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Klaus Maack, Wilke, Maack und Partner wmp consult - BZO

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Aktuelle Entwicklungen in der<br />

der Milchwirtschaft<br />

Branchenseminar Milchwirtschaft<br />

27. Juni 2007<br />

im <strong>BZO</strong>


Marktentwicklung <strong>und</strong> Prognosen


Milchmarkt Deutschland<br />

Der deutsche Markt wächst!<br />

Die Markt für Molkereierzeugnisse wächst in Deutschland<br />

kontinuierlich<br />

Zwischen 2002 <strong>und</strong> 2006 im Durchschnitt um 1,3 % pro Jahr<br />

Im Jahr 2006 sogar um 1,9 % auf rd. 21 Mrd. Euro<br />

Das Marktwachstum in Deutschland ist stärker als in anderen<br />

westeuropäischen Länder wie z.B. Frankreich <strong>und</strong> Großbritannien<br />

Die Markt-Prognosen für die nächsten Jahre sind positiv<br />

Bis zum Jahr 2011 wächst der Markt um weitere 10,5 %, das sind<br />

im Durchschnitt mehr als 2 % pro Jahr<br />

28.06.2007 3


Milcherzeugnisse<br />

Entwicklung der Herstellung in Deutschland<br />

195<br />

175<br />

155<br />

135<br />

115<br />

95<br />

75<br />

55<br />

Herstellung von Milcherzeugnissen 1996-2005<br />

(Index 1996=100)<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

Konsummilch ultrahocherhitzte Milch<br />

Joghurt <strong>und</strong> Joghurterzeugnisse Käse<br />

Vollmilchpulver <strong>und</strong> sonstige Milchpulver Magermilchpulver<br />

Molkenpulver<br />

28.06.2007 4


Deutsche Milchbauern<br />

Die Zahl der Milchbauern ist stark gesunken!<br />

Die Zahl der Milchkuhbetriebe hat sich seit 1990 halbiert<br />

Besonders die kleinen Betriebe haben aufgegeben<br />

Allerdings hat sich die Dynamik in den letzten Jahren deutlich<br />

verlangsamt, obwohl das Milchgeld fast 5 Jahre in Folge<br />

gesunken ist<br />

Die Größe der Betriebe nimmt stetig zu<br />

Trotz sinkender Zahl der Betriebe, sinkender Milchpreise <strong>und</strong><br />

Quoten ist die Milchmenge in Deutschland nahezu konstant hoch<br />

geblieben (2005 sogar plus 1 %)<br />

Milchmenge steigt voraussichtlich nach Wegfall Quote 2015<br />

Aktuelle Entwicklungen auf dem Milchmarkt geben Anlass für eine<br />

Trendwende<br />

In der zweiten Hälfte diesen Jahres wird der Milchpreis erstmals<br />

seit Jahren stark steigen<br />

28.06.2007 5


Milchproduktion<br />

Strukturwandel in Deutschland<br />

Quelle: ZMP <strong>und</strong><br />

Prof. Spiller UNI<br />

Göttingen<br />

28.06.2007 6


Quelle: UNI Göttingen<br />

Milcherzeuger<br />

Starkes Wachstum der Milchanlieferung in<br />

Ostdeutschland!<br />

28.06.2007 7


Milchpreis<br />

EU- <strong>und</strong> Weltmarktpreise nähern sich an!<br />

28.06.2007 8


Weltmarkt<br />

Erstmals keine Exporterstattungen!<br />

Für die deutsche Milchwirtschaft wurde der europäische Binnenmarkt in<br />

den vergangenen Jahren immer wichtiger<br />

Der Weltmarkt verlor kontinuierlich an Bedeutung<br />

Noch im Jahr 2005 schrumpfte der Export von Käse um 6,5 % <strong>und</strong> von<br />

Magermilchpulver (MMP) um 30 % in Drittländer<br />

Geringere Milchmengen in Deutschland führten im Herbst 2006 erstmals<br />

seit Jahren zu einer leichten Verknappung von Butter <strong>und</strong> MMP<br />

Parallel dazu stieg international die Zahl der Gebiete, die nicht mehr in<br />

der Lage waren, ihren Bedarf an Milchprodukten außerhalb der EU zu<br />

decken<br />

Inzwischen konzentriert sich die weltweite Nachfrage zunehmend auf die<br />

EU <strong>und</strong> hat damit einen beispiellosen Anstieg der Preise ausgelöst<br />

Erstmals seit 40 Jahren hat die Europäische Kommission alle<br />

Exporterstattungen auf Null gesetzt<br />

28.06.2007 9


EU – Milchmarkt<br />

Entwicklung 2004 – 2007 nach Produkten<br />

110<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

EU-Milchmarkt 2004-2007<br />

Index: 2004=100<br />

2004 2005 2006 2007<br />

Milchanlieferung<br />

Trinkmilch<br />

Frischeprodukte<br />

28.06.2007 10<br />

Butter<br />

Käse<br />

Magermilchpulver<br />

Vollmilchpulver<br />

Kondensmilch<br />

Konsum<br />

Quelle: ZMP


Milchmarkt<br />

Wachsende Nachfrage sorgt für stabile Preise!<br />

Die Nachfrage nach Milchprodukten auf dem Weltmarkt steigt<br />

kontinuierlich, was insbesondere auf dem steigenden<br />

Milchverbrauch in Süd-Ostasien zurück zu führen ist<br />

In Zukunft werden stabilere Preise erwartet, da zurzeit das<br />

Angebot auf dem Weltmarkt sowie dem europäischen- <strong>und</strong><br />

deutschen Markt langsamer wächst als die Nachfrage<br />

Eine steigende Nachfrage nach pflanzlichen Rohstoffen für die<br />

Öl-,Treibstoff- <strong>und</strong> Biogasproduktion lässt dieses noch langsamer<br />

wachsen, es besteht eine Konkurrenz der Nawaros <strong>und</strong> der<br />

Milchproduktion<br />

28.06.2007 11


Nachfrage<br />

Pro Kopf-Verbrauch ausgewählte Länder<br />

28.06.2007 12


Weltmarkt<br />

Starke Preisanstiege im In- <strong>und</strong> Ausland!<br />

Die weltweite Milchproduktion hinkt hinter den Absatzmöglichkeiten<br />

hinterher<br />

Die EU-Interventionsläger sind leer<br />

Freie Mengen an MMP <strong>und</strong> Butter erzielen inzwischen im Inland <strong>und</strong><br />

international Spitzenpreise<br />

Die Entwicklung hat inzwischen eine Sogwirkung auf andere Sektoren<br />

des Milchmarktes entfaltet<br />

Die Preise für Konsummilch <strong>und</strong> Frischeprodukten sind stark gestiegen<br />

Die Verwertung von Milch zu Käse bleibt zur Zeit erstmals hinter anderen<br />

Verwertungen zurück<br />

Die in Deutschland in der jüngeren Vergangenheit aufgebauten<br />

Kapazitäten für Käse sind zur Zeit vielfach nicht ausgelastet<br />

28.06.2007 13


Magermilchpulver<br />

200 % über dem Interventionspreis<br />

28.06.2007 14


110<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

EU – Milchmarkt<br />

Prognose 2007 bis 2010 nach Produkten<br />

EU-Milchmarkt Prognosen<br />

Index: 2007=100<br />

2007 2008 2009 2010<br />

Milchanlieferung<br />

Trinkmilch<br />

Frischeprodukte<br />

Butter<br />

Quelle: ZMP<br />

28.06.2007 15<br />

Käse<br />

Magermilchpulver<br />

Vollmilchpulver<br />

Kondensmilch<br />

Konsum


Fazit<br />

Mittelfristige Marktentwicklung<br />

Die bisherigen Probleme in der Fettverwertung, insbesondere Butter,<br />

entspannen sich<br />

Die Kapazitäten beim Käse sind in Westeuropa schnell <strong>und</strong><br />

exportorientiert gewachsen. Käse wird daher zunehmend nach<br />

Osteuropa <strong>und</strong> in den internationalen Export gehen. Die Massen-<br />

Käsesorten werden dem internationalen Druck standhalten müssen.<br />

Der Erfolg liegt in der europäischen Produktionskostenführerschaft<br />

Die sinkende Verfügbarkeit von Vollmilchpulver in Europa verhindert<br />

Exportchancen<br />

Wenn die bisherigen Prognosen für die Kapazitätsplanungen der<br />

europäischen Molkereien Bestand haben, wird die EU bereits<br />

mittelfristig MMP importieren müssen, um den Bedarf der Lebensmittel<strong>und</strong><br />

Tiernahrungsindustrie decken zu können<br />

Molkenpulver wird zunehmend zum Ersatz (soweit möglich z. B. bei<br />

Tiernahrung)<br />

Bei Frischmilchprodukten haben inländische Produkte normaler Weise<br />

entscheidende Vorteile. Begrenzte Haltbarkeit <strong>und</strong> Flüssigcharakter<br />

begünstigen die einheimische Produktion<br />

28.06.2007 16


Struktur, Konsolidierung <strong>und</strong><br />

Beschäftigung


Mittelständische Struktur<br />

Wenig Veränderung in der deutschen<br />

Molkereiwirtschaft!<br />

Die deutsche Molkereiwirtschaft ist auch noch 2007 überwiegend<br />

mittelständisch<br />

Nur 14 Unternehmen haben zur Zeit eine Milchverarbeitung von mehr<br />

als 500 Mio. kg (rd. 100 KMU)<br />

Nur fünf Unternehmen erreichen zur Zeit eine Umsatzgröße<br />

von mehr als 1 Mrd. €.<br />

10 Molkereien haben mehr als 1.000 Beschäftigte<br />

Unter den 10 größten Arbeitgebern sind noch 3 deutsche Genossenschaften<br />

(inkl. NM AG)


Konsolidierung<br />

Stagnation in Deutschland!<br />

Konzentration <strong>und</strong> Strukturwandel in Deutschland u.a. durch<br />

Wiedervereinigung verzögert<br />

Trotz der Größe des deutschen Milchmarktes ist keine unter den Top-10<br />

in Europa<br />

Weitgehend konsolidierte Märkte in Skandinavien, Holland <strong>und</strong><br />

Frankreich<br />

Konzentrationsprozess in Deutschland stagniert<br />

28.06.2007 19


Beschäftigung<br />

Der Abbau setzt sich fort!<br />

Seit 1995 sind fast 12.000 Arbeitsplätze in der deutschen<br />

Molkereiwirtschaft verloren gegangen<br />

Nachdem sich zwischen den Jahren 2001 <strong>und</strong> 2003 die<br />

Beschäftigungslage relativ stabil war, sind ab dem Jahr 2004 erneut rd.<br />

2000 Arbeitsplätze verloren gegangen<br />

Dieser Beschäftigungsabbau erfolgte ohne große<br />

Konsolidierungsszenarien<br />

28.06.2007 20


Strukturwandel<br />

Der Konzentrationsprozess ist nur aufgeschoben,<br />

nicht aufgehoben!<br />

Alle geplanten großen Fusionen im Rahmen des allseits erwarteten<br />

Konsolidierungsprozesses sind in den vergangenen Jahren gescheitert<br />

Keine der großen Molkereien war Willens oder in der Lage den<br />

Konzentrationsprozess <strong>und</strong> damit eine Sogwirkung zu initiieren<br />

Die damit verb<strong>und</strong>ene Strukturoptimierung ist trotz Beschäftigungsabbau<br />

weitgehend ausgeblieben<br />

Die aktuelle Marktentwicklung dürfte von den meisten Molkereien dazu<br />

genutzt werden, die eigene wirtschaftliche Situation zu stärken, um sich<br />

eine verbesserte Ausgangsposition im Konsolidierungspoker zu<br />

verschaffen<br />

Nach wie vor sind deutsche Molkereien als <strong>Partner</strong> grenzüberschreitender<br />

Fusionen im Gespräch<br />

28.06.2007 21


Fazit<br />

Beschäftigungsperspektiven<br />

Bei Fortschreibung des Trends der vergangenen Jahre wird die deutsche<br />

Milchverarbeitung trotz temporär sehr positiver in- <strong>und</strong> ausländischer<br />

Marktentwicklung weitere Arbeitplätze abbauen<br />

Ein früher oder später einsetzender Konzentrationsprozess wird<br />

zumindest in der ersten Phase zu weiteren erheblichen<br />

Beschäftigungsverlusten führen<br />

So beträgt z.B. der aktuelle Auslastungsgrad der Genossenschaften lt.<br />

Studie von Booz-Allen-Hamilton (u.a. im Auftrag der Genossenschaften)<br />

nur rd. 70 %<br />

Durch in- oder ausländische Fusionen würden die jeweiligen<br />

Verwertungskapazitäten mehr oder weniger zu Lasten der Arbeitsplätze<br />

optimiert<br />

Erst längerfristig wird sich ein Konsolidierungsprozess stabilisierend für<br />

die Beschäftigungssituation auswirken<br />

28.06.2007 22


Vielen Dank für Euere<br />

Aufmerksamkeit!<br />

28.06.2007 23

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