ft F s F se ds j - Grundlagen der Schaltungstechnik - TU Ilmenau
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Modellierung und Simulation<br />
analoger Systeme<br />
Dr.-Ing. Eckhard Hennig <br />
Winter<strong>se</strong>mester 2011/12<br />
Analoge <strong>Schaltungstechnik</strong> ...<br />
... ist eine Wis<strong>se</strong>nscha<strong>ft</strong> für sich:<br />
� Wie funktioniert die Schaltung?<br />
� Wie muss sie dimensioniert werden?<br />
� Warum funktioniert sie nicht?<br />
� Welche Elemente o<strong>der</strong> Parameter sind<br />
für das (Fehl-)Verhalten verantwortlich?<br />
Magnit ude<br />
HdBL 60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
-20<br />
-40<br />
-60<br />
1.0 E0 1.0 E2 1.0 E4 1.0 E6 1.0 E8 1.0 E10<br />
Frequency<br />
gm$M2 gm$M6 VIN1<br />
H@sD ==<br />
HG<strong>ds</strong>$M2 + G<strong>ds</strong>$M4L HG<strong>ds</strong>$M6 + G<strong>ds</strong>$M7L + CC gm$M6 s<br />
2.0V<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
M 3<br />
M 1<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
0V<br />
M 8<br />
I BIAS<br />
v –<br />
V DD<br />
M 5<br />
M 2<br />
V SS<br />
M 4<br />
v +<br />
V DD<br />
M7<br />
M9 CC 0<br />
M 6<br />
M 6<br />
09.02.2012<br />
v out<br />
-2.0V<br />
0s 5us<br />
V(OUT) V(Vin1:+)<br />
10us 15us<br />
Zeit<br />
20us 25us 30us<br />
2<br />
C L<br />
1
Aber ...<br />
... heute besteht die Herausfor<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Entwicklung komplexer<br />
elektronischer und mechatronischer (heterogener) Systeme.<br />
� Ein guter Schaltungsblock ist erst dann von großem Nutzen, wenn er<br />
sich in ein funktionierendes Systemkonzept einbetten lässt.<br />
Entwurf komplexer Systeme<br />
Fragen<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
� Wie stelle ich sicher, dass ein Systemkonzept funktioniert?<br />
Q: Infineon<br />
� Wie bekomme ich die Komplexität des Systementwurfs in den Griff?<br />
� Wie stelle ich sicher, dass ich alle Anfor<strong>der</strong>ungen des Kunden an<br />
das zu entwerfende System berücksichtigt habe?<br />
Antwort<br />
� Durch hierarchische Modellierung und Simulation (modellbasierter<br />
Systementwurf)<br />
– Simulierbare Spezifikation<br />
– Systemarchitektur<br />
– Schrittwei<strong>se</strong> Verfeinerung (Top-Down-Entwurf)<br />
– Komponenten-Entwurf<br />
– Systemverifikation (Bottom-Up-Modellierung)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
3<br />
4<br />
2
Themen die<strong>se</strong>r Vorlesung<br />
� Systematische Modellierung und Simulation komplexer analoger<br />
elektronischer und heterogener Systeme<br />
� Erstellung von simulierbaren Modellen für mechatronische<br />
Systemkomponenten, elektronische Schaltungen und Bauelemente<br />
� Aufbau, Funktionswei<strong>se</strong>, Modellierung und Simulation spezieller<br />
elektronischer Schaltungen und Systeme (PLL, A/D-Wandler)<br />
� Wir beschä<strong>ft</strong>igen uns nicht vor<strong>der</strong>gründig mit<br />
– Analogschaltungstechnik auf Transistorebene,<br />
– digitaler <strong>Schaltungstechnik</strong>, ...<br />
... aber die<strong>se</strong> Themen betten sich auf natürliche Wei<strong>se</strong> in den<br />
Kontext „Systemmodellierung“ ein.<br />
Lernziele<br />
� Kennen lernen<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
– <strong>der</strong> Notwendigkeit und <strong>der</strong> Grenzen des modellbasierten Entwurfs<br />
technischer Systeme<br />
– erfor<strong>der</strong>licher mathematischer <strong>Grundlagen</strong> zur Modellierung heterogener<br />
Systeme<br />
� Erlernen einer systematischen Vorgehenswei<strong>se</strong> zur Erstellung<br />
simulierbarer Modelle für komplexe dynamische Systeme<br />
– Top-down-Entwurf und Bottom-up-Modellierung<br />
– Vom Systemkonzept bis hinunter auf die Bauelemente-Ebene<br />
� Erwerb von <strong>Grundlagen</strong>kenntnis<strong>se</strong>n zu Modellierungssprachen und<br />
Simulationswerkzeugen für analoge elektronische Schaltungen und<br />
heterogene Mixed-Signal-Systeme<br />
– VHDL-AMS<br />
– SystemVision<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
5<br />
6<br />
3
Einige Begriffe, mit denen wir uns beschä<strong>ft</strong>igen werden ...<br />
System Umwelt<br />
Realität<br />
Top-down<br />
Element<br />
Abstraktion<br />
hierarchisch Bottom-up<br />
Interaktion<br />
Verhalten Simulation Entwurf<br />
Modell<br />
Testbench<br />
Beschreibungssprache<br />
digital<br />
offen<br />
geschlos<strong>se</strong>n<br />
Stimulus<br />
mixed-signal<br />
VHDL-AMS Zeitbereich<br />
verteilt<br />
dynamisch<br />
analog<br />
konzentriert<br />
Frequenzbereich<br />
heterogen Signalfluss aktiv PLL<br />
linear<br />
nichtlinear<br />
nicht-kon<strong>se</strong>rvativ<br />
A/D-Wandler<br />
kon<strong>se</strong>rvativ<br />
Kirchhoff-Gleichungen<br />
Signal N-Tore<br />
Zeit<br />
Wert<br />
Domäne<br />
N-Pole<br />
diskret<br />
zeitvariant Netzwerk<br />
kontinuierlich zeitinvariant<br />
Elementebeziehung<br />
Struktur<br />
Filter VCO<br />
Transistor<br />
Flussgröße<br />
Differenzgröße<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
� Was bedeuten die<strong>se</strong> Begriffe?<br />
– System<br />
– Analog<br />
– Modellierung<br />
– Simulation<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
7<br />
8<br />
4
Was ist ein System?<br />
� Der Begriff ist abgeleitet aus dem griechischen Wort<br />
σύστημα (sýstema) = das Gebilde, das Verbundene<br />
� Ein System ist eine Menge von Elementen, die miteinan<strong>der</strong> in<br />
Beziehung/Wech<strong>se</strong>lwirkung stehen und gemeinsam eine<br />
Funktion<strong>se</strong>inheit bilden, die sich von <strong>der</strong> Umwelt abgrenzen lässt.<br />
� System organisieren und erhalten sich durch Strukturen (strukturlo<strong>se</strong><br />
Mengen von Elementen werden Aggregate genannt).<br />
� Struktur bezeichnet das Muster/die Form <strong>der</strong> Systemelemente<br />
(Elementestruktur) und ihrer Beziehungen (Verbindungsstruktur).<br />
System vs. Aggregat<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
� System � Aggregat<br />
E 1<br />
Umwelt<br />
System<br />
E 3<br />
E 2<br />
E 1<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Umwelt<br />
Aggregat<br />
E 2<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
E 3<br />
Q: wikipedia.de<br />
9<br />
10<br />
5
Ein Beispiel für ein (<strong>se</strong>hr) komplexes heterogenes System<br />
Funk-<br />
kommunikation<br />
Fluggeschwindigkeit<br />
Anströmung<br />
Elektronik<br />
Pilot<br />
Autopilot<br />
Ru<strong>der</strong><strong>se</strong>rvos<br />
On-Board-<br />
Entertainment<br />
Fluglage-<br />
regelung<br />
Treibstoff-<br />
pumpe<br />
Schwerkra<strong>ft</strong><br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Au<strong>ft</strong>rieb<br />
Schub<br />
Hydraulik<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Ru<strong>der</strong>stellung<br />
Mechanik<br />
Ebenen des Systementwurfs (elektronische Systeme)<br />
Spezifikation<strong>se</strong>rfassung<br />
Systempartitionierung<br />
(Funktionsblöcke)<br />
Blockdiagramm<br />
(Signalfluss,<br />
elektrische Ebene)<br />
Schaltung<br />
Transistor<br />
Funktions<br />
-konzept<br />
Systemarchitektur<br />
Subsystem<br />
Komponente<br />
Bauelement<br />
Ver-<br />
Inputs Outputs<br />
arbeitung<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Trägheits-<br />
moment<br />
Seitenwind<br />
Thermodynamik<br />
Q: CSR<br />
Q: UC Berkeley<br />
11<br />
12<br />
6
Ebenen des Systementwurfs (heterogene Systeme)<br />
Q: modelica.org<br />
Funktions-<br />
konzept<br />
Systemarchitektur<br />
Subsystem<br />
Komponente<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Ein kleineres Beispiel: Ferngesteuertes Flugzeugmodell<br />
Funkempfänger<br />
Ru<strong>der</strong><strong>se</strong>rvo<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Seitenru<strong>der</strong><br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Batterie<br />
13<br />
14<br />
7
Seitenru<strong>der</strong>anlage des Flugzeugmodells<br />
Servo<br />
Sollposition<br />
(Steuerspannung) Energieversorgung<br />
(Batteriespannung)<br />
Modellbasierter Entwurf<br />
Seitenru<strong>der</strong><br />
Ru<strong>der</strong>gestänge<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Lastmoment<br />
(Wind)<br />
� Ein Hardware-Entwurf durch Versuch und Irrtum wäre teuer und<br />
zeitaufwändig � modellbasierter Entwurf<br />
Erstellung eines Systemkonzepts<br />
Mathematische Modellierung des<br />
Systems und <strong>se</strong>iner Komponenten<br />
Simulation und Bewertung<br />
Anpassung <strong>der</strong> Systemparameter<br />
Modellbasierter Entwurf <strong>der</strong><br />
Funktionsblöcke<br />
Hardware-Entwurf<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
15<br />
16<br />
8
Modellierung und Simulation des Ru<strong>der</strong>systems (1)<br />
� Systemkonzept: Identifikation <strong>der</strong> Eingangs- und Ausgangsgrößen<br />
und <strong>der</strong> Systemfunktion<br />
Steuerspannung Batteriespannung<br />
• Steuerspannung<br />
• Batteriespannung<br />
• Last<br />
Einstellung des<br />
Ru<strong>der</strong>winkels<br />
proportional zur<br />
Steuerspannung<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Modellierung und Simulation des Ru<strong>der</strong>systems (2)<br />
� Identifikation <strong>der</strong> Systemkomponenten (Teilsysteme)<br />
Ru<strong>der</strong>winkel φ R<br />
Lastmoment M R2<br />
• Ru<strong>der</strong>winkel<br />
� „Freischneiden“ <strong>der</strong> Komponenten, Identifikation <strong>der</strong> Interfacegrößen<br />
Ru<strong>der</strong>gestänge<br />
Servo<br />
Antriebsmoment M G1<br />
Stellwinkel φ G1<br />
Lastmoment M S, Stellwinkel φ S<br />
Steuerspannung Batteriespannung<br />
Ru<strong>der</strong><br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Antriebsmoment M R1<br />
Lastmoment M R2<br />
17<br />
Lastmoment M G2<br />
Stellwinkel φ G2<br />
Ru<strong>der</strong>winkel φ R<br />
18<br />
9
Modellierung und Simulation des Ru<strong>der</strong>systems (3)<br />
� Hierarchische Verfeinerung von Teilsystemen bis zur gewünschten<br />
Detaillierungstiefe<br />
Steuer-<br />
spannung<br />
Servo<br />
Batteriespannung<br />
+<br />
–<br />
Verstärker<br />
Eindimensionale Mechanik<br />
Elektromotor Getriebe<br />
Potentiometer<br />
(Drehwinkelmessung)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Lastmoment M S<br />
Stellwinkel φ S<br />
� Mechanisches (Teil-)System, in dem alle Krä<strong>ft</strong>e, Verschiebungen,<br />
Drehmomente, Drehwinkel parallel zu einer Koordinatenach<strong>se</strong><br />
ausgerichtet sind<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Q: S. Porter, www.motionsystemdesign.com<br />
19<br />
20<br />
10
Eindimensionale rotatorische Mechanik: Referenzrichtungen<br />
� Rechtskoordinatensystem (Korkenzieherregel)<br />
� Positive Referenzrichtungen für Flussgrößen (Momente M i) an den<br />
Schnittstellen von Elementen: jeweils in das Element hinein zeigend<br />
� Positive Referenzrichtung für Differenzgrößen (Winkel φi bzw.<br />
Winkelgeschwindigkeiten ωi): gemäß gewählter Block-<br />
Referenzrichtung<br />
z<br />
Referenzrichtungen für M<br />
M, ω, φ<br />
y<br />
x<br />
M 1<br />
ω 1, φ 1<br />
Block-Referenzrichtung<br />
für ω, φ<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
� Mathematische Modellierung <strong>der</strong> Systemkomponenten:<br />
Ru<strong>der</strong>gestänge<br />
� Referenzbepfeilung<br />
Welle<br />
M 2<br />
ω 2, φ 2<br />
Rotatorische Referenz<br />
(„Mas<strong>se</strong>“)<br />
Modellierung und Simulation des Ru<strong>der</strong>systems (4)<br />
Ru<strong>der</strong>gestänge<br />
M G1<br />
φ G1<br />
Antriebsmoment M G1<br />
Stellwinkel φ G1<br />
φ G2<br />
M G2<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
� � �<br />
21<br />
Lastmoment M G2<br />
Stellwinkel φ G2<br />
Gleiche Schenkellängen,<br />
verlustfreie Übertragung von<br />
Moment und Stellwinkel<br />
M ��M<br />
G2 G1<br />
G2 G1<br />
22<br />
11
Modellierung und Simulation des Ru<strong>der</strong>systems (4)<br />
� Mathematische Modellierung <strong>der</strong> Systemkomponenten: Ru<strong>der</strong><br />
Wind<br />
� Referenzbepfeilung<br />
M R<br />
φR<br />
Ru<strong>der</strong><br />
Ru<strong>der</strong>winkel φ R<br />
Lastmoment M R<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Lastmoment durch Lu<strong>ft</strong>strom<br />
proportional zu Ru<strong>der</strong>winkel,<br />
Proportionalitätskonstante K R<br />
M � K �<br />
M R<br />
φ R<br />
R R R<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Modellierung und Simulation des Ru<strong>der</strong>systems (5)<br />
� Mathematische Modellierung <strong>der</strong> Systemkomponenten:<br />
Servo � Verstärker<br />
i 1<br />
i 2<br />
u 2<br />
u 1<br />
+<br />
–<br />
i B<br />
u B<br />
u A<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
u � A ( u �u)<br />
A<br />
i �i �0<br />
A B<br />
i<br />
i<br />
1<br />
2<br />
� 0<br />
� 0<br />
Linearer Spannungsverstärker mit Verstärkungsfaktor A 0;<br />
Idealisierung: Betriebsstrom (i B) = Ausgangsstrom (-i A)<br />
i A<br />
0 1 2<br />
23<br />
24<br />
12
Modellierung und Simulation des Ru<strong>der</strong>systems (6)<br />
� Mathematische Modellierung <strong>der</strong> Systemkomponenten:<br />
Servo � Elektromotor<br />
i 1<br />
u 1<br />
M 2<br />
ω 2<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
d�2<br />
M2 � KMi1 � D�2 � J<br />
dt<br />
di1<br />
u1 � �KM�2 � Ri1 � L<br />
dt<br />
Elektromotor mit Drehmomentkonstante K M,<br />
Trägheitsmoment J, Reibungskoeffizient D,<br />
Windungsinduktivität L, Serienwi<strong>der</strong>stand R<br />
Modellierung und Simulation des Ru<strong>der</strong>systems (7)<br />
� Mathematische Modellierung <strong>der</strong> Systemkomponenten:<br />
Servo � Getriebe<br />
M 1<br />
ω 1<br />
M 2<br />
ω 2 , φ 2<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
� � K �<br />
2 G 1<br />
M ��K<br />
M<br />
1 G 2<br />
o<strong>der</strong><br />
d�2<br />
� KG�1<br />
dt<br />
M ��K<br />
M<br />
1 G 2<br />
Verlustfreies Getriebe mit Über<strong>se</strong>tzungsfaktor K G;<br />
das Vorzeichen von K G bestimmt, ob An- und Abtrieb gleichsinnig (K G > 0)<br />
o<strong>der</strong> gegensinnig (K G < 0) laufen.<br />
25<br />
26<br />
13
Modellierung und Simulation des Ru<strong>der</strong>systems (7)<br />
� Mathematische Modellierung <strong>der</strong> Systemkomponenten:<br />
Servo � Potentiometer<br />
M 1<br />
φ 1<br />
Proportionale Wandlung Drehwinkel � Spannung mit<br />
Proportionalitätskonstante K P<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
M<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
u � K �<br />
A P<br />
1<br />
0 �<br />
Modellierung und Simulation des Ru<strong>der</strong>systems (8)<br />
� Benennung (Durchnummerierung) <strong>der</strong> Systemvariablen<br />
i 1<br />
i 2<br />
i 3<br />
u 1= U Ctrl<br />
u 3<br />
u 2<br />
i 7<br />
M 5<br />
φ 5<br />
+<br />
–<br />
u 7<br />
i 4<br />
u 4<br />
i 0<br />
u 0= U B<br />
u 5<br />
i 5<br />
i 6<br />
u A<br />
M 4<br />
φ 4<br />
u 6<br />
i A<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
M 1<br />
ω 1<br />
M 6<br />
φ 6<br />
M 2<br />
ω 2<br />
M 7<br />
φ 7<br />
1<br />
φ 3<br />
27<br />
28<br />
M 3<br />
14
Modellierung und Simulation des Ru<strong>der</strong>systems (9)<br />
� Aufstellung <strong>der</strong> Elementebeziehungen in den Systemvariablen<br />
u � U<br />
0<br />
u � U<br />
1<br />
u � A ( u �u)<br />
5 0 2 3<br />
i �i �0<br />
4 5<br />
i<br />
i<br />
2<br />
3<br />
� 0<br />
� 0<br />
B<br />
Ctrl<br />
di6<br />
u6 � �KM�1 � Ri6 � L<br />
dt<br />
d�1<br />
M1 � KMi 6 � D�1 � J<br />
dt<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
d�3<br />
� KG�2<br />
dt<br />
M ��K<br />
M<br />
M<br />
� 0<br />
u � K �<br />
M ��M<br />
� � �<br />
M � K �<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
2 G 3<br />
4<br />
7 P 4<br />
6 5<br />
6 5<br />
7 R 7<br />
Modellierung und Simulation des Ru<strong>der</strong>systems (10)<br />
� Aufstellung <strong>der</strong> strukturellen Zwangsbedingungen<br />
Flussgrößen Differenzgrößen<br />
(Knotengleichungen) (Maschengleichungen)<br />
i �i �0<br />
1 2<br />
i �i �0<br />
0 4<br />
i �i �0<br />
3 7<br />
i �i �0<br />
5 6<br />
M �M �0<br />
1 2<br />
M � M � M � 0<br />
3 4 5<br />
M �M �0<br />
6 7<br />
�u � u � 0<br />
1 2<br />
�u � u � 0<br />
0 4<br />
�u � u � 0<br />
5 6<br />
�u � u � 0<br />
3 7<br />
�� � � � 0<br />
1 2<br />
�� � � � 0<br />
3 4<br />
�� � � � 0<br />
3 5<br />
�� � � �<br />
0<br />
6 7<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
29<br />
30<br />
15
Modellierung und Simulation des Ru<strong>der</strong>systems (11)<br />
� Plausibilitätscheck: Anzahl <strong>der</strong> Variablen = Anzahl <strong>der</strong> Gleichungen?<br />
� 30 Variablen<br />
– i 0..7<br />
– u 0..7<br />
– M 1..7<br />
– ω 1..2<br />
– φ 3..7<br />
(8)<br />
(8)<br />
(7)<br />
(2)<br />
(5)<br />
� 30 Gleichungen<br />
– 15 Elementebeziehungen<br />
– 7 Knotengleichungen<br />
– 8 Maschengleichungen<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Modellierung und Simulation des Ru<strong>der</strong>systems (12)<br />
� Das vollständige mathematische Modell des Systems ist damit ein<br />
Algebrodifferential-Gleichungssystem (DAE) in 30 Variablen.<br />
u � U<br />
0<br />
u � U<br />
1<br />
u � A ( u �u)<br />
5 0 2 3<br />
i �i �0<br />
4 5<br />
2<br />
3<br />
B<br />
i � 0<br />
i � 0<br />
Ctrl<br />
di6<br />
u6 � �KM�1 � Ri6 � L<br />
dt<br />
d�1<br />
M1 � KMi 6 � D�1 � J<br />
dt<br />
d�3<br />
� KG�2<br />
dt<br />
M ��K<br />
M<br />
2 G 3<br />
M � 0<br />
4<br />
u � K �<br />
7 P 4<br />
M ��M<br />
6 5<br />
� � �<br />
6 5<br />
M � K �<br />
7 R 7<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
i �i �0<br />
1 2<br />
i �i �0<br />
0 4<br />
i �i �0<br />
3 7<br />
i �i �0<br />
5 6<br />
M �M �0<br />
1 2<br />
M � M � M � 0<br />
3 4 5<br />
M �M �0<br />
6 7<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
�u � u � 0<br />
1 2<br />
�u � u � 0<br />
0 4<br />
�u � u � 0<br />
5 6<br />
�u � u � 0<br />
3 7<br />
�� � � � 0<br />
1 2<br />
�� � � � 0<br />
3 4<br />
�� � � � 0<br />
3 5<br />
�� � � �<br />
0<br />
6 7<br />
31<br />
32<br />
16
Modellierung und Simulation des Ru<strong>der</strong>systems (13)<br />
� Zur Simulation des Ru<strong>der</strong>systems benötigen wir<br />
1. Testkonfiguration (Testbeschaltung und Stimuli)<br />
2. Numerische Werte für die Modellparameter<br />
3. Einen Simulator (Differentialgleichungslö<strong>se</strong>r)<br />
4. Eine Notationsform für die Gleichungen (Beschreibungssprache), die <strong>der</strong><br />
Simulator verarbeiten kann<br />
� Testkonfiguration<br />
– Hier: in den Modellgleichungen enthalten (Steuerspannung, Lastmoment)<br />
– Anregung:<br />
� Parameterwerte<br />
U � A sin(2 �<strong>ft</strong><br />
)<br />
Ctrl<br />
0<br />
UB � 5 V f � 1Hz<br />
mNm<br />
KM � 3<br />
A<br />
KG<br />
� 0,5<br />
U � 0,1V R � 1� D � 5 �Nms<br />
K � �0,2<br />
V<br />
C P<br />
2<br />
A � 1000 L � 40 �HJ�1�NmsK�0,1N 0<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Modellierung und Simulation des Ru<strong>der</strong>systems (14)<br />
� Mentor Graphics SystemVision: Schaltungs- und Systemsimulation<br />
mit SPICE und VHDL-AMS<br />
� Kostenlo<strong>se</strong> Demoversion verfügbar<br />
– Eingeschränkt auf 30 analoge Variablen und 100 digitale Signale<br />
– URL: http://www.mentor.com/products/sm/download<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
R<br />
33<br />
34<br />
17
Modellierung und Simulation des Ru<strong>der</strong>systems (15)<br />
� Beschreibung des Modells in VHDL-AMS<br />
-- RC airplane rud<strong>der</strong> system<br />
library IEEE;<br />
u<strong>se</strong> IEEE.math_real.all;<br />
entity rud<strong>der</strong>_system is<br />
generic (<br />
A0: real := 1000.0;<br />
UB: real := 5.0;<br />
R: real := 1.0;<br />
L: real := 4.0e-5;<br />
Km: real := 3.0e-3;<br />
D: real := 5.0e-6;<br />
J: real := 1.0e-6;<br />
Kg: real := 0.5;<br />
Kp: real := -0.2;<br />
Kr: real := 0.1;<br />
Uc: real := 0.1;<br />
freq: real := 1.0<br />
);<br />
end entity rud<strong>der</strong>_system;<br />
architecture equations of rud<strong>der</strong>_system is<br />
quantity i0, i1, i2, i3, i4, i5, i6, i7 : real;<br />
quantity u0, u1, u2, u3, u4, u5, u6, u7 : real;<br />
quantity M1, M2, M3, M4, M5, M6, M7 : real;<br />
quantity w1, w2, w3 : real;<br />
quantity phi3, phi4, phi5, phi6, phi7 : real;<br />
begin<br />
-- Constitutive equations<br />
u1 == Uc*sin(math_2_pi*f*now);<br />
u5 == A0*(u2 - u3);<br />
i4 + i5 == 0.0;<br />
i2 == 0.0;<br />
i3 == 0.0;<br />
u6 == -Km*w1 + R*i6 + L*i6'dot;<br />
M1 == Km*i6 + D*w1 + J*w1'dot;<br />
phi3'dot == Kg*w2;<br />
M2 == -Kg*M3;<br />
M4 == 0.0;<br />
u7 == Kp*phi4;<br />
M6 == -M5;<br />
phi6 == phi5;<br />
M7 == Kr*phi7;<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
-- Node equations<br />
i1 + i2 == 0.0;<br />
i0 + i4 == 0.0;<br />
i3 + i7 == 0.0;<br />
i5 + i6 == 0.0;<br />
M1 + M2 == 0.0;<br />
M3 + M4 + M5 == 0.0;<br />
M6 + M7 == 0.0;<br />
-- Loop equations<br />
-u1 + u2 == 0.0;<br />
-u0 + u4 == 0.0;<br />
-u5 + u6 == 0.0;<br />
-u3 + u7 == 0.0;<br />
-w1 + w2 == 0.0;<br />
-phi3 + phi4 == 0.0;<br />
-phi3 + phi5 == 0.0;<br />
-phi6 + phi7 == 0.0;<br />
end architecture equations;<br />
Modellierung und Simulation des Ru<strong>der</strong>systems (16)<br />
� Simulation<strong>se</strong>rgebnis<strong>se</strong> für t = 0 .. 2 s<br />
� Alles in Ordnung ... o<strong>der</strong> vielleicht auch nicht?<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
35<br />
36<br />
18
Modellierung und Simulation des Ru<strong>der</strong>systems (17)<br />
� Simulation<strong>se</strong>rgebnis<strong>se</strong> für t = 0 .. 2 s bei begrenzter Motorspannung<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Modellierung und Simulation des Ru<strong>der</strong>systems (18)<br />
� Die Erstellung bzw. Modifikation des Simulationsmodells für das<br />
Ru<strong>der</strong>system auf die gezeigte Wei<strong>se</strong> ist äußerst mühsam und<br />
fehleranfällig.<br />
� Bes<strong>se</strong>r:<br />
– Komponenten-Modellierung durch N-Tor-Beschreibungen<br />
– Netzlistenbasierte Modellierung <strong>der</strong> Systemstruktur<br />
– Automatische Aufstellung <strong>der</strong> Erhaltungsgleichungen für die<br />
Verbindungsstruktur (verallgemeinerte Kirchhoff-Regeln) durch den<br />
Simulator<br />
� Was das bedeutet und wie das geschieht werden wir im Folgenden<br />
genauer untersuchen.<br />
� Aber zunächst zurück zu einigen grundlegenden Begriffen und<br />
Methoden zum Thema „Systeme und Modellierung“ ...<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
37<br />
38<br />
19
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
� Was bedeuten die<strong>se</strong> Begriffe?<br />
– System<br />
– Analog<br />
– Modellierung<br />
– Simulation<br />
Systeme und Signale<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
� Die Interaktion zwischen Komponenten physikalischer (technischer)<br />
System erfolgt über Signale.<br />
Eingangssignal<br />
(Input)<br />
E 1<br />
Umwelt<br />
System<br />
E 3<br />
E 2<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Ausgangssignal<br />
(Output)<br />
Interne Signale<br />
39<br />
40<br />
20
Signale (1)<br />
� Ein Signal ist <strong>der</strong> (informationstragende) Zeitverlauf einer messbaren<br />
Größe in einem System.<br />
� Signale können zeitkontinuierlich o<strong>der</strong> zeitdiskret <strong>se</strong>in.<br />
f<br />
t<br />
Zeitkontinuierliches Signal Zeitdiskretes Signal<br />
f �f( t); t �<br />
f � f ( t ); k � , t �<br />
n<br />
f : � , n�<br />
Signale (2)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
k k<br />
n<br />
f : � , n�<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
� Signale können wertkontinuierlich o<strong>der</strong> wertdiskret <strong>se</strong>in.<br />
f<br />
f<br />
f k<br />
t k<br />
Wertkontinuierliche Signale<br />
t<br />
t<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
f<br />
f<br />
f<br />
f k<br />
t k<br />
Wertdiskrete Signale<br />
f k<br />
t k<br />
t<br />
t<br />
t<br />
41<br />
42<br />
21
Signale (3)<br />
� Wertkontinuierliche Signale werden als analoge Signale bezeichnet.<br />
� Analoge Signale können zeitkontinuierlich o<strong>der</strong> zeitdiskret <strong>se</strong>in.<br />
f<br />
Zeitkontinuierliches analoges Signal Zeitdiskretes analoges Signal<br />
Signale (4)<br />
t<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
� Ein zeit- und wertdiskretes Signal, des<strong>se</strong>n Wertemenge endlich ist,<br />
heißt n-äres o<strong>der</strong> digitales Signal.<br />
� Ein digitales Signal, des<strong>se</strong>n Wertemenge aus zwei Elementen<br />
besteht, heißt binäres Signal (o<strong>der</strong> elementares digitales Signal).<br />
f<br />
Digitales Signal<br />
f k<br />
t k<br />
t<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
f<br />
f<br />
Binäres Signal<br />
f k<br />
t k<br />
f k<br />
t k<br />
t<br />
t<br />
43<br />
44<br />
22
Definition: analoge und digitale Systeme<br />
� Ein System, des<strong>se</strong>n Komponenten über analoge Signale<br />
interagieren, heißt analoges System.<br />
� Ein System, des<strong>se</strong>n Komponenten über digitale Signale interagieren,<br />
heißt digitales System.<br />
� Systeme, die sowohl analoge als auch digitale Signale verarbeiten,<br />
werden in <strong>der</strong> Elektrotechnik üblicherwei<strong>se</strong> als Mixed-Signal-<br />
Systeme bezeichnet.<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Einordnung analoger und digitaler Systeme<br />
Signale<br />
Wert-<br />
Zeit-<br />
kontinuierlich<br />
diskret<br />
kontinuierlich diskret<br />
Analoge Systeme<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Digitale<br />
Systeme<br />
45<br />
46<br />
23
Modellierung, Modell<br />
� Modellierung ist eine zielgerichtete Vereinfachung <strong>der</strong> Realität durch<br />
Abstraktion.<br />
� In un<strong>se</strong>rem Sinne ist ein Modell ist eine formale (mathematische)<br />
Beschreibung eines abstrahierten Systemverhaltens.<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Definition Modell nach Minsky (1965)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Q: B. Binninger, RWTH Aachen, 2005<br />
Q: B. Binninger, RWTH Aachen, 2005<br />
47<br />
48<br />
24
Modellbildung durch Abstraktion in zwei Schritten<br />
1. Strukturelle Abstraktion<br />
– Identifikation abgrenzbarer Teile und ihrer Verknüpfungen des<br />
betrachteten Systems<br />
– Qualitatives Wis<strong>se</strong>n<br />
2. Phänomenologische Abstraktion<br />
– Identifikation <strong>der</strong> physikalischen Vorgänge, welche in den Teilsystemen<br />
und <strong>der</strong>en Verknüpfungen ablaufen<br />
– Quantitatives Wis<strong>se</strong>n<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Definition des Begriffs Simulation<br />
Definition nach VDI-Richtlinie 3633<br />
Q: B. Binninger, RWTH Aachen, 2005<br />
� Simulation ist ein Verfahren zur Nachbildung eines Systems mit<br />
<strong>se</strong>inen dynamischen Prozes<strong>se</strong>n in einem experimentierbaren<br />
Modell, um zu Erkenntnis<strong>se</strong>n zu gelangen, die auf die Wirklichkeit<br />
übertragbar sind.<br />
� Im weiteren Sinne wird unter Simulation das Vorbereiten,<br />
Durchführen und Auswerten gezielter Experimente mit einem<br />
Simulationsmodell verstanden.<br />
� Mit Hilfe <strong>der</strong> Simulation kann das zeitliche Ablaufverhalten<br />
komplexer Systeme untersucht werden.<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
49<br />
50<br />
25
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
� Was bedeuten die<strong>se</strong> Begriffe?<br />
– System<br />
– Analog<br />
– Modellierung<br />
– Simulation<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Definitionen: dynamisches System, Zustand<br />
� Ein dynamisches System ist ein System, des<strong>se</strong>n Zustand s(t)<br />
(„state“) zu einem zukün<strong>ft</strong>igen Zeitpunkt t > t 0 vom aktuellen Zustand<br />
s(t 0) zum Zeitpunkt t 0 abhängig ist.<br />
� Der Zustand s eines Systems ist ein Punkt in <strong>se</strong>inem<br />
Zustan<strong>ds</strong>raum S.<br />
� Der Zustan<strong>ds</strong>raum wird aufgespannt durch eine Menge von<br />
unabhängigen Koordinaten, mit denen das Systemverhalten<br />
vollständig beschrieben werden kann.<br />
� Mathematische Definition: ein dynamisches System ist eine Regel R<br />
für die Evolution eines Zustan<strong>ds</strong> innerhalb eines Zustan<strong>ds</strong>raums S<br />
über einer Menge von Zeiten T.<br />
� Der<br />
s�S R : S �T�S s( t) �S; t �T<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
51<br />
52<br />
26
Eigenscha<strong>ft</strong>en dynamischer Systeme<br />
� Dynamische Systeme werden durch Anfangswertprobleme<br />
beschrieben, d.h. Differential- bzw. Differenzengleichungen mit<br />
gegebenen Anfangswerten s(t 0) = s 0.<br />
� Ein dynamisches System heißt deterministisch, wenn je<strong>der</strong><br />
zukün<strong>ft</strong>ige Zustand s(t), t > t 0 eindeutig durch s(t 0), t und den Verlauf<br />
<strong>der</strong> Eingangssignale x(t) bestimmt ist.<br />
� Beobachtung<br />
– Ein dynamisches Systeme hat ein „Gedächtnis“ – <strong>se</strong>in aktueller Zustand<br />
ist eine Folge <strong>der</strong> Zustände aus <strong>se</strong>iner Vergangenheit.<br />
– In physikalischen Systemen wird die Gedächtnisfunktion durch<br />
Speichermedien für potentielle und kinetische Energie reprä<strong>se</strong>ntiert<br />
(Kapazitäten, Induktivitäten, Druckspeicher, Fe<strong>der</strong>n, Mas<strong>se</strong>n, ...)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
F( s, s, x, t)<br />
� 0<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Dynamisches System: Beispiel RLC-Schwingkreis<br />
� Zustan<strong>ds</strong>raum<br />
� Zustand<br />
U0(t)<br />
� Übergangsregel R<br />
(= Zustan<strong>ds</strong>gleichungen F)<br />
i L<br />
R L<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
C<br />
S � span( uC, iL)<br />
� �<br />
s( t) � u ( t), i ( t)<br />
C L<br />
u C<br />
� 1 �<br />
� 0 � �0� d �uC�C�uC� � � ����<br />
�<br />
� � � �<br />
� � � � � �<br />
�<br />
1 U<br />
dt i 1<br />
� �<br />
L R iL<br />
� �<br />
�<br />
� � �L� � L L<br />
�<br />
0<br />
53<br />
54<br />
27
RLC-Schwingkreis: Simulation, Zustan<strong>ds</strong>raum<br />
U 0<br />
u C<br />
i L<br />
1<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
1.75<br />
1.5<br />
1.25<br />
0.75<br />
0.25<br />
1<br />
0.5<br />
0.75<br />
0.5<br />
0.25<br />
-0.25<br />
-0.5<br />
-0.75<br />
Signaldomänen<br />
t<br />
20 40 60 80 100<br />
t<br />
20 40 60 80 100<br />
t<br />
20 40 60 80 100<br />
t<br />
t<br />
t<br />
R � 0.1; L � 1; C � 1; U ( t) � �(<br />
t �10)<br />
u (0) �0; i (0) �0<br />
c L<br />
iL I$L t<br />
0.75<br />
0.5<br />
0.25<br />
-0.25<br />
-0.5<br />
-0.75<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
0.25 0.5 0.75 1 1.25 1.5 1.75<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Trajektorie im Zustan<strong>ds</strong>raum<br />
� Signale, die physikalische Messgrößen im Sinne von Energien bzw.<br />
Energieflüs<strong>se</strong>n reprä<strong>se</strong>ntieren, können einer Energiedomäne bzw.<br />
Signaldomäne zugeordnet werden.<br />
Energie-/Signaldomäne Dimensionen<br />
Elektrisch Spannung, Strom, Ladung, magnetischer<br />
Fluss<br />
Mechanisch (translatorisch) Kra<strong>ft</strong>, Weg, Geschwindigkeit<br />
Mechanisch (rotatorisch) Moment, Drehwinkel,<br />
Winkelgeschwindigkeit<br />
Hydraulisch/pneumatisch Druck, Volumenstrom, Speichervolumen<br />
Thermisch Temperatur, Entropiefluss, Wärmefluss<br />
Optisch Lichtstrom, Leuchtdichte, ...<br />
... ...<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
0<br />
V$3 t<br />
u C<br />
55<br />
56<br />
28
Definition: heterogenes System<br />
� Ein System, des<strong>se</strong>n Komponenten über Signale aus mehreren<br />
Signaldomänen interagieren, heißt heterogenes System.<br />
� Beispiel: das Ru<strong>der</strong>system für das Modellflugzeug<br />
Elektrische Signale<br />
i 1<br />
i 2<br />
i 3<br />
u 1= UCtrl<br />
u 3<br />
u 2<br />
+<br />
–<br />
i 0<br />
u 0= UB<br />
Weitere Systemeigenscha<strong>ft</strong>en<br />
Ein System heißt ...<br />
i 7<br />
M 5<br />
φ 5<br />
u 7<br />
i 4<br />
u 4<br />
u 5<br />
i 5<br />
i 6<br />
u 6<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
� offen, wenn es mit <strong>se</strong>iner Umwelt interagiert.<br />
� geschlos<strong>se</strong>n, wenn es nicht mit <strong>se</strong>iner Umwelt interagiert.<br />
� autonom, wenn es nur Ausgangssignale liefert aber keine<br />
Eingangssignale verarbeitet (Beispiel: Oszillator).<br />
M 4<br />
φ 4<br />
M 1<br />
ω 1<br />
M 6<br />
φ 6<br />
M 2<br />
ω 2<br />
M 7<br />
φ 7<br />
Mechanische Signale<br />
(rotatorisch)<br />
� konzentriert, wenn <strong>se</strong>ine Signale nur Funktionen <strong>der</strong> Zeit aber nicht<br />
des Orts sind (Beschreibung durch gewöhnliche<br />
Differentialgleichungen)<br />
� verteilt, wenn <strong>se</strong>ine Signale Funktionen <strong>der</strong> Zeit und des Orts sind<br />
(Beschreibung durch partielle Differentialgleichungen)<br />
� zeitvariant/zeitinvariant, wenn <strong>se</strong>in Verhalten vom Zeitpunkt <strong>der</strong><br />
Betrachtung abhängt/nicht abhängt.<br />
� kon<strong>se</strong>rvativ/nicht-kon<strong>se</strong>rvativ (siehe folgende Seiten)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
φ 3<br />
M 3<br />
57<br />
58<br />
29
Definition: kon<strong>se</strong>rvatives System (Physik)<br />
� Allgemeine Definition in <strong>der</strong> Physik: ein System heißt kon<strong>se</strong>rvativ,<br />
wenn es energieerhaltend (nicht-dissipativ; verlustfrei) ist.<br />
� Beispiel: ideales Pendel im Vakuum<br />
g<br />
m<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Definition: kon<strong>se</strong>rvatives System (Modellierung)<br />
φ<br />
1 2 3 4<br />
� Ein System heißt kon<strong>se</strong>rvativ, wenn jedem Anschluss <strong>se</strong>iner<br />
Komponenten ein Paar von Signalen zugeordnet ist, <strong>der</strong>en Produkt<br />
eine Leistung (Energiefluss) reprä<strong>se</strong>ntiert, und das<br />
Verbindungsnetzwerk Energie(fluss) erhaltend ist.<br />
� Charakteristisch für kon<strong>se</strong>rvative Systeme ist <strong>der</strong> bidirektionale<br />
Signalfluss (gegen<strong>se</strong>itige Rückwirkung von Komponenten)<br />
� Beispiele: elektrische und hydraulische Netzwerke<br />
U0(t)<br />
i L<br />
R L<br />
C<br />
u C<br />
0.5<br />
-0.5<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
1<br />
-1<br />
Q: www.free-online-private-pilot-ground-school.com<br />
t<br />
59<br />
60<br />
30
Definition: nicht-kon<strong>se</strong>rvatives System<br />
� Reprä<strong>se</strong>ntieren die Interaktionen <strong>der</strong> Komponenten abstrakte<br />
Signalflüs<strong>se</strong>, so wird ein System als nicht-kon<strong>se</strong>rvativ bezeichnet.<br />
� Charakteristisch für nicht-kon<strong>se</strong>rvative Systeme ist <strong>der</strong><br />
unidirektionale Signalfluss (Rückwirkungsfreiheit <strong>der</strong> Komponenten)<br />
� Das Verbindungsnetzwerk unterliegt keinen Erhaltungsgleichungen.<br />
� Beispiele für nicht-kon<strong>se</strong>rvative Systeme<br />
Regelungstechnische<br />
Blockdiagramme<br />
z1 z2 z3 X(s) + H1(s) Y(s)<br />
z 4<br />
H 2(s)<br />
clock_1<br />
(1 µs, 50%, 2 µs)<br />
clock_2<br />
(1.3 µs, 75%,<br />
2.5 µs)<br />
clk_1<br />
clk_2<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Digitale Logikschaltungen<br />
inv_1<br />
(100 ns)<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
clk_2q<br />
and2_1<br />
(100 ns)<br />
Aufstellung <strong>der</strong> Modellgleichungen für nicht-kon<strong>se</strong>rvative<br />
Systeme<br />
1. Wei<strong>se</strong> jedem Knoten k (= Ausgang <strong>der</strong> k-ten Komponente) eine<br />
eindeutige Variable z k zu.<br />
2. Schreibe alle Ausgangsgrößen z k als Funktion <strong>der</strong> Eingangsgrößen.<br />
z h<br />
z i<br />
z j<br />
f(z h, z i, z j)<br />
zk � f ( zh, zi, zj<br />
)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
z k<br />
dout<br />
61<br />
62<br />
31
Beispiel: regelungstechnisches Blockschaltbild<br />
� Signalflussdiagramm (nicht-kon<strong>se</strong>rvatives System)<br />
X(s)<br />
� Gleichungssystem<br />
z1 z2 z3 + H1(s) Y(s)<br />
z 4<br />
Beispiel: Logikschaltung<br />
H 2(s)<br />
z � X( s)<br />
1<br />
z � z �z<br />
2 1 4<br />
z �H( s) �z<br />
3 1 2<br />
z �H( s) �z<br />
4 2 3<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
� Signalflussdiagramm (nicht-kon<strong>se</strong>rvatives System)<br />
clock_1<br />
(1 µs, 50%, 2 µs)<br />
clock_2<br />
(1.3 µs, 75%,<br />
2.5 µs)<br />
� Gleichungssystem<br />
clk_1<br />
clk_2<br />
inv_1<br />
(100 ns)<br />
clk1�<br />
clock1<br />
clk2<br />
� clock2<br />
clk2q�clk2 dout �clk1�clk2q clk_2q<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
and2_1<br />
(100 ns)<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
dout<br />
63<br />
64<br />
32
Fluss- und Differenzgrößen in kon<strong>se</strong>rvativen Systemen<br />
� Charakteristisch für kon<strong>se</strong>rvative Systeme ist die Verknüpfung<br />
jedes Anschlus<strong>se</strong>s (Klemme) eines Elements bzw. Tors des<br />
Verbindungsnetzwerks mit einer Flussgröße Φ und einer<br />
Differenzgröße Δ, für die Erhaltungsgleichungen (Kirchhoffsche<br />
Ge<strong>se</strong>tze) gelten.<br />
� Beispiel: elektrisches Netzwerk<br />
Φ 1 = i 1<br />
Δ 1 = u 1<br />
Fluss- und Differenzgrößen<br />
Δ 2 = u 2<br />
� � � � 0<br />
1 2<br />
�� � � � 0<br />
1 2<br />
Φ 2 = i 2<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
� Eine Differenzgröße (effort; across quantity) ist eine Größe, die<br />
zwischen zwei Punkten im System bzw. mit Referenz auf einen<br />
Bezugspunkt gemes<strong>se</strong>n wird.<br />
� Eine Flussgröße (flow; through quantity) reprä<strong>se</strong>ntiert Krä<strong>ft</strong>e o<strong>der</strong><br />
Stof<strong>ft</strong>ransporte durch eine Komponente bzw. entlang einer<br />
Verbindung zwischen Komponenten; sie kann nur durch das<br />
Aufschneiden <strong>der</strong> Verbindung direkt sichtbar gemacht werden.<br />
� Anmerkung: Flussgrößen werden o<strong>ft</strong> indirekt mit Hilfe von<br />
Differenzgrößenmessungen bestimmt:<br />
– Messung eines elektrischen Stroms I über die Spannung U an einem<br />
Serienwi<strong>der</strong>stand<br />
– Messung eines Volumenstroms J in einem Rohr über die<br />
Durchflussgeschwindigkeit v<br />
– Messung einer Kra<strong>ft</strong> F über die Auslenkung Δx einer Fe<strong>der</strong><br />
– Messung eines Moments M über den Drehwinkel Δφ einer Torsionsfe<strong>der</strong><br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
R<br />
65<br />
66<br />
33
Fluss- und Differenzgrößen in verschiedenen<br />
Energiedomänen<br />
� Das Produkt aus korrespondierenden Fluss- und Differenzgrößen<br />
hat die Dimension einer Leistung (power conjugate quantities).<br />
Energiedomäne Flussgröße Φ Differenzgröße Δ Leistung P<br />
[W]<br />
Elektrisch Strom I [A] Spannung U [V] P = UI<br />
Mechanisch<br />
(translatorisch)<br />
Mechanisch<br />
(rotatorisch)<br />
Kra<strong>ft</strong> F [N] Geschwindigkeit v [m/s] P = Fv<br />
Moment M<br />
[Nm]<br />
Hydraulisch Volumenstrom<br />
J [m 3 /s]<br />
Thermisch Entropiefluss S<br />
[J/(Ks)]<br />
Winkelgeschwindigkeit ω<br />
[1/s]<br />
Druck p [N/m 2 ]<br />
Temperaturdifferenz ΔT<br />
[K]<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Alternative Fluss- und Differenzgrößen-Paare<br />
P = Mω<br />
P = pJ<br />
P = SΔT<br />
� Aus praktischen Gründen werden für mechanische und thermische<br />
Systeme auch alternative Fluss- und Differenzgrößen-Paare<br />
verwendet<br />
� Der Leistungsfluss ergibt sich jedoch nicht aus dem Produkt <strong>der</strong><br />
korrespondierenden Fluss- und Differenzgrößen.<br />
Energiedomäne Flussgröße Φ Differenzgröße Δ Leistung [W]<br />
Mechanisch<br />
(translatorisch)<br />
Mechanisch<br />
(rotatorisch)<br />
(P<strong>se</strong>udo-)<br />
Thermisch<br />
Kra<strong>ft</strong> F [N] Auslenkung Δx [m] P = F dx/dt<br />
Moment M<br />
[Nm]<br />
Wärmestrom Φ<br />
[J/s]<br />
Winkel Δφ [1] P = M dφ/dt<br />
Temperaturdifferenz ΔT<br />
[K]<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
P = Φ<br />
67<br />
68<br />
34
Themenbereiche für die<strong>se</strong> Vorlesung<br />
� Wir beschä<strong>ft</strong>igen uns in erster Linie mit heterogenen, analogen,<br />
dynamischen Systemen.<br />
� Die<strong>se</strong> können kon<strong>se</strong>rvativ o<strong>der</strong> nicht-kon<strong>se</strong>rvativ <strong>se</strong>in.<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Mathematische <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> Systemanaly<strong>se</strong>:<br />
Laplace-Transformation<br />
� Motivation: wozu brauchen wir die Laplace-Transformation?<br />
� Definition des Begriffs „Transformation“<br />
� Definition <strong>der</strong> Laplace-Transformation<br />
� Eigenscha<strong>ft</strong>en <strong>der</strong> Laplace-Transformation (Rechenregeln)<br />
� Rücktransformation in den Zeitbereich<br />
� Anwendung <strong>der</strong> Laplace-Transformation auf die Analy<strong>se</strong> linearer<br />
dynamischer Systeme<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
69<br />
70<br />
35
Laplace-Transformation: Motivation (1)<br />
� Lineare zeitinvariante Systeme (LTI-Systeme) werden durch lineare<br />
Differentialgleichungssysteme (bzw. DAE-Systeme) mit konstanten<br />
Koeffizienten beschrieben.<br />
U0(t)<br />
i L<br />
R L<br />
C<br />
� Die Lösung solcher Gleichungen im Zeitbereich ist mühsam<br />
(� Diagonalisierung, Eigenwerte, Matrix-Exponentialfunktion, ...)<br />
u C<br />
� 1 �<br />
� 0 � �0� d �uC�C�uC� � � ����<br />
�<br />
� � � �<br />
� � � � � �<br />
�<br />
1 U<br />
dt i 1<br />
� �<br />
L R iL<br />
� �<br />
�<br />
� � �L� � L L �<br />
� Mit Hilfe <strong>der</strong> Laplace-Transformation kann die Lösung eines<br />
linearen Differentialgleichungssystems mit konstanten Koeffizienten<br />
in ein einfaches algebraisches Problem transformiert werden, das<br />
mit den Mitteln <strong>der</strong> linearen Algebra lösbar ist.<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Laplace-Transformation: Motivation (2)<br />
� Die Laplace-Transformation berücksichtigt Anfangsbedingungen und<br />
erlaubt damit die Lösung linearer Anfangswertprobleme:<br />
� 1 �<br />
� 0 � �0� d �uC�C�uC� � � ����<br />
�<br />
� � � �<br />
� � � � � �<br />
�<br />
1 U<br />
dt i 1<br />
� �<br />
L R iL<br />
� �<br />
�<br />
� � �L� � L L �<br />
� Die Laplace-Transformation kann als Transformation von<br />
Zeitfunktionen in den Frequenzbereich interpretiert werden. Dies<br />
ermöglicht die Analy<strong>se</strong> des Frequenzverhaltens von LTI-Systemen<br />
(� Übertragungsfunktionen).<br />
� Damit ist die Laplace-Transformation eins <strong>der</strong> wichtigsten<br />
mathematischen Werkzeuge in <strong>der</strong> Nachrichten- und<br />
Regelungstechnik.<br />
0<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
�uC(0) � �uC0� � ���<br />
�<br />
� iL(0)<br />
� � iL0<br />
�<br />
71<br />
72<br />
0<br />
36
Laplace-Transformation: Analy<strong>se</strong> von LTI-Systemen im<br />
Frequenzbereich<br />
differential<br />
equations<br />
Time domain<br />
Laplace/ Fourier<br />
transform (*)<br />
(*) also z-transform<br />
è digital filters<br />
s/ jw domain<br />
solution v(t)<br />
algebraic equations<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
inver<strong>se</strong><br />
transformation<br />
V(s)<br />
“frequency domain”<br />
Laplace-Transformation: Begriffsdefinitionen (1)<br />
Q: R. Sommer, <strong>TU</strong> <strong>Ilmenau</strong>, 2008<br />
� Eine Funktion ist eine eindeutige Abbildung von einer Punktmenge<br />
auf eine an<strong>der</strong>e Punktmenge.<br />
x f ( x)<br />
� Beispiel:<br />
f ( x) x<br />
� 2<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
f(x)<br />
-1 -0.5 0.5 1<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
1<br />
x<br />
73<br />
74<br />
37
Laplace-Transformation: Begriffsdefinitionen (2)<br />
� Eine Transformation ist eine Abbildung einer Funktion auf eine<br />
an<strong>der</strong>e Funktion.<br />
f( t) F(<br />
�)<br />
� Beispiel<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
-1 -0.5 0.5 1<br />
-0.2<br />
f(t)<br />
�<br />
� j�t F( �)<br />
� � f ( t) e dt<br />
��<br />
|F(ω)|<br />
1<br />
t<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
0.5<br />
0.4<br />
0.3<br />
0.2<br />
0.1<br />
-30 -20 -10 10 20 30<br />
-0.1<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Laplace-Transformation: Begriffsdefinitionen (3)<br />
� Eine Funktional ist eine Abbildung einer Funktion auf einen Punkt.<br />
� Beispiel<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
-1 -0.5 0.5 1<br />
-0.2<br />
f(t)<br />
1<br />
f () t z<br />
t<br />
�<br />
� � () z f t dt<br />
��<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
z<br />
� 1<br />
ω<br />
75<br />
76<br />
38
Laplace-Transformation: Begriffsdefinitionen (4)<br />
� Eine Funktion<br />
f :<br />
�<br />
0<br />
ist von exponentieller Ordnung σ, wenn<br />
� � � �<br />
0<br />
M� t�<br />
� �<br />
f () t �M�e � In Worten: Eine Funktion f ist von exponentieller Ordnung, wenn es<br />
eine Exponentialfunktion gibt, die punktwei<strong>se</strong> eine obere Schranke<br />
für den Betrag von f darstellt.<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
�t<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Laplace-Transformation: Voraus<strong>se</strong>tzungen<br />
� f(t) ist von exponentieller Ordnung σ<br />
� f(t) = 0 für t < 0<br />
� f(t) besitzt eine endliche Anzahl von Minima und Maxima in jedem<br />
beliebigen endlichen Intervall innerhalb 0 < t < ∞<br />
� f(t) besitzt eine endliche Anzahl von endlichen Unstetigkeiten in<br />
jedem beliebigen endlichen Intervall innerhalb 0 < t < ∞<br />
f(t)<br />
0.5<br />
-1 1 2 3 4 5<br />
-0.5<br />
1<br />
-1<br />
f( t) ��( t �1)<br />
g(t)<br />
0.5<br />
-1 1 2 3 4 5<br />
-0.5<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
1<br />
t t<br />
-1<br />
��t<br />
g( t) � e sin�t<br />
Q: J. Achenbach, Analoge und digitale Filter und Systeme, 1991<br />
77<br />
78<br />
39
Laplace-Transformation: Transformationsvorschri<strong>ft</strong><br />
� Die (ein<strong>se</strong>itige) Laplace-Transformation von f(t) ist definiert durch<br />
�<br />
�st<br />
F( s) � �f ( t) � ��f( t) e dt<br />
0<br />
mit komplexer Frequenz<br />
s �<br />
s �� � j�<br />
� Schreibwei<strong>se</strong> für Transformationsbeziehung zwischen Funktionen im<br />
Zeit- und Frequenzbereich:<br />
f( t) F( s)<br />
;<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Laplace-Transformation: Einige Korrespondenzen<br />
� � � �<br />
f t F s F s f t<br />
�1<br />
( ) � ( ) ( ) � ( )<br />
� ( t)<br />
1<br />
� () t<br />
n<br />
t � ( t); n � 0,1,2,...<br />
�at<br />
e � () t<br />
n �at<br />
t e � () t<br />
cos( � t) �(<br />
t)<br />
sin( � t) �(<br />
t)<br />
1<br />
s<br />
n!<br />
n�1<br />
s<br />
1<br />
s�a n!<br />
( s�a) s<br />
� �<br />
�0<br />
s<br />
� �<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
n�1<br />
0 2 2<br />
s 0<br />
0 2 2<br />
0<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
79<br />
80<br />
40
Laplace-Transformation: Rücktransformation<br />
� Die Rücktransformation erfor<strong>der</strong>t die Berechnung eines<br />
Kurvenintegrals in <strong>der</strong> komplexen s-Ebene.<br />
� � jA<br />
�1<br />
1<br />
st<br />
f ( t) � �F( s) � � lim<br />
� � F( s) e <strong>ds</strong><br />
2 j<br />
A��<br />
� � jA<br />
� In <strong>der</strong> Praxis wird für Hin- und Rücktransformation die<br />
Korrespondenztabelle verwendet.<br />
� Dazu ist die Kenntnis <strong>der</strong> Sätze <strong>der</strong> Laplace-Transformation<br />
notwendig.<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Laplace-Transformation: Einige Sätze<br />
� Linearität<br />
� Verschiebung und Streckung im Zeitbereich<br />
� Differentiation<br />
� Faltung<br />
� Integration<br />
� �<br />
af ( t) � bf ( t) � aF ( s) � bF ( s)<br />
1 2 1 2<br />
�<br />
� � 1<br />
b<br />
s s a<br />
f ( at b) e F(<br />
)<br />
a a<br />
� �<br />
�d� � f t ��sFs�<br />
s f<br />
�dt �<br />
n<br />
n ( )<br />
n<br />
( )<br />
n<br />
n�k �<br />
k�1<br />
( k �1)<br />
(0)<br />
� �<br />
f ( t) �g( t) � F( s) �G(<br />
s)<br />
t �� ��<br />
1<br />
��f( �) d���F( s)<br />
�� 0 ��<br />
s<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
81<br />
82<br />
41
Laplace-Transformation: Verknüpfung von Differentiation<br />
und Integration<br />
� Es <strong>se</strong>ien D <strong>der</strong> Differentialoperator und D -1 <strong>der</strong> inver<strong>se</strong><br />
Differentialoperator (Integrationsoperator) im Zeitbereich:<br />
d �1<br />
D : � ; D : ��d�<br />
dt<br />
� Es <strong>se</strong>i F(t) eine Stammfunktion von y(t):<br />
t<br />
�<br />
0<br />
F( t) � y( t) dt � F '( t) � y( t)<br />
� Nach den Sätzen <strong>der</strong> Laplace-Transformation gilt:<br />
D y( t) sY( s) � y(0)<br />
1<br />
( ) ( )<br />
s<br />
�1<br />
D y t Y s<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Laplace-Transformation: Verknüpfung von Differentiation<br />
und Integration<br />
� Verknüpfung <strong>der</strong> Operationen: Differentiation, danach Integration<br />
t<br />
�<br />
�1<br />
( D D) y( t) � y '( � ) d� � y( � ) � y( t) � y(0)<br />
0<br />
1 y(0)<br />
�sY( s) � y(0) � � Y( s) � y( t) � y(0); t � 0<br />
s s<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
t<br />
0<br />
t<br />
0<br />
83<br />
84<br />
42
Laplace-Transformation: Verknüpfung von Differentiation<br />
und Integration<br />
� Verknüpfung <strong>der</strong> Operationen: Integration, dann Differentiation<br />
t<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
t<br />
� 0 �<br />
�1<br />
d d<br />
( D D ) y( t) � � y( � ) d� � F(<br />
� )<br />
dt dt<br />
0<br />
d d<br />
� F( t) � F(0) � y( t)<br />
dt dt<br />
�1 �<br />
s � Y( s) ��F(0)<br />
�Y( s) ��y(<br />
�) d�<br />
�s� 0<br />
0<br />
y( t); t � 0<br />
Laplace-Transformation: Verknüpfung von Differentiation<br />
und Integration; Schlussfolgerungen<br />
� Anfangsbedingungen y(0) bzw. F(0) werden in beiden<br />
Verknüpfungsrichtungen korrekt berücksichtigt.<br />
� Kon<strong>se</strong>quenz: im Laplace-Frequenzbereich darf mit dem<br />
Differentialoperator s und dem Integrationsoperator s -1 = 1/s<br />
algebraisch gerechnet werden (Multiplikation, Division, Kürzen):<br />
�1<br />
s s s<br />
� � 1 �<br />
s<br />
1<br />
s<br />
�1<br />
� s s � �s �<br />
� Anmerkung: dies gilt nicht für den D-Operator im Zeitbereich!<br />
� Damit können mit Hilfe <strong>der</strong> Laplace-Transformation lineare<br />
Anfangswertprobleme mit algebraischen Mitteln gelöst werden.<br />
1<br />
1<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
85<br />
86<br />
43
Laplace-Transformation: Lösung linearer<br />
Anfangswertprobleme<br />
� Gegeben <strong>se</strong>i das Anfangswertproblem (AWP)<br />
mit<br />
a y a y a y a y<br />
( n) ( n�1)<br />
n � n�1�...<br />
� 1 � 0 �<br />
b x � b x � ... � b x � b x<br />
( m) ( n)<br />
m m�1<br />
1 0<br />
() i<br />
y (0) � y ; a � ; i � 0... n<br />
i,0 i<br />
( j )<br />
x (0) � x ; b � ; j � 0... m<br />
t � 0<br />
j,0 j<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Laplace-Transformation: Lösung linearer<br />
Anfangswertprobleme<br />
� Unter Verwendung <strong>der</strong> Sätze zur Linearität und zur Differentiation<br />
lautet die Laplace-Transformierte des AWP:<br />
n i<br />
n n� � i �k�<br />
ans � an�1s�... � a1s � a0 Y( s) � ��ai�sy( k �1),0�<br />
i�0� k�1<br />
�<br />
1<br />
� �<br />
m j<br />
m m�1� j �k�<br />
� �bms � bm�1s�... � b1s � b0 � X( s) � ��bj�sx( k �1),0�<br />
j�0� k�1<br />
�<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
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87<br />
88<br />
44
Laplace-Transformation: Lösung linearer<br />
Anfangswertprobleme<br />
� Lösung des Problems durch algebraische Auflösung <strong>der</strong> Gleichung<br />
nach Y(s), anschließend Rücktransformation in den Zeitbereich.<br />
b s b s b s b<br />
Y( s) �<br />
X( s)<br />
a s a s a s a<br />
�<br />
Laplace-Transformierte <strong>der</strong> Nullzustan<strong>ds</strong>antwort<br />
Übertragungsfunktion H(s)<br />
m<br />
m<br />
�<br />
m�1<br />
m�1�...<br />
� 1 � 0<br />
n<br />
n<br />
�<br />
n�1<br />
n�1�...<br />
� 1 � 0<br />
� � � �<br />
� � �<br />
� � � �<br />
n i<br />
i�k ��ai�s y( k �1),0 �<br />
m j<br />
j�k � bj�sx( k�1),0<br />
i �0 k �1<br />
j �0 k �1<br />
a s a s a s a<br />
n n�1<br />
n � n�1�...<br />
� 1 � 0<br />
Laplace-Transformierte <strong>der</strong> Nulleingangsantwort<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Laplace-Transformation: Lösung linearer<br />
Differentialgleichungssysteme<br />
� Gegeben <strong>se</strong>i ein Differentialgleichungssystem 1. Ordnung:<br />
� y1 � �a11 � � �<br />
� y2 � �<br />
a21 �<br />
� � �<br />
�� �� �<br />
� y � �a n n1 a12 a22 an2 a � � y1 � � b<br />
1n<br />
1 �<br />
� � � � �<br />
a2n ���y2���b2��x<br />
� � � � �<br />
� �� �� �� �<br />
a<br />
�<br />
nn � � yn � �bn �<br />
y A<br />
y b<br />
� Die Laplace-Transformation des DGl-Systems ergibt ein lineares<br />
Gleichungssystem (Lösung durch Gauß- Verfahren, Cramersche<br />
Regel, etc.)<br />
s Y( s) � y(0) � A Y( s) � b X( s)<br />
� �<br />
� sE � A Y( s) � b X( s)<br />
� y(0)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
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89<br />
90<br />
45
Laplace-Transformation: Beispiel Einschaltvorgang<br />
I 0<br />
t = 0 t = 0<br />
C 1<br />
� Zustan<strong>ds</strong>gleichungen<br />
u<br />
� 1<br />
�<br />
� u<br />
�<br />
C1�RC1 � � � �<br />
�uC2�� 1<br />
�<br />
� RC2 1 �<br />
RC<br />
�<br />
1 � u � � �<br />
� C1<br />
I () t �<br />
�� � � � �<br />
1 �<br />
� �uC2�� 0 �<br />
RC<br />
�<br />
2 �<br />
� uC1���4 � � � � �<br />
�uC2��1 4 � � uC1��4 I�( t)<br />
�<br />
� �� � � � �<br />
�1�<br />
�uC2��0� u C1<br />
R<br />
C 2<br />
u C2<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Laplace-Transformation: Beispiel Einschaltvorgang<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
R � 1<br />
2<br />
I () t � I<br />
0<br />
u (0) � U<br />
C1<br />
0<br />
C 2<br />
1<br />
C1<br />
�<br />
4<br />
C � 1<br />
(0) � 0<br />
� Laplace-Transformation <strong>der</strong> Zustan<strong>ds</strong>gleichungen<br />
� uC1���4 � � � �<br />
�uC2��1 4 � � uC1��4 I�( t)<br />
�<br />
� �� � � � �<br />
�1�<br />
�uC2��0� �4I� �s�4 �4 � �UC1( s)<br />
� � � �U0� � � �� ��s�<br />
� � � �<br />
� �1s�1��UC2( s)<br />
� � � � 0 �<br />
� 0 �<br />
sE�A Y(<br />
s)<br />
y(0)<br />
X(<br />
s)<br />
� Lösung <strong>der</strong> linearen Gleichungen, Partialbruchzerlegung<br />
�1<br />
��4I� �<br />
�UC1( s) � �s�4 �4<br />
� �� � �U0� � � � �<br />
� � � � �<br />
s<br />
� � � �<br />
�U � � � � � � � � �<br />
�<br />
C2(<br />
s) 1 s 1 0<br />
�� 0 � �<br />
�1<br />
Y( s) ( sE�A) � y(0)<br />
�<br />
�X( s)<br />
�<br />
� 4I 16I 16I<br />
4U0<br />
U0<br />
�<br />
� � � � �<br />
2<br />
5s 25s 25( s �5) 5( s �5)<br />
5s<br />
�<br />
� � �<br />
� 4I 4I 4I<br />
U �<br />
0 U0<br />
� � � � �<br />
2<br />
� �<br />
�<br />
�5s25s25( s 5) 5( s 5) 5s<br />
�<br />
91<br />
92<br />
46
Laplace-Transformation: Beispiel Einschaltvorgang<br />
� Rücktransformation in den Zeitbereich unter Verwendung <strong>der</strong><br />
Korrespondenztabelle<br />
� Bemerkung:<br />
� 4I 16I 16I<br />
4U0<br />
U0<br />
�<br />
� � � � �<br />
2<br />
�U �<br />
� �<br />
�<br />
C1(<br />
s) 5s 25s 25( s 5) 5( s 5) 5s<br />
� � � � �<br />
�UC2( s) � � 4I 4I 4I<br />
U �<br />
0 U0<br />
� � � � �<br />
2<br />
� �<br />
�<br />
�5s25s 25( s 5) 5( s 5) 5s<br />
�<br />
�4I16I 16I<br />
�5t 4U0<br />
�5t<br />
U0<br />
�<br />
� t � � e � e �<br />
�u �<br />
�<br />
C1()<br />
t 5 25 25 5 5<br />
� � � � �<br />
�uC2() t � �4I4I4I�5t U0 �5t<br />
U0<br />
� � � �<br />
�<br />
� t e e �<br />
� 5 25 25 5 5 �<br />
� uC1(0) � �U0� � � � � �<br />
�uC 2(0)<br />
� � 0 �<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Systematische Aufstellung von Modellgleichungen für<br />
kon<strong>se</strong>rvative Systeme<br />
� Elementebeziehungen: allgemeine n-Tore bzw. n-Pole<br />
� Verbindungsnetzwerke<br />
� Verallgemeinerte Kirchhoffsche Ge<strong>se</strong>tze<br />
� Graphenstruktur kon<strong>se</strong>rvativer Systeme<br />
� <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> Graphentheorie<br />
� Inzidenzmatrizen<br />
� Aufstellung <strong>der</strong> Strukturgleichungen für Verbindungsnetzwerke<br />
� Schleifenströme und Knotenpotentiale<br />
� Aufstellung von Modellgleichungssystemen mit Hilfe <strong>der</strong><br />
modifizierten Knotenpotentialanaly<strong>se</strong><br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
93<br />
94<br />
47
Allgemeine Darstellung kon<strong>se</strong>rvativer Systemkomponenten<br />
als n-Tore o<strong>der</strong> n-Pole<br />
� n-Tor-Darstellung � n-Pol-Darstellung<br />
Δ 1<br />
Δ 2<br />
Φ 1<br />
Φ 1<br />
Φ 2<br />
Φ 2<br />
f ( � , � ) � 0<br />
1.. n 1.. n<br />
Φ 3<br />
Φ 3<br />
Φ n<br />
Φ n<br />
f: mehrdimensionale<br />
funktionale Abhängigkeit<br />
zwischen den Torgrößen<br />
(Elementebeziehung)<br />
Beispiel: Elektromotor<br />
Δ 3<br />
Δ n<br />
Δ 1<br />
Φ 1<br />
Φ 2<br />
Δ 2<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
f ( � , � ) � 0<br />
1.. n 1.. n<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Φ ref<br />
Φ 3<br />
Φ n<br />
Δ n<br />
Referenzknoten (Mas<strong>se</strong>potential),<br />
o<strong>ft</strong> nicht explizit herausgeführt!<br />
� Zweitor- (bzw. Vierpol-)Darstellung des Elektromotors<br />
i 1<br />
mit<br />
u 1<br />
� � i , � � M<br />
1 1 2 2<br />
� � u , � � �<br />
1 1 2 2<br />
M 2<br />
ω 2<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Φ 1<br />
Δ 1<br />
Φ 1<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Φ 2<br />
Δ 2<br />
Φ 2<br />
f(<br />
�1, �2, �1, �2) � 0<br />
� � K � � D� � J�<br />
� 0<br />
2 M 1 2 2<br />
� � K � � R� � L�<br />
� 0<br />
1 M 2 1 1<br />
Δ 3<br />
95<br />
96<br />
48
Verbindung von n-Toren/n-Polen<br />
� Das Verbindungsnetzwerk (rot) verknüp<strong>ft</strong> die b Tore T k (k = 1, ..., b)<br />
<strong>der</strong> Komponenten zu einem kon<strong>se</strong>rvativen System.<br />
f 1<br />
Φ 1<br />
Δ 1<br />
Φ 1<br />
f2 Φ Φ<br />
f3 Δ 2<br />
4<br />
7 f4 Δ 2<br />
Φ 2<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Φ 3<br />
Δ 3<br />
Φ 3<br />
Δ 4<br />
Φ 4<br />
Φ 7<br />
Φ 7<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Graphenstruktur kon<strong>se</strong>rvativer Systeme (Topologie)<br />
Φ 5<br />
Δ 5<br />
Φ 5<br />
Φ 6<br />
Δ 6<br />
Φ 6<br />
� Betrachtet man nur die Tore und das Verbindungsnetzwerk eines<br />
kon<strong>se</strong>rvativen Systems, so erhält man eine Graphenstruktur.<br />
� Das Tor T k (k = 1, ... , b) wird durch einen Zweig b k reprä<strong>se</strong>ntiert, <strong>der</strong><br />
mit <strong>der</strong> Flussgröße Φ k und <strong>der</strong> Differenzgröße Δ k verknüp<strong>ft</strong> ist.<br />
� Insgesamt enthält das System 2b Unbekannte: Φ 1, ..., b, Δ 1, ..., b<br />
b 1<br />
b 2<br />
Φ 1<br />
Δ 1<br />
Φ 1<br />
Φ 2<br />
Δ 2<br />
Φ 2<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Φ 3<br />
Δ 3<br />
Φ 3<br />
Φ 4<br />
Δ 4<br />
Φ 4<br />
b 3<br />
b 4<br />
b 5<br />
b 6<br />
Φ 5<br />
Δ 5<br />
Φ 5<br />
Φ 6<br />
Δ 6<br />
Φ 6<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
6<br />
7<br />
6<br />
Φ 7<br />
Δ 7<br />
Φ 7<br />
7<br />
b 7<br />
5<br />
5<br />
8<br />
b 8<br />
8<br />
Φ 8<br />
Δ 8<br />
Φ 8<br />
Φ 8<br />
Δ 8<br />
Φ 8<br />
9<br />
10<br />
9<br />
10<br />
Φ 9<br />
Φ 9<br />
Φ 9<br />
Δ 9<br />
Φ 9<br />
Φ 10<br />
Δ 10<br />
Φ 10<br />
Δ 9<br />
Φ 10<br />
Δ 10<br />
Φ 10<br />
f 5<br />
f 6<br />
b 9<br />
97<br />
b 10<br />
98<br />
49
Graphentheorie: Definition Graph<br />
� Ein (gerichteter, endlicher) Graph G besteht aus<br />
– einer nichtleeren, endlichen Menge V (Knoten, englisch: vertices),<br />
– einer endlichen Menge E, die mit V elementefremd ist (Kanten o<strong>der</strong><br />
Zweige, englisch: edges bzw. branches)<br />
– und einer Inzidenzabbildung Φ, die je<strong>der</strong> Kante b k ein geordnetes Paar<br />
von Knoten (v i, v j) zuordnet.<br />
G �( V, E,<br />
�)<br />
V � E � �<br />
�: E V �V<br />
� Gemäß obiger Inzidenzabbildung Φ(b k) = (v i, v j) heißt die Kante b k<br />
positiv inzident mit v i und negativ inzident mit v j.<br />
Beispiel: Graph<br />
b 6<br />
v 2<br />
b 1<br />
b 4<br />
v 1<br />
v 4<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
b 3<br />
b 2<br />
b 5<br />
v 3<br />
� Knotenmenge<br />
V v , v , v , v<br />
Graph G � �<br />
� Kantenmenge<br />
E b , b , b , b , b , b<br />
� Inzidenzabbildung<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
� 1 2 3 4<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
� �<br />
� 1 2 3 4 5 6<br />
k �(<br />
b )<br />
�v2 v1�<br />
�v1 v3�<br />
�v2 v3�<br />
�v4 v2�<br />
�v3 v4�<br />
�v v<br />
�<br />
1 ,<br />
2 ,<br />
3 ,<br />
4 ,<br />
5 ,<br />
6 ,<br />
k<br />
4 1<br />
99<br />
100<br />
50
Graphentheorie: Definition Schleife<br />
� Eine endliche, alternierende Folge W von Knoten und Kanten in<br />
einem Graphen G heißt ein Weg.<br />
W � v , b , v , b ,..., b , v<br />
i1 k1 i2 k2 kn�1in � Sind mit Ausnahme des Anfangs- und Endknotens v i1 und v in alle<br />
Knoten in W paarwei<strong>se</strong> verschieden, so heißt W elementarer Weg.<br />
� Ist v i,1 = v i,n, so heißt W geschlos<strong>se</strong>ner Weg.<br />
� Ein elementarer, geschlos<strong>se</strong>ner Weg heißt Schleife o<strong>der</strong> Masche<br />
(englisch: loop).<br />
� Anmerkung: da die Inzidenzabbildung bekannt ist, kann eine<br />
Schleife l auch ohne Nennung <strong>der</strong> beteiligten Knoten dargestellt<br />
werden, ggf. mit expliziter Angabe <strong>der</strong> Kantenorientierung:<br />
Beispiel: Schleifen<br />
b 6<br />
l 3<br />
Graph G<br />
v 2<br />
b 1<br />
b 4<br />
b 3<br />
v 1<br />
l 1<br />
l 2<br />
v 4<br />
l � b , b ,..., b<br />
( �) ( �) ( �)<br />
k1 k2 kn�1<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
b 2<br />
b 5<br />
v 3<br />
� Schleifen<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
l � b , b , b<br />
( �) ( �) ( �)<br />
1 1 2 3<br />
l � b , b , b<br />
( �) ( �) ( �)<br />
2 3 4 5<br />
l � b , b , b<br />
( �) ( �) ( �)<br />
3 1 4 6<br />
� Anmerkung: es gibt noch<br />
an<strong>der</strong>e Möglichkeiten, die<br />
Schleifen zu legen<br />
(welche?)<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
101<br />
102<br />
51
Definitionen: Zusammenhang, Teilgraph, Komponente<br />
� Ein Graph G = (V, E, Φ) heißt zusammenhängend, wenn es für jedes<br />
Knotenpaar (v i, v j) � V × V einen Weg von v i nach v j gibt.<br />
� Es <strong>se</strong>i V T � V eine Teilmenge <strong>der</strong> Knoten von G und E T � E die<br />
Menge <strong>der</strong> mit allen Knotenpaaren (v i, v j) � V T × V T inzidenten<br />
Kanten. Der Graph T = (V T, E T, Φ) heißt (knoten-)induzierter<br />
Teilgraph von G.<br />
� Ein maximal zusammenhängen<strong>der</strong> Teilgraph eines nicht<br />
zusammenhängenden Graphen G heißt Komponente von G.<br />
Graph G K 1<br />
Komponenten<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Graphentheorie: Definition Knoteninzidenzmatrix<br />
� Es <strong>se</strong>i n die Anzahl <strong>der</strong> Knoten und b die Anzahl <strong>der</strong> Kanten eines<br />
zusammenhängenden, gerichteten Graphen G.<br />
� Die erweiterte Knoteninzidenzmatrix A a = [α ij] des Graphen G ist<br />
definiert als die (n × b)-Matrix mit<br />
� �<br />
ij<br />
K 2<br />
1 falls b j mit v i positiv inzident ist<br />
0 falls b j mit v i nicht inzident ist<br />
-1 falls b j mit v i negativ inzident ist<br />
� Die Zeilen <strong>der</strong> erweiterten Knoteninzidenzmatrix sind linear abhängig<br />
mit Rang(A a) = n – 1.<br />
� Die (reduzierte) Knoteninzidenzmatrix A geht aus A a durch Entfernen<br />
einer beliebigen Zeile hervor; A ist linear unabhängig.<br />
� Für einen nicht zusammenhängenden Graphen mit m Komponenten gilt<br />
Rang(A a) = n – m .<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
K 3<br />
103<br />
104<br />
52
Beispiel: Knoteninzidenzmatrix<br />
b 6<br />
Graph G<br />
v 2<br />
b 1<br />
b 4<br />
v 1<br />
b 3<br />
v 4<br />
b 2<br />
b 5<br />
v 3<br />
� Erweiterte<br />
Knoteninzidenzmatrix<br />
Aa<br />
� (Reduzierte)<br />
Knoteninzidenzmatrix<br />
(Zeile 4 von A a entfernt)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
��11000�1� �<br />
�<br />
�<br />
� �<br />
1 0 1 1 0 0<br />
�<br />
� 0 �1�10 1 0�<br />
� �<br />
� 0 0 0 1 �1<br />
1�<br />
��11000�1� A �<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
1 0 1 1 0 0<br />
�<br />
�� 0 �1�10 1 0��<br />
Graphentheorie: Definition Schleifeninzidenzmatrix<br />
� Es <strong>se</strong>i l die Anzahl <strong>der</strong> Schleifen und b die Anzahl <strong>der</strong> Kanten in<br />
einem gerichteten Graphen G.<br />
� Die mit den gewählten Schleifen assoziierte Schleifeninzidenzmatrix<br />
B = [β ij] ist definiert als die (l × b)-Matrix mit<br />
� �<br />
ij<br />
1 falls l i mit b j positiv inzident ist (gleiche Orientierung)<br />
0 falls l i mit b j nicht inzident ist<br />
-1 falls l i mit b j negativ inzident ist<br />
(entgegenge<strong>se</strong>tzte Orientierung)<br />
� Der maximale Rang einer Schleifeninzidenzmatrix in einem<br />
zusammenhängenden Graphen ist b – n + 1.<br />
� Für einen nicht zusammenhängenden Graphen mit m Komponenten<br />
gilt Rang(B) � b – n + m.<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
105<br />
106<br />
53
Beispiel: Schleifeninzidenzmatrix<br />
b 6<br />
l 3<br />
Graph G<br />
v 2<br />
b 1<br />
b 4<br />
b 3<br />
l 2<br />
v 1<br />
l 1<br />
v 4<br />
b 2<br />
b 5<br />
v 3<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
� Schleifeninzidenzmatrix<br />
� Anmerkung: B hat den<br />
höchsten möglichen Rang:<br />
Rang(B) = b – n + 1<br />
= 6 – 4 + 1<br />
= 3<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
� 1 1 �1<br />
0 0 0�<br />
B �<br />
�<br />
� � �<br />
�<br />
�<br />
0 0 1 1 1 0<br />
�<br />
���100�101�� Erhaltungsgleichungen für Fluss- und Differenzgrößen in<br />
Verbindungsnetzwerken: Kirchhoffsche Ge<strong>se</strong>tze<br />
� Flussgrößen: Knotenregel<br />
Φ 2<br />
�<br />
Φ 1<br />
Φ 3<br />
Φ 5<br />
Φ 4<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
107<br />
� Differenzgrößen: Maschenregel<br />
�<br />
� k�k �0<br />
� k�k �0<br />
σ k = ±1 entsprechend <strong>der</strong> Inzidenz <strong>der</strong> Zweige mit dem Knoten/<strong>der</strong> Schleife<br />
Δ 1<br />
Δ 2<br />
Δ 3<br />
108<br />
54
Zusammenhang Kirchhoffsche Ge<strong>se</strong>tze/Inzidenzmatrizen<br />
� Knotenregel (englisch: KCL = Kirchhoff‘s Current Law)<br />
Für alle Knoten vj: � � j, k� j, k<br />
k<br />
� 0 � Aφ � 0<br />
mit<br />
� Maschenregel (englisch: KVL = Kirchhoff‘s Voltage Law)<br />
Für alle Schleifen lj: � � j, k� j, k<br />
k<br />
� 0 � Bδ � 0<br />
mit<br />
� ( � ,..., � ) T<br />
φ<br />
1<br />
b<br />
� ( � ,..., � ) T<br />
δ<br />
1<br />
b<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Anzahl <strong>der</strong> topologischen Gleichungen, Rang des Systems<br />
� KVL und KCL liefern insgesamt b unabhängige Gleichungen für die<br />
Topologie eines kon<strong>se</strong>rvativen Systems (b = Anzahl <strong>der</strong> Kanten)<br />
KCL: n – 1 unabhängige Knotengleichungen<br />
KVL: b – n + 1 unabhängige Maschengleichungen<br />
Summe: b unabhängige topologische Gleichungen<br />
� Zusammenfassung zu einem (b × 2b)-Gleichungssystem:<br />
�A 0�<br />
�φ� � � ����0 �0 B� �δ �<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
109<br />
110<br />
55
Beispiel: Topologische Gleichungen<br />
l 3<br />
v 2<br />
Φ 3, Δ 3<br />
l 2<br />
v 1<br />
l 1<br />
v 4<br />
v 3<br />
� Inzidenzmatrizen<br />
��1 A �<br />
�<br />
�<br />
1<br />
�� 0<br />
1<br />
0<br />
�1 0<br />
1<br />
�1<br />
0<br />
�1<br />
0<br />
0<br />
0<br />
1<br />
�1�<br />
0<br />
�<br />
�<br />
0��<br />
� 1<br />
B �<br />
�<br />
�<br />
0<br />
���1 1<br />
0<br />
0<br />
�1<br />
�1 0<br />
0<br />
�1 �1<br />
0<br />
�1<br />
0<br />
0�<br />
0<br />
�<br />
�<br />
1��<br />
� Topologische Gleichungen<br />
A B<br />
��11000�1000000� ��1� �0� � 1 0 1 �1<br />
0 0 0 0 0 0 0 0�<br />
� � � �<br />
� � � � � �<br />
� 0 �1�10 1 0 0 0 0 0 0 0�<br />
��6 � � � � �<br />
� 0 0 0 0 0 0 1 1 �1 0 0 0�<br />
��� 1 � �<br />
� 0 0 0 0 0 0 0 0 �1 �1 �1<br />
0�<br />
� � � �<br />
� � � � � �<br />
� 0 0 0 0 0 0 �100�101� ���6�� �0� Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Zusammenfassung <strong>der</strong> Zwischenergebnis<strong>se</strong>,<br />
Beobachtungen<br />
� Das Verbindungsnetzwerk eines kon<strong>se</strong>rvativen Systems mit b Toren<br />
liefert b topologische Gleichungen in 2b unbekannten Fluss- und<br />
Differenzgrößen Φ 1, ..., b, Δ 1, ..., b .<br />
� Die topologischen Gleichungen las<strong>se</strong>n sich mit Hilfe <strong>der</strong> Knoten- und<br />
Schleifeninzidenzmatrizen des Netzwerkgraphen aufstellen.<br />
� Die topologischen Gleichungen sind immer linear – auch für<br />
nichtlineare Systeme!<br />
� Um alle Fluss- und Differenzgrößen Φ 1, ..., b, Δ 1, ..., b eindeutig<br />
bestimmen zu können, fehlen noch b Gleichungen. Die<strong>se</strong> müs<strong>se</strong>n<br />
durch die Elementebeziehungen <strong>der</strong> n-Tore geliefert werden.<br />
� Das Aufstellen <strong>der</strong> topologischen Gleichungen in <strong>der</strong> bisher<br />
gezeigten Form ist nicht effizient.<br />
– Aufstellung <strong>der</strong> Schleifeninzidenzmatrix ist aufwändig<br />
– Große Matrizen<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
111<br />
112<br />
56
Der Kirchhoff-Raum<br />
� Das (b x 2b)-System <strong>der</strong> topologischen Gleichungen<br />
�A 0�<br />
�φ� � � ����0 �0 B� �δ �<br />
T x<br />
hat die Form eines linearen Gleichungssystems<br />
Tx�<br />
0<br />
� Die Lösungsmenge des Gleichungssystems ist ein b-dimensionaler<br />
Vektorraum K; die<strong>se</strong>r heißt Kirchhoff-Raum:<br />
2b<br />
� �<br />
K � ker T � x � Tx � 0<br />
dim( K) � def( T)<br />
� 2b<br />
� b � b<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Allgemeine Lösung <strong>der</strong> topologischen Gleichungen<br />
� Da K ein Vektorraum ist, existiert eine allgemeine Lösung <strong>der</strong><br />
Kirchhoff-Gleichungen in <strong>der</strong> Form<br />
mit<br />
und<br />
2b<br />
� �<br />
K � span( S) � x � x � Sy<br />
2<br />
S� , y�<br />
bxb b<br />
TS �0, Rang( S)<br />
�b<br />
� Bemerkung: S ist eine Basis des Kirchhoff-Raums.<br />
� Lässt sich die Matrix S in bereits bekannten Größen ausdrücken?<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
113<br />
Ja ... (siehe folgende Seiten)<br />
114<br />
57
Multiplikation von Knoten- und Schleifeninzidenzmatrix<br />
b 6<br />
l 3<br />
v 2<br />
b 1<br />
b 4<br />
b 3<br />
l 2<br />
v 1<br />
l 1<br />
v 4<br />
b 2<br />
b 5<br />
v 3<br />
� Inzidenzmatrizen<br />
��1 A �<br />
�<br />
�<br />
1<br />
�� 0<br />
1<br />
0<br />
�1 0<br />
1<br />
�1<br />
0<br />
�1<br />
0<br />
0<br />
0<br />
1<br />
�1�<br />
0<br />
�<br />
�<br />
0��<br />
� 1<br />
B �<br />
�<br />
�<br />
0<br />
���1 1<br />
0<br />
0<br />
�1<br />
�1 0<br />
0<br />
�1 �1<br />
0<br />
�1<br />
0<br />
0�<br />
0<br />
�<br />
�<br />
1��<br />
� Produkt <strong>der</strong> Inzidenzmatrizen<br />
� 1 0 �1�<br />
� �<br />
�� � � �<br />
1 0 0<br />
1 1 0 0 0 1 � �0 0 0�<br />
� � �� � �<br />
T<br />
1 1 0<br />
A�B � � � �<br />
� �<br />
�<br />
1 0 1 1 0 0<br />
� � �<br />
� � �<br />
0 0 0<br />
�<br />
� � �<br />
� � 0 1 1�<br />
� 0 1 1 0 1 0� �� 0 0 0�<br />
� �<br />
�<br />
0 �1<br />
0<br />
� �<br />
� 0 0 1�<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Orthogonalität <strong>der</strong> Inzidenzmatrizen A und B<br />
� Definition: exaktes Matrizenpaar<br />
n�bb�m Ein Matrizenpaar (K, M) mit K� , M�<br />
heißt exakt, wenn<br />
1. KM � �0<br />
2. Rang( K) �Rang( M)<br />
�b<br />
� Voraus<strong>se</strong>tzung: Es <strong>se</strong>i A die Knoteninzidenzmatrix eines Graphen<br />
G und B eine Schleifeninzidenzmatrix von G mit maximalem Rang.<br />
� Satz: Das aus A und B gebildete Matrizenpaar (A, B T ) ist exakt.<br />
T<br />
AB � �0<br />
T<br />
Rang( A) �Rang( B<br />
) �b<br />
� Anmerkung: Der Satz gilt entsprechend für (B, A T ).<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
115<br />
116<br />
58
Exaktes Matrizenpaar: Beweis (1)<br />
� Betrachte die p-te Zeile von A (korrespondierend mit dem Knoten v p)<br />
und die q-te Zeile von B (korrespondierend mit <strong>der</strong> Schleife l q).<br />
� Die Schleife l q enthält<br />
I. entwe<strong>der</strong> keinen mit dem Knoten v p inzidenten Zweig (trivialer Fall)<br />
II. o<strong>der</strong> genau zwei mit v p inzidente Zweige b i und b j in einer von vier<br />
möglichen Anordnungen (a, b, c, d).<br />
a)<br />
c)<br />
b i<br />
b i<br />
v p<br />
l q<br />
v p<br />
l q<br />
b j<br />
b j<br />
b)<br />
d)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Exaktes Matrizenpaar: Beweis (2)<br />
� Matrixeinträge<br />
IIa)<br />
IIb)<br />
IIc)<br />
IId)<br />
b i<br />
b i<br />
b i<br />
b i<br />
v p<br />
l q<br />
v p<br />
lq vp l q<br />
v p<br />
l q<br />
b j<br />
b j<br />
b j<br />
b j<br />
b i<br />
b i<br />
A B AB<br />
bi bj bi bj T<br />
q<br />
� � � � � �<br />
� �1 �1 � � �1 �1<br />
� � 0 �<br />
� � � � � �<br />
� � � � � �<br />
v p l q p<br />
� � � � � �<br />
� �1 �1 � � �1 �1<br />
� � 0 �<br />
� � � � � �<br />
� � � � � �<br />
v p l q p<br />
� � � � � �<br />
� �1 �1 � � �1 �1<br />
� � 0 �<br />
� � � � � �<br />
� � � � � �<br />
v p l q p<br />
� � � � � �<br />
� �1 �1 � � �1 �1<br />
� � 0 �<br />
� � � � � �<br />
� � � � � �<br />
v p l q p<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
v p<br />
l q<br />
v p<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
l q<br />
b j<br />
b j<br />
117<br />
118<br />
59
Exaktes Matrizenpaar: Beweis (3)<br />
� In allen zu betrachtenden Fällen heben sich die Produkte <strong>der</strong><br />
Matrixeinträge gegeneinan<strong>der</strong> auf. Das Gesamtergebnis ist:<br />
T<br />
AB<br />
� Für den Rang <strong>der</strong> Matrizen gilt<br />
� 0<br />
T<br />
Rang( A) � Rang( B ) � Rang( A) � Rang( B)<br />
� ( n �1) � ( b � n �1)<br />
� b<br />
� Der Beweis für (B, A T ) erfolgt auf die gleiche Wei<strong>se</strong>.<br />
Eine Basis des Kirchhoff-Raums<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
� Mit Hilfe <strong>der</strong> Exaktheitsbeziehung von A und B lässt sich eine<br />
allgemeine Lösung <strong>der</strong> topologischen Gleichungen finden. Wähle<br />
dazu φ und δ als Linearkombinationen <strong>der</strong> Spalten von A T und B T :<br />
φ �Bj, j�<br />
T b�n�1 δ � A v, v �<br />
T n�1<br />
� Damit kann eine Basis S für den Kirchhoff-Raum bestimmt werden:<br />
T<br />
�A 0��φ��A 0��B<br />
j�<br />
� � � � � � � � � � T �<br />
� 0 B� ��0 B��Av� �A � �<br />
� 0<br />
T 0� �B � � �<br />
B�� 0<br />
0 � � j�<br />
�����0<br />
T<br />
A<br />
� �v� T S y<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
119<br />
120<br />
60
Knotenpotentiale<br />
� Die n – 1 Elemente des Vektors v können als unabhängige<br />
Knotenspannungen (bzw. Knotenpotentiale) interpretiert werden.<br />
� Knotenpotentiale erfüllen immer KVL!<br />
v 2<br />
Φ 3, Δ 3<br />
Schleifenströme<br />
v 1<br />
v 4<br />
v 3<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Knoten ..... spannung<br />
��1 � ��1 � � �<br />
�<br />
�2�� 1<br />
�� � � 3 0<br />
� � � �<br />
��4�� 0<br />
�� � �<br />
5 0<br />
� � �<br />
�� �6����1 1<br />
0<br />
1<br />
�1<br />
0<br />
0<br />
0�<br />
��v1�v2� � �<br />
�<br />
�<br />
�1<br />
� � � �<br />
v1v3 v<br />
�<br />
1<br />
�1� � � � v � �<br />
2 v3<br />
�� �<br />
v2<br />
�<br />
� � �<br />
0�<br />
� �v2<br />
� � �<br />
� �v3� 1 � v �<br />
3<br />
� v � �<br />
0�<br />
�� �v1<br />
��<br />
δ T<br />
A<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
� Die b – n + 1 Elemente des Vektors j können als Schleifenströme<br />
(bzw. Schleifenflüs<strong>se</strong>) interpretiert werden.<br />
� Schleifenströme erfüllen immer KCL!<br />
j 3<br />
Φ 3, Δ 3<br />
j 2<br />
j 1<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Schleife(n) ..... strom<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
121<br />
��1�� 1<br />
� � �<br />
�<br />
�2��<br />
1<br />
�� � � 3 �1 � � � �<br />
��4 � � 0<br />
�� � �<br />
5 0<br />
� � �<br />
�� �6���<br />
0<br />
0<br />
0<br />
�1 �1 �1<br />
0<br />
�1�<br />
� j1� j3�<br />
� � �<br />
0<br />
� � � �<br />
j1<br />
j<br />
�<br />
1<br />
0�<br />
� � �� j � � 1 j2<br />
�� �<br />
j2<br />
�<br />
� � �<br />
�1�<br />
�� j2�j3 � � �<br />
� �j3� 0 � �j�<br />
2<br />
� j � �<br />
1�<br />
�� j3<br />
��<br />
φ T<br />
B<br />
122<br />
61
Satz von Tellegen<br />
� Satz: In einem kon<strong>se</strong>rvativen System gilt<br />
� Beweis: Mit φ = A T v und δ = B T j ist<br />
� �<br />
T<br />
T<br />
φ δ �<br />
T<br />
A v<br />
T T T<br />
�B j � v AB j � 0<br />
�0<br />
� Folgerung: Die<strong>se</strong> Eigenscha<strong>ft</strong> ist nur von <strong>der</strong> Topologie des<br />
Systems abhängig. Der Satz gilt daher auch, wenn φ und δ aus zwei<br />
verschiedenen Netzwerken mit identischer Topologie stammen<br />
(siehe Übungsaufgabe 5).<br />
a)<br />
30 V<br />
10 Ω<br />
φ a<br />
10 Ω<br />
10 Ω 150 V<br />
φ , δ � 0<br />
a b<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
T<br />
φ, δ �φδ�0 1 S<br />
2 V<br />
2 A 1 S<br />
3 S uc Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Knotenpotentiale und Schleifenströme: Folgerungen<br />
� Die Knotenpotentiale und Schleifenströme bilden eine Basis des<br />
Kirchhoff-Raums.<br />
� Werden die Modellgleichungen für ein kon<strong>se</strong>rvatives System in den<br />
Basisvariablen v und j formuliert, so ist keine Aufstellung und<br />
Lösung <strong>der</strong> topologischen Gleichungen erfor<strong>der</strong>lich, da die<strong>se</strong><br />
automatisch erfüllt sind.<br />
� Aus die<strong>se</strong>r Erkenntnis las<strong>se</strong>n sich effiziente, systematische<br />
Analy<strong>se</strong>verfahren für kon<strong>se</strong>rvative Systeme ableiten, z. B. die<br />
Modifizierte Knotenanaly<strong>se</strong> (engl. modified nodal analysis, MNA).<br />
b)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
δ b<br />
u c<br />
123<br />
124<br />
62
Modifizierte Knotenanaly<strong>se</strong> (1)<br />
� Es <strong>se</strong>ien G = (V, E, Φ) <strong>der</strong> Graph eines kon<strong>se</strong>rvativen Systems mit b<br />
Toren und den zugehörigen Elementebeziehungen<br />
f( φ, δ) � 0; f :<br />
� Partitioniere E in zwei Teilmengen E1 und E2 mit korrespondierenden<br />
Flussgrößen φ1 und φ2 (Zweige dazu ggf. neu durchnummerieren).<br />
– E1 enthält die b – r Zweige b1 ... bb–r, <strong>der</strong>en Flussgrößen φ1 nicht als<br />
Steuergrößen für an<strong>der</strong>e Zweige o<strong>der</strong> Beobachtungsgleichungen dienen<br />
und <strong>der</strong>en Elementebeziehungen sich in folgen<strong>der</strong> Form schreiben<br />
las<strong>se</strong>n:<br />
b�rb�r φ � g( φ , δ); g:<br />
– E 2 enthält die übrigen r Zweige b b–r+1 ... b b mit den zugehörigen<br />
Elementebeziehungen<br />
h( φ , δ) � 0; h:<br />
2<br />
2b<br />
b<br />
b�r r<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
� �<br />
E � E �E , E �E � �, φ � φ φ<br />
1 2 1 2 1 2<br />
1 2<br />
Modifizierte Knotenanaly<strong>se</strong> (2)<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
� Für die Elementebeziehungen gilt damit<br />
��φ1�g( φ2, δ)<br />
�<br />
f( φδ , ) � 0 � � ��0<br />
� h( φ2, δ)<br />
�<br />
� Partitioniere die Knoteninzidenzmatrix A von G entsprechend <strong>der</strong><br />
Partitionierung von E.<br />
A � ��A1A2�� � Mit <strong>der</strong> gewählten Partitionierung folgt aus KCL<br />
�φ1� Aφ � 0 � ��AA�� � ��0<br />
� A φ � �A<br />
φ<br />
2<br />
�φ2� 1 1 1 2 2<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
T<br />
125<br />
126<br />
63
Modifizierte Knotenanaly<strong>se</strong> (3)<br />
� Multipliziere die zu E 1 gehörigen Elementebeziehungen mit A 1,<br />
drücke die Zweigdifferenzgrößen durch Knotenpotentialdifferenzen<br />
aus und eliminiere φ 1.<br />
�A �� �<br />
1 0�<br />
φ1 g( φ2, δ)<br />
�<br />
� ���<br />
� �0<br />
� 0 E�<br />
� h( φ2, δ)<br />
� T<br />
δ � A v<br />
T<br />
��A� �<br />
1φ1 A1g( φ2, A v)<br />
�� � �0<br />
T<br />
� h( φ2, A v)<br />
�<br />
T<br />
�A�� 2φ2 A1g( φ2, A v)<br />
�� � �0<br />
T<br />
� h( φ2, A v)<br />
�<br />
MNA-System: n – 1 + r Gleichungen in n – 1 + r Unbekannten v und φ 2.<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Elementwei<strong>se</strong> Komposition des MNA-Systems<br />
� Betrachte den Zweig b i (entspr. i-ter Spalte von A).<br />
– Fall 1) b i � E 1 (i = 1, ..., b – r)<br />
� �i � gi( φ2, δ)<br />
– Fall 2) b i � E 2 (i = b – r + 1, ..., b)<br />
�h( φ , δ)<br />
�0<br />
i �b�r � Bestimme die MNA-Beiträge<br />
des Zweigs bi in allgemeiner<br />
Form.<br />
Fall 1<br />
2<br />
T<br />
�A�� 2φ2 A1g( φ2, A v)<br />
� ��0<br />
Fall 2<br />
T<br />
� h( φ2, A v)<br />
�<br />
v p<br />
Φ i<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Δ i<br />
v q<br />
Φ i<br />
b i<br />
b b<br />
b 1<br />
Φ 1<br />
b j ≠ i<br />
Δ 1<br />
Δ b<br />
Φ b<br />
127<br />
Φ j ≠ i<br />
Δ j ≠ i<br />
128<br />
64
MNA-Beiträge eines Zweigs: Fall 1<br />
� Betrachte die Beiträge des Zweigs b i zu A 1 und g:<br />
p � �1<br />
� � �<br />
T � � � T �<br />
Agφ 1 ( 2, A v) �<br />
� �<br />
�<br />
�<br />
gi<br />
( φ2, A v)<br />
�<br />
q � � � � �<br />
� 1 � � �<br />
� �<br />
� T �<br />
p<br />
�<br />
�gi<br />
( φ2, A v)<br />
�<br />
� � �<br />
� T �<br />
q ��gi( φ2, A v)<br />
�<br />
� �<br />
� �<br />
i<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
MNA-Beiträge eines Zweigs: Fall 2<br />
� Betrachte die Beiträge des Zweigs b i zu A 2 und h:<br />
A φ<br />
2 2<br />
i – b + r<br />
� � i – b + r<br />
� �<br />
� � � �<br />
p<br />
�<br />
�1 �<br />
� � p<br />
�<br />
��i<br />
�<br />
� �<br />
� �<br />
� � � � � �<br />
� �<br />
� i �<br />
� � � �<br />
q � �1 � � � q ���i� � � � �<br />
� � � �<br />
� �<br />
T � T �<br />
h( φ2, A v) �<br />
�<br />
hi<br />
�b�r( φ2, A v)<br />
�<br />
� �<br />
� �<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
129<br />
130<br />
65
Beispiel: Modifizierte Knotenanaly<strong>se</strong> (1)<br />
� Gegeben <strong>se</strong>i das abgebildete nichtlineare, dynamische elektrische<br />
Netzwerk.<br />
U 0(t)<br />
R B<br />
i B<br />
R E<br />
C E<br />
β i B<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
R C<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Beispiel: Modifizierte Knotenanaly<strong>se</strong> (2)<br />
� Elementebeziehung <strong>der</strong> unabhängigen Spannungsquelle<br />
(nicht auflösbar nach dem Zweigstrom i)<br />
i<br />
u = U 0<br />
0�i�u�U�u�U�0 0 0<br />
� Elementebeziehung des linearen elektrischen Wi<strong>der</strong>stan<strong>ds</strong><br />
(auflösbar nach dem Zweigstrom i, sofern R ≠ 0)<br />
R<br />
i<br />
u<br />
1<br />
R � i � u � 0 � � i � u � 0; R � 0<br />
R<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
U B<br />
131<br />
132<br />
66
Beispiel: Modifizierte Knotenanaly<strong>se</strong> (3)<br />
� Elementebeziehung <strong>der</strong> linearen Kapazität<br />
(auflösbar nach dem Zweigstrom i)<br />
C<br />
i<br />
du<br />
�i � C� � 0<br />
dt<br />
� Elementebeziehung <strong>der</strong> linearen stromgesteuerten Stromquelle<br />
(engl. current-controlled current source, CCCS)<br />
(auflösbar nach dem Zweigstrom i 2)<br />
i 1<br />
u<br />
i 2 = β i 1<br />
�i � � �i �<br />
2 1 0<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Beispiel: Modifizierte Knotenanaly<strong>se</strong> (4)<br />
� Elementebeziehung <strong>der</strong> Diode<br />
(auflösbar nach dem Zweigstrom i)<br />
D<br />
i<br />
u<br />
uV / t � �<br />
�i � I e �1 � 0<br />
mit I S: Sperrsättigungsstrom (engl. rever<strong>se</strong>-bias saturation current)<br />
V t: Temperaturspannung (engl. thermal voltage)<br />
S<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
133<br />
134<br />
67
Beispiel: Modifizierte Knotenanaly<strong>se</strong> (5)<br />
� Netzwerkgraph und Partitionierung von Zweigmenge,<br />
Flussgrößenvektor und Knoteninzidenzmatrix<br />
v 1<br />
b 1<br />
b 6<br />
b 7<br />
b 2<br />
v 2<br />
v 3<br />
v 0<br />
v 4<br />
b 4<br />
b 3<br />
b � 8, n � 6, r � 3<br />
b 5<br />
b 8<br />
v 5<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Beispiel: Modifizierte Knotenanaly<strong>se</strong> (6)<br />
� , , , 4,<br />
5�<br />
� , , �<br />
E � b b b b b<br />
1 1 2 3<br />
E � b b b<br />
φ<br />
φ<br />
2 6 7<br />
�<br />
�<br />
8<br />
�i , i , i , i , i �<br />
1 1 2<br />
2 6<br />
�i , i , i �<br />
7<br />
3<br />
8<br />
4 5<br />
� 1 0 0 0 0 1 0 0�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
1 0 0 0 0 0 1 0<br />
�<br />
A � � 0 1 1 �1<br />
0 0 �1<br />
0�<br />
� �<br />
� 0 0 0 1 1 0 0 0�<br />
�<br />
� 0 0 0 0 �1<br />
0 0 1�<br />
�<br />
A A<br />
� Ausdrücken des Differenzgrößenvektors durch Knotenpotentiale<br />
v 1<br />
b 1<br />
b 6<br />
b 7<br />
b 2<br />
v 2<br />
v 3<br />
v 0<br />
v 4<br />
b 4<br />
b 3<br />
b 5<br />
v 5<br />
δ �<br />
v �<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
1<br />
T<br />
T<br />
2<br />
135<br />
�u , u , u , u , u , u , u , u �<br />
1 2 3 4 5 6 7 8<br />
�v , v , v , v , v �<br />
1 2 3 4 5<br />
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v<br />
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1<br />
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8<br />
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v2<br />
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4 v5<br />
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0 0 �v � �<br />
2 v3<br />
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��<br />
T<br />
136<br />
T<br />
68
Beispiel: Modifizierte Knotenanaly<strong>se</strong> (7)<br />
� Elementebeziehungen <strong>der</strong> Partition 1, Er<strong>se</strong>tzen <strong>der</strong><br />
Zweigspannungen durch Knotenpotentialdifferenzen<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
� � �<br />
1 1<br />
� u R 1 �<br />
� v1 v �<br />
B RB<br />
2<br />
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� �<br />
1 1<br />
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3<br />
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T � �<br />
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A v�<br />
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3 �<br />
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�<br />
i7<br />
�<br />
� 1 � � 1 � � ��<br />
�<br />
u RC 5 � �<br />
v RC<br />
4 v5<br />
�<br />
Beispiel: Modifizierte Knotenanaly<strong>se</strong> (8)<br />
� Elementebeziehungen <strong>der</strong> Partition 2, Er<strong>se</strong>tzen <strong>der</strong><br />
Zweigspannungen durch Knotenpotentialdifferenzen<br />
� u6 �U0<br />
�<br />
� �<br />
u7/ Vt<br />
h�φ 2, δ�<br />
� ��i7 � IS�e �1� ��0<br />
� �<br />
� u8�UB �<br />
� v1�U0 �<br />
� �<br />
T<br />
( v2�v3)/ Vt<br />
� h�φ2, A v�<br />
� ��i7 � IS �e �1� ��0<br />
� �<br />
� v5<br />
�U<br />
B �<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
137<br />
138<br />
69
Beispiel: Modifizierte Knotenanaly<strong>se</strong> (9)<br />
� Elementwei<strong>se</strong> Aufstellen <strong>der</strong> MNA-Gleichungen<br />
1. R B<br />
2. R E<br />
3. C E<br />
4. CCCS<br />
5. R C<br />
6. U 0<br />
7. Diode<br />
8. U B<br />
�v v �<br />
1 � � 1� 2 �i<br />
�<br />
RB<br />
6 �0 � �<br />
�<br />
� �<br />
� 1 � �v � � �<br />
1 v2<br />
�i<br />
RB<br />
7 � �<br />
� �<br />
0<br />
� �<br />
� 1 � v � � � �<br />
3 C � � �<br />
E Ev3i7i<br />
R<br />
7<br />
� � 0<br />
� �<br />
� 1 �� i � � � � �<br />
7 v 4 v<br />
R<br />
� �<br />
� C<br />
5 � 0<br />
� � �<br />
� 1 � �v � � � �<br />
4 v5<br />
i8<br />
� �<br />
� RC<br />
� 0<br />
� �<br />
� �<br />
�<br />
� �<br />
� v1 U0<br />
� 0<br />
� �<br />
� �<br />
( v2�v3) / Vt<br />
� �<br />
� �<br />
� i7<br />
IS�e �1�<br />
�<br />
�<br />
0<br />
�<br />
� �<br />
� �<br />
� v5<br />
�U<br />
B �<br />
� �<br />
�0� Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Modifizierte Knotenanaly<strong>se</strong> (MNA): Zusammenfassung<br />
� Die modifizierte Knotenanaly<strong>se</strong> ist in Bezug auf die zulässigen<br />
Formen von Elementebeziehungen ebenso allgemeingültig wie das<br />
(2b × 2b)-Spar<strong>se</strong> Tableau.<br />
� Die MNA liefert aber ein we<strong>se</strong>ntlich kompakteres System von<br />
n – 1+ r Gleichungen in n – 1 + r Variablen v und φ 2.<br />
� Die Aufstellung von MNA-Gleichungen kann elementewei<strong>se</strong> aus<br />
einer Netzlistenbeschreibung eines Systems erfolgen. Eine<br />
Aufstellung von Knoten- und Schleifeninzidenzmatrizen ist nicht<br />
erfor<strong>der</strong>lich.<br />
� Die MNA ist das in Netzwerk-Simulationsprogrammen am häufigsten<br />
einge<strong>se</strong>tzte Verfahren zur Gleichungsaufstellung.<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
139<br />
140<br />
70
Modellierung elektronischer Systeme<br />
� Pha<strong>se</strong>-Locked Loop (PLL)<br />
� Analog/Digital-Wandler<br />
� Top-Down- und Bottom-Up-Modellierung<br />
Pha<strong>se</strong>nregelschleife (PLL)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
� Eine PLL (Pha<strong>se</strong>-Locked Loop) ist ein nichtlineares elektronisches<br />
Regelungssystem, welches das Ausgangssignal eines gesteuerten<br />
Oszillators in Frequenz und Pha<strong>se</strong>nlage mit einem periodischen<br />
Eingangssignal synchronisiert.<br />
-0.5<br />
1<br />
0.5<br />
-1<br />
-0.5<br />
1<br />
0.5<br />
-1<br />
2.5 5 7.5 10 12.5 15 17.5<br />
Eingangssignal<br />
2 4 6 8 10 12<br />
PLL<br />
PLL<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
0.5<br />
-0.5<br />
1<br />
-1<br />
2.5 5 7.5 10 12.5 15 17.5<br />
mit Eingangssignal<br />
synchronisiertes<br />
Ausgangssignal (blau)<br />
0.5<br />
-0.5<br />
1<br />
-1<br />
2 4 6 8 10 12<br />
141<br />
142<br />
71
Typen und Anwendungen von PLL-Systemen<br />
� Typen u.a.<br />
– Lineare (analoge) PLL<br />
(LPLL, APLL)<br />
– Digitale PLL (DPLL)<br />
– So<strong>ft</strong>ware-PLL (SPLL)<br />
� Anwendungen u.a.<br />
– Frequenz- und Pha<strong>se</strong>nmodulation/-demodulation in Rundfunk- und<br />
Datenkommunikationssystemen (FM-Radio, WLAN, ...)<br />
– Entstörung von frequenz- und pha<strong>se</strong>nmodulierten Signalen<br />
(Entrauschen, Kompensation von kurzzeitigem Signalverlust, ...)<br />
– Frequenzsynthe<strong>se</strong> (FM-Radio, Mobilfunk, WLAN, ...)<br />
– Takt/Daten-Rückgewinnung in Datenkommunikations- und<br />
Speichersystemen (Festplatten, DRAM, ...)<br />
Prinzipieller Aufbau einer PLL<br />
Referenzfrequenz<br />
f ref<br />
f out/N<br />
FM-Empfänger<br />
Quarz-<br />
Oszillator<br />
HF-<br />
Verstärker<br />
PLL<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
X<br />
Audioverstärker<br />
IF-<br />
Verstärker<br />
PD F(s) VCO<br />
Pha<strong>se</strong>ndifferenzdetektor<br />
Schleifenfilter Spannungsgesteuerter<br />
Oszillator<br />
÷N<br />
Frequenzteiler<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
PLL-<br />
Demodulator<br />
143<br />
Modulationsspannung v m<br />
Ausgangsfrequenz<br />
f out<br />
144<br />
72
Komponenten einer PLL: Pha<strong>se</strong>ndifferenzdetektor<br />
Referenzfrequenz<br />
f ref<br />
f out/N<br />
PD F(s) VCO<br />
Pha<strong>se</strong>ndifferenzdetektor<br />
Schleifenfilter Spannungsgesteuerter<br />
Oszillator<br />
÷N<br />
Frequenzteiler<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Komponenten einer PLL: Pha<strong>se</strong>ndifferenzdetektor<br />
� Der Pha<strong>se</strong>ndifferenzdetektor liefert ein zur Differenz <strong>der</strong><br />
Pha<strong>se</strong>nlagen <strong>der</strong> Eingangssignale Δθ proportionales<br />
Ausgangssignal v p.<br />
-0.5<br />
1<br />
0.5<br />
-1<br />
0.5 1 1.5 2<br />
Δθ<br />
-0.5<br />
1<br />
0.5<br />
-1<br />
0.5 1 1.5 2<br />
-1 -0.5 0.5 1<br />
-0.5<br />
1<br />
0.5<br />
-1<br />
v p<br />
~K P<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Modulationsspannung v m<br />
0.5<br />
-0.5<br />
1<br />
-1<br />
v p = K P Δθ<br />
Δθ<br />
Ausgangsfrequenz<br />
f out<br />
145<br />
0.5 1 1.5 2<br />
146<br />
73
Komponenten einer PLL: Gesteuerter Oszillator<br />
Referenzfrequenz<br />
f ref<br />
f out/N<br />
PD F(s) VCO<br />
Pha<strong>se</strong>ndifferenzdetektor<br />
Schleifenfilter Spannungsgesteuerter<br />
Oszillator<br />
÷N<br />
Frequenzteiler<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Komponenten einer PLL: Gesteuerter Oszillator<br />
Modulationsspannung v m<br />
Ausgangsfrequenz<br />
f out<br />
� Der gesteuerte Oszillator (VCO, voltage-controlled oscillator) erzeugt<br />
ein periodisches Ausgangssignal v o(t) mit einer Frequenz ω, <strong>der</strong>en<br />
Differenz Δω zur Freilauffrequenz ω 0 proportional zu <strong>se</strong>iner<br />
Steuerspannung v m(t) ist.<br />
-1 -0.5 0.5 1<br />
-0.5<br />
Δω<br />
1<br />
0.5<br />
-1<br />
~K F<br />
Δω = K F v m<br />
v m<br />
0.5<br />
-0.5<br />
-1<br />
-1.5<br />
1<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
2 4 6 8<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
147<br />
1.5 v m<br />
ω = ω 0 + K F v m<br />
v o<br />
t<br />
148<br />
74
Komponenten einer PLL: Frequenzteiler<br />
Referenzfrequenz<br />
f ref<br />
f out/N<br />
PD F(s) VCO<br />
Pha<strong>se</strong>ndifferenzdetektor<br />
Schleifenfilter Spannungsgesteuerter<br />
Oszillator<br />
÷N<br />
Frequenzteiler<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Komponenten einer PLL: Frequenzteiler<br />
Modulationsspannung v m<br />
Ausgangsfrequenz<br />
f out<br />
� Der Frequenzteiler erzeugt ein mit <strong>der</strong> Oszillatorfrequenz<br />
synchrones periodisches Ausgangssignal, des<strong>se</strong>n Frequenz um den<br />
Faktor N geringer ist als die Oszillatorfrequenz.<br />
� Frequenzteiler können mit Hilfe digitaler Zähler realisiert werden.<br />
� Der Frequenzteiler ist nur in PLL-Anwendungen zur<br />
Frequenzsynthe<strong>se</strong> erfor<strong>der</strong>lich, nicht bei Nachlauf-PLL (N = 1).<br />
-0.5<br />
1<br />
0.5<br />
-1<br />
Eingangssignal Ausgangssignal (N = 3)<br />
2 4 6 8 10 12<br />
-0.5<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
1<br />
0.5<br />
-1<br />
2 4 6 8 10 12<br />
149<br />
150<br />
75
Komponenten einer PLL: Schleifenfilter<br />
Referenzfrequenz<br />
f ref<br />
f out/N<br />
PD F(s) VCO<br />
Pha<strong>se</strong>ndifferenzdetektor<br />
Schleifenfilter Spannungsgesteuerter<br />
Oszillator<br />
÷N<br />
Frequenzteiler<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Komponenten einer PLL: Schleifenfilter<br />
Modulationsspannung v m<br />
Ausgangsfrequenz<br />
f out<br />
� Der Schleifenfilter bestimmt das dynamische Verhalten einer PLL.<br />
– Stabilität <strong>der</strong> Regelschleife<br />
– Einschwingverhalten bei sprungha<strong>ft</strong>er Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Referenzfrequenz<br />
bzw. –pha<strong>se</strong><br />
– Unterdrückung unerwünschter Frequenzkomponenten (HF-Anteile im<br />
Ausgang des Pha<strong>se</strong>ndifferenzdetektors, Rauschen)<br />
� Die Ausgangsspannung des Schleifenfilters steuert die Frequenz<br />
des Oszillators.<br />
� Der Schleifenfilter hat typischerwei<strong>se</strong> Tiefpass-Eigenscha<strong>ft</strong>en mit<br />
einer Übertragungsfunktion F(s) <strong>der</strong> unten stehenden Form; die<br />
Wahl <strong>der</strong> Koeffizienten (Null o<strong>der</strong> von Null verschieden) bestimmt die<br />
Ordnung <strong>der</strong> PLL.<br />
2<br />
1�b1s�b2s<br />
F( s) � A0<br />
2<br />
1�as�as<br />
1 2<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
151<br />
152<br />
76
Analoge Nachlauf-PLL (APLL)<br />
Referenzfrequenz<br />
und -pha<strong>se</strong><br />
ω ref<br />
θ ref<br />
PD F(s) VCO<br />
Pha<strong>se</strong>ndifferenzdetektor<br />
Aufbau und Analy<strong>se</strong> <strong>der</strong> APLL<br />
Schleifenfilter Spannungsgesteuerter<br />
Oszillator<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Modulationsspannung vm Ausgangsfrequenz<br />
� Realisierung und Modellierung des Pha<strong>se</strong>ndifferenzdetektors<br />
� Modellierung des VCO<br />
� Bestimmung <strong>der</strong> Übertragungsfunktion <strong>der</strong> APLL im eingerasteten<br />
Zustand (locked state)<br />
� Realisierung des Schleifenfilters<br />
� Ermittlung des zeitlichen Verhaltens <strong>der</strong> APLL im eingerasteten<br />
Zustand für verschiedene Filterordnungen<br />
– Wie reagiert die PLL auf sprungha<strong>ft</strong>e Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />
Referenzfrequenz?<br />
� Ermittlung von Kenngrößen <strong>der</strong> PLL per Simulation (VHDL-AMS)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Q: wikipedia<br />
und -pha<strong>se</strong><br />
ω out<br />
θ out<br />
153<br />
154<br />
77
Realisierung des analoger Pha<strong>se</strong>ndifferenzdetektors<br />
� Ein analoger Pha<strong>se</strong>ndifferenzdetektor kann durch einen<br />
Multiplizierer (Mischer) realisiert werden.<br />
� Die Pha<strong>se</strong>ndifferenz ergibt sich aus dem Gleichspannungsanteil des<br />
Mischprodukts (Filterung kann im Schleifenfilter erfolgen).<br />
0.5<br />
-0.5<br />
1<br />
-1<br />
2.5 5 7.5 10 12.5 15 17.5<br />
v 1(t)<br />
v 2(t)<br />
× 2.5<br />
P � M 1 2<br />
v P(t)<br />
v ( t) K v ( t) v ( t)<br />
� K M: Verstärkungsfaktor des Mischers (engl. mixer gain), [K M] = 1/V<br />
-0.2<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Modellierung des Pha<strong>se</strong>ndifferenzdetektors<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
5 7.5 10 12.5 15 17.5<br />
� Gegeben <strong>se</strong>ien zwei sinusförmige Signale v 1(t) = v ref(t)<br />
(Referenzsignal) und v 2(t) = v osc(t) (Ausgangssignal des VCO).<br />
�� � �<br />
�� � �<br />
v ( t) � A cos t � ( t)<br />
1 1 1 1<br />
v ( t) � A sin t � ( t)<br />
2 2 2 2<br />
� Befindet sich die PLL im eingerasteten (d.h. synchronisierten)<br />
Zustand (engl. locked state), so gilt:<br />
� ���� 1 2<br />
��( t) � � ( t) ��<br />
( t)<br />
2 1<br />
-0.5<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
1<br />
0.5<br />
-1<br />
Gleiche Frequenz<br />
2.5 5 7.5 10 12.5 15 17.5<br />
Pha<strong>se</strong>nabweichung zwischen<br />
Eingangs- und Ausgangssignal<br />
155<br />
156<br />
78
Modellierung des Pha<strong>se</strong>ndifferenzdetektors<br />
� Das Mischprodukt von v 1(t) und v 2(t) ergibt<br />
� Unter Verwendung <strong>der</strong> trigonometrischen Beziehung<br />
ergibt sich<br />
�� � � �� � �<br />
v ( t) �v ( t) � A A cos t � ( t) sin t � ( t)<br />
1 2 1 2 1 2<br />
1<br />
cos x sin y � ��sin�x�y��sin�x�y�� 2<br />
�<br />
AA 1 2<br />
v1( t) �v 2( t) � ��sin�2 �t ��1( t) �� 2( t) � � sin ��1( t) ��<br />
2(<br />
t)<br />
��<br />
2<br />
�<br />
A1A2 A1A2 � sin ��� ( t) � � sin�2 �t ��1( t) ��<br />
2(<br />
t)<br />
�<br />
2 2<br />
HF-Anteil bei 2ω herausfiltern!<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Modellierung des Pha<strong>se</strong>ndifferenzdetektors<br />
� Der HF-Anteil des Mischprodukts bei 2ω kann durch Filterung<br />
eliminiert werden. Wir nehmen kleine Pha<strong>se</strong>ndifferenzen Δθ an.<br />
� Die Transformation in den Frequenzbereich (Laplace) ergibt<br />
mit<br />
AA 1 2<br />
v p( t) � KMv1( t) v2( t) � KM sin � ( t)<br />
2<br />
AA 1 2 �KM��() t<br />
2<br />
V ( s) � K ��(<br />
s)<br />
p P<br />
K K<br />
AA<br />
2<br />
1 2<br />
P � M<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
� � �<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
ΔΘ(s) Vp(s) KP Laplace-Ersatzschaltbild<br />
157<br />
158<br />
79
Modellierung des spannungsgesteuerten Oszillators<br />
� Funktion des spannungsgesteuerten Oszillators<br />
� For<strong>der</strong>ung nach realistischem Verhalten: vosc(t) stetig auch bei<br />
sprungha<strong>ft</strong>er Än<strong>der</strong>ung von vm(t) � stetiges Argument φ(t) des<br />
Sinus!<br />
v ( t) � Asin �( t) : � Asin � t ��(<br />
v ( t))<br />
� Instantane Kreisfrequenz ω(t)<br />
vm(t) VCO<br />
vosc(t) sinusförmig mit<br />
ω(t) = ω0 + KF vm (t)<br />
� �<br />
osc 0 m<br />
�( t) � �( t) � � � ��( t) � � ��<br />
( t)<br />
0 0<br />
� ��( t) � �(<br />
t) � K v ( t)<br />
F m<br />
���Kv() t<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
0<br />
F m<br />
Modellierung des spannungsgesteuerten Oszillators<br />
� Wird das Übertragungsverhalten des VCO von einer Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Steuerspannung v m(t) zur Pha<strong>se</strong>nän<strong>der</strong>ung θ(t) betrachtet, so kann<br />
<strong>der</strong> VCO als Integrator ange<strong>se</strong>hen werden.<br />
t<br />
�( t) K v ( t) �( t) K v ( � ) d�<br />
� F m � � F � m<br />
0<br />
1<br />
�( s) �KF<br />
Vm( s)<br />
s<br />
V m(s)<br />
K F<br />
Laplace-Ersatzschaltbild<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
1<br />
s<br />
Θ(s)<br />
159<br />
160<br />
80
Bestimmung <strong>der</strong> Übertragungsfunktion <strong>der</strong> APLL<br />
� Laplace-Ersatzschaltbild für den eingerasteten Zustand<br />
Pha<strong>se</strong>ndifferenzdetektor<br />
ΔΩ<br />
1 Θref(s) ΔΘ(s) Vp(s) ref(s) + KP F(s)<br />
s<br />
–<br />
Θ osc(s)<br />
VCO<br />
��<br />
� Bestimme die Übertragungsfunktion Hs ( ) �<br />
��<br />
1<br />
s<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
osc<br />
ref<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Schleifenfilter<br />
ΔΩ osc(s)<br />
Bestimmung <strong>der</strong> Übertragungsfunktion <strong>der</strong> APLL<br />
� Gleichungssystem<br />
1<br />
�ref ( s) � ��ref<br />
( s)<br />
s<br />
��( s) � � ( s) � � ( s)<br />
ref osc<br />
V ( s) � K ��(<br />
s)<br />
p p<br />
� Gleichungssystem in Matrixform<br />
� 1 0 0 0 0 0�<br />
� �ref<br />
( s) � ���ref ( s) s�<br />
��110001� � ��( s)<br />
� � 0 �<br />
�0�K1000� � V � � �<br />
p(<br />
s)<br />
P<br />
� ���<br />
�<br />
0<br />
�<br />
0 0 �F( s) 1 0 0 � �<br />
� � � Vm( s)<br />
� 0<br />
0 0 0 �K 1 0 ��<br />
� �<br />
F � � � ( ) � 0<br />
osc s<br />
�<br />
� �<br />
�00001/ s 1� �<br />
� � ( ) �<br />
� � 0<br />
osc s<br />
�<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
K F<br />
V ( s) � F( s) V ( s)<br />
m p<br />
�� ( s) � K V ( s)<br />
osc F m<br />
1<br />
�osc( s) � ��osc(<br />
s)<br />
s<br />
V m(s)<br />
161<br />
162<br />
81
Bestimmung <strong>der</strong> Übertragungsfunktion <strong>der</strong> APLL<br />
� Übertragungsfunktion <strong>der</strong> PLL<br />
��osc(<br />
s) KPKFF( s)<br />
Hs ( ) � �<br />
�� ( s) s � K K F( s)<br />
ref P F<br />
� H(s) beschreibt die Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Ausgangsfrequenz infolge einer<br />
Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Referenzfrequenz.<br />
� Das dynamische Verhalten <strong>der</strong> PLL hängt von <strong>der</strong><br />
Übertragungsfunktion des Schleifenfilters F(s) ab.<br />
– Ein Filter 0. Ordnung (konstante Verstärkung) ergibt eine<br />
PLL-Übertragungsfunktion 1. Ordnung (� PLL 1. Ordnung)<br />
– Ein Tiefpassfilter 1. Ordnung ergibt eine<br />
PLL-Übertragungsfunktion 2. Ordnung (� PLL 2. Ordnung)<br />
Realisierung des Schleifenfilters<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
� Filter 0. Ordnung = konstante Verstärkung A 0 � PLL 1. Ordnung<br />
Magnit<br />
ude<br />
1.0 E1<br />
5.0 E0<br />
2.0 E0<br />
1.0 E0<br />
5.0 E 1<br />
2.0 E 1<br />
F( s) � A0<br />
F(s)/A 0<br />
1.0 E 1<br />
1.0 E 3 1.0 E 2 1.0 E 1<br />
Frequency<br />
1.0 E0 1.0 E1<br />
KPKFA0 � ��osc( s) � ��ref<br />
( s)<br />
s � K K A<br />
Magnit<br />
ude<br />
1.0 E1<br />
5.0 E0<br />
2.0 E0<br />
1.0 E0<br />
5.0 E 1<br />
2.0 E 1<br />
P F<br />
H(s)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
0<br />
� � KPKFA0 1.0 E 1<br />
1.0 E 3 1.0 E 2 1.0 E 1<br />
Frequency<br />
1.0 E0 1.0 E1<br />
163<br />
164<br />
82
Realisierung des Schleifenfilters<br />
� Tiefpassfilter 1. Ordnung � PLL 2. Ordnung<br />
Magnit<br />
ude<br />
A0<br />
Fs ( ) �<br />
1�<br />
sT<br />
1.0 E1<br />
5.0 E0<br />
2.0 E0<br />
1.0 E0<br />
5.0 E 1<br />
2.0 E 1<br />
F(s)/A 0<br />
1.0 E 1<br />
1.0 E 3 1.0 E 2 1.0 E 1<br />
Frequency<br />
1.0 E0 1.0 E1<br />
KPKFA0 � ��osc( s) � T ��ref<br />
( s)<br />
2 1 KPKFA0 s � s�<br />
T T<br />
Magnit<br />
ude<br />
1.0 E1<br />
5.0 E0<br />
1.0 E0<br />
5.0 E 1<br />
2.0 E 1<br />
H(s)<br />
� � 2.0 E0<br />
1<br />
T T<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
1.0 E 1<br />
1.0 E 3 1.0 E 2 1.0 E 1<br />
Frequency<br />
1.0 E0 1.0 E1<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Bestimmung des Verhaltens <strong>der</strong> APLL im Zeitbereich<br />
� Wie reagiert eine PLL 1. Ordnung auf eine sprungha<strong>ft</strong>e Än<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Referenzfrequenz ωref? �� � �<br />
�� � 1<br />
ref ( t) ( t) ref ( s)<br />
s<br />
KPKFA0 KPLL<br />
1<br />
��osc( s) � ��ref ( s)<br />
� �<br />
s �KKAs�Ks P F 0<br />
PLL<br />
�1<br />
1<br />
� � ; mit KPLL : � KPK F A<br />
s � K s<br />
PLL<br />
�KPLLt<br />
� �<br />
�� ( t) � 1 � e �(<br />
t)<br />
osc<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
0<br />
165<br />
166<br />
83
Bestimmung des Verhaltens <strong>der</strong> APLL im Zeitbereich<br />
� Sprungantwort <strong>der</strong> APLL 1. Ordnung<br />
�KPLLt<br />
� �<br />
�� ( t) � 1 � e �(<br />
t)<br />
osc<br />
� Die Ausgangsfrequenz einer APLL<br />
1. Ordnung folgt einer Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Referenzfrequenz mit dem zeitlichen<br />
Verlauf einer abklingenden<br />
Exponentialfunktion.<br />
� Die Konstante K PLL wird als<br />
Schleifenbandbreite bezeichnet.<br />
-0.5<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
0.5<br />
v ref(t)<br />
1<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
1<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
1<br />
-1<br />
t<br />
2 4 6 8 10<br />
Δω ref (t)<br />
t<br />
2 4 6 8 10<br />
Δω osc (t)<br />
� � 1<br />
K<br />
PLL<br />
t<br />
2 4 6 8 10<br />
Bestimmung des Verhaltens <strong>der</strong> APLL im Zeitbereich<br />
� Wie reagiert eine PLL 2. Ordnung auf eine sprungha<strong>ft</strong>e Än<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Referenzfrequenz ω ref?<br />
KPKFA0 KPLL / T 1<br />
��osc ( s) � T ��ref ( s)<br />
� �<br />
2<br />
2 1 KPKFA0 s �s/ T �K/<br />
� �<br />
PLL T s<br />
s s<br />
T T<br />
s�1/ T 1<br />
� � � ; mit K : �<br />
2<br />
PLL KPK F A0<br />
s �s/ T �K/<br />
T s<br />
PLL<br />
� Vergleiche Nenner mit charakteristischem Polynom eines<br />
Schwingsystems 2. Ordnung mit D = Dämpfungskonstante,<br />
ωn = Eigenfrequenz <strong>der</strong> ungedämp<strong>ft</strong>en Schwingung:<br />
2 2<br />
s � 2 D�ns � �n � D �<br />
2<br />
1<br />
K<br />
,<br />
T<br />
�n<br />
�<br />
K<br />
T<br />
PLL<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
PLL<br />
167<br />
168<br />
84
Bestimmung des Verhaltens <strong>der</strong> APLL im Zeitbereich<br />
� Für D < 1 lautet die korrespondierende Zeitbereichslösung für das<br />
Schwingsystem<br />
� Entsprechend lautet die allgemeine Lösung für die Antwort <strong>der</strong> APLL<br />
2. Ordnung im Zeitbereich<br />
mit<br />
� � � � � � � � � � � 2<br />
1<br />
KPLL<br />
Ci , D , n , D n, d n 1 D<br />
2 K T T<br />
PLL<br />
2 2<br />
��n � ��n �<br />
x( t) � e � Acos 1� D t � B sin 1�<br />
D t<br />
�� ��<br />
�D�nt � �<br />
��t<br />
� � 1 2 ��<br />
�� ( t) � 1� e � C cos� t �C<br />
sin � t �(<br />
t)<br />
osc d d<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Bestimmung des Verhaltens <strong>der</strong> APLL im Zeitbereich<br />
� Sprungantwort <strong>der</strong> APLL 2. Ordnung<br />
��t<br />
� � 1 2 ��<br />
�� ( t) � 1� e � C cos� t �C<br />
sin � t �(<br />
t)<br />
osc n n<br />
� Die Ausgangsfrequenz einer APLL<br />
2. Ordnung folgt einer Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Referenzfrequenz mit dem zeitlichen<br />
Verlauf einer gedämp<strong>ft</strong>en<br />
sinusförmigen Schwingung<br />
� Eine PLL 2. Ordnung bietet mehr<br />
Freiheitsgrade beim Entwurf des<br />
Regelverhaltens als eine PLL<br />
1. Ordnung (u.a. wichtig für Stabilität)<br />
v 1<br />
ref(t)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
0.5<br />
-0.5<br />
1<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
1.2<br />
1<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
-1<br />
169<br />
t<br />
2 4 6 8 10<br />
Δω ref (t)<br />
t<br />
2 4 6 8 10<br />
Δω osc (t)<br />
t<br />
2 4 6 8 10<br />
170<br />
85
Weitere Kenngrößen <strong>der</strong> PLL<br />
� Fangbereich (engl. lock-in range, lock range, auch: capture range):<br />
Bereich ω 0±Δω L um die Freilauffrequenz ω 0, in dem sich eine nicht<br />
eingerastete PLL innerhalb von einer Periode <strong>der</strong> Eigenfrequenz ω d<br />
auf eine Referenzfrequenz ω ref � [ω 0-Δω L, ω 0+Δω L] synchronisiert.<br />
� Ausrastbereich (engl. pull-out range): Frequenzbereich ω 0±Δω PO, in<br />
dem eine eingerastete PLL einem Frequenzsprung Δω ref innerhalb<br />
von einer Periode <strong>der</strong> Eigenfrequenz ω d folgen kann.<br />
� Ziehbereich (engl. pull-in range): Frequenzbereich ω 0±Δω P, in dem<br />
eine PLL aus dem nicht eingerasteten Zustand immer einrastet (ggf.<br />
langsamer Prozess über mehrere Perioden von ω d).<br />
� Haltebereich (engl. hold-in range, hold range): Frequenzbereich<br />
ω 0±Δω H, in dem eine eingerastete PLL auf eine Referenzfrequenz<br />
ω ref synchronisiert bleibt (statischer Fall) bzw. einer langsamen<br />
Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Referenzfrequenz folgen kann.<br />
Weitere Kenngrößen <strong>der</strong> PLL<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
� Es gilt Fangbereich < Ausrastbereich < Ziehbereich < Haltebereich<br />
-Δω H<br />
-Δω P<br />
-Δω PO<br />
-Δω L<br />
ω 0<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
+Δω L<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
171<br />
+Δω PO +Δω P +Δω H<br />
Q: wikipedia<br />
172<br />
86
Simulation von Zieh- und Haltebereich<br />
� Anregung <strong>der</strong> PLL mit hinreichend großer, langsamer, linearer<br />
Aufwärts- und Abwärtsvariation <strong>der</strong> Referenzfrequenz um ω 0.<br />
� Bestimmung <strong>der</strong> Frequenzen, bei denen die PLL<br />
– aus dem unsynchronisierten Zustand einrastet,<br />
– aus dem eingerasteten Zustand heraus die Synchronisation verliert.<br />
f 0<br />
PLL<br />
Eingangsfrequenz f ref(t) Oszillatorfrequenz f osc(t)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Testbench zur Simulation von Zieh- und Haltebereich<br />
� Erzeuge die Variation <strong>der</strong> Referenzfrequenz mit Hilfe eines VCO und<br />
einem dreieckförmigen Verlauf <strong>der</strong> Modulationsspannung.<br />
� Der Bereich <strong>der</strong> Modulationsspannung muss so gewählt werden,<br />
dass das resultierende Frequenzintervall des VCO den Haltebereich<br />
<strong>der</strong> PLL einschließt.<br />
Modulationsspannung v mod(t)<br />
VCO<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
PLL<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
173<br />
f osc(t)<br />
174<br />
87
Simulation von Zieh- und Haltebereich<br />
Ziehbereich<br />
(pull-in range)<br />
Haltebereich<br />
(hold range)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Demodulation von FM-Signalen mit einer APLL<br />
� Im eingerasteten Zustand erzeugt die PLL eine<br />
Modulationsspannung v m(t), die proportional zur Abweichung <strong>der</strong><br />
Referenzfrequenz von <strong>der</strong> Freilauffrequenz ist.<br />
� Das demodulierte FM-Signal kann daher unmittelbar durch Abgriff<br />
<strong>der</strong> Modulationsspannung gewonnen werden (ggf. noch<br />
Tiefpassfilterung zur Elimination verbleiben<strong>der</strong> HF-Anteile vom PD<br />
notwendig).<br />
FM-Signal<br />
ω ref(t)<br />
PD F(s) VCO<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
175<br />
Modulationsspannung v m(t)<br />
= demoduliertes FM-Signal<br />
176<br />
88
Testbench zur Simulation <strong>der</strong> FM-Demodulation<br />
� Erzeuge die Variation <strong>der</strong> Referenzfrequenz durch einen VCO mit<br />
einer zeitlich variierenden (z.B. sinusförmigen)<br />
Modulationsspannung.<br />
-0.5<br />
1<br />
0.5<br />
-1<br />
2.5 5 7.5 10 12.5 15 17.5<br />
Modulationsspannung<br />
� � �<br />
v ( t) � Asin 2 f t<br />
mod mod<br />
VCO<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
PLL<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Demodulation von FM-Signalen mit einer APLL<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
f osc(t)<br />
177<br />
Modulationsmuster<br />
des<br />
Eingangssignals <br />
Demoduliertes<br />
FM-Signal<br />
178<br />
89
Demodulation von PM-Signalen mit einer APLL<br />
� Pha<strong>se</strong> des VCO:<br />
�( t) ��0t�KF�vm( � ) d�<br />
� Demodulation durch Integration <strong>der</strong><br />
VCO-Modulationsspannung v m(t)<br />
PM-Signal<br />
ω ref(t)<br />
t<br />
0<br />
�()<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
t = PM-Signal (nicht-elektrisch!)<br />
∫<br />
v m(t) T i<br />
PD F(s) VCO<br />
Demodulation von PM-Signalen mit einer APLL<br />
demoduliertes<br />
PM-Signal<br />
(elektrisch)<br />
� Ein reiner Integrator würde durch einen DC-Off<strong>se</strong>t von v m(t) in die<br />
Sättigung getrieben werden, daher Verwendung eines Tiefpassfilters<br />
1. Ordnung mit einer Zeitkonstante T i, die über <strong>der</strong> Periodendauer T s<br />
eines Symbols liegt.<br />
� Für Frequenzen ω > 1/T i verhält sich <strong>der</strong> Tiefpass wie ein Integrator,<br />
DC-Off<strong>se</strong>ts werden jedoch nicht integriert.<br />
PM-Signal<br />
ω ref(t)<br />
1<br />
vm(t) 1� sTi<br />
PD F(s) VCO<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
179<br />
demoduliertes<br />
PM-Signal<br />
180<br />
90
Testbench zur Simulation <strong>der</strong> PM-Demodulation<br />
� Anwendungsszenario: Datenübertragung per n-PSK (pha<strong>se</strong>-shi<strong>ft</strong><br />
keying mit n Zuständen)<br />
� Erzeuge ein PSK-Testsignal mit Hilfe eines Symbolgenerators<br />
(Bitstromgenerator) und eines Quadraturmodulators (I/Q-Modulator).<br />
� Beschalte den Ausgang <strong>der</strong> PLL mit einem Tiefpass mit geeigneter<br />
Zeitkonstante.<br />
Symbolgenerator<br />
Erzeugt Bitstrom<br />
und codiert<br />
die<strong>se</strong>n in einem<br />
Signal φ in(t)<br />
φin(t) I/Q-<br />
Modulator<br />
f(φ, t)<br />
Moduliert Pha<strong>se</strong><br />
eines<br />
HF-Trägersignals<br />
mit φ in(t)<br />
PLL<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Quadraturmodulator (I/Q-Modulator)<br />
Detektiert<br />
Pha<strong>se</strong>nsprünge<br />
im HF-Signal<br />
v m(t)<br />
1<br />
1� sTi<br />
φ out(t)<br />
Rekonstruiert φ in(t)<br />
durch Integration<br />
<strong>der</strong> Modulationsspannung<br />
<strong>der</strong> PLL<br />
� Ein I/Q-Modulator erzeugt aus zwei orthogonalen Sinussignalen<br />
cos ωt (in-pha<strong>se</strong>) und sin ωt (quadrature) durch gewichtete<br />
Summation ein Sinussignal mit definierter Pha<strong>se</strong>nlage cos(ωt + φ).<br />
-0.5<br />
1<br />
0.5<br />
-1<br />
ω<br />
Q<br />
φ<br />
0.5 1 1.5 2<br />
I<br />
0.5<br />
-0.5<br />
-1<br />
I(t) cos φ<br />
1 I(t) = cos ωt<br />
+<br />
Q(t) sin φ<br />
0.5 1 1.5 2<br />
-0.5<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
0.5 1 1.5 2<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
1<br />
0.5<br />
-1<br />
Q(t) = sin ωt<br />
181<br />
cos(ωt + φ)<br />
182<br />
91
Blockschaltbild des Quadraturmodulators<br />
� Bestimmung <strong>der</strong> Gewichtungsfaktoren für I und Q<br />
ω<br />
Q<br />
� Blockschaltbild<br />
φ<br />
Symbolgenerator<br />
I<br />
I<br />
φ(t)<br />
Q<br />
�<br />
� !<br />
j<br />
j j0<br />
2 e � Ae � Be � cos� � j sin�<br />
� A � jB<br />
cos(ωt)<br />
sin(ωt)<br />
� A�cos �, B � sin�<br />
cos φ<br />
cos φ<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
+<br />
cos(ωt + φ)<br />
� Der Symbolgenerator erzeugt Folgen von definierten Pha<strong>se</strong>nlagen.<br />
� Konstellationsdiagramm (Beispiel) und zufällige Symbolfolge für<br />
4-PSK (2 Bit pro Symbol)<br />
180° = ´10´<br />
Q<br />
90° = ´01´<br />
φ<br />
270° = ´11´<br />
0° = ´00´<br />
I<br />
φ<br />
270<br />
180<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
90<br />
10 00 11 01 01 10 11 01 00 11 10 01 11 ....<br />
183<br />
2 4 6 8 10 12 14<br />
184<br />
92
Demodulation von PM-Signalen mit einer APLL<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Schaltungstechnische Realisierung <strong>der</strong> APLL-Blöcke<br />
� Schleifenfilter � passive o<strong>der</strong> aktive RC-Filterstruktur<br />
Eingangsbitmuster <br />
Modulationsspannung<br />
v m(t)<br />
Ausgang<br />
des<br />
Tiefpas<strong>se</strong>s<br />
(Integrator)<br />
� Pha<strong>se</strong>ndifferenzdetektor � analoger Vier-Quadranten-Multiplizierer<br />
(Gilbert-Zelle)<br />
� VCO<br />
– Beschreibung des nichtlinearen Verhaltens durch<br />
analytische Bottom-up-Modellierung<br />
– Beschreibung des nichtlinearen Verhaltens durch<br />
phänomenologische Abstraktion (Black-Box-Modellierung)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
185<br />
186<br />
93
Schleifenfilter<br />
� Realisierung durch passive o<strong>der</strong> aktive Filterstruktur<br />
� Beispiel: aktiver Tiefpass 1. Ordnung<br />
u 1<br />
i 1<br />
u 1<br />
i 1<br />
R 1<br />
F(s)<br />
C<br />
i 2<br />
u 2<br />
+<br />
–<br />
i 2<br />
R 2<br />
R 3<br />
u 2<br />
F( s) / A<br />
1.0 E1<br />
5.0 E0<br />
2.0 E0<br />
1.0 E0<br />
5.0 E 1<br />
2.0 E 1<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Magnit<br />
ude<br />
0<br />
1<br />
F( s) � A0<br />
1�<br />
sT<br />
1.0 E 1<br />
1.0 E 3 1.0 E 2 1.0 E 1<br />
Frequency<br />
1.0 E0 1.0 E1<br />
�T<br />
� R � 2 1<br />
Fs ( ) ��1� �<br />
� R3 �1�sR1C<br />
� A �T<br />
Analoger Vier-Quadranten-Multiplizierer: Gilbert-Zelle<br />
Q: Burns & Bond, 1997<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
0<br />
187<br />
Vorgehenswei<strong>se</strong>:<br />
Analytische<br />
Bottom-up-Modellierung<br />
vom Device-Modell zur<br />
Kennlinienbeschreibung<br />
188<br />
94
Funktionswei<strong>se</strong> <strong>der</strong> Gilbert-Zelle (1)<br />
� Analy<strong>se</strong> <strong>der</strong><br />
Funktionswei<strong>se</strong> des<br />
Grundbausteins <strong>der</strong><br />
Gilbert-Zelle:<br />
Differenzpaar (Q 1, Q 2)<br />
� Bestimme<br />
mit<br />
i � f ( I , v )<br />
C1 1 EE ID<br />
i � f ( I , v )<br />
C2 2 EE ID<br />
v �v�v ID I1 I 2<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Querschnitt durch Bipolartransistoren (NPN und LPNP)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Q: Burns & Bond, 1997<br />
189<br />
Q: Burns & Bond, 1997<br />
190<br />
95
Stromkomponenten im NPN-Transistor<br />
� Annahme: V BE > 0, V BC < 0<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Q: Burns & Bond, 1997<br />
Ersatzschaltbild des Bipolartransistors (Ebers-Moll-Modell)<br />
B<br />
E<br />
v BE<br />
B<br />
V BC<br />
I B<br />
V BE<br />
iE �RC i �FiE qvBE / kT<br />
qvBC / kT<br />
IE0�e �1�<br />
IC0�e �1�<br />
C<br />
E<br />
I C<br />
I E<br />
V CE<br />
i B<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
i C<br />
191<br />
C<br />
v BC<br />
IE0 �RIC0<br />
iE � � e � � e �<br />
1���1��� qvBE / kT<br />
qvBC / kT<br />
� 1��1� F R F R<br />
�FIE0<br />
IC0<br />
iC � e � � e<br />
�<br />
1���1��� qvBE / kT<br />
qvBC / kT<br />
� 1��1� F R F R<br />
B<br />
192<br />
96
NPN-Transistor im Vorwärts-Betrieb<br />
� v BE ≈ 0.7 V, v BC < 0, kT/q ≈ 26 mV (bei Raumtemperatur 300 K)<br />
I � � � � �<br />
E0 RIC0 qvBC / kT<br />
iE � � �e �1���e�1���ISEe 1���������� F R � 1 �<br />
1 F R � 1 �<br />
�:<br />
ISE<br />
� � � � �<br />
FIE0 IC0<br />
qvBC / kT<br />
iC � �e�1���e�1��I 1������� � SCe<br />
F R � 1 � 1 F R � 1 �<br />
�:<br />
ISC<br />
� Mit I S := I SE, α F ≈ 1,V T := kT/q,<br />
qvBE / kT qvBE / kT<br />
qvBE / kT qvBE / kT<br />
/<br />
i<br />
BE T<br />
iC � �iE � ISe � vBE �VT<br />
ln<br />
I<br />
v V C<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Funktionswei<strong>se</strong> <strong>der</strong> Gilbert-Zelle (2)<br />
� Schleife l1 �v � v � v � v � 0<br />
� v � v � v � v<br />
�:<br />
vID<br />
i i<br />
�VT ln �VT<br />
ln<br />
I I<br />
�i �<br />
C1 IS2<br />
� vID � VTln�<br />
� �<br />
�IS1 iC2<br />
�<br />
iC1<br />
� VT<br />
ln<br />
i<br />
iC1<br />
� �e<br />
i<br />
I1 BE1 BE 2 I 2<br />
I1 I 2 BE1 BE 2<br />
C2<br />
C1 C2<br />
S1 S2<br />
C2<br />
vID / VT<br />
l 1<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
S<br />
V BC < 0<br />
B<br />
I B<br />
V BE ≈ 0.7 V<br />
C<br />
E<br />
I C<br />
I E<br />
193<br />
Q: Burns & Bond, 1997<br />
194<br />
97
Funktionswei<strong>se</strong> <strong>der</strong> Gilbert-Zelle (3)<br />
� Knoten 1<br />
I � i � i �<br />
1 2 0<br />
EE E E<br />
� Vernachlässigung des<br />
Basisstroms<br />
i � �i , i � �i<br />
E1 C1 E 2 C2<br />
� I � i � i � 0<br />
EE C1 C2<br />
� i � I � i<br />
C1 EE C2<br />
�I�ie I<br />
�i� 1�<br />
e<br />
�VID<br />
/ VT<br />
EE C1<br />
C1 EE<br />
�V<br />
/ V<br />
ID T<br />
� Entsprechend ergibt sich i<br />
IEE<br />
� �<br />
� e<br />
C2 VID/ VT<br />
1<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Funktionswei<strong>se</strong> <strong>der</strong> Gilbert-Zelle (4)<br />
v C1<br />
Q: Burns & Bond, 1997<br />
v C2<br />
1<br />
Q: Burns & Bond, 1997<br />
� Kollektorströme<br />
iC iC1 �<br />
1�e ,<br />
iC<br />
iC2<br />
�<br />
1�e<br />
� Ausgangsspannung<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
195<br />
5 5<br />
�v1/ VT �v1/<br />
VT<br />
a b<br />
i i<br />
i � , i �<br />
1�e 1�e<br />
C6 C6<br />
C3 �v1/ VT C4<br />
�v1/<br />
VT<br />
b a<br />
I I<br />
i � , i �<br />
1�e 1�e<br />
EE EE<br />
C5 �v2/ VT C6<br />
�v2/<br />
VT<br />
v �v�v OD C1 C2<br />
c d<br />
� � � �<br />
� RC �� iC1 � iC3 � iC2 � iC4<br />
��<br />
196<br />
98
Funktionswei<strong>se</strong> <strong>der</strong> Gilbert-Zelle (5)<br />
� Ausgangsspannung<br />
� � � �<br />
vOD � RC �� iC1 � iC3 � iC 2 � iC<br />
4 ��<br />
�IEEIEEIEEIEE� � RC � � � � �<br />
�ca db cb da �<br />
IEERC � 1 1 � IEERC � 1 1 �<br />
� � � � � � �<br />
a �<br />
�c d � b �c d �<br />
IEERC � �v1/ VT 1� e<br />
� 1<br />
� �v2 / VT �1�e 1 �<br />
� �v2<br />
/ VT<br />
1�<br />
e �<br />
�<br />
IEERC � �v1/ VT 1� e<br />
� 1<br />
� �v2 / VT �1�e 1 �<br />
� �v2<br />
/ VT<br />
1�<br />
e �<br />
�<br />
� v � � 1 v � 2<br />
� vOD �IEERCtanh� � tanh� �<br />
� 2VT<br />
� � 2VT �<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Funktionswei<strong>se</strong> <strong>der</strong> Gilbert-Zelle (6)<br />
Q: Burns & Bond, 1997<br />
x 1 1<br />
tanh � �<br />
2 1�e 1�e<br />
� DC-Übertragungskennlinie<br />
� Für v 1, v 2
Funktionswei<strong>se</strong> <strong>der</strong> Gilbert-Zelle (7)<br />
� Das multiplizierende Verhalten zeigt sich am DC-Übertragungskennlinienfeld<br />
für kleine Eingangsspannungen v 1, v 2 < V T<br />
-0.2 -0.1 0.1 0.2<br />
-0.5<br />
1<br />
0.5<br />
-1<br />
v OD<br />
v 2<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
-0.02 -0.01 0.01 0.02<br />
-0.1<br />
-0.2<br />
-0.3<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
VCO (1): Current-starved Ring Oscillator<br />
� Funktionswei<strong>se</strong>: Ring aus 2n – 1 Invertern (n = 1, 2, ...)<br />
� Steuerung <strong>der</strong> Oszillatorfrequenz über Inverter-Querstrom I D<br />
v 1<br />
– kleine Steuerspannung � kleiner Querstrom � niedrige Frequenz<br />
0.3<br />
0.2<br />
0.1<br />
v OD<br />
– hohe Steuerspannung � hoher Querstrom � hohe Frequenz))<br />
I D<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
v 2<br />
v 1<br />
199<br />
Q: INSA Toulou<strong>se</strong><br />
200<br />
100
VCO (2): Hochfrequenz-VCO<br />
� Funktionswei<strong>se</strong>: Entdämp<strong>ft</strong>er Schwingkreis (negatives g m)<br />
� Steuerung <strong>der</strong> Frequenz über Varaktordiode (spannungsabhängige<br />
Kapazität)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Q: D. Krauße, VL Analoge CMOS-<strong>Schaltungstechnik</strong>, 2010<br />
Tuningkurve eines kommerziellen VCOs (MAXIM 2605)<br />
� Betriebsspannung typ.V CC = 5 V<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
201<br />
Q: MAXIM<br />
202<br />
101
Modellierung <strong>der</strong> Tuningkurve<br />
� Phänomenologische Modellierung durch numerische Approximation<br />
<strong>der</strong> Tuningkurve (hier: quadratisches Polynom).<br />
62.5<br />
57.5<br />
52.5<br />
47.5<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Abstraktion<strong>se</strong>benen im Y-Diagramm (Gajski)<br />
65<br />
60<br />
55<br />
50<br />
Architekturebene (Funktionen)<br />
Algorithmische Ebene<br />
RT-Ebene<br />
Logikebene<br />
Schaltung<strong>se</strong>bene<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Numerische<br />
„Black-Box“-<br />
Modellierung<br />
0 0.5 1 1.5 2 2.5 3<br />
203<br />
204<br />
102
Abstraktion<strong>se</strong>benen im Y-Diagramm<br />
� Architekturebene (funktionale Ebene): beschreibt ausschließlich das<br />
Eingangs-/Ausgangsverhalten von Systemblöcken (die Funktion),<br />
nicht <strong>der</strong>en Realisierung.<br />
� Algorithmische Ebene: beschreibt den zur Realisierung einer<br />
Funktion verwendeten Algorithmus, aber nicht das genaue<br />
Zeitverhalten <strong>se</strong>iner Implementierung.<br />
� Register-Transfer-Ebene: beschreibt die taktgenaue<br />
Implementierung eines Algorithmus unter Verwendung komplexer<br />
Datentypen, arithmetischer und logischer Operationen (Byte, Wort,<br />
Addition, Multiplikation, ...).<br />
� Logikebene: beschreibt das Verhalten einer Schaltung auf <strong>der</strong><br />
Ebene von Logikgattern unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Gatterlaufzeiten.<br />
� Schaltung<strong>se</strong>bene: beschreibt das Verhalten einer Schaltung auf <strong>der</strong><br />
Bauelemente-Ebene (Transistor-Ebene).<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Modellierung und Simulation<br />
von Delta-Sigma ADCs<br />
Eric Schäfer <br />
Winter<strong>se</strong>mester 2011/12<br />
205<br />
103
Motivation: Analoge vs. Digitale Elektronik<br />
� Warum analoge Signale?<br />
– Mensch, Natur und Umwelt (inter-) agieren und mit analogen Größen<br />
– Schnittstelle zu elektronischen Schaltungen (Sensoren, Aktoren)<br />
müs<strong>se</strong>n analog <strong>se</strong>in<br />
� Warum digitale Signalverarbeitung?<br />
– Digitale Signale sind weniger rauschanfällig<br />
– Digitale Signal können beliebig genau verarbeitet werden<br />
– Entwurfsprozess für digitale Systeme ist stärker automatisiert<br />
– Chipfläche skaliert mit Technologiegeneration<br />
� Koppelglied zwischen analoger und digitaler Domäne: A/D-Wandler<br />
– Inhärentes Mixed-Signal-System � heterogenes System<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Ziel <strong>der</strong> nächsten Veranstaltungen<br />
� Anwenden des bisher gelernten Methoden unter Nutzung <strong>der</strong><br />
kennengelernten Entwurfswerkzeuge zum Verständnis von Delta-<br />
Sigma Analog/Digital-Wandlern (Modellbasierter Entwurf)<br />
� Delta-Sigma ADC<br />
– Analog/Digital-Wandler<br />
– Extern: Hohe Auflösung (24 Bit) bei mo<strong>der</strong>aten Abtastraten (100 kHz)<br />
– Intern: ADC mit geringer Auflösung (1 Bit) und hoher Abtastrate (1 GHz)<br />
– Delta-Sigma-Modulation:<br />
„Gegen<strong>se</strong>itige Umwandlung von Auflösung (Dynamik) und Bandbreite“<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
207<br />
208<br />
104
Modellierung und Simulation von Delta-Sigma ADCs<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
� Grundlegende Funktion von A/D-Wandler<br />
� Wandlerprinzipien<br />
� Quantisierer und Quantisierungsfehler<br />
� Frequenzbereichsbetrachtung (DFT)<br />
� Nichtideale Quantisierung (DNL/INL)<br />
� Überabtastung (Oversampling)<br />
� Rauschformungsschleife (Noi<strong>se</strong> shaping)<br />
� Delta-Sigma-Modulator<br />
� Dezimationsfilter<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Analog/Digital-Wandler: Architekturebene<br />
� N-Bit-A/D-Wandler<br />
start<br />
vin<br />
A/D<br />
(t conv)<br />
dout<br />
dout<br />
� Funktion: @start↑ � dout := round((2 n – 1)*vin/vmax) a<strong>ft</strong>er tconv;<br />
� Nur Funktionsbeschreibung, keine Konkretisierung des<br />
Wandlerprinzips, keine Beschreibung inneren Zeitverhaltens!<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
214<br />
n = 3<br />
vin<br />
0 1 2 3 4 5<br />
215<br />
105
Analog/Digital-Wandler<br />
� Wandelt ein werte- und zeitkontinuierliches (analoges) Signals in<br />
ein werte- und zeitdiskretes (digitales) Signal [siehe Folien 41−46]<br />
� Funktionen in Stufen:<br />
– 1. Stufe: Abtastung (S/H…Sample and Hold)<br />
– 2. Stufe: Quantisierung (Quantizer)<br />
– 3. Stufe: Kodierung (Co<strong>der</strong>)<br />
clk<br />
vin(t)<br />
S/H<br />
Quantizer<br />
A/D<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Analog/Digital-Wandler: Architekturebene<br />
� Sample (and Hold)<br />
� Funktion:<br />
– @clk↑: vin[n] := k ∙ vin(t);<br />
– zeitkontinuierlich � zeitdiskret<br />
� Beispiel:<br />
vin(t)<br />
vin[n]<br />
clk<br />
vin(t)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Co<strong>der</strong><br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
S/H<br />
dout[n]<br />
216<br />
vin[n]<br />
217<br />
t<br />
106
Analog/Digital-Wandler: Architekturebene<br />
� Quantizer<br />
� Funktion:<br />
– vout[n] := round(vin[n]);<br />
– wertekontinuierlich � wertediskret<br />
� Beispiel: 3-Bit-Quantizer<br />
vin[n]<br />
vout[n]<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Analog/Digital-Wandler: Architekturebene<br />
� Co<strong>der</strong><br />
� Funktion:<br />
– dout[n] := co<strong>der</strong>_table(vout[n]);<br />
– Dezimalzahl � Binärzahl<br />
� Beispiel: 2er-Komplement (siehe Übung)<br />
vin(t)<br />
dout[n]<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
vin[n] vout[n]<br />
Quantizer<br />
vout[n]<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Co<strong>der</strong><br />
218<br />
219<br />
t<br />
dout[n]<br />
t<br />
107
Analog/Digital-Wandler: Wandlerprinzipien<br />
� Stufenwei<strong>se</strong> Um<strong>se</strong>tzer (Zählverfahren)<br />
– Single-Slope-Um<strong>se</strong>tzer (Sägezahn-/Einrampenverfahren)<br />
– Dual- und Qua<strong>ds</strong>lope-Um<strong>se</strong>tzer (Mehrrampenverfahren)<br />
– Ladungsbilanz-Um<strong>se</strong>tzer<br />
� Rückgekoppelter Um<strong>se</strong>tzer (Serielles Verfahren)<br />
– Nachlauf-Um<strong>se</strong>tzer<br />
– Sukzessive Approximation<br />
– Delta-Sigma-Verfahren<br />
� Flash-Um<strong>se</strong>tzer (Paralleles Verfahren)<br />
– Echter Parallelum<strong>se</strong>tzer<br />
– Pipeline-Um<strong>se</strong>tzer<br />
� Hybrid-Um<strong>se</strong>tzer<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Analog/Digital-Wandler: Wandlerprinzipien (1)<br />
� Parallel-Wandler<br />
� Auch: Flash-ADC<br />
� Wandlung innerhalb von<br />
einem Taktzyklus<br />
� Hoher Materialaufwand<br />
(Flächenbedarf) und hohe<br />
Leistungsaufnahme<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Q: http://de.wikipedia.org/wiki/Analog-Digital-Um<strong>se</strong>tzer<br />
220<br />
Q: Burns & Bond, 1997<br />
221<br />
108
Analog/Digital-Wandler: Wandlerprinzipien (2)<br />
� Zähler-ADC<br />
� Wandlungszeit nicht konstant<br />
(abhängig vom Wert <strong>der</strong><br />
Eingangsspannung)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Analog/Digital-Wandler: Wandlerprinzipien (3)<br />
� Successive Approximation<br />
Register (SAR-ADC)<br />
� Auch: Wägeverfahren<br />
� Wandlung innerhalb von<br />
n Taktzyklen<br />
n = 5<br />
Q: www.allaboutcircuits.com<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Q: Burns & Bond, 1997<br />
222<br />
Q: Burns & Bond, 1997<br />
223<br />
109
Analog/Digital-Wandler: Algorithmische Ebene (SAR-ADC)<br />
� N-Bit-SAR-ADC<br />
start<br />
vin<br />
SAR-ADC<br />
(t conv)<br />
dout<br />
� Implementierung des Wandlerprinzips, aber ohne genaue<br />
Beschreibung <strong>der</strong> inneren Struktur und des Zeitverhaltens!<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
wait for start<br />
d := ´0 ... 0‘<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
for i = n-1 downto 0<br />
d(i) := ´1´<br />
if analog(d) > vin then<br />
d(i) := ´0´<br />
end if<br />
end for<br />
dout := d a<strong>ft</strong>er tconv<br />
A/D-Wandler: Register-Transfer-Ebene (SAR-ADC)<br />
� N-Bit-SAR-ADC<br />
@start, clk: d := ´0 ... 0‘, i = n<br />
@clk: while i != 0<br />
i := i-1<br />
d(i) := ´1´<br />
if analog(d) > vin then<br />
d(i) := ´0´<br />
end if<br />
end while<br />
@clk: dout := d<br />
� Implementierung des Wandlerprinzips mit<br />
taktzyklengenauem Zeitverhalten!<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
224<br />
225<br />
110
Analog/Digital-Wandler: Wan<strong>der</strong>prinzipien (4)<br />
� Delta-Sigma-ADC<br />
� Kontinuierliche (gleitend)<br />
A/D-Wandlung<br />
� DSM-Signal entspr. PWM-<br />
Signal mit quantisierter Pulsweite<br />
Q: http://www.c<strong>ds</strong>.caltech.edu/~murray/amwiki/index.php/Delta-sigma_converter<br />
A/D-Wandler: Delta-Sigma ADC<br />
Q: http://www.hitequest.com/Kiss/DeltaSigma.htm<br />
Integrator<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Comparator<br />
� Funktionsprinzip ist im Zeitbereich schwierig zu verstehen<br />
� Erklärung im Frequenzbereich ist we<strong>se</strong>ntlich intuitiver<br />
� Voraus<strong>se</strong>tzung:<br />
Decimation filter<br />
� Dezimationsfilter zur<br />
Summation/Integration<br />
des DSM-Signals<br />
– Signal- und systemtheoretisches Verständnis <strong>der</strong> Funktion von A/D-<br />
Wandlern<br />
– Mathematische Modellierung von Wandlung<strong>se</strong>ffekten<br />
– Grenzen <strong>der</strong> mathematischen Modelle und Gültigkeitsbereiche<br />
– Nummerische Simulationen<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
226<br />
227<br />
111
A/D-Wandler: Einfluss auf das Signal<br />
� Quantisierer:<br />
– Alle Angaben normiert auf 1 LSB<br />
– Quantisierungsfehler wird als additives<br />
Störsignal interpretiert<br />
N = 3<br />
vout[n]<br />
vin[n]<br />
LSB…Least Significant Bit<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
A/D-Wandler: Einfluss auf das Signal<br />
� Quantizer:<br />
– Kennlinie normiert auf 1 LSB<br />
– Quantisierungsfehler wird als additives<br />
Störsignal interpretiert<br />
N = 3<br />
vout[n]<br />
vin[n]<br />
e[n]<br />
vin[n] vout[n]<br />
Quantizer<br />
e[n]<br />
vin[n] vout[n]<br />
+<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
vout[n] = vin[n] + e[n]<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
231<br />
vin[n] vout[n]<br />
Quantizer<br />
e[n]<br />
vin[n] vout[n]<br />
+<br />
vout[n] = vin[n] + e[n]<br />
232<br />
113
A/D-Wandler: Einfluss auf das Signal<br />
� Beispiel: 3-Bit Quantizer<br />
vout[n]<br />
e[n]<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
A/D-Wandler: Einfluss auf das Signal<br />
� Eigenscha<strong>ft</strong>en des Quantisierungsfehler:<br />
– Abhängig vom Eingangssignal vin[n]<br />
e[n] = vout[n] - vin[n] = f(vin[n])<br />
– Unter <strong>der</strong> Annahme, dass:<br />
1. <strong>der</strong> Quantizer nicht übersteuert wird (FSR),<br />
2. die Anzahl an Quantisierungsstufen <strong>se</strong>hr hoch ist,<br />
3. <strong>der</strong>en (Zuordnung-)breite in vin[n] <strong>se</strong>hr klein ist,<br />
4. die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion<br />
von vin[n] flach ist,<br />
lässt sich e[n] als unkorrelierter, weißer<br />
Rauschenprozess E mit einer gleichverteilter<br />
Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion approximieren.<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
e[n]<br />
Full-Scale Range<br />
(FSR)<br />
t<br />
t<br />
233<br />
234<br />
vin[n]<br />
114
Beispiel: DFT zur Berechnung des Spektrums – Fall 1<br />
� Abtastung im Zeitbereich mit Erfassung einer kompletten Periode<br />
� Ziel: Schätzung des Spektrum von Signal x(t)<br />
– Periode des Signals: t p = 1/f 0<br />
x(t)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Beispiel: DFT zur Berechnung des Spektrums – Fall 1<br />
� Spektrum X(f) von x(t), dass per DFT berechnet werden soll<br />
– Gleichanteil sowie harmonische Signalanteile bei f 0, 2f 0 und 3f 0<br />
|X(f)|<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
f / f 0<br />
t / t p<br />
241<br />
242<br />
118
Beispiel: DFT zur Berechnung des Spektrums – Fall 1<br />
� 1. Schritt: Fensterung des zu transformierenden Signals<br />
– Periodizität nicht mehr vorhanden<br />
x(t)<br />
x W(t)<br />
w(t)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Beispiel: DFT zur Berechnung des Spektrums – Fall 1<br />
� 1. Schritt: Fensterung des zu transformierenden Signals<br />
– Faltung von X(f) mit Fourier-transformierter <strong>der</strong> Fensterfunktion: X W(f)<br />
– Keine Verfälschung an den ursprünglichen Frequenzstützstellen von X(f)<br />
X(f)<br />
X W(f)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
t / t p<br />
t / t p<br />
243<br />
244<br />
f / f 0<br />
f / f 0<br />
119
Beispiel: DFT zur Berechnung des Spektrums – Fall 1<br />
� 2. Schritt: Abtastung des gefensterten Signals mit M = 7 und t 0 = t p/M<br />
– Periodisierung des gefensterten Signals im Frequenzbereich mit f p = 1/t 0<br />
x WS(t)<br />
x W(t)<br />
X WS(f)<br />
X(f)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
X W(f)<br />
Beispiel: DFT zur Berechnung des Spektrums – Fall 1<br />
� 3. Schritt: Periodisierung des abgetasteten Signal mit t p: x WSP(t)<br />
– Abtastung im Frequenzbereich mit f 0 = 1/t p: X WSP(f)<br />
x WSP(t)<br />
Exakte Berechnung<br />
des Spektrums!<br />
X WSP(f)<br />
X(f)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
x(t)<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
X WS(f)<br />
t / t p<br />
f / f 0<br />
245<br />
t / t p<br />
f / f 0<br />
246<br />
120
Beispiel: DFT zur Berechnung des Spektrums – Fall 2<br />
� Abtastung im Zeitbereich mit Erfassung einer kompletten Periode<br />
� Ziel: Schätzung des Spektrum von Signal x(t)<br />
– Periode des Signals: 2t p = 2/f 0<br />
x(t)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Beispiel: DFT zur Berechnung des Spektrums – Fall 2<br />
� Spektrum X(f) von x(t), dass per DFT berechnet werden soll<br />
– Gleichanteil sowie harmonische Signalanteile bei f 0, 2f 0, 2.5f 0 und 3f 0<br />
|X(f)|<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
f / f 0<br />
t / t p<br />
247<br />
248<br />
121
Beispiel: DFT zur Berechnung des Spektrums – Fall 2/1<br />
� 1. Schritt: Fensterung des zu transformierenden Signals<br />
– Periodizität nicht mehr vorhanden<br />
x(t)<br />
x W(t)<br />
w(t)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Beispiel: DFT zur Berechnung des Spektrums – Fall 2/1<br />
� 1. Schritt: Fensterung des zu transformierenden Signals<br />
– Faltung von X(f) mit Fourier-transformierter <strong>der</strong> Fensterfunktion: X W(f)<br />
X(f)<br />
X W(f)<br />
– Deutliche Verfälschung an den ursprünglichen Stützstellen von X(f)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
t / t p<br />
t / t p<br />
249<br />
250<br />
f / f 0<br />
f / f 0<br />
122
Beispiel: DFT zur Berechnung des Spektrums – Fall 2/1<br />
� 2. Schritt: Abtastung des gefensterten Signals mit M = 7 und t 0 = t p/M<br />
– Periodisierung des gefensterten Signals im Frequenzbereich mit f p = 1/t 0<br />
x WS(t)<br />
X WS(f)<br />
x W(t)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
X W(f)<br />
Beispiel: DFT zur Berechnung des Spektrums – Fall 2/1<br />
� 3. Schritt: Periodisierung des abgetasteten Signal mit t p: x WSP(t)<br />
X(f)<br />
– Abtastung im Frequenzbereich mit f 0 = 1/t p: X WSP(f)<br />
x WSP(t)<br />
X WSP(f)<br />
Spektrum <strong>se</strong>hr ungenau!<br />
X(f)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
P{x W(t)}<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
X WS(f)<br />
t / t p<br />
f / f 0<br />
251<br />
t / t p<br />
f / f 0<br />
252<br />
123
Beispiel: DFT zur Berechnung des Spektrums – Fall 2/2<br />
� Was kann getan werden um das Spektrum korrekt zu berechnen?<br />
� Verringerung <strong>der</strong> Breite <strong>der</strong> Fensterfunktion im Frequenzbereich<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Beispiel: DFT zur Berechnung des Spektrums – Fall 2/2<br />
X(f)<br />
X(f)<br />
� 1. Schritt: Fensterung des zu transformierenden Signals<br />
– Periodizität nicht mehr vorhanden<br />
x(t)<br />
x W(t)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
w(t)<br />
253<br />
t / t p<br />
t / t p<br />
254<br />
f / f 0<br />
f / f 0<br />
124
Beispiel: DFT zur Berechnung des Spektrums – Fall 2/2<br />
� 1. Schritt: Fensterung des zu transformierenden Signals<br />
– Faltung von X(f) mit Fourier-transformierter <strong>der</strong> Fensterfunktion: X W(f)<br />
X(f)<br />
X W(f)<br />
– Deutliche Verfälschung an den ursprünglichen Stützstellen von X(f)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Beispiel: DFT zur Berechnung des Spektrums – Fall 2/2<br />
� 2. Schritt: Abtastung des gefensterten Signals mit M = 7 und t 0 = t p/M<br />
– Periodisierung des gefensterten Signals im Frequenzbereich mit f p = 1/t 0<br />
x WS(t)<br />
x W(t)<br />
X WS(f)<br />
X(f)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
X W(f)<br />
255<br />
256<br />
f / f 0<br />
f / f 0<br />
t / t p<br />
f / f 0<br />
125
Beispiel: DFT zur Berechnung des Spektrums – Fall 2/2<br />
� 3. Schritt: Periodisierung des abgetasteten Signal mit t p: x WSP(t)<br />
– Abtastung im Frequenzbereich mit f 0 = 1/t p: X WSP(f)<br />
x WSP(t)<br />
Exakte Berechnung<br />
des Spektrums!<br />
X WSP(f)<br />
X(f)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
P{x W(t)}<br />
A/D-Wandler: Muss das Signal gefenstert werden?<br />
X WS(f)<br />
� Die<strong>se</strong> Frage stellt sich nicht, da bei Anwendung <strong>der</strong> DFT bereits<br />
inhärent gefenstert wird (mindestens Rechteckfenster).<br />
� Leck-Effekt (Spectral Leakage)<br />
S: Richard Schreier, Gabor C. Themes, Un<strong>der</strong>standing Delta-Sigma Data Converters, IEEE Press, Piscataway, NJ, 2005<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
t / t p<br />
f / f 0<br />
257<br />
258<br />
126
A/D-Wandler: Fensterfunktion im Frequenzbereich<br />
� Multiplikation in Zeitbereich entspricht Faltung im Frequenzbereich<br />
� Nicht-rechteckförmiger Fensterung (Hamming, Hann, …):<br />
– Vorteil: Verringerung <strong>der</strong> Verschmierung (Leck-Effekts/Spectral leakage)<br />
– Nachteil: Verringerung <strong>der</strong> Auflösung<br />
20∙log 10(|W(f)|)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
A/D-Wandler: DFT zur Analy<strong>se</strong> des Quantisierungsfehlers<br />
� Quantisierungsfehler ist bei sinusförmiger Anregung…<br />
– inhärent periodisch (Zeitbereich) mit Grundfrequenz des Sinus, aber<br />
– nicht bandbegrenzt, da viele Oberwellen erzeugt werden.<br />
� Quantisierungsfehler ist bei zeitdiskreter sinusförmiger Anregung…<br />
– periodisch (Frequenzbereich) mit <strong>der</strong> Abtastfrequenz, und daher<br />
– bandbegrenzt.<br />
� Aliasing-Effekte: Quantisierungsfehler wird zurückgespiegelt<br />
– Tatsächlich im Signal enthaltener Effekt, kein Artefakt <strong>der</strong> Analy<strong>se</strong> (DFT)<br />
– Falls Abtastfrequenz ein vielfaches <strong>der</strong> Anregungsfrequenz (Sinus) ist,<br />
fallen alle Signalkomponenten in entsprechende Bins (kein Leakage)<br />
� Ausgangsignal des Quantisierers: zeitdiskret, bandbegrenzt,<br />
periodisch è DFT ist zur Analy<strong>se</strong> des Quantisierungsfehler geeignet<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
261<br />
263<br />
f / f 0<br />
128
A/D-Wandler<br />
Warum kann N eff < N <strong>se</strong>in?<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
A/D-Wandler: Mid-Tread- vs. Mid-Ri<strong>se</strong>r-Quantizer<br />
� Mid-Tread-Quantizer:<br />
– Unsymmetrisch<br />
– Flach im Nulldurchgang<br />
N = 3<br />
dout[n]<br />
vin[n]<br />
� Auswahl abhängig von Anwendung (Delta-Sigma ADC � Mid-Ri<strong>se</strong>r)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
� Mid-Ri<strong>se</strong>r-Quantizer:<br />
– Symmetrisch<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
– Flanke im Nulldurchgang<br />
N = 3<br />
dout[n]<br />
vin[n]<br />
264<br />
265<br />
129
A/D-Wandler: INL und DNL<br />
� Integrale Nichtlinearität (INL)<br />
� INL und DNL beeinflus<strong>se</strong>n direkt das SQNR/ENOB des Quantisierers<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
� Differentielle Nichtlinearität (DNL)<br />
INL = max n |vout[n]-vout ideal[n]| DNL = max n |vout[n]-vout ideal[n]|<br />
vout[n]<br />
N = 4<br />
INL<br />
vin[n]<br />
DNL<br />
vout[n]<br />
N = 4<br />
A/D-Wandler: Verstärkungs- und Off<strong>se</strong>tfehler<br />
� Verstärkungs- / FSR-Fehler:<br />
– Abweichung des Anstiegs<br />
– in LSB o<strong>der</strong> %FSR angegeben<br />
vout[n]<br />
N = 4<br />
vin[n]<br />
� Off<strong>se</strong>tfehler:<br />
Missing<br />
Codes<br />
vin[n]<br />
� Verstärkungs- und Off<strong>se</strong>tfehler beeinflus<strong>se</strong>n indirekt SQNR/ENOB<br />
– Einschränkung des FSR, wenn keine Kalibrierung (Referenzmessung)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
– „Vertikaler“ Off<strong>se</strong>t<br />
– in LSB angeben<br />
vout[n]<br />
N = 4<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
vin[n]<br />
266<br />
267<br />
130
A/D-Wandler<br />
Warum kann N eff > N <strong>se</strong>in?<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
A/D-Wandler: Warum kann N eff > N <strong>se</strong>in?<br />
� Wie kann die effektive Anzahl <strong>der</strong> Bits (SQNR) größer <strong>se</strong>in als die<br />
tatsächliche Anzahl an Bit (Quantisierungsstufen)?<br />
-0.5 ∙f s<br />
PSD{E}<br />
� Quantisierungsrauschleistung im Nutzfrequenzbereich verringern<br />
– Überabtastung (Oversampling)<br />
– Spektrale Formung (Noi<strong>se</strong> shaping) [in Kombination mit Überabtastung]<br />
� Bisher: Nyquist-Raten-ADC<br />
1 / (12∙f s)<br />
… …<br />
0 0.5 ∙f s<br />
– Abtastfrequenz entspricht etwa <strong>der</strong> doppelten Signalfrequenz: f s ≳ 2f B<br />
– Gesamtes Quantisierungsrauschen liegt im Nutzfrequenzbereich<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
f<br />
Rauschleistung<br />
Var{E} = 1 / 12<br />
268<br />
269<br />
131
A/D-Wandler: Überabtastung (Oversampling)<br />
� Überabtastung<br />
– Verringerung <strong>der</strong> Quantisierungsrauschleistung um Faktor R<br />
– R … Überabtastrate/-faktor (Over-Sampling Ratio, OSR)<br />
� R-fache Überabtastung des Eingangssignals: f s = R ∙ 2f B<br />
… …<br />
… …<br />
1 / (12∙R∙2f B)<br />
-R∙f B<br />
-f B<br />
PSD{E}<br />
1 / (12∙2f B)<br />
0 f B<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
A/D-Wandler: Überabtastung (Oversampling)<br />
� Filterung des quantisierten Signals mit Tiefpass<br />
-R∙f B<br />
� Filterung des quantisierten Signals mit Tiefpass<br />
-f B<br />
-f B<br />
H(f)<br />
1<br />
0 f B<br />
|H(f)| 2 ∙PSD{E}<br />
1 / (12∙R∙2f B)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
R∙f B<br />
R∙f B<br />
… …<br />
-R∙f B<br />
0 f B<br />
R∙f B<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Var{E} = 1 / 12<br />
f<br />
Abbildungen: R = 2<br />
f<br />
f<br />
270<br />
Abbildungen: R = 2<br />
271<br />
132
A/D-Wandler: Überabtastung (Oversampling)<br />
� Dezimation um den Faktor R:<br />
– Entnahme jedes R-ten Werts aus einer Folge von Werten<br />
– Verringerung <strong>der</strong> Abtastrate � Verringerung des spektralen Abstan<strong>ds</strong><br />
-f B<br />
PSD{E dec}<br />
1 / (12∙R∙2f B)<br />
… …<br />
0 f B<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
A/D-Wandler: SQNR / ENOB bei Überabtastung<br />
� Signal-to-Quantization-Noi<strong>se</strong> Ratio (SQNR)<br />
Var{E} = 1 / (12∙R)<br />
f<br />
Abbildungen: R = 2<br />
χ = 3 ∙ 2 2N – 1 ∙ R = 3 ∙ 2 (2N – 1)∙r χ = 6.02 dB ∙ N + 3.01 dB ∙ r + 1.76 dB<br />
R N [bit] 1 2 4 8 12 14 16 24<br />
1 𝝌 [dB] 7.78 13.80 25.84 49.92 74.00 86.04 98.08 146.24<br />
2 𝝌 [dB] 10.79 16.80 28.85 52.93 77.01 89.05 101.09 149.25<br />
4 𝝌 [dB] 13.80 19.90 31.86 55.94 80.02 92.06 104.10 152.26<br />
� Effective Number of Bits (ENOB)<br />
Neff = (χ – 1.76 dB) / 6.02 dB Neff ∈ ℝ +<br />
mit<br />
R 1 2 4 8 16 32 64 128 256<br />
N eff − N [dB] 0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.5 4.0<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
272<br />
273<br />
133
A/D-Wandler: ENOB des DS-Modulators 1.Ordnung<br />
� Effective Number of Bits (ENOB)<br />
Neff = (χ – 1.76 dB) / 6.02 dB Neff ∈ ℝ +<br />
mit<br />
R N [bit] 1 2 4 8 12 14 16 24<br />
1 N eff [bit] 0.14 1.14 3.14 7.14 11.14 13.14 15.14 23.14<br />
2 N eff [bit] 1.64 2.64 4.64 8.64 12.64 14.64 16.64 24.64<br />
4 N eff [bit] 3.14 4.14 6.14 10.14 14.14 16.14 18.14 26.14<br />
8 N eff [bit] 4.64 5.64 7.64 11.64 15.64 17.64 19.64 27.64<br />
16 N eff [bit] 6.14 7.14 9.14 13.14 17.14 19.14 21.14 29.14<br />
32 N eff [bit] 7.64 8.64 10.64 14.64 18.64 20.64 22.64 30.64<br />
64 N eff [bit] 9.14 10.14 12.14 16.14 20.14 22.14 24.14 32.14<br />
128 N eff [bit] 10.64 11.64 13.64 17.64 21.64 23.64 25.64 33.64<br />
256 N eff [bit] 12.14 13.14 15.14 19.14 23.14 25.14 27.14 35.14<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
A/D-Wandler: Berücksichtigung von Realisierungsaspekten<br />
� Folgendes Beispiel: Realisierung des Rückkoppelzweiges<br />
� Ausgang des Quantisierers ist ein digitaler Port<br />
– Reprä<strong>se</strong>ntation <strong>der</strong> Ausgangswerte durch Bitvektor<br />
� Unmittelbare Rückführung des Ausgangsignals auf den Eingang<br />
möglich ist nicht möglich, daher: D/A-Wandler im Rückkoppelzweig<br />
– D/A-Wandler wei<strong>se</strong>n ebenfalls Signalverzerrungen auf (INL/DNL)<br />
� Neue Fragestellung: Welchen Einfluss haben die nichtidealen<br />
Eigenscha<strong>ft</strong>en des D/A-Wandlers auf das Gesamtsystem?<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
294<br />
295<br />
144
A/D-Wandler: Dezimationsfilter<br />
� Funktion des Filters:<br />
– Unterdrückung des Quantisierungsrauschens (und des Signals)<br />
außerhalb <strong>der</strong> Signalbandes<br />
– Entspricht Anti-Aliasing-Filter beim Abtasten<br />
� Realisierung als zeitdiskretes System (� Theorie digitaler Filter)<br />
A/D-Wandler: Dezimationsfilter<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
� Anfor<strong>der</strong>ungen an das Dezimationsfilter<br />
– Sehr schnell (bei hoher Überabtastrate)<br />
– Steile Filterflanken (bei hoher Überabtastrate)<br />
� Realisierungsaspekte<br />
– Multiplizierer: Sehr aufwändig o<strong>der</strong> <strong>se</strong>hr langsam<br />
– Hohe Anzahl von Stufen: Hoher Strom- und Flächenkonsum<br />
� Generische FIR/IIR Filter nicht optimal für Dezimationsfilter<br />
� Filterung/Dezimation häufig mehrstufig realisiert<br />
– Sinc-/CIC-Filter („Hauptfilter“)<br />
– Halbbandfilter (optional)<br />
– CIC-Kompensationsfilter (optional)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
300<br />
301<br />
147
A/D-Wandler: Cascaded Integrator-Comb Filter (CIC-Filter)<br />
� Kaskadierung von CIC-Filtern 1.Ordnung zur stärkeren<br />
Unterdrückung <strong>der</strong> Rauschanteile außerhalb des Signalbandes<br />
� Effizientere Implementierungsvariante:<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Rückblick: Analog/Digital-Wandler: Wan<strong>der</strong>prinzipien (4)<br />
� Delta-Sigma-ADC<br />
� Kontinuierliche (gleitend)<br />
A/D-Wandlung<br />
� DSM-Signal entspr. PWM-<br />
Signal mit quantisierter Pulsweite<br />
Q: http://www.c<strong>ds</strong>.caltech.edu/~murray/amwiki/index.php/Delta-sigma_converter<br />
307<br />
Q: http://www.hitequest.com/Kiss/DeltaSigma.htm<br />
Integrator<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
Comparator<br />
Decimation filter<br />
� Dezimationsfilter zur<br />
Summation/Integration<br />
des DSM-Signals<br />
310<br />
150
Verhaltensregeln (nach S. W. Golomb, 1970)<br />
� Glaube nicht, dass dein Modell <strong>der</strong> Realität entspricht!<br />
– Ein Modell ist immer eine Abstraktion <strong>der</strong> Realität unter Vernachlässigung<br />
meist vieler Details. Prüfe ständig, ob die<strong>se</strong> Abstraktion einen signifikanten<br />
Einfluss auf das zu beobachtende Verhalten haben kann.<br />
� Extrapoliere nie über den Gültigkeitsbereich deines Modells<br />
hinaus!<br />
– GIGO-Prinzip („garbage in, garbage out“)<br />
� Verbiege nicht die Realität, damit sie zu deinem Modell passt!<br />
– Das bringt nichts. So können wir keine technischen Systeme bauen.<br />
� Verwende kein Modell, das wis<strong>se</strong>nscha<strong>ft</strong>lich nicht (mehr)<br />
anerkannt ist!<br />
– Die Erkenntnis<strong>se</strong> aus deinen Simulationen wird dir niemand glauben.<br />
� Verliebe dich nicht in dein Modell!<br />
– Wirf es weg, wenn es sich als unbrauchbar erweist. Halte nicht daran fest,<br />
nur weil du es <strong>se</strong>lbst entwickelt hast.<br />
Weiterführende Literatur (1)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
� Peter J. Ashenden, Gregory D. Peterson,<br />
Darrell A. Teegarden<br />
The System Designer‘s Guide to VHDL-AMS<br />
Morgan Kaufmann Publishers, San Francisco,<br />
2003<br />
� Roland E. Best<br />
Pha<strong>se</strong>-Locked Loops: Design, Simulation, and<br />
Applications, 6 th ed.<br />
McGraw-Hill Professional, New York, 2007<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
311<br />
312<br />
151
Weiterführende Literatur (2)<br />
� Ronny Frevert, Joachim Haa<strong>se</strong>, Roland Jancke,<br />
Uwe Knochel, Peter Schwarz, Ralf Kakerow,<br />
Moh<strong>se</strong>n Darianian<br />
Modeling and Simulation for RF System Design,<br />
Springer, Berlin, 2005<br />
� Steven R. Norsworthy, Richard Schreier,<br />
Gabor C. Themes<br />
Delta-Sigma Data Converters – Theory, Design,<br />
and Simulation<br />
IEEE Press, Piscataway, NJ, 1997<br />
Weiterführende Literatur (3)<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
� Richard Schreier, Gabor C. Themes<br />
Un<strong>der</strong>standing Delta-Sigma Data Converters<br />
IEEE Press, Piscataway, NJ, 2005<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
313<br />
314<br />
152
Kontakt<br />
Dr. Eckhard Hennig<br />
IMMS GmbH Tel.: +49 361-663 2510<br />
Ehrenbergstraße 27 Fax: +49 361-663 2501<br />
98693 <strong>Ilmenau</strong><br />
Institutsteil Erfurt<br />
http://www.imms.de E-Mail: Eckhard.Hennig@imms.de<br />
Modellierung und Simulation analoger Systeme<br />
Technische Universität <strong>Ilmenau</strong> – Dr. Eckhard Hennig – WS2011/12<br />
315<br />
153