erfahrung des Piloten beim Erkennen von und im Umgang mit<br />

Hypoxie,<br />

l der Stressexposition des betroffenen Piloten und<br />

l seiner allgemeinen körperlichen Verfassung.<br />

Abhängigkeit der Selbstrettungszeit von der Höhe<br />

Höhe über dem Meeresspiegel Selbstrettungszeit / Reserve<br />

in 4.500 m / 15.000 ft 3 - 5 Stunden<br />

in 5.500 m / 18.000 ft ca. 30 Minuten<br />

in 7.500 m / 25.000 ft ca. 3 bis 5 Minuten<br />

in 11.000 m / 35.000 ft ca. 90 Sekunden<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Sobald der Pilot Symptome des Sauerstoffmangels erkennt, muss er umgehend<br />

folgende Maßnahmen einleiten:<br />

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l Umschalten auf 100% Sauerstoffversorgung bzw. Anlegen der<br />

Sauerstoffmaske bei sich und allen Personen an Bord,<br />

l Überprüfen der Masken- und Schlauchverbindungen nach dem so genannten<br />

PRICE-Check (Pressure, Regulator, Indicator, Connections, Emergency<br />

Equipment),<br />

l falls erforderlich, Sauerstoffreserve über grünen Knopf der<br />

Notsauerstoffflasche einschalten,<br />

l den Abstieg in eine Flughöhe < 10.000 ft mit "atembarer Luft" einleiten.<br />

Zum Einsatz der Sauerstoffgeräte ist die jeweilige Bedienungsanleitung zu<br />

beachten, mit der sich der Pilot bereits vor dem Start vertraut machen sollte.<br />

F-VB-090 Ein Luftfahrzeugführer stellt bei der Ruderkontrolle fest, dass bei Betätigung des<br />

Querruders nach links das linke Querruder nach unten ausschlägt. Dies ist<br />

A) normal.<br />

B) ungewöhnlich, aber er kann sich während des Fluges auf dieses <strong>Verhalten</strong> einstellen.<br />

C) nicht normal, das Luftfahrzeug ist luftuntüchtig.<br />

D)<br />

unrealistisch, weil es nur auf die Gängigkeit der Ruder und nicht auf die Richtung der<br />

Ausschläge ankommt.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-090<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

Beim Betätigen des Querruders nach links schlägt das linke Querruder nach oben<br />

und das rechte nach unten aus. Daher ist es nicht normal, wenn das linke Querruder<br />

nach unten ausschlägt. Das Flugzeug ist luftuntüchtig.<br />

F-VB-091 Welcher der nachfolgend aufgeführten Gründe kann für eine Fehlanzeige des<br />

Höhenmessers ursächlich sein?<br />

A) Die Batterie ist leer.<br />

B) Die Instrumentenheizung wurde nicht rechtzeitig eingeschaltet.<br />

C) Das statische Drucksystem ist verstopft.<br />

D) Das Staurohr ist verschmutzt.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-091<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Höhenmesser und Variometer benötigen den statischen Druck, der Fahrtmesser<br />

benötigt zusätzlich den Gesamtdruck (= Summe aus statischem und dynamischem<br />

Druck). Dieser kann über das Staurohr gemessen werden, das als Pitotrohr oder<br />

Prandtl-Staurohr aufgebaut sein kann.<br />

Ein Pitotrohr liefert den Gesamtdruck, der statische Druck wird über eine Öffnung in<br />

der Seite des Luftfahrzeugs entnommen; ein Prandtl-Staurohr liefert den<br />

Gesamtdruck und den statischen Druck.<br />

Ein Verschluss der Abnahmeöffnung für den statischen Druck führt zur Verfälschung<br />

der Anzeigen aller Instrumente, die an die statische Druckleitung angeschlossen<br />

sind, also der Anzeigen von Höhenmesser, Variometer und Fahrtmesser.<br />

Statischer Druck und Staudruck sind nicht zu verwechseln mit dem Unterdruck, der<br />

zum Antrieb pneumatischer Kreiselelemente durch die Unterdruckpumpe erzeugt<br />

wird (Pneumatischer Kurskreisel, Wendezeiger oder künstlicher Horizont werden<br />

durch Unterdruck angetrieben.). Sie sind weiter nicht zu verwechseln mit dem<br />

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Ladedruck, d.h. dem Druck im Ansaugrohr des Motors.<br />

Barometrischer Höhenmesser (Altimeter)<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Die Bestimmung der Flughöhe geschieht bei Zivilflugzeugen überwiegend<br />

barometrisch, d.h. durch Messung des in der jeweiligen Höhe vorhandenen<br />

Luftdrucks. Der Luftdruck nimmt mit zunehmender Höhe gesetzesmäßig ab, so dass<br />

eine eindeutige Abhängigkeit zwischen der Höhe und dem Luftdruck besteht. Das<br />

Wettergeschehen beeinflusst diese Abhängigkeit, so dass die Bestimmung der Höhe<br />

mit Fehlern behaftet ist, die jedoch durch technische und organisatorische<br />

Vorkehrungen beherrschbar sind und die Flugsicherheit nicht beeinträchtigen.<br />

Ein Höhenmesser<br />

funktioniert wie ein<br />

Barometer. Zentrales<br />

Element des<br />

Höhenmessers ist eine<br />

sog. Aneroiddose. Das<br />

ist eine luftdicht<br />

abgeschlossene<br />

Membrandose, die sich<br />

in einem dichten<br />

Gehäuse befindet,<br />

dessen Inneres über<br />

einen Anschluss mit der<br />

statischen<br />

Druckversorgung des<br />

Flugzeugs verbundenen<br />

ist. Um zu verhindern,<br />

dass der Luftdruck die<br />

fast luftleere Aneroiddose zusammenquetscht, wird sie von einer Feder auseinander<br />

gehalten. Je nach atmosphärischem Luftdruck (=statischer Druck), der über die<br />

Leitung für den statischen Druck in das Innere des Höhenmessergehäuses gelangt,<br />

kann sich die geeichte, geschlossene Aneroiddose entsprechend ausdehnen oder<br />

zusammenziehen. Steigt das Flugzeug in die Höhe, dann sinkt der Luftdruck, und<br />

die Aneroiddose dehnt sich aus. Die Bewegung der Dosenwand wird durch eine<br />

feine Mechanik auf eine Anzeigeskala übertragen. Sinkt das Flugzeug, dann steigt<br />

der Luftdruck an, und die Aneroiddose wird zusammengedrückt. Der Höhenmesser<br />

zeigt eine geringere Höhe an.<br />

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Da alle Materialien ein Bestreben haben, sich bei niedrigen Temperaturen<br />

zusammenzuziehen und sich bei hohen Temperaturen auszudehnen, gilt dies auch<br />

für die Membrandose im Höhenmesser. Sie verändert ihre Ausdehnung bei<br />

Temperaturänderungen daher auch, ohne dass sich der Luftdruck ändert. Dies<br />

würde zu Fehlanzeigen des Höhenmessers führen. Daher besitzen viele<br />

Höhenmesser eine Temperaturkompensation, die über einen Bimetallstreifen diesen<br />

Effekt ausgleicht.<br />

Viele Flugzeuge verfügen über einen Alternate Static Port, meistens hinter der<br />

Instrumententafel verborgen. Mit einem Bedienknopf kann auf die alternative<br />

Messstelle für den statischen Druck umgeschaltet werden, wenn z.B. die<br />

Aufnahmeöffnung für den statischen Druck verstopft oder vereist ist.<br />

Meistens ist der in der Kabine gemessene statische Druck niedriger als der<br />

außerhalb gemessene. Dies ist auf den Venturi-Effekt zurückzuführen, der besagt,<br />

dass die Summe aus statischem und dynamischen Druck konstant ist. Da die<br />

Kabine stets ein wenig durchlüftet wird, gibt es im inneren der Kabine einen geringen<br />

dynamischen Druck. Daher ist der statische Druck in der Kabine ein wenig geringer,<br />

als er wäre, gäbe es diesen dynamischen Druck nicht.<br />

Im Flughandbuch findet man Hinweise, wie man eine möglichst hohe Genauigkeit<br />

der Druckmessung über den alternativen Port erreicht.<br />

Bei gebrochener Statikdruckleitung gelangt der Kabineninnendruck in den Raum um<br />

die Aneroiddose, der ein wenig geringer ist als der Druck, der normalerweise über<br />

die Statikdruckleitung dorthin gelangen würde. Daher zeigt der Höhenmesser eine<br />

größere Höhe an.<br />

F-VB-098 Wie hat sich der Luftfahrzeugführer zu verhalten, wenn er mit vereisten Tragflächen<br />

landen muss?<br />

A) Den Landeanflug mit erhöhter Geschwindigkeit durchführen<br />

B) Eine Ziellandung mit Mindestgeschwindigkeit durchführen und in der Bahnmitte aufsetzen<br />

C) Einen normalen Landeanflug durchführen, weil in Bodennähe die Luft wärmer wird<br />

D) Besonders auf die Trimmung achten, weil sich die Flugmasse erhöht hat<br />

Erklärung zu Frage F-VB-098<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

Was ist bei Auftreten von Luftfahrzeugvereisung zu tun?<br />

Hinweis: die folgenden Ausführungen gelten für Flugzeuge ohne<br />

Vereisungsschutzanlage<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Am wirksamsten vermeidet man Vereisungsgefahr, wenn man erst gar nicht in<br />

Gebiete einfliegt, in denen mit Vereisungsgefahr gerechnet werden muss. Dazu ist<br />

es notwendig, dass man sich vor jedem Flug, der in Flughöhen oberhalb der 0°C-<br />

Grenze durchgeführt werden soll, bei der Flugwetterberatung nach möglicher<br />

Vereisungsgefahr erkundigt. Die Höhe der 0°C-Grenze erfährt man ebenfalls bei der<br />

mündlichen individuellen Wetterberatung, aber auch in der Wetterberatung für die<br />

Allgemeine Luftfahrt über automatische Anrufbeantworter (GAFOR).<br />

Sollte trotz aller Vorsicht ein Luftfahrzeug vereisen, befindet es sich in einer akuten<br />

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Notlage. Es sind folgende Maßnahmen einzuleiten:<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

1. Sofort über Funk den Luftnotfall erklären (man weiß nicht, wie lange die<br />

Funkanlage noch einsatzbereit ist).<br />

2. Sofort , soweit möglich und vorhanden, die Heizung der Anlagen des<br />

Luftfahrzeuges (Staurohrheizung, Vergaservorwärmung, Überziehwarnung<br />

usw.) einschalten.<br />

3. Falls möglich, die Entnahme des statischen Drucks aus dem Kabinenraum<br />

einschalten (alternate static source), um sicherzustellen, dass die Instrumente,<br />

deren Anzeige vom statischen Druck abhängen (Höhenmesser, Variometer,<br />

Geschwindigkeitsanzeige) nicht durch eine zugefrorene Einlassöffnung<br />

Fehlanzeigen haben. Bei Umschaltung auf Kabineninnendruck sind zwar auch<br />

Anzeigefehler zu erwarten, über deren Größe das Flughandbuch Auskunft gibt;<br />

diese sind jedoch so gering, dass die Anzeigen weiterhin genutzt werden<br />

können.<br />

4. Bei manchen Luftfahrzeugmustern können Auswirkungen der Filtervereisung<br />

durch Öffnen der Warmluftklappe vermieden werden. Die höhere Temperatur<br />

der dann dem Motorraum entnommenen Luft führt zwar zu einer<br />

Leistungsverringerung, die aber im Interesse der Sicherheit in Kauf genommen<br />

werden sollte.<br />

5. Sofort wärmere Luftmassen aufsuchen! Ein Abstieg in geringere Höhen ist<br />

meistens, aber nicht immer richtig und ausreichend. Eine sofortige Umkehr<br />

verhindert fast immer weitere Vereisung.<br />

6. Die Geschwindigkeit des Luftfahrzeuges muss mit besonderer<br />

Aufmerksamkeit beobachtet werden, da das Tragflächenprofil infolge der<br />

Vereisung stark verändert sein kann. Geschwindigkeitsreduzierung sollte<br />

langsam und vorsichtig erfolgen, da die aerodynamischen Grenzen des<br />

vereisten Luftfahrzeuges unbekannt sind.<br />

7. Auch das Ausfahren der Klappen kann wegen der Erhöhung des<br />

Luftwiderstandes u.U. zum Überziehen führen. Daher sollten<br />

Landeklappen möglichst nicht gesetzt werden.<br />

8. Sollten die Ruder schwergängig bzw. festgefroren sein, kann mithilfe der<br />

Trimmung und bei vielen Flugzeugmustern auch mit Veränderung der<br />

Motorleistung begrenzt um die Querachse gesteuert werden. Bei der üblichen<br />

Trimmung durch ein Hilfsruder am Höhenruder tritt bei festgefrorenem<br />

Höhenruder eine Wirkungsumkehr ein: bewegt man die Trimmklappe nach<br />

oben, kann Sie nun das Höhenruder nicht nach unten drücken und damit eine<br />

Drehung um die Querachse nach unten auslösen, sondern sie wirkt nun wie<br />

ein kleines Höhenruder und löst eine Drehung um die Querachse nach oben<br />

aus.<br />

9. Durch Drehzahländerungen oder Änderungen des Einstellwinkels bei<br />

Verstellerpropellern kann es in einigen Fällen möglich sein, den entstehenden<br />

oder schon vorhandenen Eisansatz am Propeller gering zu halten oder zu<br />

beseitigen.<br />

10. Falls Triebwerkvibrationen infolge Propellervereisung auftreten, sollte die<br />

Drehzahl reduziert werden. Dabei ist auf ausreichende Fluggeschwindigkeit zu<br />

achten.<br />

11. Durch Bewegen der Ruder kann u.U. das Zuwachsen der Ruderspalten<br />

hinausgezögernt oder verhindert werden.<br />

12. Vor Beginn der Landung muss - soweit möglich und zulässig - die volle<br />

Ausschlagfähigkeit sämtlicher Ruder überprüft werden. Dabei kann notfalls<br />

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"maßvoller" Kraftaufwand helfen, noch vereiste Ruder „loszubrechen".<br />

13. Der Landeanflug mit vereistem Luftfahrzeug sollte hoch und schnell<br />

erfolgen. Die Beendigung einer Landung jenseits des Landebahnendes<br />

mit geringer Restgeschwindigkeit wird meistens glimpflicher verlaufen<br />

als ein Überziehen ("Stall") im Anflug. Besonders bei einem vereisten<br />

Luftfahrzeug gilt: Fahrt ist das halbe Leben!<br />

14. Suchen Sie notfalls mit dem noch flugfähigen Luftfahrzeug rechtzeitig einen<br />

Notlandeplatz auf!<br />

Auswirkungen der Luftfahrzeugvereisung<br />

Vereisung des Luftfahrzeuges kann folgende Auswirkungen haben:<br />

l Veränderung der Profilkontur<br />

l Gewichtszunahme<br />

l Lastigkeitsänderung<br />

l Asymmetrie und Vibration<br />

l Sichtverlust<br />

l Blockieren der Ruder<br />

l Leistungsabfall und Triebwerkschäden<br />

l Ausfall von Anzeigen<br />

l Ausfall der Funkanlagen<br />

Veränderung der Profilkontur<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Eisansatz, insbesondere der von Raueis und Raureif, beginnt in der Regel an den<br />

Stirnflächen des Luftfahrzeuges: an der Bugspitze, an den Nasenradien der<br />

aerodynamischen Profile, an den Vorderkanten von Streben und Antennen.<br />

Gerade diese Bereiche haben eine große Bedeutung für die Aerodynamik des<br />

Luftfahrzeuges. Der Luftwiderstand nimmt stark zu.<br />

Widerstands- und Auftriebsänderung von Tragflügel- und Leitwerkprofilen hängen<br />

stark von der Form des Eisaufbaues am Nasenradius ab. Eisansatz an einem<br />

Tragflügelprofil eines typischen kleinen Privatreiseflugzeuges kann den Widerstand<br />

bis zum fünffachen des Wertes gegenüber dem eisfreien Profil anwachsen lassen,<br />

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während der maximale Auftrieb gleichzeitig um 40 % geringer werden kann. Klareis<br />

setzt sich flächig ab und überzieht schnell die gesamten Tragflächen. Der<br />

Auftriebsbeiwert des Profils nimmt also stark ab, während der Widerstandsbeiwert<br />

zunimmt. Außerdem bricht bei den durch Eisansatz beeinträchtigten Tragflügel- und<br />

Leitwerkprofilen der Auftrieb infolge der Strömungsablösung bei schon geringer<br />

Anstellwinkeländerung abrupt zusammen.<br />

Als Folge der aerodynamischen Veränderungen an den Tragflügelprofilen ergibt sich<br />

eine drastische Erhöhung der Mindestfluggeschwindigkeit und wegen reduzierter<br />

Motorleistung eine Verringerung der größten fliegbaren Horizontalgeschwindigkeit.<br />

Der Fluggeschwindigkeitsbereich wird also stark eingeengt. Es kann sogar dazu<br />

kommen, dass die Mindestgeschwindigkeit größer als die größtmögliche<br />

Horizontalgeschwindigkeit ist und daher ein sicherer Flug nur noch durch<br />

Höhenaufgabe möglich ist.<br />

Gewichtszunahme<br />

Ein Liter Eis wiegt je nach Dichte ca. 0,8 kg. Bei schwerer Vereisung können sich<br />

ohne weiteres ca. 10 kg Eis je Meter Profil- und Strebenvorderkante an dem<br />

Luftfahrzeug festsetzen. Bei kleinen Flugzeugen ist deshalb mit über 150 kg<br />

Gewichtszunahme zu rechnen. Bei einem voll beladenen Luftfahrzeug bedeutet eine<br />

derartige Gewichtszunahme zusätzlich zu den unter „Veränderung der Profilkontur"<br />

beschriebenen Beeinträchtigungen, dass das Luftfahrzeug nicht mehr stabil fliegbar<br />

ist.<br />

Lastigkeitsänderung<br />

Die größten Außenflächen an Luftfahrzeugen befinden sich meist hinter dem<br />

Schwerpunkt. Bei flächiger Vereisung (Klareis) kann das Flugzeug stark<br />

schwanzlastig werden und ist dann im Extremfall nicht mehr steuerbar.<br />

Asymmetrie und Vibration<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Gefährliche Situationen können auch dadurch entstehen, dass sich das Eis nur von<br />

einer Seite der Tragfläche löst, an der anderen Seite hingegen haften bleibt. Das<br />

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Luftfahrzeug bleibt dann nur noch oberhalb einer Geschwindigkeit um die<br />

Längsachse steuerbar, die weit über der normalen Landegeschwindigkeit liegt.<br />

Besonders unangenehm und gefährlich können Vibrationen und Schwingungen<br />

durch asymmetrischen Eisansatz an Propellerblättern und Rotoren werden. Auch<br />

vereiste Ruder können durch die Veränderung des Profils und durch die ungünstigen<br />

Massenverhältnisse zu gefährlichen Leitwerkschwingungen führen.<br />

Sichtverlust<br />

Frontscheiben gehören zu den exponiertesten vereisungsgefährdeten Bauteilen.<br />

Durch Eisansatz werden sie undurchsichtig. Obwohl die Seitenscheiben in der Regel<br />

eisfrei bleiben, ist die sicherere Flugführung dennoch in gefährlicher Weise<br />

beeinträchtigt. Besonders schwerwiegend ist die durch den Sichtverlust<br />

hervorgerufene Gefahr der räumlichen Desorientierung des Luftfahrzeugführers.<br />

Blockieren der Ruder<br />

Ruderspalte sind Unstetigkeitsstellen im Strömungsverlauf, die bezüglich der<br />

Vereisung eine ähnliche Wirkung haben wie Vorderkanten. Halten sich<br />

Luftfahrzeuge längere Zeit in Vereisungsbedingungen auf, können die Ruderspalte<br />

durch Eisansatz zuwachsen und die Ruder blockieren, was die Steuerbarkeit<br />

zumindest stark einschränkt.<br />

Leistungsabfall und Triebwerkschäden<br />

Unter Vereisungsbedingungen erhöht sich die Wahrscheinlichkeit dafür, dass bei<br />

Kolbenmotoren auch Vergaservereisung auftritt und dass der Luftfilter durch<br />

Eisansatz undurchlässig wird. Dies kann zu Leistungsabfall oder gar Motorstillstand<br />

führen. Aber auch Turbinen- und Propellerturbinentriebwerke können<br />

Leistungseinbußen erleiden, wenn Eisansatz am Lufteinlauf die<br />

Strömungsverhältnisse stört. Weiter kann es dann zu schweren Triebwerkschäden<br />

kommen, wenn abplatzende Eisstücke angesaugt werden und den Fan oder den<br />

Kompressor beschädigen.<br />

Ausfall von Anzeigen<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Die Anzeige aller Instrumente, die von der Außenluft umströmte Sensoren benutzen,<br />

ist durch Vereisung gefährdet. Dazu gehören:<br />

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l Stau- und Statik-Instrumente wie Fahrtmesser, Höhenmesser und Variometer<br />

l Überziehwarnanlagen und Anstellwinkelanzeigen<br />

Da im Vereisungsfall die augenblickliche Anzeige „einfriert", ist der<br />

Instrumentenausfall vom Luftfahrzeugführer kaum festzustellen, wenn er nicht auf<br />

kleine Unregelmäßigkeiten und ungewohnte Anzeigen achtet.<br />

Ausfall der Funkanlagen<br />

Bei den Funkanlagen sind die Antennen gefährdet. Durch starken Eisansatz kann<br />

z.B. die ADF-Antenne durch Gewichtsüberlastung und zu hohen Widerstand<br />

abgerissen werden. Ein Eismantel auf den Antennen für die VOR-Empfänger und<br />

Sprechfunkgeräte kann derart dämpfend wirken, dass diese Anlagen unbenutzbar<br />

werden. Bei starker Vereisung der Radarantennenabdeckung ist auch ein<br />

verrauschtes und damit unbrauchbares Wetterradarbild zu erwarten.<br />

F-VB-099 Wie hat sich ein Luftfahrzeugführer zu verhalten, der in eine Vereisungszone<br />

geraten ist?<br />

A) Sofort notlanden<br />

B) Vereisungszone so schnell wie möglich verlassen<br />

C)<br />

Mit erhöhter Geschwindigkeit fliegen, um durch die Reibungswärme das Eis<br />

abzuschmelzen<br />

D) Fluggeschwindigkeit verringern<br />

Erklärung zu Frage F-VB-099<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Die Zone mit Vereisungsbedingungen ist so schnell wie möglich zu verlassen!<br />

Ursachen für Vereisung von Luftfahrzeugen<br />

Wenn in einer Luftmasse überkühlte Wassertropfen vorkommen (d.h. die<br />

Temperatur liegt unterhalb von 0°C), gehen diese schlagartig in den Eiszustand<br />

über, wenn sie auf ein Luftfahrzeug aufprallen und frieren an der<br />

Luftfahrzeugoberfläche fest. Das Luftfahrzeug vereist.<br />

Die Vereisungsgefahr hängt von folgenden Faktoren ab:<br />

1. vom Flüssigwassergehalt der Wolken,<br />

2. von der Temperatur des unterkühlten Wassers,<br />

3. von der Aufenthaltsdauer unter Vereisungsbedingungen.<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Der Flüssigwassergehalt der Wolken bestimmt zusammen mit der Temperatur<br />

Größe und Anzahl der vorhandenen unterkühlten Wassertropfen und damit auch das<br />

"Bombardement", dem die gefährdeten Luftfahrzeugteile ausgesetzt sind. Hiervon<br />

wiederum hängt die Geschwindigkeit des Eisaufbaues ab. Deshalb wird vom<br />

Deutschen Wetterdienst auch eine Warnung vor Vereisung aufgrund des<br />

Flüssigwassergehaltes und der Temperaturverhältnisse in den Wolken<br />

ausgesprochen.<br />

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Arten der Luftfahrzeugvereisung und deren Entstehung<br />

Raureif<br />

Raureif ist die Bezeichnung für Ablagerungen von Wasserdampf in Form feinster<br />

Eiskristalle an Gegenständen bei Frost. Raureif entsteht bei winterlichen<br />

Minustemperaturen, wenn stark unterkühlter Wasserdampf auf feste Gegenstände<br />

triff und durch die damit verbundene Erschütterung dort sofort gefriert. An diesen<br />

Gegenständen bilden sich feine Eiskristalle. Den direkten Übergang vom<br />

gasförmigen in den festen Aggregatzustand des Wassers nennt man Resublimation,<br />

manchmal auch - ein wenig ungenau einfach Sublimation (Sublimation bezeichnet<br />

eigentlich den umgekehrten Prozess, also den direkten Übergang vom festen in den<br />

gasförmigen Zustand).<br />

Raureif kann sich auf am Boden stehenden Luftfahrzeugen bilden. Er kann aber<br />

auch im Fluge in wolkenfreier Luft entstehen und sich bevorzugt an den<br />

angeströmten Bauteilen des Luftfahrzeuges ablagern.<br />

Klareis<br />

Beim Übergang des Wassers vom flüssigen in den festen Zustand wird<br />

Gefrierwärme frei. Wenn die unterkühlten Wassertropfen eine Temperatur haben,<br />

die nicht zu weit vom Gefrierpunkt entfernt liegt (ca. 0°C bis -10°C), sorgt diese<br />

freiwerdende Wärmemenge dafür, dass nicht das gesamte Wasser beim Aufschlag<br />

auf das Luftfahrzeug sofort zu Eis erstarrt. Ein Teil des Wassers kann sich vor dem<br />

Gefrieren flächig an das Luftfahrzeug anlegen und haftet deshalb sehr gut. Wenn<br />

sich die Luftfahrzeug-Vereisung in diesem Temperaturbereich Schicht für Schicht<br />

aufbaut, entsteht so genanntes „Klareis" (clear ice).<br />

Klareis überzieht größere Flächen des Luftfahrzeuges, z. B. die Tragflächen. Daher<br />

führt es zu Profilveränderung und damit zur Verringerung des Auftriebs und zu<br />

Erhöhung des Gewichtes. Bewegliche Teile wie Querruder und Höhenruder können<br />

festfrieren.<br />

Raueis<br />

Bei Temperaturen unter –10°C reicht die beim Übergang der unterkühlten<br />

Wassertropfen in den festen Zustand freiwerdende Wärmemenge nicht mehr aus,<br />

einen Teil des Wassers beim Aufschlag auf das Luftfahrzeug flüssig zu halten. Die<br />

entstehenden Eisteilchen haben nur eine kleine Haftoberfläche. Es bildet sich dann<br />

das sogenannte „Raueis" (rime ice) aus, das sich in der Regel nur an den<br />

aerodynamischen Vorderkanten des Luftfahrzeugs ansetzt und damit zu starken<br />

Profilveränderungen führt.<br />

Die Merkmale von Raueis und Klareis sind in der folgenden Tabelle wiedergegeben.<br />

Aus ihr ergibt sich für das Luftfahrzeug die vergleichsweise größere Gefährdung<br />

durch Klareisbildung, d.h. bei Flügen unter Vereisungsbedingungen im<br />

Temperaturbereich von 0°C bis –10°C.<br />

Raueis (rime ice) Klareis (clear ice)<br />

Oberfläche rau, bizarr glatt, glasig<br />

Aussehen bei Draufsicht weiß dunkel, nass<br />

Durchsicht undurchsichtig durchsichtig, aber trüb<br />

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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

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Unterkühlung stark gering<br />

Entstehung durch kleine Tropfen durch große Tropfen<br />

Temperaturbereich (hauptsächlich) unter -10°C zwischen 0°C und -10°C<br />

Haftfähigkeit gering sehr gut<br />

Festigkeit spröde zäh, sehr fest<br />

Wachstum luvwärts Flächen überziehend<br />

Vereisungsbedingungen<br />

Je länger sich ein Luftfahrzeug ungeschützt in Vereisungsbedingungen aufhält, um<br />

so dicker wird die Eisschicht an den gefährdeten Stellen. Die Vereisungsgefahr<br />

steigt mit zunehmender Verweilzeit. Auch Luftfahrzeugen mit einer<br />

Vereisungsschutzanlage ist es nicht immer möglich, beliebig lange in<br />

Vereisungsbedingungen zu betrieben zu werden.<br />

Vereisung entsteht unter den im Folgenden beschriebenen Bedingungen:<br />

l Am häufigsten tritt Vereisung beim Flug durch Wolken auf, in denen<br />

unterkühlter Wasserdampf vorhanden ist. Das Eis schlägt sich als Klareis oder<br />

Raueis am Luftfahrzeug nieder.<br />

l Fällt aus einer aufgleitenden Warmfront Regen in darunter liegende Kaltluft,<br />

deren Temperatur weniger als 0°C beträgt, werden die ausfallenden<br />

Regentropfen unterkühlt. Beim Auftreffen auf das Luftfahrzeug bildet sich<br />

sofort Klareis.<br />

l Nach einem längeren Flug in größeren Höhen und damit niedriger Temperatur<br />

sind die nicht beheizten Teile des Luftfahrzeuges stark ausgekühlt. Beim<br />

Abstieg in wärmere, feuchte Luftschichten gefriert der Wasserdampf an den<br />

kalten Luftfahrzeugteilen - es baut sich eine Eisschicht auf, obwohl u.U. keine<br />

Wolken sichtbar sind und die Außentemperatur über 0°C liegt. Da der Kraftstoff<br />

bei Tanks in den Flügeln oft die größte unterkühlte Masse ist, wird Eis am<br />

ehesten im Bereich der Tanks entstehen und sich dort am längsten halten.<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-098<br />

F-VB-101 Welche aerodynamischen Größen ändern sich bei Klareisansatz?<br />

A) Auftriebsbeiwert nimmt ab, Widerstandsbeiwert nimmt zu<br />

B) Masse des Flugzeuges nimmt zu, Eigengeschwindigkeit (TAS) nimmt zu<br />

C) Überziehgeschwindigkeit nimmt zu, Widerstand nimmt ab<br />

D) Auftriebsbeiwert nimmt zu, Widerstandsbeiwert nimmt ab<br />

Erklärung zu Frage F-VB-101<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-098<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-099<br />

F-VB-102 Die größte Gefahr bei der Vereisung eines Tragflügels durch Raueis liegt in der<br />

A) Verschlechterung der Rudereigenschaften.<br />

B) Massenzunahme.<br />

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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

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C) Profilveränderung.<br />

D) Einstellwinkelveränderung.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-102<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-098<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-099<br />

F-VB-131 Wie verhält sich der Wind, wenn sich ein Gewitter entwickelt? Er weht in<br />

A) konstanter Richtung und Stärke.<br />

B) variabler Richtung und Stärke.<br />

C) variabler Richtung und konstanter Stärke.<br />

D) konstanter Richtung und variabler Stärke.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-131<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Bei der Bildung eines Gewitters weht der Wind mit variabler Stärke aus<br />

unterschiedlichen Richtungen.<br />

Lebenslauf eines Gewitters<br />

Der Lebenslauf eines Gewitters besteht aus folgenden Stadien:<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

1. Aufbaustadium<br />

Starke Aufwärtsströmungen führen bei feuchtlabilem Temperaturgradienten<br />

und genügend Feuchtigkeitsnachschub von unten zur Bildung immer<br />

mächtiger und umfangreicher werdender Quellwolken, die an der Obergrenze<br />

dicht beieinander liegende Quellkuppen ausbilden (Cumulus-Congestus,<br />

blumenkohlartig). Im Inneren der Wolke herrschen nur Aufwinde, deren Stärke<br />

vom Rand zur Mitte und von der Untergrenze zur Obergrenze zunimmt. Wegen<br />

der Stärke dieser Aufwinde bleibt die Tröpfchengröße noch gering und es<br />

fallen keine Niederschläge aus. Am Ende des Aufbaustadiums haben sich<br />

Wolkenmassive von mehreren Kilometern vertikaler Mächtigkeit und einem<br />

Durchmesser von 10 bis 15 km entwickelt.<br />

2. Reifestadium<br />

Im Reifestadium reicht die Obergrenze der Cumulonimbus-Wolken bis an den<br />

Rand der Troposphäre, an die Tropopause (diese liegt im Sommer in<br />

Mitteleuropa in einer Höhe zwischen 10 und 13 km). Hier herrschen<br />

Temperaturen von -40°C bis -60°C, daher ist der obere Teil der Wolke eine<br />

Eiswolke. Die Wolke breitet sich an der Tropopause pilzartig aus. Im inneren<br />

der Wolke gibt es nun mehrere Aufwindschlote mit Aufwindgeschwindigkeiten<br />

von 10 m/s bis 40 m/s, in denen die Wassertropen nach oben geblasen<br />

werden und zu Graupel und Hagel anwachsen. Oben angekommen, fallen sie<br />

wegen ihres großen Gewichts neben dem Schlot herab. Hagel erreicht daher<br />

die Erdoberfläche stets in einem relativ schmalem Streifen. Eiskristalle, die<br />

sich erst im oberen Teil der Wolke entwickelt haben, bleiben kleiner und<br />

werden vom Aufwind über einen größeren Bereich verteilt. Aus ihnen entsteht<br />

schauerartiger Niederschlag. Neben den Aufwindschloten liegen Abwindzonen<br />

mit Abwindgeschwindigkeiten von bis zu 30 m/s.<br />

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Im Reifestadium entstehen elektrische Entladungen, die als Blitze sichtbar sind<br />

und durch die starke, explosionsartige Aufheizung der umgebenden<br />

Luftmassen Donner erzeugen. Ursache ist die Ionisierung der Luft durch<br />

Reibung in den starken Auf- und Abwindfeldern.<br />

3. Auflösungsstadium<br />

Das Auflösungsstadium wird erreicht, wenn sich die Abwindzonen über die<br />

gesamte Gewitterwolke ausgedehnt haben. Die heftigen Schauer gehen in<br />

leichteren Dauerniederschlag über und führen zum Ausregnen der Wolke,<br />

wodurch die Wolke aufgelöst wird, wenn keine neue Feuchtigkeit nachkommt.<br />

Gewitterbö<br />

Gewitterwolken werden durch ihre große vertikale Ausdehnung vornehmlich von<br />

Höhenströmungen fortbewegt. Da die Windgeschwindigkeit in großen Höhen meist<br />

größer ist als weiter unten, wird die Wolke asymmetrisch. Aus der in Zugrichtung<br />

gelegenen Vorderseite wird die am Boden aufgeheizte Luft angesaugt: der<br />

Bodenwind weht auf das Gewitter zu. Durch den Schmelzvorgang des<br />

herabfallenden Eisniederschlages in Höhe der Nullgradgrenze wird der Wolke<br />

Wärme entzogen. Das dadurch entstehende Kaltluftpaket sinkt zu Boden und ist die<br />

Ursache der Gewitterbö, die vor dem Eintreffen des Gewitters häufig als Böenwalze<br />

ausgeprägt ist.<br />

Gewitterbildung und Gewittertypen<br />

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Voraussetzung für jede Art von Gewitterbildung ist eine hochreichende, feuchtlabile<br />

Luftschichtung. Wenn der Temperaturgradient größer als der feuchtadiabatische<br />

Temperaturgradient (ca. 0,6°/100 m) ist, ist die Temperatur der aufsteigenden Luft<br />

stets größer als die der umgebenden Luftmasse. Der Aufstieg wird daher nicht<br />

thermisch begrenzt - es können sich Cumulonimbus-Wolken, also Gewitterwolken<br />

ausbilden.<br />

Gewitterwolken können also prinzipiell dann entstehen, wenn die Atmosphäre<br />

(genauer: die Troposphäre) hinreichend labil geschichtet ist, so dass vertikale<br />

Umlagerungen begünstigt werden und wenn genügend Feuchte vorhanden ist. Das<br />

alleinige Vorhandensein einer labilen Schichtung der Atmosphäre reicht aber nicht<br />

aus, um Gewitter auszulösen. Es müssen entweder eine ausreichend hohe<br />

Temperatur am Boden, die sogenannte Auslösetemperatur oder eine erzwungene<br />

Hebung bodennaher Luftpakete hinzukommen. Je nach der Ursache für die Hebung<br />

der Luftmassen unterscheidet man die folgenden Gewittertypen:<br />

1. Sonneneinstrahlung heizt die Luft auf und diese beginnt aufzusteigen. Dieser<br />

Vorgang wird als thermische Konvektion bezeichnet. Es entstehen lokale<br />

Wärmegewitter, die auch als Luftmassengewitter bezeichnet werden. Eine<br />

Gewitterzelle mit einer Ausdehnung von einigen Kilometern hat eine<br />

Gesamtlebensdauer von ca. 1 Stunde, wovon während 15 - 30 Minuten<br />

Blitzaktivität zu beobachten ist. Luftmassengewitter entstehen vorwiegend am<br />

späten Nachmittag oder Abend, wenn sich die Luftmassen bei starker<br />

Sonneneinstrahlung während des Vormittags und frühen Nachmittags<br />

genügend aufgeheizt haben.<br />

2. Hereindringende Kaltluftmassen (schwerer als die warme feuchte Luft)- z.B.<br />

Kaltfronten, schieben sich wie ein Keil unter feuchte Luft und heben diese an -<br />

dies führt zu großräumig ausgedehnten Frontgewittern. Frontgewitter bestehen<br />

aus einer Reihe von Gewitterzellen entlang der Kaltfront. Sie können zu jeder<br />

Tages- und Nachtzeit auftreten.<br />

3. Bei orographischen Gewittern werden feuchte Luftmassen angehoben, weil sie<br />

durch Wind über ansteigendes Gelände transportiert werden und sich durch<br />

den Geländeanstieg zwangsweise heben und entsprechend abkühlen.<br />

Bei außergewöhnlich kräftigen vertikalen Umlagerungen - wie sie z.B. bei sehr<br />

starker Erwärmung einer Luftmasse durch intensive Sonneneinstrahlung entstehen<br />

können, erfahren einzelne Gewitterzellen einen Selbstverstärkungsprozess. Es<br />

können sich langlebige Gewitterzellenkomplexe ausbilden, die zu Unwettern<br />

(Schwergewitter) auswachsen. Die Wolkenobergrenzen solcher Gewitter liegen<br />

direkt im Niveau der Tropopause, d.h. in Mitteleuropa in etwa 10-13 km bzw. 30.000<br />

- 40.000 ft Höhe.<br />

F-VB-132 Welches ist die größte Gefahr, die von einem Gewitter ausgeht?<br />

A) Druckanstieg<br />

B) Temperaturzunahme<br />

C) Nieselregen<br />

D) Turbulenz<br />

Erklärung zu Frage F-VB-132<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Je nach Reifestadium gibt es innerhalb einer Gewitterzelle sehr starke Auf- und<br />

Abwindzonen, die eine große Gefahr für ein Luftfahrzeug darstellen. Auch die oft<br />

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vorgelagerte Böenwalze ist mit starker und gefährlicher Turbulenz verbunden.<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-131<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-131<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-131<br />

F-VB-133 Worauf ist die verringerte Flugsicht beim Unterfliegen eines Gewitters<br />

zurückzuführen? Auf<br />

A) Dunst<br />

B) Blendung durch Blitz<br />

C) starke Niederschläge<br />

D) statische Entladung auf den Cockpit-Frontscheiben<br />

Erklärung zu Frage F-VB-133<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

Beim Unterfliegen eines Gewitters gerät man in Gebiete mit starkem<br />

Schauerniederschlag, wodurch die Flugsicht erheblich beeinträchtigt wird.<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-131<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-131<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-131<br />

F-VB-134 Welche der folgenden Wettererscheinungen, die im Zusammenhang mit Gewittern<br />

auftreten können, stellt die größte Gefahr dar?<br />

A) Temperaturrückgang<br />

B) Hagel<br />

C) Druckabfall<br />

D) Regenschauer<br />

Erklärung zu Frage F-VB-134<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Von den aufgeführten Wettererscheinungen stellt Hagel die größte Gefahr dar.<br />

Gefahren durch Hagel<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Beim Auftreffen von Hagelkörnern auf das Flugzeug können Beulen an Tragflächen<br />

und Zelle entstehen. Sie können sich am Luftfahrzeug festsetzen und zur Vereisung<br />

führen. Außerdem wird die Flugsicht durch Hagel erheblich beeinträchtigt.<br />

Daher ist ein Einflug in Hagelschauer unbedingt zu vermeiden. Wird versehentlich<br />

eingeflogen, ist der Hagelschauer so schnell wie möglich zu verlassen. Um die<br />

schädlichen Auswirkungen beim Auftreffen der Hagelkörner auf das Flugzeug zu<br />

reduzieren, ist die Geschwindigkeit zurückzunehmen. Die Vergaservorwärmung wird<br />

dann eingeschaltet, weil im Teillastbetrieb besonders häufig Vergaservereisung<br />

auftritt.<br />

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F-VB-135 Welches der nachstehenden Instrumente wird durch Blitzschlag beeinflusst?<br />

A) Höhenmesser<br />

B) Künstlicher Horizont<br />

C) Kurskreisel<br />

D) Magnetkompass<br />

Erklärung zu Frage F-VB-135<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

Auswirkungen von Blitzeinschlag in Luftfahrzeuge<br />

Flugzeuge wirken wie faradaysche Käfige. Dies sind geschlossene Räume oder<br />

Körper, die mit einem Metallgitter bzw. flächigem Metall ummantelt sind. Die<br />

Ummantelung schirmt das Innere von einem außen befindlichen elektrischen Feld<br />

ab.<br />

Ein in der Luft befindliches Flugzeug aus Metall ist im Prinzip vor Blitzschaden<br />

geschützt. Schlägt ein Blitz in ein Flugzeug ein, passiert den Insassen nichts. Sie<br />

können aber vom Blitz geblendet werden, und es kann ein Schock eintreten oder<br />

das Gehör geschädigt werden, weil ein Blitzeinschlag mit einem sehr lauten Knall<br />

verbunden ist. Beschädigungen am Luftfahrzeug können trotzdem auftreten. So<br />

kann ein Blitz Antennen zerstören. Über Leitungen wie Antennen oder Steuerseile<br />

gelangt elektrische Energie ins Innere des Luftfahrzeuges und kann dort Schäden<br />

anrichten, z.B. die elektrischen Anlagen ganz oder teilweise zerstören.<br />

Daher muss mit Ausfall aller elektrisch betriebenen Geräte wie Funk- und<br />

Navigationsanlagen und Wendezeiger sowie des Magnetkompasses gerechnet<br />

werden (der Magnetkompass kann ausfallen, weil durch die starken Ströme beim<br />

Blitzeinschlag Flugzeugbauteile aus Metall magnetisiert werden können und damit<br />

die Anzeige des Magnetkompasses unbrauchbar machen). Der Motor sollte in der<br />

Regel weiter laufen, und auch die Geräte, die den Außendruck (Staudruck und<br />

statischen Druck) nutzen (Höhenmesser, Variometer und Geschwindigkeitsmesser)<br />

funktionieren weiterhin.<br />

Segelflugzeuge aus Kunststoff stellen dagegen keine faradayschen Käfige dar, auch<br />

wenn der Kunststoff durch Kohlefasern verstärkt ist, die ja auch elektrisch leitend<br />

sind, denn die Kohlefasern sind nicht so leitend miteinander verbunden, dass ein<br />

geschlossener Käfig entsteht. Solche Flugzeuge können durch Blitzeinschlag<br />

erheblich beschädigt werden.<br />

F-VB-138 Bei einer Außenlandung ist insbesondere zu beachten, dass<br />

A) der Entschluss zur Außenlandung in mindestens 200 m Höhe getroffen wird.<br />

B) das Landefeld unbedingt in der Nähe einer Ortschaft liegt.<br />

C) die Entscheidung zur Außenlandung rechtzeitig erfolgt.<br />

D) gute Zufahrtswege vorhanden sind.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-138<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

Außenlandungen<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Die Entscheidung zu einer Außenlandung muss rechtzeitig getroffen werden, damit<br />

noch genügend Zeit verbleibt, einen geeigneten Landeplatz auszuwählen und die<br />

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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Landung vorzubereiten. Wird die Entscheidung zu spät getroffen, steigt das<br />

Unfallrisiko, weil zu wenig Zeit bleibt, ein geeignetes Landefeld auszuwählen und<br />

den Landeanflug zu planen. Es wäre falscher Ehrgeiz, in zu niedriger Höhe noch auf<br />

Thermik zu hoffen, um am eigenen Flugvorhaben noch weiter festhalten zu können.<br />

Dadurch werden der Pilot und andere in Gefahr gebracht!<br />

Bei der Auswahl des Geländes ist zu prüfen, ob sich Hindernisse wie Bäume,<br />

Masten, Freileitungen oder Hochspannungsleitungen in der Anflugrichtung oder wie<br />

Gräben und Zäune am Boden befinden. Bei noch ausreichender Höhe oder<br />

vorhandener Motorleistung sollte dies durch Überfliegen des Geländes geschehen.<br />

Ein großes, freies Gelände wie z.B. ein abgeerntetes Getreidefeld, das in<br />

Windrichtung liegt, eignet sich für eine Außenlandung im Allgemeinen besonders<br />

gut, weil hier in der Regel keine Gräben oder Zäune vorkommen, die man beim<br />

Anflug auf eine Wiese leicht übersehen kann. Frisch gepflügter Acker ist weniger gut<br />

geeignet, weil die Ackerfurchen das Ausrollen behindern.<br />

Felder mit hohem Getreide oder anderem hohen Bewuchs sind möglichst zu<br />

vermeiden. Rapsfelder sind ungeeignet, weil sich der Raps leicht am Fahrwerk<br />

verhakt und so zum Sturz auf den Kopf führt. Ist eine Landung auf einer Oberfläche<br />

mit hohem Bewuchs unvermeidbar, wird die Oberfläche des Bewuchses als Boden<br />

angenommen und mit Mindestgeschwindigkeit gegen den Wind aufgesetzt. Dabei<br />

wird auf die Querlage geachtet, um einseitige Berührung mit dem Bewuchs zu<br />

vermeiden.<br />

Bei Flugzeugen mit Einziehfahrwerk kann es je nach den örtlichen Verhältnissen<br />

sinnvoll sein, das Fahrwerk nicht auszufahren, z.B. bei Landungen auf<br />

Wasseroberflächen oder auf Flächen mit hohem Bewuchs.<br />

Eine gute Landung steht und fällt mit der richtigen Einteilung des Anfluges. Dies gilt<br />

insbesondere für Außenlandungen. Dabei wird oft aus Angst, die vorgesehene<br />

Landestrecke nicht zu erreichen, der Fehler gemacht, zu hoch anzufliegen. Man teilt<br />

auch Außenlandungen wie eine Platzrunde ein. Im Gegenanflug wird die<br />

Landestrecke nochmals auf eventuelle Hindernisse oder sonstige Besonderheiten<br />

hin überprüft.<br />

Stellt ein Flugzeugführer im Gleitflug (wenn keine Motorleistung zur Verfügung steht)<br />

im Endanflug fest, dass eine Hochspannungsleitung quer zu seiner Flugrichtung<br />

verläuft und weder risikoloses Ausweichen noch sicheres Überfliegen möglich,<br />

unterfliegt er die Hochspannungsleitung, obwohl dies ansonsten streng verboten ist.<br />

Beim Rollen nach einer Außenlandung auf sehr unebenem Gelände besteht die<br />

Gefahr, dass das Flugzeug einen Kopfstand macht, weil sich das Fahrwerk verhakt<br />

oder dass die Rumpfspitze gegen eine Bodenwelle stößt. Man setzt daher mit<br />

Mindestgeschwindigkeit auf und zieht das Höhenruder bis zum Stillstand. Die<br />

Radbremsen werden mit Gefühl betätigt. Dennoch können Fahrwerk, Propeller oder<br />

andere Teile des Luftfahrzeuges beschädigt werden. Daher ist das Luftfahrzeug<br />

nach einer solchen Landung eingehend auf Beschädigungen zu untersuchen.<br />

Wenn ein Zusammenstoß mit einem Hindernis am Boden unvermeidbar ist, versucht<br />

man, die Rumpfspitze am Hindernis vorbei zu steuern, da die Tragflächen leichter<br />

deformierbar sind als der Rumpf und daher viel Energie aufnehmen können.<br />

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Dadurch wird der Aufprall besser abgefedert als wenn der Rumpf mit dem Hindernis<br />

kollidierte.<br />

Erkennt man, dass die einzige erreichbare Landestrecke für das Ausrollen zu kurz<br />

ist, setzt man unter Ausnutzung aller Landehilfen mit Mindestgeschwindigkeit auf.<br />

Falls dies die Bauart des Flugzeuges erlaubt, kann man vor Kollision mit<br />

Hindernissen am Bahnende einen Ringelpietz versuchen, indem man ein Flügelende<br />

zur Bodenberührung bringt und dabei leicht andrückt, um das Rumpfende<br />

anzuheben bzw. zu entlasten. Das Flugzeug macht eine Drehung um die Hochachse<br />

und weicht so dem Bahnende aus.<br />

Bei einer Außenlandung in bergigem Gelände landet man wenn irgend möglich<br />

unabhängig von der Windrichtung hangaufwärts, da durch das ansteigende Gelände<br />

die Rollstrecke verkürzt wird und man dieses während des Anfluges besser<br />

übersehen kann als bei einem Anflug in Richtung hangabwärts. Es ist mit<br />

Leeabwinden und Verwirbelungen zu rechnen. Daher wird mit erhöhter<br />

Geschwindigkeit angeflogen.<br />

F-VB-139 Nach einer Außenlandung auf einem sehr unebenen Gelände ist<br />

A) nichts weiter zu veranlassen.<br />

B) eine Störungsmeldung abzugeben.<br />

C) das Fahrwerk zu untersuchen.<br />

D) das Luftfahrzeug eingehend auf mögliche Beschädigungen zu untersuchen.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-139<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />

F-VB-140 Welches der nachstehenden Gelände ist für Außenlandungen im Allgemeinen<br />

besonders geeignet?<br />

A) Acker, frisch gepflügt<br />

B) Getreidefeld<br />

C) Wiese<br />

D) Abgeerntetes Getreidefeld<br />

Erklärung zu Frage F-VB-140<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />

F-VB-141 Beim Flugbetrieb auf Flugplätzen mit hohem Grasbewuchs<br />

A) erhöht sich die Unfallgefahr erheblich.<br />

B) dürfen nur Schulterdecker eingesetzt werden.<br />

C) verkürzt sich die Startrollstrecke im Flugzeugschleppstart.<br />

D) dürfen nur Windenstarts durchgeführt werden.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-141<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Durch hohen Grasbewuchs steigt die Unfallgefahr beim Starten und Landen<br />

erheblich an. Das Gras behindert ein gleichmäßiges Rollen, kann vom Propeller<br />

erfasst werden und diesen beschädigen, es kann Luftfilter verstopfen und dadurch<br />

die Motorleistung verringern u.s.w.<br />

F-VB-144 In der Nähe von Funknavigationsanlagen hat der Luftfahrzeugführer mit<br />

verstärktem Flugverkehrsaufkommen von<br />

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A) Verkehrsflugzeugen unter Sichtflugbedingungen<br />

B) Flugzeugen der Allgemeinen Luftfahrt unter Instrumentenflugbedingungen<br />

C) militärischen Hubschraubern<br />

Verkehrsflugzeugen unter Instrumentenflugbedingungen, Flugzeugen der Allgemeinen<br />

D)<br />

Luftfahrt unter Sichtflugbedingungen und militärischen Luftfahrzeugen<br />

zu rechnen.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-144<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

An Funknavigationsanlagen nähern sich alle Luftfahrzeuge, die diese anfliegen.<br />

Daher ist in der Umgebung dieser Anlagen mit verstärktem Flugaufkommen aller<br />

Arten von Luftfahrzeugen zu rechnen, die diese zur Navigation nutzen können,<br />

unabhängig davon, nach welchen Flugregeln (Sichtflug oder Instrumentenflug) sie<br />

fliegen und ob sie der allgemeinen, zivilen oder militärischen Luftfahrt angehören.<br />

An Funknavigationsanlagen in der Nähe von Verkehrsflughäfen ist insbesondere mit<br />

IFR-Verkehr in niedrigen Flughöhen zu rechnen.<br />

F-VB-145 Im militärischen Tieffluggebiet ist mit vermehrten Tiefflügen von Militärflugzeugen<br />

zu rechnen. Der Luftfahrzeugführer<br />

gibt sich immer bei Annäherung von Strahlflugzeugen durch auffällige Flugbewegungen<br />

A)<br />

zu erkennen.<br />

führt verstärke Luftraumbeobachtung durch und verlässt dieses Gebiet so schnell wie<br />

B)<br />

möglich.<br />

C) setzt seinen Flug normal fort, da Militärflugzeuge ausweichen.<br />

D) führt eine Außenlandung durch, da er sich in einem Sperrgebiet befindet.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-145<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

In militärischen Tieffluggebieten ist verstärke Luftraumbeobachtung mit absoluter<br />

Konzentration erforderlich. Nach dem Erkennen eines Jets verbleibt nur eine sehr<br />

geringe Zeit für ein Ausweichmanöver, das sofort eingeleitet werden muss. Man<br />

verlässt diese Gebiete so schnell wie möglich.<br />

Nachrichten für Luftfahrer (NfL) I-88/00<br />

Tiefflüge mit militärischen Strahl- und Transportflugzeugen<br />

1. Allgemeines<br />

Tiefflüge mit militärischen Strahl- und Transportflugzeugen werden<br />

überwiegend nach VFR durchgeführt. Sie sind über dem Hoheitsgebiet der<br />

Bundesrepublik Deutschland in der Regel nicht an feste Strecken und Höhen<br />

gebunden. Sie finden im allgemeinen an Werktagen statt. Es wird, sofern<br />

Tageszeit und Wetter es zulassen, überwiegend der Luftraum unterhalb 2000<br />

ft GND genutzt.<br />

2. Militärische Tiefflüge nach VMC am Tage<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Diese Flüge werden in der Regel in dem Höhenband von 1000 ft bis 2000<br />

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ft GND durchgeführt:<br />

¡ während der militärischen Tagtiefflugbetriebszeiten Mon - Fri EXC HOL<br />

SR-30, jedoch nicht von 0600 (0500), bis SS+30, jedoch nicht nach 1600<br />

(1500)<br />

¡ im unkontrollierten Luftraum (Klasse G) bei einer Mindestsicht von 5 km<br />

und 500 ft Mindestabstand von Wolken<br />

¡ im kontrollierten Luftraum (Klasse E) sowie im unkontrollierten Luftraum<br />

(Klasse F) nach den hier jeweils geltenden Sichtflugregeln<br />

¡ Außerhalb der Tagtiefflugbetriebszeiten, jedoch nicht nachts, werden<br />

VFR-Flüge mit militärischen Strahlfugzeugen in einer Mindesthöhe von<br />

1500 ft GND durchgeführt.<br />

Im geringen Umfang werden VFR-Flüge mit militärischen<br />

Strahlflugzeugen auch unterhalb 1000 ft GND durchgeführt:<br />

¡ in einer Mindestflughöhe von 500 ft GND.<br />

¡ in einer Mindestflughöhe von 250 ft GND in den in der ICAO-<br />

Luftfahrtkarte veröffentlichten 250 ft -Tieffluggebieten, und zwar:<br />

n montags im Tieffluggebiet 1, Blätter Hamburg/ Hannover<br />

n dienstags im Tieffluggebiet 2, Blatt Hannover<br />

n mittwochs im Tieffluggebiet 3, Blätter Hannover/ Frankfurt<br />

n donnerstags im Tieffluggebiet 5, Blätter Hamburg/ Hannover<br />

n freitags im Tieffluggebiet 6, Blatt Hamburg<br />

n bis auf weiteres werden die Tieffluggebiete 7/ 8 nicht genutzt zu<br />

folgenden Tageszeiten:<br />

n 0800 (0700) - 1130 (1030)<br />

n 1230 (1130) - 1600 (1500)<br />

Weitere räumliche und zeitliche Abweichungen mit vermehrten<br />

Tiefflugaktivitäten sind insbesondere im Zusammenhang mit Übungen möglich<br />

und werden in den Nachrichten für Luftfahrer, im Luftfahrthandbuch und im<br />

VFR-Bulletin veröffentlicht.<br />

Sicherheitsempfehlung<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Sofern nach Wetterlage und Tageszeit mit VFR-Flügen militärischer<br />

Strahlflugzeuge zu rechnen ist, wird den zivilen Luftfahrzeugführern, die einen<br />

Flug nach Sichtflugregeln planen, empfohlen:<br />

¡ bei An- und Abflügen zu/ von Landeplätzen, Segelfluggeländen sowie<br />

Geländen, auf denen Außenstarts und -landungen mit Hängegleitern und<br />

Gleitsegeln stattfinden, ist das Höhenband 500 ft bis 2000 ft GND so<br />

schnell wie möglich zu durchfliegen.<br />

3. IFR/ VFR-Flüge mit militärischen Strahl- und Transportflugzeugen bei<br />

Nacht<br />

Diese Flüge werden grundsätzlich im Nachttiefflugsystem durchgeführt:<br />

¡ Mon - Thu SS+30 - 2300 (2200) EXC HOL. In begründeten Einzelfällen<br />

kann das Nachttiefflugsystem auch außerhalb dieser Zeiten aktiviert<br />

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werden. Die wird mit Notam bekannt gemacht.<br />

¡ als Geländefolgeflüge in 1000 ft GND und/ oder<br />

¡ in festgelegten Flughöhen (siehe Streckenkarte "Unterer Luftraum" -<br />

Nachttiefflugstrecken). Mögliche Streckenänderungen werden mit<br />

NOTAM veröffentlicht.<br />

¡ bei allen Wetterverhältnissen.<br />

Hinweise:<br />

Das Nachttiefflugstreckensystem liegt ausschließlich im kontrollierten Luftraum<br />

der Klasse E(HX) mit einer Untergrenze von 1000 ft GND. Es werden jeweils<br />

nur die Streckenabschnitte aktiviert, in denen militärischer Nachttiefflug<br />

stattfindet.<br />

Informationen über die Aktivierung der einzelnen Abschnitte des<br />

Nachttiefflugstreckensystems können bei der zuständigen Flugberatungsstelle<br />

ab 1300 (1200) des jeweiligen Tages eingeholt werden.<br />

Die das Nachttiefflugsystem nutzenden militärischen Luftfahrzeuge werden<br />

grundsätzlich durch die für den jeweiligen Bereich zuständige<br />

Flugverkehrskontrollstelle der DFS mittels Radar überwacht.<br />

Mit der Einführung der Flugplanpflicht für alle Überlandflüge nach VFR bei<br />

Nacht werden Flugverkehrskontrollfreigaben grundsätzlich unter<br />

Berücksichtigung der nach § 6 Abs. 3 der Luftverkehrsordnung (LuftVO)<br />

vorgeschriebenen Überlandflughöhe erteilt. Sollte dies aus Wettergründen<br />

nicht möglich sein und kann eine Flugverkehrskontrollfreigabe durch einen<br />

aktivierten Streckenabschnitt nicht erteilt werden, wird die DFS eine Freigabe<br />

zum Unterfliegen des aktivierten Abschnittes nur mit der Auflage erteilen,<br />

¡ den Streckenabschnitt in einer maximalen Flughöhe von 700 ft GND im<br />

unkontrollierten Luftraum zu unterfliegen und dabei<br />

¡ die Sicherheitsmindesthöhe von 500 ft nach §6 Abs. 1 LuftVO, die<br />

geographische Geländestruktur und die Erreichbarkeit von<br />

Notlandeflächen zu beachten.<br />

4. Sonstige Hinweise<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

4.1 Das Luftfahrtbundesamt hat an bestimmten Flugplätzen Schutzzonen<br />

eingerichtet, die von militärischen Strahlflugzeugen nicht unterhalb 1500 ft<br />

GND durchflogen werden dürfen. Die zivilen Flugplätze und zivil mitbenutzten<br />

Militärflugplätze mit Schutzzone werden in den Nachrichten für Luftfahrer<br />

bekannt gegeben, zusätzlich werden sie im ENR-Teil des Luftfahrthandbuchs<br />

Deutschland AIP VFR veröffentlicht.<br />

Die Regelungen zur Beantragung ständiger, periodisch befristeter oder zeitlich<br />

befristeter Schutzzonen sind mit NfL und im ENR-Teil des Luftfahrthandbuches<br />

Deutschland, Band VFR, veröffentlicht.<br />

4.2 Allgemeine <strong>Fragen</strong> zum militärischen Tiefflug können an das<br />

Luftwaffenamt, Abt. Flugbetrieb in der Bundeswehr, Fliegerhorst Köln/Wahn<br />

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501/11, Postfach 906110, 51127 Köln oder Telefon (0800)8620730 -<br />

gebührenfrei - gerichtet werden.<br />

4.3 Die unter Ziffern 2. und 3. in Klammern genannten Zeiten gelten während<br />

der gesetzlichen Sommerzeit. Als Bezugspunkt für SR und SS wird Kassel<br />

festgelegt.<br />

F-VB-146 Ein Seitengleitflug wird in der Regel<br />

A) grundsätzlich bei einer Landung mit Rückenwind<br />

B) in den Wind hinein<br />

C) aus dem Wind heraus<br />

D) nur über 300 ft GND<br />

eingeleitet.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-146<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Seitengleitflug<br />

Der Seitengleitflug (engl. Slip) ist eine stabile und voll steuerbare Flugform bei allen<br />

Flugzeugen, die dreiachsig, aerodynamisch gesteuert werden. Er wird angewendet,<br />

um die Sinkgeschwindigkeit ohne Fahrtzunahme zu erhöhen, z.B. im Landeanflug<br />

bei stärkerer Seitenwindkomponente oder auch ohne Seitenwind zum raschen<br />

Abbau von Höhe. Beim Seitengleitflug wird das Flugzeug nicht von vorn, sondern<br />

schräg von der Seite angeströmt. Die Längsachse des Flugzeugs ist schräg zur<br />

Strömungsrichtung orientiert.<br />

Der Winkel zwischen Flugzeuglängssachse und Anströmrichtung heißt<br />

Schiebewinkel. Das Flugzeug schiebt in die Richtung, aus der die Anströmung<br />

kommt. Zeigt die Nase des Flugzeugs nach links, spricht man von Rechtsslip, zeigt<br />

sie nach rechts, spricht man von Linksslip.<br />

Durch den schräg gestellten Rumpf erhöht sich der Widerstand erheblich, da die<br />

Seitenflächen des Flugzeugrumpfs im Slip direkt angeströmt werden. Auch das<br />

Flügelprofil wird schräg angeströmt, was sich wie eine Verringerung der Spannweite<br />

auswirkt und damit zu einer Abnahme des Auftriebs führt. Der Auftriebsverlust kann<br />

durch Vergrößerung des Anstellwinkels ausgeglichen werden. Der deutlich größere<br />

Widerstand führt zu einer gesteigerten Sinkrate und damit zu einem deutlich<br />

steileren Gleitwinkel.<br />

Einleitung eines Slips<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Die Einleitung eines Slips erfolgt in der Regel in Landekonfiguration mit dem<br />

Querruder in den Wind hinein. Falls das Flugzeug ein stark ausgeprägtes<br />

negatives Wendemoment hat (keine differenziellen Querruder) kommt es bei der<br />

Drehung um die Längsachse zur Querruder-Sekundärwirkung und damit zu einer<br />

entgegengesetzten Drehung um die Hochachse - der Slip wird eingeleitet. Bei<br />

Flugzeugen ohne negativem Wendemoment wird die erforderliche Drehung um die<br />

Hochachse durch Seitenruderausschlag in die zum Querruderausschlag<br />

entgegengesetzte Richtung herbeigeführt. Nach Erreichen der gewünschten<br />

Schräglage wird das Flugzeug mit Hilfe des Gegenseitenruders auf den richtigen<br />

Kurs gebracht. Im Slip wird das Querruder also leicht in Sliprichtung und das<br />

Seitenruder meist bis zum Anschlag entgegen der Sliprichtung ausgeschlagen.<br />

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Diese Ruderkombination ergibt einen stabilen Flugzustand, in den das Flugzeug<br />

auch nach einer Störung durch Böen zurückkehrt.<br />

Das Höhenleitwerk wird während des Seitengleitflugs durch die seitliche Anströmung<br />

des Seitenleitwerks und den großen Seitenruderausschlag ungünstig angeströmt<br />

und lässt daher in seiner Wirksamkeit deutlich nach (typischerweise ist es nur noch<br />

etwa zu 60 % wirksam). Die reduzierte Höhenruderwirksamkeit führt dazu, dass das<br />

Flugzeug nach dem Einleiten des Seitengleitflugs kopflastig wird. Um die Nase oben<br />

zu halten, muss deshalb nach dem Einleiten des Slips das Höhenruder gezogen<br />

werden.<br />

Ausleitung eines Slips<br />

Zunächst wird durch Nachlassen des Höhenruders der Anstellwinkel verkleinert.<br />

Dann folgt immer die Neutralstellung der Querruder. Danach wird das Seitenruder in<br />

Mittelstellung genommen. Die Ruderbewegungen müssen beim Ausleiten langsam<br />

erfolgen. Bei abrupten Bewegungen kann das Flugzeug, da es sich im Sinkflug<br />

schon dicht an der Stallspeed bewegt, ins Trudeln geraten.<br />

F-VB-147 Beim Endanflug zweier hintereinander fliegender Luftfahrzeuge liegt die<br />

Anfluggeschwindigkeit des nachfolgenden wesentlich höher. Wie hat sich der<br />

Führer des schneller fliegenden Luftfahrzeuges zu verhalten, um eine unnötige<br />

Gefährdung zu vermeiden?<br />

A) Eine kurze Landung durchführen<br />

B) Den Anflug abbrechen und durchstarten<br />

C) Den Anflug fortsetzen, da die Wahrscheinlichkeit einer Kollision gering ist<br />

D)<br />

Den Anflug wie unter normalen Bedingungen fortsetzen und den vorausfliegenden<br />

Luftfahrzeugführer über Funk auffordern, etwas schneller zu fliegen<br />

Erklärung zu Frage F-VB-147<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Das nachfolgende, schneller und höher fliegende Flugzeug bricht den Endanflug ab<br />

und startet durch.<br />

LUFTVERKEHRS-ORDNUNG (LuftVO)<br />

§ 13 - Ausweichregeln<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

(1) Luftfahrzeuge, die sich im Gegenflug einander nähern, haben, wenn die Gefahr<br />

eines Zusammenstoßes besteht, nach rechts auszuweichen.<br />

(2) Kreuzen sich die Flugrichtungen zweier Luftfahrzeuge in nahezu gleicher Höhe,<br />

so hat das Luftfahrzeug, das von links kommt, auszuweichen. Jedoch haben stets<br />

auszuweichen<br />

1. motorgetriebene Luftfahrzeuge, die schwerer als Luft sind, den Luftschiffen,<br />

Segelflugzeugen, Hängegleitern, Gleitsegeln und Ballonen;<br />

2. Luftschiffe den Segelflugzeugen, Hängegleitern, Gleitsegeln und Ballonen;<br />

3. Segelflugzeuge, Hängegleiter und Gleitsegel den Ballonen;<br />

4. motorgetriebene Luftfahrzeuge den Luftfahrzeugen, die andere Luftfahrzeuge<br />

oder Gegenstände erkennbar schleppen. Motorsegler, deren Motor nicht in<br />

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Betrieb ist, gelten bei Anwendung der Ausweichregeln als Segelflugzeuge.<br />

(3) Überholt ein Luftfahrzeug ein anderes, so hat das überholende Luftfahrzeug,<br />

auch wenn es steigt oder sinkt, den Flugweg des anderen zu meiden und seinen<br />

Kurs nach rechts zu ändern. Ein Luftfahrzeug überholt ein anderes, wenn es sich<br />

dem anderen von rückwärts in einer Flugrichtung nähert, die einen Winkel von<br />

weniger als 70 Grad zu der Flugrichtung des anderen bildet. Bei Nacht ist dieses<br />

Verhältnis der Flugrichtungen zueinander anzunehmen, wenn die vorgeschriebenen<br />

roten und grünen Positionslichter (Anlage 1 § 2 Abs. 1 Buchstabe a und b) des<br />

Luftfahrzeugs nicht gesehen werden können.<br />

(4) Luftfahrzeugen im Endteil des Landeanflugs und landenden Luftfahrzeugen ist<br />

auszuweichen.<br />

(5) Von mehreren einen Flugplatz gleichzeitig zur Landung anfliegenden<br />

Luftfahrzeugen, die schwerer als Luft sind, hat das höher fliegende dem tiefer<br />

fliegenden Luftfahrzeug auszuweichen. Jedoch haben motorgetriebene<br />

Luftfahrzeuge, die schwerer als Luft sind, anderen Luftfahrzeugen in jedem<br />

Falle auszuweichen. Ein tiefer fliegendes Luftfahrzeug darf ein anderes<br />

Luftfahrzeug, das sich im Endteil des Landeanflugs befindet, nicht<br />

unterschneiden oder überholen.<br />

(6) Ein Luftfahrzeug darf erst dann starten, wenn die Gefahr eines Zusammenstoßes<br />

nicht erkennbar ist.<br />

(7) Ein Luftfahrzeug hat einem anderen Luftfahrzeug, das erkennbar in seiner<br />

Manövrierfähigkeit behindert ist, auszuweichen.<br />

(8) Ein Luftfahrzeug, das nach den Absätzen 1 bis 5 und 7 nicht auszuweichen oder<br />

seinen Kurs zu ändern hat, muss seinen Kurs und seine Geschwindigkeit<br />

beibehalten, bis eine Zusammenstoßgefahr ausgeschlossen ist.<br />

(9) Die Vorschriften über die Ausweichregeln entbinden die beteiligten<br />

Luftfahrzeugführer nicht von ihrer Verpflichtung, so zu handeln, dass ein<br />

Zusammenstoß vermieden wird. Dies gilt auch für Ausweichmanöver, die auf<br />

Empfehlungen beruhen, welche von einem bordseitigen Kollisionswarngerät<br />

gegeben werden. Ein Luftfahrzeug, das nach den Absätzen 2 bis 5 und 7 einem<br />

anderen Luftfahrzeug ausweichen oder dessen Flugweg meiden und seinen Kurs<br />

ändern muss, darf das andere Luftfahrzeug nur in einem Abstand überfliegen,<br />

unterfliegen oder vor diesem vorbeifliegen, der eine Gefährdung oder Behinderung<br />

dieses Luftfahrzeugs ausschließt.<br />

F-VB-148 Während eines Überlandfluges erkennt ein Luftfahrzeugführer Leuchtgeschosse,<br />

die sich jeweils in rote und grüne Sterne zerlegen.<br />

Dieses Signal zeigt einen<br />

A) Notfall<br />

B) unerlaubten Einflug in eine Kontrollzone<br />

C) unerlaubten Einflug in ein Gefahren- oder Beschränkungsgebiet<br />

D) erlaubten Einflug in ein militärisches Manövergebiet<br />

an.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-148<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

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Anlage 2 zu § 21 LuftVO<br />

§ 4 - Warnsignale<br />

Eine Folge von Leuchtgeschossen, die in Abständen von 10 Sekunden abgefeuert<br />

werden und von denen sich jedes in rote und grüne Lichter oder Sterne zerlegt, zeigt<br />

dem Führer eines Luftfahrzeugs an, dass er in einem Gefahrengebiet oder unbefugt<br />

in einem Gebiet mit Flugbeschränkungen oder einem Luftsperrgebiet fliegt, oder im<br />

Begriff ist, in eines dieser Gebiete einzufliegen, und dass er die erforderlichen<br />

Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen hat. Diese Signale können entweder vom Boden<br />

oder von einem anderen Luftfahrzeug aus abgegeben werden.<br />

F-VB-150 Ein Luftfahrzeugführer hat vergeblich versucht, Sprechfunkverbindung mit einer<br />

Bodenfunkstelle herzustellen. Es bestehen allerdings keine eindeutigen Anzeichen,<br />

dass seine Sendungen nicht empfangen werden.<br />

Der Luftfahrzeugführer<br />

A) hat sofort den kontrollierten Luftraum zu verlassen.<br />

B) hat wichtige Meldungen blind auszusenden.<br />

C) kehrt sofort zu seinem Startflugplatz zurück.<br />

D) führt eine Sicherheitslandung auf einem dafür geeigneten Gelände durch.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-150<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Der Luftfahrzeugführer verhält sich richtig, wenn er die unten angegebenen<br />

Vorschriften beachtet. Diese sehen nicht vor, dass der kontrollierte Luftraum sofort<br />

zu verlassen oder eine Sicherheitslandung außerhalb eines Flugplatzes<br />

durchzuführen ist. Die Rückkehr zum Startflugplatz kann ebenfalls im Allgemeinen<br />

nicht richtig sein, denn je nach bereits zurückgelegter Flugstrecke ist es ja nicht<br />

gesagt, dass dieser mit dem vorhandenen Treibstoffvorrat oder auf einem Flugweg,<br />

der ohne Funkverbindung möglich ist, zu erreichen wäre.<br />

Da nicht eindeutig klar ist, dass seine Sendungen nicht empfangen werden, setzt der<br />

Luftfahrzeugführer wichtige Meldungen, die seine Absichten enthalten, blind ab.<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-051<br />

F-VB-151 Was kann die Ursache für Falten in der Rumpfbespannung sein?<br />

A) Der Lack auf der Beplankung ist alt und nicht mehr elastisch genug.<br />

B) Nach einer harten Landung wurden Rohre des Rumpfgerüstes gestaucht.<br />

C) Die Bespannung hat sich vom Rumpfgerüst gelöst.<br />

D) Das Luftfahrzeug stand zu lange in der Sonne.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-151<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Falten in der Bespannung des Rumpfes können darauf zurückzuführen sein, dass<br />

die Rohre des Rumpfgerüstes verbogen oder gestaucht sind. Dies kann durch harte<br />

Landungen verursacht werden. Das Flugzeug ist nicht lufttüchtig und darf nicht<br />

geflogen werden.<br />

F-VB-152 Nach einer harten Landung ist<br />

A) das Luftfahrzeug auf Bespannungsschäden zu kontrollieren.<br />

B) nichts weiter zu verlassen.<br />

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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

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C) ein Prüfer Klasse I zu verständigen.<br />

D) eine eingehende Überprüfung des Luftfahrzeuges erforderlich.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-152<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

Bei einer harten Landung können Fahrwerk, Propeller oder andere Teile des<br />

Luftfahrzeuges beschädigt werden. Daher ist das Luftfahrzeug nach einer solchen<br />

Landung eingehend auf Beschädigungen zu untersuchen.<br />

F-VB-153 Das Überschreiten der zulässigen Höchstmasse ist<br />

A) unbedeutend.<br />

B) nur von Bedeutung, wenn die Überschreitung mehr als 10% beträgt.<br />

C) mittels Trimmung auszugleichen.<br />

D)<br />

unzulässig und gefährlich, da sich die Schwerpunktlage ändern oder eine Überlastung des<br />

Luftfahrzeuges eintreten kann.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-153<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

Bei Überschreiten der zulässigen Höchstmasse wird die Gefahr vergrößert, dass die<br />

Flugzeugstruktur überbeansprucht werden könnte und damit Schäden am<br />

Luftfahrzeug auftreten.<br />

F-VB-156 Im Anflug auf einen Flugplatz besteht die Gefahr, dass der Luftfahrzeugführer durch<br />

die tief stehende Sonne geblendet wird. Der Wind ist schwach.<br />

Der Luftfahrzeugführer<br />

A) führt einen steilen Anflug durch, sodass die Blendung nur kurzzeitig erfolgt.<br />

B) fliegt flach an und macht eine lange Landung.<br />

C) fordert eine Erlaubnis zum Anflug aus entgegengesetzter Richtung an.<br />

D) fliegt eine verkürzte Platzrunde.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-156<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

Da der Wind schwach ist, ist es besser, ohne Blendung durch die tief stehende<br />

Sonne mit leichtem Rückenwind aus der entgegengesetzten Richtung zu Landen.<br />

Daher fordert der Luftfahrzeugführer eine entsprechende Erlaubnis an.<br />

F-VB-157 Dunst kann insbesondere bei Flügen<br />

A) in der CTR<br />

B) über Gebirge<br />

C) über dem Meer<br />

D) über FL 100<br />

zur räumlichen Desorientierung führen.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-157<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Bei einem Flug über dem Meer führt Dunst dazu, dass der Horizont nicht mehr klar<br />

zu erkennen ist, Meer und Himmel gehen ohne erkennbare Trennlinie ineinander<br />

über. Daher besteht in einer solchen Situation die Gefahr der räumlichen<br />

Desorientierung. Der Pilot sollte die Fluglage mittels künstlichem Horizont<br />

überwachen.<br />

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Dunst und Nebel<br />

Dunst ist eine Trübung der Atmosphäre, die von mikroskopisch kleinen Teilchen<br />

verursacht wird, die in der Luft schweben. Man unterscheidet trockenen Dunst (engl.<br />

haze), der aus festen Teilchen wie Staub, Russpartikel, Salzkristallen besteht und<br />

feuchten Dunst (engl. mist), der aus sehr kleinen Wassertröpfchen (Aerosolen)<br />

besteht.<br />

Trockener Dunst tritt oft bei Hochdruckwetterlagen über dem Festland auf. Er bildet<br />

einen weißlichen Schleier, der die Farbtöne der Landschaft abschwächt und<br />

erscheint vor einem dunklen Hintergrund bläulich, vor einem hellen Hintergrund<br />

dagegen gelblich oder bräunlich. Die Luftfeuchtigkeit ist meist geringer als 80%, weil<br />

die Partikel - insbesondere wenn sie hygroskopisch sind - Kondensationskerne für<br />

die Kondensation der Feuchtigkeit darstellen und sich dann feuchter Dunst bildet.<br />

Feuchter Dunst erscheint in jedem Fall gräulich. Die Luftfeuchtigkeit liegt bei 100%,<br />

beträgt mindestens aber 80%, wenn hygroskopische Kondensationskerne<br />

vorhanden sind. Er trifft häufig über Wasserflächen auf.<br />

Nebel besteht aus schwebenden Wasserteilchen oder sehr kleinen Eiskristallen.<br />

Nebel und Dunst unterscheiden sich durch die Sichtweite. Sie beträgt bei feuchtem<br />

und trockenen Dunst 1000 m und mehr, aber weniger als 8000 m, bei Nebel weniger<br />

als 1000 m.<br />

F-VB-158 Während der Abendstunden nähert sich die Lufttemperatur dem Taupunkt.<br />

Der Luftfahrzeugführer muss<br />

A) mit Hochnebel<br />

B) mit dichtem Bodennebel<br />

C) mit keinerlei Wetteränderung<br />

D) nur mit Nebel in der Nähe der Küste<br />

rechnen.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-158<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Die Entstehung von Nebel setzt in jedem Fall das Überschreiten von 100% relativer<br />

Feuchte, also Feuchteübersättigung voraus. Wird eine bodennahe, übersättigte<br />

Luftschicht (d.h. die Lufttemperatur liegt in der Nähe des Taupunkts), weiter<br />

abgekühlt, bildet sich Bodennebel. Die Abkühlung kann auf verschiedene Weise<br />

erfolgen, z.B. durch Zumischung von kalter Luft. Auch weitere Feuchtezuführung<br />

führt zu Nebelbildung.<br />

Nebelarten<br />

Je nach ihrer Entstehungsart unterscheidet man unterschiedliche Nebelarten:<br />

l Strahlungsnebel<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Voraussetzung für das Auftreten von Strahlungsnebel ist eine klare Nacht mit<br />

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wenig Wind und relativ hoher Luftfeuchtigkeit. Der Erdboden kühlt sich in der<br />

Nacht durch Energieverlust in den Weltraum rasch ab. Die bodennahen<br />

Luftschichten werden in Folge ebenfalls abgekühlt. Fällt die Temperatur unter<br />

den Taupunkt, beinhaltet die abgekühlte Luft mehr Wasser als sie fassen kann,<br />

so dass bei wenig Wind Nebel entsteht.<br />

Diese Form von Nebel tritt das ganze Jahr über auf, besonders im Flachland.<br />

Nur in den höheren Mittelgebirgen und in den Alpen oberhalb von 1.500<br />

Metern ist diese Nebelart nie zu finden. Im Sommer hält Strahlungsnebel nur<br />

wenige Stunden, im Winter und Spätherbst kann er auch mehrere Tage<br />

andauern, wenn er so hoch und dicht ist, dass die Sonneneinstrahlung ihn<br />

nicht auflösen kann.<br />

l Advektionsnebel<br />

Advektionsnebel entsteht, wenn warme feuchte Luft über kalten Boden streicht<br />

und hier verbleibt. Die warme Luft kühlt sich ab, und es bildet sich meist dichter<br />

und oft bis zu 1000 m hoch reichender Nebel.<br />

Advektionsnebel kann im Frühjahr an Nord- und Ostsee, die dann noch sehr<br />

kalt sind, sehr häufig beobachtet werden. Fließt warme Luft vom Festland über<br />

die See, bildet sich sofort Nebel, denn durch das noch kalte Wasser wird die<br />

Luft abgekühlt und die Luftfeuchtigkeit kondensiert. Dieser Nebel ist sehr zäh<br />

und hält sich tagelang, wenn er nicht durch eine Wetterfront wegräumt wird.<br />

l Orographischer Nebel<br />

Von orographischem Nebel spricht man dann, wenn Luft an einem Gebirge<br />

zum Aufgleiten gezwungen wird, sich dabei adiabatisch abkühlt und bereits<br />

unterhalb der Gipfel zu kondensieren beginnt. Solcher Nebel entsteht vielfach<br />

an Orten, an denen Passatwinde feuchtwarme Luftmassen gegen<br />

ausgedehnte Gebirgsmassive führen: an den Ostküsten Südamerikas und<br />

Afrikas (Sansibar und Madagaskar: über 40 Nebeltage jährlich).<br />

l Mischungsnebel<br />

Mischungsnebel ist Nebel, der entsteht, wenn sich kalte, ungesättigte (also<br />

nebelfreie) Luft mit warmer, ungesättigter, aber feuchter Luft vermischt. Nach<br />

dem Mischungsvorgang hat das Luftgemisch eine mittlere Temperatur. Da Luft<br />

mit steigender Temperatur sehr viel mehr Wasserdampf aufnehmen kann als<br />

bei niedriger Temperatur, kann der durch den Mischungsprozess resultierende<br />

mittlere Feuchtegehalt größer werden als die maximale Menge an<br />

Wasserdampf, die die Luft bei der mittleren Temperatur aufnehmen könnte. In<br />

diesem Fall bildet sich dann der Mischungsnebel.<br />

l Verdunstungsnebel<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Aus einer in größeren Höhen auf eine Kaltluftschicht aufgleitenden Warmluft<br />

fällt Schnee bzw. Regen in die darunter liegende, zunächst noch relativ<br />

trockene Kaltluft und verdunstet dabei. Durch die Verdunstung kühlt sich die<br />

Luft innerhalb der Kaltluftschicht weiter ab, wobei ihre Feuchte solange<br />

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zunimmt, bis Wasserdampfsättigung eintritt. Kühlen Schnee oder Regen die<br />

Luft weiter ab, kondensiert die überschüssige Feuchte zu Verdunstungsnebel.<br />

Verdunstungsnebel kann ziemlich dicht und anhaltend werden. Er erstreckt<br />

sich oft über große Bereiche und lässt den Flugbetrieb ganz zum Erliegen<br />

kommen. Er ist im allgemeinen mit Warmfronten verbunden, doch kann er<br />

auch bei langsam vordringenden Kaltfronten und stationären Fronten auftreten.<br />

F-VB-160 Wie wird eine Landebahn angeflogen, bei der das vorgelagerte Gelände im<br />

Endanflug steil ansteigt?<br />

A) Infolge der zu erwartenden Leewirkung und Verwirbelungen höher und schneller anfliegen<br />

B) Tief anfliegen und die Anfluggeschwindigkeit erhöhen<br />

C) Langsam anfliegen und mit Mindestfahrt aufsetzen<br />

D)<br />

Im steilen Seitengleitflug anfliegen und mit erhöhter Fahrt aufsetzen, um evtl. Turbulenzen<br />

zu entgehen<br />

Erklärung zu Frage F-VB-160<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

Bei in Anflugrichtung steil ansteigendem Gelände vor der Landbahn kann es zu<br />

Leewirkungen kommen, da der Wind in der Regel aus Richtung der Landbahn<br />

kommt. Daher ist höher als gewöhnlich anzufliegen. Da auch mit Verwirbelungen<br />

gerechnet werden muss, wird die Anfluggeschwindigkeit erhöht.<br />

F-VB-161 Die Ursache des "Zuweitkommens" bei der Außenlandung liegt u. a. sehr häufig am<br />

A) fehlerhaften Anflugverfahren.<br />

B) Einhalten der sicheren Anfluggeschwindigkeit.<br />

C) zu frühem Betätigen der Landehilfen.<br />

D) richtigen Anfliegen der Position.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-161<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />

F-VB-162 Welche der nachfolgenden Bedingungen bewirkt eine Verkürzung der Startstrecke<br />

beim Flugzeugschleppstart?<br />

A) Hohe Temperaturen an einem hochgelegenen Flugplatz<br />

B) Niedrige Temperaturen an einem Flugplatz in Meereshöhe<br />

C) 15 Knoten Seitenwind<br />

D) Eine Startbahn mit weicher Oberfläche<br />

Erklärung zu Frage F-VB-162<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Günstige und ungünstige Bedingungen für den Start<br />

Startrollstrecke und Steigleistung hängen von der Dichtehöhe ab.<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Die Bedingungen für einen Start sind bei geringer Dichtehöhe am günstigsten, d.h.<br />

wenn die Luftdichte möglichst hoch und die Luftfeuchte möglichst gering ist, weil<br />

dann zum einen die Leistung des Motors wegen des guten Füllungsgrades und zum<br />

anderen der Auftrieb optimal sind. Startrollstrecke sowie Steigleistung des<br />

Luftfahrzeuges sind dann am günstigsten. Die Dichtehöhe für einen bestimmten<br />

Flugplatz ist bei niedriger Temperatur und hohem Luftdruck sowie bei niedriger<br />

Platzhöhe am geringsten.<br />

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Umgekehrt sind die Bedingungen am ungünstigsten, wenn die Dichtehöhe groß ist,<br />

also bei großer Platzhöhe, geringem Luftdruck, hoher Temperatur und hoher<br />

Luftfeuchtigkeit.<br />

Die Startrollstrecke wird außerdem von der Beschaffenheit der Startbahn<br />

beeinflusst. Auf einer trockenen Asphaltbahn ist der Rollwiderstand erheblich<br />

geringer als auf einer weichen, feuchten Grasbahn - entsprechend ist die Rollstrecke<br />

kürzer. Hat die Startbahn Gefälle in Startrichtung, wird die Startrollstrecke kürzer,<br />

steigt sie an, wird sie länger.<br />

Ist die Startbahn mit Schnee oder Schneematsch bedeckt, steigen der<br />

Rollwiderstand und damit die Startrollstrecke erheblich an. Aufgewirbelter<br />

Schneematsch kann sich an den Tragflächen oder Rudern ansetzen und dort<br />

gefrieren, sodass die Flugeigenschaften negativ beeinträchtigt werden. Außerdem<br />

kann er zum Festfrieren von Rudergelenken und - Scharnieren führen. Beim F-<br />

Schlepp muss der Führer des geschleppten Segelflugzeuges zusätzlich mit<br />

Sichtbehinderung durch vom Motorflugzeug aufgewirbelten Schnee oder<br />

Schneematsch rechen.<br />

Auch Seitenwind wirkt sich ungünstig auf die Startrollstrecke und die Startstrecke<br />

aus. Um ein Abtriften des Flugzeuges beim Rollen und nach dem Abheben zu<br />

verhindern, muss Querruder in Windrichtung gegeben werden. Dadurch steigt aber<br />

der Luftwiderstand an und die Startstrecke wird größer.<br />

F-VB-163 Welche Faktoren bewirken eine Verlängerung der Startstrecke im<br />

Flugzeugschleppstart?<br />

(1) Gefälle der Piste<br />

(2) Steigung der Piste<br />

(3) Gegenwind<br />

(4) Rückenwind<br />

(5) Hohe Temperatur<br />

(6) Tiefe Temperatur<br />

(7) Hoher Druck<br />

(8) Tiefer Druck<br />

A) 1,4,5,6<br />

B) 2,3,5,7<br />

C) 2,4,5,8<br />

D) 2,3,5,8<br />

Erklärung zu Frage F-VB-163<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-162<br />

F-VB-164 Welche der nachfolgenden Bedingungen bewirkt eine Verkürzung der Startstrecke<br />

im Flugzeugschleppstart?<br />

A) Ein Landeplatz, der 1000 Meter über mittlerem Meeresspiegel liegt<br />

B) Ein Landeplatz in Meereshöhe bei einer Temperatur von -12° C<br />

C) Ein Landeplatz 50 Fuß unter Meereshöhe bei einer Temperatur von +30° C<br />

D) Eine Startbahn mit 2° Steigung bei Windstille<br />

Erklärung zu Frage F-VB-164<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

An einem Landplatz in Meereshöhe bei -12° C sind die Startbedingungen erheblich<br />

günstiger als an einem Landeplatz 50m unter der Meereshöhe bei einem<br />

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Temperatur von +30°C. Der Höhenunterschied ist gering und daher fast<br />

vernachlässigbar, der Temperaturunterschied von 42°C bewirkt aber einen enormen<br />

Unterschied der Luftdichte und Startleistung.<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-162<br />

F-VB-165 Bei Höhenflügen in der Welle muss der<br />

Reisemotorseglerführer/Segelflugzeugführer besonders auf<br />

A) die Auflösung der Lenticularis-Wolken<br />

B) das Schließen der Wolkendecke<br />

C) das Nachlassen der Rotorturbulenz<br />

D) die Bildung von Scherwinden unterhalb der Lenticularis-Wolken<br />

achten.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-165<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Höhenflüge in Wellensystemen<br />

Höhenflüge in Wellensystemen sind ein Schwerpunkt des Fliegens im Gebirge. Bei<br />

solchen Flügen kann man oftmals sehr eindrucksvolle und neuartige Erfahrungen<br />

sammeln. Streckenflüge in der Welle sind aber nur mit genauen ortsbezogenen<br />

Kenntnissen der Wellensysteme und sorgfältiger Vorbereitung sicher durchführbar.<br />

Zur Vorbereitung und Durchführung sind folgende zusätzlichen Punkte besonders<br />

wichtig:<br />

l Mit der allgemeinen Theorie und Taktik des Wellensegelfluges unbedingt<br />

vertraut sein!<br />

l Lokale Besonderheiten, wie Schleppverfahren oder Einstiegsmöglichkeiten<br />

besonders sorgfältig studieren und durch Einweisungsflüge mit Fluglehrer<br />

üben!<br />

l Da solche Flüge in große Höhen führen, kann die Benutzung der<br />

Sauerstoffanlage erforderlich werden. Daher muss man mit der Bedienung<br />

vertraut sein - sie sollte vorher am Boden geübt werden.<br />

l Die Bekleidung muss für die zu erwartenden niedrigen Temperaturen geeignet<br />

sein (warme Oberbekleidung und Schuhe, Mütze, Handschuhe).<br />

l Auch mit voller Bekleidung muss die volle Steuerfähigkeit gewährleistet und<br />

die Sauerstoffanlage gut erreichbar sein!<br />

Wie wird bei Wellenlagen geflogen?<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Bei allen Versuchen, den Einstieg in die Welle zu finden, sollte der Startplatz<br />

jederzeit erreichbar bleiben (starkes Fallen auf dem Rückweg einkalkulieren), denn<br />

eine Außenlandung ist bei diesen Wetterbedingungen oft sehr schwierig. Unter<br />

Beachtung der lokalen Besonderheiten wird nach dem Schlepp zunächst versucht,<br />

im Hangflug oder der Thermik Höhe zu gewinnen, oder es wird direkt in den<br />

Rotorbereich eingeflogen. Im Rotorbereich muss mit starken Turbulenzen und z.T.<br />

extremen Steig- und Sinkwerten von 10 m/sec und mehr gerechnet werden.<br />

Nachdem die laminare Strömung gefunden ist, wird vor den sichtbaren<br />

Wolkenfetzen weiter gestiegen. Dabei muss darauf geachtet werden, dass das<br />

Segelflugzeug nicht zu weit ins Lee versetzt wird, da sich oft sehr schnell neue<br />

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Wolken bilden können und man Gefahr läuft, aus dem Steigen „heraus zu fallen“.<br />

Nachdem der Einstieg gefunden ist, kommt es zu sehr ruhigem und starkem<br />

Steigen.<br />

Gefahren beim Fliegen in der Welle<br />

Bei Flügen in Höhen über 3.000 m besteht die Gefahr von<br />

Sauerstoffmangelerscheinungen. Daher sollen unbedingt einwandfrei<br />

funktionierende Sauerstoffanlagen mitgeführt und genutzt werden. Bei Flügen ab<br />

5.000 m ist zusätzlich eine Notsauerstoffanlage zu empfehlen, da bei Ausfall der<br />

Hauptanlage je nach Höhe nur wenige Minuten verbleiben, bis der Pilot<br />

handlungsunfähig wird.<br />

Die großen Temperaturunterschiede können erschwerte Rudergängigkeit<br />

hervorrufen. Wassertanks sollten vor erreichen der 0°-Grenze abgelassen und<br />

entlüftet werden, damit ein Druckausgleich auch in großer Höhe erfolgen kann.<br />

Mit zunehmender Höhe muss aufgrund veränderter Flattereigenschaften der<br />

Fluggeschwindigkeit besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Durch die<br />

geringe Dichte zeigt der Fahrtmesser zu niedrige Werte an. Die Differenz zwischen<br />

angezeigter Geschwindigkeit (IAS) zur tatsächlichen Geschwindigkeit (TAS) beträgt<br />

z.B.:<br />

l in 4.000 m MSL IAS 200 km/h TAS 244 km/h<br />

l in 7.000 m MSL IAS 200 km/h TAS 288 km/h<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Daher muss bei Höhenflügen die Fluggeschwindigkeit abweichend von der Anzeige<br />

entsprechend angepasst werden.<br />

In großen Höhen besteht wegen der geringern Lufttemperatur die Gefahr der<br />

Vereisung des Flugzeuges mit allen davon ausgehenden negativen Auswirkungen<br />

und Gefahren, wie z.B. eine Gewichtszunahme und Verschlechterung der<br />

Aerodynamik. Wenn Anzeichen für Vereisung vorliegen, sollte sofort der Abstieg in<br />

wärmere Luftschichten eingeleitet werden.<br />

Eine weitere Gefahr besteht darin, dass sich durch den Zufluss von feuchter Luft in<br />

tieferen Luftschichten die Wolkendecke schließt und die Erdsicht verloren geht.<br />

Daher muss man die Wolkenentwicklung beobachten und rechtzeitig absteigen.<br />

Der Abstieg nach längerem Höhenflug sollte möglichst langsam erfolgen, damit das<br />

Material des Segelflugzeuges Zeit hat, sich den veränderten<br />

Temperaturbedingungen anzupassen.<br />

Der Fortschritt der Abenddämmerung in den Gebirgstälern ist größer als in der<br />

Höhe! Obwohl z.B. in 3.000 m Höhe die untergehende Sonne noch sichtbar sein<br />

kann, kann sie am Landeplatz bereist unter dem Horizont oder hinter Gebirgen<br />

verschwunden sein, so dass es dort schon bedeutend dunkler ist. Pro 1.000<br />

Höhenmetern sollten 3-5 Minuten Abstiegszeit einkalkuliert werden.<br />

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Leewellen<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Leewellen sind stehende Wellen in einer Luftschicht der Atmosphäre, die im Lee<br />

eines quer zur Anströmung verlaufenden Gebirgszuges in einer statisch stabilen<br />

Schichtung entstehen. Sie werden häufig sichtbar durch Altocumulus-Lenticularis-<br />

Wolken (linsenartige Föhnwolken).<br />

Voraussetzung für die Bildung von Leewellen ist das Vorhandensein eines quer zur<br />

Strömung stehenden Hindernisses (Berg oder Bergkette) und eine horizontale<br />

Luftströmung, welche die kinetische Energie für Wellenbewegungen beim<br />

Überströmen liefert. Weiter ist eine stabile Schichtung eine notwendige Bedingung.<br />

Besonders günstig ist eine stabile Schicht/Inversion in oder oberhalb der Kammhöhe<br />

des Gebirges und eine Windrichtung, die das Strömungshindernis senkrecht oder<br />

zumindest innerhalb eines +/- 30°-Sektors anströmt. Die Windgeschwindigkeit muss<br />

einen gewissen Mindestgrenzwert überschreiten, der von der Stabilität der<br />

Atmosphäre sowie der Hindernisform und -höhe abhängt. Für Hügel und Berge bis<br />

zu ca. 1.000 m Höhe reicht bereits eine kammsenkrechte Windkomponente von 8 -<br />

10 m/s (15 - 18 kt) und für die Alpen eine kammsenkrechte Windkomponente von<br />

etwa 10 - 15 m/s (18 - 27 kt) , um Wellenerscheinungen zu induzieren.<br />

Leewellen können prinzipiell zu jeder Jahreszeit auftreten, aber im Winterhalbjahr ist<br />

die Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens durch die höheren Windgeschwindigkeiten<br />

und ein günstigeres Stabilitätsverhalten am größten. In den Alpen treten sie häufig in<br />

Verbindung mit Föhn auf.<br />

Beim Auftreten starker vertikaler Windscherungen können die Wellenabhänge der<br />

Leewellen so steil werden, dass die Wellen brechen (ähnlich den Wellen einer<br />

Meeresbrandung). Dieses Brechen von Wellen führt zu schwerster Leewellen-<br />

Turbulenz. Unter speziellen atmosphärischen Bedingungen entstehen Strömungen<br />

mit Abwinden, die in Bodennähe mehr als 50 m/s am Boden erreichen können und<br />

sich zu Rotoren entwickeln. Im Bereich dieser Rotoren werden schwere Turbulenzen<br />

angetroffen. Falls im Bereich eines Rotor Cumulus-Wolken entstehen, ist in diesen<br />

mit starker Vereisungsgefahr zu rechen.<br />

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F-VB-166 Darf ein Reisemotorsegler / (motorisiertes) Segelflugzeug nach Beschädigung der<br />

Torsionsnase weiterbetrieben werden?<br />

A) Ja, bis zur nächsten Jahresnachprüfung<br />

B)<br />

Ja, wenn die beschädigte Stelle mit Stoff bespannt wurde, um Wassereindringen zu<br />

verhindern<br />

C) Ja, wenn der Flugleiter zugestimmt hat<br />

D) Nein, da der Festigkeitsverband nicht mehr gegeben ist<br />

Erklärung zu Frage F-VB-166<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

Beschädigungen an Außenhaut und Torsionsnase<br />

Bei einem Flugzeug in Schalenbauweise führen Beschädigungen der Außenhaut,<br />

wie z.B. Risse oder Beulen, zu einer Beeinträchtigung seiner Festigkeit und somit<br />

unter Umständen zum Verlust der Lufttüchtigkeit des Flugzeuges. Das Gleiche gilt<br />

auch für ein Flugzeug, dessen Torsionsnase des Tragflügels beschädigt ist. Mit<br />

einem dermaßen beschädigten Flugzeug darf unter keinen Umständen ein Flug<br />

angetreten werden.<br />

Ein so beschädigtes Luftfahrzeug erfordert eine Reparatur in einer Werft, um die<br />

Lufttüchtigkeit wiederherzustellen.<br />

F-VB-167 Nach dem Aufrüsten eines Reisemotorseglers / (motorisierten) Segelflugzeuges ist<br />

im Rahmen der Vorflugkontrolle<br />

A) eine Ruderkontrolle nicht erforderlich, weil alle Ruder automatisch anschließen.<br />

B) nur die Kontrolle des richtigen Anschlusses der Bremsklappen notwendig.<br />

C) eine Ruderkontrolle durch Inaugenscheinnahme ausreichend.<br />

D)<br />

eine Überprüfung sämtlicher Anschlüsse durch Sichtprüfung und funktionelle Kontrolle<br />

notwendig.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-167<br />

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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

Selbstverständlich müssen nach dem Aufrüsten alle Ruder und Anschlüsse durch<br />

Sichtprüfung kontrolliert werden und auf ihre richtige Funktion überprüft werden! Es<br />

sind schon viele Unfälle passiert, weil z.B. Querruder nicht richtig angeschlossen<br />

waren. Diese Kontrolle ist gemäß Angaben im Flughandbuch (Checkliste) sehr<br />

sorgfältig durchzuführen. Versäumnisse müssen oft mit dem Leben bezahlt werden!<br />

F-VB-168 Wie verhält sich ein Reisemotorseglerführer / Segelflugzeugführer, wenn er im<br />

Hangsegelflug in ein starkes Abwindfeld gerät?<br />

Er<br />

A) fliegt weiter, da auch wieder Aufwind eintreten muss.<br />

B) erhöht die Geschwindigkeit.<br />

C) erhöht die Geschwindigkeit und fliegt von der Hangkante weg.<br />

D) leitet sofort eine Außenlandung ein.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-168<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

Starke Abwindzonen sollten so schnell wie möglich verlassen werden. Daher wird<br />

die Geschwindigkeit erhöht. Man flieg von der Hangkante weg, weil die<br />

Abwindzonen dort wegen der Leewirkung oft besonders stark ausgeprägt sind.<br />

F-VB-169 Der Reisemotorseglerführer oder der Führer eines (motorisierten) Segelflugzeuges<br />

bringt sich und andere in Gefahr, wenn er<br />

in zu niedriger Höhe Thermik sucht und zu lange mit dem Wiederstart des Triebwerks<br />

A)<br />

wartet.<br />

sich ungeachtet seines Flugvorhabens rechtzeitig zum Starten des Triebwerks bzw. zur<br />

B)<br />

Außenlandung entschließt.<br />

C) bei der Wahl des Landefeldes die Windrichtung berücksichtigt.<br />

D) nicht dauernd Funkverkehr mit einer Bodenfunkstelle unterhält.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-169<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

Wenn beim Flug ohne Motor keine ausreichende Höhe eingehalten werden kann, ist<br />

rechtzeitig entweder eine Außenlandung einzuleiten oder der Motor zu starten.<br />

Dabei darf die Steigleistung des Motors nicht überschätzt werden. Sie ist häufig<br />

recht gering und kann beim zu späten Wiederstart unter Umständen den<br />

erforderlichen Höhengewinn nicht mehr rechtzeitig erzielen.<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />

F-VB-170 Hohe Flächenbelastung erkennt der Führer eines Reisemotorseglers bzw.<br />

(motorisierten) Segelflugzeuges beim Windenstart NICHT am<br />

A) Ruderdruck.<br />

B) Durchbiegen der Tragflächen.<br />

C) Sitzdruck.<br />

D) Steigwinkel.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-170<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Hohe Flächenbelastung führt beim Windenstart zum Durchbiegen der Tragflächen,<br />

hohem Ruderdruck und geringem Steigwinkel. Man erkennt sie nicht am Sitzdruck.<br />

F-VB-171 In der letzten Phase des Windenstarts lässt der Führer eines Reisemotorseglers<br />

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bzw. (motorisierten) Segelflugzeuges im Höhenruder nicht nach. Es kommt bei<br />

hoher Flächenbelastung zum selbständigen Lösen des Startwindenseiles.<br />

Dieses<br />

A) führt zu einer extremen Belastung der Struktur des Luftfahrzeuges.<br />

B) hat in allen Fällen einen Seilriss zur Folge.<br />

C) ist für das betreffende Luftfahrzeug und Startwindenseil ohne Einfluss.<br />

D) führt zu einer wesentlich größeren Schlepphöhe.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-171<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

Da es zum Auslösen des Seiles gekommen ist, wird das Seil nicht mehr reißen. Vor<br />

dem Auslösen bestand aber eine extreme Flächenbelastung und damit eine enorme<br />

Belastung der gesamten Struktur des Luftfahrzeuges sowie eine starke Belastung<br />

des Startwindenseiles. Daher ist das Höhenruder in der letzten Phase des<br />

Windenstarts nachzulassen.<br />

Windenstart<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Ein Windenstart ist in der Regel relativ preisgünstig, lässt eine rasche Startfolge zu<br />

und wird deshalb in vielen Segelflugvereinen, insbesondere zu Ausbildungszwecken<br />

bevorzugt.<br />

Das Windenseil wird an der Schwerpunktkupplung eingeklinkt, die bei älteren<br />

Segelflugzeugen meist linksseitig montiert ist. Beim Anschleppen durch die Winde<br />

ist deshalb einem etwaigen Ausbrechen des Segelflugzeuges mit nach links<br />

ausgeschlagenem Seitenruder entgegenzuwirken. Ebenso ist durch vorsichtiges<br />

Betätigen der Radbremse oder Zurückhalten durch Helfer sicherzustellen, dass bei<br />

ruckartigem Anschleppverhalten der Winde (was insbesondere bei älteren<br />

Seilwinden häufig vorkommt) das Schleppseil nicht überrollt wird.<br />

Nach Erreichen der Mindestgeschwindigkeit hebt das Segelflugzeug ab. Das<br />

Höhenruder ist hierbei in Neutralstellung. Ein Ziehen ist nicht erforderlich und wäre<br />

sogar gefährlich, da dies ein zusätzliches aufbäumendes Moment hervorrufen<br />

würde, was ohnehin schon vorliegt, da die Schwerpunktkupplung natürlich weit unter<br />

dem Schwerpunkt angebracht ist.<br />

Der Steigflug verläuft zunächst recht flach und geht mit zunehmender Höhe<br />

allmählich in die volle Steigfluglage über, die in einer Höhe von ca. 50m erreicht<br />

wird. Der Horizont verschwindet aus dem Blickfeld. Der weitere Steigflug verläuft bei<br />

konstantem Steigwinkel und konstanter Fahrt (gezogenes Höhenruder) in der Regel<br />

unproblematisch. Sein Verlauf ist ständig zu kontrollieren (Blick nach links und<br />

rechts) und ggf. zu korrigieren, insbesondere bei Seitenwind ist auf richtiges<br />

Vorhalten zu achten).<br />

In der letzten Phase des Windenstarts wird der Steigwinkel allmählich flacher, der<br />

Horizont erscheint wieder im Blickfeld. Das Höhenruder wird jetzt allmählich<br />

nachgelassen (gezogenes Höhenruder in der Ausklinkphase würde bei<br />

schlagartigem Auslösen der Ausklinkautomatik zu einer hohen Flächenbelastung<br />

führen), bis bei konstanter Fahrt die Normalfluglage eingenommen wird. Man wartet<br />

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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

auf das selbsttätige Ausklinken des Windenseils bzw. klinkt selbst aus und setzt die<br />

Platzrunde fort (zunächst weiter geradeaus fliegen, dreimal nachklinken,<br />

nachtrimmen, danach eindrehen in den Querabflug).<br />

Mögliche Störungen, Risiken und Unfallursachen während des<br />

Startvorgangs<br />

l Spornkuller nicht entfernt<br />

Bei Segelflugzeugen ohne Spornrad (z.B. Ka6) wird in der Regel ein sog.<br />

Spornkuller verwendet, das die Manövrierfähigkeit am Boden gewährleistet. Da<br />

das Flugzeug dann in der Regel auch mit Spornkuller an den Start geschoben<br />

wird, ist unbedingt darauf zu achten, dass dieses vor dem Start entfernt wird.<br />

Geschieht dies nicht, neigt das Segelflugzeug beim Anrollen viel leichter zum<br />

Ausbrechen, außerdem kann sich der Schwerpunkt gefährlich nach hinten<br />

verlagern (Neigung zum Abkippen oder Trudeln). Deshalb sollte der Satz<br />

"Spornkuller entfernt" bei solchen Flugzeugen Bestandteil des Startchecks<br />

sein.<br />

l Sollbruchstelle<br />

Jedes Windenseil ist mit einer so genannten Sollbruchstelle versehen. Diese<br />

hat die Funktion, beim Überschreiten einer genau festgelegten Seilkraft zu<br />

reißen, um eine Überbeanspruchung des Segelflugzeugs während des<br />

Windenstarts zu vermeiden. Da die Belastungsgrenzen der einzelnen<br />

Segelflugzeuge sehr verschieden sind, ist für jedes Segelflugzeug eine andere<br />

Sollbruchstelle vorgeschrieben. Verwendet man eine schwächere<br />

Sollbruchstelle, provoziert man ein Reißen der Sollbruchstelle (meist in voller<br />

Steigfluglage), verwendet man eine stärkere, riskiert man eine<br />

Überbeanspruchung des Segelflugzeugs. Deshalb ist vor dem Einklinken des<br />

Windenseils unbedingt die Verwendung der richtigen Sollbruchstelle zu<br />

kontrollieren.<br />

l Überrollen des Schleppseils im Anschleppvorgang<br />

Bei ruckartigem Anschleppverhalten der Winde (insbesondere bei älteren<br />

Seilwinden) kann es vorkommen, dass das Schleppseil vom Segelflugzeug<br />

überrollt wird. In diesem Fall ist sofort auszuklinken, da andernfalls (bei<br />

erneutem Anschleppen der Winde) hohe Belastungen auftreten oder sich das<br />

Seil um Rad, Fahrwerksklappen, etc. legen kann.<br />

l Ausbrechen des Segelflugzeugs<br />

Insbesondere ältere Flugzeuge verfügen über eine linksseitig montierte<br />

Schwerpunktkupplung, was eine erhöhte Ausbrechtendenz nach rechts<br />

während des Anschleppvorgangs zur Folge hat. Diesem Ausbrechen ist mit<br />

vollem Seitenruderausschlag nach links zu begegnen. Bei sehr zögerlichem<br />

Anschleppen durch die Winde kann es jedoch vorkommen, dass das<br />

Seitenruder aufgrund der zu geringen Geschwindigkeit noch keine Wirkung<br />

zeigt und das Segelflugzeug immer weiter nach rechts ausbricht. In diesem<br />

Fall ist sofort auszuklinken.<br />

l Hindernisse auf der Schleppstrecke<br />

Hin und wieder kann es vorkommen, dass bei eingeklinktem Windenseil<br />

plötzlich Hindernisse (Personen, Leppofahrer, etc.) auf der Schleppstrecke<br />

auftauchen. Der Startleiter und/oder der Windenfahrer wird in diesem Fall den<br />

Startvorgang unverzüglich abbrechen. Da man sich jedoch nicht sicher sein<br />

kann, ob diese das Hindernis rechtzeitig erkannt haben, ist auch in diesem Fall<br />

unverzüglich auszuklinken. Der Satz "Schleppstrecke frei" sollte<br />

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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

selbstverständlich Bestandteil des Startchecks sein.<br />

l Bodenberührung eines Flügels<br />

Eine Bodenberührung eines Flügels während des Anschleppvorgangs kann<br />

katastrophale Folgen haben, schlimmstenfalls eine Drehung um die<br />

Längsachse und einen Aufschlag in Rückenlage. Die Ursachen dafür liegen<br />

häufig in einem zögerlichen Anschleppverhalten der Winde bzw. in fehlender<br />

Reaktion seitens des Segelflugzeugführers. Da sich eine etwaige<br />

Bodenberührung fast nie aussteuern lässt, ist auch bei geringster<br />

Bodenberührung einer Tragfläche sofort auszuklinken. Zwei Sekunden später<br />

kann es schon zu spät sein.<br />

l Seilriss oder Startunterbrechung (Windenstörung)<br />

Trotz sorgfältigster Pflege und ständiger Überprüfung der Windenseile ist ein<br />

Seilriss niemals auszuschließen. Ebenso ist auch bei regelmäßiger Wartung<br />

ein Versagen der Startwinde nicht auszuschließen. Deshalb darf ein Seilriss<br />

oder eine andere Startunterbrechung für keinen Segelflieger ein Problem<br />

darstellen. Das <strong>Verhalten</strong> bei Seilriss ist deshalb wichtiger Bestandteil der<br />

Anfängerschulung. Besonders gefährlich wird eine Startunterbrechung dann,<br />

wenn bereits kurz nach dem Abheben die volle Steigfluglage eingenommen<br />

wird. Bei einem sog. Kavalierstart kann das Segelflugzeug bei einem Seilriss<br />

oder einer Windenstörung in eine unkontrollierte Fluglage mit katastrophalen<br />

Folgen geraten, denn es verbleibt dann nicht mehr genügend Zeit, um durch<br />

Nachdrücken eine normale Fluglage einzunehmen.<br />

Je nach Beschaffenheit und Länge des Fluggeländes, der Seilrisshöhe und der<br />

Windrichtung und -stärke bieten sich verschiedene Verfahren an:<br />

¡ Seilriss oder Windenstörung in Bodennähe: Ruhig in Normalfluglage<br />

nachdrücken (Übertriebenes nachdrücken wäre gefährlich, da unter<br />

Umständen in Bodennähe keine Möglichkeit mehr zum Anfangen<br />

besteht), ausklinken, geradeaus landen.<br />

¡ Seilriss oder Windenstörung bis ca. 100m Höhe: Ebenfalls (unter<br />

Betätigung der Luftbremsen, evtl. Slippen) geradeaus landen (je nach<br />

Platzverhältnissen kann in die Landebahn geflogen werden, soweit keine<br />

anderen Schleppstrecken gekreuzt werden). Bei genügender Höhe,<br />

entsprechenden Windverhältnissen und örtlichen Gegebenheiten ist auch<br />

eine Kehrkurve möglich, um danach in entgegengesetzter Richtung zu<br />

landen.<br />

¡ Seilriss oder Windenstörung über ca. 100m Höhe: Verkürzte Platzrunde<br />

fliegen (zwei 180°-Kurven, von denen die zweite rechtzeitig eingeleitet<br />

werden muss, solange noch Höhenreserve vorhanden ist, andernfalls<br />

besteht die Gefahr der Bodenberührung eines Flügels, welche in der<br />

Regel katastrophale Folgen hat). Grundsätzlich gilt: Keine Ziellandung<br />

erzwingen und nicht unter allen Umständen versuchen, zum Startplatz<br />

zurückzukehren. Eine sichere Landung auf einer angrenzenden Wiese ist<br />

auf alle Fälle besser als eine Bruchlandung am Landekreuz.<br />

l Zu hohe oder zu geringe Schleppgeschwindigkeit<br />

Jedes Segelflugzeug hat eine Mindestfluggeschwindigkeit, die beim<br />

Windenstart keinesfalls unterschritten werden darf (andernfalls droht ein<br />

Strömungsabriss und Abkippen, was am Windenseil, besonders in Bodennähe,<br />

fatale Folgen hat) und eine Höchstgeschwindigkeit beim Windenstart, die<br />

keinesfalls überschritten werden darf (sonst droht eine Überbelastung).<br />

Grundsätzlich gilt: Die Fahrt mit dem Höhenruder kontrollieren, beim Verlassen<br />

des vorgesehenen Geschwindigkeitsbereiches (zu schnell oder zu langsam)<br />

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sofort Ausklinken. Danach sinngemäß gleiches Verfahren wie nach einem<br />

Seilriss anwenden.<br />

l Strömungsabriss während des Windenstarts<br />

Strömungsabriss während des Windenstarts kann zwei Ursachen haben:<br />

¡ Unterschreiten der Mindestfluggeschwindigkeit (siehe oben), was die<br />

Folge einer übertriebenen Steigfluglage sein kann, und<br />

¡ unkontrolliertes, übertriebenes oder ruckartiges Ziehen am<br />

Steuerknüppel. Dadurch kann der kritische Anstellwinkel überschritten<br />

werden, es erfolgt ein Strömungsabriss und möglicherweise kippt das<br />

Flugzeug ab oder gerät ins Trudeln. Deshalb gilt: Kein übertriebenes,<br />

ruckartiges Ziehen am Steuerknüppel während des Windenstarts!<br />

l Versagen der Ausklinkvorrichtung<br />

Es gilt: In Normalfluglage bleiben, automatisches Ausklinken abwarten und<br />

selbst versuchen auszuklinken (mehrmals). Überfliegt das Segelflugzeug die<br />

Winde am Seil, wird der Windenfahrer das Seil kappen. Dann sollte man<br />

trotzdem immer wieder Ausklinkversuche (möglichst über freiem Feld)<br />

unternehmen, da sich der am Flugzeug hängende Seilrest möglicherweise<br />

irgendwo am Boden verhaken kann oder andere Personen gefährden kann.<br />

l Zusammenstoßgefahr mit einem anderen Segelflugzeug<br />

Es kann vorkommen, dass andere Segelflugzeuge während des Startvorgangs<br />

die Schleppstrecke überfliegen und den eigenen Weg kreuzen, bzw. dass man<br />

in ein im Ausklinkraum befindliches Flugzeug hineingeschleppt zu werden<br />

droht. In beiden Fällen gilt: sofort ausklinken und dem anderen Flugzeug<br />

ausweichen, man kann sich nicht darauf verlassen, dass man von dem<br />

anderen Piloten gesehen wird. Grundsätzlich gilt: Beim Startcheck den<br />

Ausklinkraum und die Schleppstrecke auf andere Segelflugzeuge hin<br />

kontrollieren ("Schleppstrecke und Ausklinkraum frei").<br />

l Mehrere, parallel ausgelegte Windenseile<br />

Zweites Seil der Doppeltrommelwinde soweit zur Seite ziehen, dass es nicht<br />

mehr in der Schleppstrecke und in der Anrollbahn liegt, darauf achten, dass die<br />

Seile nicht übereinander liegen, zweiten Seilfallschirm aushängen und zur<br />

Seite legen. Andernfalls kann es passieren, dass das zweite Seil am<br />

startenden Segelflugzeug hängen bleibt (z.B. am Sporn). In diesem Fall ist der<br />

Start sofort abzubrechen, da sonst eine gefährliche Schwerpunktrücklage<br />

riskiert wird.<br />

F-VB-172 Welche Möglichkeiten bestehen während des Fluges, Informationen über<br />

Gewitterwarnungen zu erhalten?<br />

Durch Sprechfunkverkehr mit<br />

A) Linienflugzeugen<br />

B) einer Flugwetterwarte<br />

C) dem Fluginformationsdienst (FIS)<br />

D) dem Flugberatungsdienst (AIS)<br />

Erklärung zu Frage F-VB-172<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

Der Fluginformationsdienst (FIS) gibt Auskunft über vorliegenden Meldungen, die<br />

Gewitterwarungen beinhalten.<br />

F-VB-173 Beim Kreisen über Industrieanlagen ist<br />

mit gesundheitlicher Beeinträchtigung durch Schadstoffe, Sichtminderung und<br />

A)<br />

Turbulenzen<br />

B) nur mit Sichtminderung durch Kohlenmonoxyd<br />

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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

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C) ausschließlich mit starken Aufwindfeldern und Turbulenzen<br />

D) nur mit Turbulenzen<br />

zu rechnen.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-173<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

Über Industrieanlagen, die über Schlote oder Kühltürme Abgase bzw. Wasserdampf<br />

ablassen, ist sowohl mit gesundheitlicher Beeinträchtigung durch die in den Abgasen<br />

enthaltenen Schadstoffe als auch mit starken Turbulenzen sowie Sichtminderung<br />

durch Rauch und Wasserdampf zu rechnen.<br />

F-VB-174 Eine Außenlandung birgt ein Unfallrisiko, insbesondere, wenn<br />

A) der Entschluss rechtzeitig gefasst wurde.<br />

B) eine saubere Landeeinteilung geflogen wird.<br />

C) es sich um ein abgeerntetes Getreidefeld handelt.<br />

D) der Entschluss zur Außenlandung zu spät erfolgt.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-174<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />

F-VB-175 Zusammenstöße beim "Thermikkurbeln" lassen sich u.a. vermeiden durch<br />

A) schnelles "Auskurbeln" der Mitkreisenden.<br />

B) Festlegen der Kreisrichtung nach der angehobenen Fläche.<br />

C)<br />

Abstimmung der Flugbewegungen mit den anderen Luftfahrzeugen im gleichen<br />

Aufwindgebiet.<br />

D) Beobachtung nur des vorausfliegenden Luftfahrzeuges.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-175<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

Zusammenstöße beim Segelflug vermeiden<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Zur Vermeidung von Zusammenstößen mit anderen Segelflugzeugen, insbesondere<br />

beim Thermikkurbeln, sind folgende <strong>Verhalten</strong>sregelen zu beachten:<br />

l Die Flugbewegungen im gleichen Aufwindgebiet müssen aufeinander<br />

abgestimmt werden. Koordination ist wichtiger als gegenseitiges "Auskurbeln".<br />

l Das erste Segelflugzeug im Bart bestimmt die Kreisrichtung. Alle<br />

nachfolgenden Piloten haben die gleiche Kreisrichtung einzunehmen und<br />

ordnen sich seitlich in den Kreis ein.<br />

l Gleiche Kreisrichtung wird beim Kurbeln auch dann eingenommen, wenn die<br />

Höhendifferenz zwischen zwei Segelflugzeugen ausreichend groß erscheint,<br />

da ansonsten weiteren hinzukommenden Segelflugzeugen nicht klar wäre,<br />

welche Kreisrichtung sie einnehmen sollen.<br />

l Stets so fliegen, dass man sieht und gesehen wird! Dazu wird die eigene<br />

Position immer so gewählt, dass Sichtkontakt mit den Mitfliegern besteht, und<br />

es wird nicht im toten Winkel eines anderen Segelflugzeuges geflogen. Auf<br />

Flugschüler und ungeübte Piloten ist besondere Rücksicht zu nehmen!<br />

l Anzahl und jeweilige Position der anderen Segelflugzeuge, mit denen man<br />

gemeinsam fliegt, müssen stets im Auge behalten werden. Vor allen<br />

Richtungsänderungen nach links, rechts, unten und oben ist zu überprüfen, ob<br />

der Luftraum frei ist.<br />

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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />

l Hochziehen in eine Gruppe kreisender Segelflugzeuge hinein ist grundsätzlich<br />

verboten!<br />

l Die eigenen Flugmanöver müssen für die Mitflieger stets berechenbar bleiben,<br />

überraschende, abrupte Flugmanöver in der Gruppe sind zu vermeiden.<br />

l Beim Überholen im thermischen Kreisflug hält der Überholende ausreichenden<br />

Sicherheitsabstand ein.<br />

l Auch in kleineren Gruppen darf die Zusammenstoßgefahr nicht unterschätzt<br />

werden. Beim Zusammentreffen - z.B. auf Streckenflügen - ist die Bord-Bord-<br />

Frequenz 122.80 MHz zu rasten. Bei Wettbewerben ist eine<br />

Sicherheitsfrequenz üblich.<br />

l Grundsätzlich müssen Behinderungen der eigenen Sicht vermieden werden<br />

(z.B. Kartenspiegelungen in der Haube). Sichtbehindernde Sonnenhüte mit<br />

breitem Rand oder mit großem Schirm dürfen nicht getragen werden!<br />

Blendwirkung entsteht auch durch verschmutzte Kabinenverglasung. Daher<br />

trägt saubere, nichtverspiegelte Kabinenverglasung zu Sicherheit wesentlich<br />

bei.<br />

Wichtig:<br />

Ständig und aufmerksam den Luftraum beobachten! Wenn es eng wird, defensiv<br />

fliegen! Im Zweifelsfall lieber das "Absaufen" als das Leben riskieren!<br />

F-VB-176 Eine Zusammenstoßgefahr beim "Thermikkurbeln" wird insbesondere dann<br />

vermindert, wenn<br />

in ein Aufwindgebiet, in dem mehrere Luftfahrzeuge kreisen, mit einer hochgezogenen<br />

A)<br />

Fahrtkurve eingeflogen wird.<br />

B) Richtungsänderungen abrupt durchgeführt werden.<br />

C) die Anzahl und die Position der Luftfahrzeuge im gleichen Aufwind sich ständig ändern.<br />

D)<br />

die Kreisrichtung des ersten sich im Aufwind befindlichen Luftfahrzeuges eingenommen<br />

wird, Sichtkontakt und ausreichender Abstand zu den anderen Luftfahrzeugen besteht.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-176<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-175<br />

F-VB-177 Sehen und gesehen werden ist beim Thermikkreisen besonders wichtig. Eine<br />

Sichtbehinderung lässt sich durch<br />

A) Sonnenhüte mit breitem Rand oder großem Schirm<br />

B) Entspiegelung der Kabinenverglasung durch Flugkarten<br />

C) verkratze - die Sonneneinstrahlung reduzierende - Kabinenverglasung<br />

saubere, nichtverspiegelte Kabinenverglasung und eine Kopfbedeckung, die das Blickfeld<br />

D)<br />

des Piloten wenig einschränkt,<br />

vermeiden.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-177<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-175<br />

F-VB-178 Bei einer Außenlandung mit einem Segelflugzeug mit Einziehfahrwerk muss<br />

A) das Fahrwerk zur Landung grundsätzlich ausgefahren<br />

B) das Fahrwerk grundsätzlich nicht ausgefahren<br />

C) bei eingefahrenem Fahrwerk mit Rückenwind gelandet<br />

D)<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

je nach den örtlichen Verhältnissen (z.B. Oberflächenbeschaffenheit/Länge des Geländes)<br />

mit ein- oder ausgefahrenem Fahrwerk gelandet<br />

werden.<br />

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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />

Erklärung zu Frage F-VB-178<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />

F-VB-179 Der Segelflugzeugführer bringt sich und andere in Gefahr, wenn er<br />

A) in zu niedriger Höhe Thermik sucht.<br />

B) sich ungeachtet seines Flugvorhabens zur rechtzeitigen Außenlandung entschließt.<br />

C) bei der Wahl des Landefeldes die Windrichtung berücksichtigt.<br />

D) nicht dauernd Funkverkehr mit einer Bodenfunkstelle unterhält.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-179<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />

F-VB-180 Bei einem Flugzeugschleppstart auf einer mit Schneematsch bedeckten Startbahn<br />

muss der Segelflugzeugführer u.a.<br />

A) lediglich mit einer verlängerten Startrollstrecke<br />

B) mit hochspritzendem Schneematsch und evtl. Sichtbehinderung<br />

C) nur mit Festfrieren von Schneematsch an den Rudern<br />

mit einer verlängerten Startrollstrecke, hochspritzendem Schneematsch und evtl.<br />

D)<br />

Sichtbehinderung sowie mit Festfrieren von Schneematsch an den Rudern<br />

rechnen.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-180<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-162<br />

F-VB-181 Im Endanflug auf ein Außenlandegelände stellt der Segelflugzeugführer fest, dass<br />

die Oberfläche sehr uneben ist.<br />

Er<br />

A) setzt schiebend auf, damit sich die Bremswirkung erhöht.<br />

B) versucht, mit dem Seitenruder den Unebenheiten auszuweichen.<br />

C) versucht, mit dem Höhenruder die Unebenheiten auszugleichen.<br />

D)<br />

setzt mit geringstmöglicher Geschwindigkeit auf, hält den Steuerknüppel bis zum<br />

Stillstand voll gezogen und betätigt die Radbremse.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-181<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />

F-VB-182 Wie wird eine Außenlandung in hohem Getreide durchgeführt?<br />

Der Segelflugzeugführer<br />

A)<br />

nimmt die Getreideoberfläche als Boden an und setzt mit erhöhter Geschwindigkeit gegen<br />

den Wind auf.<br />

B)<br />

nimmt die Getreideoberfläche als Boden an und setzt mit Überziehgeschwindigkeit gegen<br />

den Wind auf.<br />

C)<br />

reduziert die Geschwindigkeit des Segelflugzeuges in etwa 1 m Höhe über dem Boden<br />

auf Mindestfahrt und drückt ruckartig.<br />

D)<br />

nutzt den Widerstand der Getreidespitzen zur Verkürzung der Landestrecke aus und<br />

landet mit Rückenwind.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-182<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />

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F-VB-183 Wie verhält sich der Segelflugzeugführer bei einer Außenlandung auf einer Fläche<br />

mit hohem Bewuchs (hohes Gras, Getreide)?<br />

A)<br />

Die Oberfläche des Bewuchses wird als Boden angenommen und es wird mit<br />

Mindestgeschwindigkeit aufgesetzt.<br />

B)<br />

Die Oberfläche des Bewuchses wird als Boden angenommen, die Bremsklappen werden<br />

voll ausgefahren und es wird mit erhöhter Fahrt aufgesetzt.<br />

C)<br />

Bei geringer Fahrtüberhöhung wird der Widerstand vom Getreide oder Gras zur<br />

Verkürzung der Rollstrecke genutzt.<br />

D)<br />

Mit Überfahrt wird das Höhenruder ruckartig durchgezogen, damit das Segelflugzeug in<br />

den Bewuchs fällt.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-183<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />

F-VB-184 Bei einer Außenlandung erkennt ein Segelflugzeugführer im kurzen Endanflug eine<br />

quer zu seiner Anflugrichtung verlaufende Hochspannungsleitung. Der<br />

Segelflugzeugführer<br />

A) versucht unter allen Umständen, die Leitung zu überfliegen.<br />

B) unterfliegt die Leitung möglichst nahe an einem Masten.<br />

C) nähert sich der Leitung mit geringster Geschwindigkeit, um den Gleitwinkel zu erhöhen.<br />

D)<br />

unterfliegt die Leitung, wenn aufgrund der Höhe und Entfernung sowohl ein risikoloses<br />

Ausweichmanöver als auch ein Überfliegen nicht mehr gewährleistet ist.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-184<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />

F-VB-185 Bei einer Außenlandung ist beim Rollen die Berührung mit Hindernissen<br />

unvermeidbar. Welche Entscheidung trifft der Segelflugzeugführer? Er<br />

A) steuert die Rumpfspitze gegen ein Hindernis.<br />

B) drückt den Steuerknüppel ganz nach vorne und fährt die Bremsklappen ein.<br />

C) löst im Ausrollen die Anschnallgurte und wirft die Haube ab.<br />

D)<br />

steuert den Rumpf zwischen den Hindernissen durch und lässt die Tragflächen den<br />

Aufprall aufnehmen.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-185<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />

F-VB-186 In einem ungünstigen Gelände verbleibt für eine Außenlandung nur ein kurzes Feld,<br />

an dessen Ende Hindernisse stehen. Wie verhält sich der Segelflugzeugführer? Er<br />

A) führt einen Seitengleitflug bis dicht über dem Boden durch, setzt auf und rollt aus.<br />

B) verkürzt nach dem Aufsetzten durch S-förmiges Rollen die Landestrecke.<br />

C)<br />

D)<br />

setzt mit Mindestgeschwindigkeit auf und verwendet alle Landehilfen, drückt vor den<br />

Hindernissen eine Tragfläche an den Boden, um eine Drehung um die Hochachse zu<br />

erreichen.<br />

legt durch S-Kurven im Endanflug den Aufsetzpunkt an den Anfang des Landefeldes und<br />

verkürzt dadurch die Ausrollstrecke.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-186<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />

F-VB-187 Beim Einleiten einer Steilkurve muss der Segelflugzeugführer die<br />

A) Bremsklappen ausfahren.<br />

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B) Kurve mit vollem Seitenruderausschlag entgegen der Kurvenrichtung fliegen.<br />

C) Kurve nach dem künstlichen Horizont fliegen.<br />

D) Geschwindigkeit entsprechend der beabsichtigten Schräglage erhöhen.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-187<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

Kurvenflug<br />

Beim horizontalen Geradeausflug ist der Auftrieb A nach oben gerichtet und gerade<br />

so große wie die nach unten gerichtete Gewichtskraft G. Beim Fliegen einer Kurve<br />

wirkt eine weitere Kraft auf das Luftfahrzeug, die Zentrifugalkraft oder Fliehkraft F,<br />

die auf der Verbindungslinie vom Mittelpunkt der Kurve zum Schwerpunkt des<br />

Flugzeuges nach außen gerichtet ist. Der Auftrieb muss im Kurvenflug das<br />

Kurvengewicht K, also die Resultierende (= Vektorsumme) aus Fliehkraft und<br />

Gewicht kompensieren. Das Kurvengewicht wird auch Scheingewicht genannt. Mit<br />

zunehmendem Querneigungswinkel α wird K größer:<br />

K = G ⁄ cos α .<br />

Daher muss auch der Auftrieb A (und damit auch die Flächenbelastung) mit<br />

zunehmender Querneigung größer werden.<br />

Um den Auftrieb im Kurvenflug zu erhöhen, reicht es meist nicht aus, den<br />

Anstellwinkel zu vergrößern, weil sich der Auftrieb dadurch nur um einen geringen<br />

Betrag vergrößern lässt. Besser ist es, die Geschwindigkeit zu erhöhen. Der Auftrieb<br />

wird durch die Formel<br />

A = q·F·C A = 1 ⁄ 2 ·ρ 0 ·v 2 ·F·C A<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

beschrieben und ist somit bei konstantem Anstellwinkel (und daher konstantem C A )<br />

proportional zum Quadrat der Geschwindigkeit. Um eine Kurve mit der Querneigung<br />

α zu fliegen, muss die Geschwindigkeit v K im Kurvenflug<br />

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v K = v 0 ·√( 1 ⁄ cos α )<br />

betragen, wobei v 0 die Geschwindigkeit ohne Querneigung ist.<br />

Wie aus der Abbildung<br />

ersichtlich, ist bei kleinen<br />

Querneigungswinkeln nur<br />

eine relative geringe<br />

Geschwindigkeitserhöhung erforderlich. Bei einer Querneigung von 35° beträgt die<br />

Geschwindigkeitserhöhung 10 %, bei 45° bereits 20 % , und bei<br />

Querneigungswinkeln oberhalb 45° steigt sie rapide an.<br />

Überziehgeschwindigkeit im Kurvenflug<br />

Für den Anstieg der Überziehgeschwindigkeit im Kurvenflug gibt es zwei Ursachen:<br />

1. Höhere Flächenbelastung, da zur Gewichtskraft die Fliehkraft hinzukommt und<br />

2. Geschwindigkeitsunterschiede der Strömung am inneren und äußeren Flügel<br />

in der Kurve.<br />

Daher kommt es grundsätzlich in Kurven eher zum Überziehen als beim<br />

Geradeausflug. Da sich die Tragflügelenden an der Kurvenaußenseite schneller<br />

durch die Luft bewegen als an der Kurveninnenseite, kann es zu einseitigem<br />

Strömungsabriss an der Kurveninnenseite und damit zum Trudeln in Drehrichtung<br />

der Kurve kommen.<br />

Die Überziehgeschwindigkeit wächst unter Vernachlässigung des Einflusses der<br />

unterschiedlichen Flügelanströmung infolge der erhöhten Flächenbelastung - wie die<br />

Kurvengeschwindigkeit - gemäß der Formel V S0K = V S0 ·√( 1 ⁄ cos α ), wobei α den<br />

Querneigungswinkel bezeichnet.<br />

F-VB-188 Ein Luftfahrzeug ist im Begriff, infolge Strömungsabriss abzukippen. Wie hat sich<br />

der Luftfahrzeugführer zu verhalten?<br />

A) Höhenruder nachlassen, Seitenruder entgegen Abkipprichtung<br />

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B) Luftfahrzeug mit Seitenruder in horizontaler Lage halten<br />

C) Höhenruder leicht ziehen und mit Hilfe der Querruder ein seitliches Abkippen verhindern<br />

D) Alle Ruder in Neutralstellung bringen<br />

Erklärung zu Frage F-VB-188<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

Man lässt sofort das Höhenruder nach, damit das Flugzeug mehr Fahrt aufnimmt.<br />

Dann wird Seitenruder entgegen der Abkipprichtung gegeben.<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-001<br />

F-VB-189 Zwei Segelflugzeuge befinden sich hintereinander im Endanflug. Wie haben sich die<br />

Segelflugzeugführer zu verhalten?<br />

A) Beide Segelflugzeugführer machen eine kurze Landung.<br />

B)<br />

C)<br />

Der zuerst landende Segelflugzeugführer setzt am Landezeichen auf, der nachfolgende<br />

fliegt Vollkreise, bis die Landebahn frei ist.<br />

Der zuerst landende Segelflugzeugführer macht eine lange, der nachfolgende eine kurze<br />

Landung.<br />

D) Beide Segelflugzeugführer machen eine lange Landung.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-189<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

Der zuerst landende Segelflugzeugführer macht eine lange Landung, d.h. er<br />

überfliegt einen Teil der Landebahn und setzt so spät wie möglich auf. Nach dem<br />

Aufsetzen verlässt er die Landestrecke möglichst schnell.<br />

Der nachfolgende Segelflugzeugführer macht dagegen eine kurze Landung, d.h. er<br />

setzt direkt am Anfang der Landestrecke auf.<br />

F-VB-190 Ein Luftfahrzeugführer beobachtet ein Verkehrsflugzeug, das seinen Flugweg<br />

kreuzt.<br />

Verwirbelungen sind<br />

A) unterhalb<br />

B) oberhalb<br />

C) in gleicher Höhe<br />

D) seitlich in gleicher Höhe<br />

zu erwarten.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-190<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

Verkehrsflugzeuge haben meist stark ausgebildete Wirbelschleppen. Diese<br />

bewegen sich hinter dem Flugzeug nach unten. Daher ist mit Verwirbelungen zu<br />

rechnen, wenn man die Flugbahn des Verkehrsflugzeuges hinter diesem unterhalb<br />

kreuzt.<br />

Induzierter Widerstand und Wirbelschleppen<br />

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Zwischen Tragflügelober- und Unterseite gibt es einen Druckunterschied. Unterhalb<br />

der Tragfläche ist der Druck größer als oberhalb. Da die Tragflächen nicht unendlich<br />

ausgedehnt sind, gleicht sich dieser Druckunterschied an den Flügelenden aus: die<br />

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Luft strömt an<br />

den Flügelenden von der Unterseite zur Oberseite. Diese Luftströmung überlagert<br />

sich der<br />

Strömung der<br />

anströmenden<br />

Luft, die von<br />

vorne nach<br />

hinten über die<br />

Fläche strömt. Die zwei Bewegungskomponenten der Luft führen zur Ausbildung von<br />

Wirbeln, die sich - in Flugrichtung gesehen - hinter der linken Fläche nach rechts<br />

und hinter der rechten Fläche nach links drehen. Diese Wirbel sind an den<br />

Flächenenden<br />

am stärksten<br />

ausgeprägt -<br />

es kommt dort<br />

zur Ausbildung<br />

der so<br />

genannten<br />

Wirbelzöpfe<br />

oder<br />

Wirbelschleppe<br />

- und werden in Richtung zum Rumpf hin immer schwächer. Sie binden Energie und<br />

erzeugen daher einen Widerstand, des sog genannten induzierten Widerstand.<br />

Die Größe des induzierten Widerstands und die Stärke der Wirbelschleppen hängen<br />

dabei von folgenden Einflüssen ab:<br />

l vom Auftrieb und damit auch vom Anstellwinkel: je größer der Anstellwinkel,<br />

desto höher der Auftrieb und desto höher der induzierte Widerstand. Da der<br />

Auftrieb bei Flugzeugen mit großem Gewicht (großer Masse) entsprechend<br />

groß sein muss, ist der induzierte Widerstand bei Großflugzeugen<br />

außerordentlich stark. Die Wirbelzöpfe halten sich lange in der Luft und stellen<br />

eine Gefahr für kleinere Luftfahrzeuge dar.<br />

l von der Fluggeschwindigkeit: im Kurvenflug mit hohem Anstellwinkel und<br />

Mindestgeschwindigkeit ist der induzierte Widerstand größer als im Schnellflug<br />

mit kleinem Anstellwinkel und kleinen Auftriebsbeiwerten.<br />

l von der Auftriebsverteilung: bei annähernd elliptischer Auftriebsverteilung<br />

nimmt der Auftrieb zum Randbogen hin elliptisch ab, und es verringert sich<br />

daher auch der induzierte Widerstand.<br />

l von der Streckung, dem Verhältnis aus Spannweite und mittlerer Flügeltiefe:<br />

ein hoch gestreckter, schlanker Flügel erzeugt einen geringeren induzierten<br />

Widerstand als ein kurzer, breiter, d.h. mit kleiner Streckung gebauter Flügel.<br />

l von der Grundrissform der Tragfläche: den geringsten induzierten Widerstand<br />

haben Flächen mit elliptischem Grundriss (in der Praxis wird statt eines<br />

elliptischen Grundrisses oft ein der Ellipse ähnliches Trapez eingesetzt, das<br />

bei einem Verhältnis der Seitenlänge am Rand zur Seitenlänge am Rumpf von<br />

0,45 den geringsten induzierten Widerstand hat), am größten ist der induzierte<br />

Widerstand bei einem rechteckigen Grundriss mit geringer Streckung.<br />

l von der Schränkung: durch geeignete geometrische oder aerodynamische<br />

Schränkung kann bei einer Fläche mit beliebigem Grundriss eine nahezu<br />

elliptische Auftriebsverteilung erreicht werden.<br />

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l von der Klappenstellung: durch Ausfahren von Wölbklappen werden Auftrieb<br />

und Widerstand vergrößert. Daher kann bei gleicher Geschwindigkeit der<br />

induzierte Widerstand ansteigen. Allerdings kommt es an den Klappen zur<br />

Ausbildung weiterer Wirbel, die die Wirbelschleppen überlagern und dadurch<br />

deren Intensität verringern können.<br />

Wirbelschleppen entstehen während des Starts, sobald sich ein Druckunterschied<br />

zwischen der Tragflächenoberseite und ihrer Unterseite ausgebildet hat, also<br />

bereits, wenn das Bugrad des Flugzeuges abhebt. Sie werden stärker, wenn das<br />

gesamte Flugzeug abgehoben hat. Bei der Landung hört die<br />

Wirbelschleppenbildung auf, wenn das Flugzeug mit dem Bugrad aufsetzt.<br />

Wirbelschleppen breiten sich hinter dem Flugzeug kegelförmig aus. Sie sinken mit<br />

der Zeit nach unten. Bei Seitenwind werden sie nach Lee versetzt. Durch die<br />

kegelförmige Verbreiterung kann es dazu kommen, dass der luvwärtige<br />

Außenbereich des Wirbels quasi stationär in Landebahnrichtung verläuft.<br />

F-VB-191 Die Stärke von Wirbelschleppen ist im wesentlichen abhängig von<br />

A) der Größe<br />

B) der Geschwindigkeit<br />

C) dem Flugverhalten<br />

D) der Masse, der Fluggeschwindigkeit und der Klappenstellung<br />

des sie erzeugenden Flugzeuges.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-191<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-190<br />

F-VB-196 Wirbelschleppen beim Start eines Großflugzeuges entstehen, wenn dieses<br />

A) den Startlauf beginnt.<br />

B) die Flügelnasenklappen ausfährt.<br />

C) mit dem Bugrad abhebt (rotiert).<br />

D) mit dem Hauptfahrwerk abhebt.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-196<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-190<br />

F-VB-199 Die Wirbelschleppenbildung bei der Landung eines Großflugzeuges endet, wenn<br />

A) die Triebwerksleistung auf Null (idle) zurückgenommen wird.<br />

B) das Flugzeug zum Stillstand kommt.<br />

C) das Flugzeug mit dem Hauptfahrwerk aufsetzt.<br />

D) das Flugzeug mit dem Bugrad aufsetzt.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-199<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-190<br />

F-VB-200 Bei der Landung eines Großflugzeuges mit Seitenwind werden die Wirbelschleppen<br />

A) in der Luft aufgelöst und stören nachfolgende Flugzeuge kaum.<br />

B) am Boden gehalten und rollen von der Anfluggrundlinie nach außen.<br />

C)<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

mit Windgeschwindigkeit nach Lee versetzt und können daher fast stationär auf der<br />

Landebahn liegen.<br />

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D) reflektiert und gehen nach oben weg.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-200<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

Durch den Seitenwind werden die Wirbelschleppen nach Lee versetzt. Da sie sich<br />

mit dem Abstand vom Flugzeug kegelförmig verbreitern, kann es dazu kommen,<br />

dass der luvwärtige Außenbereich des Wirbels quasi stationär in Landebahnrichtung<br />

verläuft.<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-190<br />

F-VB-202 Wie wird eine Landung auf einer nassen, kurzen Grasbahn durchgeführt?<br />

Mit erhöhter Geschwindigkeit anfliegen und kurz vor der Landung die Klappen voll<br />

A)<br />

ausfahren, um zusätzliche Bremswirkung zu haben<br />

B) Landeklappen voll ausfahren und mit geringer Fahrt aufsetzen<br />

C) Mit geringer Fahrt aufsetzen und eine Vollbremsung vornehmen<br />

D)<br />

Mit eingefahren Landeklappen anfliegen, am Bahnanfang aufsetzen und vorsichtig<br />

abbremsen<br />

Erklärung zu Frage F-VB-202<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Bei der Landung auf einer nassen, kurzen Grasbahn besteht die Gefahr, dass das<br />

Flugzeug beim Abbremsen auf der feuchten Grasoberfläche rutscht und daher nicht<br />

vor Ende der Landebahn zum stehen kommt. Deshalb wird mit geringer Fahrt bei<br />

voll ausgefahrenen Landeklappen am Anfang der Bahn aufgesetzt.<br />

F-VB-203 Nach einem starken Regen soll auf einem Landeplatz mit Hartbelag gelandet<br />

werden. Es ist mit<br />

A) Wasserglätte und verlängertem Bremsweg<br />

B) Blendung, wobei die Abfanghöhe schwierig einzuschätzen ist,<br />

C) kurzem Bremsweg infolge Aquaplaning<br />

D) einer Verschiebung der Rutschmarke infolge Rutschens<br />

zu rechnen.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-203<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

Nach einem starken Regen ist auf einem Landeplatz mit Hartbelag mit Wasserglätte<br />

und verlängertem Bremsweg zu rechnen.<br />

Die Rutschmarke verschiebt sich nicht, wenn der Reifen infolge von Glätte über die<br />

Bahn rutscht, sondern wenn die Haftung des Reifens am Boden so groß ist, dass<br />

sich der Reifen beim Bremsen auf der Felge verdreht.<br />

F-VB-225 Ein Längsgefälle der Landebahn bewirkt eine<br />

A) längere Landestrecke<br />

B) kürzere Landestrecke<br />

C) normale Landestrecke, da das Gefälle ohne Bedeutung ist<br />

D) Verringerung der Ausschwebestrecke<br />

Erklärung zu Frage F-VB-225<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

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Ein Längsgefälle der Landebahn bewirkt eine Verlängerung der Landerollstrecke, da<br />

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das Flugzeug durch das Gefälle eine zusätzliche beschleunigende Kraft erfährt.<br />

F-VB-228 Wie wird ein Seitengleitflug (Slip) eingeleitet?<br />

A) Einleiten mit Querruder und danach Seitenruder dagegen<br />

B) Einleiten mit Seitenruder und danach Querruder dagegen<br />

C)<br />

D)<br />

Zunächst durch leichtes Drücken Fahrt aufholen und danach Quer- und Seitenruder<br />

gleichzeitig gegenseitig betätigen<br />

Luftfahrzeug überziehen, danach Querruder in Sliprichtung und mit dem Seitenruder die<br />

Richtung steuern<br />

Erklärung zu Frage F-VB-228<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-146<br />

F-VB-239 Mit welcher Geschwindigkeit wird ein Landeanflug bei starker Turbulenz<br />

durchgeführt? Mit<br />

A) der gleichen Geschwindigkeit wie unter normalen Bedingungen<br />

B) einer höheren Geschwindigkeit als unter normalen Bedingungen<br />

C) einer niedrigeren Geschwindigkeit als unter normalen Bedingungen<br />

D) Mindestgeschwindigkeit, wobei die Landeklappen voll ausgefahren sind<br />

Erklärung zu Frage F-VB-239<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Anflug bei stark böigem Wind oder Turbulenz<br />

Bei böigem Wind oder Turbulenz kann es vorkommen, dass die Windstärke in<br />

Flugrichtung plötzlich stark abnimmt. Das Flugzeug benötigt aufgrund seiner<br />

Trägheit aber eine gewisse Zeit, bis es seine vorherige Eigengeschwindigkeit in der<br />

nun weniger bewegten Luft annimmt. Während dieser Zeit ist die<br />

Eigengeschwindigkeit daher geringer und das Flugzeug kann durchsacken. War die<br />

Geschwindigkeit vor Nachlassen der Windstärke im Bereich der<br />

Mindestgeschwindigkeit, reißt die Strömung mit entsprechenden Folgen ab. Um<br />

diese Gefahr zu verringern, fliegt man bei böigem Wind oder bei Turbulenz mit<br />

erhöhter Geschwindigkeit an. Bei Segelflugzeugen setzt man die Bremsklappen<br />

vorsichtig ein, um die Geschwindigkeit nicht zu stark zu verringern.<br />

Infolge der Böen können abrupte Fluglageänderungen eintreten. Diese werden<br />

durch entsprechende Ruderausschläge schnell korrigiert.<br />

F-VB-241 Beim Landeanflug ist in der Aufsetzzone mit starken Verwirbelungen zu rechnen.<br />

Wie hat der Luftfahrzeugführer den Anflug durchzuführen?<br />

A) Tiefer Anflug<br />

B) Hoher Anflug<br />

C) Anflug mit reduzierter Geschwindigkeit<br />

D) Normaler Anflug<br />

Erklärung zu Frage F-VB-241<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-239<br />

F-VB-242 Mit Scherwinden ist verstärkt bei<br />

A) Durchzug einer Warmfront<br />

B) rasch aufeinander folgendem Durchzug von Warm- und Kaltfronten<br />

C) Inversionswetterlagen<br />

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D) Windstille<br />

zu rechnen.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-242<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

Horizontale und vertikale Windscherung<br />

Als Windscherung bezeichnet man in der Meteorologie eine starke horizontale oder<br />

vertikale Änderung der Windstärke (im Extremfall kehrt sich die Windrichtung um<br />

180 Grad um). Bei horizontalen Windscherungen ändern sich Windrichtung und/oder<br />

Windgeschwindigkeit innerhalb einer geringen horizontalen Distanz signifikant, bei<br />

vertikalen Windscherungen ändern sie sich signifikant innerhalb eines geringen<br />

Höhenintervalls.<br />

Starke horizontale Windscherungen treten zum Beispiel innerhalb von scharf<br />

ausgeprägten Frontalzonen auf. Vertikale Windscherungen treten zum Beispiel<br />

durch Advektion unterschiedlicher Luftmassen in verschiedenen Höhen bei<br />

Inversionswetterlagen auf.<br />

Häufig treten in Gebieten mit starker horizontaler Windscherung auch gleichzeitig<br />

vertikale Windscherungen auf, so zum Beispiel im Bereich von Strahlströmen.<br />

Gebiete mit starken Windscherungen sind darüber hinaus auch Gebiete, in denen<br />

für die Fliegerei gefährliche Clear Air Turbulence auftreten kann.<br />

Inversion<br />

Inversion bezeichnet Luftschichten mit zunehmender Temperatur bei zunehmender<br />

Höhe. Daher ist die Temperatur an der Untergrenze einer Inversion am niedrigsten.<br />

Mit der Umkehr des Temperaturverlaufs ist auch eine Feuchteabnahme verbunden.<br />

Solche Luftschichten sind sehr stabile Schichtungen und wirken stark hemmend für<br />

Vertikalbewegungen der Luft. Sie werden auch als Sperrschichten bezeichnet. An<br />

der Untergrenze der Inversion werden Vertikalbewegungen gebremst, so dass der<br />

Austausch der Luft zwischen den unteren und oberen Schichten verhindert wird. Da<br />

die Inversion als Sperrschicht wirkt, sammeln sich unter ihr Staubteilchen, aber auch<br />

Abgase an. Die Luftfeuchtigkeit ist hier meist sehr hoch, was zu schlechter Flugsicht<br />

führt.<br />

F-VB-243 Der Haubenrand eines Segelflugzeuges darf nicht abgeklebt werden, weil dadurch<br />

A) die Belüftung der Kabine nicht mehr ausreichend ist.<br />

B) ein Notabwurf der Haube verhindert oder erschwert wird.<br />

C) erhebliche Lackschäden entstehen.<br />

D) beim Flugbetrieb die Haube von innen beschädigt.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-243<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Falls es beim Segelfliegen zu einer Notsituation kommt, in der mit dem Fallschirm<br />

abgesprungen werden muss, würden Probleme beim Notabwurf der Haube wertvolle<br />

Zeit in Anspruch nehmen und die Überlebenschance des Piloten dadurch<br />

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reduzieren. Daher darf der Haubenrand nicht verklebt werden!<br />

F-VB-244 Welcher Grundsatz steht bei Luftfahrzeugunfällen an erster Stelle?<br />

A) Brandbekämpfung durchführen<br />

B) Unfallort absperren und sichern<br />

C) Fotografieren und Skizzen anfertigen<br />

D) Menschenrettung hat Vorrang.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-244<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

Wie bei allen anderen Unfällen: Menschenrettung steht an erster Stelle und hat<br />

Vorrang vor allen anderen Maßnahmen!<br />

F-VB-245 Wie ist eine Notlandung auf einem weichen Acker durchzuführen?<br />

A)<br />

Anschnallgurte anziehen, Anfluggeschwindigkeit erhöhen und mit leicht angezogenem<br />

Höhenruder aufsetzen<br />

B)<br />

Anschnallgurte anziehen, mit Mindestgeschwindigkeit aufsetzen, Steuerknüppel bis zum<br />

Stilltand voll gezogen halten und auf evtl. Überschlag gefasst sein<br />

C)<br />

Mit Mindestgeschwindigkeit aufsetzen und mit Überschlag rechnen. Vor der Landung<br />

losschnallen und die Türen öffnen<br />

D)<br />

Nach dem Aufsetzen durch wechselseitiges Betätigen der Bremsen einen Schlittereffekt<br />

erzeugen<br />

Erklärung zu Frage F-VB-245<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Notlandungen und Sicherheitslandungen<br />

Sicherheitslandung<br />

Unter einer Sicherheitslandung versteht man eine ungeplante Landung außerhalb<br />

eines Flugplatzes, bei der das Flugzeug bis zur Landung lüfttüchtig ist. Sie kann aus<br />

folgenden Gründen notwendig werden:<br />

l bei einer bei der Flugvorbereitung nicht bekannten schlechten oder<br />

schwierigen Wetterlage, wenn auch bei dem nächstgelegenen Flugplatz keine<br />

Sichtflugwetterbedingungen mehr gegeben sind<br />

l bei eintretender Dunkelheit<br />

l bei rechtzeitig erkannten technischen Störungen, um ihre wahrscheinlichen<br />

Folgen zu vermeiden<br />

l bei Kraftstoffmangel<br />

l bei Orientierungsverlust, sobald alle Möglichkeiten zu einer<br />

Standortbestimmung ausgeschöpft wurden und kein sicheres Ergebnis<br />

gebracht haben<br />

l bei erkennbaren Gefahren für Leib und Leben der an Bord befindlichen<br />

Personen (z.B. wenn ein Fluggast einen Herzinfarkt erlitten hat)<br />

l um das Leben oder das Eigentum Dritter zu schützen (z.B. wenn ein Autounfall<br />

in abgelegener Gegend beobachtet ist, um Hilfe zu leisten)<br />

Sobald man erkennt, dass eine Sicherheitslandung erforderlich wird, ist diese unter<br />

Beachtung der folgenden Grundsätze vorzubereiten und durchzuführen:<br />

1. Ruhe bewahren!<br />

2. Ein geeignetes Gelände für die Landung auswählen.<br />

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3. Das ausgewählte Gelände wenn möglich mehrmals in geringer Höhe<br />

überfliegen, um Hindernisse in An- und Abflugrichtung zu erkennen.<br />

4. Beim Überflug des Geländes überprüfen, ob sich Hindernisse wie Gräben oder<br />

Zäune auf dem vorgesehenen Landefeld befinden.<br />

5. Prüfen, ob bei einem eventuellen Fehlanflug beim Durchstarten genügende<br />

Hindernisfreiheit besteht.<br />

6. Die Landung sorgfältig wie bei einer Platzrunde einteilen.<br />

7. Den Anflug als Ziellandung mit Motorhilfe vornehmen.<br />

8. Sobald die Landung als sicher anzusehen ist, Brandhahn schließen, Haupt-<br />

und Zündschalter ausschalten, Kabinenhaube bzw. Türen öffnen und<br />

Anschnallgurte auf festen Sitz überprüfen.<br />

9. Nach der Sicherheitslandung die nächst erreichbare Polizeidienststelle und<br />

den Grundstückseigner informieren. Es darf ohne besondere Genehmigung<br />

wieder gestartet werden.<br />

Ob eine durchgeführte Landung außerhalb eines genehmigten Flugplatzes juristisch<br />

als Sicherheitslandung einzustufen ist, kann oft zweifelhaft sein. So ist es z.B.<br />

umstritten, ob eine solche Landung wegen Wetterverschlechterung bei dem dichten<br />

Netz von Flugplätzen in Deutschland als Sicherheitslandung einzustufen ist. Im<br />

Zweifelsfall wird dies von einem Gericht nach Prüfung der Umstände entschieden.<br />

Trotz dieser Unsicherheit sollte ein Pilot dennoch nicht davor zurückschrecken,<br />

rechtzeitig eine Sicherheitslandung durchzuführen, wenn er keine andere<br />

Möglichkeit sieht, den Flug ansonsten sicher zu beenden.<br />

Notlandung<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Im Gegensatz zur Sicherheitslandung ist das Luftfahrzeug bei einer Notlandung<br />

nicht mehr voll lufttüchtig oder der Pilot hat gesundheitliche Probleme, den Flug<br />

sicher fortzusetzen. Sie wird aus einer Notlage heraus durchgeführt bei<br />

l gesundheitlich schlechter Verfassung des Piloten<br />

l Triebwerksausfall<br />

l erheblichem Leistungsabfall des Motors<br />

l Propellerschäden<br />

l Schäden an der Cockpitverglasung in Folge von Vogelschlag u.s.w.<br />

Man unterscheidet Notlandungen mit Motorhilfe (d.h. die Motorleistung steht noch<br />

zur Verfügung) und Notlandungen ohne Motorhilfe. Notlandungen mit Motorhilfe<br />

werden wie Sicherheitslandungen durchgeführt. Bei der Durchführung einer<br />

Notlandung ohne Motorhilfe steht meist nur wenig Zeit zur Vorbereitung zur<br />

Verfügung. Daher sind die zu beachteten Grundsätze gegenüber der<br />

Sicherheitslandung modifiziert:<br />

1. Geschwindigkeit für bestes Gleiten einnehmen, Trimmung so einstellen, dass<br />

diese Geschwindigkeit ohne Betätigung des Höhenruders beibehalten wird und<br />

Klappen nach Flughandbuch setzen.<br />

2. Ein geeignetes Gelände möglichst schnell erkennen und bei der einmal<br />

getroffenen Entscheidung bleiben.<br />

3. Landeeinteilung für Ziellandung ohne Motorhilfe auf dem festgelegten<br />

Landefeld treffen.<br />

4. Landeklappen erst voll ausfahren, wenn sicher ist, dass das vorgesehene<br />

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Landefeld ereicht wird.<br />

5. Vor dem Aufsetzen Brandhahn schließen, Haupt- und Zündschalter auf aus<br />

und Türen oder Kabinenhaube öffnen sowie Sicherheitsgute auf festen Sitz<br />

überprüfen.<br />

6. Mit Mindestgeschwindigkeit aufsetzen.<br />

7. Falls Bruchgefahr besteht, Füße anziehen und den Kopf schützen.<br />

8. Nach der Notlandung die nächst erreichbare Polizeidienststelle und den<br />

Grundstückseigentümer informieren. Der Wiederstart muss durch die<br />

Landesluftfahrtbehörde genehmigt werden.<br />

Wurde bereits über Funk über den Notfall informiert, wartet man nach einer<br />

Notlandung am Flugzeug das Einstreffen der Rettungskräfte ab. Ansonsten trifft man<br />

je nach Erfordernis geeignete Maßnahmen zur Information der Rettungsdienste und<br />

der Polizei. Muss man sich dabei vom Luftfahrzeug entfernen, um z.B. von einer<br />

Ortschaft aus anzurufen, kehrt man anschließend umgehend zum Luftfahrzeug<br />

zurück.<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />

F-VB-247 Wie wird eine Landung im hohen Getreide durchgeführt?<br />

A)<br />

Getreideoberfläche als Boden annehmen, mit erhöhter Geschwindigkeit gegen den Wind<br />

aufsetzten<br />

B)<br />

Getreideoberfläche als Boden annehmen, Landeklappen voll ausfahren, mit<br />

Überziehgeschwindigkeit gegen den Wind aufsetzen<br />

C)<br />

In etwa 0,5 m bis 1 m Höhe über dem Boden das Luftfahrzeug in Mindestfahrt bringen und<br />

das Höhenruder ruckartig drücken<br />

D)<br />

Mit geringer Fahrtüberhöhung den Widerstand der Getreidespitzen zur Verkürzung der<br />

Landestrecke ausnutzen<br />

Erklärung zu Frage F-VB-247<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />

F-VB-248 Wie ist eine Notlandung im bergigen Gelände durchzuführen?<br />

A) Gegen den Wind anfliegen und landen, auf Hindernisse achten<br />

B) Nach Möglichkeit hangaufwärts landen, Verwirbelungen und Leewirkung beachten<br />

C) Quer zum Hang landen, ohne Rücksicht auf die Windrichtung<br />

D) Mit Mindestfahrt hangabwärts landen und danach Höhenruder drücken<br />

Erklärung zu Frage F-VB-248<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-245<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />

F-VB-249 Mit welcher Geschwindigkeit ist ein stark ansteigendes Notlandegelände<br />

anzufliegen? Mit<br />

A) normaler Anfluggeschwindigkeit<br />

B) reduzierter Anfluggeschwindigkeit<br />

C) erhöhter Anfluggeschwindigkeit<br />

D) der Geschwindigkeit für das geringste Sinken<br />

Erklärung zu Frage F-VB-249<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

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siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-245<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />

F-VB-250 Wie ist eine Notlandung an einem Hang durchzuführen?<br />

A) Gegen den Wind hangabwärts<br />

B) Ohne Rücksicht auf die Windrichtung hangaufwärts<br />

C) Quer zum Hang mit Seitenwind von rechts<br />

D) Quer zum Hang mit Seitenwind von links<br />

Erklärung zu Frage F-VB-250<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-245<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />

F-VB-251 Was ist bei Motorausfall (z.B. mit einem Motorsegler mit einziehbarem<br />

Klapptriebwerk oder Propeller) kurz nach dem Start zu tun?<br />

Andrücken, Kehrkurve fliegen und in entgegengesetzter Richtung auf dem Flugplatz<br />

A)<br />

landen<br />

B) Nachdrücken und geradeaus landen mit möglichst geringen Richtungsänderungen<br />

C)<br />

Leicht ziehen und im überzogenen Flugzustand geradeaus weiterfliegen, um möglichst<br />

sachte aufzusetzen<br />

D) Gurte lösen, Türen entriegeln und Flugzeug kurz vor dem Aufsetzen verlassen<br />

Erklärung zu Frage F-VB-251<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Motorausfall kurz nach dem Start<br />

Beim Motorausfall kurz nach dem Start ist es lebensgefährlich, in geringer Höhe eine<br />

Kehrkurve zu versuchen, um in entgegengesetzter Richtung zu landen. Eine 180° -<br />

Standardkurve dauert eine Minute, und in dieser Zeit verliert man auch bei sauber<br />

geflogener Kurve mit der Geschwindigkeit des besten Gleitens ca. 500 ft an Höhe!<br />

Eine Kehrkurve kann daher nur sicher geflogen werden, wenn der Motor in einer<br />

größeren Höhe ausfällt.<br />

Man verhält sich richtig, wenn man zunächst durch Nachdrücken eine sichere<br />

Geschwindigkeit einnimmt und dann in Landbahnrichtung mit möglichst geringen<br />

Richtungsänderungen eine Notlandung durchführt.<br />

F-VB-267 Wie hat sich ein Luftfahrzeugführer zu verhalten, wenn der Motor (z.B. bei einem<br />

Motorsegler mit einziehbarem Klapptriebwerk oder Propeller) nach dem Start in ca.<br />

150 ft GND ausfällt?<br />

A) Im entsprechenden Teil der Klarliste nachlesen, wie der Motor wieder anzulassen ist<br />

B) Eine 180°-Kurve durchführen, um auf den Flugplatz zurückzukehren<br />

C) Möglichst in Startrichtung eine Notlandung durchführen<br />

D)<br />

Durch dauernde Betätigung des Anlasser die erforderliche Leistung erzeugen, um mit<br />

einer 180°-Kurve auf den Flugplatz zurückkehren zu können<br />

Erklärung zu Frage F-VB-267<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-251<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

F-VB-268 Infolge eines Motorausfalles ist ein Luftfahrzeugführer gezwungen, eine Notlandung<br />

durchzuführen. Welche Handgriffe müssen vor der Landung ausgeführt werden?<br />

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A) Brandhahn schließen, Hauptschalter ausschalten, Vergaservorwärmung ausschalten<br />

B) Hauptschaler ausschalten, Zündung ausschalten, Anschnallgurte lösen<br />

C) Brandhahn schließen, Zündung ausschalten, Hauptschalter ausschalten<br />

D) Hauptschalter ausschalten, Zündung ausschalten, Instrumente blockieren<br />

Erklärung zu Frage F-VB-268<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-245<br />

F-VB-269 Welches der nachstehend aufgeführten Gelände ist für eine Außenlandung /<br />

Sicherheitslandung / Notlandung besonders geeignet?<br />

A) Großer Acker, frisch gepflügt, frei von Hindernissen, ansteigend<br />

B) Hohes Getreidefeld, das die Ausrollstrecke durch die Bremswirkung stark verkürzt<br />

C) Gelände an einer Straße, nach Möglichkeit Wiese, Telefon in der Nähe<br />

D) Großes, ebenes Gelände, in Windrichtung liegend, frei von Hindernissen im Anflugbereich<br />

Erklärung zu Frage F-VB-269<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-245<br />

F-VB-270 Während eines Fluges in Flugplatznähe verklemmt sich das Seitenruder in<br />

Neutralstellung. Welchen Entschluss trifft der Luftfahrzeugführer?<br />

Er<br />

A) versucht mit aller Kraft, die Blockierung zu lösen, notfalls mit Gewalt.<br />

B) landet in jedem Fall geradeaus.<br />

C)<br />

versucht mit kleinen Höhen- und Querruderausschlägen den Flugplatz zu erreichen und<br />

zu landen.<br />

D) verlässt das Luftfahrzeug, falls vorhanden, mit dem Fallschirm.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-270<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

Verklemmtes Seitenruder<br />

Wenn das Seitenruder in Neutralstellung verklemmt ist, bleibt das Flugzeug in vielen<br />

Fällen über Höhen- und Querruder weiterhin steuerbar. Die Steuerbewegungen des<br />

Querruders sind mit geringen Ruderausschlägen vorzunehmen, weil bei Querrudern<br />

mit negativem Wendemoment sonst ein Schiebezustand entstehen würde. Die<br />

Landung erfolgt normal - hoffentlich ohne Seitenwind.<br />

Es ist in diesem Fall besser, einen Flugplatz anzufliegen als eine Notlandung<br />

durchzuführen, denn die Risiken bei einer Notlandung sind viel höher als die Risiken<br />

beim Weiterflug mit verklemmten Seitenruder.<br />

Die Wirkung der Querruder<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Die Querruder bewirken eine Drehung des Flugzeuges um die Längsachse, das<br />

Rollen. Sie werden immer gleichzeitig und gegenläufig bewegt - wenn das<br />

Querruder an einer Seite nach oben geht, senkt sich das Querruder an der anderen<br />

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Flächenseite nach unten. Durch Senken eines Querruders vergrößert sich der<br />

Auftrieb an der entsprechenden Fläche, durch Heben wird er reduziert - es entsteht<br />

ein Drehmoment um die Längsachse, das Rollmoment genannt wird. Das Flugzeug<br />

dreht sich infolge des Rollmoments um die Längsachse - es rollt.<br />

Sekundärwirkung<br />

Durch das Heben und Senken der Querruderklappen wird neben dem Auftrieb auch<br />

der Widerstand der Fläche geändert. An der Seite, an der das Querruder nach unten<br />

geht, vergrößert sich der Widerstand bauartbedingt häufig stärker als an der Seite,<br />

an der es nach oben geht (man kann sich diesen Effekt so vorstellen, als läge das<br />

nach oben geklappte Querruder im Windschatten der Profilwölbung). Daher kommt<br />

es bei Betätigung der Querruder zu einem Drehmoment um die Hochachse, einem<br />

Giermoment. Das Flugzeug dreht sich zusätzlich zur Drehung um die Längsachse<br />

auch um die Hochachse. Dies wird als Sekundärwirkung der Querruder bezeichnet.<br />

Will man eine Kurve nach links einleiten und betätigt dazu die Querruder, rollt das<br />

Flugzeug nach links und giert gleichzeitig nach rechts, also genau falsch herum. Aus<br />

diesem Grund bezeichnet man dieses Giermoment auch als negatives<br />

Wendemoment. Es muss zusätzlich das Seitenruder nach links betätigt werden, um<br />

die beabsichtigte Kurve einzuleiten.<br />

Die Sekundärwirkung - das negative Wendemoment - der Querruder kann durch<br />

konstruktive Maßnahmen verringert oder nahezu vollständig kompensiert werden.<br />

Dazu wird bei so genannten differenzierten Querrudern der Ruderausschlag nach<br />

oben größer ausgelegt als der gleichzeitige Ruderausschlag an der anderen Fläche<br />

nach unten.<br />

F-VB-271 Trotz mehrmaliger Versuche wird festgestellt, dass sich das Fahrwerk zwar<br />

ausfahren, sich aber nicht verriegeln lässt.<br />

Der Luftfahrzeugführer<br />

A) hält die Fahrwerksverriegelung mit der Hand fest und landet.<br />

B) führt eine Notlandung entsprechend Flughandbuch/Notfallcheckkiste durch.<br />

C) lässt das Fahrwerk ausgefahren und landet mit Motorhilfe.<br />

D) fährt das Fahrwerk ein und landet mit erhöhter Geschwindigkeit.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-271<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Im Flughandbuch ist angegeben, wie in diesem Fall eine Notlandung durchzuführen<br />

ist. Man richtet sich nach den angegeben Vorschriften, die je nach Bauart<br />

verschieden sein können.<br />

F-VB-272 Welchen wesentlichen Vorteil hat eine Notlandung mit Motorhilfe?<br />

A) Die Stromversorgung bleibt aufrechterhalten.<br />

B)<br />

Kleinere Hindernisse wie Buschwerk u. ä. werden vom Propeller zerkleinert und können<br />

die Besatzung nicht mehr gefährden.<br />

C) Sie hat keinen Vorteil, da die Anfluggeschwindigkeit zu hoch wird.<br />

D)<br />

Die Eignung des Notlandegeländes kann durch (evtl. mehrmaliges) Überfliegen besser<br />

beurteilt werden.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-272<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-245<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

F-VB-274 Der Motor z.B. eines Reisemotorseglers mit einer Gleitzahl von 24 fällt in 700 m<br />

GND aus. Um ein Landefeld in 200 m GND zu erreichen, kann noch eine Entfernung<br />

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von etwa<br />

A) 17 km<br />

B) 117 km<br />

C) 12 km<br />

D) 8 km<br />

zurückgelegt werden.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-274<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

Bei der Gleitzahl 24 legt das Flugzeug beim Sinken um 1 m 24 m Strecke zurück.<br />

Daher kann bei Motorausfall in 700 m GND ein Landefeld in 200 m GND noch in<br />

einer Entfernung von (700 m - 200 m) · 24 = 500 m · 24 = 12.000 m = 12 km erreicht<br />

werden.<br />

F-VB-275 Wie verhält sich der Luftfahrzeugführer nach einer Notlandung in schwierigem<br />

Gelände, wenn eine Rettungsaktion über Funk bereits eingeleitet worden ist?<br />

Er<br />

A) geht den Rettungsmannschaften entgegen, um geeignete Wege zu finden.<br />

B) bleibt beim Luftfahrzeug, um auf die Retter zu warten.<br />

C) versucht, die nächste Ortschaft zu Fuß zu erreichen.<br />

D) entfernt sich nicht mehr als 10 km von der Unfallstelle.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-275<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-245<br />

F-VB-276 Ein so genannter "Crash-Sender" (ELT) dient<br />

der automatischen Ausstrahlung von Funksignalen im Notfall, um eine<br />

A)<br />

Standortfeststellung zu ermöglichen.<br />

B) zur Aufzeichnung des Lastvielfachen bei einem Flugunfall.<br />

C) als Notfunkgerät, um mit Flugsicherungsstellen Sprechfunkverkehr herstellen zu können.<br />

D) zur Aufzeichnung der Flug- und Unfalldaten.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-276<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

Emergency Locator Transmitter (ELT)<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Ein Crash-Sender (ELT, Emergency Locator Transmitter) ist ein kleiner Funksender,<br />

mit dessen Hilfe Satelliten oder Search-and-Rescue-Einsatzkräfte rettungsbedürftige<br />

Flugzeuge orten können. Es wird durch Erschütterungen beim Aufschlag nach<br />

einem Crash oder auch manuell ausgelöst. Nach der Auslösung sendet das Gerät<br />

ein Alarmierungssignal auf einer oder mehreren standardisierten Notfrequenzen,<br />

d.h. auf 121,5 MHz, auf 243 MHz und/oder bei neuen Geräten auf 406 MHz.<br />

Geräte mit der Frequenz 406 MHz arbeiten mit einer erheblich höheren Genauigkeit<br />

in der Positionsbestimmung und sind teilweise mit dem GPS kombiniert. Waren bei<br />

den früheren Frequenzen Ablagen > 10 NM durchaus normal, liegt die Genauigkeit<br />

der "406er" bei < 2 NM.<br />

ELTs sind in einigen Ländern (z. B. in Österreich) für Sportflugzeuge<br />

vorgeschrieben. Seit dem 1.02.2009 müssen in Frankreich alle Motorflugzeuge mit<br />

ELTs mit 406 MHz ausgerüstet sein.<br />

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Merkmal ELT 121,5 Mhz ELT 406 Mhz<br />

Wird empfangen<br />

und ausgewertet<br />

von<br />

Pos. Bestimmung<br />

Zeit bis<br />

Arlamierung<br />

Luftfahrzeugidentifikation<br />

geographische<br />

Abdeckung<br />

Frequenz<br />

COSPAS-SARSAT nur bis<br />

01.2009<br />

Flugzeugen und SAR-<br />

Schiffen<br />

Bodenfunkstellen<br />

Dopplereffekt durch<br />

Satellitenüberflug (nur bis<br />

01.2009) oder VHF-Peiler<br />

wenige Minuten bis über<br />

eine Stunde *<br />

nein<br />

nur bis 01.2009:<br />

Nordhalbkugel und Teile der<br />

Südhalbkugel<br />

ab 02.2009: dort wo<br />

Bodenstationen vorhanden<br />

sind, oder Überflüge durch<br />

Flugzeuge stattfinden<br />

121,500 Mhz<br />

(evtl. 243 Mhz)<br />

COSPAS-SARSAT<br />

LEOSAR Satelliten<br />

Dopplereffekt durch<br />

Satellitenüberflug oder<br />

VHF-Peiler<br />

wenige Minuten bis<br />

über eine Stunde *<br />

ja, durch 24-Bit<br />

Adresse<br />

ELT 406 Mhz mit<br />

GPS<br />

COSPAS-SARSAT<br />

GEOSAR- und LEOSAR-<br />

Satelliten<br />

eingebautes GPS / und<br />

Dopplereffekt durch<br />

Satellitenüberflug oder<br />

VHF-Peiler<br />

wenige Minuten<br />

weltweit weltweit<br />

406,025 / 406,028<br />

MHz<br />

121,500 zur Peilung<br />

Sendeleistung >50 mW 5 W 5 W<br />

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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

ja, durch 24-Bit Adresse<br />

406,025 / 406,028 MHz<br />

121,500 zur Peilung<br />

ELT, Emergency<br />

Locator Transmitter<br />

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F-VB-277 Bei plötzlichem Ausfall des Motors im Reise- bzw. Steigflug ist die erste Maßnahme<br />

nach dem Herstellen einer sicheren Gleitfluglage:<br />

Höhe über Grund feststellen (schätzen), weil sich alle Folgemaßnahmen danach richten<br />

A)<br />

werden<br />

B) Zündung ausschalten<br />

C) Notruf absetzen<br />

D) Hauptschalter ausschalten<br />

Erklärung zu Frage F-VB-277<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

Motorausfall im Reise- oder Steigflug<br />

Beim Motorausfall im Reise- oder Steigflug wird sofort die Geschwindigkeit für<br />

bestes Gleiten gemäß Flughandbuch eingenommen und die im Flughandbuch dafür<br />

angegebene Klappenstellung herbeigeführt. Anschließend schätzt man die Höhe<br />

über Grund ab, um zu ermitteln, wielviel Zeit für eine Notlandung verbleibt. Steht<br />

ausreichend Zeit zur Verfügung, wird die Ursache für den Motorausfall überprüft und<br />

ggf. die Wiederinbetriebnahme gemäß Flughandbuch durchgeführt. Gelingt dies<br />

nicht oder reicht die Zeit nicht aus, leitet man die Notlandung ein.<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-245<br />

F-VB-278 Im Endanflug auf ein Außenlandegelände stellt der Führer eines Motorseglers mit<br />

einziehbarem Klapptriebwerk oder Propeller/Segelflugzeugführer fest, dass die<br />

Oberfläche sehr uneben ist.<br />

Er<br />

A) setzt schiebend auf, damit sich die Bremswirkung erhöht.<br />

B) versucht, mit dem Seitenruder Unebenheiten auszuweichen.<br />

C) versucht, mit dem Höhenruder die Unebenheiten auszugleichen.<br />

D)<br />

setzt mit geringstmöglicher Geschwindigkeit auf, hält den Steuerknüppel bis zum<br />

Stillstand voll gezogen und betätigt die Radbremse.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-278<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />

F-VB-279 Bei einer Außenlandung/Notlandung mit einem Luftfahrzeug mit Einziehfahrwerk<br />

muss<br />

A) das Fahrwerk zur Landung grundsätzlich ausgefahren<br />

B) das Fahrwerk zur Landung grundsätzlich nicht ausgefahren<br />

C) bei eingefahrenem Fahrwerk mit Rückenwind gelandet<br />

je nach den örtlichen Verhältnissen (z.B. Oberflächenbeschaffenheit/Länge des Geländes)<br />

D)<br />

mit ein- oder ausgefahrenem Fahrwerk gelandet<br />

werden.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-279<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

F-VB-280 Welche der nachfolgenden Maßnahmen sind richtig, um eine Notlandung auf dem<br />

Wasser durchzuführen?<br />

Anschnallgurte auf festen Sitz überprüfen, Kabinenhaube oder Kabinentüren entriegeln,<br />

A)<br />

mit ausgefahrenen Klappen und Mindestfahrt aufsetzen<br />

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B)<br />

Anschnallgurte auf festen Sitzt überprüfen, Belüftung schließen, flach mit leicht überhöhter<br />

Fahrt aufsetzen<br />

C) Schultergurte lösen, Schlechtwetterfenster öffnen, im Seitengleitflug aufsetzen<br />

D)<br />

Anschnallgurte lösen, dicht über der Wasseroberfläche so überziehen, dass das Flugzeug<br />

ins Wasser fällt<br />

Erklärung zu Frage F-VB-280<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

Notlandung auf einer Wasseroberfläche<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Eine Notlandung auf einer Wasseroberfläche ist mit großen Gefahren verbunden<br />

und sollte wenn irgend möglich vermieden werden. Bei Flügen über dem Meer setzt<br />

man sofort einen Funkspruch mit der derzeitigen Position ab (z.B. auf der<br />

Notruffrequenz 121.5 MHz) und versucht, das Festland noch im Gleitflug zu<br />

erreichen. Falls das nicht möglich ist, nimmt man Kurs auf ein in der Nähe<br />

befindliches Schiff und versucht, im Blickfeld des Brückenpersonals auf der<br />

Wasseroberfläche zu landen. Es kommt darauf an, so schnell wie möglich geortet<br />

und gerettet zu werden, denn insbesondere bei niedriger Wassertemperatur kann<br />

man im Wasser nur kurze Zeit überleben. Die Wasserlandung wird wie folgt<br />

durchgeführt:<br />

1. Die Wasseroberfläche seitlich vor dem Kurs eines Schiffes als Landeplatz<br />

anfliegen<br />

2. Anfluggeschwindigkeit und Klappenstellung gemäß Flughandbuch einstellen<br />

(Landeklappen werden in der Regel voll ausgefahren)<br />

3. Anschnallgute auf festen Sitz überprüfen<br />

4. Die Reihenfolge des späteren Ausstieges festlegen<br />

5. Fall noch nicht geschehen: Schwimmwesten anlegen, aber noch nicht<br />

aufblasen<br />

6. Alle losen Gegenstände im Cockpit festzurren oder verstauen<br />

7. Bei Flugzeugen mit Einziehfahrwerk bleibt dieses eingefahren!<br />

8. Da das Abschätzen der Flughöhe über dem Wasser sehr schwierig ist, den<br />

Höhenmesser immer auf das aktuelle QNH einstellen und die Höhe fortlaufend<br />

kontrollieren.<br />

9. Die Anflugrichtung wird bei glatter oder leichter See gegen den Wind gerichtet.<br />

Bei starkem Seegang sollte man bis zu einer Windstärke von 20 kt parallel zu<br />

den Wellenkämmen anfliegen und möglichst auf dem Rücken oder der<br />

Leeseite einer Welle aufsetzten. Bei noch größerer Windstärke landet man in<br />

Windrichtung.<br />

10. Nicht zu hoch abfangen! Es ist besser, vor dem Abfangen erste<br />

Wasserberührung zu haben als im überzogenen Zustand ins Wasser zu<br />

stürzen!<br />

11. Vor dem Aufsetzen Kabinenhaube oder Kabinentüren entriegeln<br />

12. Man setzt mit Mindestgeschwindigkeit auf der Wasseroberfläche möglichst in<br />

Dreipunktlage auf. Es sollte verhindert werden, dass das Heck zuerst<br />

Wasserberührung hat, weil es dadurch nach oben getrieben wird, was<br />

unweigerlich zum Eintauchen der Nase führt. Das Aufsetzen ist sehr hart und<br />

mit starkem Abbremsen sowie meist mit Unterschneiden der Wasseroberfläche<br />

verbunden. Nach einem leichten Stoß bei der ersten Wasserberührung springt<br />

das Flugzeug hoch und setzt dann kurz darauf heftiger auf. Flugzeuge ohne<br />

Einziehfahrwerk laufen Gefahr, beim Eintauchen des Fahrwerks in das Wasser<br />

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einen Kopfstand zu machen. Daher müssen die Anschnallgurte besonders fest<br />

sitzen, und man schützt sich zusätzlich durch geeignete Polster (z.B.<br />

Kleidungstücke) vor Gesicht und Oberkörper.<br />

13. Lassen sich die Türen nicht öffnen, weil sie durch den Wasserdruck blockiert<br />

sind, werden die Fenster geöffnet, um den Außendruck durch einströmendes<br />

Wasser zu kompensieren.<br />

14. Alle Insassen verlassen das Flugzeug nach dem Aufsetzen in der vorher<br />

festgelegten Reihenfolge so schnell wie möglich und blasen ihre<br />

Schwimmwesten auf, sobald sie das Flugzeug verlassen haben.<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-245<br />

F-VB-281 Wie sollte eine Notlandung auf dem Wasser durchgeführt werden?<br />

Mit Mindestfahrt und ausgefahrenen Klappen in Dreipunktlage auf der Wasseroberfläche<br />

A)<br />

aufsetzen<br />

B) Mit Überfahrt und im leichten Gleitflug auf der Wasseroberfläche aufsetzen<br />

C)<br />

D)<br />

Kurz vor dem Aufsetzen ruckartig überziehen, damit das Rumpfende zuerst ins Wasser<br />

taucht<br />

Im Seitengleitflug in das Wasser slippen, damit die Aufprallenergie vom Flügel<br />

aufgefangen wird<br />

Erklärung zu Frage F-VB-281<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-280<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-245<br />

F-VB-282 Wie ist eine Notwasserung in Ufernähe bei Windstille durchzuführen, wenn das Ufer<br />

zum Landen nicht geeignet ist?<br />

A) Rechtwinklig zum Ufer gegen die offene See<br />

B) Rechtwinklig zum Ufer gegen das Land<br />

C) Parallel zum Ufer<br />

D) Gegen die Strömung, um den Reibungswiderstand zu erhöhen<br />

Erklärung zu Frage F-VB-282<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

Falls man das Ufer zwar erreichen kann, es aber zur Landung ungeeignet ist, landet<br />

man bei Windstille parallel zum und so nah wie möglich am Ufer, weil man auf diese<br />

Weise das Ufer nach der Landung am schnellsten erreichen kann. Eine Landung<br />

rechwinklig zum Ufer vom Ufer weg würde zu einer Position einige hundert Meter auf<br />

der Wasseroberfläche führen, aus der heraus die Rettung schwieriger ist. Bei einer<br />

Landung rechtwinklig zum Ufer in Richtung auf das Ufer ist es schwierig, den<br />

Abstand abzuschätzen, bei dem das Flugzeug auf der Wasseroberfläche zum<br />

Stillstand kommt.<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-280<br />

F-VB-283 Bei einer Notwasserung ist mit<br />

A) dem Bruch der Tragflächen durch die starke Bremswirkung des Wassers<br />

B) sofortigem Untertauchen des Rumpfes unter die Wasseroberfläche<br />

C)<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

harter Wasserberührung, sehr starkem Abbremsen und evtl. Unterschneiden der<br />

Wasseroberfläche<br />

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D) einer langen Ausgleitstrecke<br />

zu rechnen.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-283<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-280<br />

F-VB-284 Bei einem Flugzeugschleppstart überrollt ein Segelflugzeug beim Anschleppen das<br />

Schleppseil. Der Pilot<br />

A) klinkt sofort aus.<br />

B) fährt die Bremsklappen aus.<br />

C) betätigt die Radbremse, um das Seil zu straffen.<br />

D) meldet den Vorfall an die Flugleitung.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-284<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

<strong>Verhalten</strong> beim Flugzeugschleppstart (F-Schlepp)<br />

Vor dem Start<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Startvorbereitung<br />

Das Schleppflugzeug rollt auf annähernden Seillängenabstand vor das<br />

Segelflugzeug. Das Seil darf am Segelflugzeug erst eingeklinkt werden, wenn beide<br />

Luftfahrzeugführer startbereit sind und die Startbahn frei ist. Zwischen Segelflugzeug<br />

und Luftfahrzeug sollte eine Funkverbindung bestehen.<br />

Seilkontrolle<br />

Das Seil ist auf eventuelle Beschädigungen oder Knoten zu untersuchen, indem es<br />

auf der gesamten Länge abgelaufen und dabei mit einer Hand geführt wird. Knoten<br />

verringern die Zugfestigkeit eines Seiles um bis zu 50%! Außerdem ist die<br />

Sollbruchstelle auf Beschädigungen zu untersuchen, und es ist zu überprüfen, ob<br />

die Stärke der erforderlichen Sollbruchstelle den Angaben im Betriebshandbuch des<br />

Segelflugzeuges entspricht. Das mit der Sollbruchstelle versehene Ende des Seils<br />

kommt zum Segelflugzeug, damit das Seil bei einem Bruch der Sollbruchstelle nicht<br />

am Segelflugzeug verbleibt.<br />

Bugkupplung oder Bodenkupplung (Schwerpunktkupplung)<br />

Im F-Schlepp wird - wenn vorhanden - die Bugkupplung verwendet. Gemäß<br />

LuftBO-DVO3 §4b darf beim Schlepp hinter Luftfahrzeugen die Bodenkupplung nur<br />

dann benutzt werden, wenn der Pilot in den letzten sechs Monaten mindestens fünf<br />

Flugzeugschlepps durchgeführt hat.<br />

F-Schlepps an der Bodenkupplung führen zu geringerer dynamischer Stabilität um<br />

Hoch- und Querachse und sind mit der Gefahr Aufbäumens oder Ausbrechens beim<br />

Anschleppen sowie der Gefahr des Herausfallen des Seiles bei großem<br />

Seildurchhang verbunden.<br />

Klinkprobe an der verwendeten Kupplung<br />

Die Klinkprobe ist beim F-Schlepp von besonderer Bedeutung, denn es kommt oft<br />

vor, dass die Bugkupplung längere Zeit nicht benutzt wurde, wenn am Platz<br />

hauptsächlich Windenschlepps praktiziert werden.<br />

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Funkprobe mit dem Schleppflugzeug<br />

Absprachen mit dem Schlepppilot<br />

Abzusprechen sind<br />

l die Art der Ausklinkmethode (Flächenwackeln des Motorflugzeugs,<br />

Eigenentscheidung des Segelfliegers),<br />

l Schlepphöhe und Schleppgeschwindigkeit,<br />

l das <strong>Verhalten</strong> des Schleppzuges in Notsituationen (z.B. Startabbruch wegen<br />

unzureichender Startstrecke, Versagen von Ausklinkvorrichtungen),<br />

l u.U. ein anzufliegender Ausklinkpunkt (dies hat den Vorteil, dass der<br />

Segelflieger navigatorisch entlastet wird).<br />

Startphase<br />

Trimmung<br />

Die Trimmung sollte kopflastig eingestellt werden, wodurch die Gefahr eines<br />

unbeabsichtigten gefährlichen Übersteigens der Schleppmaschine wird verringert<br />

wird.<br />

Bei Start auf Hartbahnen beim Anschleppen Bremse benutzen<br />

Dies verhindert ein Überrollen des Seils durch den Anschleppruck. Bei Bremsen, die<br />

mit der Bremsklappe gekoppelt sind, ist darauf zu achten, dass die Klappen nach<br />

dem Anschleppen wieder richtig verriegelt werden. Wird das Schleppseil dennoch<br />

überrollt, ist es sofort auszuklinken!<br />

Bei Flächenableger sofort ausklinken<br />

Bei zu später Reaktion kann ein Ausklinken unmöglich werden, wenn das<br />

Segelflugzeug bereits ausgebrochen ist.<br />

Bugrad oder Kufe entlasten<br />

Die Höhensteuerführung vor dem Abheben des Segelflugzeuges muß auf das<br />

jeweilige Flugzeugmuster abgestimmt werden.<br />

Startabbruch<br />

Während des Startlaufs beobachtet der Segelflugzeugführer das Schleppflugzeug.<br />

Wenn das Schleppflugzeug (aus welchem Grund auch immer) bis zur Hälfte der<br />

Startstrecke nicht abgehoben hat, klinkt der Segelflugzeugführer aus und landet<br />

unter vorsichtiger Verwendung der Bremsklappen in Startrichtung, falls es selbst<br />

bereits abgehoben haben sollte.<br />

Nach dem Abheben des Segelflugzeuges tief hinter der Schleppmaschine herfliegen<br />

Dies ist für die Sicherheit in der Startphase (besonders für den Motorflieger) von<br />

größter Wichtigkeit. So ist der Blick des Segelflugzeugführers auf das<br />

Schleppflugzeug und nicht kurz vor das Segelflugzeug auf den Boden gerichtet.<br />

Dabei sind größere Höhenschwankungen zu vermeiden. Sich aufschaukelnde<br />

Flugbahnschwingungen sind oft der Grund für schwere Unfälle in der Startphase.<br />

Nach dem Abheben des Motorflugzeuges mitsteigen<br />

Seitenwindwirkung und deren Korrektur<br />

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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

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Das Vorhalten geschieht in Bodennähe ausschließlich mit dem Seitenruder. Solange<br />

das Schleppflugzeug noch nicht abgehoben hat, hält der Segelflieger so vor, dass<br />

das Segelflugzeug dem Schleppflugzeug exakt folgt, nach dessen Abheben hält der<br />

Schleppzug gemeinsam vor. Dabei ist auf die Wirkung des Propellerwirbels in der<br />

Startphase (besonders auf Hartbahnen) zu achten.<br />

Flugphase<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Zügige, nicht aber hektische Reaktionen auf Fluglageänderungen<br />

Alle Ruderausschläge sollen so ruhig wie möglich und so schnell wie nötig erfolgen.<br />

Schleppflugzeug auf Horizont halten<br />

Bei guter Sicht werden die Flächen des Segelflugzeuges auf den Horizont<br />

ausgerichtet. Bei schlechter Sicht oder aber in den Bergen, d.h. wenn der Horizont<br />

vom Segelflugzeug aus nicht zu sehen ist, verwendet man die Schleppmaschine als<br />

Bezugspunkt und richtet die Flächen nach der Lage von Höhenleitwerk und<br />

Tragflächen der Schleppmaschine aus. Sollte das Schleppflugzeug außer Sicht<br />

geraten, muss sofort ausgeklinkt werden!<br />

Berichtigung von Über- und Unterhöhung<br />

Ist das Segelflugzeug zu tief (oder erscheint die Schleppmaschine zu hoch), so ist<br />

diese Unterhöhung durch ruhiges und gefühlvolles Ziehen zu berichtigen. Diese<br />

Korrekturbewegung sollte beendet sein, wenn das Segelflugzeug die richtige Höhe<br />

erreicht hat. Dazu muß der Höhenruderausschlag rechtzeitig vor Erreichen der<br />

Normallage zurückgenommen werden. Eine Überhöhung ist durch gefühlvolles<br />

Drücken zu berichtigen, wobei auf eventuell auftretenden Seildurchhang zu achten<br />

ist (das Segelflugzeug wird ja schneller). Starke Überhöhungen baut man daher<br />

zweckmäßigerweise unter zusätzlicher Verwendung der Bremsklappen ab. Generell<br />

ist die Berichtigung einer Unterhöhung einfacher als die einer Überhöhung. Daher<br />

gilt: "Lieber etwas tiefer als zu hoch".<br />

Im Geradeausflug seitliche Abweichungen korrigieren<br />

Seitliche Abweichungen werden ausschließlich mit dem Seitenruder korrigiert, wobei<br />

kurz vor Erreichen der Mittellinie die Korrekturbewegung durch einen<br />

Gegenseitenruderausschlag gestoppt wird, um eine Pendelbewegung zu vermeiden.<br />

Würde zusätzlich das Querruder eingesetzt, um in die Mitte zurückzukurven, wären<br />

in der Regel sich verstärkende Pendelbewegungen die Folge.<br />

Kurvenflug<br />

In einer sauber geflogenen Kurve fliegt das Segelflugzeug den Kreis der<br />

Motormaschine nach. Durch die Seilverbindung stimmen bei gleichem Kurvenradius<br />

die Fluggeschwindigkeiten beider Maschinen überein. Dies bedeutet, dass die<br />

Flugzeuge auch dieselbe Schräglage einnehmen müssen. Die Nase des<br />

Segelflugzeuges zeigt nicht auf das Heck der Schleppmaschine, sondern etwa auf<br />

deren äußeren Randbogen (bei engen Kurven sogar noch weiter nach außen). Der<br />

Segelflieger kann des Kennzeichen der Motormaschine auf der Kurveninnenseite<br />

lesen. Dabei haben Anfänger oft Probleme, die richtige Querneigung einzunehmen.<br />

Oft meinen sie, bereits dieselbe Querneigung wie die Motormaschine eingenommen<br />

zu haben, fliegen aber in Wirklichkeit zu flach. Hieraus resultiert eine Außenablage<br />

des Segelflugzeuges. Das Segelflugzeug fliegt dann zu weit außen und damit<br />

schneller als die Motormaschine. Durch die erhöhte Geschwindigkeit kommt es oft<br />

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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

gleichzeitig zu einer Überhöhung der Schleppmaschine, also zu einer "Außen-Oben-<br />

Ablage". Diese ist schwer zu korrigieren, der Segelflieger muß "nach unten in den<br />

Kreis hineinfliegen", was starke Seildurchhänge produzieren kann. Die gleichzeitige<br />

Zurückführung in die richtige Kurvenlage und Bewältigung des Seildurchhangs ist<br />

ein schwieriges Manöver. Dazu wird die Querlage des Schleppflugzeuges<br />

eingenommen und mit dem Seitenruder die richtige Position hinter dem<br />

Schleppflugzeug herbeigeführt. Der Seildurchhang und ggf. ein Zuviel an Höhe wird<br />

durch vorsichtiges Betätigen der Bremsklappen beseitigt. Auch hier lässt sich die<br />

Regel "Lieber etwas tiefer als zu hoch" sinnvoll anwenden, um die schwer zu<br />

korrigierende "Außen-Oben-Ablage" schon im Entstehen zu erkennen und<br />

verhindern zu können. Bei zu großer Querneigung kommt es dagegen zu einer<br />

Innenablage, die oft mit einer Unterhöhung kombiniert ist, weil das Segelflugzeug<br />

eine kleinere Geschwindigkeit hat als das Motorflugzeug. Aufgrund der niedrigen<br />

Fahrt kann es schwer sein, diese Innen-Unten-Ablage zu korrigieren, sie ist in der<br />

Regel aber nicht so kritisch wie die Außen-Oben-Ablage.<br />

<strong>Verhalten</strong> bei Seildurchhang<br />

Leichte Seildurchhänge kann man einfach durch Warten auf das Wiederstraffen des<br />

Seils beheben, die Eigendämpfung des Seils verhindert einen erneuten<br />

Seildurchhang. Stärkere Seildurchhänge erfordern den maßvollen Einsatz der<br />

Bremsklappen oder einen leichten Schiebeflug. Es ist sinnvoll, die Klappen<br />

rechtzeitig vor dem Straffen des Seils wieder einzufahren bzw. den Schiebeflug<br />

rechtzeitig zu beenden, um einen zu großen Ruck zu vermeiden, der die<br />

Motormaschine bremst, das Segelflugzeug beschleunigt und einen erneuten<br />

Seildurchhang zur Folge hätte. Ist ein Seildurchhang nicht in den Griff zu bekommen<br />

(ständiger Wechsel zwischen Durchhang und Ruck mit sich verstärkender Tendenz),<br />

so sollte auch das Ausklinken in Betracht gezogen werden. Diese Entscheidung ist<br />

so rechtzeitig zu treffen, dass keine Situation entsteht, in der das Seil bis hinter die<br />

Tragfläche des Segelflugzeugs durchhängt. Solche Situationen sind aufgrund der<br />

Möglichkeit des Einfädelns an Querruder oder an den gerade ausgefahrenen<br />

Klappen sehr gefährlich. Auch ein Ausklinken behebt dann die Gefahr des<br />

Einfädelns nicht mehr!<br />

Kontrolle der Schleppgeschwindigkeit<br />

Der Segelflugzeugführer muss darauf achten, dass die im Flughandbuch<br />

angegebene höchstzulässige Schleppgeschwindigkeit nicht überschritten wird. Beim<br />

Überschreiten dieser Geschwindigkeit klinkt er sofort aus, da ansonsten die Zelle<br />

des Segelfugzeuges beschädigt werden könnte.<br />

<strong>Verhalten</strong> nach dem Ausklinken<br />

Das Segelflugzeug muss nach dem Ausklinken mit einer leichten<br />

Richtungsänderung (bis 30°) grundsätzlich nach rechts abdrehen, es sei denn, es<br />

sind aus flugbetrieblichen Gründen davon abweichende Absprachen getroffen<br />

worden. Der Pilot muss hierbei den Flugweg des schleppenden Luftfahrzeuges bis<br />

zu einer sicheren Entfernung beobachten. Danach kann er nach freiem Ermessen<br />

den Flug fortsetzen. Nachdem der Schlepppilot das Ausklinken festgestellt hat, muss<br />

sich das Luftfahrzeug in einem gestreckten Gleitflug geradeaus vom Segelflugzeug<br />

entfernen. Erst wenn die Entfernung und der Höhenunterschied eine<br />

Zusammenstoßgefahr unmöglich machen, darf eine Änderung der Flugrichtung<br />

vorgenommen werden.<br />

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<strong>Verhalten</strong> bei Seilriss<br />

Wenn das Schleppseil während des Schleppfluges reißt, verbleibt ein Teil des Seiles<br />

am Segelflugzeug. Dieses muss vor der Landung abgeworfen werden. Es<br />

beeinträchtigt das Segelflugzeug aber meist nicht so sehr, dass ein sofortiger Abwurf<br />

erforderlich ist. Der Segelflugzeugführer wirft das Seil daher möglichst über<br />

unbebautem Gelände ab, oder er kehrt bei ausreichender Flughöhe zum<br />

Startflugplatz zurück, um das Seil dort abzuwerfen. Bei Flughöhen unter 100 Meter<br />

über Grund ist das Seil sofort abzuwerfen.<br />

<strong>Verhalten</strong> bei Versagen der Ausklinkvorrichtung am Segelflugzeug<br />

Anders als beim Windenstart verbleibt beim Versagen der Ausklinkvorrichtung im F-<br />

Schlepp genügend Zeit, um entsprechend zu reagieren. Als erste Maßnahme<br />

informiert der Segelflugzeugführer den Führer des Schleppflugzeuges über Funk.<br />

Ob ein Versucht lohnte, das Seil an der Sollbruchstelle zu zerreißen, hängt<br />

wesentlich von der eingesetzten Sollbruchstelle ab. Bei Versuchen, bei denen<br />

„Ausklinken vergessen" demonstriert wurde und mal der Segler einfach „wegflog",<br />

mal die Schleppmaschine „abtauchte" - jeweils ohne auszuklinken - wurden<br />

maximale Kräfte von 330 daN gemessen. Das heißt, es stehen im Notfall keine<br />

höheren Kräfte zur Verfügung um das Schleppseil zu zerreißen! Daher sollten nur<br />

Sollbruchstellen eingesetzt werden, die diese Festigkeit nicht überschreiten. In<br />

Flughandbüchern sind oft höhere Festigkeitswerte angegeben, da das Flugzeug an<br />

sich größere Kräfte verträgt. In jedem Fall wäre der Versuch, das Schleppseil zu<br />

zerreißen, ein sehr gefährliches Manöver, das daher nicht unternommen werden<br />

sollte. Stellt der Schlepppilot nach wiederholter Ausklinkaufforderung fest, dass das<br />

Segelflugzeug nicht ausgeklinkt hat, muss er es zum Platz zurückschleppen und so<br />

ausklinken, dass eine hindernisfreie Landung des Segelflugzeuges mit<br />

anhängendem Schleppseil möglich ist. Lässt sich das Schleppseil auch am<br />

Schleppflugzeug nicht ausklinken, vereinbaren die beiden Luftfahrzeugführer eine<br />

Landung im Schleppverband.<br />

Navigation<br />

Die sichere Führung des Segelflugzeuges hinter der Schleppmaschine erfordert<br />

kontinuierlichen Sichtkontakt zur Schleppmaschine und hat gegenüber der<br />

Navigationsarbeit eindeutige Priorität. Generell sollte man sich daher während des<br />

F-Schlepps nicht um Navigationsdetails kümmern, sondern dem F-Schlepppiloten<br />

die Navigation überlassen. Eine vorherige Absprache mit dem Schlepppiloten über<br />

den Ausklinkpunkt erleichtert die Orientierung nach dem Ausklinken.<br />

F-VB-285 Die Tragfläche eines Segelflugzeuges bekommt beim Anschleppen<br />

Bodenberührung.<br />

Der Pilot<br />

A) bringt die Tragflächen durch kräftigen Querruderausschlag in waagerechte Lage.<br />

B) Holt die zurückgebliebene Tragfläche durch kräftigen Seitenruderausschlag vor.<br />

C) klinkt sofort aus.<br />

D) hebt den Motorsegler durch kräftiges Ziehen sofort vom Boden ab.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-285<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-171<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

F-VB-286 Beim Flugzeugschlepp mittels Schwerpunktkupplung neigt ein Segelflugzeug<br />

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A) zu einem besonders stabilen Flugverhalten.<br />

B) zum Aufbäumen.<br />

C) zu verstärkter Drehung um die Hochachse.<br />

D) zu verstärkter Drehung um die Längsachse.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-286<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />

F-VB-287 Während des Schleppfluges entsteht ein starker Seildurchhang. Der Führer eines<br />

Segelflugzeuges strafft das Seil je nach Situation durch<br />

A) ruckartiges Ausfahren der Bremsklappen oder Vergrößerung des Anstellwinkels.<br />

B) einen Seitengleitflug.<br />

C) Reduzierung der Fluggeschwindigkeit infolge Vergrößerung des Anstellwinkels.<br />

D) leichten Schiebeflug oder vorsichtiges Betätigen der Bremsklappen.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-287<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />

F-VB-288 Beim Flugzeugschlepp gerät das Schleppflugzeug aus dem Blickfeld des Führers<br />

eines Segelflugzeuges. Der Motorseglerführer<br />

fährt die Bremsklappen aus und steuert den Motorsegler vorsichtig in die Normallage<br />

A)<br />

zurück.<br />

B) befragt die Flugleitung über Funk nach dem Verbleib des Schleppflugzeuges.<br />

C) trifft Vorbereitung zum Notabsprung.<br />

D) klink sofort aus.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-288<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />

F-VB-289 Der Führer eines Segelflugzeuges gerät durch Unaufmerksamkeit in eine überhöhte<br />

Position zum Schleppflugzeug. Er<br />

A) drückt kräftig nach, um den Motorsegler in die richtige Position zurückzuführen.<br />

B)<br />

betätigt vorsichtig die Bremsklappen und führt den Motorsegler durch Nachsteuern in die<br />

normale Position zurück.<br />

C) trennt sofort die Schleppverbindung.<br />

D) leitet einen Seitengleitflug ein, um die überschüssige Höhe abzubauen.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-289<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />

F-VB-290 Welche Entscheidungen sind bei einem Seilriss während des Windenstarts in der<br />

richtigen Reihenfolge zu treffen?<br />

A) Bremsklappen ausfahren, geradeaus weiterfliegen und landen<br />

B)<br />

Ausklinken und nachdrücken; bei Höhen bis 150 m GND mit erhöhter Fluggeschwindigkeit<br />

geradeaus landen<br />

C) Ausklinken, eine 180° Kurve fliegen und entgegen der Startrichtung landen<br />

D)<br />

Nachdrücken, Fahrtkontrolle, ausklinken, je nach Höhe, Gelände und Wind geradeaus<br />

landen oder eine verkürzte Platzrunde fliegen<br />

Erklärung zu Frage F-VB-290<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Seite 85 von 110


<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-171<br />

F-VB-291 Beim Flugzeugschleppstart an der Schwerpunktkupplung<br />

A) muss in der Anfangsphase ein voller Querruderausschlag nach links gegeben werden.<br />

B) neigt das Segelflugzeug beim Anschleppen zum Ausbrechen.<br />

C) entsteht beim Anrollen eine Drehung um die Querachse.<br />

D)<br />

darf der Schleppflugzeugführer, um ein Ausbrechen des Segelflugzeuges zu verhindern,<br />

erst nach 100 m Rollstrecke Vollgas geben.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-291<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />

F-VB-292 In der Anfangsphase eines Windenstarts tritt eine Beschleunigung auf. Bei<br />

Verwendung von weichem Schaumstoff als Rückenkissen besteht die Gefahr, dass<br />

A) der Oberkörper des Segelflugzeugführers nach vorne gedrückt wird.<br />

B) der Segelflugzeugführer durch die hohe Anfangsgeschwindigkeit das Bewusstsein verliert.<br />

C) sich die Rückenkissen zusammenpressen und das Segelflugzeug stark kopflastig wird.<br />

D)<br />

der Segelflugzeugführer in das weiche Rückenkissen gedrückt wird und dabei die<br />

Kontrolle über das Segelflugzeug verlieren kann.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-292<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

Durch die hohe Beschleunigung in der Anfangsphase eines Windenstarts wird der<br />

Segelflugzeugführer infolge seiner Massenträgheit gegen die Rückenkissen<br />

gedrückt. Wenn diese aus zu weichem Material bestehen, geben sie diesem Druck<br />

nach, wodurch der Segelflugzeugführer in eine nach hinten verlagerte Sitzposition<br />

gerät. Dadurch kann es passieren, dass er aus dieser Sitzposition heraus die<br />

Steuerelemente nicht mehr erreicht oder dass die Sicht nach Außen stark<br />

eingeschränkt wird. Es besteht daher die Gefahr, dass der Segelflugzeugführer die<br />

Kontrolle über das Flugzeug verliert.<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-171<br />

F-VB-293 Bei einem Flugzeugschleppstart hat nach der Hälfte der Startbahn das<br />

Segelflugzeug zwar abgehoben, jedoch noch nicht das Schleppflugzeug. Der<br />

Segelflugzeugführer<br />

klinkt kurz vor dem Platzende aus und versucht, mit einer flachen Kurve entgegen der<br />

A)<br />

Startrichtung zu landen.<br />

B) klinkt aus und landet unter vorsichtiger Verwendung der Bremsklappen geradeaus.<br />

C) übersteigt das Schleppflugzeug, um diesem das Abheben zu erleichtern.<br />

D)<br />

fährt die Bremsklappen aus, um den Schleppflugzeugführer zum Abbruch des<br />

Startvorganges zu veranlassen.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-293<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />

F-VB-294 Bei einem Flugzeugschleppstart überrollt das Segelflugzeug beim Anschleppen das<br />

Schleppseil. Der Segelflugzeugführer<br />

A) klinkt sofort aus.<br />

B) fährt die Bremsklappen aus.<br />

C) betätigt die Radbremse, um das Seil zu straffen.<br />

D) meldet den Vorfall an die Flugleitung.<br />

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Seite 86 von 110


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Erklärung zu Frage F-VB-294<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />

F-VB-295 Bei einem Windenstart überrollt das Segelflugzeug beim Anschleppen das<br />

Startwindenseil. Welche Maßnahme ist zu ergreifen?<br />

A) Warten bis der Seilzug wieder einsetzt<br />

B) Bremsklappen ausfahren<br />

C) Bremsfallschirm ausfahren<br />

D) Sofort ausklinken<br />

Erklärung zu Frage F-VB-295<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-171<br />

F-VB-296 Die Tragfläche eines Segelflugzeuges bekommt beim Anschleppen<br />

Bodenberührung. Der Segelflugzeugführer<br />

A) bringt die Tragflächen durch kräftigen Querruderausschlag in eine waagerechte Lage.<br />

B) holt die zurückgebliebene Tragfläche durch kräftigen Seitenruderausschlag vor.<br />

C) klinkt sofort aus.<br />

D) hebt das Segelflugzeug durch kräftiges Ziehen sofort vom Boden ab.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-296<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-171<br />

F-VB-297 Beim Flugzeugschlepp mittels Schwerpunktkupplung neigt das Segelflugzeug<br />

A) zu einem besonders stabilen Flugverhalten.<br />

B) zum Aufbäumen.<br />

C) zu verstärkter Drehung um die Hochachse.<br />

D) zu verstärkter Drehung um die Längsachse.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-297<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />

F-VB-298 Während des Schleppfluges entsteht ein starker Seildurchhang. Der<br />

Segelflugzeugführer strafft das Seil durch<br />

A) ruckartiges Ausfahren der Bremsklappen.<br />

B) einen Seitengleitflug.<br />

C)<br />

Vergrößerung des Anstellwinkels und damit verbundener Reduzierung der<br />

Fluggeschwindigkeit.<br />

D) leichten Schiebeflug oder vorsichtiges Betätigen der Bremsklappen.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-298<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />

F-VB-299 Ein Segelflugzeugführer gerät durch Unaufmerksamkeit in eine überhöhte Position<br />

zum Schleppflugzeug. Er<br />

A) drückt kräftig nach, um das Segelflugzeug in die richtige Position zurückzuführen.<br />

B)<br />

betätigt vorsichtig die Bremsklappen und führt das Segelflugzeug durch Nachsteuern in<br />

die normale Position zurück.<br />

C) trennt sofort die Schleppverbindung.<br />

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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Seite 87 von 110


<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />

D) leitet einen Seitengleitflug ein, um die überschüssige Höhe abzubauen.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-299<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />

F-VB-300 Während eines Flugzeugschlepps wird die für das Segelflugzeug höchstzulässige<br />

Schleppgeschwindigkeit überschritten.<br />

Der Segelflugzeugführer<br />

A) teilt dies der Flugleitung über Funk mit.<br />

B) verringert die Schleppgeschwindigkeit durch eine Erhöhung des Anstellwinkels.<br />

C) klinkt aus.<br />

D)<br />

reduziert die Schleppgeschwindigkeit durch Ausfahren der Bremsklappen und des<br />

Bremsfallschirmes.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-300<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />

F-VB-301 Während eines Flugzeugschlepps reißt das Schleppseil. Am Segelflugzeug bleibt<br />

ein längeres Stück Seil hängen.<br />

Der Segelflugzeugführer<br />

A) wirft das Seil sofort ab und setzt den Flug mit geöffneter Ausklinkvorrichtung fort.<br />

B)<br />

C)<br />

D)<br />

gibt durch Wackeln mit den Tragflächen dem Führer des Schleppflugzeuges zu verstehen,<br />

dass er sich in einer Notsituation befindet.<br />

wirft das Seil bei ausreichender Flughöhe möglichst über unbebautem Gelände ab oder<br />

versucht, zum Startplatz zurückzufliegen, um das Seil dort abzuwerfen.<br />

versucht, die Länge des anhängenden Seiles zu schätzen und landet mit dem Rest des<br />

Seiles.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-301<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />

F-VB-302 Das am Rumpfende befestigte Hilfstransportrad wurde vor dem Start nicht entfernt.<br />

Dies bewirkt eine<br />

A) gefährliche Veränderung der Schwerpunktlage.<br />

B) Verbesserung der Richtungsstabilität bei Start und Landung.<br />

C) Verkürzung der Start- und Landestrecke.<br />

D) vordere Schwerpunktlage.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-302<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-171<br />

F-VB-303 Beim Flugzeugschlepp gerät das Schleppflugzeug aus dem Blickfeld des<br />

Segelflugzeugführers. Der Segelflugzeugführer<br />

A) fährt die Bremsklappen aus und steuert das Segelflugzeug in die Normalfluglage zurück.<br />

B) befragt die Flugleitung über Funk nach dem Verbleib des Schleppflugzeuges.<br />

C) trifft Vorbereitungen zum Notabsprung.<br />

D) klinkt sofort aus.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-303<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />

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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

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F-VB-304 Während eines Schleppfluges erfolgt in einer Kurve eine starke seitliche<br />

Versetzung des Segelflugzeuges nach außen.<br />

Der Segelflugzeugführer<br />

führt das Segelflugzeug mit einem großen Seitenruderausschlag in die richtige<br />

A)<br />

Kurvenlage zurück.<br />

führt das Segelflugzeug durch Seiten- und Querruderausschlag in die Kurvenfluglage<br />

B)<br />

zurück und fährt zur Reduzierung der Geschwindigkeit die Bremsklappen aus.<br />

fliegt mit großem Querruderausschlag in die Kurvenfluglage zurück und verhindert mit<br />

C)<br />

Gegenseitenruder ein Überschießen.<br />

nimmt die gleiche Querlage wie das Schleppflugzeug ein und führt das Segelflugzeug mit<br />

D)<br />

Seitenruder in die richtige Position hinter dem Schleppflugzeug zurück.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-304<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />

F-VB-305 Bei einem Windenstart unmittelbar nach dem Übergang in die volle Steigfluglage<br />

lässt der Seilzug abrupt nach.<br />

Der Segelflugzeugführer<br />

A) drückt sofort nach und klinkt aus.<br />

B) drückt leicht nach und wartet ab.<br />

C) erhöht die Seilspannung durch Vergrößerung des Anstellwinkels.<br />

D)<br />

veranlasst den Windenfahrer zu schnellerem Schleppen durch einen deutlichen<br />

Querruderausschlag.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-305<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-171<br />

F-VB-306 Vor einem Windenstart mit einer Doppeltrommelwinde bemerkt ein<br />

Segelflugzeugführer, dass das zweite Seil dicht neben seinem startbereiten<br />

Segelflugzeug liegt. Was unternimmt der Segelflugzeugführer? Er<br />

A) gibt entsprechend Seitenrunder, um beim Anschleppen den Abstand zu vergrößern.<br />

B) startet wie gewohnt.<br />

C) klinkt aus.<br />

D) startet und unterrichtet nach der Landung den Startleiter.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-306<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-171<br />

F-VB-307 Die Sollbruchstelle am Startwindenseil<br />

A) dient als Dämpfungselement.<br />

B) verhindert eine Überbelastung des Windenmotors.<br />

C) verhindert eine Überbeanspruchung des Segelflugzeuges.<br />

D) sichert die Startwinde vor einem Überflug im Schleppvorgang.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-307<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-171<br />

F-VB-308 Bei einem Flugzeugschleppstart versagt die Ausklinkvorrichtung am Segelflugzeug.<br />

Welche erste Maßnahme ergreift der Segelflugzeugführer? Er<br />

A) versucht durch Ausfahren der Bremsklappen das Schleppseil zu zerreißen.<br />

B) versucht durch Hochziehen des Segelflugzeuges die Verbindung zu lösen.<br />

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C) wackelt mit den Tragflächen und fährt die Bremsklappen ein und aus.<br />

D) informiert den Schleppflugzeugführer über Funk.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-308<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />

F-VB-309 Kurz nach dem Abheben des Segelflugzeuges tritt eine Windenstörung ein.<br />

Der Segelflugzeugführer<br />

klinkt aus, drückt nach und landet ohne Verwendung der Landehilfen entgegen der<br />

A)<br />

Startrichtung.<br />

B) drückt nach, klinkt aus und landet unter Verwendung der Landehilfen geradeaus.<br />

C) zieht die Überfahrt weg, klinkt aus und landet.<br />

D) fährt sofort die Landehilfen aus, klinkt aus, drückt nach und landet.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-309<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-171<br />

F-VB-310 Bei einem Flugzeugschleppstart versagt die Ausklinkvorrichtung sowohl am<br />

Segelflugzeug als auch am Schleppflugzeug. Der Segelflugzeugführer vereinbart<br />

mit dem Schleppflugzeugführer, dass<br />

A) die Schleppgeschwindigkeit erhöht wird, um das Schleppseil zu zerreißen.<br />

B)<br />

die Schleppgeschwindigkeit erhöht wird und die Bremsklappen beim Segelflugzug<br />

ausgefahren werden, um das Schleppseil zu zerreißen.<br />

C) der Segelflugzeugführer versucht, durch einen Slip das Schleppseil zu lösen.<br />

D) der Schleppzug eine gemeinsame Landung durchführt.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-310<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />

F-VB-311 Weshalb ist der Übergang in die maximale Steigfluglage sofort nach dem Abheben<br />

bei einem Windenstart sehr gefährlich?<br />

Weil<br />

A) der Windenfahrer mit dem steilen Startvorgang nicht vertraut ist<br />

B) die Luftraumbeobachtung erschwert wird<br />

C)<br />

bei einer Startunterbrechung das Segelflugzeug in eine unkontrollierte Fluglage geraten<br />

kann<br />

D) das Segelflugzeug der Belastung nicht standhält<br />

Erklärung zu Frage F-VB-311<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-171<br />

F-VB-312 Hohe Flächenbelastung erkennt der Segelflugzeugführer beim Windenstart nicht<br />

am<br />

A) Ruderdruck.<br />

B) Durchbiegen der Tragflächen.<br />

C) Sitzdruck.<br />

D) Steigwinkel.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-312<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Hohe Flächenbelastung führt beim Windenstart zum Durchbiegen der Tragflächen,<br />

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hohem Ruderdruck und geringem Steigwinkel. Man erkennt sie nicht am Sitzdruck.<br />

F-VB-313 Eine übertriebene Steigfluglage bei einem Windenstart ist besonders gefährlich,<br />

weil<br />

A) die Bodensicht eingeschränkt ist.<br />

B) bei Seitenwind die Flugrichtung nicht eingehalten werden kann.<br />

C) das Variometer überlastet wird.<br />

D) ein Strömungsabriss - auch unabhängig einer sonstigen Störung - erfolgen kann.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-313<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-171<br />

F-VB-314 In der letzten Phase des Windenstarts lässt der Segelflugzeugführer im Höhenruder<br />

nicht nach. Es kommt bei hoher Flächenbelastung zum selbständigen Lösen des<br />

Startwindenseiles. Dieses<br />

A) führt zu einer extremen Belastung der Struktur des Segelflugzeuges.<br />

B) hat in allen Fällen einen Seilriss zur Folge.<br />

C) ist für Segelflugzeug und Startwindenseil ohne Einfluss.<br />

D) führt zu einer wesentlich größeren Schlepphöhe.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-314<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

Da es zum Auslösen des Seiles gekommen ist, wird das Seil nicht mehr reißen. Vor<br />

dem Auslösen bestand aber eine extreme Flächenbelastung und damit eine enorme<br />

Belastung der gesamten Struktur des Luftfahrzeuges sowie eine starke Belastung<br />

des Startwindenseiles. Daher ist das Höhenruder in der letzten Phase des<br />

Windenstarts nachzulassen.<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-171<br />

F-VB-315 Auf einem Streckenflug sinkt die Sicht in Flugrichtung unter die vorgeschriebenen<br />

Sichtflugwetterbedingungen ab. Der Segelflugzeugführer entscheidet sich<br />

A) zum Weiterflug und hofft auf Sichtverbesserung.<br />

B) zur Umkehr oder landet.<br />

C) , die nächste FS-Stelle um Navigationshilfe zu bitten.<br />

D) zum Weiterflug unter besonderer Beachtung der Instrumente.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-315<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

<strong>Verhalten</strong> bei Verschlechterung des Sichtflugbedingungen<br />

Wenn die Gefahr besteht, dass die Sichtflugbedienungen bei Fortsetzung des<br />

Fluges nicht mehr eingehalten werden können, muss der Luftfahrzeugführer<br />

rechtzeitig umkehren, um erst gar nicht in ein Gebiet mit zu geringer Sicht<br />

einzufliegen. Wenn es keinen alternativen Weg gibt, den Zielflugplatz zu erreichen,<br />

ist der Flug durch Zwischenlandung auf einem nahe gelegenen Flugplatz, durch<br />

Landung auf dem Ausweichflugplatz oder durch Rückkehr zum Starflugplatz<br />

abzubrechen. Bei einem Segelflug ist auch eine Außenlandung in Erwägung zu<br />

ziehen.<br />

Das Fortsetzen eines Fluges oberhalb einer geschlossenen Wolkendecke ist nicht<br />

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anzuraten, denn man läuft Gefahr, keine Möglichkeit zu finden, unter Einhaltung der<br />

Sichtflugbedingungen wieder unter die Wolkendecke zu gelangen. Außerdem<br />

müsste man bei einem Triebwerksausfall die Wolkendecke durchqueren, ohne zu<br />

wissen, ob ein geeigneter Platz für eine Notlandung erreichbar ist.<br />

Das Nutzen der Kreiselinstrumente und Funknavigationsgeräte sowie von<br />

Radarunterstützung zur Fortsetzung des Fluges wäre ein Instrumentenflug, für den<br />

das Luftfahrzeug zugelassen sein muss und der Pilot eine entsprechende IFR-<br />

Ausbildung und -Lizenz benötigt. Ohne diese Voraussetzungen wäre es<br />

lebensgefährlich, einen solchen Versuch zu unternehmen!<br />

F-VB-316 Auf einem Streckenflug geht die Orientierung verloren. Der Segelflugzeugführer<br />

A) versucht durch Vergrößern der Kreise die Orientierung wiederzufinden.<br />

B)<br />

C)<br />

fliegt in beliebiger Richtung weiter, bis die Orientierung wieder aufgenommen werden<br />

kann.<br />

fliegt in jedem Fall in westlicher Richtung, bis die Orientierung wieder aufgenommen<br />

werden kann.<br />

D) fliegt mit geplantem Kurs bis zur Auffanglinie, um sich neu zu orientieren.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-316<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-068<br />

F-VB-317 Welche Grundregel sollte vor Flügen im Gebirge an unbekannten Flugplätzen<br />

beachtet werden?<br />

Der Segelflugzeugführer<br />

A) führt zunächst einen Probeflug durch.<br />

B) beobachtet den Flugbetrieb und lernt daraus.<br />

C)<br />

lässt sich durch einen ortskundigen Segelfluglehrer in die örtlichen Verhältnisse<br />

einweisen.<br />

D) führt die ersten Flüge ohne Begleitung und nur im Flugzeugschleppstart durch.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-317<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

Segelflüge im Gebirge<br />

Ausrüstung des Piloten und des Segelflugzeuges<br />

Flüge im Gebirge erfordern besondere Sorgfalt – auch was die Vorbereitung auf den<br />

Notfall angeht. Wem im Flachland eine Außenlandung misslingt oder wer hier mit<br />

dem Fallschirm aussteigen muss, der landet mitten in der Zivilisation. Es wird sich<br />

immer eine nahe gelegene Straße oder gar ein Dorf finden, so dass es nicht schwer<br />

fallen sollte, Hilfe herbeizurufen. Ganz anders sieht es bei einem Unfall im Gebirge<br />

aus. Dort muss sich deshalb auf solche Notfälle ganz anders vorbereitet werden.<br />

Körperliche Fitness des Piloten und absolute Vertrautheit mit dem zu fliegenden<br />

Luftfahrzeug (Langsamflugeigenschaften/Kurzlandungen etc.) sind<br />

selbstverständliche Grundvoraussetzungen. Aber auch der Ausrüstung kommt beim<br />

Fliegen im Gebirge eine besondere Bedeutung zu. Hierzu zählen:<br />

l Festes und warmes Schuhwerk<br />

l Lange (im Frühjahr warme) Hose<br />

l Kopfbedeckung gegen intensive Sonneneinstrahlung<br />

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l Anorak<br />

l Gute Sonnenbrille<br />

l Trinkflasche<br />

l ELT (Crashsender)<br />

l Notset (Survival-Kit), bestehend aus<br />

¡ Kälteschutzdecke,<br />

¡ Taschenlampe,<br />

¡ Taschenmesser,<br />

¡ Zündhölzer oder Feuerzeug,<br />

¡ Rauchpatrone oder Signalstift,<br />

¡ Trillerpfeife oder Signalspiegel,<br />

¡ Verbandszeug<br />

Eingewöhnungsphase vor Ort<br />

Bei der Untersuchung von Flugunfällen im Gebirge wird immer wieder festgestellt,<br />

dass Piloten schon kurz nach ihrer Ankunft bei den ersten Flügen verunglücken.<br />

Nicht nur mangelndes Vertrautsein mit den gebirgstypischen Problemen, sondern<br />

auch Faktoren wie Übermüdung nach weiter Anreise oder fehlende Akklimatisation<br />

an das veränderte Klima sind häufige unfallverursachende Faktoren. Daher:<br />

l Gönnen Sie sich eine ausreichende Ruhepause vor dem ersten Start!<br />

l Berücksichtigen Sie Ihren aktuellen Trainingsstand, vor allem nach einer<br />

längeren Flugpause!<br />

Alpenflüge sind wegen ihrer großen Höhe, wegen heftiger Turbulenzen und großer<br />

Temperaturschwankungen, starker Einstrahlung und Reizüberflutung erheblich<br />

anstrengender als Flüge im Flachland und stellen daher höchste Anforderungen an<br />

den Piloten. Deshalb sollten in der Eingewöhnungsphase zunächst nur kurze Flüge<br />

geplant werden.<br />

Vertraut machen mit örtlichen Gegebenheiten und Regelungen<br />

Bevor man zum ersten Gebirgsflug startet, ist es unerlässlich, durch die<br />

Verantwortlichen am Platz, z.B. einen ortskundigen Segelfluglehrer, in die speziellen<br />

örtlichen Regelungen und Besonderheiten eingewiesen zu werden. Ein intensives<br />

Einweisungsbriefing mit Studium der Karten, Beschreibung der Luftraumstruktur,<br />

Erörtern der möglichen Außenlandefelder, Besprechung der flugbetrieblichen<br />

Regelungen am Platz und sonstigen Sicherheitshinweisen (z.B. Abmeldeverfahren)<br />

sind ein absolutes Muss. Dazu gehören auch neueste Informationen über<br />

Naturschutzgebiete, die nicht oder nur mit einem ausreichenden Abstand überflogen<br />

werden dürfen.<br />

Einweisungsflüge mit Gebirgsflugspezialisten<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Nach der theoretischen Einweisung sollten, je nach Erfahrungsstand, möglichst<br />

mehrere Einweisungsflüge im Doppelsitzer mit einem ortsansässigen oder mit dem<br />

Fluggelände vertrauten Fluglehrer oder Einweiser absolviert werden. Bei diesen<br />

Flügen kommt vor allem den Grundtechniken des Gebirgssegelfluges eine große<br />

Bedeutung zu. Erst intensives gemeinsames Hangflugtraining schafft die Grundlage<br />

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für stressfreie Alleinflüge in ähnlichen Situationen. Auch das Erfliegen der<br />

verschiedenen Ab- bzw. Anflugrouten und das Lokalisieren der Außenlandefelder<br />

bringt zusätzliche Sicherheit. Ebenso sollten typische Besonderheiten des<br />

Platzrundenbetriebes, wie z.B. Anflugverfahren bei Wellenwetterlagen demonstriert<br />

werden.<br />

F-VB-318 Ein Segelflugzeugführer führt eine Außenlandung in bergigem Gelände durch. Zur<br />

Verfügung steht nur eine Landefläche mit relativ großer Neigung.<br />

Der Segelflugzeugführer<br />

A) landet grundsätzlich mit Gegenwind.<br />

B)<br />

fliegt mit geringster Fahrt hangaufwärts und betätigt nach dem Aufsetzen sofort die<br />

Radbremse.<br />

C) landet quer zum Gefälle.<br />

D)<br />

fliegt mit erhöhter Geschwindigkeit an, landet hangaufwärts und fängt entsprechend dem<br />

Geländeanstieg zügig ab.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-318<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />

F-VB-319 Bei Höhenflügen in der Welle muss der Segelflugzeugführer besonders auf<br />

A) die Auflösung der Lenticularis-Wolken<br />

B) das Schließen der Wolkendecke<br />

C) das Nachlassen der Rotorturbulenz<br />

D) die Bildung von Scherwinden unterhalb der Lenticularis-Wolken<br />

achten.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-319<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-165<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-165<br />

F-VB-320 Während eines Höhenfluges (6000 m MSL) wird festgestellt, dass der<br />

Sauerstoffvorrat nur noch für wenige Minuten ausreicht. Wie verhält sich der<br />

Segelflugzeugführer? Er<br />

holt Geschwindigkeit auf, fährt den Bremsschirm aus und sucht eine niedrigere Flughöhe<br />

A)<br />

auf.<br />

B) reduziert den Sauerstoffverbrauch durch flaches Atmen.<br />

C)<br />

fährt die Bremsklappen aus und führt einen Sinkflug mit zulässiger Höchstgeschwindigkeit<br />

durch.<br />

D) informiert die Flugleitung über seine Feststellungen.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-320<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

Um die Auswirkungen eines Sauerstoffmangels zu vermeiden, muss der Pilot so<br />

schnell wie möglich eine Flughöhe einnehmen, in der der Sauerstoffanteil wieder<br />

ausreichend ist. Daher fährt er die Bremsklappen aus und sinkt mit der<br />

höchstzulässigen Geschwindigkeit.<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-082<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

F-VB-321 Dicht neben der Landebahn (etwa Bahnmitte) befindet sich ein Hubschrauber im<br />

Schwebeflug. Wie verhält sich der Segelflugzeugführer bei der Landung? Er<br />

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A) hat nichts weiter zu beachten, da ein Hubschrauber nur vertikal Verwirbelungen erzeugt.<br />

B)<br />

setzt so auf, dass das Ausrollen möglichst vor dem Hubschrauber und seitlich davon<br />

beendet ist.<br />

C) fliegt am Hubschrauber vorbei und landet danach.<br />

D) landet normal und rollt neben dem Hubschrauber aus.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-321<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Durch den Hauptrotor eines Hubschraubers werden starke Verwirbelungen<br />

hervorgerufen, die sich infolge der Zentrifugalkraft auch horizontal ausbreiten. Daher<br />

muss seitlich des Hubschraubers mit Verwirbelungen gerechnet werden. Der<br />

Segelflugzeugführer setzt daher so früh auf, dass er das Ausrollen bereits vor der<br />

Position des Hubschraubers beenden kann und hält möglichst großen seitlichen<br />

Abstand.<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-190<br />

F-VB-322 Wirbelschleppen beim Start eines Großflugzeuges entstehen, wenn dieses<br />

A) den Startlauf beginnt.<br />

B) die Flügelnasenklappen ausfährt.<br />

C) mit dem Bugrad abhebt.<br />

D) mit dem Hauptfahrwerk abhebt.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-322<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-190<br />

F-VB-323 Was ist zu beachten, wenn ein Segelflugzeugführer einen Rettungsabsprung mit<br />

dem Fallschirm durchführen muss?<br />

Anschnallgurt lösen, Haube abwerfen, bei manuellem Schirm Aufziehgriff lösen und<br />

A)<br />

springen<br />

Erst bei letzter Möglichkeit springen, Fallschirmgurt nachziehen, noch vorhandene Höhe<br />

B)<br />

abschätzen, danach Auslösung des manuellen Schirmes<br />

Entschluss rechtzeitig fassen, Kabinenhaube abwerfen, Anschnallgurte lösen, abspringen,<br />

C)<br />

bei manuellem Schirm rechtzeitig den Aufziehgriff kräftig ziehen<br />

D) Haube abwerfen und springen<br />

Erklärung zu Frage F-VB-323<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-016<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-015<br />

F-VB-324 Ein Segelflugzeugführer muss mit dem Fallschirm abspringen. Welche<br />

Farbkennzeichnung hat die Hauben-Notentriegelung?<br />

A) Gelb<br />

B) Grün<br />

C) Rot<br />

D) Weiß<br />

Erklärung zu Frage F-VB-324<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-018<br />

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F-VB-325 Das Unterschreiten der vorgeschriebenen Mindestzuladung im Führersitz eines<br />

Segelflugzeuges führt zu<br />

A) einem stabileren <strong>Verhalten</strong> im Windenstart.<br />

B) einer wesentlichen Verringerung der Flächenbelastung.<br />

C) einer gefährlichen Schwerpunktrücklage.<br />

D) einer Verbesserung der Langsamflugeigenschaften.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-325<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

Bei Unterschreitung der vorgegebenen Mindestzuladung im Führersitz kann der<br />

Schwerpunkt außerhalb des zulässigen Bereichs liegen. Dadurch können<br />

gefährliche Flugzustände eintreten. Verschiebt sich der Schwerpunkt unzulässig<br />

nach hinten, nimmt die Neigung zum Flachtrudeln zu, das kaum beendet werden<br />

kann.<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-001<br />

F-VB-326 Darf ein Segelflugzeug nach Beschädigung der Torsionsnase weiterbetrieben<br />

werden?<br />

A) Ja, bis zur nächsten Jahresnachprüfung<br />

B)<br />

Ja, wenn die beschädigte Stelle mit Stoff bespannt wurde, um Wassereindringen zu<br />

verhindern<br />

C) Ja, wenn der Flugleiter zugestimmt hat<br />

D) Nein, da der Festigkeitsverband nicht mehr gegeben ist<br />

Erklärung zu Frage F-VB-326<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-166<br />

F-VB-327 Nach einer harten Landung ist<br />

A) das Segelflugzeug auf Bespannungsschäden zu kontrollieren.<br />

B) nichts weiter zu verlassen.<br />

C) ein Prüfer Klasse I zu verständigen.<br />

D) eine eingehende Überprüfung des Segelflugzeuges erforderlich.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-327<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

Bei einer harten Landung können Fahrwerk und Zelle oder andere Teile des<br />

Segelflugzeuges beschädigt werden. Daher ist das Segelflugzeug nach einer<br />

solchen Landung eingehend auf Beschädigungen zu untersuchen.<br />

F-VB-328 Nach dem Aufrüsten eines Segelflugzeuges ist im Rahmen der Vorflugkontrolle<br />

A) eine Ruderkontrolle nicht erforderlich, weil alle Ruder automatisch anschließen.<br />

B) nur die Kontrolle des richtigen Anschlusses der Bremsklappen notwendig.<br />

C) eine Ruderkontrolle durch Inaugenscheinnahme ausreichend.<br />

D)<br />

eine Überprüfung sämtlicher Anschlüsse durch Sichtprüfung und funktionelle Kontrolle<br />

notwendig.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-328<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Selbstverständlich müssen nach dem Aufrüsten alle Ruder und Anschlüsse durch<br />

Sichtprüfung kontrolliert werden und auf ihre richtige Funktion überprüft werden! Es<br />

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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />

sind schon viele Unfälle passiert, weil z.B. Querruder nicht richtig angeschlossen<br />

waren. Diese Kontrolle ist gemäß Angaben im Flughandbuch (Checkliste) sehr<br />

sorgfältig durchzuführen. Versäumnisse müssen oft mit dem Leben bezahlt werden!<br />

F-VB-329 Ein Segelflugzeug war einem Regenschauer ausgesetzt. Vor dem Start<br />

A) ist die Haube abzutrocknen.<br />

B) sind die Tragflächen (vor allem Tragflächen mit Laminarprofil) abzutrocknen.<br />

C)<br />

ist das gesamte Segelflugzeug abzutrocknen und auf eingeflossenes Wasser zu<br />

untersuchen.<br />

D) ist der Führerraum auszutrocknen.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-329<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

Wasser auf den Trag- und Ruderflächen sowie am Rumpf verschlechtert die<br />

aerodynamischen Eigenschaften des Segelflugzeuges, was sich insbesondere beim<br />

Start negativ auswirken kann. Daher ist das gesamte Segelflugzeug abzutrocknen.<br />

Außerdem muss geprüft werden, ob irgendwo Wasser eingedrungen ist. Eine<br />

Wasseransammlung in einer Tragfläche oder im Höhenleitwerk infolge einer<br />

Undichtigkeit der Bespannung führt zu einer Veränderung der Schwerpunklage mit<br />

den entsprechenden negativen Folgen. Wird eingedrungenes Wasser festgestellt, ist<br />

dieses zu vor dem Start zu beseitigen.<br />

F-VB-330 Während eines Fluges fällt die Höhensteuerung aus. Wie hat sich der<br />

Segelflugzeugführer zu verhalten? Er<br />

versucht, durch ruckartiges Bewegen des Steuerknüppels die Funktionsfähigkeit<br />

A)<br />

wiederherzustellen.<br />

B) versucht, mittels Trimmung und Landehilfen um die Querachse zu steuern.<br />

C) springt in jedem Falle sofort mit dem Fallschirm ab.<br />

D) steuert die Fluglage durch Gewichtsverlagerung.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-330<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Ausfall des Höhenruders<br />

Bei Ausfall des Höhenruders bei einem Motorflugzeug können Flughöhe und<br />

Fluggeschwindigkeit über die Motorleistung und die Trimmung beeinflusst werden.<br />

Eine Landung auf einem Notlandefeld wäre mit einem größerem Risiko verbunden<br />

als der Weiterflug zum nächsten geeigneten Flugplatz. Daher fliegt man einen in der<br />

Nähe gelegenen Flugplatz mit möglichst langer Landebahn an und landet dort. Man<br />

fliegt nur flache Kurven und informiert die Luftaufsicht des Flugplatzes über den<br />

Höhenruderausfall.<br />

Der Landeanflug wird lang gestreckt unter richtiger Abstimmung von<br />

Höhentrimmung, Motordrehzahl und Klappenstellung durchgeführt.<br />

Bei Ausfall des Höhenruders bei einem Segelflugzeug versucht man, mittels<br />

Trimmung und Landehilfen um die Querachse zu steuern. Da der Absprung mit dem<br />

Rettungsfallschirm mit einem hohen Risiko verbunden ist, sollte dies nur als letzte<br />

Möglichkeit in Betracht gezogen werden.<br />

F-VB-331 Welche Möglichkeit gibt es bei Ausfall der Querruder noch, das Segelflugzeug um<br />

die Längsachse zu steuern? Die Steuerung mit<br />

A) den Bremsklappen<br />

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B) dem Bremsfallschirm<br />

C) vorsichtigen Seitenruderausschlägen<br />

D) dem Höhenruder und den Bremsklappen<br />

Erklärung zu Frage F-VB-331<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

Bei Betätigung des Seitenruders entsteht ein Gierrollmoment. Daher kann bei Ausfall<br />

der Querruder durch vorsichtige Seitenruderausschläge die Lage um die<br />

Längsachse korrigiert werden.<br />

Die Wirkung des Seitenruders<br />

Das Seitenruder bewirkt eine Drehung des Flugzeuge um die Hochachse, ein<br />

Gieren. Durch Bewegen des Seitenruders nach einer Seite entsteht an dieser Seite<br />

des Seitenleitwerks eine größere Wölbung. Damit steigt der "Auftrieb", den das<br />

Seitenleitwerk erzeugt, an der anderen Seite - es entsteht ein Giermoment. Das<br />

Seitenleitwerk wird in die dem Ruderausschlag entgegengesetzte Richtung<br />

gezogen. Da das Seitenleitwerk am Heck des Luftfahrzeuges, also hinter dem<br />

Schwerpunkt angeordnet ist, dreht sich die Nase des Flugzeuges in die Richtung, in<br />

die das Seitenruder ausschlägt.<br />

Sekundärwirkung<br />

a. Gierrollmoment<br />

Infolge der Drehung um die Hochachse wird der Auftrieb der Fläche auf der<br />

Seite, zu der hin die Drehung erfolgt, geringer, da die<br />

Strömungsgeschwindigkeit sinkt. Der Auftrieb der Fläche auf der anderen Seite<br />

wird entsprechend größer - es entsteht ein Rollmoment. Das Flugzeug dreht<br />

sich bei Betätigung des Seitenruders daher zusätzlich um die Längsachse -<br />

das Flugzeug nimmt eine Querlage in die Kurve hinein, so wie beim Einleiten<br />

einer Kurve gewünscht. Daher kann man eine Kurve allein mit dem<br />

Seitenruder einleiten. Das vom Seitenruder verursachte Rollmoment wird auch<br />

als Wenderollmoment oder Gierrollmoment bezeichnet.<br />

b. Schieberollmoment<br />

Sobald das Seitenruder ausschlägt, wird eine Drehung um die Hochachse<br />

eingeleitet. Aufgrund der Massenträgheit des Flugzeuges ändert sich die<br />

Flugrichtung aber zunächst nicht. Das Flugzeug wird daher nicht mehr direkt in<br />

Längsrichtung angeströmt sondern schrägt angeströmt. Es tritt ein<br />

Schiebezustand ein. Die schräge Anströmung führt zu unterschiedlicher<br />

Auftriebsverteilung an den beiden Tragflächen, wodurch - ähnlich wie beim<br />

Gierrollmoment - ein Rollmoment um die Längsachse erzeugt wird. Dieses<br />

Rollmoment wird als Schieberollmoment bezeichnet.<br />

F-VB-332 Während eines Fluges in Flugplatznähe verklemmt sich das Seitenruder in<br />

Neutralstellung. Welchen Entschluss trifft der Segelflugzeugführer?<br />

Er<br />

A) versucht mit aller Kraft, die Blockierung zu lösen, notfalls mit Gewalt.<br />

B) landet in jedem Fall geradeaus.<br />

C)<br />

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versucht mit kleinen Höhen- und Querruderausschlägen den Flugplatz zu erreichen und<br />

zu landen.<br />

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D) verlässt das Segelflugzeug mit dem Fallschirm.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-332<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-270<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-270<br />

F-VB-333 Ein Segelflugzeug kann wegen defekter Steuerungsanlage nicht mehr unter<br />

Kontrolle gehalten werden. Der Segelflugzeugführer<br />

A) versucht durch die Trimmung die Ruderwirkung auszugleichen.<br />

B) fährt die Bremsklappen aus, um die Höhe zu verringern.<br />

C) fordert über Funk Hilfe an.<br />

D)<br />

verlässt das Segelflugzeug bei ausreichender Höhe rechtzeitig mit dem<br />

Rettungsfallschirm.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-333<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-016<br />

F-VB-334 Trimmgewichte (bzw. Bleikissen) in Segelflugzeugen müssen unverrutschbar<br />

befestigt sein, damit keine<br />

A) Verletzung des Segelflugzeugführers<br />

B) Blockierung des Steuerknüppels, der Seitenruderpedale oder Lastigkeitsänderung<br />

C) Verformung des Luftfahrzeugführersitzes<br />

D) Überschreitung der zulässigen Höchstmasse<br />

eintritt.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-334<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Durch lose Teile in Segelflugzeugen kommt es immer wieder zu schweren Unfällen.<br />

Solche Teile können während es Starts oder während des Fluges verrutschen und<br />

dann Teile der Steuerungsanlage wie Knüppel oder Pedale blockieren oder die<br />

Lastigkeit des Segelfluges verändern. Daher gehört es unbedingt zum Startcheck,<br />

l den festen Sitz aller Geräte, die in Einschüben gelagert sind (z.B. Funkgeräte)<br />

und<br />

l die Befestigung von Trimmgewichten (Bleikissen) und Batterien<br />

sorgfältig zu überprüfen.<br />

F-VB-335 Welche Möglichkeit gibt es bei Ausfall des Höhenruders noch, das Segelflugzeug<br />

um die Querachse zu steuern? Die Steuerung mit<br />

A) der Höhenrudertrimmung<br />

B) dem Seitenruder<br />

C) dem Querruder<br />

D) Querruder und Bremsklappen<br />

Erklärung zu Frage F-VB-335<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-330<br />

F-VB-336 Beim Windenstart fällt nach Erreichen der vollen Steigfluglage die<br />

Fahrtmesseranzeige aus. Der Segelflugzeugführer<br />

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A) klinkt aus, drückt nach, fliegt eine Fahrtkurve und landet entgegen der Startrichtung.<br />

B)<br />

führt den Windenstart bis zum Erreichen der Ausklinkhöhe durch, fliegt unter Beachtung<br />

des Horizontbildes und des Fahrtgeräusches eine Platzrunde und landet.<br />

C) führt den Windenstart und den beabsichtigten Thermikflug ohne Fahrtmesser durch.<br />

D) schlägt das Glas des Fahrtmessers ein.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-336<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Ausfall der Fahrtmesseranzeige beim Windenstart<br />

Wenn bei einem Windenstart in Steigfluglage die Fahrtmesseranzeige ausfällt, wird<br />

der Windenstart normal fortgesetzt. Nach Erreichen der Ausklinkhöhe wird eine<br />

Platzrunde geflogen und danach wieder gelandet. Bei Ausfall der<br />

Fahrtmesseranzeige nach dem Ausklinken wird ebenfalls eine Platzrunde geflogen<br />

und dann gelandet. Da die Geschwindigkeit nicht angezeigt wird, muss diese über<br />

die Fluglage nach dem in der Platzrunde bekannten Horizontbild und mit Hilfe der<br />

Fahrtgeräusche abgeschätzt werden, während die Steig- und Sinkrate über das<br />

Variometer beobachtet wird. Insbesondere im Landeanflug muss darauf geachtet<br />

werden, die Minimalgeschwindigkeit nicht zu unterschreiten.<br />

F-VB-337 Wie hat sich ein Segelflugzeugführer zu verhalten, wenn beim Windenstart nach<br />

dem Ausklinken die Fahrtmesseranzeige ausfällt?<br />

A) Bremsklappen ausfahren, entgegen der Startrichtung landen<br />

B) Fahrtmesserglas sofort einschlagen<br />

C)<br />

Platzrunde fliegen und wieder landen; Fluglage nach Fahrtgeräusch und üblichem<br />

Horizontbild einhalten<br />

D) Fahrt aufholen und nach hochgezogener Kurve entgegengesetzt wieder landen<br />

Erklärung zu Frage F-VB-337<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-336<br />

F-VB-338 Warum darf mit einem Luftfahrzeug, dessen Schwerpunkt hinter der hinteren<br />

Schwerpunktbegrenzung liegt, nicht gestartet werden?<br />

A) Die konstruktionsbedingten Festigkeitsgrenzen werden überschritten.<br />

B) Das Luftfahrzeug steigt langsamer.<br />

C)<br />

Der Trimmbereich reicht nicht mehr aus, sodass das Luftfahrzeug in einen überzogenen<br />

Flugzustand und in Flachtrudeln geraten kann.<br />

D) Das Luftfahrzeug wird stark kopflastig.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-338<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

Beladung und Berechnung der Schwerpunktlage<br />

Um beurteilen zu können, ob ein Luftfahrzeug richtig beladen ist, müssen sowohl die<br />

Startmasse als auch die Lage des Schwerpunktes bekannt sein. Man findet im<br />

Flughandbuch ein Diagramm, auf dessen vertikaler Achse das Fluggewicht und auf<br />

dessen horizontaler Achse das Fluggewichtsmoment oder die Lage des<br />

Schwerpunktes auftragen ist. In diesem Diagramm ist ein Bereich eingezeichnet,<br />

innerhalb dessen beide Größen bei richtig beladenem Luftfahrzeug liegen müssen.<br />

Ein Gewichtmoment ist definiert als<br />

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Gewichtsmoment = Gewicht x Hebelarm,<br />

wobei der Hebelarm der Abstand des Gewichts von einer Bezugsfläche (z.B. der<br />

Leerschwerpunktlage) ist.<br />

Das Fluggewichtsmoment ist die Summe der Gewichtsmomente der Passagiere und<br />

der einzelnen Zuladungen. Aus dem Fluggewichtsmoment ergibt sich die Lage des<br />

Schwerpunktes gemäß<br />

Lage des Schwerpunktes = Fluggewichtsmoment / Leergewicht.<br />

Im Flughandbuch sind das Leergewicht und sein Gewichtsmoment sowie die<br />

Hebelarme für verschiedene Positionen angegeben, an denen sich Ladung und<br />

Treibstoff befinden können. Kennt man das Gewicht der einzelnen Zuladungen und<br />

ihre Ladepositionen, kann damit das Fluggewichtsmoment berechnet werden. Das<br />

Luftfahrzeug darf nur starten, wenn das Fluggewicht und das<br />

Fluggewichtsmoment bzw. der Schwerpunkt innerhalb des im Flughandbuch<br />

angegebenen Bereichs liegen! Ob ein Luftfahrzeug richtig beladen ist oder nicht,<br />

hängt daher sowohl davon ab, ob die Ladung richtig verteilt ist als auch davon, ob<br />

die höchstzulässige Masse nicht überschritten und die Mindestmasse nicht<br />

unterschritten wird. Wenn das Fluggewicht unterhalb des Minimalgewichts liegt, liegt<br />

auch der Schwerpunkt des Luftfahrzeuges außerhalb des zulässigen Bereichs.<br />

Daher muss das Fluggewicht durch zusätzlichen Ballast erhöht werden.<br />

Durch Vertauschen von Positionen kann die Schwerpunktlage beeinflusst werden.<br />

So wandert der Schwerpunkt z.B. weiter nach vorn, wenn eine Person mit hohem<br />

Gewicht auf der vorderen Sitzbank anstatt auf der hinteren Sitzbank untergebracht<br />

wird.<br />

Bauliche Änderungen am Luftfahrzeug verändern die Leermasse. Werden solche<br />

Änderungen nicht im Flughandbuch nachgetragen, kann der Massenschwerpunkt<br />

trotz nach den alten Angaben richtiger Beladung außerhalb des zulässigen Bereichs<br />

liegen.<br />

Wichtig: Falsche Beladung kann keinesfalls während des Fluges durch die<br />

Trimmung ausgeglichen werden. Wenn der Schwerpunkt zu weit hinten liegt, ist das<br />

Flugzeug schwanzlastig und seine Flugeigenschaften sind negativ beeinträchtigt. Es<br />

kann z.B. ins Flachtrudeln gelangen, aus dem es nicht wieder herausgesteuert<br />

werden kann.<br />

F-VB-339 Beim Flug in größerer Höhe vereist die Haube. Der Segelflugzeugführer<br />

A) setzt den Flug fort.<br />

B) wirft die Haube ab.<br />

C) öffnet die Lüftung und säubert die Haube.<br />

D)<br />

öffnet das Schlechtwetterfenster zur Kontrolle der Fluglage und sinkt in wärmere<br />

Luftschichten.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-339<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

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Bei Vereisung der Haube besteht neben den Gefahren, die durch den Sichtverlust<br />

bedingt sind, die Gefahr der Vereisung weiterer Teile des Segelflugzeuges. Daher ist<br />

sofort eine Flughöhe aufzusuchen, in der keine Vereisungsbedingungen vorliegen.<br />

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Zu Kontrolle der Fluglage kann das Schlechtwetterfenster geöffnet werden. Das<br />

Öffnen der Haube hätte enorme Auswirkungen auf die aerodynamischen<br />

Eigenschaften und muss unbedingt unterbleiben!<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-099<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-098<br />

F-VB-340 Womit ist bei einem Eisansatz an den Tragflächen zu rechnen? Mit<br />

A) einer 20-30%igen Zunahme der Masse des Luftfahrzeuges<br />

B) einer höheren Überziehgeschwindigkeit<br />

C) einer niedrigeren Überziehgeschwindigkeit<br />

D) zunehmender Hecklastigkeit<br />

Erklärung zu Frage F-VB-340<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-098<br />

F-VB-341 Die größte Gefahr beim Flug durch unterkühlten Regen entsteht durch<br />

A) starke plötzliche Abkühlung der Flügeloberseite.<br />

B) stark reduzierte Horizontalsicht.<br />

C) mangelhafte Fahrtmesseranzeige.<br />

D) veränderte aerodynamische und statische Verhältnisse infolge Eisansatz.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-341<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-099<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-098<br />

F-VB-342 Trotz mehrmaliger Versuche wird festgestellt, dass sich das Fahrwerk zwar<br />

ausfahren, sich aber nicht verriegeln lässt.<br />

Der Segelflugzeugführer<br />

A) hält die Fahrwerksverriegelung mit der Hand fest und landet.<br />

B) fährt das Fahrwerk ein und führt mit geringster Geschwindigkeit eine Bauchlandung durch.<br />

C) lässt das Fahrwerk ausgefahren und landet.<br />

D) fährt das Fahrwerk ein und landet mit erhöhter Geschwindigkeit.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-342<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Es ist besser, mit einem Segelflugzeug eine Bauchlandung mit eingefahrenem<br />

Fahrwerk und geringstmöglicher Geschwindigkeit durchzuführen als mit nicht<br />

verriegeltem Fahrwerk zu landen, welches dann beim Aufsetzen u. U. plötzlich<br />

einklappt und zu einem unkontrollierbaren <strong>Verhalten</strong> führt.<br />

F-VB-343 Während des Landeanfluges fängt es plötzlich an zu regnen. Welchen Einfluss hat<br />

der Regen auf die Flugeigenschaften des Segelflugzeuges?<br />

A) Die Masse des Segelflugzeuges wird größer, dadurch erhöht sich die Sinkrate.<br />

B) Keinen Einfluss; durch die Fluggeschwindigkeit werden die Tropfen weggeweht.<br />

C)<br />

Die Überziehgeschwindigkeit wird geringer, deshalb muss mit erhöhter Geschwindigkeit<br />

angeflogen werden.<br />

D) Die Überziehgeschwindigkeit wird höher, es muss also schneller angeflogen werden.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-343<br />

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Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

Regenwasser auf den Tragflächen verändert das Profil und führt zu schlechterem<br />

aerodynamischen <strong>Verhalten</strong>. Die Überziehgeschwindigkeit steigt an. Daher muss mit<br />

größerer Geschwindigkeit als normal angeflogen werden.<br />

F-VB-344 Die Größe Gefahr beim Einflug in Schneefall liegt<br />

A) im plötzlichen Verlust der Flugsicht.<br />

B) in plötzlicher Zellenvereisung.<br />

C) in der Staurohrvereisung.<br />

D) in der Gewichtszunahme.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-344<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

Die Größte Gefahr beim Einflug in starken Schneefall liegt im plötzlichen Verlust der<br />

Flugsicht und der damit verbundenen Gefahr der räumlichen Desorientierung. Falls<br />

dies passiert, sollte umgehend eine 180°-Umkehrkurve einleitet werden, wobei<br />

Wendezeiger und künstlicher Horizont zu beobachten sind.<br />

F-VB-345 Ein Segelflugzeugführer fliegt mit normaler Geschwindigkeit in einen Regenschauer<br />

ein. Der Segelflugzeugführer<br />

A) verringert aus aerodynamischen Gründen die Geschwindigkeit.<br />

B) fliegt mit der Geschwindigkeit für geringstes Sinken.<br />

C) erhöht die Geschwindigkeit, insbesondere beim Landeanflug.<br />

D) fliegt mit unveränderter Geschwindigkeit weiter.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-345<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

Regenwasser auf den Tragflächen verändert das Profil und führt zu schlechterem<br />

aerodynamischen <strong>Verhalten</strong>. Die Überziehgeschwindigkeit steigt an. Daher muss<br />

insbesondere beim Landeanflug mit größerer Geschwindigkeit als normal geflogen<br />

werden.<br />

F-VB-346 Eine Außenlandung mit Rückenwind ist unvermeidbar. Der Segelflugzeugführer<br />

fliegt<br />

A) mit Mindestfluggeschwindigkeit an und landet.<br />

B)<br />

mit normaler Geschwindigkeit an und rechnet mit längerer Ausschwebe- und<br />

Ausrollstrecke.<br />

C) mit erhöhter Geschwindigkeit an und fängt zügig ab.<br />

D) ohne Bremsklappen an und fährt diese nach dem Aufsetzen voll aus.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-346<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Landung mit Rückenwind<br />

Da die normale Anfluggeschwindigkeit immer die Eigengeschwindigkeit durch die<br />

Luft ist, wird auch bei Gegen- oder Rückenwind mit dieser Geschwindigkeit<br />

angeflogen. Es ist aber bei der Einteilung der Landung zu beachten, dass der<br />

Anflugwinkel bei Gegenwind steiler und bei Rückenwind flacher wird. Infolge der<br />

höheren Geschwindigkeit über Grund verlängern sich Ausschwebe- und<br />

Ausrollstrecke bei Landungen mit Rückenwind.<br />

F-VB-347 Bei einer Landung mit Rückenwind wird<br />

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A) mit normaler Geschwindigkeit und möglichst flachem Anflugwinkel angeflogen.<br />

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B) der Rückenwind durch einen Seitengleitflug kompensiert.<br />

C) grundsätzlich mit eingefahrenem Fahrwerk gelandet, um die Ausrollstrecke zu verkürzen.<br />

D) die Anfluggeschwindigkeit erhöht.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-347<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-346<br />

F-VB-348 Beim Anflug auf einen Flugplatz bekommt der Segelflugzeugführer u.a. folgende<br />

Information: "Wind 15 Knoten, in Böen 25 Knoten". Er fliegt mit<br />

A) normaler Anfluggeschwindigkeit an und ist auf Böen gefasst.<br />

B) stark erhöhter Geschwindigkeit an und fährt den Bremsfallschirm aus.<br />

C) der Geschwindigkeit des geringsten Sinkens an, um die Böenbelastung zu vermindern.<br />

D)<br />

erhöhter Geschwindigkeit an und korrigiert abrupte Fluglageänderungen zügig mit<br />

Ruderausschlägen.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-348<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-239<br />

F-VB-349 Bei einem Landeanflug mit stark böigem Gegenwind wird<br />

A) die Geschwindigkeit erhöht und es werden die Bremsklappen voll ausgefahren.<br />

B) die Geschwindigkeit erhöht und es werden die Bremsklappen vorsichtig betätigt.<br />

C) das Segelflugzeug mit erhöhter Geschwindigkeit zuerst auf dem Hauptrad aufgesetzt.<br />

D) der Anflug und die Landung grundsätzlich mit eingefahrenen Bremsklappen durchgeführt.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-349<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-239<br />

F-VB-350 Zusammenstöße beim "Thermikkurbeln" lassen sich u.a. vermeiden durch<br />

A) schnelles "Auskurbeln" der Mitkreisenden.<br />

B) Festlegen der Kreisrichtung nach der angehobenen Fläche.<br />

C)<br />

Abstimmung der Flugbewegungen mit den anderen Segelflugzeugen im gleichen<br />

Aufwindgebiet.<br />

D) Beobachtung nur des vorausfliegenden Segelflugzeuges.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-350<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-175<br />

F-VB-351 Eine Zusammenstoßgefahr beim "Thermikkurbeln" wird insbesondere dann<br />

vermindert, wenn<br />

in ein Aufwindgebiet, in dem mehrere Segelflugzeuge kreisen, mit einer hochgezogenen<br />

A)<br />

Fahrtkurve eingeflogen wird.<br />

B) Richtungsänderungen abrupt durchgeführt werden.<br />

C) die Anzahl und die Position der Segelflugzeuge im gleichen Aufwind sich ständig ändern.<br />

D)<br />

die Kreisrichtung des ersten sich im Aufwind befindlichen Segelzeuges eingenommen<br />

wird, Sichtkontakt und ausreichender Abstand zu den anderen Segelflugzeugen besteht.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-351<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-175<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

F-VB-352 Sehen und gesehen werden ist beim Thermikkreisen besonders wichtig. Eine<br />

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Sichtbehinderung lässt sich durch<br />

A) Sonnenhüte mit breitem Rand oder großem Schirm<br />

B) Entspiegelung der Kabinenverglasung durch Flugkarten<br />

C) verkratze - die Sonneneinstrahlung reduzierende - Kabinenverglasung<br />

saubere, nichtverspiegelte Kabinenverglasung und eine Kopfbedeckung, die das Blickfeld<br />

D)<br />

des Piloten wenig einschränkt,<br />

vermeiden.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-352<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-175<br />

F-VB-353 Wie verhält sich ein Segelflugzeugführer, wenn er im Hangsegelflug in ein starkes<br />

Abwindfeld gerät?<br />

Er<br />

A) fliegt weiter, da auch wieder Aufwind eintreten muss.<br />

B) erhöht die Geschwindigkeit.<br />

C) erhöht die Geschwindigkeit und fliegt von der Hangkante weg.<br />

D) leitet sofort eine Außenlandung ein.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-353<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

Starke Abwindzonen sollten so schnell wie möglich verlassen werden. Daher wird<br />

die Geschwindigkeit erhöht. Man flieg von der Hangkante weg, weil die<br />

Abwindzonen dort wegen der Leewirkung oft besonders stark ausgeprägt sind.<br />

F-VB-354 Infolge eines starken Abwindfeldes ist das Erreichen des Segelfluggeländes in<br />

Frage gestellt.<br />

Der Segelflugzeugführer<br />

A) fliegt mit der Geschwindigkeit des geringsten Sinkens, um die Gleitzahl zu erhöhen.<br />

B) macht durch auffällige Flugbewegungen auf sich aufmerksam.<br />

C) entschließt sich rechtzeitig zu einer Außenlandung.<br />

D) wartet auf Funkanweisungen.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-354<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />

F-VB-355 Auf einem Streckenflug befindet sich in Flugrichtung ein Wärmegewitter, dessen<br />

Ausdehnung nicht erkennbar ist. Der Segelflugzeugführer<br />

A) fliegt weiter und nutzt die Gewitterwand zum Umfliegen aus.<br />

B) unterfliegt das Gewitter, rechnet mit starker Turbulenz und Hagelschlag.<br />

C) fliegt vom Gewitter weg und leitet erforderlichenfalls rechtzeitig eine Außenlandung ein.<br />

D) führt sofort bei Erkennen des Wärmegewitters eine Außenlandung durch.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-355<br />

Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Je nach Reifestadium gibt es innerhalb und unterhalb einer Gewitterzelle sehr starke<br />

Auf- und Abwindzonen, die eine große Gefahr für ein Luftfahrzeug darstellen. Auch<br />

die oft vorgelagerte Böenwalze ist mit starker und gefährlicher Turbulenz verbunden.<br />

Daher wäre es mit großer Gefahr verbunden, das Gewitter zu umfliegen oder sich<br />

dem Gewitter auf eine Entfernung von weniger als 20 km zu nähern. Der<br />

Segelflugzeugführer verhält sich richtig, wenn er vom Gewitter wegfliegt. Sollte er<br />

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deshalb nicht mehr die Möglichkeit haben, einen Flugplatz zu erreichen, muss er<br />

rechtzeitig eine Außenlandung durchführen.<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-131<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-131<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-131<br />

F-VB-356 Welche der folgenden Wettererscheinungen, die im Zusammenhang mit<br />

Frontgewittern auftreten können, stellt beim Anflug die größte Gefahr dar?<br />

A) Regenschauer<br />

B) Druckabfall<br />

C) Temperaturrückgang<br />

D) Böen<br />

Erklärung zu Frage F-VB-356<br />

Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />

Insbesondere bei sommerlichen Kaltfontgewittern treten häufig starke Böen und<br />

Böenwalzen auf. Diese stellen eine große Gefahr für Luftfahrzeuge im Landeanflug<br />

dar.<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-239<br />

Böenwalze<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Eine Böenwalze ist ein rasch fortschreitender Luftwirbel, der sich um eine<br />

horizontale Achse dreht. Man erkennt sie an einer drohend aussehenden, dunklen<br />

und mächtigen Wolkenwand aus Gewitterwolken mit ausgefransten Rändern.<br />

Böenwalzen treten häufig im Zusammenhang mit sommerlichen Gewittern an<br />

Kaltfronten auf. Der Durchzug eines solchen Ereignisses ist mit plötzlich<br />

auftretenden Spitzenböen verbunden, die teilweise bis Orkanstärke reichen können.<br />

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F-VB-357 Ein Segelflugzeug fliegt unter einer ausgedehnten Cumulus-Wolke, die sich schnell<br />

zu einem Gewitter entwickelt. Das Segelflugzeug steigt sehr schnell an die<br />

Wolkenuntergrenze.<br />

Der Segelflugzeugführer<br />

versucht, mit Höchstgeschwindigkeit den Gefahrenbereich zu verlassen und fährt die<br />

A)<br />

Bremsklappen aus.<br />

fährt die Bremsklappen im zulässigen Betriebsbereich aus und verlässt mit zulässiger<br />

B)<br />

Höchstgeschwindigkeit den Aufwindbereich.<br />

C) versucht, im Seitengleitflug eine schwächere Aufwindzone zu finden.<br />

D)<br />

nutzt den Aufwind aus, fliegt in die Gewitterwolke ein und versucht, nach Instrumenten zu<br />

fliegen.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-357<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Es wäre sehr gefährlich, in die sich aufbauende Gewitterwolke einzufliegen. Daher<br />

muss der Segelflugzeugführer den Aufwindbereich so schnell wie möglich verlassen.<br />

Durch Ausfahren der Bremsklappen wird der Auftrieb sehr stark reduziert, sodass<br />

damit ein weiterer Aufstieg verhindert werden kann bzw. die Steigrate deutlich<br />

verringert wird. Um den Aufwindbereich so schnell wie möglich zu verlassen, fliegt<br />

der Segelflugzeugführer mit der höchstzulässigen Geschwindigkeit für ausgefahrene<br />

Bremsklappen.<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-131<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-131<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-131<br />

F-VB-358 Wie ist eine Notlandung im bergigen Gelände durchzuführen?<br />

A) Gegen den Wind anfliegen und landen, auf Hindernisse achten<br />

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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

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B) Nach Möglichkeit hangaufwärts landen, Verwirbelungen und Leewirkung beachten<br />

C) Quer zum Hang landen, ohne Rücksicht auf die Windrichtung<br />

D) Mit Mindestfahrt hangabwärts landen und danach Höhenruder drücken<br />

Erklärung zu Frage F-VB-358<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-245<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />

F-VB-359 Ein E L T dient<br />

der automatischen Ausstrahlung von Funksignalen, damit eine Flugunfallstelle angepeilt<br />

A)<br />

werden kann.<br />

B) zur Aufzeichnung der Lastvielfachen bei einem Flugunfall.<br />

C) als Notfunkgerät, um mit Flugsicherungsstellen Sprechfunkverkehr herstellen zu können.<br />

D) zur Aufzeichnung der Flug- und Unfalldaten.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-359<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

Ein Crash-Sender (ELT, Emergency Locator Transmitter) ist ein kleiner Funksender,<br />

mit dessen Hilfe Satelliten oder Search-and-Rescue-Einsatzkräfte rettungsbedürftige<br />

Flugzeuge orten können.<br />

F-VB-360 Bei einer Außenlandung dreht das Segelflugzeug infolge Hindernisberührung um<br />

die Hochachse. Dabei bricht der Rumpf vor dem Leitwerk ab. Der<br />

Segelflugzeugführer<br />

A) meldet den Schaden unverzüglich der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU).<br />

B) meldet den Vorgang zur Beurkundung des Landeortes dem Bürgermeisteramt.<br />

C) veranlasst nichts, da er selbst unverletzt blieb.<br />

D) zeigt die Störung unverzüglich der nächst erreichbaren Polizeidienststelle an.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-360<br />

Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Die beschriebene Situation ist eine schwere Störung beim Betrieb eines<br />

Segelflugzeugs, die der Segelflugzeugführer gemäß §5 LuftVO unverzüglich der<br />

Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) anzuzeigen hat.<br />

LUFTVERKEHRS-ORDNUNG (LuftVO)<br />

§ 5 - Anzeige von Flugunfällen und Störungen<br />

(1) Unfälle ziviler Luftfahrzeuge, ausgenommen Luftsportgeräte, in der<br />

Bundesrepublik Deutschland hat der verantwortliche Luftfahrzeugführer oder,<br />

wenn dieser verhindert ist, ein anderes Besatzungsmitglied oder, sofern keine<br />

dieser Personen dazu in der Lage ist, der Halter des Luftfahrzeugs<br />

unverzüglich der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung zu melden. Dies gilt<br />

auch für Unfälle deutscher Luftfahrzeuge außerhalb der Bundesrepublik<br />

Deutschland sowie für Unfälle ausländischer Luftfahrzeuge, die zur Zeit des<br />

Ereignisses von deutschen Luftfahrtunternehmen aufgrund eines Halter-<br />

Vertrages betrieben werden.<br />

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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />

(2) Schwere Störungen bei dem Betrieb ziviler Flugzeuge, Drehflügler, Ballone und<br />

Luftschiffe in der Bundesrepublik Deutschland hat der verantwortliche<br />

Luftfahrzeugführer unverzüglich der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung zu<br />

melden. Dies gilt auch für schwere Störungen außerhalb der Bundesrepublik<br />

Deutschland beim Betrieb deutscher Luftfahrzeuge oder ausländischer<br />

Luftfahrzeuge, die zur Zeit des Ereignisses von deutschen Luftfahrtunternehmen<br />

aufgrund eines Halter-Vertrages betrieben werden.<br />

(3) Ungeachtet der Absätze 1 und 2 sind die Luftaufsichtsstellen, die Flugleitungen<br />

auf Flugplätzen und die Flugsicherungsdienststellen verpflichtet, bei Bekannt werden<br />

eines Unfalls oder einer schweren Störung bei dem Betrieb eines Luftfahrzeugs dies<br />

unverzüglich der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung zu melden.<br />

(4) Meldungen nach den Absätzen 1 bis 3 sollen enthalten:<br />

a. Name und derzeitiger Aufenthalt des Meldenden,<br />

b. Ort und Zeit des Unfalls oder der schweren Störung,<br />

c. Art, Muster, Kenn- und Rufzeichen des Luftfahrzeugs,<br />

d. Name des Halters des Luftfahrzeugs,<br />

e. Zweck des Flugs, Start- und Zielflugplatz,<br />

f. Name des verantwortlichen Luftfahrzeugführers,<br />

g. Anzahl der Besatzungsmitglieder und Fluggäste,<br />

h. Umfang des Personen- und Sachschadens,<br />

i. Angaben über beförderte gefährliche Güter,<br />

j. Darstellung des Ablaufs des Unfalls oder der schweren Störung.<br />

Zur Vervollständigung der Meldung ist der Halter des Luftfahrzeugs auf Verlangen<br />

der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung verpflichtet, einen ausführlichen Bericht<br />

auf zugesandtem Formblatt binnen 14 Tagen vorzulegen.<br />

(5) Pflichten zur Abgabe von Meldungen an das Luftfahrt-Bundesamt und an andere<br />

Luftfahrtbehörden aufgrund anderer Vorschriften oder Auflagen bleiben unberührt.<br />

(6) Unfälle und Störungen bei dem Betrieb von Luftsportgeräten hat der Halter<br />

unverzüglich dem vom Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen<br />

Beauftragten schriftlich anzuzeigen. Absatz 4 gilt entsprechend.<br />

(7) Die Absätze 1 bis 6 gelten für Unfälle und Störungen im Sinne des Gesetzes<br />

über die Untersuchung von Unfällen und Störungen bei dem Betrieb ziviler<br />

Luftfahrzeuge.<br />

F-VB-361 Nach einer Außenlandung mit einem Segelflugzeug hat der Segelflugzeugführer<br />

unverzüglich die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) zu verständigen,<br />

wenn<br />

A) das Segelflugzeug bewacht werden soll.<br />

B) ein Drittschaden von mehr als 500 Euro entstanden ist.<br />

C) der Grundstückeigentümer nicht zu ermitteln ist.<br />

D) die Landung neben einer Straße erfolgte.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-361<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

Wenn die Beschädigung am Segelflugzeug den Festigkeitsverband der Zelle, die<br />

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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />

Flugleistungen oder die Flugeigenschaften nachteilig beeinflusst oder ein<br />

Drittschaden von mehr als 500 EUR entstanden ist, handelt es sich immer um einen<br />

Unfall, der der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung anzuzeigen ist.<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-360<br />

F-VB-362 Nach einer Außenlandung mit einem Segelflugzeug hat der Segelflugzeugführer<br />

unverzüglich die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) zu verständigen,<br />

wenn<br />

A) Flugschaden entstanden ist.<br />

B)<br />

die Beschädigung am Segelflugzeug den Festigkeitsverband der Zelle, die Flugleistungen<br />

oder die Flugeigenschaften nachteilig beeinflusst.<br />

C) es sich um einen Wettbewerbsflug handelt.<br />

D) sich die Haftung ausschließlich nach § 823 BGB richtet.<br />

Erklärung zu Frage F-VB-362<br />

Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />

Wenn die Beschädigung am Segelflugzeug den Festigkeitsverband der Zelle, die<br />

Flugleistungen oder die Flugeigenschaften nachteilig beeinflusst oder ein<br />

Drittschaden von mehr als 500 EUR entstanden ist, handelt es sich immer um einen<br />

Unfall, der der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung anzuzeigen ist.<br />

siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-360<br />

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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />

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