Bericht eines "Neuen"
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Ausflug des Mittelfränkischen Schützenbundes<br />
vom 28. – 30. Oktober 2011 in den Harz<br />
Eindrücke <strong>eines</strong> Reisenden<br />
Als einer, der das erste Mal einen Ausflug des MSB mit den „alt Eingesessenen“ erleben durfte,<br />
möchte ich euch meine Eindrücke schildern.<br />
An einem kühlen herbstlichen Morgen ging die Reise gen Osten los und nahm ihren Verlauf. Nach der<br />
üblichen Begrüßungszeremonie fuhren die Stimmungsmacher zu Höchstformen auf und erzählten ihre<br />
Witze von explodierenden Küchen und zu spät kommenden Zügen.<br />
Nach einer perfekt organisierten Brotzeit mit Langenzenner Brot- und Wurstspezialitäten, ging es<br />
weiter unserem Ziel entgegen. Kaum zurück im Bus und schon kamen Frau Ramazzotti und Frau<br />
Williams Christ den engen Busgang entlang gelaufen und verbreiteten einen Hauch von Kneipenflair<br />
und je öfter die beiden in Ihrer charmanten Art ankamen umso gehobener wurde die Stimmung.<br />
--- Merkwürdig, warum nur? ---<br />
Die Fahrt ging also weiter und wir passierten auf der A71, den Rennsteigtunnel mit seiner<br />
Gesamtlänge von 7.916 Meter, der im Übrigen der längste Tunnel Deutschlands ist. Während der<br />
Durchfahrt, hatte man das Gefühl, man durchfahre den Eurotunnel zwischen Coquelles (Frankreich)<br />
und Folkstone (England). Ein nicht endender Tunnel der den Thüringer Wald unterquert.<br />
Nach einigen Stunden Fahrt mit einer immer mehr lustig werdenden Gesellschaft, kamen wir im Harz<br />
an und hatten unser erstes Ziel, die Stadt Wernigerode, erreicht. Zwei ortsansässige Damen<br />
empfingen uns und begleiteten uns zu einem Stadtrundgang. Nach der Besichtigung vieler zum Teil<br />
sehr alter Fachwerkbauten, trafen wir uns auf dem Marktplatz um bei einer Tasse Kaffee das herrliche<br />
Wetter zu genießen, oder beim Schaufensterbummel den ein oder anderen Einkauf zu tätigen.<br />
Weiter ging es nach Blankenburg, in das Berghotel Vogelherd, in dem wir eincheckten und uns wenig<br />
später zum Abendessen trafen. Ein gemeinsamer Kegelabend in der sogenannten Bauernstube<br />
rundete den Abend ab.<br />
Tags drauf nach einem ausgiebigen Frühstück ging die Fahrt ins benachbarte Quedlinburg, in<br />
welchem wir ebenfalls an einer recht interessanten Stadtführung teilnehmen durften. Unter anderem<br />
lernten wir, dass Quedlinburg sein Stadtrecht bereits 994 erworben hatte und dass hier das älteste<br />
Fachwerkhaus Deutschlands steht, welches um 1350 in der sogenannten Ständerbauweise errichtet<br />
wurde. Aufgrund seiner vielen Fachwerkbauten zählt die Stadt heute zum UNESCO Weltkulturerbe.<br />
Weiter ging es nach Thale zum Hexentanzplatz. Die Legende besagt, dass die Hexen in der Nacht<br />
zum 1. Mai, der sogenannten Walpurgisnacht am dortigen Platz dem Urian voller Stolz von ihren<br />
Schandtaten berichten. Ferner gibt es dass Gerücht, dass wenn ein Mann die dort zurückgelassene<br />
Hexe von hinten mit der linken Hand, an eine bestimmte Stelle berührt, dass dieser dann 10 Jahre<br />
lang vom Glück beschert sei. Unser Herr der Kassen versuchte dies obgleich am lebenden Objekt und<br />
suchte sich hierfür eine passende Hexe. Ob ihm das Glück nun hold ist, bleibt abzuwarten.<br />
Der Hexentanzplatz selbst liegt auf einem sich fast senkrecht aus dem Bodetal erhebenden Felsen ca.<br />
450 Meter über dem Meeresspiegel. Bei geradezu fantastischem Wetter konnten wir von hier aus<br />
einen herrlichen Blick weit in das nördliche Harzvorland hinein genießen. Eine naheliegende<br />
Sommerrodelbahn sorgte unter den jünger gebliebenen für die passende Stimmung.<br />
Nach einem gemütlichen Mittagessen am Hexentanzplatz ging die Fahrt weiter durch Friedrichsbrunn,<br />
welches seinen Namen einer Berühmtheit verdankt. Der Ort entstand aus einem 1774 gegründeten<br />
preußischen Kolonistendorf und bekam seinen Namen mit „allergnädigster Erlaubnis“ des Königs<br />
Friedrich der Große, welcher im Jahre 1754 auf einer Inspektionsreise am „Ungetreuen Brunnen“ –<br />
heute Friedrichsbrunnen - gerastet haben soll. Diese alte Rambergquelle war seit jeher ein beliebter<br />
Rastplatz an der Reichsheerstraße Quedlinburg – Nordhausen.
Vorbei an der Talsperre Wendefurth nach Rübeland, wo die Hermannshöhle und die Baumannshöhle<br />
zu diversen Führungen und Veranstaltungen einluden. Die Harzer Schmalspurbahnen und ein sanft<br />
fließender Bach begleiteten unsere Panoramafahrt durch den Harz. Inmitten des goldbraun<br />
schimmernden Waldes, konnte man bei genaueren Hinsehen das ein oder andere Damwild<br />
betrachten, oder andere wild lebende Tiere. Über uns kreisten diverse Greifvögel und von Zeit zu Zeit<br />
konnte man ein schnaufendes Dampfross sehen. Weiter über Schierke und Elend ging es zurück ins<br />
unser Hotel. Einige nutzten die Zeit bis zum Abendessen und besichtigten das nahegelegene Schloss.<br />
Am späteren Abend gab es noch eine Bilderpräsentation des letzten MSB Ausfluges nach Feldkirch,<br />
Lichtenstein und ins Appenzeller Land im Jahre 2010.<br />
Am nächsten Tag fuhren wir bereits wieder in Richtung Heimat, vorbei an der Waffenstadt Suhl (Jetzt<br />
frage ich mich, warum ein Bus voller Schützen, keinen Halt in der „Waffenstadt“ gemacht hat?) nach<br />
Coburg – Beiersdorf in den Gasthof zum schwarzen Bären, wo nach einer guten fränkischen Kost<br />
viele zufriedene Gesichter zu sehen waren. Weiter ging es nach Schloss Callenberg in das deutsche<br />
Schützenmuseum. Herr Stefan Grus vom Deutschen Schützenbund kam extra aus Wiesbaden<br />
angereist um die ehemalige deutsche Meisterin im Bogenschießen „Gerda Aichemüller“, welche uns<br />
begleitete zusammen mit uns zu einer Führung im Museum begrüßen zu dürfen. Neben vielen<br />
Exponaten aus dem Schießsport waren im Schloss auch abstrakt geformte und lebensgroße<br />
menschliche Nachbildungen von Hilde Würtheim zu bestaunen.<br />
Unser Abendessen nahmen wir dann im Schützenhaus Kunigundenruh ein, welches ein Teil der<br />
vormals Privilegierten Schützengesellschaft 1306 Bamberg e.V. ist. Am späten Abend ging es zurück<br />
in die heimatlichen Gefilde.<br />
Fazit der letzten 3 Tage: Es war ein wirklich wunderschöner und unvergessener Ausflug unter<br />
Schützenfreunden.<br />
Mike