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geplanten Chronikbuch der Gemeinde Reichersbeuern ...

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Beitrag über die Geschichte <strong>der</strong> Gebirgsschützenkompanie <strong>Reichersbeuern</strong><br />

Für die Teilnahme am Bauernzug musste die Bevölkerung von <strong>Reichersbeuern</strong> und<br />

Sachsenkam wie<strong>der</strong> schwer büßen. 1710/11 wurden Mannschaften des kaiserlichen<br />

Regiments in den beiden Ortschaften in Quartier gelegt. Der Hofmark wurden<br />

1709/10 von <strong>der</strong> Landesadministration in München schwere Steuern auferlegt. Die<br />

bäuerliche Bevölkerung wurde unter Androhung <strong>der</strong> Zwangsvollstreckung zur<br />

Zahlung gezwungen. Außerdem mussten die Einwohner von <strong>Reichersbeuern</strong> im<br />

März und Mai 1711 den durchziehenden kaiserlichen Truppen nochmals Quartier<br />

geben. 29<br />

Nach dieser Mordweihnacht in Sendling sind ein paar Jahre Frieden.<br />

Aber 1741-45 tobt <strong>der</strong> österreichische Erbfolgekrieg. Als man im Januar 1742 den<br />

Einfall <strong>der</strong> Panduren vom Achental her befürchtete, verständigte sich <strong>der</strong><br />

Hofmarksrichter von <strong>Reichersbeuern</strong> mit dem Pflegsverwalter Zaubner in Tölz, mit<br />

den Vertretern <strong>der</strong> Tölzer <strong>Gemeinde</strong> und <strong>der</strong> Hofmark Hohenburg am 29. Januar g.J.<br />

in einer Conferenz (beim Bürgerbräu) über gegenseitige Hilfeleistung 30 .<br />

Österreichische und ungarische Truppen brechen ins bayerische Oberland ein. Oberst<br />

Trenk, <strong>der</strong> gefürchtete Pandurenführer, plün<strong>der</strong>t auch den Isarwinkel, mordet das<br />

Vieh und vergewaltigt die Frauen. Die Gebirgsschützen säubern in tapferen Kämpfen<br />

die Heimat und schlagen Trenk und seine räuberischen Panduren in die Flucht.<br />

1804 kämpfen Österreicher und Franzosen auf bayerischem Boden. Bayern wird in<br />

das Kriegsgeschehen hineingezogen und kämpft während des 3. Koalitionskrieges<br />

1805 auf <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> Franzosen. Die Grenze zwischen Bayern und Tirol wird zur<br />

Front. Die Bewohner <strong>der</strong> bayerischen Gebirge werden aufgerufen, ein Corps<br />

bayerischer Gebirgsschützen aufzustellen, weil niemand tauglicher ist als sie, die<br />

Grenze – die sie sehr gut kennen - zu verteidigen. Mit dem offiziellen Aufruf durch<br />

Kurfürst Maximilian IV vom 17. Oktober 1805, das „Corps Baierischer Gebirgs-<br />

Schützen“ zur Verteidigung <strong>der</strong> Gebirgsgrenzen zu gründen, wurden die<br />

Gebirgsschützen zu einer überregionalen, staatlichen Einrichtung im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t.<br />

Hier taucht nun erstmals <strong>der</strong> Name „Gebirgs-Schützen“ auf. Mit diesem Aufruf<br />

wurden auch die einheitlichen überregionalen Kommandostellen gebildet. Der<br />

östliche Bezirk von Aibling bis Tölz wurde unter die Führung des Forstinspektors<br />

von Miesbach und <strong>der</strong> westliche Bezirk von Werdenfels bis Weilheim Schongau<br />

unter die Leitung des Forstinspektors von Garmisch gestellt. Kurze Zeit später kam<br />

auch noch ein dritter Bezirk für den Chiemgau und Rupertiwinkel unter dem<br />

Kommando von Bergverweser Rainer hinzu. Das Oberkommando über die drei<br />

Abteilungen erhält <strong>der</strong> kurfürstliche Oberstleutnant von Zoller. Mit dem Frieden von<br />

Pressburg am 26. Dezember 1805 kehrte wie<strong>der</strong> Ruhe ein und das 1.Gebirgs-<br />

Schützen Corps wurde dann wie<strong>der</strong> aufgelöst.<br />

29 vgl. wie Anm. 7, Seite 37<br />

30 a) vgl. wie Anm. 13, Blatt 40<br />

b) vgl. wie Anm. 19 d), Seite 182-183<br />

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