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Leine Zeitung, 15.04.13

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Montag, 15. April 2013 Wunstorf 13<br />

Bei Älteren geht es nicht so schnell<br />

Heimat hautnah – Wunstorf: Erfahrung mit Altersanzug lässt Umdenken - mehr Geduld mit Mama<br />

Sonja Haverkamp vom Meyer-Hentschel Institut hilft beim Anlegen des Anzugs und des Helmes (kleines Bild oben). Der tiefe Löffel ist bereits ein seniorengerecht entwickeltes Produkt<br />

(großes Bild). In ein Auto einzusteigen und den Gurt anzulegen, ist mit dem Altersanzug gar nicht so leicht. Lange-Schönhoff (3)<br />

Mittendrin statt nur dabei: In der<br />

Reihe „Heimat hautnah“ schreiben<br />

Autoren der <strong>Leine</strong>-<strong>Zeitung</strong><br />

nicht nur über Veranstaltungen<br />

in Wunstorf, sondern sie machen<br />

aktiv mit. Anke Lütjens hat sich<br />

bei der WuWiWo in eine Seniorin<br />

verwandeln lassen.<br />

Steife Gelenke, schwache Muskeln,<br />

schlechtes Sehen und<br />

Hören: Innerhalb von fünf Minuten<br />

bin ich um Jahrzehnte gealtert.<br />

Grund ist der Age Explo-<br />

rer, ein Spezialanzug, der typische<br />

Altersbeschwerden simuliert.<br />

Am Messestand der Careconcept-Seniorendienste<br />

aus<br />

Wunstorf kann jeder Besucher<br />

einmal ausprobieren, wie man<br />

sich im Alter fühlt.<br />

Sonja Haverkamp vom Meyer-<br />

Hentschel Institut, das den Anzug<br />

zur Verfügung stellt, hilft<br />

mir beim Anziehen. Zuerst bekomme<br />

ich Manschetten um<br />

Hand- und Kniegelenke, damit<br />

sie sich steif anfühlen. Hand-<br />

Modellsammlung ist komplett<br />

Ein Löschzug<br />

im Maßstab<br />

1:87: Florian<br />

Hake (rechts)<br />

übergibt die<br />

Modelle an<br />

den stellvertretendenOrtsbrandmeister<br />

Oliver Keuck.<br />

Lunitz<br />

Rund 50 Stunden Arbeit hat<br />

Florian Hake aus Neustadt<br />

für die fünf bereits fertigen<br />

Feuerwehrautos der Wunstorfer<br />

Ortsfeuerwehr gesteckt.<br />

Zum 50-jährigen Bestehen der<br />

Jugendfeuerwehr in diesem<br />

Jahr überreichte er die Modelle<br />

an diesem Wochenende dem<br />

zukünftigen Ortsbrandmeister<br />

Oliver Keuck.<br />

Zahlreiche Besucher bestaunen<br />

wenige Minuten nach der<br />

Übergabe die Fahrzeuge im<br />

Maßstab 1:87 diese auf dem<br />

Stand der Stadt Wunstorf. „Wir<br />

wollen zusammen mit dem<br />

Förderverein die Tradition fortsetzen<br />

und die aktuellen Fahrzeuge<br />

in das Modell der Feuerwache<br />

integrieren“, sagte<br />

Keuck.<br />

Technik der Feuerwehr gab<br />

es am Stand ebenfalls zu bestaunen.<br />

Und wer wollte, konnte<br />

sich in einen Drehleiterkorb<br />

stellen und dann das Gelände<br />

von oben sehen. lun/roc<br />

schuhe sorgen dafür, dass ich<br />

nicht mehr gut greifen und fühlen<br />

kann. Die Cremedose bekomme<br />

ich noch auf, an der Medikamentenbox<br />

scheitere ich<br />

kläglich. Die Pillen sehen auch<br />

irgendwie alle gleich aus.<br />

Wegen der Ohrenschützer<br />

habe ich Mühe, den Erklärungen<br />

von Sonja Haverkamp und Moderatorin<br />

Gabriele Gallinat von<br />

Care-concept zu lauschen. Das<br />

Visier des Helmes lässt mich<br />

nicht mehr alle Farben erken-<br />

nen. Am schlimmsten aber sind<br />

die Gewichte im Anzug. Laufen<br />

fällt mir immer schwerer, auch<br />

in ein Auto einzusteigen ist<br />

mühsam. Nach einer halben<br />

Stunde bin ich kaputt, habe<br />

Schweißtropfen auf der Stirn.<br />

Die Anzüge werden in Wissenschaft<br />

und Forschung genutzt,<br />

um in die Erfahrungswelt<br />

älterer Menschen einzutauchen.<br />

Das dient der Entwicklung von<br />

Produkten und Dienstleistungen<br />

wie Handel, Sanitär, Verpa-<br />

ckungen, Autos, Verkehrsunternehmen,<br />

Altenpflege und mehr.<br />

Auch ich erlebe die Erfahrung<br />

als Anstoß zum Umdenken im<br />

Umgang mit alten Menschen.<br />

Bühnenprogramm bietet<br />

Entspannung im Trubel<br />

Tagsüber ist viel los, weniger bei der Party am Abend<br />

Wer etwas Entspannung im<br />

Messetrubel suchte, war<br />

im Veranstaltungszelt genau<br />

richtig. Dort genossen die Besucher<br />

bei Speisen und Getränken<br />

ein buntes, vielfältiges Bühnenprogramm.<br />

Die Mischung aus<br />

Gesang, Tanz und Information<br />

kam beim Publikum gut an.<br />

Wie Hundetraining mit Spaß<br />

funktioniert, führte Gabi Zerull<br />

vor. Sportliches boten die Karateka<br />

des TuS Wunstorf, der TSV<br />

Kolenfeld und die Voltigierer der<br />

Pferdefreunde Wunstorf. Hip-<br />

Hop und Videoclip-Dance zeigten<br />

der TuS und das Tanzcenter,<br />

Bauchtanz das Duo MaHeiMa.<br />

Eine mitreißende Antwort auf<br />

die Frage, wie Breakdance und<br />

orientalischer Tanz zusammenpassen,<br />

gaben die Jugendlichen<br />

vom Projekt Kurze Wege.<br />

Eine zauberhafte, gefühlvolle<br />

Show präsentierten Michelle<br />

Dziony und Christian Groth mit<br />

ihrer Rollstuhl-Partnerakrobatik.<br />

Das Duo war auch schon beim<br />

Supertalent auf RTL und im<br />

GOP-Varieté zu sehen. Keine<br />

Langeweile auch beim Nachwuchs:<br />

In den Zelten und auf<br />

dem Freigelände gab es zahlreiche<br />

Angebote für Kinder.<br />

Anke Lütjens<br />

(50), Mitarbeiterin<br />

der <strong>Leine</strong>-<strong>Zeitung</strong>,<br />

hat nach<br />

dem Selbsttest<br />

künftig mehr Geduld<br />

mit ihrer<br />

Mutter (87).<br />

Die Nachwuchs-Karateka<br />

des TuS<br />

Wunstorf<br />

zeigen, was<br />

sie gelernt<br />

haben.<br />

Bartels<br />

Nicht ganz so groß war die Resonanz<br />

Sonnabend beim WuWi-<br />

Wo-Feierabend mit Vivian<br />

Touch. Die Gruppe zählt mit ihrer<br />

Mischung aus Charthits und<br />

Klassikern zu den Lieblingen der<br />

Region. „Die Stimmung war<br />

aber super“, sagten Mitarbeiter<br />

des Bar-Teams. aln<br />

Die Wunstorfer Wirtschaftsschau


Messe blickt in die Zukunft<br />

Alles rund um Energie, Elektro-Mobilität und bedarfsgerechtes Wohnen ist stark gefragt<br />

Wunstorf ist stolz auf die Gewerbeschau.<br />

darüber sind sich Bürgermeister<br />

rolf-axel eberhardt und<br />

erster Stadtrat Felix Becker einig.<br />

Von anke LütjenS<br />

und jörG roCktäSCheL<br />

WunStorF. Zur Eröffnung des<br />

elften Wunstorfer Wirtschafts-Wochendes<br />

am Sonnabend konnte allerdings<br />

lediglich Becker das Lob<br />

Madelene Billik probiert einen Segway-roller<br />

aus.<br />

an Organisator Manfred Henze<br />

von Kontor3 und sein Vorbereitungsteam<br />

aussprechen, beim<br />

Bürgermeister hatte erkältungsbedingt<br />

die Stimme versagt.<br />

Die Messe stelle nicht nur das<br />

Gewerbe vor, sondern gebe auch<br />

den ehrenamtlich tätigen gesellschaftlichen<br />

Gruppen die Chance<br />

zu Darstellung. In der Stadt gebe<br />

es 11 000 sozialabgabepflichtige<br />

Arbeitsplätze. Wunstorf brauche<br />

so eine Schau, um deutlich zu machen,<br />

wie es um die Wirtschaft<br />

und die Dynamik bestellt ist. Die<br />

Messe biete die Chance dazu. Angelika<br />

Walther, stellvertretende Regionspräsidentin,<br />

war gespannt<br />

auf den Rundgang der Leistungsschau.<br />

Sie unterstrich die gute Zusammenarbeit<br />

zwischen Region<br />

und Kommunen.<br />

Nutzung regenerativer Energie,<br />

ökologische und generationsübergreifend<br />

nutzbare Bauten, Elektrofahrzeuge,<br />

die lautlos und abgasfrei<br />

durch die Stadt surren: Diese<br />

Zukunftsvisionen spielten auch<br />

an vielen Messeständen eine große<br />

Rolle. Die Resonanz war bei<br />

Themen wie Solartechnik, Wärmedämmung,<br />

E-Mobilität und<br />

Energieeinsparung entsprechend.<br />

„Die Nachfrage nach Elektrofahrrädern<br />

ist unglaublich gestiegen“,<br />

sagte Andreas Ebert vom<br />

Fahrradhaus Rusack aus Wunstorf.<br />

Das betreffe längst nicht<br />

mehr nur Senioren. „Viele nutzen<br />

die E-Bikes auch für die Fahrt zur<br />

Arbeit, um Benzinkosten zu sparen“,<br />

betonte der Händler.<br />

Gezielte Nachfragen verzeichneten<br />

auch Volker und Jan Bierwirth,<br />

deren Baufirma auf Sanierungen<br />

und Umbauten spezialisiert<br />

ist. Seit neun Jahren ist das<br />

Familienunternehmen auf der<br />

Messe vertreten und setzt auf Kontinuität.<br />

Die Stadt der Zukunft<br />

steht für Michael Nahrstedt vom<br />

Wunstorfer Bauverein schon. Die<br />

Herausforderungen sieht er in der<br />

energetischen Sanierung von Immobilien<br />

sowie im Hinblick auf<br />

den demografischen Wandel in<br />

Wirtschafts-Wochenende aus der<br />

Vogelperspektive: die Mischung<br />

aus information und unterhaltung<br />

zieht die Besucher an. Bartels (3)<br />

Besonders am Sonntag informieren sich Besucher auf dem außengelände<br />

und in den Zelten.<br />

der Anpassung an den Bedarf.<br />

„Immobilien sollten künftig generationsübergreifend<br />

nutzbar sein“,<br />

sagte Nahrstedt.<br />

Energie- und Umweltbewusstsein<br />

bereits bei den Jüngsten zu<br />

fördern, ist nur ein Anliegen der<br />

Stadtwerke Wunstorf. „Wir würden<br />

gerne alles regenerativ machen,<br />

müssen aber auch die Wirtschaftlichkeit<br />

im Auge behalten“,<br />

sagten Geschäftsführer Henning<br />

Radant und Vertriebsleiter Björn<br />

Sommerburg. Mit Ökostrom, Erdgastankstelle<br />

sowie dem Betrieb<br />

von eigenen Solaranlagen sei das<br />

Unternehmen auf dem Weg.

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