PPL-C Fragen Verhalten i b Faellen.pdf - 1564 - LSV Burgdorf
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
F-VB-001 Wie unterscheidet sich Trudeln von einer Steilspirale?<br />
Trudeln wird bewusst gesteuert, während eine Steilspirale aus einem überzogenen<br />
A)<br />
Flugzustand entstehen kann.<br />
Beim Trudeln erfolgt Strömungsabriss; damit ist das Luftfahrzeug nicht oder nur bedingt<br />
B) steuerbar. Bei einer Steilspirale liegt die Strömung an; damit ist das Luftfahrzeug<br />
steuerbar.<br />
Das Trudeln muss grundsätzlich zuerst mit Gegenseitenruder beendet werden, während<br />
C) bei einer Steilspirale erst der Steuerknüppel voll in Richtung "ziehen" betätigt werden<br />
muss, um die Überfahrt abzubauen.<br />
D) Beim Trudeln nimmt die Geschwindigkeit zu, bei der Steilspirale ab.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-001<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Trudeln<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Ein Flugzeug gerät ins Trudeln, wenn bei einem großen Anstellwinkel die Strömung<br />
nur einseitig an einer Tragfläche abreißt; dabei kippt dann diese Fläche nach unten<br />
und das Flugzeug beginnt sich korkenzieherähnlich nach unten zu drehen, um eine<br />
Achse, die normalerweise nicht der Flugzeuglängsachse entspricht. Je nach<br />
Neigung der Flugzeuglängsachse wird zwischen Flachtrudeln und Steiltrudeln<br />
unterschieden. Beim Flachtrudeln beträgt die Neigung der Flugzeuglängsachse<br />
weniger als 45° vom Horizont - dieses Flachtrudeln kann meist nicht mehr vom<br />
Piloten beendet werden, das Flugzeug stürzt ab. Beim Steiltrudeln beträgt der<br />
Winkel mehr als 45° – das Flugzeug wird noch von Luft umströmt und kann durch<br />
Drücken und Seitenruder gegen Drehrichtung wieder abgefangen werden.<br />
Trudeln unterscheidet sich von einer Steilspirale dadurch, dass beim Trudeln die<br />
Strömung abreißt und das Flugzeug deshalb nur bedingt steuerbar ist, während<br />
beim Fliegen einer Steilspirale die Strömung anliegt und das Flugzeug voll steuerbar<br />
ist.<br />
Die Gefährlichkeit des Flachtrudelns kommt daher, dass das Flugzeugheck - und<br />
damit die zum Ausleiten erforderlichen Höhen- und Seitenruder - in den von der<br />
Tragfläche ausgehenden Verwirbelungen liegen. Ob ein Flugzeug ins Flachtrudeln<br />
geraten kann, ist konstruktions- und schwerpunktabhängig. Kein Flugzeug würde<br />
heute die Zulassung bekommen, wenn es bei zulässigen Schwerpunktlagen ins<br />
Flachtrudeln geraten könnte.<br />
Ein Flugzeug kann besonders leicht zum Trudeln gebracht werden, wenn der<br />
Schwerpunkt sehr weit hinten liegt, da dann die vom Höhenruder bei ungünstiger<br />
Anströmung aufbrachte Luftkraft das von der Gewichtskraft verursachte<br />
Drehmoment nicht kompensieren kann. Je weiter der Schwerpunkt hinter dem<br />
Druckpunkt (= Angriffspunkt der Luftkraft im Profil) liegt, desto größer ist dieses<br />
Drehmoment. Bei schwanzlastiger Beladung kann daher Langsamflug mit einer<br />
Geschwindigkeit in der Nähe der Überziehgeschwindigkeit leicht ins Trudeln führen.<br />
Bei Motorflugzeugen ist die Drehrichtung des Trudelns häufig gegenläufig zur<br />
Drehrichtung des Motors, weil der Motor über die Luftschraube ein Drehmoment<br />
ausübt. Bei rechtslaufendem Motor ist dieses Drehmoment also linksdrehend. Wenn<br />
während des Linkstrudelns die Motorleistung erhöht wird, wird die Drehung des<br />
Trudelns daher verstärkt. Umgekehrt würde die Trudeldrehung beim Rechtstrudeln<br />
durch Erhöhung der Leistung eines rechtsdrehenden Motors abgeschwächt.<br />
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Trudeln kann unbeabsichtigt entstehen, z.B. durch falsche<br />
Aufmerksamkeitsverteilung, oder bewusst eingeleitet werden. Bewusst eingeleitetes<br />
Trudeln gehört zum Umfang der Flugausbildung. Damit soll erreicht werden, dass<br />
Piloten die Voraussetzungen für das Entstehen von Trudeln kennen, die Anzeichen<br />
für einsetzendes Trudeln erkennen und das Beenden des Trudelns erlernen, um<br />
unbeabsichtigtes Trudeln als Unfallursache zu vermeiden.<br />
Was begünstigt unbeabsichtigtes Trudeln ?<br />
1. Ungenügende allgemeine Kenntnisse des Flugzeugführers über<br />
¡ die Bedeutung des kritischen Anstellwinkels für den Strömungsabriss,<br />
¡ den Zusammenhang zwischen Fluggewicht und Mindestgeschwindigkeit,<br />
auch unter Beachtung der Stellung der Flügelklappen,<br />
¡ die Besonderheiten des Langsamfluges,<br />
¡ den Zusammenhang zwischen dem Lastvielfachen im Kurvenflug<br />
(Querneigung) und der Mindestgeschwindigkeit im Kurvenflug,<br />
¡ die Mindestgeschwindigkeit beim Windenstart (Segelflug),<br />
¡ den Inhalt des Flughandbuches des verwendeten Flugzeuges.<br />
2. Ungenügende Kenntnisse des Flugzeugführers über Faktoren, die Trudeln<br />
auslösen können, sowie über die Vorgänge beim Trudeln, insbesondere über<br />
den Einfluss des Schiebens.<br />
3. Fehlverhalten des Flugzeugführers bei der Flugvorbereitung durch<br />
Nichteinhalten des Beladeplans und damit zu geringe Stabilitätsreserve oder<br />
Instabilität des Flugzeuges um die Querachse:<br />
¡ Minimale und maximale Flugmasse,<br />
¡ Zulässige Zuladungen auf den Sitzen, im Gepäckraum und im<br />
Wasserballastbehälter von Segelflugzeugen.<br />
4. Fehlverhalten des Flugzeugführers im Fluge:<br />
¡ Nichterkennen der Merkmale des Strömungsabrisses bei Annäherung an<br />
den kritischen Anstellwinkel,<br />
¡ Nichterkennen eines eingetretenen Langsamfluges im stationären<br />
Geradeaus- und Kurvenflug,<br />
¡ Ruderausschläge, die das Trudeln begünstigen, z.B. Schiebeflug,<br />
insbesondere Fliegen einer Kurve mit Schieben im kritischen<br />
Anstellwinkelbereich (Faden weht aus, Kugel in der Libelle nicht in der<br />
Mitte).<br />
Beenden des Trudelns<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
a. Flachtrudeln<br />
Flachtrudeln lässt sich nur schwer und manchmal gar nicht beenden. Ist ein<br />
Flugzeug in flaches Trudeln geraten, versucht man zunächst, das Trudeln<br />
steiler zu machen und dann das Steiltrudeln zu beenden. Dazu wartet man mit<br />
voll gezogenem Höhenruder und voll gegen die Drehrichtung<br />
ausgeschlagenem Seitenruder, bis das Trudeln steiler geworden ist oder die<br />
Drehung aufhört. Zur Unterstützung dieses Vorgangs kann man das<br />
Seitenruder als Notmaßnahme ruckartig (unter Umständen auch mehrmals!)<br />
ausschlagen, um den Drehimpuls des Seitenruders um seine Lagerachse als<br />
Gegenmoment zur Trudeldrehung einzusetzen. Wenn möglich hilft auch<br />
Verlagerung des Schwerpunktes nach vorn, um das Trudeln steiler zu machen.<br />
Bei Segelflugzeugen kann der Bremsfallschirm ausgelöst werden. Ist das alles<br />
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ohne Erfolg, oder ist die Flughöhe zu gering, so hilft nur noch die rechtzeitige<br />
Benutzung des Fallschirmes.<br />
b. Steiltrudeln<br />
Zum Beenden des Steiltrudelns unterscheidet man zwei Trudelphasen:<br />
1. In der erstes Phase ist das Flugzeug soeben über eine Fläche<br />
abgegangen und beginnt gerade, sich in eine steile Schraubenkurve zu<br />
begeben, hat aber noch keine vollständige Umdrehung in der<br />
Trudelrichtung gemacht. In dieser Phase wird das Trudeln durch<br />
n Seitenruder entgegen der Drehrichtung und<br />
n Nachlassen des Höhenruders<br />
beendet. Das Seitenruder liegt im ungestörten Strömungsbereich und ist<br />
daher voll wirksam. Durch den Seitenruderausschlag in Gegenrichtung<br />
wird die Drehung beendet. Obwohl das Höhenruder nicht wirksam ist,<br />
weil es im Bereich der von den Tragflächen verwirbelten Strömung liegt,<br />
muss es nachgelassen werden, damit seine Strömung die Anströmung<br />
des Seitenruders nicht negativ beeinflusst.<br />
2. In der zweiten Phase des Trudelns befindet sich das Flugzeug bereits in<br />
einem Spiralsturz mit hoher Drehgeschwindigkeit. Zum Beenden des<br />
Trudelns in dieser Phase geht man wie folgt vor:<br />
n Sofort volles Gegenseitenruder geben, um die Drehgeschwindigkeit<br />
abzubremsen.<br />
n Kurze Zeit abwarten, bis sich die Auswirkungen des<br />
Gegenseitenruders bemerkbar machen: die Anstellwinkeldifferenz<br />
der beiden Flächen wird geringer und sie kommen wieder in den<br />
Bereich normaler Anstellwinkel. Die Rotation lässt nach.<br />
n Höhenruder gleichmäßig nachlassen. Sobald die Strömung an den<br />
Flächen wieder anliegt, hört die Rotation auf und das Trudeln ist<br />
beendet. Das Flugzeug befindet sich noch in einer Steilspirale<br />
abwärts, ist aber wieder steuerbar, da die Strömung wieder anliegt.<br />
Das Seitenruder bleibt ausgeschlagen, um der Drehbewegung<br />
entgegenzuwirken. Mit Verengung des Radius der Drehung und<br />
steiler werdender Drehachse kann die Drehgeschwindigkeit noch<br />
zunehmen (wie bei einer Pirouette). Dies zeigt das Beenden an.<br />
n Sobald die Drehung aufgehört hat, wird das Seitenruder in<br />
Mittelstellung gebracht und das Flugzeug aus dem Sturzflug mit<br />
dem Höhenruder sacht abgefangen. Wenn vorhanden, können<br />
Bremsklappen zur Verringerung der Geschwindigkeit eingesetzt<br />
werden.<br />
F-VB-008 Langsamflug wird kritischer bei<br />
A) ungetrimmter<br />
B) kopflastiger<br />
C) schwanzlastiger<br />
D) normallastiger<br />
Fluglage des Luftfahrzeuges<br />
Erklärung zu Frage F-VB-008<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-001<br />
F-VB-009 Wozu kann die Unterschreitung der vorgeschriebenen Mindestzuladung im<br />
Führersitz eines Reisemotorseglers führen? Zu<br />
A) einem stabileren <strong>Verhalten</strong> im Windenstart<br />
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B) einer wesentlichen Verringerung der Flächenbelastung<br />
C) einer gefährlichen Schwerpunktrücklage<br />
D) einer Verbesserung der Langsamflugeigenschaften<br />
Erklärung zu Frage F-VB-009<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
Bei Unterschreitung der vorgegebenen Mindestzuladung im Führersitz kann der<br />
Schwerpunkt außerhalb des zulässigen Bereichs liegen. Dadurch können<br />
gefährliche Flugzustände eintreten. Verschiebt sich der Schwerpunkt unzulässig<br />
nach hinten, nimmt die Neigung zum Flachtrudeln zu, das kaum beendet werden<br />
kann.<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-001<br />
F-VB-010 Im überzogenen Flugzustand hängt die linke Tragfläche. Wie wird der überzogene<br />
Flugzustand beendet?<br />
A)<br />
Quer- und Seitenruder gleichmäßig und gleichsinnig nach rechts, Geschwindigkeit<br />
aufholen, leicht drücken und danach alle Ruder wieder in Normalstellung<br />
B)<br />
Höhenrunder nachlassen und Querlage durch koordinierte Seiten- und<br />
Querruderausschläge korrigieren<br />
C)<br />
Querruder rechts, leicht drücken, Geschwindigkeit aufholen und Ruder wieder in<br />
Normalstellung<br />
D)<br />
Seitenruder links, leicht drücken, Geschwindigkeit aufholen und Ruder wieder in<br />
Normalstellung<br />
Erklärung zu Frage F-VB-010<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Wichtig ist, zunächst Fahrt aufzunehmen. Daher wird leicht gedrückt. Die Querlage<br />
kann anschließend durch koordinierte Seiten- und Querruderausschläge korrigiert<br />
werden.<br />
In keinem Fall darf versucht werden, die Querlage vor Fahrtaufnahme durch<br />
Querruder zu korrigieren. Dadurch könnte die Strömung an der hängenden Fläche<br />
vollständig abreißen und das Flugzeug ins Trudeln geraten.<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-001<br />
F-VB-011 Mit welchem Ruder wird überwiegend im Langsamflug korrigiert?<br />
Mit<br />
A) vorsichtigem Betätigen des Seitenruders<br />
B) dem Querruder<br />
C) dem Höhenruder<br />
D) Quer- und Höhenruder<br />
Erklärung zu Frage F-VB-011<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
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Im Langsamflug kann die Betätigung der Querruder zu Strömungsabriss an einer<br />
Fläche und damit zum Trudeln führen, da der ohnehin große Anstellwinkel durch den<br />
Querruderausschlag an einer Fläche weiter vergrößert wird und so in den kritischen<br />
Bereich gelangen kann. Daher korrigiert man die Flugrichtung durch vorsichtiges<br />
Betätigen des Seitenruders.<br />
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siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-001<br />
F-VB-012 Ein Luftfahrzeug ist im Begriff, infolge Strömungsabriss abzukippen. Wie hat sich<br />
der Luftfahrzeugführer zu verhalten?<br />
A) Höhenruder nachlassen<br />
B) Luftfahrzeug mit Seitenruder in horizontaler Lage halten<br />
C) Höhenruder leicht ziehen und mit Hilfe der Querruder ein seitliches Abkippen verhindern<br />
D) Alle Ruder in Neutralstellung bringen<br />
Erklärung zu Frage F-VB-012<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
Wichtig ist, zunächst Fahrt aufzunehmen. Daher wird leicht gedrückt. Die Querlage<br />
kann anschließend durch koordinierte Seiten- und Querruderausschläge korrigiert<br />
werden.<br />
In keinem Fall darf versucht werden, die Querlage vor Fahrtaufnahme durch<br />
Querruder zu korrigieren. Dadurch könnte die Strömung an der hängenden Fläche<br />
vollständig abreißen und das Flugzeug ins Trudeln geraten.<br />
Durch Ziehen des Höhenruders würde der Anstellwinkel weiter vergrößert - die<br />
Strömung reißt ab.<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-001<br />
F-VB-013 Das Abreißen der Strömung macht sich u.a. durch<br />
A) Schütteln des Höhenruders<br />
B) Zunahme des Windgeräusches<br />
C) Schütteln der Querruder<br />
D) starke Kabinengeräusche<br />
bemerkbar.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-013<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
Wegen der starken Verwirbelung der Luft kommt es beim Abreißen der Strömung zu<br />
Vibrationen der dem Luftstrom ausgesetzten Flugzeugteile. Beginnender<br />
Strömungsabriss macht sich u.a. durch Schütteln des Höhenruders bemerkbar.<br />
Strömungsabriss<br />
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Bei der<br />
Umströmung<br />
des Profils gibt<br />
es einen<br />
Bereich, in<br />
dem die<br />
Strömung<br />
beschleunigt<br />
wird und einen<br />
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Bereich, in<br />
dem sie verzögert wird. Im Bereich mit Strömungsbeschleunigung fällt der Druck ab,<br />
im Bereich mit Strömungsverzögerung steigt er an. Wäre das strömende Gas<br />
reibungsfrei, würde die bei der Beschleunigung von A nach B aufgenommene<br />
kinetische Energie der Gasteilchen gerade ausreichen, um den Druckanstieg von B<br />
nach C zu überwinden. Bei realen Gasen wie Luft verlieren die Gasteilchen jedoch<br />
Energie infolge innerer Reibung. Daher ist die bei der Beschleunigung<br />
aufgenommene kinetische Energie bereits vor Erreichen des Punktes C, z.B. am<br />
Punkt D aufgebraucht. Am Punkt D häufen sich daher Luftteilchen an und wandern<br />
schließlich paketweise in die äußere Strömung ab. Diesen Vorgang bezeichnet man<br />
als Strömungsablösung. Der Punkt D wird als Ablösepunkt bezeichnet.<br />
Man kann sich diesen Sachverhalt anhand eines Beispiels mit einer rollenden Kugel<br />
klarmachen: die Kugel rollt ausgehend vom Punkt A in eine Mulde hinab. Dabei wird<br />
sie beschleunigt und nimmt kinetische Energie auf. Diese Energie bringt sie wieder<br />
auf, um an der anderen Seite der Mulde wieder aufwärts zu rollen. Gäbe es keine<br />
Reibung, würde die Kugel den Punkt C erreichen. Sie verliert aber unterwegs<br />
Energie durch Reibung und erreicht daher nur den Punkt D.<br />
Im unteren Teil der Graphik ist der Geschwindigkeitsverlauf der Strömung zwischen<br />
den Punkten B und C gegen den Abstand vom Profil dargestellt. Am Ablösepunkt D<br />
wird die Geschwindigkeit auf der Profiloberfläche Null, zwischen D und C wird sie<br />
negativ, d.h. die Teilchen in der Nähe der Profiloberfläche bewegen sich<br />
entgegensetzt zur Strömungsrichtung. Es bilden sich Wirbel aus, die sich<br />
paketweise ablösen.<br />
Von Strömungsabriss spricht<br />
man, wenn die den Auftrieb<br />
erzeugende Strömung an der<br />
Profiloberseite nicht mehr<br />
anliegt. Der Ablösepunkt liegt<br />
im vorderen Teil der<br />
Tragfläche.<br />
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Auf der Profiloberseite kann Strömungsabriss infolge der mit der starken<br />
Geschwindigkeitsabnahme verbundenen Druckzunahme dazu führen, dass die<br />
gesamte laminare Grenzschicht abgelöst wird (Grenzschichtablösung). Dies hat<br />
gefährliche Flugzustände zur Folge:<br />
l der Auftrieb wird stark reduziert oder ist Null.<br />
l der Widerstand steigt stark an, da die entstehenden Wirbel viel Energie<br />
aufnehmen,<br />
l die Querruder liegen im Bereich der verwirbelten Strömung und verlieren<br />
dadurch ihre Wirksamkeit.<br />
l wenn der Strömungsabriss zunächst an einer Fläche erfolgt, besteht die<br />
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Gefahr des seitlichen Abkippens.<br />
Strömungsabriss kommt meist bei sehr großen Anstellwinkeln (um 15° herum) vor.<br />
Man spricht daher auch von Überziehen oder überzogenem Flugzustand. Er beginnt<br />
am Ablösepunkt auf der Profiloberseite bei einem Anstellwinkel, der dem kritischen<br />
Anstellwinkel (definiert als der Anstellwinkel mit maximalem Auftrieb) entspricht und<br />
wandert mit steigendem Anstellwinkel entgegen der Strömungsrichtung immer weiter<br />
nach vorn.<br />
F-VB-014 Wie wird Trudeln beendet, wenn keine anders lautenden Maßnahmen im<br />
Flughandbuch angegeben sind?<br />
A) Höhenruder ziehen, Querruder entgegen der Drehrichtung<br />
B) Höhenruder normal, Querruder in Drehrichtung<br />
C) Seitenruder in Drehrichtung, Querruder entgegen Drehrichtung, Höhenruder normal<br />
D)<br />
Seitenruder entgegen der Drehrichtung, Quer- und Höhenruder normal (Höhenruder ggf.<br />
etwas nachdrücken)<br />
Erklärung zu Frage F-VB-014<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-001<br />
F-VB-015 Wann wird die Aufziehleine eines automatischen Rettungsfallschirmes im<br />
Luftfahrzeug befestigt?<br />
A) Vor dem Rettungsabsprung<br />
B) Vor dem Öffnen der Haube<br />
C) Vor dem Start<br />
D) Bei Bedarf<br />
Erklärung zu Frage F-VB-015<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
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Die Aufziehleine eines automatischen Rettungsfallschirms wird vor dem Start am<br />
Luftfahrzeug befestigt.<br />
Warum einen automatischen Rettungsfallschirm einsetzen?<br />
Segelflieger sind im allgemeinen keine geübten Fallschirmspringer. Ein Fallschirm<br />
wird meist nach einer Kollision in der Luft benötigt. Dann steht der Pilot im<br />
allgemeinen unter Schock. Wenn er es dennoch schafft, das Flugzeug zu verlassen,<br />
weiß er mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr, wo rechts und links ist. Ein<br />
Automatikschirm öffnet sich aber immer - gleichgültig wie das Befinden des Piloten<br />
ist. Und das Öffnen geht in jedem Falle schneller als das manuelle Betätigen des<br />
Schirms. Außerdem wird das Risiko von Leinenverdrehungen verringert, denn wenn<br />
der Pilot sich nach dem Aussteigen um seine eigene Achse dreht, führt das<br />
Herannehmen der Hand zum Auslösen des Fallschirm zu einer Beschleunigung der<br />
Drehung.<br />
F-VB-016 Was ist zu beachten, wenn der Führer eines Motorseglers mit einziehbarem<br />
Triebwerk oder Propeller oder ein Segelflugzeugführer einen Rettungsabsprung mit<br />
dem Fallschirm durchführen muss?<br />
Anschnallgurt lösen, Haube abwerfen, bei manuellem Schirm Aufziehgriff lösen und<br />
A)<br />
springen<br />
Erst bei letzter Möglichkeit springen, Fallschirmgut nachziehen, noch vorhandene Höhe<br />
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B) abschätzen, danach Auslösung des manuellen Schirmes<br />
C)<br />
Entschluss rechtzeitig fassen, Kabinenhaube abwerfen, Anschnallgurte lösen, abspringen.<br />
Bei manuellem Schirm rechtzeitig den Aufziehgriff kräftig ziehen.<br />
D) Haube abwerfen und springen<br />
Erklärung zu Frage F-VB-016<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
Absprung mit dem Rettungsfallschirm<br />
Beim Absprung mit dem Rettungsfallschirm ist entscheidend, den Entschluss zum<br />
Absprung rechtzeitig zu fassen, denn für den Ausstieg wird noch etliche Zeit<br />
benötigt. Während der Pilot auszusteigen versucht, holt das beschädigte<br />
Segelflugzeug meist sehr schnell Fahrt auf und verliert drastisch an Höhe, so dass<br />
eine erfolgreiche Rettung oft nicht mehr möglich ist.<br />
Das Problem für den Piloten besteht darin, das Cockpit mit teilweise hohen<br />
Bordwänden aus einer halb liegenden Sitzposition heraus und bei meist<br />
vorhandenen hohen Beschleunigungskräften schnell genug verlassen zu können.<br />
Beim herkömmlichen Notausstieg muss der Pilot mehrere Handgriffe hintereinander<br />
ausführen: er muss die Haube abwerfen, das Gurtschloss lösen, sich selbst aus dem<br />
Cockpit befreien und bei manuellen Schirmen noch die Reißleine ziehen. In dieser<br />
Handlungskette kann es durch die Hektik der lebensbedrohenden Situation leicht zu<br />
Verzögerungen und Fehlverhalten kommen.<br />
Ein Absprung mit dem Rettungsfallschirm wird wie folgt durchgeführt:<br />
l Kabinenhaube abwerfen<br />
l Anschnallgurte lösen<br />
l Aus dem Flugzeug springen oder sich herauswinden. Dabei wird der Körper<br />
wenn möglich angehockt und es wird versucht, sich vom Flugzeug<br />
abzustoßen.<br />
l Die Oberarme werden beim Abspringen an den Körper gepresst, ein Unterarm<br />
wird schützend vor das Gesicht gelegt.<br />
l Beim Absprung aus einem trudelnden Flugzeug windet man sich nach innen,<br />
also in Richtung des Trudelkreismittelpunkts aus dem Flugzeug heraus.<br />
l Der Ausstieg ist oft nicht einfach und gelingt nicht immer beim ersten Versucht.<br />
Nicht aufgeben - immer wieder wiederholen. Es gibt sonst keine<br />
Überlebenschance mehr!<br />
l Manuelle Rettungsfallschirme erst auslösen, wenn ein ausreichender Abstand<br />
zum Flugzeug gegeben ist (nach dem Absprung ca. 3 Sekunden warten)<br />
l Falls man sich pirouettenartig dreht, die Drehung vor dem Auslösen des<br />
Fallschirms durch Ausstrecken eines Armes und der Beine verringern, da<br />
ansonsten die Gefahr besteht, dass die die Leinen nach dem Auslösen<br />
verdrehen und die Kappe sich deshalb nicht öffnen kann.<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-015<br />
F-VB-017 Welche Körperhaltung nimmt ein Luftfahrzeugführer nach einem Rettungsabsprung<br />
vor der Landung ein, um Verletzungen zu vermeiden?<br />
Er<br />
A) nimmt die Beine auseinander und winkelt die Knie stark an.<br />
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B)<br />
nimmt die Beine mit leicht angewinkelten Knien zusammen und ist auf den Landestoß<br />
vorbereitet, ggf. nimmt die Arme vor das Gesicht zum Schutz vor Verletzungen<br />
C) streckt die Beine aus, nimmt die Arme vor das Gesicht und federt den Landestoß ab.<br />
D)<br />
hält die angewinkelten Beine mit den Armen fest, um den Landestoß besser abfangen zu<br />
können.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-017<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Vor der Landung nimmt man die Beine mit leicht angewinkelten Knien zusammen<br />
und ist auf den Landestoß vorbereitet, um den Landestoß aus dieser Haltung heraus<br />
abfedern zu können. Zusätzlich nimmt man die Arme zum Schutz vor Verletzungen<br />
vor das Gesicht.<br />
F-VB-018 Der Führer eines Motorseglers mit einziehbarem Triebwerk oder Propeller oder ein<br />
Segelflugzeugführer muss mit dem Fallschirm abspringen. Welche<br />
Farbkennzeichnung hat die Hauben-Notentriegelung?<br />
A) Gelb<br />
B) Grün<br />
C) Rot<br />
D) Weiß<br />
Erklärung zu Frage F-VB-018<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
Farben wichtiger Bedienelemente<br />
Die Haubenverriegelung ist immer rot markiert. Vor jedem Start muss überprüft<br />
werden, ob die Haube richtig geschlossen und verriegelt ist. Weiterhin gibt es den<br />
Haubennotabwurf, ebenfalls ein roter Hebel. Mit ihm wird die komplette Haube<br />
während des Fluges abgeworfen, wenn der Pilot mit dem Fallschirm abspringen<br />
muss.<br />
Bremsklappen dienen zum Steuern des Gleitwinkels und zum Bremsen bei der<br />
Landung. Sie befinden sich beidseitig an den Tragflächen in der Nähe des Rumpfes.<br />
Die Bremsklappen werden bedient durch einen blau markierten Hebel im Cockpit.<br />
Sie lassen sich im eingefahrenen Zustand verriegeln, damit sie während des Fluges<br />
nicht versehentlich ausgefahren werden.<br />
Die Trimmung ist eine Einstellvorrichtung für den Neutralpunkt des Höhenruders. Sie<br />
legt fest, in welche Stellung der Steuerknüppel von selbst gehen würde. Die<br />
Trimmung ist im Cockpit immer grün markiert und so gebaut, dass sie ihre Stellung<br />
auch dann beibehält, wenn man sie loslässt.<br />
F-VB-019 Ein Motorsegler mit einziehbarem Triebwerk oder Propeller kann wegen defekter<br />
Steuerungsanlage nicht mehr unter Kontrolle gehalten werden. Der<br />
Motorseglerführer<br />
A) versucht durch die Trimmung die Ruderwirkung auszugleichen.<br />
B) fährt die Bremsklappen aus, um die Höhe zu verringern.<br />
C) fordert über Funk Hilfe an.<br />
D) verlässt den Motorsegler bei ausreichender Höhe rechtzeitig mit dem Rettungsfallschirm.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-019<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-016<br />
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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
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F-VB-020 Welches der nachstehenden Löschmittel ist zum Löschen eines<br />
Luftfahrzeugbrandes am wenigsten geeignet?<br />
A) CO2 (Kohlensäure)<br />
B) Wasser<br />
C) Trockenlöschpulver<br />
D) Schaum<br />
Erklärung zu Frage F-VB-020<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Feuerlöscher und die verschiedenen Löschmittel<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
1. Löschmittel Pulver:<br />
wird im Hinblick auf unterschiedliche Brandklassen in drei Arten angeboten:<br />
¡ BC - Pulver<br />
Basismaterial: Natrium- oder Kaliumhydrogencarbonat oder Kaliumsulfat<br />
Beim BC-Pulver ist die ausschlaggebende Löschwirkung die indirekte<br />
Einflussnahme auf die Reaktionskette. Diese geschieht durch die<br />
Hemmung der Verbrennungsreaktion (antikatalytischer Effekt)<br />
¡ ABC - Pulver<br />
Basismaterial: Monoammonium-, Ammoniumphosphat oder<br />
Ammoniumsulfat<br />
ABC-Pulver bildet bei Glutbränden (Brandklasse A) ab ca. 70 °C eine<br />
Glasurschicht, die mehr oder weniger tief (je nach Art des Brandstoffes)<br />
in die Poren des brennenden Stoffes eindringt. Durch diese<br />
Glasurschicht wird einerseits die Sauerstoffzufuhr zur Glutzone<br />
verhindert und andererseits isoliert sie gegen die Strahlungswärme, so<br />
dass eine weitere Aufbereitung des brennenden Stoffes mit Sauerstoff<br />
unterbunden wird. Die Löschwirkung bei Bränden der Brandklasse B und<br />
C entspricht der des BC-Pulvers.<br />
¡ M - Pulver<br />
Basismaterial: Natriumchlorid. Kaliumchlorid, Melamin oder Boroxid<br />
M-Pulver hat eine abdeckende Wirkung des Brandgutes. Dabei kommt<br />
es zum Schmelzen bzw. bei etwas niedrigeren Temperaturen zum<br />
Sintern, sobald das Pulver erwärmt wird. Es bildet sich eine Kruste, die<br />
die Zuführung von Sauerstoff unterbindet. Je nach Art des Brandgutes<br />
kann das Verlöschen unterschiedlich lange andauern.<br />
Die Löschwirkung der Löschpulver ist nicht auf einen einzelnen Löscheffekt<br />
zurückzuführen, sondern beruht auf dem komplizierten Zusammenwirken<br />
unterschiedlicher Löscheffekte.<br />
2. Löschmittel Schaum:<br />
Schaum ist das einzige Löschmittel, das nicht in der fertigen Löschform in<br />
Löschern oder ortsfesten Anlagen gelagert wird. Die Wasser/Schaum- Lösung<br />
kann vorgemischt sein oder erst im Einsatzfalle durch Zumischen von ca. 3%<br />
Schaummittel erzeugt werden. Schaumlöschmittel wirken auf brennbare<br />
Flüssigkeiten, die leichter als Wasser sind, durch die sehr schnelle Bildung<br />
einer gasdichten Schaumdecke, die sich über die gesamte Oberfläche der<br />
Flüssigkeit ausbreitet. Die hohe Netzwirkung, verbunden mit dem Kühleffekt,<br />
bewirkt auch eine hervorragende Löscheigenschaft bei Bränden fester Stoffe.<br />
3. Löschmittel Wasser:<br />
Wasser hat die größte spezifische Wärmekapazität aller für den Löschvorgang<br />
verwendeten Stoffe und ist deshalb das beste Löschmittel für feste,<br />
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glutbildende Stoffe. Es ist ungiftig und weitgehend chemisch neutral. Damit das<br />
Wasser nicht eingefriert und um die Oberflächenspannung zu verringern<br />
(Benetzungseffekt), können Zusätze (Frostschutzmittel) beigemischt werden.<br />
Wirkungslos, teils sogar gefährlich ist Wasser bei größeren Gasbränden,<br />
brennbaren Flüssigkeiten, brennbaren Metallen, Chemikalien die mit Wasser<br />
heftig reagieren, Karbid und ungelöschtem Kalk. Gefahr besteht auch bei<br />
elektrischen Anlagen im Niederspannungsbereich (bis 1000 Volt und 60 Herz)<br />
und besonders im Hochspannungsbereich (ab 1000 Volt).<br />
Für den Einsatz in Luftfahrzeugen ist das Löschmittel Wasser ungeeignet.<br />
4. Löschmittel Kohlendioxid C02<br />
Die Löschwirkung des Kohlendioxids beruht auf dem Stickeffekt. Da es um das<br />
1.5- fache schwerer als Luft ist, breitet es sich über einen Flammenbrand aus<br />
und verhindert den Sauerstoffzutritt bzw. verringert den Sauerstoffgehalt der<br />
Luft so weit, dass eine Verbrennung nicht mehr möglich ist. Nach dem<br />
Löscheinsatz verbleiben keine Rückstände des Löschmittels. Es wird bei<br />
Bränden der Brandklassen B und C verwendet, bei denen Löschmittelschäden<br />
ausgeschlossen werden müssen.<br />
Sicherheitsmaßnahmen: In engen, schlecht belüfteten Räumen darf<br />
Kohlendioxid, wegen seiner gesundheitsschädlichen Wirkung, nicht ohne<br />
umluftunabhängigen Atemschutz verwendet werden. Bei stationären Anlagen<br />
bestehen gesonderte Forderungen. Nach Einsatz in der Kabine eines<br />
Luftfahrzeuges ist daher unbedingt für ausreichenden Durchlüftung zu sorgen<br />
(Fenster und Lüftung weit öffnen).<br />
5. Löschmittel Halon:<br />
Der Verkauf ist bereits seit 1991 verboten, da es ähnlich wie FCKW schädlich<br />
auf die Ozonschicht der Atmosphäre einwirkt. Aber in speziellen Bereichen -<br />
wie zum Beispiel in der Luftfahrt - ist ein befristeter Einsatz von Halon mit einer<br />
Sondergenehmigung weiterhin möglich.<br />
F-VB-051 Nach Erteilung der Landeinformation fällt die Bodenfunkstelle eines<br />
unkontrollierten Flugplatzes aus. Der Luftfahrzeugführer kann den Anflug<br />
unter Beachtung von Boden- und Lichtzeichen sowie des übrigen Flugplatzverkehrs<br />
A)<br />
fortsetzen.<br />
B) fortsetzen, sobald wieder Sprechfunkkontakt mit der Bodenfunkstelle hergestellt ist.<br />
C) abbrechen und in die Platzrunde einfliegen.<br />
D) fortsetzen und im Direktflug anfliegen, da es sich um einen Notfall handelt.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-051<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
Da an einem unkontrollierten Flugplatz keine Freigabe für die Landung erforderlich<br />
ist, kann der Luftfahrzeugführer den Anflug unter Beachtung von Boden- und<br />
Lichtsignalen und des übrigen Verkehrs fortsetzen.<br />
Verfahren bei Ausfall der Funkverbindung (NfL I-93/02)<br />
1. Allgemeines<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Bei Ausfall der Funkverbindung während eines Fluges, für den Funkverbindung<br />
vorgeschrieben ist, hat der Luftfahrzeugführer zunächst den Transponder - sofern<br />
vorhanden - auf Code 7600 zu schalten und die nachfolgenden Funkausfallverfahren<br />
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- sofern zutreffend - anzuwenden.<br />
2. Flüge in Sichtwetterbedingungen<br />
2.1 Befindet sich das Luftfahrzeug in VMC, hat der Luftfahrzeugführer -<br />
ausgenommen in dem Fall, in dem die Fortsetzung des Fluges in VMC nicht als<br />
ratsam erscheint oder nicht möglich ist -<br />
l den Flug in VMC fortzusetzen,<br />
l auf dem nächstgelegenen geeigneten Flugplatz zu landen und<br />
l der zuständigen FVK-Stelle unverzüglich die Ankunftszeit des Fluges<br />
anzuzeigen.<br />
2.2 Ein Flug nach VMC darf nur dann in eine CTR einfliegen, wenn der<br />
Luftfahrzeugführer vorher eine entsprechende Freigabe erhalten hat oder eine<br />
Landung auf einem Flugplatz innerhalb der CTR aus flugbetrieblichen Gründen<br />
unumgänglich wird.<br />
F-VB-052 Während eines Überlandfluges verschlechtert sich die Sicht erheblich. Um kein<br />
Risiko einzugehen, soll ein in der Nähe gelegener Landeplatz mittels QDM<br />
angeflogen werden. Kann aus der Luftfahrtkarte ICAO 1:500000 ersehen werden, ob<br />
der Landeplatz mit einem Sichtfunkpeiler ausgerüstet ist?<br />
A) Nein, dies lässt sich nur in der AIP feststellen.<br />
B) Nein, Landeplätze verfügen grundsätzlich über keinen Sichtfunkpeiler.<br />
C)<br />
Ja, wenn in der Luftfahrtkarte ICAO 1:500000 eine Frequenz hinter der<br />
Landeplatzkennung angegeben ist.<br />
D) Ja, wenn in der Luftfahrtkarte ICAO 1:500000 die Frequenz unterstrichen ist.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-052<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
VDF steht für "VHF Direction Finder". Bodenfunkstationen an Flugplätzen sind<br />
häufig mit einer entsprechenden Anlage (Sichtfunkpeiler) ausgestattet, die es<br />
erlaubt, die Richtung des ankommenden Sprechfunks zu bestimmen und ggf. als<br />
QDM zu übermitteln. Bei Landeplätzen, die über einen Sichtfunkpeiler verfügen, ist<br />
die Frequenz in der Luftfahrtkarte ICAO 1:500.000 unterstrichen.<br />
Bordseitig ist nur das VHF-Sprechfunkgerät erforderlich.<br />
F-VB-054 Wellen in der äußeren Beplankung eines Luftfahrzeuges können auf<br />
A) nicht korrekt gebaute Luftfahrzeugteile<br />
B) mangelnden Wartungszustand des Luftfahrzeuges<br />
C) eine vorausgegangene Überbelastung der Zelle<br />
D) musterbedingte Alterserscheinungen<br />
hinweisen.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-054<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Wellen in der Beplankung können darauf zurückzuführen sein, dass die Zelle bei<br />
einem vorherigen Flug überbelastet wurde. Das Luftfahrzeug darf nicht in Betrieb<br />
genommen werden!<br />
F-VB-064 Was ist zu tun, wenn trotz größter Sorgfalt plötzlich in eine Wolke eingeflogen wird?<br />
A) Geradeaus weiterfliegen, um nicht in eine unkontrollierte Fluglage zu geraten<br />
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B) In leichten Steigflug übergehen, um über die Wolken zu kommen<br />
C) Vorsichtig eine flache 180°-Kurve fliegen, um so aus der Wolke wieder herauszukommen<br />
D) Über FIS Radarführung für den Weiterflug anfordern<br />
Erklärung zu Frage F-VB-064<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
Falls trotz größter Sorgfalt in eine Wolke eingeflogen wurde, sollte umgehend eine<br />
flache 180°-Umkehrkurve einleitet werden, wobei Wendezeiger und künstlicher<br />
Horizont zu beobachten sind.<br />
F-VB-066 Bei Höhenflügen, die zeitlich kurz vor Sonnenuntergang noch durchgeführt werden,<br />
ist<br />
A) darauf zu achten, dass beim Landen das Tageslicht schwächer ist.<br />
B) darauf zu achten, dass ab Sonnenuntergang Landescheinwerfer erforderlich sind.<br />
C)<br />
D)<br />
der Flug so rechtzeitig abzubrechen, dass die noch verbleibende Zeit bis<br />
Sonnenuntergang für den Sinkflug einschließlich Landung ausreicht.<br />
darauf zu achten, dass es in der Höhe früher dunkel wird als in Bodennähe<br />
(Dämmerungseffekt).<br />
Erklärung zu Frage F-VB-066<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
In der Höhe steht die Sonne länger über dem Horizont als am Boden. Daher ist<br />
darauf zu achten, dass die verbleibende Zeit für Sinkflug und Landung ausreicht, um<br />
den Flug vor Sonnenuntergang beenden zu können.<br />
F-VB-067 Kann sich ein Luftfahrzeugführer während eines VFR-Fluges von militärischen<br />
Flugsicherungsstellen Informationen oder Radarhilfen geben lassen?<br />
A) Nein, militärische Frequenzen dürfen aus Sicherheitsgründen nicht benutzt werden.<br />
B) Ja, über die Frequenz 122.100 MHz<br />
C)<br />
Ja, aber es muss vorher die Genehmigung des zuständigen Flugplatzkommandanten<br />
eingeholt werden.<br />
D) Nur in Notfällen<br />
Erklärung zu Frage F-VB-067<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Über die militärische Wachfrequenz 122.100 MHz kann ein Luftfahrzeugführer eine<br />
militärische Flugsicherungsstelle kontaktieren und Informationen einholen bzw.<br />
Unterstützung erbitten. Die entsprechenden Stellen sind meist sehr hilfsbereit. Sie<br />
sollten aber nur kontaktiert werden, wenn keine andere Fluginformationsstelle<br />
erreichbar ist oder wenn eine besondere Flugsituation - wie z.B. eine Landung auf<br />
einem militärischen Flugplatz oder das Durchqueren eines<br />
Flugbeschränkungsgebietes dies erfordert.<br />
Wichtige Sprechfunkfrequenzen, die für spezielle<br />
Zwecke reserviert wurden:<br />
Frequenz (MHz) Nutzung als<br />
121.500 Internationale Notruffrequenz<br />
120.975 UL-, Hängegleiter- und Gleitsegelbetrieb<br />
122.100 Militärische Wachfrequenz<br />
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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
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122.800 Bord-Bord-Frequenz<br />
123.200 Nationale Wachfrequenz des Fluginformationsdienstes<br />
123.425 Ausbildungsbetrieb für UL, Hängegleiter und Gleitsegel<br />
F-VB-068 Auf einem Überlandflug ist die Orientierung verloren gegangen. Wie hat sich der<br />
Luftfahrzeugführer zu verhalten?<br />
A) Gemäß Warschauer Abkommen Orientierungsdreiecke fliegen<br />
B)<br />
In beliebiger Richtung weiterfliegen, bis die Orientierung wieder aufgenommen werden<br />
kann<br />
C) Zum Startplatz zurückfliegen und von dort neu orientieren<br />
D) Mit geplanter Flugrichtung bis zur nächsten Auffanglinie weiterfliegen, dort neu orientieren<br />
Erklärung zu Frage F-VB-068<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
<strong>Verhalten</strong> bei Orientierungsverlust<br />
Wenn man auf der Strecke die Orientierung verloren hat, aber die bisherigen<br />
Kontrollpunkte erreicht hatte und seither der Planung entsprechend geflogen ist,<br />
fliegt man auf dem geplanten Kurs weiter bis man die Orientierung anhand von<br />
Referenzpunkten wieder gefunden oder eine Auffanglinie erreicht hat, vor der aus<br />
man sich neu orientieren kann.<br />
In einer solchen Situation wäre es falsch, abwechselnd Vollkreise nach links und<br />
rechts oder auf einem willkürlich geänderten Kurs zu fliegen, weil man so durch<br />
Windeinfluss und weiteren Orientierungsverlust weiter von der geplanten<br />
Flugstrecke abkommen würde und die Orientierung erst recht verloren ginge.<br />
Eine Sicherheitslandung ist nicht angebracht, denn es besteht ja keine Gefahr, in<br />
eine Notlage zu geraten, die durch die Sicherheitslandung abgewendet würde. Falls<br />
der Treibstoffvorrat nicht mehr ausreichend wäre, handelte es sich um eine<br />
Notlandung.<br />
Einen Ausweichflugplatz anzufliegen oder zum Startplatz zurückzukehren, setze<br />
voraus, dass die Orientierung wiedererlangt wurde und ist daher keine geeignete<br />
Maßnahme, um den Orientierungsverlust zu beenden (Den Ausweichflughafen fliegt<br />
man an, wenn der Zielflugplatz unbenutzbar oder aufgrund der Wetterbedingungen<br />
nicht anfliegbar ist.).<br />
Auch bei Orientierungsverlust ist die Sicherheitsmindesthöhe einzuhalten; um<br />
Ortsbezeichnungen auf Schildern am Boden abzulesen, müsste die<br />
Sicherheitsmindesthöhe in jedem Fall unterschritten werden.<br />
F-VB-070 Was ist zu tun, wenn bei einem Sichtflug die Orientierung verloren gegangen ist?<br />
A) Bei einem Bahnhof tief hinuntergehen, um den Ortschaftsnamen abzulesen<br />
B) Auf einem geeigneten Feld landen und sich erkundigen<br />
C)<br />
D)<br />
Auf dem vorgesehenen Kurs weiterfliegen, bis eine Auffanglinie, welche nach der Karte<br />
eindeutig identifiziert werden kann, erreicht worden ist<br />
Auf einem geeigneten Feld landen, den Notsender in Betrieb setzen oder ein Notsignal<br />
senden und beim Flugzeug warten, bis Hilfe kommt<br />
Erklärung zu Frage F-VB-070<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
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siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-068<br />
F-VB-072 Flüge im Gebirge können besonders dadurch gefährlich werden, dass<br />
starke Aufwinde das Flugzeug in große Höhe heben und damit für den Piloten<br />
A)<br />
Sauerstoffmangel entsteht.<br />
B) schroffe Felsgrate das Flugzeug beschädigen können.<br />
C) Funknavigationsanlagen schlechter empfangen werden können.<br />
D) Abwindzonen durch Motorleistung nicht überbrückt werden können.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-072<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
Im Gebirge treten bereits bei mittleren Windstärken starke Auf- und Abwinde auf. Auf<br />
der Leeseite von Bergen muss mit Abwinden gerechnet werden, die so stark sein<br />
können, dass die Motorleistung (insbesondere bei Motorseglern) nicht ausreicht, um<br />
die Höhe zu halten oder zu steigen. Wird in ein Tal eingeflogen, wenn der Wind quer<br />
zum Tal weht, muss rechtzeitig auf die Luvseite gewechselt werden, um eine<br />
ausreichende Höhe zu halten oder zu steigen.<br />
F-VB-073 Welcher Teil des Tales muss gemieden werden, wenn der Wind quer zum Tal weht?<br />
A) Die Leeseite der Berge<br />
B) Die Talmitte<br />
C) Die Luvseite der Berge<br />
D) Keiner<br />
Erklärung zu Frage F-VB-073<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-072<br />
F-VB-074 Welche negativen Begleiterscheinungen sind bereits bei mittleren Windstärken im<br />
Gebirge zu erwarten?<br />
A) Erhebliche Abweichungen des Höhenmessers<br />
B) Nachlassende Triebwerksleistung<br />
C) Erhebliche Leewirkungen und starke Auf- und Abwinde<br />
D) Vereisungsgefahr<br />
Erklärung zu Frage F-VB-074<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-072<br />
F-VB-075 Es ist beabsichtigt, einen am Ende eines sehr schmalen und rasch ansteigenden<br />
Tales liegenden Gebirgspass zu überfliegen. Wo sollte die dazu erforderliche<br />
Flughöhe erreicht sein?<br />
A) Vor dem Einflug in das Tal<br />
B) Kurz vor dem Pass<br />
C) Erst über dem Pass<br />
D) Laut den gesetzlichen Vorschriften mindestens 800 m vor der Passhöhe<br />
Erklärung zu Frage F-VB-075<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-072<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Soll ein am Ende eines engen Tals liegender Pass überflogen werden, darf man in<br />
das Tal nur dann einfliegen, wenn man die erforderliche Höhe zum Überqueren des<br />
Passes bereits vor dem Einflug erreicht hat. Würde man ohne ausreichende Höhe<br />
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einfliegen, gäbe es keine Möglichkeit zu wenden, falls die Höhe während des Fluges<br />
im Tal nicht erreicht werden würde.<br />
F-VB-082 Erste Sauerstoffmangelerscheinungen können sich bemerkbar machen bei Höhen<br />
um<br />
A) 5000 ft MSL.<br />
B) 10000 ft MSL.<br />
C) 15000 ft MSL.<br />
D) 20000 ft MSL.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-082<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Sauerstoffmangel (Hypoxie) in großen Höhen<br />
Mit zunehmender Höhe nimmt der Luftdruck und damit auch der Partialdruck des in<br />
der Luft enthaltenen Sauerstoffs ab. Pro Atemzug gelangt daher in der Höhe<br />
weniger Sauerstoff über die Lungen in den Kreislauf und zu den Körperzellen als in<br />
Meereshöhe. Im Blut wird der Sauerstoff durch das Hämoglobin in den roten<br />
Blutkörperchen transportiert. Die Sauerstoffsättigung des Hämoglobins gibt an,<br />
welcher Prozentsatz der roten Blutkörperchen mit Sauerstoff beladen ist.<br />
Sauerstoffmangel wird als Hypoxie bezeichnet.<br />
Solange die Sauerstoffsättigung oberhalb einer der Reaktionsschwelle von 93%<br />
liegt, wirkt sich die Verringerung der Sättigung bis auf die Beeinträchtigung des<br />
Nachtsehvermögens nicht aus. Unterhalb der Reaktionsschwelle erhöht der Körper<br />
Atemfrequenz und - tiefe und Herzfrequenz, um den Sauerstoffmangel aufgrund der<br />
geringeren Sättigung zu kompensieren. Dies gelingt, solange die Sättigung größer<br />
als die Störschwelle von 90% ist. Sinkt die Sättigung weiter, kann der Körper den<br />
Sauerstoffmangel nicht mehr vollständig kompensieren, und es kommt zu<br />
Mangelerscheinungen. Bereits bei einer Sättigung von 90%, die in einer Flughöhe<br />
ab 3.000 m / 10.000 ft erreicht wird, können also Sauerstoffmangelerscheinungen<br />
auftreten. Fällt die Sättigung unter den Wert der kritischen Schwelle von 60%, tritt<br />
Bewusstlosigkeit und nach einiger Zeit der Tod ein.<br />
Höhe<br />
Meereshöhe bis<br />
5000 ft/ 1500 m<br />
5000 ft/ 1500 m<br />
bis 7000 ft/ 2100<br />
m<br />
7000 ft/ 2100 m<br />
bis 10.000 ft/<br />
3000 m<br />
10.000 ft/ 3000<br />
m bis 13.200 ft/<br />
4000 m<br />
Sättigung des<br />
Hämoglobins mit<br />
Sauerstoff<br />
98 %<br />
95 %<br />
93 %<br />
90 %<br />
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Symptome / Reaktion des Körpers<br />
ausreichende Sauerstoffversorgung, keine<br />
Einschränkung der Leistungsfähigkeit<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
ausreichende Sauerstoffversorgung, keine<br />
Einschränkung der Leistungsfähigkeit, aber bereits<br />
eingeschränktes Nachtsehen<br />
noch ausreichende Sauerstoffversorgung,<br />
Reaktionsschwelle: der Organismus zeigt bei weiterer<br />
Verringerung erste Reaktionen:<br />
n Erhöhung der Herzfrequenz<br />
n Erhöhung der Atemfrequenz und Atemtiefe<br />
Störschwelle: noch vollständige Kompensation des<br />
Sauerstoffmangel möglich, aber ab 8000 ft<br />
eingeschränkte Funktion des Kurzzeitgedächtnisses; bei<br />
weiterer Abnahme der Sauerstoffsättigung wird<br />
Leistungsfähigkeit reduziert<br />
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13.200 ft/ 4000<br />
m bis 22.000 ft/<br />
6600 m<br />
22.000 ft/ 6600<br />
m<br />
85 %<br />
60 %<br />
Auswirkung von Sauerstoffmangel<br />
verminderte Sauerstoffversorgung, Leistungsfähigkeit<br />
nimmt mit zunehmender Höhe rapide ab<br />
kritische Schwelle: Bewusstlosigkeit, nach einiger Zeit<br />
Tod<br />
Körperzellen reagieren unterschiedlich empfindlich auf Sauerstoffmangel. Die<br />
Nervenzellen, besonders im Gehirn, sind bei weitem am empfindlichsten. Deshalb<br />
sind Störungen der Gehirnfunktionen die ersten Zeichen beginnenden<br />
Sauerstoffmangels. Die Reaktionen des Organismus hängen sowohl von der Dauer<br />
und der Größe des Sauerstoffmangel als auch von der Geschwindigkeit, in der der<br />
Sauerstoffmangel eintritt, ab. Auch die persönliche körperliche Verfassung und das<br />
Alter spielen eine Rolle. Die Auswirkungen sind bei einem jungen, gut<br />
durchtrainierten Nichtraucher in der Regel geringer als bei einem älteren Menschen,<br />
der sich kaum sportlich betätigt und zudem hohem Stress ausgesetzt ist. In der<br />
nachfolgenden Tabelle sind die Auswirkungen von Sauerstoffmangel dargestellt.<br />
Diese können aber im Einzelfall auch schlimmer ausfallen.<br />
einsetzender Sauerstoffmangel<br />
fortgeschrittener<br />
Sauerstoffmangel<br />
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Symptome des Sauerstoffmangels<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
n Müdigkeit, Benommenheit<br />
n Ohrensausen<br />
n Druckgefühl im Kopf<br />
n Augenflimmern und leichte Sehstörungen<br />
n Kribbeln in Händen und Füßen<br />
n Konzentrationsschwäche<br />
n leichtes Schwindelgefühl<br />
n Nachlassen des Koordinationsvermögens<br />
n starke Müdigkeit oder Benommenheit<br />
n heftiges Ohrensausen<br />
n Pochen im Kopf<br />
n Bewegungsstörungen, hauptsächlich der<br />
Feinmotorik<br />
n bläuliches Verfärben von Lippen oder Fingern<br />
(Zyanose)<br />
n starkes Schwindelgefühl<br />
n Übelkeit<br />
n Muskelzittern<br />
n Störungen der Anpassungsfähigkeit der<br />
Kreislauffunktionen<br />
n Störungen der Urteilsfähigkeit (wie bei leichter<br />
Trunkenheit)<br />
n Verlust der Entscheidungsfähigkeit und<br />
Kritikfähigkeit<br />
n Verlust des Reaktionsvermögens<br />
n gelegentlich auftretende Euphorie(Hochstimmung)<br />
oder Apathie (Teilnahmslosigkeit)<br />
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
Endphase nach Überschreiten<br />
der kritischen Schwelle<br />
n Muskelkrämpfe<br />
n massive Kreislaufstörungen<br />
n Versagen der Atmung<br />
n Bewusstlosigkeit<br />
n Tod<br />
Wenn Körperzellen keinen Sauerstoff mehr zugeführt bekommen, können sie noch<br />
für kurze Zeit weiter funktionieren. Danach arbeiten sie nur noch mit eingeschränkter<br />
Funktion, nach weiterer Zeit ohne Sauerstoff stellen sie ihre Funktion ein. Dabei<br />
kommt es zu irreversibler Schädigung der Zelle. Besonders empfindlich sind Zellen<br />
des Nervensystems und Gehirns. Diese werden bereits geschädigt, wenn sie 15<br />
Sekunden lang keinen Sauerstoff erhalten, nach 3 Minuten ohne Sauerstoff sind<br />
diese Schäden von bleibender Natur. Die Symptome der Hypoxie stellen sich<br />
schleichend ein und werden oft nicht erkannt, insbesondere dann nicht, wenn das<br />
Gehirn schon betroffen und die Urteilsfähigkeit gestört ist. Es tritt keine Luftnot und<br />
kein Erstickungsgefühl ein. Daher ist der vorbeugende Einsatz von<br />
Sauerstoffmasken beim Fliegen in entsprechenden Höhen ein absolutes Muss!<br />
Selbstrettungszeit (Time of Useful Consciousness TUC)<br />
Die Zeit zur Selbstrettung bei einer Hypoxie setzt sich zusammen aus<br />
l der Zeit vom Beginn der unzureichenden Sauerstoffversorgung bis zum<br />
Erkennen eines persönlichen Warnsignals und<br />
l der Zeit nach Erkennen des Warnsignals bis zum Eintreten der<br />
Handlungsunfähigkeit.<br />
Je eher ein Pilot daher erkennt, dass die Sauerstoffversorgung unzureichend ist, um<br />
so mehr Zeit steht ihm zur Verfügung, geeignete Maßnahmen zur Selbstrettung<br />
einzuleiten und umzusetzen.<br />
Die Länge der Selbstrettungszeit hängt von einer Reihe von Faktoren ab:<br />
l von der Flughöhe, in der sich der Pilot befindet (siehe Tabelle),<br />
l von der Erfahrung des Piloten beim Erkennen von und im Umgang mit<br />
Hypoxie,<br />
l der Stressexposition des betroffenen Piloten und<br />
l seiner allgemeinen körperlichen Verfassung.<br />
Abhängigkeit der Selbstrettungszeit von der Höhe<br />
Höhe über dem Meeresspiegel Selbstrettungszeit / Reserve<br />
in 4.500 m / 15.000 ft 3 - 5 Stunden<br />
in 5.500 m / 18.000 ft ca. 30 Minuten<br />
in 7.500 m / 25.000 ft ca. 3 bis 5 Minuten<br />
in 11.000 m / 35.000 ft ca. 90 Sekunden<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Sobald der Pilot Symptome des Sauerstoffmangels erkennt, muss er umgehend<br />
folgende Maßnahmen einleiten:<br />
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
l Umschalten auf 100% Sauerstoffversorgung bzw. Anlegen der<br />
Sauerstoffmaske bei sich und allen Personen an Bord,<br />
l Überprüfen der Masken- und Schlauchverbindungen nach dem so genannten<br />
PRICE-Check (Pressure, Regulator, Indicator, Connections, Emergency<br />
Equipment),<br />
l falls erforderlich, Sauerstoffreserve über grünen Knopf der<br />
Notsauerstoffflasche einschalten,<br />
l den Abstieg in eine Flughöhe < 10.000 ft mit "atembarer Luft" einleiten.<br />
Zum Einsatz der Sauerstoffgeräte ist die jeweilige Bedienungsanleitung zu<br />
beachten, mit der sich der Pilot bereits vor dem Start vertraut machen sollte.<br />
F-VB-090 Ein Luftfahrzeugführer stellt bei der Ruderkontrolle fest, dass bei Betätigung des<br />
Querruders nach links das linke Querruder nach unten ausschlägt. Dies ist<br />
A) normal.<br />
B) ungewöhnlich, aber er kann sich während des Fluges auf dieses <strong>Verhalten</strong> einstellen.<br />
C) nicht normal, das Luftfahrzeug ist luftuntüchtig.<br />
D)<br />
unrealistisch, weil es nur auf die Gängigkeit der Ruder und nicht auf die Richtung der<br />
Ausschläge ankommt.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-090<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
Beim Betätigen des Querruders nach links schlägt das linke Querruder nach oben<br />
und das rechte nach unten aus. Daher ist es nicht normal, wenn das linke Querruder<br />
nach unten ausschlägt. Das Flugzeug ist luftuntüchtig.<br />
F-VB-091 Welcher der nachfolgend aufgeführten Gründe kann für eine Fehlanzeige des<br />
Höhenmessers ursächlich sein?<br />
A) Die Batterie ist leer.<br />
B) Die Instrumentenheizung wurde nicht rechtzeitig eingeschaltet.<br />
C) Das statische Drucksystem ist verstopft.<br />
D) Das Staurohr ist verschmutzt.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-091<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Höhenmesser und Variometer benötigen den statischen Druck, der Fahrtmesser<br />
benötigt zusätzlich den Gesamtdruck (= Summe aus statischem und dynamischem<br />
Druck). Dieser kann über das Staurohr gemessen werden, das als Pitotrohr oder<br />
Prandtl-Staurohr aufgebaut sein kann.<br />
Ein Pitotrohr liefert den Gesamtdruck, der statische Druck wird über eine Öffnung in<br />
der Seite des Luftfahrzeugs entnommen; ein Prandtl-Staurohr liefert den<br />
Gesamtdruck und den statischen Druck.<br />
Ein Verschluss der Abnahmeöffnung für den statischen Druck führt zur Verfälschung<br />
der Anzeigen aller Instrumente, die an die statische Druckleitung angeschlossen<br />
sind, also der Anzeigen von Höhenmesser, Variometer und Fahrtmesser.<br />
Statischer Druck und Staudruck sind nicht zu verwechseln mit dem Unterdruck, der<br />
zum Antrieb pneumatischer Kreiselelemente durch die Unterdruckpumpe erzeugt<br />
wird (Pneumatischer Kurskreisel, Wendezeiger oder künstlicher Horizont werden<br />
durch Unterdruck angetrieben.). Sie sind weiter nicht zu verwechseln mit dem<br />
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Ladedruck, d.h. dem Druck im Ansaugrohr des Motors.<br />
Barometrischer Höhenmesser (Altimeter)<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Die Bestimmung der Flughöhe geschieht bei Zivilflugzeugen überwiegend<br />
barometrisch, d.h. durch Messung des in der jeweiligen Höhe vorhandenen<br />
Luftdrucks. Der Luftdruck nimmt mit zunehmender Höhe gesetzesmäßig ab, so dass<br />
eine eindeutige Abhängigkeit zwischen der Höhe und dem Luftdruck besteht. Das<br />
Wettergeschehen beeinflusst diese Abhängigkeit, so dass die Bestimmung der Höhe<br />
mit Fehlern behaftet ist, die jedoch durch technische und organisatorische<br />
Vorkehrungen beherrschbar sind und die Flugsicherheit nicht beeinträchtigen.<br />
Ein Höhenmesser<br />
funktioniert wie ein<br />
Barometer. Zentrales<br />
Element des<br />
Höhenmessers ist eine<br />
sog. Aneroiddose. Das<br />
ist eine luftdicht<br />
abgeschlossene<br />
Membrandose, die sich<br />
in einem dichten<br />
Gehäuse befindet,<br />
dessen Inneres über<br />
einen Anschluss mit der<br />
statischen<br />
Druckversorgung des<br />
Flugzeugs verbundenen<br />
ist. Um zu verhindern,<br />
dass der Luftdruck die<br />
fast luftleere Aneroiddose zusammenquetscht, wird sie von einer Feder auseinander<br />
gehalten. Je nach atmosphärischem Luftdruck (=statischer Druck), der über die<br />
Leitung für den statischen Druck in das Innere des Höhenmessergehäuses gelangt,<br />
kann sich die geeichte, geschlossene Aneroiddose entsprechend ausdehnen oder<br />
zusammenziehen. Steigt das Flugzeug in die Höhe, dann sinkt der Luftdruck, und<br />
die Aneroiddose dehnt sich aus. Die Bewegung der Dosenwand wird durch eine<br />
feine Mechanik auf eine Anzeigeskala übertragen. Sinkt das Flugzeug, dann steigt<br />
der Luftdruck an, und die Aneroiddose wird zusammengedrückt. Der Höhenmesser<br />
zeigt eine geringere Höhe an.<br />
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Da alle Materialien ein Bestreben haben, sich bei niedrigen Temperaturen<br />
zusammenzuziehen und sich bei hohen Temperaturen auszudehnen, gilt dies auch<br />
für die Membrandose im Höhenmesser. Sie verändert ihre Ausdehnung bei<br />
Temperaturänderungen daher auch, ohne dass sich der Luftdruck ändert. Dies<br />
würde zu Fehlanzeigen des Höhenmessers führen. Daher besitzen viele<br />
Höhenmesser eine Temperaturkompensation, die über einen Bimetallstreifen diesen<br />
Effekt ausgleicht.<br />
Viele Flugzeuge verfügen über einen Alternate Static Port, meistens hinter der<br />
Instrumententafel verborgen. Mit einem Bedienknopf kann auf die alternative<br />
Messstelle für den statischen Druck umgeschaltet werden, wenn z.B. die<br />
Aufnahmeöffnung für den statischen Druck verstopft oder vereist ist.<br />
Meistens ist der in der Kabine gemessene statische Druck niedriger als der<br />
außerhalb gemessene. Dies ist auf den Venturi-Effekt zurückzuführen, der besagt,<br />
dass die Summe aus statischem und dynamischen Druck konstant ist. Da die<br />
Kabine stets ein wenig durchlüftet wird, gibt es im inneren der Kabine einen geringen<br />
dynamischen Druck. Daher ist der statische Druck in der Kabine ein wenig geringer,<br />
als er wäre, gäbe es diesen dynamischen Druck nicht.<br />
Im Flughandbuch findet man Hinweise, wie man eine möglichst hohe Genauigkeit<br />
der Druckmessung über den alternativen Port erreicht.<br />
Bei gebrochener Statikdruckleitung gelangt der Kabineninnendruck in den Raum um<br />
die Aneroiddose, der ein wenig geringer ist als der Druck, der normalerweise über<br />
die Statikdruckleitung dorthin gelangen würde. Daher zeigt der Höhenmesser eine<br />
größere Höhe an.<br />
F-VB-098 Wie hat sich der Luftfahrzeugführer zu verhalten, wenn er mit vereisten Tragflächen<br />
landen muss?<br />
A) Den Landeanflug mit erhöhter Geschwindigkeit durchführen<br />
B) Eine Ziellandung mit Mindestgeschwindigkeit durchführen und in der Bahnmitte aufsetzen<br />
C) Einen normalen Landeanflug durchführen, weil in Bodennähe die Luft wärmer wird<br />
D) Besonders auf die Trimmung achten, weil sich die Flugmasse erhöht hat<br />
Erklärung zu Frage F-VB-098<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
Was ist bei Auftreten von Luftfahrzeugvereisung zu tun?<br />
Hinweis: die folgenden Ausführungen gelten für Flugzeuge ohne<br />
Vereisungsschutzanlage<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Am wirksamsten vermeidet man Vereisungsgefahr, wenn man erst gar nicht in<br />
Gebiete einfliegt, in denen mit Vereisungsgefahr gerechnet werden muss. Dazu ist<br />
es notwendig, dass man sich vor jedem Flug, der in Flughöhen oberhalb der 0°C-<br />
Grenze durchgeführt werden soll, bei der Flugwetterberatung nach möglicher<br />
Vereisungsgefahr erkundigt. Die Höhe der 0°C-Grenze erfährt man ebenfalls bei der<br />
mündlichen individuellen Wetterberatung, aber auch in der Wetterberatung für die<br />
Allgemeine Luftfahrt über automatische Anrufbeantworter (GAFOR).<br />
Sollte trotz aller Vorsicht ein Luftfahrzeug vereisen, befindet es sich in einer akuten<br />
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
Notlage. Es sind folgende Maßnahmen einzuleiten:<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
1. Sofort über Funk den Luftnotfall erklären (man weiß nicht, wie lange die<br />
Funkanlage noch einsatzbereit ist).<br />
2. Sofort , soweit möglich und vorhanden, die Heizung der Anlagen des<br />
Luftfahrzeuges (Staurohrheizung, Vergaservorwärmung, Überziehwarnung<br />
usw.) einschalten.<br />
3. Falls möglich, die Entnahme des statischen Drucks aus dem Kabinenraum<br />
einschalten (alternate static source), um sicherzustellen, dass die Instrumente,<br />
deren Anzeige vom statischen Druck abhängen (Höhenmesser, Variometer,<br />
Geschwindigkeitsanzeige) nicht durch eine zugefrorene Einlassöffnung<br />
Fehlanzeigen haben. Bei Umschaltung auf Kabineninnendruck sind zwar auch<br />
Anzeigefehler zu erwarten, über deren Größe das Flughandbuch Auskunft gibt;<br />
diese sind jedoch so gering, dass die Anzeigen weiterhin genutzt werden<br />
können.<br />
4. Bei manchen Luftfahrzeugmustern können Auswirkungen der Filtervereisung<br />
durch Öffnen der Warmluftklappe vermieden werden. Die höhere Temperatur<br />
der dann dem Motorraum entnommenen Luft führt zwar zu einer<br />
Leistungsverringerung, die aber im Interesse der Sicherheit in Kauf genommen<br />
werden sollte.<br />
5. Sofort wärmere Luftmassen aufsuchen! Ein Abstieg in geringere Höhen ist<br />
meistens, aber nicht immer richtig und ausreichend. Eine sofortige Umkehr<br />
verhindert fast immer weitere Vereisung.<br />
6. Die Geschwindigkeit des Luftfahrzeuges muss mit besonderer<br />
Aufmerksamkeit beobachtet werden, da das Tragflächenprofil infolge der<br />
Vereisung stark verändert sein kann. Geschwindigkeitsreduzierung sollte<br />
langsam und vorsichtig erfolgen, da die aerodynamischen Grenzen des<br />
vereisten Luftfahrzeuges unbekannt sind.<br />
7. Auch das Ausfahren der Klappen kann wegen der Erhöhung des<br />
Luftwiderstandes u.U. zum Überziehen führen. Daher sollten<br />
Landeklappen möglichst nicht gesetzt werden.<br />
8. Sollten die Ruder schwergängig bzw. festgefroren sein, kann mithilfe der<br />
Trimmung und bei vielen Flugzeugmustern auch mit Veränderung der<br />
Motorleistung begrenzt um die Querachse gesteuert werden. Bei der üblichen<br />
Trimmung durch ein Hilfsruder am Höhenruder tritt bei festgefrorenem<br />
Höhenruder eine Wirkungsumkehr ein: bewegt man die Trimmklappe nach<br />
oben, kann Sie nun das Höhenruder nicht nach unten drücken und damit eine<br />
Drehung um die Querachse nach unten auslösen, sondern sie wirkt nun wie<br />
ein kleines Höhenruder und löst eine Drehung um die Querachse nach oben<br />
aus.<br />
9. Durch Drehzahländerungen oder Änderungen des Einstellwinkels bei<br />
Verstellerpropellern kann es in einigen Fällen möglich sein, den entstehenden<br />
oder schon vorhandenen Eisansatz am Propeller gering zu halten oder zu<br />
beseitigen.<br />
10. Falls Triebwerkvibrationen infolge Propellervereisung auftreten, sollte die<br />
Drehzahl reduziert werden. Dabei ist auf ausreichende Fluggeschwindigkeit zu<br />
achten.<br />
11. Durch Bewegen der Ruder kann u.U. das Zuwachsen der Ruderspalten<br />
hinausgezögernt oder verhindert werden.<br />
12. Vor Beginn der Landung muss - soweit möglich und zulässig - die volle<br />
Ausschlagfähigkeit sämtlicher Ruder überprüft werden. Dabei kann notfalls<br />
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"maßvoller" Kraftaufwand helfen, noch vereiste Ruder „loszubrechen".<br />
13. Der Landeanflug mit vereistem Luftfahrzeug sollte hoch und schnell<br />
erfolgen. Die Beendigung einer Landung jenseits des Landebahnendes<br />
mit geringer Restgeschwindigkeit wird meistens glimpflicher verlaufen<br />
als ein Überziehen ("Stall") im Anflug. Besonders bei einem vereisten<br />
Luftfahrzeug gilt: Fahrt ist das halbe Leben!<br />
14. Suchen Sie notfalls mit dem noch flugfähigen Luftfahrzeug rechtzeitig einen<br />
Notlandeplatz auf!<br />
Auswirkungen der Luftfahrzeugvereisung<br />
Vereisung des Luftfahrzeuges kann folgende Auswirkungen haben:<br />
l Veränderung der Profilkontur<br />
l Gewichtszunahme<br />
l Lastigkeitsänderung<br />
l Asymmetrie und Vibration<br />
l Sichtverlust<br />
l Blockieren der Ruder<br />
l Leistungsabfall und Triebwerkschäden<br />
l Ausfall von Anzeigen<br />
l Ausfall der Funkanlagen<br />
Veränderung der Profilkontur<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Eisansatz, insbesondere der von Raueis und Raureif, beginnt in der Regel an den<br />
Stirnflächen des Luftfahrzeuges: an der Bugspitze, an den Nasenradien der<br />
aerodynamischen Profile, an den Vorderkanten von Streben und Antennen.<br />
Gerade diese Bereiche haben eine große Bedeutung für die Aerodynamik des<br />
Luftfahrzeuges. Der Luftwiderstand nimmt stark zu.<br />
Widerstands- und Auftriebsänderung von Tragflügel- und Leitwerkprofilen hängen<br />
stark von der Form des Eisaufbaues am Nasenradius ab. Eisansatz an einem<br />
Tragflügelprofil eines typischen kleinen Privatreiseflugzeuges kann den Widerstand<br />
bis zum fünffachen des Wertes gegenüber dem eisfreien Profil anwachsen lassen,<br />
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während der maximale Auftrieb gleichzeitig um 40 % geringer werden kann. Klareis<br />
setzt sich flächig ab und überzieht schnell die gesamten Tragflächen. Der<br />
Auftriebsbeiwert des Profils nimmt also stark ab, während der Widerstandsbeiwert<br />
zunimmt. Außerdem bricht bei den durch Eisansatz beeinträchtigten Tragflügel- und<br />
Leitwerkprofilen der Auftrieb infolge der Strömungsablösung bei schon geringer<br />
Anstellwinkeländerung abrupt zusammen.<br />
Als Folge der aerodynamischen Veränderungen an den Tragflügelprofilen ergibt sich<br />
eine drastische Erhöhung der Mindestfluggeschwindigkeit und wegen reduzierter<br />
Motorleistung eine Verringerung der größten fliegbaren Horizontalgeschwindigkeit.<br />
Der Fluggeschwindigkeitsbereich wird also stark eingeengt. Es kann sogar dazu<br />
kommen, dass die Mindestgeschwindigkeit größer als die größtmögliche<br />
Horizontalgeschwindigkeit ist und daher ein sicherer Flug nur noch durch<br />
Höhenaufgabe möglich ist.<br />
Gewichtszunahme<br />
Ein Liter Eis wiegt je nach Dichte ca. 0,8 kg. Bei schwerer Vereisung können sich<br />
ohne weiteres ca. 10 kg Eis je Meter Profil- und Strebenvorderkante an dem<br />
Luftfahrzeug festsetzen. Bei kleinen Flugzeugen ist deshalb mit über 150 kg<br />
Gewichtszunahme zu rechnen. Bei einem voll beladenen Luftfahrzeug bedeutet eine<br />
derartige Gewichtszunahme zusätzlich zu den unter „Veränderung der Profilkontur"<br />
beschriebenen Beeinträchtigungen, dass das Luftfahrzeug nicht mehr stabil fliegbar<br />
ist.<br />
Lastigkeitsänderung<br />
Die größten Außenflächen an Luftfahrzeugen befinden sich meist hinter dem<br />
Schwerpunkt. Bei flächiger Vereisung (Klareis) kann das Flugzeug stark<br />
schwanzlastig werden und ist dann im Extremfall nicht mehr steuerbar.<br />
Asymmetrie und Vibration<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Gefährliche Situationen können auch dadurch entstehen, dass sich das Eis nur von<br />
einer Seite der Tragfläche löst, an der anderen Seite hingegen haften bleibt. Das<br />
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Luftfahrzeug bleibt dann nur noch oberhalb einer Geschwindigkeit um die<br />
Längsachse steuerbar, die weit über der normalen Landegeschwindigkeit liegt.<br />
Besonders unangenehm und gefährlich können Vibrationen und Schwingungen<br />
durch asymmetrischen Eisansatz an Propellerblättern und Rotoren werden. Auch<br />
vereiste Ruder können durch die Veränderung des Profils und durch die ungünstigen<br />
Massenverhältnisse zu gefährlichen Leitwerkschwingungen führen.<br />
Sichtverlust<br />
Frontscheiben gehören zu den exponiertesten vereisungsgefährdeten Bauteilen.<br />
Durch Eisansatz werden sie undurchsichtig. Obwohl die Seitenscheiben in der Regel<br />
eisfrei bleiben, ist die sicherere Flugführung dennoch in gefährlicher Weise<br />
beeinträchtigt. Besonders schwerwiegend ist die durch den Sichtverlust<br />
hervorgerufene Gefahr der räumlichen Desorientierung des Luftfahrzeugführers.<br />
Blockieren der Ruder<br />
Ruderspalte sind Unstetigkeitsstellen im Strömungsverlauf, die bezüglich der<br />
Vereisung eine ähnliche Wirkung haben wie Vorderkanten. Halten sich<br />
Luftfahrzeuge längere Zeit in Vereisungsbedingungen auf, können die Ruderspalte<br />
durch Eisansatz zuwachsen und die Ruder blockieren, was die Steuerbarkeit<br />
zumindest stark einschränkt.<br />
Leistungsabfall und Triebwerkschäden<br />
Unter Vereisungsbedingungen erhöht sich die Wahrscheinlichkeit dafür, dass bei<br />
Kolbenmotoren auch Vergaservereisung auftritt und dass der Luftfilter durch<br />
Eisansatz undurchlässig wird. Dies kann zu Leistungsabfall oder gar Motorstillstand<br />
führen. Aber auch Turbinen- und Propellerturbinentriebwerke können<br />
Leistungseinbußen erleiden, wenn Eisansatz am Lufteinlauf die<br />
Strömungsverhältnisse stört. Weiter kann es dann zu schweren Triebwerkschäden<br />
kommen, wenn abplatzende Eisstücke angesaugt werden und den Fan oder den<br />
Kompressor beschädigen.<br />
Ausfall von Anzeigen<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Die Anzeige aller Instrumente, die von der Außenluft umströmte Sensoren benutzen,<br />
ist durch Vereisung gefährdet. Dazu gehören:<br />
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l Stau- und Statik-Instrumente wie Fahrtmesser, Höhenmesser und Variometer<br />
l Überziehwarnanlagen und Anstellwinkelanzeigen<br />
Da im Vereisungsfall die augenblickliche Anzeige „einfriert", ist der<br />
Instrumentenausfall vom Luftfahrzeugführer kaum festzustellen, wenn er nicht auf<br />
kleine Unregelmäßigkeiten und ungewohnte Anzeigen achtet.<br />
Ausfall der Funkanlagen<br />
Bei den Funkanlagen sind die Antennen gefährdet. Durch starken Eisansatz kann<br />
z.B. die ADF-Antenne durch Gewichtsüberlastung und zu hohen Widerstand<br />
abgerissen werden. Ein Eismantel auf den Antennen für die VOR-Empfänger und<br />
Sprechfunkgeräte kann derart dämpfend wirken, dass diese Anlagen unbenutzbar<br />
werden. Bei starker Vereisung der Radarantennenabdeckung ist auch ein<br />
verrauschtes und damit unbrauchbares Wetterradarbild zu erwarten.<br />
F-VB-099 Wie hat sich ein Luftfahrzeugführer zu verhalten, der in eine Vereisungszone<br />
geraten ist?<br />
A) Sofort notlanden<br />
B) Vereisungszone so schnell wie möglich verlassen<br />
C)<br />
Mit erhöhter Geschwindigkeit fliegen, um durch die Reibungswärme das Eis<br />
abzuschmelzen<br />
D) Fluggeschwindigkeit verringern<br />
Erklärung zu Frage F-VB-099<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Die Zone mit Vereisungsbedingungen ist so schnell wie möglich zu verlassen!<br />
Ursachen für Vereisung von Luftfahrzeugen<br />
Wenn in einer Luftmasse überkühlte Wassertropfen vorkommen (d.h. die<br />
Temperatur liegt unterhalb von 0°C), gehen diese schlagartig in den Eiszustand<br />
über, wenn sie auf ein Luftfahrzeug aufprallen und frieren an der<br />
Luftfahrzeugoberfläche fest. Das Luftfahrzeug vereist.<br />
Die Vereisungsgefahr hängt von folgenden Faktoren ab:<br />
1. vom Flüssigwassergehalt der Wolken,<br />
2. von der Temperatur des unterkühlten Wassers,<br />
3. von der Aufenthaltsdauer unter Vereisungsbedingungen.<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Der Flüssigwassergehalt der Wolken bestimmt zusammen mit der Temperatur<br />
Größe und Anzahl der vorhandenen unterkühlten Wassertropfen und damit auch das<br />
"Bombardement", dem die gefährdeten Luftfahrzeugteile ausgesetzt sind. Hiervon<br />
wiederum hängt die Geschwindigkeit des Eisaufbaues ab. Deshalb wird vom<br />
Deutschen Wetterdienst auch eine Warnung vor Vereisung aufgrund des<br />
Flüssigwassergehaltes und der Temperaturverhältnisse in den Wolken<br />
ausgesprochen.<br />
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Arten der Luftfahrzeugvereisung und deren Entstehung<br />
Raureif<br />
Raureif ist die Bezeichnung für Ablagerungen von Wasserdampf in Form feinster<br />
Eiskristalle an Gegenständen bei Frost. Raureif entsteht bei winterlichen<br />
Minustemperaturen, wenn stark unterkühlter Wasserdampf auf feste Gegenstände<br />
triff und durch die damit verbundene Erschütterung dort sofort gefriert. An diesen<br />
Gegenständen bilden sich feine Eiskristalle. Den direkten Übergang vom<br />
gasförmigen in den festen Aggregatzustand des Wassers nennt man Resublimation,<br />
manchmal auch - ein wenig ungenau einfach Sublimation (Sublimation bezeichnet<br />
eigentlich den umgekehrten Prozess, also den direkten Übergang vom festen in den<br />
gasförmigen Zustand).<br />
Raureif kann sich auf am Boden stehenden Luftfahrzeugen bilden. Er kann aber<br />
auch im Fluge in wolkenfreier Luft entstehen und sich bevorzugt an den<br />
angeströmten Bauteilen des Luftfahrzeuges ablagern.<br />
Klareis<br />
Beim Übergang des Wassers vom flüssigen in den festen Zustand wird<br />
Gefrierwärme frei. Wenn die unterkühlten Wassertropfen eine Temperatur haben,<br />
die nicht zu weit vom Gefrierpunkt entfernt liegt (ca. 0°C bis -10°C), sorgt diese<br />
freiwerdende Wärmemenge dafür, dass nicht das gesamte Wasser beim Aufschlag<br />
auf das Luftfahrzeug sofort zu Eis erstarrt. Ein Teil des Wassers kann sich vor dem<br />
Gefrieren flächig an das Luftfahrzeug anlegen und haftet deshalb sehr gut. Wenn<br />
sich die Luftfahrzeug-Vereisung in diesem Temperaturbereich Schicht für Schicht<br />
aufbaut, entsteht so genanntes „Klareis" (clear ice).<br />
Klareis überzieht größere Flächen des Luftfahrzeuges, z. B. die Tragflächen. Daher<br />
führt es zu Profilveränderung und damit zur Verringerung des Auftriebs und zu<br />
Erhöhung des Gewichtes. Bewegliche Teile wie Querruder und Höhenruder können<br />
festfrieren.<br />
Raueis<br />
Bei Temperaturen unter –10°C reicht die beim Übergang der unterkühlten<br />
Wassertropfen in den festen Zustand freiwerdende Wärmemenge nicht mehr aus,<br />
einen Teil des Wassers beim Aufschlag auf das Luftfahrzeug flüssig zu halten. Die<br />
entstehenden Eisteilchen haben nur eine kleine Haftoberfläche. Es bildet sich dann<br />
das sogenannte „Raueis" (rime ice) aus, das sich in der Regel nur an den<br />
aerodynamischen Vorderkanten des Luftfahrzeugs ansetzt und damit zu starken<br />
Profilveränderungen führt.<br />
Die Merkmale von Raueis und Klareis sind in der folgenden Tabelle wiedergegeben.<br />
Aus ihr ergibt sich für das Luftfahrzeug die vergleichsweise größere Gefährdung<br />
durch Klareisbildung, d.h. bei Flügen unter Vereisungsbedingungen im<br />
Temperaturbereich von 0°C bis –10°C.<br />
Raueis (rime ice) Klareis (clear ice)<br />
Oberfläche rau, bizarr glatt, glasig<br />
Aussehen bei Draufsicht weiß dunkel, nass<br />
Durchsicht undurchsichtig durchsichtig, aber trüb<br />
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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
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Unterkühlung stark gering<br />
Entstehung durch kleine Tropfen durch große Tropfen<br />
Temperaturbereich (hauptsächlich) unter -10°C zwischen 0°C und -10°C<br />
Haftfähigkeit gering sehr gut<br />
Festigkeit spröde zäh, sehr fest<br />
Wachstum luvwärts Flächen überziehend<br />
Vereisungsbedingungen<br />
Je länger sich ein Luftfahrzeug ungeschützt in Vereisungsbedingungen aufhält, um<br />
so dicker wird die Eisschicht an den gefährdeten Stellen. Die Vereisungsgefahr<br />
steigt mit zunehmender Verweilzeit. Auch Luftfahrzeugen mit einer<br />
Vereisungsschutzanlage ist es nicht immer möglich, beliebig lange in<br />
Vereisungsbedingungen zu betrieben zu werden.<br />
Vereisung entsteht unter den im Folgenden beschriebenen Bedingungen:<br />
l Am häufigsten tritt Vereisung beim Flug durch Wolken auf, in denen<br />
unterkühlter Wasserdampf vorhanden ist. Das Eis schlägt sich als Klareis oder<br />
Raueis am Luftfahrzeug nieder.<br />
l Fällt aus einer aufgleitenden Warmfront Regen in darunter liegende Kaltluft,<br />
deren Temperatur weniger als 0°C beträgt, werden die ausfallenden<br />
Regentropfen unterkühlt. Beim Auftreffen auf das Luftfahrzeug bildet sich<br />
sofort Klareis.<br />
l Nach einem längeren Flug in größeren Höhen und damit niedriger Temperatur<br />
sind die nicht beheizten Teile des Luftfahrzeuges stark ausgekühlt. Beim<br />
Abstieg in wärmere, feuchte Luftschichten gefriert der Wasserdampf an den<br />
kalten Luftfahrzeugteilen - es baut sich eine Eisschicht auf, obwohl u.U. keine<br />
Wolken sichtbar sind und die Außentemperatur über 0°C liegt. Da der Kraftstoff<br />
bei Tanks in den Flügeln oft die größte unterkühlte Masse ist, wird Eis am<br />
ehesten im Bereich der Tanks entstehen und sich dort am längsten halten.<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-098<br />
F-VB-101 Welche aerodynamischen Größen ändern sich bei Klareisansatz?<br />
A) Auftriebsbeiwert nimmt ab, Widerstandsbeiwert nimmt zu<br />
B) Masse des Flugzeuges nimmt zu, Eigengeschwindigkeit (TAS) nimmt zu<br />
C) Überziehgeschwindigkeit nimmt zu, Widerstand nimmt ab<br />
D) Auftriebsbeiwert nimmt zu, Widerstandsbeiwert nimmt ab<br />
Erklärung zu Frage F-VB-101<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-098<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-099<br />
F-VB-102 Die größte Gefahr bei der Vereisung eines Tragflügels durch Raueis liegt in der<br />
A) Verschlechterung der Rudereigenschaften.<br />
B) Massenzunahme.<br />
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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
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C) Profilveränderung.<br />
D) Einstellwinkelveränderung.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-102<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-098<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-099<br />
F-VB-131 Wie verhält sich der Wind, wenn sich ein Gewitter entwickelt? Er weht in<br />
A) konstanter Richtung und Stärke.<br />
B) variabler Richtung und Stärke.<br />
C) variabler Richtung und konstanter Stärke.<br />
D) konstanter Richtung und variabler Stärke.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-131<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Bei der Bildung eines Gewitters weht der Wind mit variabler Stärke aus<br />
unterschiedlichen Richtungen.<br />
Lebenslauf eines Gewitters<br />
Der Lebenslauf eines Gewitters besteht aus folgenden Stadien:<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
1. Aufbaustadium<br />
Starke Aufwärtsströmungen führen bei feuchtlabilem Temperaturgradienten<br />
und genügend Feuchtigkeitsnachschub von unten zur Bildung immer<br />
mächtiger und umfangreicher werdender Quellwolken, die an der Obergrenze<br />
dicht beieinander liegende Quellkuppen ausbilden (Cumulus-Congestus,<br />
blumenkohlartig). Im Inneren der Wolke herrschen nur Aufwinde, deren Stärke<br />
vom Rand zur Mitte und von der Untergrenze zur Obergrenze zunimmt. Wegen<br />
der Stärke dieser Aufwinde bleibt die Tröpfchengröße noch gering und es<br />
fallen keine Niederschläge aus. Am Ende des Aufbaustadiums haben sich<br />
Wolkenmassive von mehreren Kilometern vertikaler Mächtigkeit und einem<br />
Durchmesser von 10 bis 15 km entwickelt.<br />
2. Reifestadium<br />
Im Reifestadium reicht die Obergrenze der Cumulonimbus-Wolken bis an den<br />
Rand der Troposphäre, an die Tropopause (diese liegt im Sommer in<br />
Mitteleuropa in einer Höhe zwischen 10 und 13 km). Hier herrschen<br />
Temperaturen von -40°C bis -60°C, daher ist der obere Teil der Wolke eine<br />
Eiswolke. Die Wolke breitet sich an der Tropopause pilzartig aus. Im inneren<br />
der Wolke gibt es nun mehrere Aufwindschlote mit Aufwindgeschwindigkeiten<br />
von 10 m/s bis 40 m/s, in denen die Wassertropen nach oben geblasen<br />
werden und zu Graupel und Hagel anwachsen. Oben angekommen, fallen sie<br />
wegen ihres großen Gewichts neben dem Schlot herab. Hagel erreicht daher<br />
die Erdoberfläche stets in einem relativ schmalem Streifen. Eiskristalle, die<br />
sich erst im oberen Teil der Wolke entwickelt haben, bleiben kleiner und<br />
werden vom Aufwind über einen größeren Bereich verteilt. Aus ihnen entsteht<br />
schauerartiger Niederschlag. Neben den Aufwindschloten liegen Abwindzonen<br />
mit Abwindgeschwindigkeiten von bis zu 30 m/s.<br />
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Im Reifestadium entstehen elektrische Entladungen, die als Blitze sichtbar sind<br />
und durch die starke, explosionsartige Aufheizung der umgebenden<br />
Luftmassen Donner erzeugen. Ursache ist die Ionisierung der Luft durch<br />
Reibung in den starken Auf- und Abwindfeldern.<br />
3. Auflösungsstadium<br />
Das Auflösungsstadium wird erreicht, wenn sich die Abwindzonen über die<br />
gesamte Gewitterwolke ausgedehnt haben. Die heftigen Schauer gehen in<br />
leichteren Dauerniederschlag über und führen zum Ausregnen der Wolke,<br />
wodurch die Wolke aufgelöst wird, wenn keine neue Feuchtigkeit nachkommt.<br />
Gewitterbö<br />
Gewitterwolken werden durch ihre große vertikale Ausdehnung vornehmlich von<br />
Höhenströmungen fortbewegt. Da die Windgeschwindigkeit in großen Höhen meist<br />
größer ist als weiter unten, wird die Wolke asymmetrisch. Aus der in Zugrichtung<br />
gelegenen Vorderseite wird die am Boden aufgeheizte Luft angesaugt: der<br />
Bodenwind weht auf das Gewitter zu. Durch den Schmelzvorgang des<br />
herabfallenden Eisniederschlages in Höhe der Nullgradgrenze wird der Wolke<br />
Wärme entzogen. Das dadurch entstehende Kaltluftpaket sinkt zu Boden und ist die<br />
Ursache der Gewitterbö, die vor dem Eintreffen des Gewitters häufig als Böenwalze<br />
ausgeprägt ist.<br />
Gewitterbildung und Gewittertypen<br />
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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
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Voraussetzung für jede Art von Gewitterbildung ist eine hochreichende, feuchtlabile<br />
Luftschichtung. Wenn der Temperaturgradient größer als der feuchtadiabatische<br />
Temperaturgradient (ca. 0,6°/100 m) ist, ist die Temperatur der aufsteigenden Luft<br />
stets größer als die der umgebenden Luftmasse. Der Aufstieg wird daher nicht<br />
thermisch begrenzt - es können sich Cumulonimbus-Wolken, also Gewitterwolken<br />
ausbilden.<br />
Gewitterwolken können also prinzipiell dann entstehen, wenn die Atmosphäre<br />
(genauer: die Troposphäre) hinreichend labil geschichtet ist, so dass vertikale<br />
Umlagerungen begünstigt werden und wenn genügend Feuchte vorhanden ist. Das<br />
alleinige Vorhandensein einer labilen Schichtung der Atmosphäre reicht aber nicht<br />
aus, um Gewitter auszulösen. Es müssen entweder eine ausreichend hohe<br />
Temperatur am Boden, die sogenannte Auslösetemperatur oder eine erzwungene<br />
Hebung bodennaher Luftpakete hinzukommen. Je nach der Ursache für die Hebung<br />
der Luftmassen unterscheidet man die folgenden Gewittertypen:<br />
1. Sonneneinstrahlung heizt die Luft auf und diese beginnt aufzusteigen. Dieser<br />
Vorgang wird als thermische Konvektion bezeichnet. Es entstehen lokale<br />
Wärmegewitter, die auch als Luftmassengewitter bezeichnet werden. Eine<br />
Gewitterzelle mit einer Ausdehnung von einigen Kilometern hat eine<br />
Gesamtlebensdauer von ca. 1 Stunde, wovon während 15 - 30 Minuten<br />
Blitzaktivität zu beobachten ist. Luftmassengewitter entstehen vorwiegend am<br />
späten Nachmittag oder Abend, wenn sich die Luftmassen bei starker<br />
Sonneneinstrahlung während des Vormittags und frühen Nachmittags<br />
genügend aufgeheizt haben.<br />
2. Hereindringende Kaltluftmassen (schwerer als die warme feuchte Luft)- z.B.<br />
Kaltfronten, schieben sich wie ein Keil unter feuchte Luft und heben diese an -<br />
dies führt zu großräumig ausgedehnten Frontgewittern. Frontgewitter bestehen<br />
aus einer Reihe von Gewitterzellen entlang der Kaltfront. Sie können zu jeder<br />
Tages- und Nachtzeit auftreten.<br />
3. Bei orographischen Gewittern werden feuchte Luftmassen angehoben, weil sie<br />
durch Wind über ansteigendes Gelände transportiert werden und sich durch<br />
den Geländeanstieg zwangsweise heben und entsprechend abkühlen.<br />
Bei außergewöhnlich kräftigen vertikalen Umlagerungen - wie sie z.B. bei sehr<br />
starker Erwärmung einer Luftmasse durch intensive Sonneneinstrahlung entstehen<br />
können, erfahren einzelne Gewitterzellen einen Selbstverstärkungsprozess. Es<br />
können sich langlebige Gewitterzellenkomplexe ausbilden, die zu Unwettern<br />
(Schwergewitter) auswachsen. Die Wolkenobergrenzen solcher Gewitter liegen<br />
direkt im Niveau der Tropopause, d.h. in Mitteleuropa in etwa 10-13 km bzw. 30.000<br />
- 40.000 ft Höhe.<br />
F-VB-132 Welches ist die größte Gefahr, die von einem Gewitter ausgeht?<br />
A) Druckanstieg<br />
B) Temperaturzunahme<br />
C) Nieselregen<br />
D) Turbulenz<br />
Erklärung zu Frage F-VB-132<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Je nach Reifestadium gibt es innerhalb einer Gewitterzelle sehr starke Auf- und<br />
Abwindzonen, die eine große Gefahr für ein Luftfahrzeug darstellen. Auch die oft<br />
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
vorgelagerte Böenwalze ist mit starker und gefährlicher Turbulenz verbunden.<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-131<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-131<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-131<br />
F-VB-133 Worauf ist die verringerte Flugsicht beim Unterfliegen eines Gewitters<br />
zurückzuführen? Auf<br />
A) Dunst<br />
B) Blendung durch Blitz<br />
C) starke Niederschläge<br />
D) statische Entladung auf den Cockpit-Frontscheiben<br />
Erklärung zu Frage F-VB-133<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
Beim Unterfliegen eines Gewitters gerät man in Gebiete mit starkem<br />
Schauerniederschlag, wodurch die Flugsicht erheblich beeinträchtigt wird.<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-131<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-131<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-131<br />
F-VB-134 Welche der folgenden Wettererscheinungen, die im Zusammenhang mit Gewittern<br />
auftreten können, stellt die größte Gefahr dar?<br />
A) Temperaturrückgang<br />
B) Hagel<br />
C) Druckabfall<br />
D) Regenschauer<br />
Erklärung zu Frage F-VB-134<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Von den aufgeführten Wettererscheinungen stellt Hagel die größte Gefahr dar.<br />
Gefahren durch Hagel<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Beim Auftreffen von Hagelkörnern auf das Flugzeug können Beulen an Tragflächen<br />
und Zelle entstehen. Sie können sich am Luftfahrzeug festsetzen und zur Vereisung<br />
führen. Außerdem wird die Flugsicht durch Hagel erheblich beeinträchtigt.<br />
Daher ist ein Einflug in Hagelschauer unbedingt zu vermeiden. Wird versehentlich<br />
eingeflogen, ist der Hagelschauer so schnell wie möglich zu verlassen. Um die<br />
schädlichen Auswirkungen beim Auftreffen der Hagelkörner auf das Flugzeug zu<br />
reduzieren, ist die Geschwindigkeit zurückzunehmen. Die Vergaservorwärmung wird<br />
dann eingeschaltet, weil im Teillastbetrieb besonders häufig Vergaservereisung<br />
auftritt.<br />
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
F-VB-135 Welches der nachstehenden Instrumente wird durch Blitzschlag beeinflusst?<br />
A) Höhenmesser<br />
B) Künstlicher Horizont<br />
C) Kurskreisel<br />
D) Magnetkompass<br />
Erklärung zu Frage F-VB-135<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
Auswirkungen von Blitzeinschlag in Luftfahrzeuge<br />
Flugzeuge wirken wie faradaysche Käfige. Dies sind geschlossene Räume oder<br />
Körper, die mit einem Metallgitter bzw. flächigem Metall ummantelt sind. Die<br />
Ummantelung schirmt das Innere von einem außen befindlichen elektrischen Feld<br />
ab.<br />
Ein in der Luft befindliches Flugzeug aus Metall ist im Prinzip vor Blitzschaden<br />
geschützt. Schlägt ein Blitz in ein Flugzeug ein, passiert den Insassen nichts. Sie<br />
können aber vom Blitz geblendet werden, und es kann ein Schock eintreten oder<br />
das Gehör geschädigt werden, weil ein Blitzeinschlag mit einem sehr lauten Knall<br />
verbunden ist. Beschädigungen am Luftfahrzeug können trotzdem auftreten. So<br />
kann ein Blitz Antennen zerstören. Über Leitungen wie Antennen oder Steuerseile<br />
gelangt elektrische Energie ins Innere des Luftfahrzeuges und kann dort Schäden<br />
anrichten, z.B. die elektrischen Anlagen ganz oder teilweise zerstören.<br />
Daher muss mit Ausfall aller elektrisch betriebenen Geräte wie Funk- und<br />
Navigationsanlagen und Wendezeiger sowie des Magnetkompasses gerechnet<br />
werden (der Magnetkompass kann ausfallen, weil durch die starken Ströme beim<br />
Blitzeinschlag Flugzeugbauteile aus Metall magnetisiert werden können und damit<br />
die Anzeige des Magnetkompasses unbrauchbar machen). Der Motor sollte in der<br />
Regel weiter laufen, und auch die Geräte, die den Außendruck (Staudruck und<br />
statischen Druck) nutzen (Höhenmesser, Variometer und Geschwindigkeitsmesser)<br />
funktionieren weiterhin.<br />
Segelflugzeuge aus Kunststoff stellen dagegen keine faradayschen Käfige dar, auch<br />
wenn der Kunststoff durch Kohlefasern verstärkt ist, die ja auch elektrisch leitend<br />
sind, denn die Kohlefasern sind nicht so leitend miteinander verbunden, dass ein<br />
geschlossener Käfig entsteht. Solche Flugzeuge können durch Blitzeinschlag<br />
erheblich beschädigt werden.<br />
F-VB-138 Bei einer Außenlandung ist insbesondere zu beachten, dass<br />
A) der Entschluss zur Außenlandung in mindestens 200 m Höhe getroffen wird.<br />
B) das Landefeld unbedingt in der Nähe einer Ortschaft liegt.<br />
C) die Entscheidung zur Außenlandung rechtzeitig erfolgt.<br />
D) gute Zufahrtswege vorhanden sind.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-138<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
Außenlandungen<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Die Entscheidung zu einer Außenlandung muss rechtzeitig getroffen werden, damit<br />
noch genügend Zeit verbleibt, einen geeigneten Landeplatz auszuwählen und die<br />
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Landung vorzubereiten. Wird die Entscheidung zu spät getroffen, steigt das<br />
Unfallrisiko, weil zu wenig Zeit bleibt, ein geeignetes Landefeld auszuwählen und<br />
den Landeanflug zu planen. Es wäre falscher Ehrgeiz, in zu niedriger Höhe noch auf<br />
Thermik zu hoffen, um am eigenen Flugvorhaben noch weiter festhalten zu können.<br />
Dadurch werden der Pilot und andere in Gefahr gebracht!<br />
Bei der Auswahl des Geländes ist zu prüfen, ob sich Hindernisse wie Bäume,<br />
Masten, Freileitungen oder Hochspannungsleitungen in der Anflugrichtung oder wie<br />
Gräben und Zäune am Boden befinden. Bei noch ausreichender Höhe oder<br />
vorhandener Motorleistung sollte dies durch Überfliegen des Geländes geschehen.<br />
Ein großes, freies Gelände wie z.B. ein abgeerntetes Getreidefeld, das in<br />
Windrichtung liegt, eignet sich für eine Außenlandung im Allgemeinen besonders<br />
gut, weil hier in der Regel keine Gräben oder Zäune vorkommen, die man beim<br />
Anflug auf eine Wiese leicht übersehen kann. Frisch gepflügter Acker ist weniger gut<br />
geeignet, weil die Ackerfurchen das Ausrollen behindern.<br />
Felder mit hohem Getreide oder anderem hohen Bewuchs sind möglichst zu<br />
vermeiden. Rapsfelder sind ungeeignet, weil sich der Raps leicht am Fahrwerk<br />
verhakt und so zum Sturz auf den Kopf führt. Ist eine Landung auf einer Oberfläche<br />
mit hohem Bewuchs unvermeidbar, wird die Oberfläche des Bewuchses als Boden<br />
angenommen und mit Mindestgeschwindigkeit gegen den Wind aufgesetzt. Dabei<br />
wird auf die Querlage geachtet, um einseitige Berührung mit dem Bewuchs zu<br />
vermeiden.<br />
Bei Flugzeugen mit Einziehfahrwerk kann es je nach den örtlichen Verhältnissen<br />
sinnvoll sein, das Fahrwerk nicht auszufahren, z.B. bei Landungen auf<br />
Wasseroberflächen oder auf Flächen mit hohem Bewuchs.<br />
Eine gute Landung steht und fällt mit der richtigen Einteilung des Anfluges. Dies gilt<br />
insbesondere für Außenlandungen. Dabei wird oft aus Angst, die vorgesehene<br />
Landestrecke nicht zu erreichen, der Fehler gemacht, zu hoch anzufliegen. Man teilt<br />
auch Außenlandungen wie eine Platzrunde ein. Im Gegenanflug wird die<br />
Landestrecke nochmals auf eventuelle Hindernisse oder sonstige Besonderheiten<br />
hin überprüft.<br />
Stellt ein Flugzeugführer im Gleitflug (wenn keine Motorleistung zur Verfügung steht)<br />
im Endanflug fest, dass eine Hochspannungsleitung quer zu seiner Flugrichtung<br />
verläuft und weder risikoloses Ausweichen noch sicheres Überfliegen möglich,<br />
unterfliegt er die Hochspannungsleitung, obwohl dies ansonsten streng verboten ist.<br />
Beim Rollen nach einer Außenlandung auf sehr unebenem Gelände besteht die<br />
Gefahr, dass das Flugzeug einen Kopfstand macht, weil sich das Fahrwerk verhakt<br />
oder dass die Rumpfspitze gegen eine Bodenwelle stößt. Man setzt daher mit<br />
Mindestgeschwindigkeit auf und zieht das Höhenruder bis zum Stillstand. Die<br />
Radbremsen werden mit Gefühl betätigt. Dennoch können Fahrwerk, Propeller oder<br />
andere Teile des Luftfahrzeuges beschädigt werden. Daher ist das Luftfahrzeug<br />
nach einer solchen Landung eingehend auf Beschädigungen zu untersuchen.<br />
Wenn ein Zusammenstoß mit einem Hindernis am Boden unvermeidbar ist, versucht<br />
man, die Rumpfspitze am Hindernis vorbei zu steuern, da die Tragflächen leichter<br />
deformierbar sind als der Rumpf und daher viel Energie aufnehmen können.<br />
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Dadurch wird der Aufprall besser abgefedert als wenn der Rumpf mit dem Hindernis<br />
kollidierte.<br />
Erkennt man, dass die einzige erreichbare Landestrecke für das Ausrollen zu kurz<br />
ist, setzt man unter Ausnutzung aller Landehilfen mit Mindestgeschwindigkeit auf.<br />
Falls dies die Bauart des Flugzeuges erlaubt, kann man vor Kollision mit<br />
Hindernissen am Bahnende einen Ringelpietz versuchen, indem man ein Flügelende<br />
zur Bodenberührung bringt und dabei leicht andrückt, um das Rumpfende<br />
anzuheben bzw. zu entlasten. Das Flugzeug macht eine Drehung um die Hochachse<br />
und weicht so dem Bahnende aus.<br />
Bei einer Außenlandung in bergigem Gelände landet man wenn irgend möglich<br />
unabhängig von der Windrichtung hangaufwärts, da durch das ansteigende Gelände<br />
die Rollstrecke verkürzt wird und man dieses während des Anfluges besser<br />
übersehen kann als bei einem Anflug in Richtung hangabwärts. Es ist mit<br />
Leeabwinden und Verwirbelungen zu rechnen. Daher wird mit erhöhter<br />
Geschwindigkeit angeflogen.<br />
F-VB-139 Nach einer Außenlandung auf einem sehr unebenen Gelände ist<br />
A) nichts weiter zu veranlassen.<br />
B) eine Störungsmeldung abzugeben.<br />
C) das Fahrwerk zu untersuchen.<br />
D) das Luftfahrzeug eingehend auf mögliche Beschädigungen zu untersuchen.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-139<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />
F-VB-140 Welches der nachstehenden Gelände ist für Außenlandungen im Allgemeinen<br />
besonders geeignet?<br />
A) Acker, frisch gepflügt<br />
B) Getreidefeld<br />
C) Wiese<br />
D) Abgeerntetes Getreidefeld<br />
Erklärung zu Frage F-VB-140<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />
F-VB-141 Beim Flugbetrieb auf Flugplätzen mit hohem Grasbewuchs<br />
A) erhöht sich die Unfallgefahr erheblich.<br />
B) dürfen nur Schulterdecker eingesetzt werden.<br />
C) verkürzt sich die Startrollstrecke im Flugzeugschleppstart.<br />
D) dürfen nur Windenstarts durchgeführt werden.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-141<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Durch hohen Grasbewuchs steigt die Unfallgefahr beim Starten und Landen<br />
erheblich an. Das Gras behindert ein gleichmäßiges Rollen, kann vom Propeller<br />
erfasst werden und diesen beschädigen, es kann Luftfilter verstopfen und dadurch<br />
die Motorleistung verringern u.s.w.<br />
F-VB-144 In der Nähe von Funknavigationsanlagen hat der Luftfahrzeugführer mit<br />
verstärktem Flugverkehrsaufkommen von<br />
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
A) Verkehrsflugzeugen unter Sichtflugbedingungen<br />
B) Flugzeugen der Allgemeinen Luftfahrt unter Instrumentenflugbedingungen<br />
C) militärischen Hubschraubern<br />
Verkehrsflugzeugen unter Instrumentenflugbedingungen, Flugzeugen der Allgemeinen<br />
D)<br />
Luftfahrt unter Sichtflugbedingungen und militärischen Luftfahrzeugen<br />
zu rechnen.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-144<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
An Funknavigationsanlagen nähern sich alle Luftfahrzeuge, die diese anfliegen.<br />
Daher ist in der Umgebung dieser Anlagen mit verstärktem Flugaufkommen aller<br />
Arten von Luftfahrzeugen zu rechnen, die diese zur Navigation nutzen können,<br />
unabhängig davon, nach welchen Flugregeln (Sichtflug oder Instrumentenflug) sie<br />
fliegen und ob sie der allgemeinen, zivilen oder militärischen Luftfahrt angehören.<br />
An Funknavigationsanlagen in der Nähe von Verkehrsflughäfen ist insbesondere mit<br />
IFR-Verkehr in niedrigen Flughöhen zu rechnen.<br />
F-VB-145 Im militärischen Tieffluggebiet ist mit vermehrten Tiefflügen von Militärflugzeugen<br />
zu rechnen. Der Luftfahrzeugführer<br />
gibt sich immer bei Annäherung von Strahlflugzeugen durch auffällige Flugbewegungen<br />
A)<br />
zu erkennen.<br />
führt verstärke Luftraumbeobachtung durch und verlässt dieses Gebiet so schnell wie<br />
B)<br />
möglich.<br />
C) setzt seinen Flug normal fort, da Militärflugzeuge ausweichen.<br />
D) führt eine Außenlandung durch, da er sich in einem Sperrgebiet befindet.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-145<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
In militärischen Tieffluggebieten ist verstärke Luftraumbeobachtung mit absoluter<br />
Konzentration erforderlich. Nach dem Erkennen eines Jets verbleibt nur eine sehr<br />
geringe Zeit für ein Ausweichmanöver, das sofort eingeleitet werden muss. Man<br />
verlässt diese Gebiete so schnell wie möglich.<br />
Nachrichten für Luftfahrer (NfL) I-88/00<br />
Tiefflüge mit militärischen Strahl- und Transportflugzeugen<br />
1. Allgemeines<br />
Tiefflüge mit militärischen Strahl- und Transportflugzeugen werden<br />
überwiegend nach VFR durchgeführt. Sie sind über dem Hoheitsgebiet der<br />
Bundesrepublik Deutschland in der Regel nicht an feste Strecken und Höhen<br />
gebunden. Sie finden im allgemeinen an Werktagen statt. Es wird, sofern<br />
Tageszeit und Wetter es zulassen, überwiegend der Luftraum unterhalb 2000<br />
ft GND genutzt.<br />
2. Militärische Tiefflüge nach VMC am Tage<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Diese Flüge werden in der Regel in dem Höhenband von 1000 ft bis 2000<br />
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
ft GND durchgeführt:<br />
¡ während der militärischen Tagtiefflugbetriebszeiten Mon - Fri EXC HOL<br />
SR-30, jedoch nicht von 0600 (0500), bis SS+30, jedoch nicht nach 1600<br />
(1500)<br />
¡ im unkontrollierten Luftraum (Klasse G) bei einer Mindestsicht von 5 km<br />
und 500 ft Mindestabstand von Wolken<br />
¡ im kontrollierten Luftraum (Klasse E) sowie im unkontrollierten Luftraum<br />
(Klasse F) nach den hier jeweils geltenden Sichtflugregeln<br />
¡ Außerhalb der Tagtiefflugbetriebszeiten, jedoch nicht nachts, werden<br />
VFR-Flüge mit militärischen Strahlfugzeugen in einer Mindesthöhe von<br />
1500 ft GND durchgeführt.<br />
Im geringen Umfang werden VFR-Flüge mit militärischen<br />
Strahlflugzeugen auch unterhalb 1000 ft GND durchgeführt:<br />
¡ in einer Mindestflughöhe von 500 ft GND.<br />
¡ in einer Mindestflughöhe von 250 ft GND in den in der ICAO-<br />
Luftfahrtkarte veröffentlichten 250 ft -Tieffluggebieten, und zwar:<br />
n montags im Tieffluggebiet 1, Blätter Hamburg/ Hannover<br />
n dienstags im Tieffluggebiet 2, Blatt Hannover<br />
n mittwochs im Tieffluggebiet 3, Blätter Hannover/ Frankfurt<br />
n donnerstags im Tieffluggebiet 5, Blätter Hamburg/ Hannover<br />
n freitags im Tieffluggebiet 6, Blatt Hamburg<br />
n bis auf weiteres werden die Tieffluggebiete 7/ 8 nicht genutzt zu<br />
folgenden Tageszeiten:<br />
n 0800 (0700) - 1130 (1030)<br />
n 1230 (1130) - 1600 (1500)<br />
Weitere räumliche und zeitliche Abweichungen mit vermehrten<br />
Tiefflugaktivitäten sind insbesondere im Zusammenhang mit Übungen möglich<br />
und werden in den Nachrichten für Luftfahrer, im Luftfahrthandbuch und im<br />
VFR-Bulletin veröffentlicht.<br />
Sicherheitsempfehlung<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Sofern nach Wetterlage und Tageszeit mit VFR-Flügen militärischer<br />
Strahlflugzeuge zu rechnen ist, wird den zivilen Luftfahrzeugführern, die einen<br />
Flug nach Sichtflugregeln planen, empfohlen:<br />
¡ bei An- und Abflügen zu/ von Landeplätzen, Segelfluggeländen sowie<br />
Geländen, auf denen Außenstarts und -landungen mit Hängegleitern und<br />
Gleitsegeln stattfinden, ist das Höhenband 500 ft bis 2000 ft GND so<br />
schnell wie möglich zu durchfliegen.<br />
3. IFR/ VFR-Flüge mit militärischen Strahl- und Transportflugzeugen bei<br />
Nacht<br />
Diese Flüge werden grundsätzlich im Nachttiefflugsystem durchgeführt:<br />
¡ Mon - Thu SS+30 - 2300 (2200) EXC HOL. In begründeten Einzelfällen<br />
kann das Nachttiefflugsystem auch außerhalb dieser Zeiten aktiviert<br />
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werden. Die wird mit Notam bekannt gemacht.<br />
¡ als Geländefolgeflüge in 1000 ft GND und/ oder<br />
¡ in festgelegten Flughöhen (siehe Streckenkarte "Unterer Luftraum" -<br />
Nachttiefflugstrecken). Mögliche Streckenänderungen werden mit<br />
NOTAM veröffentlicht.<br />
¡ bei allen Wetterverhältnissen.<br />
Hinweise:<br />
Das Nachttiefflugstreckensystem liegt ausschließlich im kontrollierten Luftraum<br />
der Klasse E(HX) mit einer Untergrenze von 1000 ft GND. Es werden jeweils<br />
nur die Streckenabschnitte aktiviert, in denen militärischer Nachttiefflug<br />
stattfindet.<br />
Informationen über die Aktivierung der einzelnen Abschnitte des<br />
Nachttiefflugstreckensystems können bei der zuständigen Flugberatungsstelle<br />
ab 1300 (1200) des jeweiligen Tages eingeholt werden.<br />
Die das Nachttiefflugsystem nutzenden militärischen Luftfahrzeuge werden<br />
grundsätzlich durch die für den jeweiligen Bereich zuständige<br />
Flugverkehrskontrollstelle der DFS mittels Radar überwacht.<br />
Mit der Einführung der Flugplanpflicht für alle Überlandflüge nach VFR bei<br />
Nacht werden Flugverkehrskontrollfreigaben grundsätzlich unter<br />
Berücksichtigung der nach § 6 Abs. 3 der Luftverkehrsordnung (LuftVO)<br />
vorgeschriebenen Überlandflughöhe erteilt. Sollte dies aus Wettergründen<br />
nicht möglich sein und kann eine Flugverkehrskontrollfreigabe durch einen<br />
aktivierten Streckenabschnitt nicht erteilt werden, wird die DFS eine Freigabe<br />
zum Unterfliegen des aktivierten Abschnittes nur mit der Auflage erteilen,<br />
¡ den Streckenabschnitt in einer maximalen Flughöhe von 700 ft GND im<br />
unkontrollierten Luftraum zu unterfliegen und dabei<br />
¡ die Sicherheitsmindesthöhe von 500 ft nach §6 Abs. 1 LuftVO, die<br />
geographische Geländestruktur und die Erreichbarkeit von<br />
Notlandeflächen zu beachten.<br />
4. Sonstige Hinweise<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
4.1 Das Luftfahrtbundesamt hat an bestimmten Flugplätzen Schutzzonen<br />
eingerichtet, die von militärischen Strahlflugzeugen nicht unterhalb 1500 ft<br />
GND durchflogen werden dürfen. Die zivilen Flugplätze und zivil mitbenutzten<br />
Militärflugplätze mit Schutzzone werden in den Nachrichten für Luftfahrer<br />
bekannt gegeben, zusätzlich werden sie im ENR-Teil des Luftfahrthandbuchs<br />
Deutschland AIP VFR veröffentlicht.<br />
Die Regelungen zur Beantragung ständiger, periodisch befristeter oder zeitlich<br />
befristeter Schutzzonen sind mit NfL und im ENR-Teil des Luftfahrthandbuches<br />
Deutschland, Band VFR, veröffentlicht.<br />
4.2 Allgemeine <strong>Fragen</strong> zum militärischen Tiefflug können an das<br />
Luftwaffenamt, Abt. Flugbetrieb in der Bundeswehr, Fliegerhorst Köln/Wahn<br />
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
501/11, Postfach 906110, 51127 Köln oder Telefon (0800)8620730 -<br />
gebührenfrei - gerichtet werden.<br />
4.3 Die unter Ziffern 2. und 3. in Klammern genannten Zeiten gelten während<br />
der gesetzlichen Sommerzeit. Als Bezugspunkt für SR und SS wird Kassel<br />
festgelegt.<br />
F-VB-146 Ein Seitengleitflug wird in der Regel<br />
A) grundsätzlich bei einer Landung mit Rückenwind<br />
B) in den Wind hinein<br />
C) aus dem Wind heraus<br />
D) nur über 300 ft GND<br />
eingeleitet.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-146<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Seitengleitflug<br />
Der Seitengleitflug (engl. Slip) ist eine stabile und voll steuerbare Flugform bei allen<br />
Flugzeugen, die dreiachsig, aerodynamisch gesteuert werden. Er wird angewendet,<br />
um die Sinkgeschwindigkeit ohne Fahrtzunahme zu erhöhen, z.B. im Landeanflug<br />
bei stärkerer Seitenwindkomponente oder auch ohne Seitenwind zum raschen<br />
Abbau von Höhe. Beim Seitengleitflug wird das Flugzeug nicht von vorn, sondern<br />
schräg von der Seite angeströmt. Die Längsachse des Flugzeugs ist schräg zur<br />
Strömungsrichtung orientiert.<br />
Der Winkel zwischen Flugzeuglängssachse und Anströmrichtung heißt<br />
Schiebewinkel. Das Flugzeug schiebt in die Richtung, aus der die Anströmung<br />
kommt. Zeigt die Nase des Flugzeugs nach links, spricht man von Rechtsslip, zeigt<br />
sie nach rechts, spricht man von Linksslip.<br />
Durch den schräg gestellten Rumpf erhöht sich der Widerstand erheblich, da die<br />
Seitenflächen des Flugzeugrumpfs im Slip direkt angeströmt werden. Auch das<br />
Flügelprofil wird schräg angeströmt, was sich wie eine Verringerung der Spannweite<br />
auswirkt und damit zu einer Abnahme des Auftriebs führt. Der Auftriebsverlust kann<br />
durch Vergrößerung des Anstellwinkels ausgeglichen werden. Der deutlich größere<br />
Widerstand führt zu einer gesteigerten Sinkrate und damit zu einem deutlich<br />
steileren Gleitwinkel.<br />
Einleitung eines Slips<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Die Einleitung eines Slips erfolgt in der Regel in Landekonfiguration mit dem<br />
Querruder in den Wind hinein. Falls das Flugzeug ein stark ausgeprägtes<br />
negatives Wendemoment hat (keine differenziellen Querruder) kommt es bei der<br />
Drehung um die Längsachse zur Querruder-Sekundärwirkung und damit zu einer<br />
entgegengesetzten Drehung um die Hochachse - der Slip wird eingeleitet. Bei<br />
Flugzeugen ohne negativem Wendemoment wird die erforderliche Drehung um die<br />
Hochachse durch Seitenruderausschlag in die zum Querruderausschlag<br />
entgegengesetzte Richtung herbeigeführt. Nach Erreichen der gewünschten<br />
Schräglage wird das Flugzeug mit Hilfe des Gegenseitenruders auf den richtigen<br />
Kurs gebracht. Im Slip wird das Querruder also leicht in Sliprichtung und das<br />
Seitenruder meist bis zum Anschlag entgegen der Sliprichtung ausgeschlagen.<br />
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Diese Ruderkombination ergibt einen stabilen Flugzustand, in den das Flugzeug<br />
auch nach einer Störung durch Böen zurückkehrt.<br />
Das Höhenleitwerk wird während des Seitengleitflugs durch die seitliche Anströmung<br />
des Seitenleitwerks und den großen Seitenruderausschlag ungünstig angeströmt<br />
und lässt daher in seiner Wirksamkeit deutlich nach (typischerweise ist es nur noch<br />
etwa zu 60 % wirksam). Die reduzierte Höhenruderwirksamkeit führt dazu, dass das<br />
Flugzeug nach dem Einleiten des Seitengleitflugs kopflastig wird. Um die Nase oben<br />
zu halten, muss deshalb nach dem Einleiten des Slips das Höhenruder gezogen<br />
werden.<br />
Ausleitung eines Slips<br />
Zunächst wird durch Nachlassen des Höhenruders der Anstellwinkel verkleinert.<br />
Dann folgt immer die Neutralstellung der Querruder. Danach wird das Seitenruder in<br />
Mittelstellung genommen. Die Ruderbewegungen müssen beim Ausleiten langsam<br />
erfolgen. Bei abrupten Bewegungen kann das Flugzeug, da es sich im Sinkflug<br />
schon dicht an der Stallspeed bewegt, ins Trudeln geraten.<br />
F-VB-147 Beim Endanflug zweier hintereinander fliegender Luftfahrzeuge liegt die<br />
Anfluggeschwindigkeit des nachfolgenden wesentlich höher. Wie hat sich der<br />
Führer des schneller fliegenden Luftfahrzeuges zu verhalten, um eine unnötige<br />
Gefährdung zu vermeiden?<br />
A) Eine kurze Landung durchführen<br />
B) Den Anflug abbrechen und durchstarten<br />
C) Den Anflug fortsetzen, da die Wahrscheinlichkeit einer Kollision gering ist<br />
D)<br />
Den Anflug wie unter normalen Bedingungen fortsetzen und den vorausfliegenden<br />
Luftfahrzeugführer über Funk auffordern, etwas schneller zu fliegen<br />
Erklärung zu Frage F-VB-147<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Das nachfolgende, schneller und höher fliegende Flugzeug bricht den Endanflug ab<br />
und startet durch.<br />
LUFTVERKEHRS-ORDNUNG (LuftVO)<br />
§ 13 - Ausweichregeln<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
(1) Luftfahrzeuge, die sich im Gegenflug einander nähern, haben, wenn die Gefahr<br />
eines Zusammenstoßes besteht, nach rechts auszuweichen.<br />
(2) Kreuzen sich die Flugrichtungen zweier Luftfahrzeuge in nahezu gleicher Höhe,<br />
so hat das Luftfahrzeug, das von links kommt, auszuweichen. Jedoch haben stets<br />
auszuweichen<br />
1. motorgetriebene Luftfahrzeuge, die schwerer als Luft sind, den Luftschiffen,<br />
Segelflugzeugen, Hängegleitern, Gleitsegeln und Ballonen;<br />
2. Luftschiffe den Segelflugzeugen, Hängegleitern, Gleitsegeln und Ballonen;<br />
3. Segelflugzeuge, Hängegleiter und Gleitsegel den Ballonen;<br />
4. motorgetriebene Luftfahrzeuge den Luftfahrzeugen, die andere Luftfahrzeuge<br />
oder Gegenstände erkennbar schleppen. Motorsegler, deren Motor nicht in<br />
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Betrieb ist, gelten bei Anwendung der Ausweichregeln als Segelflugzeuge.<br />
(3) Überholt ein Luftfahrzeug ein anderes, so hat das überholende Luftfahrzeug,<br />
auch wenn es steigt oder sinkt, den Flugweg des anderen zu meiden und seinen<br />
Kurs nach rechts zu ändern. Ein Luftfahrzeug überholt ein anderes, wenn es sich<br />
dem anderen von rückwärts in einer Flugrichtung nähert, die einen Winkel von<br />
weniger als 70 Grad zu der Flugrichtung des anderen bildet. Bei Nacht ist dieses<br />
Verhältnis der Flugrichtungen zueinander anzunehmen, wenn die vorgeschriebenen<br />
roten und grünen Positionslichter (Anlage 1 § 2 Abs. 1 Buchstabe a und b) des<br />
Luftfahrzeugs nicht gesehen werden können.<br />
(4) Luftfahrzeugen im Endteil des Landeanflugs und landenden Luftfahrzeugen ist<br />
auszuweichen.<br />
(5) Von mehreren einen Flugplatz gleichzeitig zur Landung anfliegenden<br />
Luftfahrzeugen, die schwerer als Luft sind, hat das höher fliegende dem tiefer<br />
fliegenden Luftfahrzeug auszuweichen. Jedoch haben motorgetriebene<br />
Luftfahrzeuge, die schwerer als Luft sind, anderen Luftfahrzeugen in jedem<br />
Falle auszuweichen. Ein tiefer fliegendes Luftfahrzeug darf ein anderes<br />
Luftfahrzeug, das sich im Endteil des Landeanflugs befindet, nicht<br />
unterschneiden oder überholen.<br />
(6) Ein Luftfahrzeug darf erst dann starten, wenn die Gefahr eines Zusammenstoßes<br />
nicht erkennbar ist.<br />
(7) Ein Luftfahrzeug hat einem anderen Luftfahrzeug, das erkennbar in seiner<br />
Manövrierfähigkeit behindert ist, auszuweichen.<br />
(8) Ein Luftfahrzeug, das nach den Absätzen 1 bis 5 und 7 nicht auszuweichen oder<br />
seinen Kurs zu ändern hat, muss seinen Kurs und seine Geschwindigkeit<br />
beibehalten, bis eine Zusammenstoßgefahr ausgeschlossen ist.<br />
(9) Die Vorschriften über die Ausweichregeln entbinden die beteiligten<br />
Luftfahrzeugführer nicht von ihrer Verpflichtung, so zu handeln, dass ein<br />
Zusammenstoß vermieden wird. Dies gilt auch für Ausweichmanöver, die auf<br />
Empfehlungen beruhen, welche von einem bordseitigen Kollisionswarngerät<br />
gegeben werden. Ein Luftfahrzeug, das nach den Absätzen 2 bis 5 und 7 einem<br />
anderen Luftfahrzeug ausweichen oder dessen Flugweg meiden und seinen Kurs<br />
ändern muss, darf das andere Luftfahrzeug nur in einem Abstand überfliegen,<br />
unterfliegen oder vor diesem vorbeifliegen, der eine Gefährdung oder Behinderung<br />
dieses Luftfahrzeugs ausschließt.<br />
F-VB-148 Während eines Überlandfluges erkennt ein Luftfahrzeugführer Leuchtgeschosse,<br />
die sich jeweils in rote und grüne Sterne zerlegen.<br />
Dieses Signal zeigt einen<br />
A) Notfall<br />
B) unerlaubten Einflug in eine Kontrollzone<br />
C) unerlaubten Einflug in ein Gefahren- oder Beschränkungsgebiet<br />
D) erlaubten Einflug in ein militärisches Manövergebiet<br />
an.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-148<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
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Anlage 2 zu § 21 LuftVO<br />
§ 4 - Warnsignale<br />
Eine Folge von Leuchtgeschossen, die in Abständen von 10 Sekunden abgefeuert<br />
werden und von denen sich jedes in rote und grüne Lichter oder Sterne zerlegt, zeigt<br />
dem Führer eines Luftfahrzeugs an, dass er in einem Gefahrengebiet oder unbefugt<br />
in einem Gebiet mit Flugbeschränkungen oder einem Luftsperrgebiet fliegt, oder im<br />
Begriff ist, in eines dieser Gebiete einzufliegen, und dass er die erforderlichen<br />
Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen hat. Diese Signale können entweder vom Boden<br />
oder von einem anderen Luftfahrzeug aus abgegeben werden.<br />
F-VB-150 Ein Luftfahrzeugführer hat vergeblich versucht, Sprechfunkverbindung mit einer<br />
Bodenfunkstelle herzustellen. Es bestehen allerdings keine eindeutigen Anzeichen,<br />
dass seine Sendungen nicht empfangen werden.<br />
Der Luftfahrzeugführer<br />
A) hat sofort den kontrollierten Luftraum zu verlassen.<br />
B) hat wichtige Meldungen blind auszusenden.<br />
C) kehrt sofort zu seinem Startflugplatz zurück.<br />
D) führt eine Sicherheitslandung auf einem dafür geeigneten Gelände durch.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-150<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Der Luftfahrzeugführer verhält sich richtig, wenn er die unten angegebenen<br />
Vorschriften beachtet. Diese sehen nicht vor, dass der kontrollierte Luftraum sofort<br />
zu verlassen oder eine Sicherheitslandung außerhalb eines Flugplatzes<br />
durchzuführen ist. Die Rückkehr zum Startflugplatz kann ebenfalls im Allgemeinen<br />
nicht richtig sein, denn je nach bereits zurückgelegter Flugstrecke ist es ja nicht<br />
gesagt, dass dieser mit dem vorhandenen Treibstoffvorrat oder auf einem Flugweg,<br />
der ohne Funkverbindung möglich ist, zu erreichen wäre.<br />
Da nicht eindeutig klar ist, dass seine Sendungen nicht empfangen werden, setzt der<br />
Luftfahrzeugführer wichtige Meldungen, die seine Absichten enthalten, blind ab.<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-051<br />
F-VB-151 Was kann die Ursache für Falten in der Rumpfbespannung sein?<br />
A) Der Lack auf der Beplankung ist alt und nicht mehr elastisch genug.<br />
B) Nach einer harten Landung wurden Rohre des Rumpfgerüstes gestaucht.<br />
C) Die Bespannung hat sich vom Rumpfgerüst gelöst.<br />
D) Das Luftfahrzeug stand zu lange in der Sonne.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-151<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Falten in der Bespannung des Rumpfes können darauf zurückzuführen sein, dass<br />
die Rohre des Rumpfgerüstes verbogen oder gestaucht sind. Dies kann durch harte<br />
Landungen verursacht werden. Das Flugzeug ist nicht lufttüchtig und darf nicht<br />
geflogen werden.<br />
F-VB-152 Nach einer harten Landung ist<br />
A) das Luftfahrzeug auf Bespannungsschäden zu kontrollieren.<br />
B) nichts weiter zu verlassen.<br />
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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
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C) ein Prüfer Klasse I zu verständigen.<br />
D) eine eingehende Überprüfung des Luftfahrzeuges erforderlich.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-152<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
Bei einer harten Landung können Fahrwerk, Propeller oder andere Teile des<br />
Luftfahrzeuges beschädigt werden. Daher ist das Luftfahrzeug nach einer solchen<br />
Landung eingehend auf Beschädigungen zu untersuchen.<br />
F-VB-153 Das Überschreiten der zulässigen Höchstmasse ist<br />
A) unbedeutend.<br />
B) nur von Bedeutung, wenn die Überschreitung mehr als 10% beträgt.<br />
C) mittels Trimmung auszugleichen.<br />
D)<br />
unzulässig und gefährlich, da sich die Schwerpunktlage ändern oder eine Überlastung des<br />
Luftfahrzeuges eintreten kann.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-153<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
Bei Überschreiten der zulässigen Höchstmasse wird die Gefahr vergrößert, dass die<br />
Flugzeugstruktur überbeansprucht werden könnte und damit Schäden am<br />
Luftfahrzeug auftreten.<br />
F-VB-156 Im Anflug auf einen Flugplatz besteht die Gefahr, dass der Luftfahrzeugführer durch<br />
die tief stehende Sonne geblendet wird. Der Wind ist schwach.<br />
Der Luftfahrzeugführer<br />
A) führt einen steilen Anflug durch, sodass die Blendung nur kurzzeitig erfolgt.<br />
B) fliegt flach an und macht eine lange Landung.<br />
C) fordert eine Erlaubnis zum Anflug aus entgegengesetzter Richtung an.<br />
D) fliegt eine verkürzte Platzrunde.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-156<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
Da der Wind schwach ist, ist es besser, ohne Blendung durch die tief stehende<br />
Sonne mit leichtem Rückenwind aus der entgegengesetzten Richtung zu Landen.<br />
Daher fordert der Luftfahrzeugführer eine entsprechende Erlaubnis an.<br />
F-VB-157 Dunst kann insbesondere bei Flügen<br />
A) in der CTR<br />
B) über Gebirge<br />
C) über dem Meer<br />
D) über FL 100<br />
zur räumlichen Desorientierung führen.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-157<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Bei einem Flug über dem Meer führt Dunst dazu, dass der Horizont nicht mehr klar<br />
zu erkennen ist, Meer und Himmel gehen ohne erkennbare Trennlinie ineinander<br />
über. Daher besteht in einer solchen Situation die Gefahr der räumlichen<br />
Desorientierung. Der Pilot sollte die Fluglage mittels künstlichem Horizont<br />
überwachen.<br />
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Dunst und Nebel<br />
Dunst ist eine Trübung der Atmosphäre, die von mikroskopisch kleinen Teilchen<br />
verursacht wird, die in der Luft schweben. Man unterscheidet trockenen Dunst (engl.<br />
haze), der aus festen Teilchen wie Staub, Russpartikel, Salzkristallen besteht und<br />
feuchten Dunst (engl. mist), der aus sehr kleinen Wassertröpfchen (Aerosolen)<br />
besteht.<br />
Trockener Dunst tritt oft bei Hochdruckwetterlagen über dem Festland auf. Er bildet<br />
einen weißlichen Schleier, der die Farbtöne der Landschaft abschwächt und<br />
erscheint vor einem dunklen Hintergrund bläulich, vor einem hellen Hintergrund<br />
dagegen gelblich oder bräunlich. Die Luftfeuchtigkeit ist meist geringer als 80%, weil<br />
die Partikel - insbesondere wenn sie hygroskopisch sind - Kondensationskerne für<br />
die Kondensation der Feuchtigkeit darstellen und sich dann feuchter Dunst bildet.<br />
Feuchter Dunst erscheint in jedem Fall gräulich. Die Luftfeuchtigkeit liegt bei 100%,<br />
beträgt mindestens aber 80%, wenn hygroskopische Kondensationskerne<br />
vorhanden sind. Er trifft häufig über Wasserflächen auf.<br />
Nebel besteht aus schwebenden Wasserteilchen oder sehr kleinen Eiskristallen.<br />
Nebel und Dunst unterscheiden sich durch die Sichtweite. Sie beträgt bei feuchtem<br />
und trockenen Dunst 1000 m und mehr, aber weniger als 8000 m, bei Nebel weniger<br />
als 1000 m.<br />
F-VB-158 Während der Abendstunden nähert sich die Lufttemperatur dem Taupunkt.<br />
Der Luftfahrzeugführer muss<br />
A) mit Hochnebel<br />
B) mit dichtem Bodennebel<br />
C) mit keinerlei Wetteränderung<br />
D) nur mit Nebel in der Nähe der Küste<br />
rechnen.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-158<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Die Entstehung von Nebel setzt in jedem Fall das Überschreiten von 100% relativer<br />
Feuchte, also Feuchteübersättigung voraus. Wird eine bodennahe, übersättigte<br />
Luftschicht (d.h. die Lufttemperatur liegt in der Nähe des Taupunkts), weiter<br />
abgekühlt, bildet sich Bodennebel. Die Abkühlung kann auf verschiedene Weise<br />
erfolgen, z.B. durch Zumischung von kalter Luft. Auch weitere Feuchtezuführung<br />
führt zu Nebelbildung.<br />
Nebelarten<br />
Je nach ihrer Entstehungsart unterscheidet man unterschiedliche Nebelarten:<br />
l Strahlungsnebel<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Voraussetzung für das Auftreten von Strahlungsnebel ist eine klare Nacht mit<br />
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wenig Wind und relativ hoher Luftfeuchtigkeit. Der Erdboden kühlt sich in der<br />
Nacht durch Energieverlust in den Weltraum rasch ab. Die bodennahen<br />
Luftschichten werden in Folge ebenfalls abgekühlt. Fällt die Temperatur unter<br />
den Taupunkt, beinhaltet die abgekühlte Luft mehr Wasser als sie fassen kann,<br />
so dass bei wenig Wind Nebel entsteht.<br />
Diese Form von Nebel tritt das ganze Jahr über auf, besonders im Flachland.<br />
Nur in den höheren Mittelgebirgen und in den Alpen oberhalb von 1.500<br />
Metern ist diese Nebelart nie zu finden. Im Sommer hält Strahlungsnebel nur<br />
wenige Stunden, im Winter und Spätherbst kann er auch mehrere Tage<br />
andauern, wenn er so hoch und dicht ist, dass die Sonneneinstrahlung ihn<br />
nicht auflösen kann.<br />
l Advektionsnebel<br />
Advektionsnebel entsteht, wenn warme feuchte Luft über kalten Boden streicht<br />
und hier verbleibt. Die warme Luft kühlt sich ab, und es bildet sich meist dichter<br />
und oft bis zu 1000 m hoch reichender Nebel.<br />
Advektionsnebel kann im Frühjahr an Nord- und Ostsee, die dann noch sehr<br />
kalt sind, sehr häufig beobachtet werden. Fließt warme Luft vom Festland über<br />
die See, bildet sich sofort Nebel, denn durch das noch kalte Wasser wird die<br />
Luft abgekühlt und die Luftfeuchtigkeit kondensiert. Dieser Nebel ist sehr zäh<br />
und hält sich tagelang, wenn er nicht durch eine Wetterfront wegräumt wird.<br />
l Orographischer Nebel<br />
Von orographischem Nebel spricht man dann, wenn Luft an einem Gebirge<br />
zum Aufgleiten gezwungen wird, sich dabei adiabatisch abkühlt und bereits<br />
unterhalb der Gipfel zu kondensieren beginnt. Solcher Nebel entsteht vielfach<br />
an Orten, an denen Passatwinde feuchtwarme Luftmassen gegen<br />
ausgedehnte Gebirgsmassive führen: an den Ostküsten Südamerikas und<br />
Afrikas (Sansibar und Madagaskar: über 40 Nebeltage jährlich).<br />
l Mischungsnebel<br />
Mischungsnebel ist Nebel, der entsteht, wenn sich kalte, ungesättigte (also<br />
nebelfreie) Luft mit warmer, ungesättigter, aber feuchter Luft vermischt. Nach<br />
dem Mischungsvorgang hat das Luftgemisch eine mittlere Temperatur. Da Luft<br />
mit steigender Temperatur sehr viel mehr Wasserdampf aufnehmen kann als<br />
bei niedriger Temperatur, kann der durch den Mischungsprozess resultierende<br />
mittlere Feuchtegehalt größer werden als die maximale Menge an<br />
Wasserdampf, die die Luft bei der mittleren Temperatur aufnehmen könnte. In<br />
diesem Fall bildet sich dann der Mischungsnebel.<br />
l Verdunstungsnebel<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Aus einer in größeren Höhen auf eine Kaltluftschicht aufgleitenden Warmluft<br />
fällt Schnee bzw. Regen in die darunter liegende, zunächst noch relativ<br />
trockene Kaltluft und verdunstet dabei. Durch die Verdunstung kühlt sich die<br />
Luft innerhalb der Kaltluftschicht weiter ab, wobei ihre Feuchte solange<br />
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zunimmt, bis Wasserdampfsättigung eintritt. Kühlen Schnee oder Regen die<br />
Luft weiter ab, kondensiert die überschüssige Feuchte zu Verdunstungsnebel.<br />
Verdunstungsnebel kann ziemlich dicht und anhaltend werden. Er erstreckt<br />
sich oft über große Bereiche und lässt den Flugbetrieb ganz zum Erliegen<br />
kommen. Er ist im allgemeinen mit Warmfronten verbunden, doch kann er<br />
auch bei langsam vordringenden Kaltfronten und stationären Fronten auftreten.<br />
F-VB-160 Wie wird eine Landebahn angeflogen, bei der das vorgelagerte Gelände im<br />
Endanflug steil ansteigt?<br />
A) Infolge der zu erwartenden Leewirkung und Verwirbelungen höher und schneller anfliegen<br />
B) Tief anfliegen und die Anfluggeschwindigkeit erhöhen<br />
C) Langsam anfliegen und mit Mindestfahrt aufsetzen<br />
D)<br />
Im steilen Seitengleitflug anfliegen und mit erhöhter Fahrt aufsetzen, um evtl. Turbulenzen<br />
zu entgehen<br />
Erklärung zu Frage F-VB-160<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
Bei in Anflugrichtung steil ansteigendem Gelände vor der Landbahn kann es zu<br />
Leewirkungen kommen, da der Wind in der Regel aus Richtung der Landbahn<br />
kommt. Daher ist höher als gewöhnlich anzufliegen. Da auch mit Verwirbelungen<br />
gerechnet werden muss, wird die Anfluggeschwindigkeit erhöht.<br />
F-VB-161 Die Ursache des "Zuweitkommens" bei der Außenlandung liegt u. a. sehr häufig am<br />
A) fehlerhaften Anflugverfahren.<br />
B) Einhalten der sicheren Anfluggeschwindigkeit.<br />
C) zu frühem Betätigen der Landehilfen.<br />
D) richtigen Anfliegen der Position.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-161<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />
F-VB-162 Welche der nachfolgenden Bedingungen bewirkt eine Verkürzung der Startstrecke<br />
beim Flugzeugschleppstart?<br />
A) Hohe Temperaturen an einem hochgelegenen Flugplatz<br />
B) Niedrige Temperaturen an einem Flugplatz in Meereshöhe<br />
C) 15 Knoten Seitenwind<br />
D) Eine Startbahn mit weicher Oberfläche<br />
Erklärung zu Frage F-VB-162<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Günstige und ungünstige Bedingungen für den Start<br />
Startrollstrecke und Steigleistung hängen von der Dichtehöhe ab.<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Die Bedingungen für einen Start sind bei geringer Dichtehöhe am günstigsten, d.h.<br />
wenn die Luftdichte möglichst hoch und die Luftfeuchte möglichst gering ist, weil<br />
dann zum einen die Leistung des Motors wegen des guten Füllungsgrades und zum<br />
anderen der Auftrieb optimal sind. Startrollstrecke sowie Steigleistung des<br />
Luftfahrzeuges sind dann am günstigsten. Die Dichtehöhe für einen bestimmten<br />
Flugplatz ist bei niedriger Temperatur und hohem Luftdruck sowie bei niedriger<br />
Platzhöhe am geringsten.<br />
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Umgekehrt sind die Bedingungen am ungünstigsten, wenn die Dichtehöhe groß ist,<br />
also bei großer Platzhöhe, geringem Luftdruck, hoher Temperatur und hoher<br />
Luftfeuchtigkeit.<br />
Die Startrollstrecke wird außerdem von der Beschaffenheit der Startbahn<br />
beeinflusst. Auf einer trockenen Asphaltbahn ist der Rollwiderstand erheblich<br />
geringer als auf einer weichen, feuchten Grasbahn - entsprechend ist die Rollstrecke<br />
kürzer. Hat die Startbahn Gefälle in Startrichtung, wird die Startrollstrecke kürzer,<br />
steigt sie an, wird sie länger.<br />
Ist die Startbahn mit Schnee oder Schneematsch bedeckt, steigen der<br />
Rollwiderstand und damit die Startrollstrecke erheblich an. Aufgewirbelter<br />
Schneematsch kann sich an den Tragflächen oder Rudern ansetzen und dort<br />
gefrieren, sodass die Flugeigenschaften negativ beeinträchtigt werden. Außerdem<br />
kann er zum Festfrieren von Rudergelenken und - Scharnieren führen. Beim F-<br />
Schlepp muss der Führer des geschleppten Segelflugzeuges zusätzlich mit<br />
Sichtbehinderung durch vom Motorflugzeug aufgewirbelten Schnee oder<br />
Schneematsch rechen.<br />
Auch Seitenwind wirkt sich ungünstig auf die Startrollstrecke und die Startstrecke<br />
aus. Um ein Abtriften des Flugzeuges beim Rollen und nach dem Abheben zu<br />
verhindern, muss Querruder in Windrichtung gegeben werden. Dadurch steigt aber<br />
der Luftwiderstand an und die Startstrecke wird größer.<br />
F-VB-163 Welche Faktoren bewirken eine Verlängerung der Startstrecke im<br />
Flugzeugschleppstart?<br />
(1) Gefälle der Piste<br />
(2) Steigung der Piste<br />
(3) Gegenwind<br />
(4) Rückenwind<br />
(5) Hohe Temperatur<br />
(6) Tiefe Temperatur<br />
(7) Hoher Druck<br />
(8) Tiefer Druck<br />
A) 1,4,5,6<br />
B) 2,3,5,7<br />
C) 2,4,5,8<br />
D) 2,3,5,8<br />
Erklärung zu Frage F-VB-163<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-162<br />
F-VB-164 Welche der nachfolgenden Bedingungen bewirkt eine Verkürzung der Startstrecke<br />
im Flugzeugschleppstart?<br />
A) Ein Landeplatz, der 1000 Meter über mittlerem Meeresspiegel liegt<br />
B) Ein Landeplatz in Meereshöhe bei einer Temperatur von -12° C<br />
C) Ein Landeplatz 50 Fuß unter Meereshöhe bei einer Temperatur von +30° C<br />
D) Eine Startbahn mit 2° Steigung bei Windstille<br />
Erklärung zu Frage F-VB-164<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
An einem Landplatz in Meereshöhe bei -12° C sind die Startbedingungen erheblich<br />
günstiger als an einem Landeplatz 50m unter der Meereshöhe bei einem<br />
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
Temperatur von +30°C. Der Höhenunterschied ist gering und daher fast<br />
vernachlässigbar, der Temperaturunterschied von 42°C bewirkt aber einen enormen<br />
Unterschied der Luftdichte und Startleistung.<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-162<br />
F-VB-165 Bei Höhenflügen in der Welle muss der<br />
Reisemotorseglerführer/Segelflugzeugführer besonders auf<br />
A) die Auflösung der Lenticularis-Wolken<br />
B) das Schließen der Wolkendecke<br />
C) das Nachlassen der Rotorturbulenz<br />
D) die Bildung von Scherwinden unterhalb der Lenticularis-Wolken<br />
achten.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-165<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Höhenflüge in Wellensystemen<br />
Höhenflüge in Wellensystemen sind ein Schwerpunkt des Fliegens im Gebirge. Bei<br />
solchen Flügen kann man oftmals sehr eindrucksvolle und neuartige Erfahrungen<br />
sammeln. Streckenflüge in der Welle sind aber nur mit genauen ortsbezogenen<br />
Kenntnissen der Wellensysteme und sorgfältiger Vorbereitung sicher durchführbar.<br />
Zur Vorbereitung und Durchführung sind folgende zusätzlichen Punkte besonders<br />
wichtig:<br />
l Mit der allgemeinen Theorie und Taktik des Wellensegelfluges unbedingt<br />
vertraut sein!<br />
l Lokale Besonderheiten, wie Schleppverfahren oder Einstiegsmöglichkeiten<br />
besonders sorgfältig studieren und durch Einweisungsflüge mit Fluglehrer<br />
üben!<br />
l Da solche Flüge in große Höhen führen, kann die Benutzung der<br />
Sauerstoffanlage erforderlich werden. Daher muss man mit der Bedienung<br />
vertraut sein - sie sollte vorher am Boden geübt werden.<br />
l Die Bekleidung muss für die zu erwartenden niedrigen Temperaturen geeignet<br />
sein (warme Oberbekleidung und Schuhe, Mütze, Handschuhe).<br />
l Auch mit voller Bekleidung muss die volle Steuerfähigkeit gewährleistet und<br />
die Sauerstoffanlage gut erreichbar sein!<br />
Wie wird bei Wellenlagen geflogen?<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Bei allen Versuchen, den Einstieg in die Welle zu finden, sollte der Startplatz<br />
jederzeit erreichbar bleiben (starkes Fallen auf dem Rückweg einkalkulieren), denn<br />
eine Außenlandung ist bei diesen Wetterbedingungen oft sehr schwierig. Unter<br />
Beachtung der lokalen Besonderheiten wird nach dem Schlepp zunächst versucht,<br />
im Hangflug oder der Thermik Höhe zu gewinnen, oder es wird direkt in den<br />
Rotorbereich eingeflogen. Im Rotorbereich muss mit starken Turbulenzen und z.T.<br />
extremen Steig- und Sinkwerten von 10 m/sec und mehr gerechnet werden.<br />
Nachdem die laminare Strömung gefunden ist, wird vor den sichtbaren<br />
Wolkenfetzen weiter gestiegen. Dabei muss darauf geachtet werden, dass das<br />
Segelflugzeug nicht zu weit ins Lee versetzt wird, da sich oft sehr schnell neue<br />
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
Wolken bilden können und man Gefahr läuft, aus dem Steigen „heraus zu fallen“.<br />
Nachdem der Einstieg gefunden ist, kommt es zu sehr ruhigem und starkem<br />
Steigen.<br />
Gefahren beim Fliegen in der Welle<br />
Bei Flügen in Höhen über 3.000 m besteht die Gefahr von<br />
Sauerstoffmangelerscheinungen. Daher sollen unbedingt einwandfrei<br />
funktionierende Sauerstoffanlagen mitgeführt und genutzt werden. Bei Flügen ab<br />
5.000 m ist zusätzlich eine Notsauerstoffanlage zu empfehlen, da bei Ausfall der<br />
Hauptanlage je nach Höhe nur wenige Minuten verbleiben, bis der Pilot<br />
handlungsunfähig wird.<br />
Die großen Temperaturunterschiede können erschwerte Rudergängigkeit<br />
hervorrufen. Wassertanks sollten vor erreichen der 0°-Grenze abgelassen und<br />
entlüftet werden, damit ein Druckausgleich auch in großer Höhe erfolgen kann.<br />
Mit zunehmender Höhe muss aufgrund veränderter Flattereigenschaften der<br />
Fluggeschwindigkeit besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Durch die<br />
geringe Dichte zeigt der Fahrtmesser zu niedrige Werte an. Die Differenz zwischen<br />
angezeigter Geschwindigkeit (IAS) zur tatsächlichen Geschwindigkeit (TAS) beträgt<br />
z.B.:<br />
l in 4.000 m MSL IAS 200 km/h TAS 244 km/h<br />
l in 7.000 m MSL IAS 200 km/h TAS 288 km/h<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Daher muss bei Höhenflügen die Fluggeschwindigkeit abweichend von der Anzeige<br />
entsprechend angepasst werden.<br />
In großen Höhen besteht wegen der geringern Lufttemperatur die Gefahr der<br />
Vereisung des Flugzeuges mit allen davon ausgehenden negativen Auswirkungen<br />
und Gefahren, wie z.B. eine Gewichtszunahme und Verschlechterung der<br />
Aerodynamik. Wenn Anzeichen für Vereisung vorliegen, sollte sofort der Abstieg in<br />
wärmere Luftschichten eingeleitet werden.<br />
Eine weitere Gefahr besteht darin, dass sich durch den Zufluss von feuchter Luft in<br />
tieferen Luftschichten die Wolkendecke schließt und die Erdsicht verloren geht.<br />
Daher muss man die Wolkenentwicklung beobachten und rechtzeitig absteigen.<br />
Der Abstieg nach längerem Höhenflug sollte möglichst langsam erfolgen, damit das<br />
Material des Segelflugzeuges Zeit hat, sich den veränderten<br />
Temperaturbedingungen anzupassen.<br />
Der Fortschritt der Abenddämmerung in den Gebirgstälern ist größer als in der<br />
Höhe! Obwohl z.B. in 3.000 m Höhe die untergehende Sonne noch sichtbar sein<br />
kann, kann sie am Landeplatz bereist unter dem Horizont oder hinter Gebirgen<br />
verschwunden sein, so dass es dort schon bedeutend dunkler ist. Pro 1.000<br />
Höhenmetern sollten 3-5 Minuten Abstiegszeit einkalkuliert werden.<br />
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Leewellen<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Leewellen sind stehende Wellen in einer Luftschicht der Atmosphäre, die im Lee<br />
eines quer zur Anströmung verlaufenden Gebirgszuges in einer statisch stabilen<br />
Schichtung entstehen. Sie werden häufig sichtbar durch Altocumulus-Lenticularis-<br />
Wolken (linsenartige Föhnwolken).<br />
Voraussetzung für die Bildung von Leewellen ist das Vorhandensein eines quer zur<br />
Strömung stehenden Hindernisses (Berg oder Bergkette) und eine horizontale<br />
Luftströmung, welche die kinetische Energie für Wellenbewegungen beim<br />
Überströmen liefert. Weiter ist eine stabile Schichtung eine notwendige Bedingung.<br />
Besonders günstig ist eine stabile Schicht/Inversion in oder oberhalb der Kammhöhe<br />
des Gebirges und eine Windrichtung, die das Strömungshindernis senkrecht oder<br />
zumindest innerhalb eines +/- 30°-Sektors anströmt. Die Windgeschwindigkeit muss<br />
einen gewissen Mindestgrenzwert überschreiten, der von der Stabilität der<br />
Atmosphäre sowie der Hindernisform und -höhe abhängt. Für Hügel und Berge bis<br />
zu ca. 1.000 m Höhe reicht bereits eine kammsenkrechte Windkomponente von 8 -<br />
10 m/s (15 - 18 kt) und für die Alpen eine kammsenkrechte Windkomponente von<br />
etwa 10 - 15 m/s (18 - 27 kt) , um Wellenerscheinungen zu induzieren.<br />
Leewellen können prinzipiell zu jeder Jahreszeit auftreten, aber im Winterhalbjahr ist<br />
die Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens durch die höheren Windgeschwindigkeiten<br />
und ein günstigeres Stabilitätsverhalten am größten. In den Alpen treten sie häufig in<br />
Verbindung mit Föhn auf.<br />
Beim Auftreten starker vertikaler Windscherungen können die Wellenabhänge der<br />
Leewellen so steil werden, dass die Wellen brechen (ähnlich den Wellen einer<br />
Meeresbrandung). Dieses Brechen von Wellen führt zu schwerster Leewellen-<br />
Turbulenz. Unter speziellen atmosphärischen Bedingungen entstehen Strömungen<br />
mit Abwinden, die in Bodennähe mehr als 50 m/s am Boden erreichen können und<br />
sich zu Rotoren entwickeln. Im Bereich dieser Rotoren werden schwere Turbulenzen<br />
angetroffen. Falls im Bereich eines Rotor Cumulus-Wolken entstehen, ist in diesen<br />
mit starker Vereisungsgefahr zu rechen.<br />
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F-VB-166 Darf ein Reisemotorsegler / (motorisiertes) Segelflugzeug nach Beschädigung der<br />
Torsionsnase weiterbetrieben werden?<br />
A) Ja, bis zur nächsten Jahresnachprüfung<br />
B)<br />
Ja, wenn die beschädigte Stelle mit Stoff bespannt wurde, um Wassereindringen zu<br />
verhindern<br />
C) Ja, wenn der Flugleiter zugestimmt hat<br />
D) Nein, da der Festigkeitsverband nicht mehr gegeben ist<br />
Erklärung zu Frage F-VB-166<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
Beschädigungen an Außenhaut und Torsionsnase<br />
Bei einem Flugzeug in Schalenbauweise führen Beschädigungen der Außenhaut,<br />
wie z.B. Risse oder Beulen, zu einer Beeinträchtigung seiner Festigkeit und somit<br />
unter Umständen zum Verlust der Lufttüchtigkeit des Flugzeuges. Das Gleiche gilt<br />
auch für ein Flugzeug, dessen Torsionsnase des Tragflügels beschädigt ist. Mit<br />
einem dermaßen beschädigten Flugzeug darf unter keinen Umständen ein Flug<br />
angetreten werden.<br />
Ein so beschädigtes Luftfahrzeug erfordert eine Reparatur in einer Werft, um die<br />
Lufttüchtigkeit wiederherzustellen.<br />
F-VB-167 Nach dem Aufrüsten eines Reisemotorseglers / (motorisierten) Segelflugzeuges ist<br />
im Rahmen der Vorflugkontrolle<br />
A) eine Ruderkontrolle nicht erforderlich, weil alle Ruder automatisch anschließen.<br />
B) nur die Kontrolle des richtigen Anschlusses der Bremsklappen notwendig.<br />
C) eine Ruderkontrolle durch Inaugenscheinnahme ausreichend.<br />
D)<br />
eine Überprüfung sämtlicher Anschlüsse durch Sichtprüfung und funktionelle Kontrolle<br />
notwendig.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-167<br />
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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
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Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
Selbstverständlich müssen nach dem Aufrüsten alle Ruder und Anschlüsse durch<br />
Sichtprüfung kontrolliert werden und auf ihre richtige Funktion überprüft werden! Es<br />
sind schon viele Unfälle passiert, weil z.B. Querruder nicht richtig angeschlossen<br />
waren. Diese Kontrolle ist gemäß Angaben im Flughandbuch (Checkliste) sehr<br />
sorgfältig durchzuführen. Versäumnisse müssen oft mit dem Leben bezahlt werden!<br />
F-VB-168 Wie verhält sich ein Reisemotorseglerführer / Segelflugzeugführer, wenn er im<br />
Hangsegelflug in ein starkes Abwindfeld gerät?<br />
Er<br />
A) fliegt weiter, da auch wieder Aufwind eintreten muss.<br />
B) erhöht die Geschwindigkeit.<br />
C) erhöht die Geschwindigkeit und fliegt von der Hangkante weg.<br />
D) leitet sofort eine Außenlandung ein.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-168<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
Starke Abwindzonen sollten so schnell wie möglich verlassen werden. Daher wird<br />
die Geschwindigkeit erhöht. Man flieg von der Hangkante weg, weil die<br />
Abwindzonen dort wegen der Leewirkung oft besonders stark ausgeprägt sind.<br />
F-VB-169 Der Reisemotorseglerführer oder der Führer eines (motorisierten) Segelflugzeuges<br />
bringt sich und andere in Gefahr, wenn er<br />
in zu niedriger Höhe Thermik sucht und zu lange mit dem Wiederstart des Triebwerks<br />
A)<br />
wartet.<br />
sich ungeachtet seines Flugvorhabens rechtzeitig zum Starten des Triebwerks bzw. zur<br />
B)<br />
Außenlandung entschließt.<br />
C) bei der Wahl des Landefeldes die Windrichtung berücksichtigt.<br />
D) nicht dauernd Funkverkehr mit einer Bodenfunkstelle unterhält.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-169<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
Wenn beim Flug ohne Motor keine ausreichende Höhe eingehalten werden kann, ist<br />
rechtzeitig entweder eine Außenlandung einzuleiten oder der Motor zu starten.<br />
Dabei darf die Steigleistung des Motors nicht überschätzt werden. Sie ist häufig<br />
recht gering und kann beim zu späten Wiederstart unter Umständen den<br />
erforderlichen Höhengewinn nicht mehr rechtzeitig erzielen.<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />
F-VB-170 Hohe Flächenbelastung erkennt der Führer eines Reisemotorseglers bzw.<br />
(motorisierten) Segelflugzeuges beim Windenstart NICHT am<br />
A) Ruderdruck.<br />
B) Durchbiegen der Tragflächen.<br />
C) Sitzdruck.<br />
D) Steigwinkel.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-170<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Hohe Flächenbelastung führt beim Windenstart zum Durchbiegen der Tragflächen,<br />
hohem Ruderdruck und geringem Steigwinkel. Man erkennt sie nicht am Sitzdruck.<br />
F-VB-171 In der letzten Phase des Windenstarts lässt der Führer eines Reisemotorseglers<br />
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
bzw. (motorisierten) Segelflugzeuges im Höhenruder nicht nach. Es kommt bei<br />
hoher Flächenbelastung zum selbständigen Lösen des Startwindenseiles.<br />
Dieses<br />
A) führt zu einer extremen Belastung der Struktur des Luftfahrzeuges.<br />
B) hat in allen Fällen einen Seilriss zur Folge.<br />
C) ist für das betreffende Luftfahrzeug und Startwindenseil ohne Einfluss.<br />
D) führt zu einer wesentlich größeren Schlepphöhe.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-171<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
Da es zum Auslösen des Seiles gekommen ist, wird das Seil nicht mehr reißen. Vor<br />
dem Auslösen bestand aber eine extreme Flächenbelastung und damit eine enorme<br />
Belastung der gesamten Struktur des Luftfahrzeuges sowie eine starke Belastung<br />
des Startwindenseiles. Daher ist das Höhenruder in der letzten Phase des<br />
Windenstarts nachzulassen.<br />
Windenstart<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Ein Windenstart ist in der Regel relativ preisgünstig, lässt eine rasche Startfolge zu<br />
und wird deshalb in vielen Segelflugvereinen, insbesondere zu Ausbildungszwecken<br />
bevorzugt.<br />
Das Windenseil wird an der Schwerpunktkupplung eingeklinkt, die bei älteren<br />
Segelflugzeugen meist linksseitig montiert ist. Beim Anschleppen durch die Winde<br />
ist deshalb einem etwaigen Ausbrechen des Segelflugzeuges mit nach links<br />
ausgeschlagenem Seitenruder entgegenzuwirken. Ebenso ist durch vorsichtiges<br />
Betätigen der Radbremse oder Zurückhalten durch Helfer sicherzustellen, dass bei<br />
ruckartigem Anschleppverhalten der Winde (was insbesondere bei älteren<br />
Seilwinden häufig vorkommt) das Schleppseil nicht überrollt wird.<br />
Nach Erreichen der Mindestgeschwindigkeit hebt das Segelflugzeug ab. Das<br />
Höhenruder ist hierbei in Neutralstellung. Ein Ziehen ist nicht erforderlich und wäre<br />
sogar gefährlich, da dies ein zusätzliches aufbäumendes Moment hervorrufen<br />
würde, was ohnehin schon vorliegt, da die Schwerpunktkupplung natürlich weit unter<br />
dem Schwerpunkt angebracht ist.<br />
Der Steigflug verläuft zunächst recht flach und geht mit zunehmender Höhe<br />
allmählich in die volle Steigfluglage über, die in einer Höhe von ca. 50m erreicht<br />
wird. Der Horizont verschwindet aus dem Blickfeld. Der weitere Steigflug verläuft bei<br />
konstantem Steigwinkel und konstanter Fahrt (gezogenes Höhenruder) in der Regel<br />
unproblematisch. Sein Verlauf ist ständig zu kontrollieren (Blick nach links und<br />
rechts) und ggf. zu korrigieren, insbesondere bei Seitenwind ist auf richtiges<br />
Vorhalten zu achten).<br />
In der letzten Phase des Windenstarts wird der Steigwinkel allmählich flacher, der<br />
Horizont erscheint wieder im Blickfeld. Das Höhenruder wird jetzt allmählich<br />
nachgelassen (gezogenes Höhenruder in der Ausklinkphase würde bei<br />
schlagartigem Auslösen der Ausklinkautomatik zu einer hohen Flächenbelastung<br />
führen), bis bei konstanter Fahrt die Normalfluglage eingenommen wird. Man wartet<br />
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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
auf das selbsttätige Ausklinken des Windenseils bzw. klinkt selbst aus und setzt die<br />
Platzrunde fort (zunächst weiter geradeaus fliegen, dreimal nachklinken,<br />
nachtrimmen, danach eindrehen in den Querabflug).<br />
Mögliche Störungen, Risiken und Unfallursachen während des<br />
Startvorgangs<br />
l Spornkuller nicht entfernt<br />
Bei Segelflugzeugen ohne Spornrad (z.B. Ka6) wird in der Regel ein sog.<br />
Spornkuller verwendet, das die Manövrierfähigkeit am Boden gewährleistet. Da<br />
das Flugzeug dann in der Regel auch mit Spornkuller an den Start geschoben<br />
wird, ist unbedingt darauf zu achten, dass dieses vor dem Start entfernt wird.<br />
Geschieht dies nicht, neigt das Segelflugzeug beim Anrollen viel leichter zum<br />
Ausbrechen, außerdem kann sich der Schwerpunkt gefährlich nach hinten<br />
verlagern (Neigung zum Abkippen oder Trudeln). Deshalb sollte der Satz<br />
"Spornkuller entfernt" bei solchen Flugzeugen Bestandteil des Startchecks<br />
sein.<br />
l Sollbruchstelle<br />
Jedes Windenseil ist mit einer so genannten Sollbruchstelle versehen. Diese<br />
hat die Funktion, beim Überschreiten einer genau festgelegten Seilkraft zu<br />
reißen, um eine Überbeanspruchung des Segelflugzeugs während des<br />
Windenstarts zu vermeiden. Da die Belastungsgrenzen der einzelnen<br />
Segelflugzeuge sehr verschieden sind, ist für jedes Segelflugzeug eine andere<br />
Sollbruchstelle vorgeschrieben. Verwendet man eine schwächere<br />
Sollbruchstelle, provoziert man ein Reißen der Sollbruchstelle (meist in voller<br />
Steigfluglage), verwendet man eine stärkere, riskiert man eine<br />
Überbeanspruchung des Segelflugzeugs. Deshalb ist vor dem Einklinken des<br />
Windenseils unbedingt die Verwendung der richtigen Sollbruchstelle zu<br />
kontrollieren.<br />
l Überrollen des Schleppseils im Anschleppvorgang<br />
Bei ruckartigem Anschleppverhalten der Winde (insbesondere bei älteren<br />
Seilwinden) kann es vorkommen, dass das Schleppseil vom Segelflugzeug<br />
überrollt wird. In diesem Fall ist sofort auszuklinken, da andernfalls (bei<br />
erneutem Anschleppen der Winde) hohe Belastungen auftreten oder sich das<br />
Seil um Rad, Fahrwerksklappen, etc. legen kann.<br />
l Ausbrechen des Segelflugzeugs<br />
Insbesondere ältere Flugzeuge verfügen über eine linksseitig montierte<br />
Schwerpunktkupplung, was eine erhöhte Ausbrechtendenz nach rechts<br />
während des Anschleppvorgangs zur Folge hat. Diesem Ausbrechen ist mit<br />
vollem Seitenruderausschlag nach links zu begegnen. Bei sehr zögerlichem<br />
Anschleppen durch die Winde kann es jedoch vorkommen, dass das<br />
Seitenruder aufgrund der zu geringen Geschwindigkeit noch keine Wirkung<br />
zeigt und das Segelflugzeug immer weiter nach rechts ausbricht. In diesem<br />
Fall ist sofort auszuklinken.<br />
l Hindernisse auf der Schleppstrecke<br />
Hin und wieder kann es vorkommen, dass bei eingeklinktem Windenseil<br />
plötzlich Hindernisse (Personen, Leppofahrer, etc.) auf der Schleppstrecke<br />
auftauchen. Der Startleiter und/oder der Windenfahrer wird in diesem Fall den<br />
Startvorgang unverzüglich abbrechen. Da man sich jedoch nicht sicher sein<br />
kann, ob diese das Hindernis rechtzeitig erkannt haben, ist auch in diesem Fall<br />
unverzüglich auszuklinken. Der Satz "Schleppstrecke frei" sollte<br />
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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
selbstverständlich Bestandteil des Startchecks sein.<br />
l Bodenberührung eines Flügels<br />
Eine Bodenberührung eines Flügels während des Anschleppvorgangs kann<br />
katastrophale Folgen haben, schlimmstenfalls eine Drehung um die<br />
Längsachse und einen Aufschlag in Rückenlage. Die Ursachen dafür liegen<br />
häufig in einem zögerlichen Anschleppverhalten der Winde bzw. in fehlender<br />
Reaktion seitens des Segelflugzeugführers. Da sich eine etwaige<br />
Bodenberührung fast nie aussteuern lässt, ist auch bei geringster<br />
Bodenberührung einer Tragfläche sofort auszuklinken. Zwei Sekunden später<br />
kann es schon zu spät sein.<br />
l Seilriss oder Startunterbrechung (Windenstörung)<br />
Trotz sorgfältigster Pflege und ständiger Überprüfung der Windenseile ist ein<br />
Seilriss niemals auszuschließen. Ebenso ist auch bei regelmäßiger Wartung<br />
ein Versagen der Startwinde nicht auszuschließen. Deshalb darf ein Seilriss<br />
oder eine andere Startunterbrechung für keinen Segelflieger ein Problem<br />
darstellen. Das <strong>Verhalten</strong> bei Seilriss ist deshalb wichtiger Bestandteil der<br />
Anfängerschulung. Besonders gefährlich wird eine Startunterbrechung dann,<br />
wenn bereits kurz nach dem Abheben die volle Steigfluglage eingenommen<br />
wird. Bei einem sog. Kavalierstart kann das Segelflugzeug bei einem Seilriss<br />
oder einer Windenstörung in eine unkontrollierte Fluglage mit katastrophalen<br />
Folgen geraten, denn es verbleibt dann nicht mehr genügend Zeit, um durch<br />
Nachdrücken eine normale Fluglage einzunehmen.<br />
Je nach Beschaffenheit und Länge des Fluggeländes, der Seilrisshöhe und der<br />
Windrichtung und -stärke bieten sich verschiedene Verfahren an:<br />
¡ Seilriss oder Windenstörung in Bodennähe: Ruhig in Normalfluglage<br />
nachdrücken (Übertriebenes nachdrücken wäre gefährlich, da unter<br />
Umständen in Bodennähe keine Möglichkeit mehr zum Anfangen<br />
besteht), ausklinken, geradeaus landen.<br />
¡ Seilriss oder Windenstörung bis ca. 100m Höhe: Ebenfalls (unter<br />
Betätigung der Luftbremsen, evtl. Slippen) geradeaus landen (je nach<br />
Platzverhältnissen kann in die Landebahn geflogen werden, soweit keine<br />
anderen Schleppstrecken gekreuzt werden). Bei genügender Höhe,<br />
entsprechenden Windverhältnissen und örtlichen Gegebenheiten ist auch<br />
eine Kehrkurve möglich, um danach in entgegengesetzter Richtung zu<br />
landen.<br />
¡ Seilriss oder Windenstörung über ca. 100m Höhe: Verkürzte Platzrunde<br />
fliegen (zwei 180°-Kurven, von denen die zweite rechtzeitig eingeleitet<br />
werden muss, solange noch Höhenreserve vorhanden ist, andernfalls<br />
besteht die Gefahr der Bodenberührung eines Flügels, welche in der<br />
Regel katastrophale Folgen hat). Grundsätzlich gilt: Keine Ziellandung<br />
erzwingen und nicht unter allen Umständen versuchen, zum Startplatz<br />
zurückzukehren. Eine sichere Landung auf einer angrenzenden Wiese ist<br />
auf alle Fälle besser als eine Bruchlandung am Landekreuz.<br />
l Zu hohe oder zu geringe Schleppgeschwindigkeit<br />
Jedes Segelflugzeug hat eine Mindestfluggeschwindigkeit, die beim<br />
Windenstart keinesfalls unterschritten werden darf (andernfalls droht ein<br />
Strömungsabriss und Abkippen, was am Windenseil, besonders in Bodennähe,<br />
fatale Folgen hat) und eine Höchstgeschwindigkeit beim Windenstart, die<br />
keinesfalls überschritten werden darf (sonst droht eine Überbelastung).<br />
Grundsätzlich gilt: Die Fahrt mit dem Höhenruder kontrollieren, beim Verlassen<br />
des vorgesehenen Geschwindigkeitsbereiches (zu schnell oder zu langsam)<br />
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Seite 55 von 110
<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
sofort Ausklinken. Danach sinngemäß gleiches Verfahren wie nach einem<br />
Seilriss anwenden.<br />
l Strömungsabriss während des Windenstarts<br />
Strömungsabriss während des Windenstarts kann zwei Ursachen haben:<br />
¡ Unterschreiten der Mindestfluggeschwindigkeit (siehe oben), was die<br />
Folge einer übertriebenen Steigfluglage sein kann, und<br />
¡ unkontrolliertes, übertriebenes oder ruckartiges Ziehen am<br />
Steuerknüppel. Dadurch kann der kritische Anstellwinkel überschritten<br />
werden, es erfolgt ein Strömungsabriss und möglicherweise kippt das<br />
Flugzeug ab oder gerät ins Trudeln. Deshalb gilt: Kein übertriebenes,<br />
ruckartiges Ziehen am Steuerknüppel während des Windenstarts!<br />
l Versagen der Ausklinkvorrichtung<br />
Es gilt: In Normalfluglage bleiben, automatisches Ausklinken abwarten und<br />
selbst versuchen auszuklinken (mehrmals). Überfliegt das Segelflugzeug die<br />
Winde am Seil, wird der Windenfahrer das Seil kappen. Dann sollte man<br />
trotzdem immer wieder Ausklinkversuche (möglichst über freiem Feld)<br />
unternehmen, da sich der am Flugzeug hängende Seilrest möglicherweise<br />
irgendwo am Boden verhaken kann oder andere Personen gefährden kann.<br />
l Zusammenstoßgefahr mit einem anderen Segelflugzeug<br />
Es kann vorkommen, dass andere Segelflugzeuge während des Startvorgangs<br />
die Schleppstrecke überfliegen und den eigenen Weg kreuzen, bzw. dass man<br />
in ein im Ausklinkraum befindliches Flugzeug hineingeschleppt zu werden<br />
droht. In beiden Fällen gilt: sofort ausklinken und dem anderen Flugzeug<br />
ausweichen, man kann sich nicht darauf verlassen, dass man von dem<br />
anderen Piloten gesehen wird. Grundsätzlich gilt: Beim Startcheck den<br />
Ausklinkraum und die Schleppstrecke auf andere Segelflugzeuge hin<br />
kontrollieren ("Schleppstrecke und Ausklinkraum frei").<br />
l Mehrere, parallel ausgelegte Windenseile<br />
Zweites Seil der Doppeltrommelwinde soweit zur Seite ziehen, dass es nicht<br />
mehr in der Schleppstrecke und in der Anrollbahn liegt, darauf achten, dass die<br />
Seile nicht übereinander liegen, zweiten Seilfallschirm aushängen und zur<br />
Seite legen. Andernfalls kann es passieren, dass das zweite Seil am<br />
startenden Segelflugzeug hängen bleibt (z.B. am Sporn). In diesem Fall ist der<br />
Start sofort abzubrechen, da sonst eine gefährliche Schwerpunktrücklage<br />
riskiert wird.<br />
F-VB-172 Welche Möglichkeiten bestehen während des Fluges, Informationen über<br />
Gewitterwarnungen zu erhalten?<br />
Durch Sprechfunkverkehr mit<br />
A) Linienflugzeugen<br />
B) einer Flugwetterwarte<br />
C) dem Fluginformationsdienst (FIS)<br />
D) dem Flugberatungsdienst (AIS)<br />
Erklärung zu Frage F-VB-172<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
Der Fluginformationsdienst (FIS) gibt Auskunft über vorliegenden Meldungen, die<br />
Gewitterwarungen beinhalten.<br />
F-VB-173 Beim Kreisen über Industrieanlagen ist<br />
mit gesundheitlicher Beeinträchtigung durch Schadstoffe, Sichtminderung und<br />
A)<br />
Turbulenzen<br />
B) nur mit Sichtminderung durch Kohlenmonoxyd<br />
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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
C) ausschließlich mit starken Aufwindfeldern und Turbulenzen<br />
D) nur mit Turbulenzen<br />
zu rechnen.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-173<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
Über Industrieanlagen, die über Schlote oder Kühltürme Abgase bzw. Wasserdampf<br />
ablassen, ist sowohl mit gesundheitlicher Beeinträchtigung durch die in den Abgasen<br />
enthaltenen Schadstoffe als auch mit starken Turbulenzen sowie Sichtminderung<br />
durch Rauch und Wasserdampf zu rechnen.<br />
F-VB-174 Eine Außenlandung birgt ein Unfallrisiko, insbesondere, wenn<br />
A) der Entschluss rechtzeitig gefasst wurde.<br />
B) eine saubere Landeeinteilung geflogen wird.<br />
C) es sich um ein abgeerntetes Getreidefeld handelt.<br />
D) der Entschluss zur Außenlandung zu spät erfolgt.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-174<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />
F-VB-175 Zusammenstöße beim "Thermikkurbeln" lassen sich u.a. vermeiden durch<br />
A) schnelles "Auskurbeln" der Mitkreisenden.<br />
B) Festlegen der Kreisrichtung nach der angehobenen Fläche.<br />
C)<br />
Abstimmung der Flugbewegungen mit den anderen Luftfahrzeugen im gleichen<br />
Aufwindgebiet.<br />
D) Beobachtung nur des vorausfliegenden Luftfahrzeuges.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-175<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
Zusammenstöße beim Segelflug vermeiden<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Zur Vermeidung von Zusammenstößen mit anderen Segelflugzeugen, insbesondere<br />
beim Thermikkurbeln, sind folgende <strong>Verhalten</strong>sregelen zu beachten:<br />
l Die Flugbewegungen im gleichen Aufwindgebiet müssen aufeinander<br />
abgestimmt werden. Koordination ist wichtiger als gegenseitiges "Auskurbeln".<br />
l Das erste Segelflugzeug im Bart bestimmt die Kreisrichtung. Alle<br />
nachfolgenden Piloten haben die gleiche Kreisrichtung einzunehmen und<br />
ordnen sich seitlich in den Kreis ein.<br />
l Gleiche Kreisrichtung wird beim Kurbeln auch dann eingenommen, wenn die<br />
Höhendifferenz zwischen zwei Segelflugzeugen ausreichend groß erscheint,<br />
da ansonsten weiteren hinzukommenden Segelflugzeugen nicht klar wäre,<br />
welche Kreisrichtung sie einnehmen sollen.<br />
l Stets so fliegen, dass man sieht und gesehen wird! Dazu wird die eigene<br />
Position immer so gewählt, dass Sichtkontakt mit den Mitfliegern besteht, und<br />
es wird nicht im toten Winkel eines anderen Segelflugzeuges geflogen. Auf<br />
Flugschüler und ungeübte Piloten ist besondere Rücksicht zu nehmen!<br />
l Anzahl und jeweilige Position der anderen Segelflugzeuge, mit denen man<br />
gemeinsam fliegt, müssen stets im Auge behalten werden. Vor allen<br />
Richtungsänderungen nach links, rechts, unten und oben ist zu überprüfen, ob<br />
der Luftraum frei ist.<br />
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
l Hochziehen in eine Gruppe kreisender Segelflugzeuge hinein ist grundsätzlich<br />
verboten!<br />
l Die eigenen Flugmanöver müssen für die Mitflieger stets berechenbar bleiben,<br />
überraschende, abrupte Flugmanöver in der Gruppe sind zu vermeiden.<br />
l Beim Überholen im thermischen Kreisflug hält der Überholende ausreichenden<br />
Sicherheitsabstand ein.<br />
l Auch in kleineren Gruppen darf die Zusammenstoßgefahr nicht unterschätzt<br />
werden. Beim Zusammentreffen - z.B. auf Streckenflügen - ist die Bord-Bord-<br />
Frequenz 122.80 MHz zu rasten. Bei Wettbewerben ist eine<br />
Sicherheitsfrequenz üblich.<br />
l Grundsätzlich müssen Behinderungen der eigenen Sicht vermieden werden<br />
(z.B. Kartenspiegelungen in der Haube). Sichtbehindernde Sonnenhüte mit<br />
breitem Rand oder mit großem Schirm dürfen nicht getragen werden!<br />
Blendwirkung entsteht auch durch verschmutzte Kabinenverglasung. Daher<br />
trägt saubere, nichtverspiegelte Kabinenverglasung zu Sicherheit wesentlich<br />
bei.<br />
Wichtig:<br />
Ständig und aufmerksam den Luftraum beobachten! Wenn es eng wird, defensiv<br />
fliegen! Im Zweifelsfall lieber das "Absaufen" als das Leben riskieren!<br />
F-VB-176 Eine Zusammenstoßgefahr beim "Thermikkurbeln" wird insbesondere dann<br />
vermindert, wenn<br />
in ein Aufwindgebiet, in dem mehrere Luftfahrzeuge kreisen, mit einer hochgezogenen<br />
A)<br />
Fahrtkurve eingeflogen wird.<br />
B) Richtungsänderungen abrupt durchgeführt werden.<br />
C) die Anzahl und die Position der Luftfahrzeuge im gleichen Aufwind sich ständig ändern.<br />
D)<br />
die Kreisrichtung des ersten sich im Aufwind befindlichen Luftfahrzeuges eingenommen<br />
wird, Sichtkontakt und ausreichender Abstand zu den anderen Luftfahrzeugen besteht.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-176<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-175<br />
F-VB-177 Sehen und gesehen werden ist beim Thermikkreisen besonders wichtig. Eine<br />
Sichtbehinderung lässt sich durch<br />
A) Sonnenhüte mit breitem Rand oder großem Schirm<br />
B) Entspiegelung der Kabinenverglasung durch Flugkarten<br />
C) verkratze - die Sonneneinstrahlung reduzierende - Kabinenverglasung<br />
saubere, nichtverspiegelte Kabinenverglasung und eine Kopfbedeckung, die das Blickfeld<br />
D)<br />
des Piloten wenig einschränkt,<br />
vermeiden.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-177<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-175<br />
F-VB-178 Bei einer Außenlandung mit einem Segelflugzeug mit Einziehfahrwerk muss<br />
A) das Fahrwerk zur Landung grundsätzlich ausgefahren<br />
B) das Fahrwerk grundsätzlich nicht ausgefahren<br />
C) bei eingefahrenem Fahrwerk mit Rückenwind gelandet<br />
D)<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
je nach den örtlichen Verhältnissen (z.B. Oberflächenbeschaffenheit/Länge des Geländes)<br />
mit ein- oder ausgefahrenem Fahrwerk gelandet<br />
werden.<br />
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Seite 58 von 110
<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
Erklärung zu Frage F-VB-178<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />
F-VB-179 Der Segelflugzeugführer bringt sich und andere in Gefahr, wenn er<br />
A) in zu niedriger Höhe Thermik sucht.<br />
B) sich ungeachtet seines Flugvorhabens zur rechtzeitigen Außenlandung entschließt.<br />
C) bei der Wahl des Landefeldes die Windrichtung berücksichtigt.<br />
D) nicht dauernd Funkverkehr mit einer Bodenfunkstelle unterhält.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-179<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />
F-VB-180 Bei einem Flugzeugschleppstart auf einer mit Schneematsch bedeckten Startbahn<br />
muss der Segelflugzeugführer u.a.<br />
A) lediglich mit einer verlängerten Startrollstrecke<br />
B) mit hochspritzendem Schneematsch und evtl. Sichtbehinderung<br />
C) nur mit Festfrieren von Schneematsch an den Rudern<br />
mit einer verlängerten Startrollstrecke, hochspritzendem Schneematsch und evtl.<br />
D)<br />
Sichtbehinderung sowie mit Festfrieren von Schneematsch an den Rudern<br />
rechnen.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-180<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-162<br />
F-VB-181 Im Endanflug auf ein Außenlandegelände stellt der Segelflugzeugführer fest, dass<br />
die Oberfläche sehr uneben ist.<br />
Er<br />
A) setzt schiebend auf, damit sich die Bremswirkung erhöht.<br />
B) versucht, mit dem Seitenruder den Unebenheiten auszuweichen.<br />
C) versucht, mit dem Höhenruder die Unebenheiten auszugleichen.<br />
D)<br />
setzt mit geringstmöglicher Geschwindigkeit auf, hält den Steuerknüppel bis zum<br />
Stillstand voll gezogen und betätigt die Radbremse.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-181<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />
F-VB-182 Wie wird eine Außenlandung in hohem Getreide durchgeführt?<br />
Der Segelflugzeugführer<br />
A)<br />
nimmt die Getreideoberfläche als Boden an und setzt mit erhöhter Geschwindigkeit gegen<br />
den Wind auf.<br />
B)<br />
nimmt die Getreideoberfläche als Boden an und setzt mit Überziehgeschwindigkeit gegen<br />
den Wind auf.<br />
C)<br />
reduziert die Geschwindigkeit des Segelflugzeuges in etwa 1 m Höhe über dem Boden<br />
auf Mindestfahrt und drückt ruckartig.<br />
D)<br />
nutzt den Widerstand der Getreidespitzen zur Verkürzung der Landestrecke aus und<br />
landet mit Rückenwind.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-182<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />
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F-VB-183 Wie verhält sich der Segelflugzeugführer bei einer Außenlandung auf einer Fläche<br />
mit hohem Bewuchs (hohes Gras, Getreide)?<br />
A)<br />
Die Oberfläche des Bewuchses wird als Boden angenommen und es wird mit<br />
Mindestgeschwindigkeit aufgesetzt.<br />
B)<br />
Die Oberfläche des Bewuchses wird als Boden angenommen, die Bremsklappen werden<br />
voll ausgefahren und es wird mit erhöhter Fahrt aufgesetzt.<br />
C)<br />
Bei geringer Fahrtüberhöhung wird der Widerstand vom Getreide oder Gras zur<br />
Verkürzung der Rollstrecke genutzt.<br />
D)<br />
Mit Überfahrt wird das Höhenruder ruckartig durchgezogen, damit das Segelflugzeug in<br />
den Bewuchs fällt.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-183<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />
F-VB-184 Bei einer Außenlandung erkennt ein Segelflugzeugführer im kurzen Endanflug eine<br />
quer zu seiner Anflugrichtung verlaufende Hochspannungsleitung. Der<br />
Segelflugzeugführer<br />
A) versucht unter allen Umständen, die Leitung zu überfliegen.<br />
B) unterfliegt die Leitung möglichst nahe an einem Masten.<br />
C) nähert sich der Leitung mit geringster Geschwindigkeit, um den Gleitwinkel zu erhöhen.<br />
D)<br />
unterfliegt die Leitung, wenn aufgrund der Höhe und Entfernung sowohl ein risikoloses<br />
Ausweichmanöver als auch ein Überfliegen nicht mehr gewährleistet ist.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-184<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />
F-VB-185 Bei einer Außenlandung ist beim Rollen die Berührung mit Hindernissen<br />
unvermeidbar. Welche Entscheidung trifft der Segelflugzeugführer? Er<br />
A) steuert die Rumpfspitze gegen ein Hindernis.<br />
B) drückt den Steuerknüppel ganz nach vorne und fährt die Bremsklappen ein.<br />
C) löst im Ausrollen die Anschnallgurte und wirft die Haube ab.<br />
D)<br />
steuert den Rumpf zwischen den Hindernissen durch und lässt die Tragflächen den<br />
Aufprall aufnehmen.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-185<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />
F-VB-186 In einem ungünstigen Gelände verbleibt für eine Außenlandung nur ein kurzes Feld,<br />
an dessen Ende Hindernisse stehen. Wie verhält sich der Segelflugzeugführer? Er<br />
A) führt einen Seitengleitflug bis dicht über dem Boden durch, setzt auf und rollt aus.<br />
B) verkürzt nach dem Aufsetzten durch S-förmiges Rollen die Landestrecke.<br />
C)<br />
D)<br />
setzt mit Mindestgeschwindigkeit auf und verwendet alle Landehilfen, drückt vor den<br />
Hindernissen eine Tragfläche an den Boden, um eine Drehung um die Hochachse zu<br />
erreichen.<br />
legt durch S-Kurven im Endanflug den Aufsetzpunkt an den Anfang des Landefeldes und<br />
verkürzt dadurch die Ausrollstrecke.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-186<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />
F-VB-187 Beim Einleiten einer Steilkurve muss der Segelflugzeugführer die<br />
A) Bremsklappen ausfahren.<br />
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B) Kurve mit vollem Seitenruderausschlag entgegen der Kurvenrichtung fliegen.<br />
C) Kurve nach dem künstlichen Horizont fliegen.<br />
D) Geschwindigkeit entsprechend der beabsichtigten Schräglage erhöhen.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-187<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
Kurvenflug<br />
Beim horizontalen Geradeausflug ist der Auftrieb A nach oben gerichtet und gerade<br />
so große wie die nach unten gerichtete Gewichtskraft G. Beim Fliegen einer Kurve<br />
wirkt eine weitere Kraft auf das Luftfahrzeug, die Zentrifugalkraft oder Fliehkraft F,<br />
die auf der Verbindungslinie vom Mittelpunkt der Kurve zum Schwerpunkt des<br />
Flugzeuges nach außen gerichtet ist. Der Auftrieb muss im Kurvenflug das<br />
Kurvengewicht K, also die Resultierende (= Vektorsumme) aus Fliehkraft und<br />
Gewicht kompensieren. Das Kurvengewicht wird auch Scheingewicht genannt. Mit<br />
zunehmendem Querneigungswinkel α wird K größer:<br />
K = G ⁄ cos α .<br />
Daher muss auch der Auftrieb A (und damit auch die Flächenbelastung) mit<br />
zunehmender Querneigung größer werden.<br />
Um den Auftrieb im Kurvenflug zu erhöhen, reicht es meist nicht aus, den<br />
Anstellwinkel zu vergrößern, weil sich der Auftrieb dadurch nur um einen geringen<br />
Betrag vergrößern lässt. Besser ist es, die Geschwindigkeit zu erhöhen. Der Auftrieb<br />
wird durch die Formel<br />
A = q·F·C A = 1 ⁄ 2 ·ρ 0 ·v 2 ·F·C A<br />
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beschrieben und ist somit bei konstantem Anstellwinkel (und daher konstantem C A )<br />
proportional zum Quadrat der Geschwindigkeit. Um eine Kurve mit der Querneigung<br />
α zu fliegen, muss die Geschwindigkeit v K im Kurvenflug<br />
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v K = v 0 ·√( 1 ⁄ cos α )<br />
betragen, wobei v 0 die Geschwindigkeit ohne Querneigung ist.<br />
Wie aus der Abbildung<br />
ersichtlich, ist bei kleinen<br />
Querneigungswinkeln nur<br />
eine relative geringe<br />
Geschwindigkeitserhöhung erforderlich. Bei einer Querneigung von 35° beträgt die<br />
Geschwindigkeitserhöhung 10 %, bei 45° bereits 20 % , und bei<br />
Querneigungswinkeln oberhalb 45° steigt sie rapide an.<br />
Überziehgeschwindigkeit im Kurvenflug<br />
Für den Anstieg der Überziehgeschwindigkeit im Kurvenflug gibt es zwei Ursachen:<br />
1. Höhere Flächenbelastung, da zur Gewichtskraft die Fliehkraft hinzukommt und<br />
2. Geschwindigkeitsunterschiede der Strömung am inneren und äußeren Flügel<br />
in der Kurve.<br />
Daher kommt es grundsätzlich in Kurven eher zum Überziehen als beim<br />
Geradeausflug. Da sich die Tragflügelenden an der Kurvenaußenseite schneller<br />
durch die Luft bewegen als an der Kurveninnenseite, kann es zu einseitigem<br />
Strömungsabriss an der Kurveninnenseite und damit zum Trudeln in Drehrichtung<br />
der Kurve kommen.<br />
Die Überziehgeschwindigkeit wächst unter Vernachlässigung des Einflusses der<br />
unterschiedlichen Flügelanströmung infolge der erhöhten Flächenbelastung - wie die<br />
Kurvengeschwindigkeit - gemäß der Formel V S0K = V S0 ·√( 1 ⁄ cos α ), wobei α den<br />
Querneigungswinkel bezeichnet.<br />
F-VB-188 Ein Luftfahrzeug ist im Begriff, infolge Strömungsabriss abzukippen. Wie hat sich<br />
der Luftfahrzeugführer zu verhalten?<br />
A) Höhenruder nachlassen, Seitenruder entgegen Abkipprichtung<br />
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B) Luftfahrzeug mit Seitenruder in horizontaler Lage halten<br />
C) Höhenruder leicht ziehen und mit Hilfe der Querruder ein seitliches Abkippen verhindern<br />
D) Alle Ruder in Neutralstellung bringen<br />
Erklärung zu Frage F-VB-188<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
Man lässt sofort das Höhenruder nach, damit das Flugzeug mehr Fahrt aufnimmt.<br />
Dann wird Seitenruder entgegen der Abkipprichtung gegeben.<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-001<br />
F-VB-189 Zwei Segelflugzeuge befinden sich hintereinander im Endanflug. Wie haben sich die<br />
Segelflugzeugführer zu verhalten?<br />
A) Beide Segelflugzeugführer machen eine kurze Landung.<br />
B)<br />
C)<br />
Der zuerst landende Segelflugzeugführer setzt am Landezeichen auf, der nachfolgende<br />
fliegt Vollkreise, bis die Landebahn frei ist.<br />
Der zuerst landende Segelflugzeugführer macht eine lange, der nachfolgende eine kurze<br />
Landung.<br />
D) Beide Segelflugzeugführer machen eine lange Landung.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-189<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
Der zuerst landende Segelflugzeugführer macht eine lange Landung, d.h. er<br />
überfliegt einen Teil der Landebahn und setzt so spät wie möglich auf. Nach dem<br />
Aufsetzen verlässt er die Landestrecke möglichst schnell.<br />
Der nachfolgende Segelflugzeugführer macht dagegen eine kurze Landung, d.h. er<br />
setzt direkt am Anfang der Landestrecke auf.<br />
F-VB-190 Ein Luftfahrzeugführer beobachtet ein Verkehrsflugzeug, das seinen Flugweg<br />
kreuzt.<br />
Verwirbelungen sind<br />
A) unterhalb<br />
B) oberhalb<br />
C) in gleicher Höhe<br />
D) seitlich in gleicher Höhe<br />
zu erwarten.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-190<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
Verkehrsflugzeuge haben meist stark ausgebildete Wirbelschleppen. Diese<br />
bewegen sich hinter dem Flugzeug nach unten. Daher ist mit Verwirbelungen zu<br />
rechnen, wenn man die Flugbahn des Verkehrsflugzeuges hinter diesem unterhalb<br />
kreuzt.<br />
Induzierter Widerstand und Wirbelschleppen<br />
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Zwischen Tragflügelober- und Unterseite gibt es einen Druckunterschied. Unterhalb<br />
der Tragfläche ist der Druck größer als oberhalb. Da die Tragflächen nicht unendlich<br />
ausgedehnt sind, gleicht sich dieser Druckunterschied an den Flügelenden aus: die<br />
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Luft strömt an<br />
den Flügelenden von der Unterseite zur Oberseite. Diese Luftströmung überlagert<br />
sich der<br />
Strömung der<br />
anströmenden<br />
Luft, die von<br />
vorne nach<br />
hinten über die<br />
Fläche strömt. Die zwei Bewegungskomponenten der Luft führen zur Ausbildung von<br />
Wirbeln, die sich - in Flugrichtung gesehen - hinter der linken Fläche nach rechts<br />
und hinter der rechten Fläche nach links drehen. Diese Wirbel sind an den<br />
Flächenenden<br />
am stärksten<br />
ausgeprägt -<br />
es kommt dort<br />
zur Ausbildung<br />
der so<br />
genannten<br />
Wirbelzöpfe<br />
oder<br />
Wirbelschleppe<br />
- und werden in Richtung zum Rumpf hin immer schwächer. Sie binden Energie und<br />
erzeugen daher einen Widerstand, des sog genannten induzierten Widerstand.<br />
Die Größe des induzierten Widerstands und die Stärke der Wirbelschleppen hängen<br />
dabei von folgenden Einflüssen ab:<br />
l vom Auftrieb und damit auch vom Anstellwinkel: je größer der Anstellwinkel,<br />
desto höher der Auftrieb und desto höher der induzierte Widerstand. Da der<br />
Auftrieb bei Flugzeugen mit großem Gewicht (großer Masse) entsprechend<br />
groß sein muss, ist der induzierte Widerstand bei Großflugzeugen<br />
außerordentlich stark. Die Wirbelzöpfe halten sich lange in der Luft und stellen<br />
eine Gefahr für kleinere Luftfahrzeuge dar.<br />
l von der Fluggeschwindigkeit: im Kurvenflug mit hohem Anstellwinkel und<br />
Mindestgeschwindigkeit ist der induzierte Widerstand größer als im Schnellflug<br />
mit kleinem Anstellwinkel und kleinen Auftriebsbeiwerten.<br />
l von der Auftriebsverteilung: bei annähernd elliptischer Auftriebsverteilung<br />
nimmt der Auftrieb zum Randbogen hin elliptisch ab, und es verringert sich<br />
daher auch der induzierte Widerstand.<br />
l von der Streckung, dem Verhältnis aus Spannweite und mittlerer Flügeltiefe:<br />
ein hoch gestreckter, schlanker Flügel erzeugt einen geringeren induzierten<br />
Widerstand als ein kurzer, breiter, d.h. mit kleiner Streckung gebauter Flügel.<br />
l von der Grundrissform der Tragfläche: den geringsten induzierten Widerstand<br />
haben Flächen mit elliptischem Grundriss (in der Praxis wird statt eines<br />
elliptischen Grundrisses oft ein der Ellipse ähnliches Trapez eingesetzt, das<br />
bei einem Verhältnis der Seitenlänge am Rand zur Seitenlänge am Rumpf von<br />
0,45 den geringsten induzierten Widerstand hat), am größten ist der induzierte<br />
Widerstand bei einem rechteckigen Grundriss mit geringer Streckung.<br />
l von der Schränkung: durch geeignete geometrische oder aerodynamische<br />
Schränkung kann bei einer Fläche mit beliebigem Grundriss eine nahezu<br />
elliptische Auftriebsverteilung erreicht werden.<br />
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l von der Klappenstellung: durch Ausfahren von Wölbklappen werden Auftrieb<br />
und Widerstand vergrößert. Daher kann bei gleicher Geschwindigkeit der<br />
induzierte Widerstand ansteigen. Allerdings kommt es an den Klappen zur<br />
Ausbildung weiterer Wirbel, die die Wirbelschleppen überlagern und dadurch<br />
deren Intensität verringern können.<br />
Wirbelschleppen entstehen während des Starts, sobald sich ein Druckunterschied<br />
zwischen der Tragflächenoberseite und ihrer Unterseite ausgebildet hat, also<br />
bereits, wenn das Bugrad des Flugzeuges abhebt. Sie werden stärker, wenn das<br />
gesamte Flugzeug abgehoben hat. Bei der Landung hört die<br />
Wirbelschleppenbildung auf, wenn das Flugzeug mit dem Bugrad aufsetzt.<br />
Wirbelschleppen breiten sich hinter dem Flugzeug kegelförmig aus. Sie sinken mit<br />
der Zeit nach unten. Bei Seitenwind werden sie nach Lee versetzt. Durch die<br />
kegelförmige Verbreiterung kann es dazu kommen, dass der luvwärtige<br />
Außenbereich des Wirbels quasi stationär in Landebahnrichtung verläuft.<br />
F-VB-191 Die Stärke von Wirbelschleppen ist im wesentlichen abhängig von<br />
A) der Größe<br />
B) der Geschwindigkeit<br />
C) dem Flugverhalten<br />
D) der Masse, der Fluggeschwindigkeit und der Klappenstellung<br />
des sie erzeugenden Flugzeuges.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-191<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-190<br />
F-VB-196 Wirbelschleppen beim Start eines Großflugzeuges entstehen, wenn dieses<br />
A) den Startlauf beginnt.<br />
B) die Flügelnasenklappen ausfährt.<br />
C) mit dem Bugrad abhebt (rotiert).<br />
D) mit dem Hauptfahrwerk abhebt.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-196<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-190<br />
F-VB-199 Die Wirbelschleppenbildung bei der Landung eines Großflugzeuges endet, wenn<br />
A) die Triebwerksleistung auf Null (idle) zurückgenommen wird.<br />
B) das Flugzeug zum Stillstand kommt.<br />
C) das Flugzeug mit dem Hauptfahrwerk aufsetzt.<br />
D) das Flugzeug mit dem Bugrad aufsetzt.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-199<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-190<br />
F-VB-200 Bei der Landung eines Großflugzeuges mit Seitenwind werden die Wirbelschleppen<br />
A) in der Luft aufgelöst und stören nachfolgende Flugzeuge kaum.<br />
B) am Boden gehalten und rollen von der Anfluggrundlinie nach außen.<br />
C)<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
mit Windgeschwindigkeit nach Lee versetzt und können daher fast stationär auf der<br />
Landebahn liegen.<br />
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D) reflektiert und gehen nach oben weg.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-200<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
Durch den Seitenwind werden die Wirbelschleppen nach Lee versetzt. Da sie sich<br />
mit dem Abstand vom Flugzeug kegelförmig verbreitern, kann es dazu kommen,<br />
dass der luvwärtige Außenbereich des Wirbels quasi stationär in Landebahnrichtung<br />
verläuft.<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-190<br />
F-VB-202 Wie wird eine Landung auf einer nassen, kurzen Grasbahn durchgeführt?<br />
Mit erhöhter Geschwindigkeit anfliegen und kurz vor der Landung die Klappen voll<br />
A)<br />
ausfahren, um zusätzliche Bremswirkung zu haben<br />
B) Landeklappen voll ausfahren und mit geringer Fahrt aufsetzen<br />
C) Mit geringer Fahrt aufsetzen und eine Vollbremsung vornehmen<br />
D)<br />
Mit eingefahren Landeklappen anfliegen, am Bahnanfang aufsetzen und vorsichtig<br />
abbremsen<br />
Erklärung zu Frage F-VB-202<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Bei der Landung auf einer nassen, kurzen Grasbahn besteht die Gefahr, dass das<br />
Flugzeug beim Abbremsen auf der feuchten Grasoberfläche rutscht und daher nicht<br />
vor Ende der Landebahn zum stehen kommt. Deshalb wird mit geringer Fahrt bei<br />
voll ausgefahrenen Landeklappen am Anfang der Bahn aufgesetzt.<br />
F-VB-203 Nach einem starken Regen soll auf einem Landeplatz mit Hartbelag gelandet<br />
werden. Es ist mit<br />
A) Wasserglätte und verlängertem Bremsweg<br />
B) Blendung, wobei die Abfanghöhe schwierig einzuschätzen ist,<br />
C) kurzem Bremsweg infolge Aquaplaning<br />
D) einer Verschiebung der Rutschmarke infolge Rutschens<br />
zu rechnen.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-203<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
Nach einem starken Regen ist auf einem Landeplatz mit Hartbelag mit Wasserglätte<br />
und verlängertem Bremsweg zu rechnen.<br />
Die Rutschmarke verschiebt sich nicht, wenn der Reifen infolge von Glätte über die<br />
Bahn rutscht, sondern wenn die Haftung des Reifens am Boden so groß ist, dass<br />
sich der Reifen beim Bremsen auf der Felge verdreht.<br />
F-VB-225 Ein Längsgefälle der Landebahn bewirkt eine<br />
A) längere Landestrecke<br />
B) kürzere Landestrecke<br />
C) normale Landestrecke, da das Gefälle ohne Bedeutung ist<br />
D) Verringerung der Ausschwebestrecke<br />
Erklärung zu Frage F-VB-225<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Ein Längsgefälle der Landebahn bewirkt eine Verlängerung der Landerollstrecke, da<br />
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das Flugzeug durch das Gefälle eine zusätzliche beschleunigende Kraft erfährt.<br />
F-VB-228 Wie wird ein Seitengleitflug (Slip) eingeleitet?<br />
A) Einleiten mit Querruder und danach Seitenruder dagegen<br />
B) Einleiten mit Seitenruder und danach Querruder dagegen<br />
C)<br />
D)<br />
Zunächst durch leichtes Drücken Fahrt aufholen und danach Quer- und Seitenruder<br />
gleichzeitig gegenseitig betätigen<br />
Luftfahrzeug überziehen, danach Querruder in Sliprichtung und mit dem Seitenruder die<br />
Richtung steuern<br />
Erklärung zu Frage F-VB-228<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-146<br />
F-VB-239 Mit welcher Geschwindigkeit wird ein Landeanflug bei starker Turbulenz<br />
durchgeführt? Mit<br />
A) der gleichen Geschwindigkeit wie unter normalen Bedingungen<br />
B) einer höheren Geschwindigkeit als unter normalen Bedingungen<br />
C) einer niedrigeren Geschwindigkeit als unter normalen Bedingungen<br />
D) Mindestgeschwindigkeit, wobei die Landeklappen voll ausgefahren sind<br />
Erklärung zu Frage F-VB-239<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Anflug bei stark böigem Wind oder Turbulenz<br />
Bei böigem Wind oder Turbulenz kann es vorkommen, dass die Windstärke in<br />
Flugrichtung plötzlich stark abnimmt. Das Flugzeug benötigt aufgrund seiner<br />
Trägheit aber eine gewisse Zeit, bis es seine vorherige Eigengeschwindigkeit in der<br />
nun weniger bewegten Luft annimmt. Während dieser Zeit ist die<br />
Eigengeschwindigkeit daher geringer und das Flugzeug kann durchsacken. War die<br />
Geschwindigkeit vor Nachlassen der Windstärke im Bereich der<br />
Mindestgeschwindigkeit, reißt die Strömung mit entsprechenden Folgen ab. Um<br />
diese Gefahr zu verringern, fliegt man bei böigem Wind oder bei Turbulenz mit<br />
erhöhter Geschwindigkeit an. Bei Segelflugzeugen setzt man die Bremsklappen<br />
vorsichtig ein, um die Geschwindigkeit nicht zu stark zu verringern.<br />
Infolge der Böen können abrupte Fluglageänderungen eintreten. Diese werden<br />
durch entsprechende Ruderausschläge schnell korrigiert.<br />
F-VB-241 Beim Landeanflug ist in der Aufsetzzone mit starken Verwirbelungen zu rechnen.<br />
Wie hat der Luftfahrzeugführer den Anflug durchzuführen?<br />
A) Tiefer Anflug<br />
B) Hoher Anflug<br />
C) Anflug mit reduzierter Geschwindigkeit<br />
D) Normaler Anflug<br />
Erklärung zu Frage F-VB-241<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-239<br />
F-VB-242 Mit Scherwinden ist verstärkt bei<br />
A) Durchzug einer Warmfront<br />
B) rasch aufeinander folgendem Durchzug von Warm- und Kaltfronten<br />
C) Inversionswetterlagen<br />
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D) Windstille<br />
zu rechnen.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-242<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
Horizontale und vertikale Windscherung<br />
Als Windscherung bezeichnet man in der Meteorologie eine starke horizontale oder<br />
vertikale Änderung der Windstärke (im Extremfall kehrt sich die Windrichtung um<br />
180 Grad um). Bei horizontalen Windscherungen ändern sich Windrichtung und/oder<br />
Windgeschwindigkeit innerhalb einer geringen horizontalen Distanz signifikant, bei<br />
vertikalen Windscherungen ändern sie sich signifikant innerhalb eines geringen<br />
Höhenintervalls.<br />
Starke horizontale Windscherungen treten zum Beispiel innerhalb von scharf<br />
ausgeprägten Frontalzonen auf. Vertikale Windscherungen treten zum Beispiel<br />
durch Advektion unterschiedlicher Luftmassen in verschiedenen Höhen bei<br />
Inversionswetterlagen auf.<br />
Häufig treten in Gebieten mit starker horizontaler Windscherung auch gleichzeitig<br />
vertikale Windscherungen auf, so zum Beispiel im Bereich von Strahlströmen.<br />
Gebiete mit starken Windscherungen sind darüber hinaus auch Gebiete, in denen<br />
für die Fliegerei gefährliche Clear Air Turbulence auftreten kann.<br />
Inversion<br />
Inversion bezeichnet Luftschichten mit zunehmender Temperatur bei zunehmender<br />
Höhe. Daher ist die Temperatur an der Untergrenze einer Inversion am niedrigsten.<br />
Mit der Umkehr des Temperaturverlaufs ist auch eine Feuchteabnahme verbunden.<br />
Solche Luftschichten sind sehr stabile Schichtungen und wirken stark hemmend für<br />
Vertikalbewegungen der Luft. Sie werden auch als Sperrschichten bezeichnet. An<br />
der Untergrenze der Inversion werden Vertikalbewegungen gebremst, so dass der<br />
Austausch der Luft zwischen den unteren und oberen Schichten verhindert wird. Da<br />
die Inversion als Sperrschicht wirkt, sammeln sich unter ihr Staubteilchen, aber auch<br />
Abgase an. Die Luftfeuchtigkeit ist hier meist sehr hoch, was zu schlechter Flugsicht<br />
führt.<br />
F-VB-243 Der Haubenrand eines Segelflugzeuges darf nicht abgeklebt werden, weil dadurch<br />
A) die Belüftung der Kabine nicht mehr ausreichend ist.<br />
B) ein Notabwurf der Haube verhindert oder erschwert wird.<br />
C) erhebliche Lackschäden entstehen.<br />
D) beim Flugbetrieb die Haube von innen beschädigt.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-243<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Falls es beim Segelfliegen zu einer Notsituation kommt, in der mit dem Fallschirm<br />
abgesprungen werden muss, würden Probleme beim Notabwurf der Haube wertvolle<br />
Zeit in Anspruch nehmen und die Überlebenschance des Piloten dadurch<br />
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reduzieren. Daher darf der Haubenrand nicht verklebt werden!<br />
F-VB-244 Welcher Grundsatz steht bei Luftfahrzeugunfällen an erster Stelle?<br />
A) Brandbekämpfung durchführen<br />
B) Unfallort absperren und sichern<br />
C) Fotografieren und Skizzen anfertigen<br />
D) Menschenrettung hat Vorrang.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-244<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
Wie bei allen anderen Unfällen: Menschenrettung steht an erster Stelle und hat<br />
Vorrang vor allen anderen Maßnahmen!<br />
F-VB-245 Wie ist eine Notlandung auf einem weichen Acker durchzuführen?<br />
A)<br />
Anschnallgurte anziehen, Anfluggeschwindigkeit erhöhen und mit leicht angezogenem<br />
Höhenruder aufsetzen<br />
B)<br />
Anschnallgurte anziehen, mit Mindestgeschwindigkeit aufsetzen, Steuerknüppel bis zum<br />
Stilltand voll gezogen halten und auf evtl. Überschlag gefasst sein<br />
C)<br />
Mit Mindestgeschwindigkeit aufsetzen und mit Überschlag rechnen. Vor der Landung<br />
losschnallen und die Türen öffnen<br />
D)<br />
Nach dem Aufsetzen durch wechselseitiges Betätigen der Bremsen einen Schlittereffekt<br />
erzeugen<br />
Erklärung zu Frage F-VB-245<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Notlandungen und Sicherheitslandungen<br />
Sicherheitslandung<br />
Unter einer Sicherheitslandung versteht man eine ungeplante Landung außerhalb<br />
eines Flugplatzes, bei der das Flugzeug bis zur Landung lüfttüchtig ist. Sie kann aus<br />
folgenden Gründen notwendig werden:<br />
l bei einer bei der Flugvorbereitung nicht bekannten schlechten oder<br />
schwierigen Wetterlage, wenn auch bei dem nächstgelegenen Flugplatz keine<br />
Sichtflugwetterbedingungen mehr gegeben sind<br />
l bei eintretender Dunkelheit<br />
l bei rechtzeitig erkannten technischen Störungen, um ihre wahrscheinlichen<br />
Folgen zu vermeiden<br />
l bei Kraftstoffmangel<br />
l bei Orientierungsverlust, sobald alle Möglichkeiten zu einer<br />
Standortbestimmung ausgeschöpft wurden und kein sicheres Ergebnis<br />
gebracht haben<br />
l bei erkennbaren Gefahren für Leib und Leben der an Bord befindlichen<br />
Personen (z.B. wenn ein Fluggast einen Herzinfarkt erlitten hat)<br />
l um das Leben oder das Eigentum Dritter zu schützen (z.B. wenn ein Autounfall<br />
in abgelegener Gegend beobachtet ist, um Hilfe zu leisten)<br />
Sobald man erkennt, dass eine Sicherheitslandung erforderlich wird, ist diese unter<br />
Beachtung der folgenden Grundsätze vorzubereiten und durchzuführen:<br />
1. Ruhe bewahren!<br />
2. Ein geeignetes Gelände für die Landung auswählen.<br />
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3. Das ausgewählte Gelände wenn möglich mehrmals in geringer Höhe<br />
überfliegen, um Hindernisse in An- und Abflugrichtung zu erkennen.<br />
4. Beim Überflug des Geländes überprüfen, ob sich Hindernisse wie Gräben oder<br />
Zäune auf dem vorgesehenen Landefeld befinden.<br />
5. Prüfen, ob bei einem eventuellen Fehlanflug beim Durchstarten genügende<br />
Hindernisfreiheit besteht.<br />
6. Die Landung sorgfältig wie bei einer Platzrunde einteilen.<br />
7. Den Anflug als Ziellandung mit Motorhilfe vornehmen.<br />
8. Sobald die Landung als sicher anzusehen ist, Brandhahn schließen, Haupt-<br />
und Zündschalter ausschalten, Kabinenhaube bzw. Türen öffnen und<br />
Anschnallgurte auf festen Sitz überprüfen.<br />
9. Nach der Sicherheitslandung die nächst erreichbare Polizeidienststelle und<br />
den Grundstückseigner informieren. Es darf ohne besondere Genehmigung<br />
wieder gestartet werden.<br />
Ob eine durchgeführte Landung außerhalb eines genehmigten Flugplatzes juristisch<br />
als Sicherheitslandung einzustufen ist, kann oft zweifelhaft sein. So ist es z.B.<br />
umstritten, ob eine solche Landung wegen Wetterverschlechterung bei dem dichten<br />
Netz von Flugplätzen in Deutschland als Sicherheitslandung einzustufen ist. Im<br />
Zweifelsfall wird dies von einem Gericht nach Prüfung der Umstände entschieden.<br />
Trotz dieser Unsicherheit sollte ein Pilot dennoch nicht davor zurückschrecken,<br />
rechtzeitig eine Sicherheitslandung durchzuführen, wenn er keine andere<br />
Möglichkeit sieht, den Flug ansonsten sicher zu beenden.<br />
Notlandung<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Im Gegensatz zur Sicherheitslandung ist das Luftfahrzeug bei einer Notlandung<br />
nicht mehr voll lufttüchtig oder der Pilot hat gesundheitliche Probleme, den Flug<br />
sicher fortzusetzen. Sie wird aus einer Notlage heraus durchgeführt bei<br />
l gesundheitlich schlechter Verfassung des Piloten<br />
l Triebwerksausfall<br />
l erheblichem Leistungsabfall des Motors<br />
l Propellerschäden<br />
l Schäden an der Cockpitverglasung in Folge von Vogelschlag u.s.w.<br />
Man unterscheidet Notlandungen mit Motorhilfe (d.h. die Motorleistung steht noch<br />
zur Verfügung) und Notlandungen ohne Motorhilfe. Notlandungen mit Motorhilfe<br />
werden wie Sicherheitslandungen durchgeführt. Bei der Durchführung einer<br />
Notlandung ohne Motorhilfe steht meist nur wenig Zeit zur Vorbereitung zur<br />
Verfügung. Daher sind die zu beachteten Grundsätze gegenüber der<br />
Sicherheitslandung modifiziert:<br />
1. Geschwindigkeit für bestes Gleiten einnehmen, Trimmung so einstellen, dass<br />
diese Geschwindigkeit ohne Betätigung des Höhenruders beibehalten wird und<br />
Klappen nach Flughandbuch setzen.<br />
2. Ein geeignetes Gelände möglichst schnell erkennen und bei der einmal<br />
getroffenen Entscheidung bleiben.<br />
3. Landeeinteilung für Ziellandung ohne Motorhilfe auf dem festgelegten<br />
Landefeld treffen.<br />
4. Landeklappen erst voll ausfahren, wenn sicher ist, dass das vorgesehene<br />
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
Landefeld ereicht wird.<br />
5. Vor dem Aufsetzen Brandhahn schließen, Haupt- und Zündschalter auf aus<br />
und Türen oder Kabinenhaube öffnen sowie Sicherheitsgute auf festen Sitz<br />
überprüfen.<br />
6. Mit Mindestgeschwindigkeit aufsetzen.<br />
7. Falls Bruchgefahr besteht, Füße anziehen und den Kopf schützen.<br />
8. Nach der Notlandung die nächst erreichbare Polizeidienststelle und den<br />
Grundstückseigentümer informieren. Der Wiederstart muss durch die<br />
Landesluftfahrtbehörde genehmigt werden.<br />
Wurde bereits über Funk über den Notfall informiert, wartet man nach einer<br />
Notlandung am Flugzeug das Einstreffen der Rettungskräfte ab. Ansonsten trifft man<br />
je nach Erfordernis geeignete Maßnahmen zur Information der Rettungsdienste und<br />
der Polizei. Muss man sich dabei vom Luftfahrzeug entfernen, um z.B. von einer<br />
Ortschaft aus anzurufen, kehrt man anschließend umgehend zum Luftfahrzeug<br />
zurück.<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />
F-VB-247 Wie wird eine Landung im hohen Getreide durchgeführt?<br />
A)<br />
Getreideoberfläche als Boden annehmen, mit erhöhter Geschwindigkeit gegen den Wind<br />
aufsetzten<br />
B)<br />
Getreideoberfläche als Boden annehmen, Landeklappen voll ausfahren, mit<br />
Überziehgeschwindigkeit gegen den Wind aufsetzen<br />
C)<br />
In etwa 0,5 m bis 1 m Höhe über dem Boden das Luftfahrzeug in Mindestfahrt bringen und<br />
das Höhenruder ruckartig drücken<br />
D)<br />
Mit geringer Fahrtüberhöhung den Widerstand der Getreidespitzen zur Verkürzung der<br />
Landestrecke ausnutzen<br />
Erklärung zu Frage F-VB-247<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />
F-VB-248 Wie ist eine Notlandung im bergigen Gelände durchzuführen?<br />
A) Gegen den Wind anfliegen und landen, auf Hindernisse achten<br />
B) Nach Möglichkeit hangaufwärts landen, Verwirbelungen und Leewirkung beachten<br />
C) Quer zum Hang landen, ohne Rücksicht auf die Windrichtung<br />
D) Mit Mindestfahrt hangabwärts landen und danach Höhenruder drücken<br />
Erklärung zu Frage F-VB-248<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-245<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />
F-VB-249 Mit welcher Geschwindigkeit ist ein stark ansteigendes Notlandegelände<br />
anzufliegen? Mit<br />
A) normaler Anfluggeschwindigkeit<br />
B) reduzierter Anfluggeschwindigkeit<br />
C) erhöhter Anfluggeschwindigkeit<br />
D) der Geschwindigkeit für das geringste Sinken<br />
Erklärung zu Frage F-VB-249<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
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siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-245<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />
F-VB-250 Wie ist eine Notlandung an einem Hang durchzuführen?<br />
A) Gegen den Wind hangabwärts<br />
B) Ohne Rücksicht auf die Windrichtung hangaufwärts<br />
C) Quer zum Hang mit Seitenwind von rechts<br />
D) Quer zum Hang mit Seitenwind von links<br />
Erklärung zu Frage F-VB-250<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-245<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />
F-VB-251 Was ist bei Motorausfall (z.B. mit einem Motorsegler mit einziehbarem<br />
Klapptriebwerk oder Propeller) kurz nach dem Start zu tun?<br />
Andrücken, Kehrkurve fliegen und in entgegengesetzter Richtung auf dem Flugplatz<br />
A)<br />
landen<br />
B) Nachdrücken und geradeaus landen mit möglichst geringen Richtungsänderungen<br />
C)<br />
Leicht ziehen und im überzogenen Flugzustand geradeaus weiterfliegen, um möglichst<br />
sachte aufzusetzen<br />
D) Gurte lösen, Türen entriegeln und Flugzeug kurz vor dem Aufsetzen verlassen<br />
Erklärung zu Frage F-VB-251<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Motorausfall kurz nach dem Start<br />
Beim Motorausfall kurz nach dem Start ist es lebensgefährlich, in geringer Höhe eine<br />
Kehrkurve zu versuchen, um in entgegengesetzter Richtung zu landen. Eine 180° -<br />
Standardkurve dauert eine Minute, und in dieser Zeit verliert man auch bei sauber<br />
geflogener Kurve mit der Geschwindigkeit des besten Gleitens ca. 500 ft an Höhe!<br />
Eine Kehrkurve kann daher nur sicher geflogen werden, wenn der Motor in einer<br />
größeren Höhe ausfällt.<br />
Man verhält sich richtig, wenn man zunächst durch Nachdrücken eine sichere<br />
Geschwindigkeit einnimmt und dann in Landbahnrichtung mit möglichst geringen<br />
Richtungsänderungen eine Notlandung durchführt.<br />
F-VB-267 Wie hat sich ein Luftfahrzeugführer zu verhalten, wenn der Motor (z.B. bei einem<br />
Motorsegler mit einziehbarem Klapptriebwerk oder Propeller) nach dem Start in ca.<br />
150 ft GND ausfällt?<br />
A) Im entsprechenden Teil der Klarliste nachlesen, wie der Motor wieder anzulassen ist<br />
B) Eine 180°-Kurve durchführen, um auf den Flugplatz zurückzukehren<br />
C) Möglichst in Startrichtung eine Notlandung durchführen<br />
D)<br />
Durch dauernde Betätigung des Anlasser die erforderliche Leistung erzeugen, um mit<br />
einer 180°-Kurve auf den Flugplatz zurückkehren zu können<br />
Erklärung zu Frage F-VB-267<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-251<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
F-VB-268 Infolge eines Motorausfalles ist ein Luftfahrzeugführer gezwungen, eine Notlandung<br />
durchzuführen. Welche Handgriffe müssen vor der Landung ausgeführt werden?<br />
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A) Brandhahn schließen, Hauptschalter ausschalten, Vergaservorwärmung ausschalten<br />
B) Hauptschaler ausschalten, Zündung ausschalten, Anschnallgurte lösen<br />
C) Brandhahn schließen, Zündung ausschalten, Hauptschalter ausschalten<br />
D) Hauptschalter ausschalten, Zündung ausschalten, Instrumente blockieren<br />
Erklärung zu Frage F-VB-268<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-245<br />
F-VB-269 Welches der nachstehend aufgeführten Gelände ist für eine Außenlandung /<br />
Sicherheitslandung / Notlandung besonders geeignet?<br />
A) Großer Acker, frisch gepflügt, frei von Hindernissen, ansteigend<br />
B) Hohes Getreidefeld, das die Ausrollstrecke durch die Bremswirkung stark verkürzt<br />
C) Gelände an einer Straße, nach Möglichkeit Wiese, Telefon in der Nähe<br />
D) Großes, ebenes Gelände, in Windrichtung liegend, frei von Hindernissen im Anflugbereich<br />
Erklärung zu Frage F-VB-269<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-245<br />
F-VB-270 Während eines Fluges in Flugplatznähe verklemmt sich das Seitenruder in<br />
Neutralstellung. Welchen Entschluss trifft der Luftfahrzeugführer?<br />
Er<br />
A) versucht mit aller Kraft, die Blockierung zu lösen, notfalls mit Gewalt.<br />
B) landet in jedem Fall geradeaus.<br />
C)<br />
versucht mit kleinen Höhen- und Querruderausschlägen den Flugplatz zu erreichen und<br />
zu landen.<br />
D) verlässt das Luftfahrzeug, falls vorhanden, mit dem Fallschirm.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-270<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
Verklemmtes Seitenruder<br />
Wenn das Seitenruder in Neutralstellung verklemmt ist, bleibt das Flugzeug in vielen<br />
Fällen über Höhen- und Querruder weiterhin steuerbar. Die Steuerbewegungen des<br />
Querruders sind mit geringen Ruderausschlägen vorzunehmen, weil bei Querrudern<br />
mit negativem Wendemoment sonst ein Schiebezustand entstehen würde. Die<br />
Landung erfolgt normal - hoffentlich ohne Seitenwind.<br />
Es ist in diesem Fall besser, einen Flugplatz anzufliegen als eine Notlandung<br />
durchzuführen, denn die Risiken bei einer Notlandung sind viel höher als die Risiken<br />
beim Weiterflug mit verklemmten Seitenruder.<br />
Die Wirkung der Querruder<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Die Querruder bewirken eine Drehung des Flugzeuges um die Längsachse, das<br />
Rollen. Sie werden immer gleichzeitig und gegenläufig bewegt - wenn das<br />
Querruder an einer Seite nach oben geht, senkt sich das Querruder an der anderen<br />
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Flächenseite nach unten. Durch Senken eines Querruders vergrößert sich der<br />
Auftrieb an der entsprechenden Fläche, durch Heben wird er reduziert - es entsteht<br />
ein Drehmoment um die Längsachse, das Rollmoment genannt wird. Das Flugzeug<br />
dreht sich infolge des Rollmoments um die Längsachse - es rollt.<br />
Sekundärwirkung<br />
Durch das Heben und Senken der Querruderklappen wird neben dem Auftrieb auch<br />
der Widerstand der Fläche geändert. An der Seite, an der das Querruder nach unten<br />
geht, vergrößert sich der Widerstand bauartbedingt häufig stärker als an der Seite,<br />
an der es nach oben geht (man kann sich diesen Effekt so vorstellen, als läge das<br />
nach oben geklappte Querruder im Windschatten der Profilwölbung). Daher kommt<br />
es bei Betätigung der Querruder zu einem Drehmoment um die Hochachse, einem<br />
Giermoment. Das Flugzeug dreht sich zusätzlich zur Drehung um die Längsachse<br />
auch um die Hochachse. Dies wird als Sekundärwirkung der Querruder bezeichnet.<br />
Will man eine Kurve nach links einleiten und betätigt dazu die Querruder, rollt das<br />
Flugzeug nach links und giert gleichzeitig nach rechts, also genau falsch herum. Aus<br />
diesem Grund bezeichnet man dieses Giermoment auch als negatives<br />
Wendemoment. Es muss zusätzlich das Seitenruder nach links betätigt werden, um<br />
die beabsichtigte Kurve einzuleiten.<br />
Die Sekundärwirkung - das negative Wendemoment - der Querruder kann durch<br />
konstruktive Maßnahmen verringert oder nahezu vollständig kompensiert werden.<br />
Dazu wird bei so genannten differenzierten Querrudern der Ruderausschlag nach<br />
oben größer ausgelegt als der gleichzeitige Ruderausschlag an der anderen Fläche<br />
nach unten.<br />
F-VB-271 Trotz mehrmaliger Versuche wird festgestellt, dass sich das Fahrwerk zwar<br />
ausfahren, sich aber nicht verriegeln lässt.<br />
Der Luftfahrzeugführer<br />
A) hält die Fahrwerksverriegelung mit der Hand fest und landet.<br />
B) führt eine Notlandung entsprechend Flughandbuch/Notfallcheckkiste durch.<br />
C) lässt das Fahrwerk ausgefahren und landet mit Motorhilfe.<br />
D) fährt das Fahrwerk ein und landet mit erhöhter Geschwindigkeit.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-271<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Im Flughandbuch ist angegeben, wie in diesem Fall eine Notlandung durchzuführen<br />
ist. Man richtet sich nach den angegeben Vorschriften, die je nach Bauart<br />
verschieden sein können.<br />
F-VB-272 Welchen wesentlichen Vorteil hat eine Notlandung mit Motorhilfe?<br />
A) Die Stromversorgung bleibt aufrechterhalten.<br />
B)<br />
Kleinere Hindernisse wie Buschwerk u. ä. werden vom Propeller zerkleinert und können<br />
die Besatzung nicht mehr gefährden.<br />
C) Sie hat keinen Vorteil, da die Anfluggeschwindigkeit zu hoch wird.<br />
D)<br />
Die Eignung des Notlandegeländes kann durch (evtl. mehrmaliges) Überfliegen besser<br />
beurteilt werden.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-272<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-245<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
F-VB-274 Der Motor z.B. eines Reisemotorseglers mit einer Gleitzahl von 24 fällt in 700 m<br />
GND aus. Um ein Landefeld in 200 m GND zu erreichen, kann noch eine Entfernung<br />
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
von etwa<br />
A) 17 km<br />
B) 117 km<br />
C) 12 km<br />
D) 8 km<br />
zurückgelegt werden.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-274<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
Bei der Gleitzahl 24 legt das Flugzeug beim Sinken um 1 m 24 m Strecke zurück.<br />
Daher kann bei Motorausfall in 700 m GND ein Landefeld in 200 m GND noch in<br />
einer Entfernung von (700 m - 200 m) · 24 = 500 m · 24 = 12.000 m = 12 km erreicht<br />
werden.<br />
F-VB-275 Wie verhält sich der Luftfahrzeugführer nach einer Notlandung in schwierigem<br />
Gelände, wenn eine Rettungsaktion über Funk bereits eingeleitet worden ist?<br />
Er<br />
A) geht den Rettungsmannschaften entgegen, um geeignete Wege zu finden.<br />
B) bleibt beim Luftfahrzeug, um auf die Retter zu warten.<br />
C) versucht, die nächste Ortschaft zu Fuß zu erreichen.<br />
D) entfernt sich nicht mehr als 10 km von der Unfallstelle.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-275<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-245<br />
F-VB-276 Ein so genannter "Crash-Sender" (ELT) dient<br />
der automatischen Ausstrahlung von Funksignalen im Notfall, um eine<br />
A)<br />
Standortfeststellung zu ermöglichen.<br />
B) zur Aufzeichnung des Lastvielfachen bei einem Flugunfall.<br />
C) als Notfunkgerät, um mit Flugsicherungsstellen Sprechfunkverkehr herstellen zu können.<br />
D) zur Aufzeichnung der Flug- und Unfalldaten.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-276<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
Emergency Locator Transmitter (ELT)<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Ein Crash-Sender (ELT, Emergency Locator Transmitter) ist ein kleiner Funksender,<br />
mit dessen Hilfe Satelliten oder Search-and-Rescue-Einsatzkräfte rettungsbedürftige<br />
Flugzeuge orten können. Es wird durch Erschütterungen beim Aufschlag nach<br />
einem Crash oder auch manuell ausgelöst. Nach der Auslösung sendet das Gerät<br />
ein Alarmierungssignal auf einer oder mehreren standardisierten Notfrequenzen,<br />
d.h. auf 121,5 MHz, auf 243 MHz und/oder bei neuen Geräten auf 406 MHz.<br />
Geräte mit der Frequenz 406 MHz arbeiten mit einer erheblich höheren Genauigkeit<br />
in der Positionsbestimmung und sind teilweise mit dem GPS kombiniert. Waren bei<br />
den früheren Frequenzen Ablagen > 10 NM durchaus normal, liegt die Genauigkeit<br />
der "406er" bei < 2 NM.<br />
ELTs sind in einigen Ländern (z. B. in Österreich) für Sportflugzeuge<br />
vorgeschrieben. Seit dem 1.02.2009 müssen in Frankreich alle Motorflugzeuge mit<br />
ELTs mit 406 MHz ausgerüstet sein.<br />
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
Merkmal ELT 121,5 Mhz ELT 406 Mhz<br />
Wird empfangen<br />
und ausgewertet<br />
von<br />
Pos. Bestimmung<br />
Zeit bis<br />
Arlamierung<br />
Luftfahrzeugidentifikation<br />
geographische<br />
Abdeckung<br />
Frequenz<br />
COSPAS-SARSAT nur bis<br />
01.2009<br />
Flugzeugen und SAR-<br />
Schiffen<br />
Bodenfunkstellen<br />
Dopplereffekt durch<br />
Satellitenüberflug (nur bis<br />
01.2009) oder VHF-Peiler<br />
wenige Minuten bis über<br />
eine Stunde *<br />
nein<br />
nur bis 01.2009:<br />
Nordhalbkugel und Teile der<br />
Südhalbkugel<br />
ab 02.2009: dort wo<br />
Bodenstationen vorhanden<br />
sind, oder Überflüge durch<br />
Flugzeuge stattfinden<br />
121,500 Mhz<br />
(evtl. 243 Mhz)<br />
COSPAS-SARSAT<br />
LEOSAR Satelliten<br />
Dopplereffekt durch<br />
Satellitenüberflug oder<br />
VHF-Peiler<br />
wenige Minuten bis<br />
über eine Stunde *<br />
ja, durch 24-Bit<br />
Adresse<br />
ELT 406 Mhz mit<br />
GPS<br />
COSPAS-SARSAT<br />
GEOSAR- und LEOSAR-<br />
Satelliten<br />
eingebautes GPS / und<br />
Dopplereffekt durch<br />
Satellitenüberflug oder<br />
VHF-Peiler<br />
wenige Minuten<br />
weltweit weltweit<br />
406,025 / 406,028<br />
MHz<br />
121,500 zur Peilung<br />
Sendeleistung >50 mW 5 W 5 W<br />
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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
ja, durch 24-Bit Adresse<br />
406,025 / 406,028 MHz<br />
121,500 zur Peilung<br />
ELT, Emergency<br />
Locator Transmitter<br />
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
F-VB-277 Bei plötzlichem Ausfall des Motors im Reise- bzw. Steigflug ist die erste Maßnahme<br />
nach dem Herstellen einer sicheren Gleitfluglage:<br />
Höhe über Grund feststellen (schätzen), weil sich alle Folgemaßnahmen danach richten<br />
A)<br />
werden<br />
B) Zündung ausschalten<br />
C) Notruf absetzen<br />
D) Hauptschalter ausschalten<br />
Erklärung zu Frage F-VB-277<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
Motorausfall im Reise- oder Steigflug<br />
Beim Motorausfall im Reise- oder Steigflug wird sofort die Geschwindigkeit für<br />
bestes Gleiten gemäß Flughandbuch eingenommen und die im Flughandbuch dafür<br />
angegebene Klappenstellung herbeigeführt. Anschließend schätzt man die Höhe<br />
über Grund ab, um zu ermitteln, wielviel Zeit für eine Notlandung verbleibt. Steht<br />
ausreichend Zeit zur Verfügung, wird die Ursache für den Motorausfall überprüft und<br />
ggf. die Wiederinbetriebnahme gemäß Flughandbuch durchgeführt. Gelingt dies<br />
nicht oder reicht die Zeit nicht aus, leitet man die Notlandung ein.<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-245<br />
F-VB-278 Im Endanflug auf ein Außenlandegelände stellt der Führer eines Motorseglers mit<br />
einziehbarem Klapptriebwerk oder Propeller/Segelflugzeugführer fest, dass die<br />
Oberfläche sehr uneben ist.<br />
Er<br />
A) setzt schiebend auf, damit sich die Bremswirkung erhöht.<br />
B) versucht, mit dem Seitenruder Unebenheiten auszuweichen.<br />
C) versucht, mit dem Höhenruder die Unebenheiten auszugleichen.<br />
D)<br />
setzt mit geringstmöglicher Geschwindigkeit auf, hält den Steuerknüppel bis zum<br />
Stillstand voll gezogen und betätigt die Radbremse.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-278<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />
F-VB-279 Bei einer Außenlandung/Notlandung mit einem Luftfahrzeug mit Einziehfahrwerk<br />
muss<br />
A) das Fahrwerk zur Landung grundsätzlich ausgefahren<br />
B) das Fahrwerk zur Landung grundsätzlich nicht ausgefahren<br />
C) bei eingefahrenem Fahrwerk mit Rückenwind gelandet<br />
je nach den örtlichen Verhältnissen (z.B. Oberflächenbeschaffenheit/Länge des Geländes)<br />
D)<br />
mit ein- oder ausgefahrenem Fahrwerk gelandet<br />
werden.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-279<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
F-VB-280 Welche der nachfolgenden Maßnahmen sind richtig, um eine Notlandung auf dem<br />
Wasser durchzuführen?<br />
Anschnallgurte auf festen Sitz überprüfen, Kabinenhaube oder Kabinentüren entriegeln,<br />
A)<br />
mit ausgefahrenen Klappen und Mindestfahrt aufsetzen<br />
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B)<br />
Anschnallgurte auf festen Sitzt überprüfen, Belüftung schließen, flach mit leicht überhöhter<br />
Fahrt aufsetzen<br />
C) Schultergurte lösen, Schlechtwetterfenster öffnen, im Seitengleitflug aufsetzen<br />
D)<br />
Anschnallgurte lösen, dicht über der Wasseroberfläche so überziehen, dass das Flugzeug<br />
ins Wasser fällt<br />
Erklärung zu Frage F-VB-280<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
Notlandung auf einer Wasseroberfläche<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Eine Notlandung auf einer Wasseroberfläche ist mit großen Gefahren verbunden<br />
und sollte wenn irgend möglich vermieden werden. Bei Flügen über dem Meer setzt<br />
man sofort einen Funkspruch mit der derzeitigen Position ab (z.B. auf der<br />
Notruffrequenz 121.5 MHz) und versucht, das Festland noch im Gleitflug zu<br />
erreichen. Falls das nicht möglich ist, nimmt man Kurs auf ein in der Nähe<br />
befindliches Schiff und versucht, im Blickfeld des Brückenpersonals auf der<br />
Wasseroberfläche zu landen. Es kommt darauf an, so schnell wie möglich geortet<br />
und gerettet zu werden, denn insbesondere bei niedriger Wassertemperatur kann<br />
man im Wasser nur kurze Zeit überleben. Die Wasserlandung wird wie folgt<br />
durchgeführt:<br />
1. Die Wasseroberfläche seitlich vor dem Kurs eines Schiffes als Landeplatz<br />
anfliegen<br />
2. Anfluggeschwindigkeit und Klappenstellung gemäß Flughandbuch einstellen<br />
(Landeklappen werden in der Regel voll ausgefahren)<br />
3. Anschnallgute auf festen Sitz überprüfen<br />
4. Die Reihenfolge des späteren Ausstieges festlegen<br />
5. Fall noch nicht geschehen: Schwimmwesten anlegen, aber noch nicht<br />
aufblasen<br />
6. Alle losen Gegenstände im Cockpit festzurren oder verstauen<br />
7. Bei Flugzeugen mit Einziehfahrwerk bleibt dieses eingefahren!<br />
8. Da das Abschätzen der Flughöhe über dem Wasser sehr schwierig ist, den<br />
Höhenmesser immer auf das aktuelle QNH einstellen und die Höhe fortlaufend<br />
kontrollieren.<br />
9. Die Anflugrichtung wird bei glatter oder leichter See gegen den Wind gerichtet.<br />
Bei starkem Seegang sollte man bis zu einer Windstärke von 20 kt parallel zu<br />
den Wellenkämmen anfliegen und möglichst auf dem Rücken oder der<br />
Leeseite einer Welle aufsetzten. Bei noch größerer Windstärke landet man in<br />
Windrichtung.<br />
10. Nicht zu hoch abfangen! Es ist besser, vor dem Abfangen erste<br />
Wasserberührung zu haben als im überzogenen Zustand ins Wasser zu<br />
stürzen!<br />
11. Vor dem Aufsetzen Kabinenhaube oder Kabinentüren entriegeln<br />
12. Man setzt mit Mindestgeschwindigkeit auf der Wasseroberfläche möglichst in<br />
Dreipunktlage auf. Es sollte verhindert werden, dass das Heck zuerst<br />
Wasserberührung hat, weil es dadurch nach oben getrieben wird, was<br />
unweigerlich zum Eintauchen der Nase führt. Das Aufsetzen ist sehr hart und<br />
mit starkem Abbremsen sowie meist mit Unterschneiden der Wasseroberfläche<br />
verbunden. Nach einem leichten Stoß bei der ersten Wasserberührung springt<br />
das Flugzeug hoch und setzt dann kurz darauf heftiger auf. Flugzeuge ohne<br />
Einziehfahrwerk laufen Gefahr, beim Eintauchen des Fahrwerks in das Wasser<br />
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
einen Kopfstand zu machen. Daher müssen die Anschnallgurte besonders fest<br />
sitzen, und man schützt sich zusätzlich durch geeignete Polster (z.B.<br />
Kleidungstücke) vor Gesicht und Oberkörper.<br />
13. Lassen sich die Türen nicht öffnen, weil sie durch den Wasserdruck blockiert<br />
sind, werden die Fenster geöffnet, um den Außendruck durch einströmendes<br />
Wasser zu kompensieren.<br />
14. Alle Insassen verlassen das Flugzeug nach dem Aufsetzen in der vorher<br />
festgelegten Reihenfolge so schnell wie möglich und blasen ihre<br />
Schwimmwesten auf, sobald sie das Flugzeug verlassen haben.<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-245<br />
F-VB-281 Wie sollte eine Notlandung auf dem Wasser durchgeführt werden?<br />
Mit Mindestfahrt und ausgefahrenen Klappen in Dreipunktlage auf der Wasseroberfläche<br />
A)<br />
aufsetzen<br />
B) Mit Überfahrt und im leichten Gleitflug auf der Wasseroberfläche aufsetzen<br />
C)<br />
D)<br />
Kurz vor dem Aufsetzen ruckartig überziehen, damit das Rumpfende zuerst ins Wasser<br />
taucht<br />
Im Seitengleitflug in das Wasser slippen, damit die Aufprallenergie vom Flügel<br />
aufgefangen wird<br />
Erklärung zu Frage F-VB-281<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-280<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-245<br />
F-VB-282 Wie ist eine Notwasserung in Ufernähe bei Windstille durchzuführen, wenn das Ufer<br />
zum Landen nicht geeignet ist?<br />
A) Rechtwinklig zum Ufer gegen die offene See<br />
B) Rechtwinklig zum Ufer gegen das Land<br />
C) Parallel zum Ufer<br />
D) Gegen die Strömung, um den Reibungswiderstand zu erhöhen<br />
Erklärung zu Frage F-VB-282<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
Falls man das Ufer zwar erreichen kann, es aber zur Landung ungeeignet ist, landet<br />
man bei Windstille parallel zum und so nah wie möglich am Ufer, weil man auf diese<br />
Weise das Ufer nach der Landung am schnellsten erreichen kann. Eine Landung<br />
rechwinklig zum Ufer vom Ufer weg würde zu einer Position einige hundert Meter auf<br />
der Wasseroberfläche führen, aus der heraus die Rettung schwieriger ist. Bei einer<br />
Landung rechtwinklig zum Ufer in Richtung auf das Ufer ist es schwierig, den<br />
Abstand abzuschätzen, bei dem das Flugzeug auf der Wasseroberfläche zum<br />
Stillstand kommt.<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-280<br />
F-VB-283 Bei einer Notwasserung ist mit<br />
A) dem Bruch der Tragflächen durch die starke Bremswirkung des Wassers<br />
B) sofortigem Untertauchen des Rumpfes unter die Wasseroberfläche<br />
C)<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
harter Wasserberührung, sehr starkem Abbremsen und evtl. Unterschneiden der<br />
Wasseroberfläche<br />
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D) einer langen Ausgleitstrecke<br />
zu rechnen.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-283<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-280<br />
F-VB-284 Bei einem Flugzeugschleppstart überrollt ein Segelflugzeug beim Anschleppen das<br />
Schleppseil. Der Pilot<br />
A) klinkt sofort aus.<br />
B) fährt die Bremsklappen aus.<br />
C) betätigt die Radbremse, um das Seil zu straffen.<br />
D) meldet den Vorfall an die Flugleitung.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-284<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
<strong>Verhalten</strong> beim Flugzeugschleppstart (F-Schlepp)<br />
Vor dem Start<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Startvorbereitung<br />
Das Schleppflugzeug rollt auf annähernden Seillängenabstand vor das<br />
Segelflugzeug. Das Seil darf am Segelflugzeug erst eingeklinkt werden, wenn beide<br />
Luftfahrzeugführer startbereit sind und die Startbahn frei ist. Zwischen Segelflugzeug<br />
und Luftfahrzeug sollte eine Funkverbindung bestehen.<br />
Seilkontrolle<br />
Das Seil ist auf eventuelle Beschädigungen oder Knoten zu untersuchen, indem es<br />
auf der gesamten Länge abgelaufen und dabei mit einer Hand geführt wird. Knoten<br />
verringern die Zugfestigkeit eines Seiles um bis zu 50%! Außerdem ist die<br />
Sollbruchstelle auf Beschädigungen zu untersuchen, und es ist zu überprüfen, ob<br />
die Stärke der erforderlichen Sollbruchstelle den Angaben im Betriebshandbuch des<br />
Segelflugzeuges entspricht. Das mit der Sollbruchstelle versehene Ende des Seils<br />
kommt zum Segelflugzeug, damit das Seil bei einem Bruch der Sollbruchstelle nicht<br />
am Segelflugzeug verbleibt.<br />
Bugkupplung oder Bodenkupplung (Schwerpunktkupplung)<br />
Im F-Schlepp wird - wenn vorhanden - die Bugkupplung verwendet. Gemäß<br />
LuftBO-DVO3 §4b darf beim Schlepp hinter Luftfahrzeugen die Bodenkupplung nur<br />
dann benutzt werden, wenn der Pilot in den letzten sechs Monaten mindestens fünf<br />
Flugzeugschlepps durchgeführt hat.<br />
F-Schlepps an der Bodenkupplung führen zu geringerer dynamischer Stabilität um<br />
Hoch- und Querachse und sind mit der Gefahr Aufbäumens oder Ausbrechens beim<br />
Anschleppen sowie der Gefahr des Herausfallen des Seiles bei großem<br />
Seildurchhang verbunden.<br />
Klinkprobe an der verwendeten Kupplung<br />
Die Klinkprobe ist beim F-Schlepp von besonderer Bedeutung, denn es kommt oft<br />
vor, dass die Bugkupplung längere Zeit nicht benutzt wurde, wenn am Platz<br />
hauptsächlich Windenschlepps praktiziert werden.<br />
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
Funkprobe mit dem Schleppflugzeug<br />
Absprachen mit dem Schlepppilot<br />
Abzusprechen sind<br />
l die Art der Ausklinkmethode (Flächenwackeln des Motorflugzeugs,<br />
Eigenentscheidung des Segelfliegers),<br />
l Schlepphöhe und Schleppgeschwindigkeit,<br />
l das <strong>Verhalten</strong> des Schleppzuges in Notsituationen (z.B. Startabbruch wegen<br />
unzureichender Startstrecke, Versagen von Ausklinkvorrichtungen),<br />
l u.U. ein anzufliegender Ausklinkpunkt (dies hat den Vorteil, dass der<br />
Segelflieger navigatorisch entlastet wird).<br />
Startphase<br />
Trimmung<br />
Die Trimmung sollte kopflastig eingestellt werden, wodurch die Gefahr eines<br />
unbeabsichtigten gefährlichen Übersteigens der Schleppmaschine wird verringert<br />
wird.<br />
Bei Start auf Hartbahnen beim Anschleppen Bremse benutzen<br />
Dies verhindert ein Überrollen des Seils durch den Anschleppruck. Bei Bremsen, die<br />
mit der Bremsklappe gekoppelt sind, ist darauf zu achten, dass die Klappen nach<br />
dem Anschleppen wieder richtig verriegelt werden. Wird das Schleppseil dennoch<br />
überrollt, ist es sofort auszuklinken!<br />
Bei Flächenableger sofort ausklinken<br />
Bei zu später Reaktion kann ein Ausklinken unmöglich werden, wenn das<br />
Segelflugzeug bereits ausgebrochen ist.<br />
Bugrad oder Kufe entlasten<br />
Die Höhensteuerführung vor dem Abheben des Segelflugzeuges muß auf das<br />
jeweilige Flugzeugmuster abgestimmt werden.<br />
Startabbruch<br />
Während des Startlaufs beobachtet der Segelflugzeugführer das Schleppflugzeug.<br />
Wenn das Schleppflugzeug (aus welchem Grund auch immer) bis zur Hälfte der<br />
Startstrecke nicht abgehoben hat, klinkt der Segelflugzeugführer aus und landet<br />
unter vorsichtiger Verwendung der Bremsklappen in Startrichtung, falls es selbst<br />
bereits abgehoben haben sollte.<br />
Nach dem Abheben des Segelflugzeuges tief hinter der Schleppmaschine herfliegen<br />
Dies ist für die Sicherheit in der Startphase (besonders für den Motorflieger) von<br />
größter Wichtigkeit. So ist der Blick des Segelflugzeugführers auf das<br />
Schleppflugzeug und nicht kurz vor das Segelflugzeug auf den Boden gerichtet.<br />
Dabei sind größere Höhenschwankungen zu vermeiden. Sich aufschaukelnde<br />
Flugbahnschwingungen sind oft der Grund für schwere Unfälle in der Startphase.<br />
Nach dem Abheben des Motorflugzeuges mitsteigen<br />
Seitenwindwirkung und deren Korrektur<br />
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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
Das Vorhalten geschieht in Bodennähe ausschließlich mit dem Seitenruder. Solange<br />
das Schleppflugzeug noch nicht abgehoben hat, hält der Segelflieger so vor, dass<br />
das Segelflugzeug dem Schleppflugzeug exakt folgt, nach dessen Abheben hält der<br />
Schleppzug gemeinsam vor. Dabei ist auf die Wirkung des Propellerwirbels in der<br />
Startphase (besonders auf Hartbahnen) zu achten.<br />
Flugphase<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Zügige, nicht aber hektische Reaktionen auf Fluglageänderungen<br />
Alle Ruderausschläge sollen so ruhig wie möglich und so schnell wie nötig erfolgen.<br />
Schleppflugzeug auf Horizont halten<br />
Bei guter Sicht werden die Flächen des Segelflugzeuges auf den Horizont<br />
ausgerichtet. Bei schlechter Sicht oder aber in den Bergen, d.h. wenn der Horizont<br />
vom Segelflugzeug aus nicht zu sehen ist, verwendet man die Schleppmaschine als<br />
Bezugspunkt und richtet die Flächen nach der Lage von Höhenleitwerk und<br />
Tragflächen der Schleppmaschine aus. Sollte das Schleppflugzeug außer Sicht<br />
geraten, muss sofort ausgeklinkt werden!<br />
Berichtigung von Über- und Unterhöhung<br />
Ist das Segelflugzeug zu tief (oder erscheint die Schleppmaschine zu hoch), so ist<br />
diese Unterhöhung durch ruhiges und gefühlvolles Ziehen zu berichtigen. Diese<br />
Korrekturbewegung sollte beendet sein, wenn das Segelflugzeug die richtige Höhe<br />
erreicht hat. Dazu muß der Höhenruderausschlag rechtzeitig vor Erreichen der<br />
Normallage zurückgenommen werden. Eine Überhöhung ist durch gefühlvolles<br />
Drücken zu berichtigen, wobei auf eventuell auftretenden Seildurchhang zu achten<br />
ist (das Segelflugzeug wird ja schneller). Starke Überhöhungen baut man daher<br />
zweckmäßigerweise unter zusätzlicher Verwendung der Bremsklappen ab. Generell<br />
ist die Berichtigung einer Unterhöhung einfacher als die einer Überhöhung. Daher<br />
gilt: "Lieber etwas tiefer als zu hoch".<br />
Im Geradeausflug seitliche Abweichungen korrigieren<br />
Seitliche Abweichungen werden ausschließlich mit dem Seitenruder korrigiert, wobei<br />
kurz vor Erreichen der Mittellinie die Korrekturbewegung durch einen<br />
Gegenseitenruderausschlag gestoppt wird, um eine Pendelbewegung zu vermeiden.<br />
Würde zusätzlich das Querruder eingesetzt, um in die Mitte zurückzukurven, wären<br />
in der Regel sich verstärkende Pendelbewegungen die Folge.<br />
Kurvenflug<br />
In einer sauber geflogenen Kurve fliegt das Segelflugzeug den Kreis der<br />
Motormaschine nach. Durch die Seilverbindung stimmen bei gleichem Kurvenradius<br />
die Fluggeschwindigkeiten beider Maschinen überein. Dies bedeutet, dass die<br />
Flugzeuge auch dieselbe Schräglage einnehmen müssen. Die Nase des<br />
Segelflugzeuges zeigt nicht auf das Heck der Schleppmaschine, sondern etwa auf<br />
deren äußeren Randbogen (bei engen Kurven sogar noch weiter nach außen). Der<br />
Segelflieger kann des Kennzeichen der Motormaschine auf der Kurveninnenseite<br />
lesen. Dabei haben Anfänger oft Probleme, die richtige Querneigung einzunehmen.<br />
Oft meinen sie, bereits dieselbe Querneigung wie die Motormaschine eingenommen<br />
zu haben, fliegen aber in Wirklichkeit zu flach. Hieraus resultiert eine Außenablage<br />
des Segelflugzeuges. Das Segelflugzeug fliegt dann zu weit außen und damit<br />
schneller als die Motormaschine. Durch die erhöhte Geschwindigkeit kommt es oft<br />
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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
gleichzeitig zu einer Überhöhung der Schleppmaschine, also zu einer "Außen-Oben-<br />
Ablage". Diese ist schwer zu korrigieren, der Segelflieger muß "nach unten in den<br />
Kreis hineinfliegen", was starke Seildurchhänge produzieren kann. Die gleichzeitige<br />
Zurückführung in die richtige Kurvenlage und Bewältigung des Seildurchhangs ist<br />
ein schwieriges Manöver. Dazu wird die Querlage des Schleppflugzeuges<br />
eingenommen und mit dem Seitenruder die richtige Position hinter dem<br />
Schleppflugzeug herbeigeführt. Der Seildurchhang und ggf. ein Zuviel an Höhe wird<br />
durch vorsichtiges Betätigen der Bremsklappen beseitigt. Auch hier lässt sich die<br />
Regel "Lieber etwas tiefer als zu hoch" sinnvoll anwenden, um die schwer zu<br />
korrigierende "Außen-Oben-Ablage" schon im Entstehen zu erkennen und<br />
verhindern zu können. Bei zu großer Querneigung kommt es dagegen zu einer<br />
Innenablage, die oft mit einer Unterhöhung kombiniert ist, weil das Segelflugzeug<br />
eine kleinere Geschwindigkeit hat als das Motorflugzeug. Aufgrund der niedrigen<br />
Fahrt kann es schwer sein, diese Innen-Unten-Ablage zu korrigieren, sie ist in der<br />
Regel aber nicht so kritisch wie die Außen-Oben-Ablage.<br />
<strong>Verhalten</strong> bei Seildurchhang<br />
Leichte Seildurchhänge kann man einfach durch Warten auf das Wiederstraffen des<br />
Seils beheben, die Eigendämpfung des Seils verhindert einen erneuten<br />
Seildurchhang. Stärkere Seildurchhänge erfordern den maßvollen Einsatz der<br />
Bremsklappen oder einen leichten Schiebeflug. Es ist sinnvoll, die Klappen<br />
rechtzeitig vor dem Straffen des Seils wieder einzufahren bzw. den Schiebeflug<br />
rechtzeitig zu beenden, um einen zu großen Ruck zu vermeiden, der die<br />
Motormaschine bremst, das Segelflugzeug beschleunigt und einen erneuten<br />
Seildurchhang zur Folge hätte. Ist ein Seildurchhang nicht in den Griff zu bekommen<br />
(ständiger Wechsel zwischen Durchhang und Ruck mit sich verstärkender Tendenz),<br />
so sollte auch das Ausklinken in Betracht gezogen werden. Diese Entscheidung ist<br />
so rechtzeitig zu treffen, dass keine Situation entsteht, in der das Seil bis hinter die<br />
Tragfläche des Segelflugzeugs durchhängt. Solche Situationen sind aufgrund der<br />
Möglichkeit des Einfädelns an Querruder oder an den gerade ausgefahrenen<br />
Klappen sehr gefährlich. Auch ein Ausklinken behebt dann die Gefahr des<br />
Einfädelns nicht mehr!<br />
Kontrolle der Schleppgeschwindigkeit<br />
Der Segelflugzeugführer muss darauf achten, dass die im Flughandbuch<br />
angegebene höchstzulässige Schleppgeschwindigkeit nicht überschritten wird. Beim<br />
Überschreiten dieser Geschwindigkeit klinkt er sofort aus, da ansonsten die Zelle<br />
des Segelfugzeuges beschädigt werden könnte.<br />
<strong>Verhalten</strong> nach dem Ausklinken<br />
Das Segelflugzeug muss nach dem Ausklinken mit einer leichten<br />
Richtungsänderung (bis 30°) grundsätzlich nach rechts abdrehen, es sei denn, es<br />
sind aus flugbetrieblichen Gründen davon abweichende Absprachen getroffen<br />
worden. Der Pilot muss hierbei den Flugweg des schleppenden Luftfahrzeuges bis<br />
zu einer sicheren Entfernung beobachten. Danach kann er nach freiem Ermessen<br />
den Flug fortsetzen. Nachdem der Schlepppilot das Ausklinken festgestellt hat, muss<br />
sich das Luftfahrzeug in einem gestreckten Gleitflug geradeaus vom Segelflugzeug<br />
entfernen. Erst wenn die Entfernung und der Höhenunterschied eine<br />
Zusammenstoßgefahr unmöglich machen, darf eine Änderung der Flugrichtung<br />
vorgenommen werden.<br />
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Seite 83 von 110
<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
<strong>Verhalten</strong> bei Seilriss<br />
Wenn das Schleppseil während des Schleppfluges reißt, verbleibt ein Teil des Seiles<br />
am Segelflugzeug. Dieses muss vor der Landung abgeworfen werden. Es<br />
beeinträchtigt das Segelflugzeug aber meist nicht so sehr, dass ein sofortiger Abwurf<br />
erforderlich ist. Der Segelflugzeugführer wirft das Seil daher möglichst über<br />
unbebautem Gelände ab, oder er kehrt bei ausreichender Flughöhe zum<br />
Startflugplatz zurück, um das Seil dort abzuwerfen. Bei Flughöhen unter 100 Meter<br />
über Grund ist das Seil sofort abzuwerfen.<br />
<strong>Verhalten</strong> bei Versagen der Ausklinkvorrichtung am Segelflugzeug<br />
Anders als beim Windenstart verbleibt beim Versagen der Ausklinkvorrichtung im F-<br />
Schlepp genügend Zeit, um entsprechend zu reagieren. Als erste Maßnahme<br />
informiert der Segelflugzeugführer den Führer des Schleppflugzeuges über Funk.<br />
Ob ein Versucht lohnte, das Seil an der Sollbruchstelle zu zerreißen, hängt<br />
wesentlich von der eingesetzten Sollbruchstelle ab. Bei Versuchen, bei denen<br />
„Ausklinken vergessen" demonstriert wurde und mal der Segler einfach „wegflog",<br />
mal die Schleppmaschine „abtauchte" - jeweils ohne auszuklinken - wurden<br />
maximale Kräfte von 330 daN gemessen. Das heißt, es stehen im Notfall keine<br />
höheren Kräfte zur Verfügung um das Schleppseil zu zerreißen! Daher sollten nur<br />
Sollbruchstellen eingesetzt werden, die diese Festigkeit nicht überschreiten. In<br />
Flughandbüchern sind oft höhere Festigkeitswerte angegeben, da das Flugzeug an<br />
sich größere Kräfte verträgt. In jedem Fall wäre der Versuch, das Schleppseil zu<br />
zerreißen, ein sehr gefährliches Manöver, das daher nicht unternommen werden<br />
sollte. Stellt der Schlepppilot nach wiederholter Ausklinkaufforderung fest, dass das<br />
Segelflugzeug nicht ausgeklinkt hat, muss er es zum Platz zurückschleppen und so<br />
ausklinken, dass eine hindernisfreie Landung des Segelflugzeuges mit<br />
anhängendem Schleppseil möglich ist. Lässt sich das Schleppseil auch am<br />
Schleppflugzeug nicht ausklinken, vereinbaren die beiden Luftfahrzeugführer eine<br />
Landung im Schleppverband.<br />
Navigation<br />
Die sichere Führung des Segelflugzeuges hinter der Schleppmaschine erfordert<br />
kontinuierlichen Sichtkontakt zur Schleppmaschine und hat gegenüber der<br />
Navigationsarbeit eindeutige Priorität. Generell sollte man sich daher während des<br />
F-Schlepps nicht um Navigationsdetails kümmern, sondern dem F-Schlepppiloten<br />
die Navigation überlassen. Eine vorherige Absprache mit dem Schlepppiloten über<br />
den Ausklinkpunkt erleichtert die Orientierung nach dem Ausklinken.<br />
F-VB-285 Die Tragfläche eines Segelflugzeuges bekommt beim Anschleppen<br />
Bodenberührung.<br />
Der Pilot<br />
A) bringt die Tragflächen durch kräftigen Querruderausschlag in waagerechte Lage.<br />
B) Holt die zurückgebliebene Tragfläche durch kräftigen Seitenruderausschlag vor.<br />
C) klinkt sofort aus.<br />
D) hebt den Motorsegler durch kräftiges Ziehen sofort vom Boden ab.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-285<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-171<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
F-VB-286 Beim Flugzeugschlepp mittels Schwerpunktkupplung neigt ein Segelflugzeug<br />
www.ppl-lernprogramme.de<br />
Seite 84 von 110
<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
A) zu einem besonders stabilen Flugverhalten.<br />
B) zum Aufbäumen.<br />
C) zu verstärkter Drehung um die Hochachse.<br />
D) zu verstärkter Drehung um die Längsachse.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-286<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />
F-VB-287 Während des Schleppfluges entsteht ein starker Seildurchhang. Der Führer eines<br />
Segelflugzeuges strafft das Seil je nach Situation durch<br />
A) ruckartiges Ausfahren der Bremsklappen oder Vergrößerung des Anstellwinkels.<br />
B) einen Seitengleitflug.<br />
C) Reduzierung der Fluggeschwindigkeit infolge Vergrößerung des Anstellwinkels.<br />
D) leichten Schiebeflug oder vorsichtiges Betätigen der Bremsklappen.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-287<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />
F-VB-288 Beim Flugzeugschlepp gerät das Schleppflugzeug aus dem Blickfeld des Führers<br />
eines Segelflugzeuges. Der Motorseglerführer<br />
fährt die Bremsklappen aus und steuert den Motorsegler vorsichtig in die Normallage<br />
A)<br />
zurück.<br />
B) befragt die Flugleitung über Funk nach dem Verbleib des Schleppflugzeuges.<br />
C) trifft Vorbereitung zum Notabsprung.<br />
D) klink sofort aus.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-288<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />
F-VB-289 Der Führer eines Segelflugzeuges gerät durch Unaufmerksamkeit in eine überhöhte<br />
Position zum Schleppflugzeug. Er<br />
A) drückt kräftig nach, um den Motorsegler in die richtige Position zurückzuführen.<br />
B)<br />
betätigt vorsichtig die Bremsklappen und führt den Motorsegler durch Nachsteuern in die<br />
normale Position zurück.<br />
C) trennt sofort die Schleppverbindung.<br />
D) leitet einen Seitengleitflug ein, um die überschüssige Höhe abzubauen.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-289<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />
F-VB-290 Welche Entscheidungen sind bei einem Seilriss während des Windenstarts in der<br />
richtigen Reihenfolge zu treffen?<br />
A) Bremsklappen ausfahren, geradeaus weiterfliegen und landen<br />
B)<br />
Ausklinken und nachdrücken; bei Höhen bis 150 m GND mit erhöhter Fluggeschwindigkeit<br />
geradeaus landen<br />
C) Ausklinken, eine 180° Kurve fliegen und entgegen der Startrichtung landen<br />
D)<br />
Nachdrücken, Fahrtkontrolle, ausklinken, je nach Höhe, Gelände und Wind geradeaus<br />
landen oder eine verkürzte Platzrunde fliegen<br />
Erklärung zu Frage F-VB-290<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
www.ppl-lernprogramme.de<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Seite 85 von 110
<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-171<br />
F-VB-291 Beim Flugzeugschleppstart an der Schwerpunktkupplung<br />
A) muss in der Anfangsphase ein voller Querruderausschlag nach links gegeben werden.<br />
B) neigt das Segelflugzeug beim Anschleppen zum Ausbrechen.<br />
C) entsteht beim Anrollen eine Drehung um die Querachse.<br />
D)<br />
darf der Schleppflugzeugführer, um ein Ausbrechen des Segelflugzeuges zu verhindern,<br />
erst nach 100 m Rollstrecke Vollgas geben.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-291<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />
F-VB-292 In der Anfangsphase eines Windenstarts tritt eine Beschleunigung auf. Bei<br />
Verwendung von weichem Schaumstoff als Rückenkissen besteht die Gefahr, dass<br />
A) der Oberkörper des Segelflugzeugführers nach vorne gedrückt wird.<br />
B) der Segelflugzeugführer durch die hohe Anfangsgeschwindigkeit das Bewusstsein verliert.<br />
C) sich die Rückenkissen zusammenpressen und das Segelflugzeug stark kopflastig wird.<br />
D)<br />
der Segelflugzeugführer in das weiche Rückenkissen gedrückt wird und dabei die<br />
Kontrolle über das Segelflugzeug verlieren kann.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-292<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
Durch die hohe Beschleunigung in der Anfangsphase eines Windenstarts wird der<br />
Segelflugzeugführer infolge seiner Massenträgheit gegen die Rückenkissen<br />
gedrückt. Wenn diese aus zu weichem Material bestehen, geben sie diesem Druck<br />
nach, wodurch der Segelflugzeugführer in eine nach hinten verlagerte Sitzposition<br />
gerät. Dadurch kann es passieren, dass er aus dieser Sitzposition heraus die<br />
Steuerelemente nicht mehr erreicht oder dass die Sicht nach Außen stark<br />
eingeschränkt wird. Es besteht daher die Gefahr, dass der Segelflugzeugführer die<br />
Kontrolle über das Flugzeug verliert.<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-171<br />
F-VB-293 Bei einem Flugzeugschleppstart hat nach der Hälfte der Startbahn das<br />
Segelflugzeug zwar abgehoben, jedoch noch nicht das Schleppflugzeug. Der<br />
Segelflugzeugführer<br />
klinkt kurz vor dem Platzende aus und versucht, mit einer flachen Kurve entgegen der<br />
A)<br />
Startrichtung zu landen.<br />
B) klinkt aus und landet unter vorsichtiger Verwendung der Bremsklappen geradeaus.<br />
C) übersteigt das Schleppflugzeug, um diesem das Abheben zu erleichtern.<br />
D)<br />
fährt die Bremsklappen aus, um den Schleppflugzeugführer zum Abbruch des<br />
Startvorganges zu veranlassen.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-293<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />
F-VB-294 Bei einem Flugzeugschleppstart überrollt das Segelflugzeug beim Anschleppen das<br />
Schleppseil. Der Segelflugzeugführer<br />
A) klinkt sofort aus.<br />
B) fährt die Bremsklappen aus.<br />
C) betätigt die Radbremse, um das Seil zu straffen.<br />
D) meldet den Vorfall an die Flugleitung.<br />
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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Seite 86 von 110
<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
Erklärung zu Frage F-VB-294<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />
F-VB-295 Bei einem Windenstart überrollt das Segelflugzeug beim Anschleppen das<br />
Startwindenseil. Welche Maßnahme ist zu ergreifen?<br />
A) Warten bis der Seilzug wieder einsetzt<br />
B) Bremsklappen ausfahren<br />
C) Bremsfallschirm ausfahren<br />
D) Sofort ausklinken<br />
Erklärung zu Frage F-VB-295<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-171<br />
F-VB-296 Die Tragfläche eines Segelflugzeuges bekommt beim Anschleppen<br />
Bodenberührung. Der Segelflugzeugführer<br />
A) bringt die Tragflächen durch kräftigen Querruderausschlag in eine waagerechte Lage.<br />
B) holt die zurückgebliebene Tragfläche durch kräftigen Seitenruderausschlag vor.<br />
C) klinkt sofort aus.<br />
D) hebt das Segelflugzeug durch kräftiges Ziehen sofort vom Boden ab.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-296<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-171<br />
F-VB-297 Beim Flugzeugschlepp mittels Schwerpunktkupplung neigt das Segelflugzeug<br />
A) zu einem besonders stabilen Flugverhalten.<br />
B) zum Aufbäumen.<br />
C) zu verstärkter Drehung um die Hochachse.<br />
D) zu verstärkter Drehung um die Längsachse.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-297<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />
F-VB-298 Während des Schleppfluges entsteht ein starker Seildurchhang. Der<br />
Segelflugzeugführer strafft das Seil durch<br />
A) ruckartiges Ausfahren der Bremsklappen.<br />
B) einen Seitengleitflug.<br />
C)<br />
Vergrößerung des Anstellwinkels und damit verbundener Reduzierung der<br />
Fluggeschwindigkeit.<br />
D) leichten Schiebeflug oder vorsichtiges Betätigen der Bremsklappen.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-298<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />
F-VB-299 Ein Segelflugzeugführer gerät durch Unaufmerksamkeit in eine überhöhte Position<br />
zum Schleppflugzeug. Er<br />
A) drückt kräftig nach, um das Segelflugzeug in die richtige Position zurückzuführen.<br />
B)<br />
betätigt vorsichtig die Bremsklappen und führt das Segelflugzeug durch Nachsteuern in<br />
die normale Position zurück.<br />
C) trennt sofort die Schleppverbindung.<br />
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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Seite 87 von 110
<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
D) leitet einen Seitengleitflug ein, um die überschüssige Höhe abzubauen.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-299<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />
F-VB-300 Während eines Flugzeugschlepps wird die für das Segelflugzeug höchstzulässige<br />
Schleppgeschwindigkeit überschritten.<br />
Der Segelflugzeugführer<br />
A) teilt dies der Flugleitung über Funk mit.<br />
B) verringert die Schleppgeschwindigkeit durch eine Erhöhung des Anstellwinkels.<br />
C) klinkt aus.<br />
D)<br />
reduziert die Schleppgeschwindigkeit durch Ausfahren der Bremsklappen und des<br />
Bremsfallschirmes.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-300<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />
F-VB-301 Während eines Flugzeugschlepps reißt das Schleppseil. Am Segelflugzeug bleibt<br />
ein längeres Stück Seil hängen.<br />
Der Segelflugzeugführer<br />
A) wirft das Seil sofort ab und setzt den Flug mit geöffneter Ausklinkvorrichtung fort.<br />
B)<br />
C)<br />
D)<br />
gibt durch Wackeln mit den Tragflächen dem Führer des Schleppflugzeuges zu verstehen,<br />
dass er sich in einer Notsituation befindet.<br />
wirft das Seil bei ausreichender Flughöhe möglichst über unbebautem Gelände ab oder<br />
versucht, zum Startplatz zurückzufliegen, um das Seil dort abzuwerfen.<br />
versucht, die Länge des anhängenden Seiles zu schätzen und landet mit dem Rest des<br />
Seiles.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-301<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />
F-VB-302 Das am Rumpfende befestigte Hilfstransportrad wurde vor dem Start nicht entfernt.<br />
Dies bewirkt eine<br />
A) gefährliche Veränderung der Schwerpunktlage.<br />
B) Verbesserung der Richtungsstabilität bei Start und Landung.<br />
C) Verkürzung der Start- und Landestrecke.<br />
D) vordere Schwerpunktlage.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-302<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-171<br />
F-VB-303 Beim Flugzeugschlepp gerät das Schleppflugzeug aus dem Blickfeld des<br />
Segelflugzeugführers. Der Segelflugzeugführer<br />
A) fährt die Bremsklappen aus und steuert das Segelflugzeug in die Normalfluglage zurück.<br />
B) befragt die Flugleitung über Funk nach dem Verbleib des Schleppflugzeuges.<br />
C) trifft Vorbereitungen zum Notabsprung.<br />
D) klinkt sofort aus.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-303<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />
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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
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F-VB-304 Während eines Schleppfluges erfolgt in einer Kurve eine starke seitliche<br />
Versetzung des Segelflugzeuges nach außen.<br />
Der Segelflugzeugführer<br />
führt das Segelflugzeug mit einem großen Seitenruderausschlag in die richtige<br />
A)<br />
Kurvenlage zurück.<br />
führt das Segelflugzeug durch Seiten- und Querruderausschlag in die Kurvenfluglage<br />
B)<br />
zurück und fährt zur Reduzierung der Geschwindigkeit die Bremsklappen aus.<br />
fliegt mit großem Querruderausschlag in die Kurvenfluglage zurück und verhindert mit<br />
C)<br />
Gegenseitenruder ein Überschießen.<br />
nimmt die gleiche Querlage wie das Schleppflugzeug ein und führt das Segelflugzeug mit<br />
D)<br />
Seitenruder in die richtige Position hinter dem Schleppflugzeug zurück.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-304<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />
F-VB-305 Bei einem Windenstart unmittelbar nach dem Übergang in die volle Steigfluglage<br />
lässt der Seilzug abrupt nach.<br />
Der Segelflugzeugführer<br />
A) drückt sofort nach und klinkt aus.<br />
B) drückt leicht nach und wartet ab.<br />
C) erhöht die Seilspannung durch Vergrößerung des Anstellwinkels.<br />
D)<br />
veranlasst den Windenfahrer zu schnellerem Schleppen durch einen deutlichen<br />
Querruderausschlag.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-305<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-171<br />
F-VB-306 Vor einem Windenstart mit einer Doppeltrommelwinde bemerkt ein<br />
Segelflugzeugführer, dass das zweite Seil dicht neben seinem startbereiten<br />
Segelflugzeug liegt. Was unternimmt der Segelflugzeugführer? Er<br />
A) gibt entsprechend Seitenrunder, um beim Anschleppen den Abstand zu vergrößern.<br />
B) startet wie gewohnt.<br />
C) klinkt aus.<br />
D) startet und unterrichtet nach der Landung den Startleiter.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-306<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-171<br />
F-VB-307 Die Sollbruchstelle am Startwindenseil<br />
A) dient als Dämpfungselement.<br />
B) verhindert eine Überbelastung des Windenmotors.<br />
C) verhindert eine Überbeanspruchung des Segelflugzeuges.<br />
D) sichert die Startwinde vor einem Überflug im Schleppvorgang.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-307<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-171<br />
F-VB-308 Bei einem Flugzeugschleppstart versagt die Ausklinkvorrichtung am Segelflugzeug.<br />
Welche erste Maßnahme ergreift der Segelflugzeugführer? Er<br />
A) versucht durch Ausfahren der Bremsklappen das Schleppseil zu zerreißen.<br />
B) versucht durch Hochziehen des Segelflugzeuges die Verbindung zu lösen.<br />
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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
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C) wackelt mit den Tragflächen und fährt die Bremsklappen ein und aus.<br />
D) informiert den Schleppflugzeugführer über Funk.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-308<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />
F-VB-309 Kurz nach dem Abheben des Segelflugzeuges tritt eine Windenstörung ein.<br />
Der Segelflugzeugführer<br />
klinkt aus, drückt nach und landet ohne Verwendung der Landehilfen entgegen der<br />
A)<br />
Startrichtung.<br />
B) drückt nach, klinkt aus und landet unter Verwendung der Landehilfen geradeaus.<br />
C) zieht die Überfahrt weg, klinkt aus und landet.<br />
D) fährt sofort die Landehilfen aus, klinkt aus, drückt nach und landet.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-309<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-171<br />
F-VB-310 Bei einem Flugzeugschleppstart versagt die Ausklinkvorrichtung sowohl am<br />
Segelflugzeug als auch am Schleppflugzeug. Der Segelflugzeugführer vereinbart<br />
mit dem Schleppflugzeugführer, dass<br />
A) die Schleppgeschwindigkeit erhöht wird, um das Schleppseil zu zerreißen.<br />
B)<br />
die Schleppgeschwindigkeit erhöht wird und die Bremsklappen beim Segelflugzug<br />
ausgefahren werden, um das Schleppseil zu zerreißen.<br />
C) der Segelflugzeugführer versucht, durch einen Slip das Schleppseil zu lösen.<br />
D) der Schleppzug eine gemeinsame Landung durchführt.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-310<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-284<br />
F-VB-311 Weshalb ist der Übergang in die maximale Steigfluglage sofort nach dem Abheben<br />
bei einem Windenstart sehr gefährlich?<br />
Weil<br />
A) der Windenfahrer mit dem steilen Startvorgang nicht vertraut ist<br />
B) die Luftraumbeobachtung erschwert wird<br />
C)<br />
bei einer Startunterbrechung das Segelflugzeug in eine unkontrollierte Fluglage geraten<br />
kann<br />
D) das Segelflugzeug der Belastung nicht standhält<br />
Erklärung zu Frage F-VB-311<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-171<br />
F-VB-312 Hohe Flächenbelastung erkennt der Segelflugzeugführer beim Windenstart nicht<br />
am<br />
A) Ruderdruck.<br />
B) Durchbiegen der Tragflächen.<br />
C) Sitzdruck.<br />
D) Steigwinkel.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-312<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Hohe Flächenbelastung führt beim Windenstart zum Durchbiegen der Tragflächen,<br />
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hohem Ruderdruck und geringem Steigwinkel. Man erkennt sie nicht am Sitzdruck.<br />
F-VB-313 Eine übertriebene Steigfluglage bei einem Windenstart ist besonders gefährlich,<br />
weil<br />
A) die Bodensicht eingeschränkt ist.<br />
B) bei Seitenwind die Flugrichtung nicht eingehalten werden kann.<br />
C) das Variometer überlastet wird.<br />
D) ein Strömungsabriss - auch unabhängig einer sonstigen Störung - erfolgen kann.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-313<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-171<br />
F-VB-314 In der letzten Phase des Windenstarts lässt der Segelflugzeugführer im Höhenruder<br />
nicht nach. Es kommt bei hoher Flächenbelastung zum selbständigen Lösen des<br />
Startwindenseiles. Dieses<br />
A) führt zu einer extremen Belastung der Struktur des Segelflugzeuges.<br />
B) hat in allen Fällen einen Seilriss zur Folge.<br />
C) ist für Segelflugzeug und Startwindenseil ohne Einfluss.<br />
D) führt zu einer wesentlich größeren Schlepphöhe.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-314<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
Da es zum Auslösen des Seiles gekommen ist, wird das Seil nicht mehr reißen. Vor<br />
dem Auslösen bestand aber eine extreme Flächenbelastung und damit eine enorme<br />
Belastung der gesamten Struktur des Luftfahrzeuges sowie eine starke Belastung<br />
des Startwindenseiles. Daher ist das Höhenruder in der letzten Phase des<br />
Windenstarts nachzulassen.<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-171<br />
F-VB-315 Auf einem Streckenflug sinkt die Sicht in Flugrichtung unter die vorgeschriebenen<br />
Sichtflugwetterbedingungen ab. Der Segelflugzeugführer entscheidet sich<br />
A) zum Weiterflug und hofft auf Sichtverbesserung.<br />
B) zur Umkehr oder landet.<br />
C) , die nächste FS-Stelle um Navigationshilfe zu bitten.<br />
D) zum Weiterflug unter besonderer Beachtung der Instrumente.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-315<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
<strong>Verhalten</strong> bei Verschlechterung des Sichtflugbedingungen<br />
Wenn die Gefahr besteht, dass die Sichtflugbedienungen bei Fortsetzung des<br />
Fluges nicht mehr eingehalten werden können, muss der Luftfahrzeugführer<br />
rechtzeitig umkehren, um erst gar nicht in ein Gebiet mit zu geringer Sicht<br />
einzufliegen. Wenn es keinen alternativen Weg gibt, den Zielflugplatz zu erreichen,<br />
ist der Flug durch Zwischenlandung auf einem nahe gelegenen Flugplatz, durch<br />
Landung auf dem Ausweichflugplatz oder durch Rückkehr zum Starflugplatz<br />
abzubrechen. Bei einem Segelflug ist auch eine Außenlandung in Erwägung zu<br />
ziehen.<br />
Das Fortsetzen eines Fluges oberhalb einer geschlossenen Wolkendecke ist nicht<br />
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anzuraten, denn man läuft Gefahr, keine Möglichkeit zu finden, unter Einhaltung der<br />
Sichtflugbedingungen wieder unter die Wolkendecke zu gelangen. Außerdem<br />
müsste man bei einem Triebwerksausfall die Wolkendecke durchqueren, ohne zu<br />
wissen, ob ein geeigneter Platz für eine Notlandung erreichbar ist.<br />
Das Nutzen der Kreiselinstrumente und Funknavigationsgeräte sowie von<br />
Radarunterstützung zur Fortsetzung des Fluges wäre ein Instrumentenflug, für den<br />
das Luftfahrzeug zugelassen sein muss und der Pilot eine entsprechende IFR-<br />
Ausbildung und -Lizenz benötigt. Ohne diese Voraussetzungen wäre es<br />
lebensgefährlich, einen solchen Versuch zu unternehmen!<br />
F-VB-316 Auf einem Streckenflug geht die Orientierung verloren. Der Segelflugzeugführer<br />
A) versucht durch Vergrößern der Kreise die Orientierung wiederzufinden.<br />
B)<br />
C)<br />
fliegt in beliebiger Richtung weiter, bis die Orientierung wieder aufgenommen werden<br />
kann.<br />
fliegt in jedem Fall in westlicher Richtung, bis die Orientierung wieder aufgenommen<br />
werden kann.<br />
D) fliegt mit geplantem Kurs bis zur Auffanglinie, um sich neu zu orientieren.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-316<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-068<br />
F-VB-317 Welche Grundregel sollte vor Flügen im Gebirge an unbekannten Flugplätzen<br />
beachtet werden?<br />
Der Segelflugzeugführer<br />
A) führt zunächst einen Probeflug durch.<br />
B) beobachtet den Flugbetrieb und lernt daraus.<br />
C)<br />
lässt sich durch einen ortskundigen Segelfluglehrer in die örtlichen Verhältnisse<br />
einweisen.<br />
D) führt die ersten Flüge ohne Begleitung und nur im Flugzeugschleppstart durch.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-317<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
Segelflüge im Gebirge<br />
Ausrüstung des Piloten und des Segelflugzeuges<br />
Flüge im Gebirge erfordern besondere Sorgfalt – auch was die Vorbereitung auf den<br />
Notfall angeht. Wem im Flachland eine Außenlandung misslingt oder wer hier mit<br />
dem Fallschirm aussteigen muss, der landet mitten in der Zivilisation. Es wird sich<br />
immer eine nahe gelegene Straße oder gar ein Dorf finden, so dass es nicht schwer<br />
fallen sollte, Hilfe herbeizurufen. Ganz anders sieht es bei einem Unfall im Gebirge<br />
aus. Dort muss sich deshalb auf solche Notfälle ganz anders vorbereitet werden.<br />
Körperliche Fitness des Piloten und absolute Vertrautheit mit dem zu fliegenden<br />
Luftfahrzeug (Langsamflugeigenschaften/Kurzlandungen etc.) sind<br />
selbstverständliche Grundvoraussetzungen. Aber auch der Ausrüstung kommt beim<br />
Fliegen im Gebirge eine besondere Bedeutung zu. Hierzu zählen:<br />
l Festes und warmes Schuhwerk<br />
l Lange (im Frühjahr warme) Hose<br />
l Kopfbedeckung gegen intensive Sonneneinstrahlung<br />
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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
l Anorak<br />
l Gute Sonnenbrille<br />
l Trinkflasche<br />
l ELT (Crashsender)<br />
l Notset (Survival-Kit), bestehend aus<br />
¡ Kälteschutzdecke,<br />
¡ Taschenlampe,<br />
¡ Taschenmesser,<br />
¡ Zündhölzer oder Feuerzeug,<br />
¡ Rauchpatrone oder Signalstift,<br />
¡ Trillerpfeife oder Signalspiegel,<br />
¡ Verbandszeug<br />
Eingewöhnungsphase vor Ort<br />
Bei der Untersuchung von Flugunfällen im Gebirge wird immer wieder festgestellt,<br />
dass Piloten schon kurz nach ihrer Ankunft bei den ersten Flügen verunglücken.<br />
Nicht nur mangelndes Vertrautsein mit den gebirgstypischen Problemen, sondern<br />
auch Faktoren wie Übermüdung nach weiter Anreise oder fehlende Akklimatisation<br />
an das veränderte Klima sind häufige unfallverursachende Faktoren. Daher:<br />
l Gönnen Sie sich eine ausreichende Ruhepause vor dem ersten Start!<br />
l Berücksichtigen Sie Ihren aktuellen Trainingsstand, vor allem nach einer<br />
längeren Flugpause!<br />
Alpenflüge sind wegen ihrer großen Höhe, wegen heftiger Turbulenzen und großer<br />
Temperaturschwankungen, starker Einstrahlung und Reizüberflutung erheblich<br />
anstrengender als Flüge im Flachland und stellen daher höchste Anforderungen an<br />
den Piloten. Deshalb sollten in der Eingewöhnungsphase zunächst nur kurze Flüge<br />
geplant werden.<br />
Vertraut machen mit örtlichen Gegebenheiten und Regelungen<br />
Bevor man zum ersten Gebirgsflug startet, ist es unerlässlich, durch die<br />
Verantwortlichen am Platz, z.B. einen ortskundigen Segelfluglehrer, in die speziellen<br />
örtlichen Regelungen und Besonderheiten eingewiesen zu werden. Ein intensives<br />
Einweisungsbriefing mit Studium der Karten, Beschreibung der Luftraumstruktur,<br />
Erörtern der möglichen Außenlandefelder, Besprechung der flugbetrieblichen<br />
Regelungen am Platz und sonstigen Sicherheitshinweisen (z.B. Abmeldeverfahren)<br />
sind ein absolutes Muss. Dazu gehören auch neueste Informationen über<br />
Naturschutzgebiete, die nicht oder nur mit einem ausreichenden Abstand überflogen<br />
werden dürfen.<br />
Einweisungsflüge mit Gebirgsflugspezialisten<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Nach der theoretischen Einweisung sollten, je nach Erfahrungsstand, möglichst<br />
mehrere Einweisungsflüge im Doppelsitzer mit einem ortsansässigen oder mit dem<br />
Fluggelände vertrauten Fluglehrer oder Einweiser absolviert werden. Bei diesen<br />
Flügen kommt vor allem den Grundtechniken des Gebirgssegelfluges eine große<br />
Bedeutung zu. Erst intensives gemeinsames Hangflugtraining schafft die Grundlage<br />
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
für stressfreie Alleinflüge in ähnlichen Situationen. Auch das Erfliegen der<br />
verschiedenen Ab- bzw. Anflugrouten und das Lokalisieren der Außenlandefelder<br />
bringt zusätzliche Sicherheit. Ebenso sollten typische Besonderheiten des<br />
Platzrundenbetriebes, wie z.B. Anflugverfahren bei Wellenwetterlagen demonstriert<br />
werden.<br />
F-VB-318 Ein Segelflugzeugführer führt eine Außenlandung in bergigem Gelände durch. Zur<br />
Verfügung steht nur eine Landefläche mit relativ großer Neigung.<br />
Der Segelflugzeugführer<br />
A) landet grundsätzlich mit Gegenwind.<br />
B)<br />
fliegt mit geringster Fahrt hangaufwärts und betätigt nach dem Aufsetzen sofort die<br />
Radbremse.<br />
C) landet quer zum Gefälle.<br />
D)<br />
fliegt mit erhöhter Geschwindigkeit an, landet hangaufwärts und fängt entsprechend dem<br />
Geländeanstieg zügig ab.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-318<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />
F-VB-319 Bei Höhenflügen in der Welle muss der Segelflugzeugführer besonders auf<br />
A) die Auflösung der Lenticularis-Wolken<br />
B) das Schließen der Wolkendecke<br />
C) das Nachlassen der Rotorturbulenz<br />
D) die Bildung von Scherwinden unterhalb der Lenticularis-Wolken<br />
achten.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-319<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-165<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-165<br />
F-VB-320 Während eines Höhenfluges (6000 m MSL) wird festgestellt, dass der<br />
Sauerstoffvorrat nur noch für wenige Minuten ausreicht. Wie verhält sich der<br />
Segelflugzeugführer? Er<br />
holt Geschwindigkeit auf, fährt den Bremsschirm aus und sucht eine niedrigere Flughöhe<br />
A)<br />
auf.<br />
B) reduziert den Sauerstoffverbrauch durch flaches Atmen.<br />
C)<br />
fährt die Bremsklappen aus und führt einen Sinkflug mit zulässiger Höchstgeschwindigkeit<br />
durch.<br />
D) informiert die Flugleitung über seine Feststellungen.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-320<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
Um die Auswirkungen eines Sauerstoffmangels zu vermeiden, muss der Pilot so<br />
schnell wie möglich eine Flughöhe einnehmen, in der der Sauerstoffanteil wieder<br />
ausreichend ist. Daher fährt er die Bremsklappen aus und sinkt mit der<br />
höchstzulässigen Geschwindigkeit.<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-082<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
F-VB-321 Dicht neben der Landebahn (etwa Bahnmitte) befindet sich ein Hubschrauber im<br />
Schwebeflug. Wie verhält sich der Segelflugzeugführer bei der Landung? Er<br />
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
A) hat nichts weiter zu beachten, da ein Hubschrauber nur vertikal Verwirbelungen erzeugt.<br />
B)<br />
setzt so auf, dass das Ausrollen möglichst vor dem Hubschrauber und seitlich davon<br />
beendet ist.<br />
C) fliegt am Hubschrauber vorbei und landet danach.<br />
D) landet normal und rollt neben dem Hubschrauber aus.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-321<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Durch den Hauptrotor eines Hubschraubers werden starke Verwirbelungen<br />
hervorgerufen, die sich infolge der Zentrifugalkraft auch horizontal ausbreiten. Daher<br />
muss seitlich des Hubschraubers mit Verwirbelungen gerechnet werden. Der<br />
Segelflugzeugführer setzt daher so früh auf, dass er das Ausrollen bereits vor der<br />
Position des Hubschraubers beenden kann und hält möglichst großen seitlichen<br />
Abstand.<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-190<br />
F-VB-322 Wirbelschleppen beim Start eines Großflugzeuges entstehen, wenn dieses<br />
A) den Startlauf beginnt.<br />
B) die Flügelnasenklappen ausfährt.<br />
C) mit dem Bugrad abhebt.<br />
D) mit dem Hauptfahrwerk abhebt.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-322<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-190<br />
F-VB-323 Was ist zu beachten, wenn ein Segelflugzeugführer einen Rettungsabsprung mit<br />
dem Fallschirm durchführen muss?<br />
Anschnallgurt lösen, Haube abwerfen, bei manuellem Schirm Aufziehgriff lösen und<br />
A)<br />
springen<br />
Erst bei letzter Möglichkeit springen, Fallschirmgurt nachziehen, noch vorhandene Höhe<br />
B)<br />
abschätzen, danach Auslösung des manuellen Schirmes<br />
Entschluss rechtzeitig fassen, Kabinenhaube abwerfen, Anschnallgurte lösen, abspringen,<br />
C)<br />
bei manuellem Schirm rechtzeitig den Aufziehgriff kräftig ziehen<br />
D) Haube abwerfen und springen<br />
Erklärung zu Frage F-VB-323<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-016<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-015<br />
F-VB-324 Ein Segelflugzeugführer muss mit dem Fallschirm abspringen. Welche<br />
Farbkennzeichnung hat die Hauben-Notentriegelung?<br />
A) Gelb<br />
B) Grün<br />
C) Rot<br />
D) Weiß<br />
Erklärung zu Frage F-VB-324<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-018<br />
www.ppl-lernprogramme.de<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
F-VB-325 Das Unterschreiten der vorgeschriebenen Mindestzuladung im Führersitz eines<br />
Segelflugzeuges führt zu<br />
A) einem stabileren <strong>Verhalten</strong> im Windenstart.<br />
B) einer wesentlichen Verringerung der Flächenbelastung.<br />
C) einer gefährlichen Schwerpunktrücklage.<br />
D) einer Verbesserung der Langsamflugeigenschaften.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-325<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
Bei Unterschreitung der vorgegebenen Mindestzuladung im Führersitz kann der<br />
Schwerpunkt außerhalb des zulässigen Bereichs liegen. Dadurch können<br />
gefährliche Flugzustände eintreten. Verschiebt sich der Schwerpunkt unzulässig<br />
nach hinten, nimmt die Neigung zum Flachtrudeln zu, das kaum beendet werden<br />
kann.<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-001<br />
F-VB-326 Darf ein Segelflugzeug nach Beschädigung der Torsionsnase weiterbetrieben<br />
werden?<br />
A) Ja, bis zur nächsten Jahresnachprüfung<br />
B)<br />
Ja, wenn die beschädigte Stelle mit Stoff bespannt wurde, um Wassereindringen zu<br />
verhindern<br />
C) Ja, wenn der Flugleiter zugestimmt hat<br />
D) Nein, da der Festigkeitsverband nicht mehr gegeben ist<br />
Erklärung zu Frage F-VB-326<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-166<br />
F-VB-327 Nach einer harten Landung ist<br />
A) das Segelflugzeug auf Bespannungsschäden zu kontrollieren.<br />
B) nichts weiter zu verlassen.<br />
C) ein Prüfer Klasse I zu verständigen.<br />
D) eine eingehende Überprüfung des Segelflugzeuges erforderlich.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-327<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
Bei einer harten Landung können Fahrwerk und Zelle oder andere Teile des<br />
Segelflugzeuges beschädigt werden. Daher ist das Segelflugzeug nach einer<br />
solchen Landung eingehend auf Beschädigungen zu untersuchen.<br />
F-VB-328 Nach dem Aufrüsten eines Segelflugzeuges ist im Rahmen der Vorflugkontrolle<br />
A) eine Ruderkontrolle nicht erforderlich, weil alle Ruder automatisch anschließen.<br />
B) nur die Kontrolle des richtigen Anschlusses der Bremsklappen notwendig.<br />
C) eine Ruderkontrolle durch Inaugenscheinnahme ausreichend.<br />
D)<br />
eine Überprüfung sämtlicher Anschlüsse durch Sichtprüfung und funktionelle Kontrolle<br />
notwendig.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-328<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Selbstverständlich müssen nach dem Aufrüsten alle Ruder und Anschlüsse durch<br />
Sichtprüfung kontrolliert werden und auf ihre richtige Funktion überprüft werden! Es<br />
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
sind schon viele Unfälle passiert, weil z.B. Querruder nicht richtig angeschlossen<br />
waren. Diese Kontrolle ist gemäß Angaben im Flughandbuch (Checkliste) sehr<br />
sorgfältig durchzuführen. Versäumnisse müssen oft mit dem Leben bezahlt werden!<br />
F-VB-329 Ein Segelflugzeug war einem Regenschauer ausgesetzt. Vor dem Start<br />
A) ist die Haube abzutrocknen.<br />
B) sind die Tragflächen (vor allem Tragflächen mit Laminarprofil) abzutrocknen.<br />
C)<br />
ist das gesamte Segelflugzeug abzutrocknen und auf eingeflossenes Wasser zu<br />
untersuchen.<br />
D) ist der Führerraum auszutrocknen.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-329<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
Wasser auf den Trag- und Ruderflächen sowie am Rumpf verschlechtert die<br />
aerodynamischen Eigenschaften des Segelflugzeuges, was sich insbesondere beim<br />
Start negativ auswirken kann. Daher ist das gesamte Segelflugzeug abzutrocknen.<br />
Außerdem muss geprüft werden, ob irgendwo Wasser eingedrungen ist. Eine<br />
Wasseransammlung in einer Tragfläche oder im Höhenleitwerk infolge einer<br />
Undichtigkeit der Bespannung führt zu einer Veränderung der Schwerpunklage mit<br />
den entsprechenden negativen Folgen. Wird eingedrungenes Wasser festgestellt, ist<br />
dieses zu vor dem Start zu beseitigen.<br />
F-VB-330 Während eines Fluges fällt die Höhensteuerung aus. Wie hat sich der<br />
Segelflugzeugführer zu verhalten? Er<br />
versucht, durch ruckartiges Bewegen des Steuerknüppels die Funktionsfähigkeit<br />
A)<br />
wiederherzustellen.<br />
B) versucht, mittels Trimmung und Landehilfen um die Querachse zu steuern.<br />
C) springt in jedem Falle sofort mit dem Fallschirm ab.<br />
D) steuert die Fluglage durch Gewichtsverlagerung.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-330<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Ausfall des Höhenruders<br />
Bei Ausfall des Höhenruders bei einem Motorflugzeug können Flughöhe und<br />
Fluggeschwindigkeit über die Motorleistung und die Trimmung beeinflusst werden.<br />
Eine Landung auf einem Notlandefeld wäre mit einem größerem Risiko verbunden<br />
als der Weiterflug zum nächsten geeigneten Flugplatz. Daher fliegt man einen in der<br />
Nähe gelegenen Flugplatz mit möglichst langer Landebahn an und landet dort. Man<br />
fliegt nur flache Kurven und informiert die Luftaufsicht des Flugplatzes über den<br />
Höhenruderausfall.<br />
Der Landeanflug wird lang gestreckt unter richtiger Abstimmung von<br />
Höhentrimmung, Motordrehzahl und Klappenstellung durchgeführt.<br />
Bei Ausfall des Höhenruders bei einem Segelflugzeug versucht man, mittels<br />
Trimmung und Landehilfen um die Querachse zu steuern. Da der Absprung mit dem<br />
Rettungsfallschirm mit einem hohen Risiko verbunden ist, sollte dies nur als letzte<br />
Möglichkeit in Betracht gezogen werden.<br />
F-VB-331 Welche Möglichkeit gibt es bei Ausfall der Querruder noch, das Segelflugzeug um<br />
die Längsachse zu steuern? Die Steuerung mit<br />
A) den Bremsklappen<br />
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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
B) dem Bremsfallschirm<br />
C) vorsichtigen Seitenruderausschlägen<br />
D) dem Höhenruder und den Bremsklappen<br />
Erklärung zu Frage F-VB-331<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
Bei Betätigung des Seitenruders entsteht ein Gierrollmoment. Daher kann bei Ausfall<br />
der Querruder durch vorsichtige Seitenruderausschläge die Lage um die<br />
Längsachse korrigiert werden.<br />
Die Wirkung des Seitenruders<br />
Das Seitenruder bewirkt eine Drehung des Flugzeuge um die Hochachse, ein<br />
Gieren. Durch Bewegen des Seitenruders nach einer Seite entsteht an dieser Seite<br />
des Seitenleitwerks eine größere Wölbung. Damit steigt der "Auftrieb", den das<br />
Seitenleitwerk erzeugt, an der anderen Seite - es entsteht ein Giermoment. Das<br />
Seitenleitwerk wird in die dem Ruderausschlag entgegengesetzte Richtung<br />
gezogen. Da das Seitenleitwerk am Heck des Luftfahrzeuges, also hinter dem<br />
Schwerpunkt angeordnet ist, dreht sich die Nase des Flugzeuges in die Richtung, in<br />
die das Seitenruder ausschlägt.<br />
Sekundärwirkung<br />
a. Gierrollmoment<br />
Infolge der Drehung um die Hochachse wird der Auftrieb der Fläche auf der<br />
Seite, zu der hin die Drehung erfolgt, geringer, da die<br />
Strömungsgeschwindigkeit sinkt. Der Auftrieb der Fläche auf der anderen Seite<br />
wird entsprechend größer - es entsteht ein Rollmoment. Das Flugzeug dreht<br />
sich bei Betätigung des Seitenruders daher zusätzlich um die Längsachse -<br />
das Flugzeug nimmt eine Querlage in die Kurve hinein, so wie beim Einleiten<br />
einer Kurve gewünscht. Daher kann man eine Kurve allein mit dem<br />
Seitenruder einleiten. Das vom Seitenruder verursachte Rollmoment wird auch<br />
als Wenderollmoment oder Gierrollmoment bezeichnet.<br />
b. Schieberollmoment<br />
Sobald das Seitenruder ausschlägt, wird eine Drehung um die Hochachse<br />
eingeleitet. Aufgrund der Massenträgheit des Flugzeuges ändert sich die<br />
Flugrichtung aber zunächst nicht. Das Flugzeug wird daher nicht mehr direkt in<br />
Längsrichtung angeströmt sondern schrägt angeströmt. Es tritt ein<br />
Schiebezustand ein. Die schräge Anströmung führt zu unterschiedlicher<br />
Auftriebsverteilung an den beiden Tragflächen, wodurch - ähnlich wie beim<br />
Gierrollmoment - ein Rollmoment um die Längsachse erzeugt wird. Dieses<br />
Rollmoment wird als Schieberollmoment bezeichnet.<br />
F-VB-332 Während eines Fluges in Flugplatznähe verklemmt sich das Seitenruder in<br />
Neutralstellung. Welchen Entschluss trifft der Segelflugzeugführer?<br />
Er<br />
A) versucht mit aller Kraft, die Blockierung zu lösen, notfalls mit Gewalt.<br />
B) landet in jedem Fall geradeaus.<br />
C)<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
versucht mit kleinen Höhen- und Querruderausschlägen den Flugplatz zu erreichen und<br />
zu landen.<br />
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D) verlässt das Segelflugzeug mit dem Fallschirm.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-332<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-270<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-270<br />
F-VB-333 Ein Segelflugzeug kann wegen defekter Steuerungsanlage nicht mehr unter<br />
Kontrolle gehalten werden. Der Segelflugzeugführer<br />
A) versucht durch die Trimmung die Ruderwirkung auszugleichen.<br />
B) fährt die Bremsklappen aus, um die Höhe zu verringern.<br />
C) fordert über Funk Hilfe an.<br />
D)<br />
verlässt das Segelflugzeug bei ausreichender Höhe rechtzeitig mit dem<br />
Rettungsfallschirm.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-333<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-016<br />
F-VB-334 Trimmgewichte (bzw. Bleikissen) in Segelflugzeugen müssen unverrutschbar<br />
befestigt sein, damit keine<br />
A) Verletzung des Segelflugzeugführers<br />
B) Blockierung des Steuerknüppels, der Seitenruderpedale oder Lastigkeitsänderung<br />
C) Verformung des Luftfahrzeugführersitzes<br />
D) Überschreitung der zulässigen Höchstmasse<br />
eintritt.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-334<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Durch lose Teile in Segelflugzeugen kommt es immer wieder zu schweren Unfällen.<br />
Solche Teile können während es Starts oder während des Fluges verrutschen und<br />
dann Teile der Steuerungsanlage wie Knüppel oder Pedale blockieren oder die<br />
Lastigkeit des Segelfluges verändern. Daher gehört es unbedingt zum Startcheck,<br />
l den festen Sitz aller Geräte, die in Einschüben gelagert sind (z.B. Funkgeräte)<br />
und<br />
l die Befestigung von Trimmgewichten (Bleikissen) und Batterien<br />
sorgfältig zu überprüfen.<br />
F-VB-335 Welche Möglichkeit gibt es bei Ausfall des Höhenruders noch, das Segelflugzeug<br />
um die Querachse zu steuern? Die Steuerung mit<br />
A) der Höhenrudertrimmung<br />
B) dem Seitenruder<br />
C) dem Querruder<br />
D) Querruder und Bremsklappen<br />
Erklärung zu Frage F-VB-335<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-330<br />
F-VB-336 Beim Windenstart fällt nach Erreichen der vollen Steigfluglage die<br />
Fahrtmesseranzeige aus. Der Segelflugzeugführer<br />
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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
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A) klinkt aus, drückt nach, fliegt eine Fahrtkurve und landet entgegen der Startrichtung.<br />
B)<br />
führt den Windenstart bis zum Erreichen der Ausklinkhöhe durch, fliegt unter Beachtung<br />
des Horizontbildes und des Fahrtgeräusches eine Platzrunde und landet.<br />
C) führt den Windenstart und den beabsichtigten Thermikflug ohne Fahrtmesser durch.<br />
D) schlägt das Glas des Fahrtmessers ein.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-336<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Ausfall der Fahrtmesseranzeige beim Windenstart<br />
Wenn bei einem Windenstart in Steigfluglage die Fahrtmesseranzeige ausfällt, wird<br />
der Windenstart normal fortgesetzt. Nach Erreichen der Ausklinkhöhe wird eine<br />
Platzrunde geflogen und danach wieder gelandet. Bei Ausfall der<br />
Fahrtmesseranzeige nach dem Ausklinken wird ebenfalls eine Platzrunde geflogen<br />
und dann gelandet. Da die Geschwindigkeit nicht angezeigt wird, muss diese über<br />
die Fluglage nach dem in der Platzrunde bekannten Horizontbild und mit Hilfe der<br />
Fahrtgeräusche abgeschätzt werden, während die Steig- und Sinkrate über das<br />
Variometer beobachtet wird. Insbesondere im Landeanflug muss darauf geachtet<br />
werden, die Minimalgeschwindigkeit nicht zu unterschreiten.<br />
F-VB-337 Wie hat sich ein Segelflugzeugführer zu verhalten, wenn beim Windenstart nach<br />
dem Ausklinken die Fahrtmesseranzeige ausfällt?<br />
A) Bremsklappen ausfahren, entgegen der Startrichtung landen<br />
B) Fahrtmesserglas sofort einschlagen<br />
C)<br />
Platzrunde fliegen und wieder landen; Fluglage nach Fahrtgeräusch und üblichem<br />
Horizontbild einhalten<br />
D) Fahrt aufholen und nach hochgezogener Kurve entgegengesetzt wieder landen<br />
Erklärung zu Frage F-VB-337<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-336<br />
F-VB-338 Warum darf mit einem Luftfahrzeug, dessen Schwerpunkt hinter der hinteren<br />
Schwerpunktbegrenzung liegt, nicht gestartet werden?<br />
A) Die konstruktionsbedingten Festigkeitsgrenzen werden überschritten.<br />
B) Das Luftfahrzeug steigt langsamer.<br />
C)<br />
Der Trimmbereich reicht nicht mehr aus, sodass das Luftfahrzeug in einen überzogenen<br />
Flugzustand und in Flachtrudeln geraten kann.<br />
D) Das Luftfahrzeug wird stark kopflastig.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-338<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
Beladung und Berechnung der Schwerpunktlage<br />
Um beurteilen zu können, ob ein Luftfahrzeug richtig beladen ist, müssen sowohl die<br />
Startmasse als auch die Lage des Schwerpunktes bekannt sein. Man findet im<br />
Flughandbuch ein Diagramm, auf dessen vertikaler Achse das Fluggewicht und auf<br />
dessen horizontaler Achse das Fluggewichtsmoment oder die Lage des<br />
Schwerpunktes auftragen ist. In diesem Diagramm ist ein Bereich eingezeichnet,<br />
innerhalb dessen beide Größen bei richtig beladenem Luftfahrzeug liegen müssen.<br />
Ein Gewichtmoment ist definiert als<br />
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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
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Gewichtsmoment = Gewicht x Hebelarm,<br />
wobei der Hebelarm der Abstand des Gewichts von einer Bezugsfläche (z.B. der<br />
Leerschwerpunktlage) ist.<br />
Das Fluggewichtsmoment ist die Summe der Gewichtsmomente der Passagiere und<br />
der einzelnen Zuladungen. Aus dem Fluggewichtsmoment ergibt sich die Lage des<br />
Schwerpunktes gemäß<br />
Lage des Schwerpunktes = Fluggewichtsmoment / Leergewicht.<br />
Im Flughandbuch sind das Leergewicht und sein Gewichtsmoment sowie die<br />
Hebelarme für verschiedene Positionen angegeben, an denen sich Ladung und<br />
Treibstoff befinden können. Kennt man das Gewicht der einzelnen Zuladungen und<br />
ihre Ladepositionen, kann damit das Fluggewichtsmoment berechnet werden. Das<br />
Luftfahrzeug darf nur starten, wenn das Fluggewicht und das<br />
Fluggewichtsmoment bzw. der Schwerpunkt innerhalb des im Flughandbuch<br />
angegebenen Bereichs liegen! Ob ein Luftfahrzeug richtig beladen ist oder nicht,<br />
hängt daher sowohl davon ab, ob die Ladung richtig verteilt ist als auch davon, ob<br />
die höchstzulässige Masse nicht überschritten und die Mindestmasse nicht<br />
unterschritten wird. Wenn das Fluggewicht unterhalb des Minimalgewichts liegt, liegt<br />
auch der Schwerpunkt des Luftfahrzeuges außerhalb des zulässigen Bereichs.<br />
Daher muss das Fluggewicht durch zusätzlichen Ballast erhöht werden.<br />
Durch Vertauschen von Positionen kann die Schwerpunktlage beeinflusst werden.<br />
So wandert der Schwerpunkt z.B. weiter nach vorn, wenn eine Person mit hohem<br />
Gewicht auf der vorderen Sitzbank anstatt auf der hinteren Sitzbank untergebracht<br />
wird.<br />
Bauliche Änderungen am Luftfahrzeug verändern die Leermasse. Werden solche<br />
Änderungen nicht im Flughandbuch nachgetragen, kann der Massenschwerpunkt<br />
trotz nach den alten Angaben richtiger Beladung außerhalb des zulässigen Bereichs<br />
liegen.<br />
Wichtig: Falsche Beladung kann keinesfalls während des Fluges durch die<br />
Trimmung ausgeglichen werden. Wenn der Schwerpunkt zu weit hinten liegt, ist das<br />
Flugzeug schwanzlastig und seine Flugeigenschaften sind negativ beeinträchtigt. Es<br />
kann z.B. ins Flachtrudeln gelangen, aus dem es nicht wieder herausgesteuert<br />
werden kann.<br />
F-VB-339 Beim Flug in größerer Höhe vereist die Haube. Der Segelflugzeugführer<br />
A) setzt den Flug fort.<br />
B) wirft die Haube ab.<br />
C) öffnet die Lüftung und säubert die Haube.<br />
D)<br />
öffnet das Schlechtwetterfenster zur Kontrolle der Fluglage und sinkt in wärmere<br />
Luftschichten.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-339<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Bei Vereisung der Haube besteht neben den Gefahren, die durch den Sichtverlust<br />
bedingt sind, die Gefahr der Vereisung weiterer Teile des Segelflugzeuges. Daher ist<br />
sofort eine Flughöhe aufzusuchen, in der keine Vereisungsbedingungen vorliegen.<br />
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Zu Kontrolle der Fluglage kann das Schlechtwetterfenster geöffnet werden. Das<br />
Öffnen der Haube hätte enorme Auswirkungen auf die aerodynamischen<br />
Eigenschaften und muss unbedingt unterbleiben!<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-099<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-098<br />
F-VB-340 Womit ist bei einem Eisansatz an den Tragflächen zu rechnen? Mit<br />
A) einer 20-30%igen Zunahme der Masse des Luftfahrzeuges<br />
B) einer höheren Überziehgeschwindigkeit<br />
C) einer niedrigeren Überziehgeschwindigkeit<br />
D) zunehmender Hecklastigkeit<br />
Erklärung zu Frage F-VB-340<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-098<br />
F-VB-341 Die größte Gefahr beim Flug durch unterkühlten Regen entsteht durch<br />
A) starke plötzliche Abkühlung der Flügeloberseite.<br />
B) stark reduzierte Horizontalsicht.<br />
C) mangelhafte Fahrtmesseranzeige.<br />
D) veränderte aerodynamische und statische Verhältnisse infolge Eisansatz.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-341<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-099<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-098<br />
F-VB-342 Trotz mehrmaliger Versuche wird festgestellt, dass sich das Fahrwerk zwar<br />
ausfahren, sich aber nicht verriegeln lässt.<br />
Der Segelflugzeugführer<br />
A) hält die Fahrwerksverriegelung mit der Hand fest und landet.<br />
B) fährt das Fahrwerk ein und führt mit geringster Geschwindigkeit eine Bauchlandung durch.<br />
C) lässt das Fahrwerk ausgefahren und landet.<br />
D) fährt das Fahrwerk ein und landet mit erhöhter Geschwindigkeit.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-342<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Es ist besser, mit einem Segelflugzeug eine Bauchlandung mit eingefahrenem<br />
Fahrwerk und geringstmöglicher Geschwindigkeit durchzuführen als mit nicht<br />
verriegeltem Fahrwerk zu landen, welches dann beim Aufsetzen u. U. plötzlich<br />
einklappt und zu einem unkontrollierbaren <strong>Verhalten</strong> führt.<br />
F-VB-343 Während des Landeanfluges fängt es plötzlich an zu regnen. Welchen Einfluss hat<br />
der Regen auf die Flugeigenschaften des Segelflugzeuges?<br />
A) Die Masse des Segelflugzeuges wird größer, dadurch erhöht sich die Sinkrate.<br />
B) Keinen Einfluss; durch die Fluggeschwindigkeit werden die Tropfen weggeweht.<br />
C)<br />
Die Überziehgeschwindigkeit wird geringer, deshalb muss mit erhöhter Geschwindigkeit<br />
angeflogen werden.<br />
D) Die Überziehgeschwindigkeit wird höher, es muss also schneller angeflogen werden.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-343<br />
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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
Regenwasser auf den Tragflächen verändert das Profil und führt zu schlechterem<br />
aerodynamischen <strong>Verhalten</strong>. Die Überziehgeschwindigkeit steigt an. Daher muss mit<br />
größerer Geschwindigkeit als normal angeflogen werden.<br />
F-VB-344 Die Größe Gefahr beim Einflug in Schneefall liegt<br />
A) im plötzlichen Verlust der Flugsicht.<br />
B) in plötzlicher Zellenvereisung.<br />
C) in der Staurohrvereisung.<br />
D) in der Gewichtszunahme.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-344<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
Die Größte Gefahr beim Einflug in starken Schneefall liegt im plötzlichen Verlust der<br />
Flugsicht und der damit verbundenen Gefahr der räumlichen Desorientierung. Falls<br />
dies passiert, sollte umgehend eine 180°-Umkehrkurve einleitet werden, wobei<br />
Wendezeiger und künstlicher Horizont zu beobachten sind.<br />
F-VB-345 Ein Segelflugzeugführer fliegt mit normaler Geschwindigkeit in einen Regenschauer<br />
ein. Der Segelflugzeugführer<br />
A) verringert aus aerodynamischen Gründen die Geschwindigkeit.<br />
B) fliegt mit der Geschwindigkeit für geringstes Sinken.<br />
C) erhöht die Geschwindigkeit, insbesondere beim Landeanflug.<br />
D) fliegt mit unveränderter Geschwindigkeit weiter.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-345<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
Regenwasser auf den Tragflächen verändert das Profil und führt zu schlechterem<br />
aerodynamischen <strong>Verhalten</strong>. Die Überziehgeschwindigkeit steigt an. Daher muss<br />
insbesondere beim Landeanflug mit größerer Geschwindigkeit als normal geflogen<br />
werden.<br />
F-VB-346 Eine Außenlandung mit Rückenwind ist unvermeidbar. Der Segelflugzeugführer<br />
fliegt<br />
A) mit Mindestfluggeschwindigkeit an und landet.<br />
B)<br />
mit normaler Geschwindigkeit an und rechnet mit längerer Ausschwebe- und<br />
Ausrollstrecke.<br />
C) mit erhöhter Geschwindigkeit an und fängt zügig ab.<br />
D) ohne Bremsklappen an und fährt diese nach dem Aufsetzen voll aus.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-346<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Landung mit Rückenwind<br />
Da die normale Anfluggeschwindigkeit immer die Eigengeschwindigkeit durch die<br />
Luft ist, wird auch bei Gegen- oder Rückenwind mit dieser Geschwindigkeit<br />
angeflogen. Es ist aber bei der Einteilung der Landung zu beachten, dass der<br />
Anflugwinkel bei Gegenwind steiler und bei Rückenwind flacher wird. Infolge der<br />
höheren Geschwindigkeit über Grund verlängern sich Ausschwebe- und<br />
Ausrollstrecke bei Landungen mit Rückenwind.<br />
F-VB-347 Bei einer Landung mit Rückenwind wird<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
A) mit normaler Geschwindigkeit und möglichst flachem Anflugwinkel angeflogen.<br />
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B) der Rückenwind durch einen Seitengleitflug kompensiert.<br />
C) grundsätzlich mit eingefahrenem Fahrwerk gelandet, um die Ausrollstrecke zu verkürzen.<br />
D) die Anfluggeschwindigkeit erhöht.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-347<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-346<br />
F-VB-348 Beim Anflug auf einen Flugplatz bekommt der Segelflugzeugführer u.a. folgende<br />
Information: "Wind 15 Knoten, in Böen 25 Knoten". Er fliegt mit<br />
A) normaler Anfluggeschwindigkeit an und ist auf Böen gefasst.<br />
B) stark erhöhter Geschwindigkeit an und fährt den Bremsfallschirm aus.<br />
C) der Geschwindigkeit des geringsten Sinkens an, um die Böenbelastung zu vermindern.<br />
D)<br />
erhöhter Geschwindigkeit an und korrigiert abrupte Fluglageänderungen zügig mit<br />
Ruderausschlägen.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-348<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-239<br />
F-VB-349 Bei einem Landeanflug mit stark böigem Gegenwind wird<br />
A) die Geschwindigkeit erhöht und es werden die Bremsklappen voll ausgefahren.<br />
B) die Geschwindigkeit erhöht und es werden die Bremsklappen vorsichtig betätigt.<br />
C) das Segelflugzeug mit erhöhter Geschwindigkeit zuerst auf dem Hauptrad aufgesetzt.<br />
D) der Anflug und die Landung grundsätzlich mit eingefahrenen Bremsklappen durchgeführt.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-349<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-239<br />
F-VB-350 Zusammenstöße beim "Thermikkurbeln" lassen sich u.a. vermeiden durch<br />
A) schnelles "Auskurbeln" der Mitkreisenden.<br />
B) Festlegen der Kreisrichtung nach der angehobenen Fläche.<br />
C)<br />
Abstimmung der Flugbewegungen mit den anderen Segelflugzeugen im gleichen<br />
Aufwindgebiet.<br />
D) Beobachtung nur des vorausfliegenden Segelflugzeuges.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-350<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-175<br />
F-VB-351 Eine Zusammenstoßgefahr beim "Thermikkurbeln" wird insbesondere dann<br />
vermindert, wenn<br />
in ein Aufwindgebiet, in dem mehrere Segelflugzeuge kreisen, mit einer hochgezogenen<br />
A)<br />
Fahrtkurve eingeflogen wird.<br />
B) Richtungsänderungen abrupt durchgeführt werden.<br />
C) die Anzahl und die Position der Segelflugzeuge im gleichen Aufwind sich ständig ändern.<br />
D)<br />
die Kreisrichtung des ersten sich im Aufwind befindlichen Segelzeuges eingenommen<br />
wird, Sichtkontakt und ausreichender Abstand zu den anderen Segelflugzeugen besteht.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-351<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-175<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
F-VB-352 Sehen und gesehen werden ist beim Thermikkreisen besonders wichtig. Eine<br />
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Sichtbehinderung lässt sich durch<br />
A) Sonnenhüte mit breitem Rand oder großem Schirm<br />
B) Entspiegelung der Kabinenverglasung durch Flugkarten<br />
C) verkratze - die Sonneneinstrahlung reduzierende - Kabinenverglasung<br />
saubere, nichtverspiegelte Kabinenverglasung und eine Kopfbedeckung, die das Blickfeld<br />
D)<br />
des Piloten wenig einschränkt,<br />
vermeiden.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-352<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-175<br />
F-VB-353 Wie verhält sich ein Segelflugzeugführer, wenn er im Hangsegelflug in ein starkes<br />
Abwindfeld gerät?<br />
Er<br />
A) fliegt weiter, da auch wieder Aufwind eintreten muss.<br />
B) erhöht die Geschwindigkeit.<br />
C) erhöht die Geschwindigkeit und fliegt von der Hangkante weg.<br />
D) leitet sofort eine Außenlandung ein.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-353<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
Starke Abwindzonen sollten so schnell wie möglich verlassen werden. Daher wird<br />
die Geschwindigkeit erhöht. Man flieg von der Hangkante weg, weil die<br />
Abwindzonen dort wegen der Leewirkung oft besonders stark ausgeprägt sind.<br />
F-VB-354 Infolge eines starken Abwindfeldes ist das Erreichen des Segelfluggeländes in<br />
Frage gestellt.<br />
Der Segelflugzeugführer<br />
A) fliegt mit der Geschwindigkeit des geringsten Sinkens, um die Gleitzahl zu erhöhen.<br />
B) macht durch auffällige Flugbewegungen auf sich aufmerksam.<br />
C) entschließt sich rechtzeitig zu einer Außenlandung.<br />
D) wartet auf Funkanweisungen.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-354<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />
F-VB-355 Auf einem Streckenflug befindet sich in Flugrichtung ein Wärmegewitter, dessen<br />
Ausdehnung nicht erkennbar ist. Der Segelflugzeugführer<br />
A) fliegt weiter und nutzt die Gewitterwand zum Umfliegen aus.<br />
B) unterfliegt das Gewitter, rechnet mit starker Turbulenz und Hagelschlag.<br />
C) fliegt vom Gewitter weg und leitet erforderlichenfalls rechtzeitig eine Außenlandung ein.<br />
D) führt sofort bei Erkennen des Wärmegewitters eine Außenlandung durch.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-355<br />
Die richtige Antwort ist Antwort C)<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Je nach Reifestadium gibt es innerhalb und unterhalb einer Gewitterzelle sehr starke<br />
Auf- und Abwindzonen, die eine große Gefahr für ein Luftfahrzeug darstellen. Auch<br />
die oft vorgelagerte Böenwalze ist mit starker und gefährlicher Turbulenz verbunden.<br />
Daher wäre es mit großer Gefahr verbunden, das Gewitter zu umfliegen oder sich<br />
dem Gewitter auf eine Entfernung von weniger als 20 km zu nähern. Der<br />
Segelflugzeugführer verhält sich richtig, wenn er vom Gewitter wegfliegt. Sollte er<br />
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
deshalb nicht mehr die Möglichkeit haben, einen Flugplatz zu erreichen, muss er<br />
rechtzeitig eine Außenlandung durchführen.<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-131<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-131<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-131<br />
F-VB-356 Welche der folgenden Wettererscheinungen, die im Zusammenhang mit<br />
Frontgewittern auftreten können, stellt beim Anflug die größte Gefahr dar?<br />
A) Regenschauer<br />
B) Druckabfall<br />
C) Temperaturrückgang<br />
D) Böen<br />
Erklärung zu Frage F-VB-356<br />
Die richtige Antwort ist Antwort D)<br />
Insbesondere bei sommerlichen Kaltfontgewittern treten häufig starke Böen und<br />
Böenwalzen auf. Diese stellen eine große Gefahr für Luftfahrzeuge im Landeanflug<br />
dar.<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-239<br />
Böenwalze<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Eine Böenwalze ist ein rasch fortschreitender Luftwirbel, der sich um eine<br />
horizontale Achse dreht. Man erkennt sie an einer drohend aussehenden, dunklen<br />
und mächtigen Wolkenwand aus Gewitterwolken mit ausgefransten Rändern.<br />
Böenwalzen treten häufig im Zusammenhang mit sommerlichen Gewittern an<br />
Kaltfronten auf. Der Durchzug eines solchen Ereignisses ist mit plötzlich<br />
auftretenden Spitzenböen verbunden, die teilweise bis Orkanstärke reichen können.<br />
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
F-VB-357 Ein Segelflugzeug fliegt unter einer ausgedehnten Cumulus-Wolke, die sich schnell<br />
zu einem Gewitter entwickelt. Das Segelflugzeug steigt sehr schnell an die<br />
Wolkenuntergrenze.<br />
Der Segelflugzeugführer<br />
versucht, mit Höchstgeschwindigkeit den Gefahrenbereich zu verlassen und fährt die<br />
A)<br />
Bremsklappen aus.<br />
fährt die Bremsklappen im zulässigen Betriebsbereich aus und verlässt mit zulässiger<br />
B)<br />
Höchstgeschwindigkeit den Aufwindbereich.<br />
C) versucht, im Seitengleitflug eine schwächere Aufwindzone zu finden.<br />
D)<br />
nutzt den Aufwind aus, fliegt in die Gewitterwolke ein und versucht, nach Instrumenten zu<br />
fliegen.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-357<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Es wäre sehr gefährlich, in die sich aufbauende Gewitterwolke einzufliegen. Daher<br />
muss der Segelflugzeugführer den Aufwindbereich so schnell wie möglich verlassen.<br />
Durch Ausfahren der Bremsklappen wird der Auftrieb sehr stark reduziert, sodass<br />
damit ein weiterer Aufstieg verhindert werden kann bzw. die Steigrate deutlich<br />
verringert wird. Um den Aufwindbereich so schnell wie möglich zu verlassen, fliegt<br />
der Segelflugzeugführer mit der höchstzulässigen Geschwindigkeit für ausgefahrene<br />
Bremsklappen.<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-131<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-131<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-131<br />
F-VB-358 Wie ist eine Notlandung im bergigen Gelände durchzuführen?<br />
A) Gegen den Wind anfliegen und landen, auf Hindernisse achten<br />
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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Seite 107 von 110
<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
B) Nach Möglichkeit hangaufwärts landen, Verwirbelungen und Leewirkung beachten<br />
C) Quer zum Hang landen, ohne Rücksicht auf die Windrichtung<br />
D) Mit Mindestfahrt hangabwärts landen und danach Höhenruder drücken<br />
Erklärung zu Frage F-VB-358<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-245<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-138<br />
F-VB-359 Ein E L T dient<br />
der automatischen Ausstrahlung von Funksignalen, damit eine Flugunfallstelle angepeilt<br />
A)<br />
werden kann.<br />
B) zur Aufzeichnung der Lastvielfachen bei einem Flugunfall.<br />
C) als Notfunkgerät, um mit Flugsicherungsstellen Sprechfunkverkehr herstellen zu können.<br />
D) zur Aufzeichnung der Flug- und Unfalldaten.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-359<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
Ein Crash-Sender (ELT, Emergency Locator Transmitter) ist ein kleiner Funksender,<br />
mit dessen Hilfe Satelliten oder Search-and-Rescue-Einsatzkräfte rettungsbedürftige<br />
Flugzeuge orten können.<br />
F-VB-360 Bei einer Außenlandung dreht das Segelflugzeug infolge Hindernisberührung um<br />
die Hochachse. Dabei bricht der Rumpf vor dem Leitwerk ab. Der<br />
Segelflugzeugführer<br />
A) meldet den Schaden unverzüglich der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU).<br />
B) meldet den Vorgang zur Beurkundung des Landeortes dem Bürgermeisteramt.<br />
C) veranlasst nichts, da er selbst unverletzt blieb.<br />
D) zeigt die Störung unverzüglich der nächst erreichbaren Polizeidienststelle an.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-360<br />
Die richtige Antwort ist Antwort A)<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Die beschriebene Situation ist eine schwere Störung beim Betrieb eines<br />
Segelflugzeugs, die der Segelflugzeugführer gemäß §5 LuftVO unverzüglich der<br />
Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) anzuzeigen hat.<br />
LUFTVERKEHRS-ORDNUNG (LuftVO)<br />
§ 5 - Anzeige von Flugunfällen und Störungen<br />
(1) Unfälle ziviler Luftfahrzeuge, ausgenommen Luftsportgeräte, in der<br />
Bundesrepublik Deutschland hat der verantwortliche Luftfahrzeugführer oder,<br />
wenn dieser verhindert ist, ein anderes Besatzungsmitglied oder, sofern keine<br />
dieser Personen dazu in der Lage ist, der Halter des Luftfahrzeugs<br />
unverzüglich der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung zu melden. Dies gilt<br />
auch für Unfälle deutscher Luftfahrzeuge außerhalb der Bundesrepublik<br />
Deutschland sowie für Unfälle ausländischer Luftfahrzeuge, die zur Zeit des<br />
Ereignisses von deutschen Luftfahrtunternehmen aufgrund eines Halter-<br />
Vertrages betrieben werden.<br />
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
(2) Schwere Störungen bei dem Betrieb ziviler Flugzeuge, Drehflügler, Ballone und<br />
Luftschiffe in der Bundesrepublik Deutschland hat der verantwortliche<br />
Luftfahrzeugführer unverzüglich der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung zu<br />
melden. Dies gilt auch für schwere Störungen außerhalb der Bundesrepublik<br />
Deutschland beim Betrieb deutscher Luftfahrzeuge oder ausländischer<br />
Luftfahrzeuge, die zur Zeit des Ereignisses von deutschen Luftfahrtunternehmen<br />
aufgrund eines Halter-Vertrages betrieben werden.<br />
(3) Ungeachtet der Absätze 1 und 2 sind die Luftaufsichtsstellen, die Flugleitungen<br />
auf Flugplätzen und die Flugsicherungsdienststellen verpflichtet, bei Bekannt werden<br />
eines Unfalls oder einer schweren Störung bei dem Betrieb eines Luftfahrzeugs dies<br />
unverzüglich der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung zu melden.<br />
(4) Meldungen nach den Absätzen 1 bis 3 sollen enthalten:<br />
a. Name und derzeitiger Aufenthalt des Meldenden,<br />
b. Ort und Zeit des Unfalls oder der schweren Störung,<br />
c. Art, Muster, Kenn- und Rufzeichen des Luftfahrzeugs,<br />
d. Name des Halters des Luftfahrzeugs,<br />
e. Zweck des Flugs, Start- und Zielflugplatz,<br />
f. Name des verantwortlichen Luftfahrzeugführers,<br />
g. Anzahl der Besatzungsmitglieder und Fluggäste,<br />
h. Umfang des Personen- und Sachschadens,<br />
i. Angaben über beförderte gefährliche Güter,<br />
j. Darstellung des Ablaufs des Unfalls oder der schweren Störung.<br />
Zur Vervollständigung der Meldung ist der Halter des Luftfahrzeugs auf Verlangen<br />
der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung verpflichtet, einen ausführlichen Bericht<br />
auf zugesandtem Formblatt binnen 14 Tagen vorzulegen.<br />
(5) Pflichten zur Abgabe von Meldungen an das Luftfahrt-Bundesamt und an andere<br />
Luftfahrtbehörden aufgrund anderer Vorschriften oder Auflagen bleiben unberührt.<br />
(6) Unfälle und Störungen bei dem Betrieb von Luftsportgeräten hat der Halter<br />
unverzüglich dem vom Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen<br />
Beauftragten schriftlich anzuzeigen. Absatz 4 gilt entsprechend.<br />
(7) Die Absätze 1 bis 6 gelten für Unfälle und Störungen im Sinne des Gesetzes<br />
über die Untersuchung von Unfällen und Störungen bei dem Betrieb ziviler<br />
Luftfahrzeuge.<br />
F-VB-361 Nach einer Außenlandung mit einem Segelflugzeug hat der Segelflugzeugführer<br />
unverzüglich die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) zu verständigen,<br />
wenn<br />
A) das Segelflugzeug bewacht werden soll.<br />
B) ein Drittschaden von mehr als 500 Euro entstanden ist.<br />
C) der Grundstückeigentümer nicht zu ermitteln ist.<br />
D) die Landung neben einer Straße erfolgte.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-361<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
Wenn die Beschädigung am Segelflugzeug den Festigkeitsverband der Zelle, die<br />
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<strong>PPL</strong>-Tutor 5.1.6<br />
Flugleistungen oder die Flugeigenschaften nachteilig beeinflusst oder ein<br />
Drittschaden von mehr als 500 EUR entstanden ist, handelt es sich immer um einen<br />
Unfall, der der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung anzuzeigen ist.<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-360<br />
F-VB-362 Nach einer Außenlandung mit einem Segelflugzeug hat der Segelflugzeugführer<br />
unverzüglich die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) zu verständigen,<br />
wenn<br />
A) Flugschaden entstanden ist.<br />
B)<br />
die Beschädigung am Segelflugzeug den Festigkeitsverband der Zelle, die Flugleistungen<br />
oder die Flugeigenschaften nachteilig beeinflusst.<br />
C) es sich um einen Wettbewerbsflug handelt.<br />
D) sich die Haftung ausschließlich nach § 823 BGB richtet.<br />
Erklärung zu Frage F-VB-362<br />
Die richtige Antwort ist Antwort B)<br />
Wenn die Beschädigung am Segelflugzeug den Festigkeitsverband der Zelle, die<br />
Flugleistungen oder die Flugeigenschaften nachteilig beeinflusst oder ein<br />
Drittschaden von mehr als 500 EUR entstanden ist, handelt es sich immer um einen<br />
Unfall, der der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung anzuzeigen ist.<br />
siehe auch Erklärung zu Frage F-VB-360<br />
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Mittwoch, 3. Februar 2010<br />
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