Lebenszeiten_2010_12 (PDF) - Hospiz Wuppertal Lebenszeiten eV

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02 LZ 12 ⁄ 2010 An unsere Leserinnen und Leser Liebe Leserin, lieber Leser, »Durch die Nacht, die mich umfangen, blickt zu mir der Töne Licht«, beglückt und auch erstaunt erfährt der Sprecher in Clemens Brentanos Gedicht den Trost der Musik in dunkler Zeit. Warum kann uns Musik – mehr als die anderen Künste – so ganz besonders berühren, unserem Schmerz, aber auch unserer Freude ganz unmittelbar Ausdruck verleihen? Die wissenschaftliche Erklärung lautet: Melodien und Rhythmen wirken direkt auf jene Gehirnregionen, die eine wichtige Rolle im menschlichen Gefühlsleben spielen. Der vor wenigen Monaten verstorbene Regisseur Christoph Schlingensief, der unter anderem in Bayreuth den »Parsifal« inszenierte, erklärt die besondere Wirkung der Musik nicht wissenschaftlich, sondern spirituell: »Musik kommt jedenfalls aus einer anderen Sphäre, Musik ist wirklich göttlich. Das sagen die Indios, das sagen die Afrikaner, das sagen eigentlich alle. Nur wir glauben, sie kommt aus dem Radio. Nein, die Musik ist ein Verbindungsmedium zwischen der Erde und einer anderen Sphäre. Und daher treten in der Musik Tod und Leben unmittelbar miteinander in Kontakt. Das reibt richtig, das vibriert, das gibt Kraft.« Menschen, die beruflich mit Krankheit und Sterben zu tun haben, berichten häufig, dass sie die Kraft für ihre belastende Tätigkeit aus der Musik schöpfen. Und jeder von uns hat sicherlich auch ein musikalisches Rezept für traurige Stunden, denn Musik ist »Medizin für die Seele«, wie ein Artikel der ZEIT jüngst überschrieben war. Menschen der älteren Generation, zu denen ich gehöre, bedienen sich dabei gerne aus der Apotheke der Klassik. Jüngere schöpfen eher Trost aus der Musik zeitgenössischer Sänger und Bands, die zunehmend auch auf Trauer-
feiern und Beerdigungen gespielt werden. Aeternitas, »Verbraucherinitiative für Bestattungskultur«, erklärt: »Vom klassischen Orgelspiel bis zum Rocksong von der CD ist alles möglich. … Heutzutage wundert sich niemand mehr, wenn das Lieblingslied des Verstorbenen bei der Trauerfeier aus den Lautsprechern schallt. Im Gegenteil: Die Trauergäste erleben in solchen Momenten intensive Gefühle der Erinne- Foto: Privat rung an den Verstorbenen.« In den eingangs zitierten Versen aus Brentanos Gedicht wird Musik visuell erfahren – als Lichtblick. Da wir Ihnen leider mit dieser Zeitschrift Musik nicht unmittelbar wiedergeben können, haben auch wir den Weg gewählt, Musik in Bilder umzusetzen. Renate Elamin, der wir wie meist die Fotos zum Titel-Thema verdanken, hat sich für diese Ausgabe der Zeitschrift eigens bei der Musikhochschule und in einer Musikalienhandlung umgeschaut. Ich wünsche Ihnen ein harmonisches Jahr 2011 mit Freude am Leben und an der Musik, Ihre Redaktion An unsere Leserinnen und Leser LZ 12 ⁄ 2010 03
Seite 1: Nr. 31 Lebenszeiten Zeitschrift 12
Seite 5 und 6: Aus dem Verein 16 Jubiläumsfest in
Seite 7 und 8: Im Gespräch LZ 12 ⁄ 2010 07 Sie
Seite 9 und 10: Thema Trost der Musik Wünschelrute
Seite 11 und 12: Foto: Privat Rhythmus und Gesang al
Seite 13 und 14: Musikalischer Trost Musikalischer T
Seite 15 und 16: Aus dem Verein
Seite 17 und 18: Jubiläumsfest in der BandFabrik LZ
Seite 19 und 20: Rubriken Buch-Tipp Christoph Schlin
Seite 21 und 22: Verbände, die sich die Leute um ih
Seite 23 und 24: Foto: Bettina Osswald stummen beitr

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