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Persönlich Jahr 2013 Ausgabe 2 - Inter-Mission

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M A G A Z I N D E R I N T E R - M I S S I O N | A U S G A B E 2 / 2 0 1 3<br />

PERSÖNLICH<br />

ΩSeite 2: Wann geht die Welt unter? – Editorial von Walter Fischer ΩSeite 3:<br />

Ferienbibelschule nach Äthiopien exportiert ΩSeite 4: Andreas Rapp: Zukunft in<br />

der Metropole!? – Der Wirtschaftsboom in indischen Städten ΩSeite 6: Der<br />

glücklichste Deutsche in Sierra Leone – über den Bau des Blindenwohnheims in<br />

Makeni ΩSeite 8: Mit der Bibel auf Trekkingtour – unterwegs für Gott in Nepal


2<br />

Editorial<br />

Liebe Freunde der <strong>Inter</strong>-<strong>Mission</strong><br />

von Walter Fischer<br />

Mitglied im<br />

Vorstand der<br />

IM-Deutschland<br />

Den 21.12.2012 hat<br />

unser Planet offensichtlich<br />

unbeschadet<br />

überstanden.<br />

Das Datum galt in einigen Kreisen<br />

als wahrscheinlicher Zeitpunkt<br />

für den Weltuntergang,<br />

weil an diesem Tag angeblich<br />

oder tatsächlich der Maya-<br />

Kalender endete. Vor allem im<br />

<strong>Inter</strong>net kursierten verschiedene<br />

Spekulationen, die dieses<br />

Datum betrafen.<br />

Auch wenn wir Christen sicherlich<br />

zu den Menschen gehören,<br />

die sich von einer solchen Weltuntergangsstimmung<br />

nicht so<br />

leicht anstecken lassen, war es<br />

für mich doch überraschend zu<br />

sehen, wie stark sich Furcht und<br />

Verunsicherung auch bei uns in<br />

Westeuropa breit machten.<br />

Auch in den Schulen war dieses<br />

Datum ein Thema. Unser zehnjähriger<br />

Sohn hatte am Vorabend<br />

des 21.12. seine Ängste<br />

uns Eltern gegenüber im Gespräch<br />

geäußert und im Gebet<br />

vor Gott gebracht. Beruhigt ging<br />

er dann zu Bett und war am<br />

nächsten Morgen dann doch<br />

sehr froh darüber, dass sich<br />

unsere Welt munter weiter<br />

drehte.<br />

Für mich ist es ein Privileg zu<br />

wissen, dass unser Herr diese<br />

Welt und mein Leben in Seiner<br />

Hand hält. Auch wenn diese<br />

Erde nicht ewig Bestand haben<br />

wird, warten wir als Christen<br />

nicht auf den Weltuntergang,<br />

sondern auf unseren kommenden<br />

Herrn, der einen neuen<br />

Himmel und eine neue Erde<br />

schaffen wird, auf welcher Gerechtigkeit<br />

wohnt (2. Petrus 3,<br />

13).<br />

Auch in diesem <strong>Jahr</strong> <strong>2013</strong> möchte<br />

ich, frei nach Luther, nach<br />

dem Motto leben: Und sollte<br />

morgen die Welt untergehen,<br />

würde ich noch heute ein Apfelbäumchen<br />

pflanzen.<br />

Als <strong>Inter</strong>-<strong>Mission</strong>s-Gemeinschaft<br />

hat uns Jesus eine gute<br />

und wichtige Arbeit anvertraut,<br />

nämlich Kindern und Jugendlichen<br />

in Indien und Afrika in<br />

Seinem Namen Zukunft und<br />

Hoffnung zu geben. Manchmal<br />

scheinen die Enttäuschungen<br />

und Rückschläge zu groß,<br />

manchmal machen wir uns gegenseitig<br />

das Leben und Arbeiten<br />

schwer und verzweifeln<br />

schier an unseren Schwächen<br />

und den Schwächen der Anderen.<br />

Gerade in solchen Situationen<br />

brauchen wir Zuspruch von<br />

Freunden und neue Inspiration<br />

von Jesus.<br />

Mit den folgenden Zeilen aus<br />

der Feder des Liedermachers<br />

Manfred Siebald wünsche ich<br />

Ihnen, liebe <strong>Mission</strong>sfreunde,<br />

viel Freude und Mut in dem<br />

tatkräftigen Dienst am Nächsten<br />

und im Rahmen unseres <strong>Mission</strong>swerkes,<br />

sei es in der Unterstützung<br />

durch regelmäßiges<br />

Gebet, durch ehrenamtliches<br />

Engagement oder durch finanzielle<br />

Unterstützung:<br />

Wann<br />

geht die Welt<br />

unter?<br />

Was ich jetzt tue, genügt noch nicht,<br />

erst Jesus wird die Welt verwandeln.<br />

Doch bis Sein großer Tag anbricht<br />

will ich in Seinem Namen handeln.<br />

Und sollte morgen die Welt untergehen,<br />

ich pflanzte heute noch ein Bäumchen ein.<br />

Bezahlte Schulden, da wo sie bestehen,<br />

und wollt mit Gott und Welt im Reinen sein.<br />

Text & Melodie: Manfred Siebald<br />

© 1984 SCM Hänssler, 71087 Holzgerlingen


„Wir hatten mit nichts begonnen<br />

Ferienbibelschule<br />

. . . nach Äthiopien exportiert<br />

Samy und Ruth sind in verschiedenen Kinderheimen der <strong>Inter</strong>-<strong>Mission</strong> in Indien aufgewachsen und haben bei IID eine Berufsausbildung<br />

bekommen. Beide hatten eine Berufung in die <strong>Mission</strong> nach Afrika, wo sie sich kennenlernten und vor mehreren<br />

<strong>Jahr</strong>en ein Ehepaar wurden. Heute arbeiten sie mit Jugend mit einer <strong>Mission</strong> (JmeM) in Bishoftu, Äthiopien. Im Kinderheim<br />

in Indien hatten sie selber an Ferienbibelschulen (FBS) teilgenommen – zuerst als Kinder, später als Lehrer. Nun haben sie dieses<br />

Programm in ihrem <strong>Mission</strong>sfeld eingeführt und berichten hier darüber.<br />

„Viele Freunde wie ihr haben<br />

dafür gebetet, und Gott half uns,<br />

wie Ps. 37,5 sagt: „Befiehl dem<br />

Herrn deinen Weg und vertraue<br />

auf ihn, so wird er handeln.” Wir<br />

schrieben neue Lieder und entwickelten<br />

unsere eigenen FBS-<br />

Hefte. Gott half uns, die Hefte<br />

und Poster zu drucken. Im Glauben,<br />

ohne einen Cent in unserer<br />

Hand, buchten wir eine Schule,<br />

um die FBS durchzuführen. Gott<br />

half uns wunderbar, und wir<br />

konnten die Miete bezahlen.<br />

πLehrer-Ausbildung<br />

Aus verschiedenen Gemeinden<br />

hatten wir 20 Lehrer, denen wir<br />

das Konzept der FBS vermittelten,<br />

das für sie bisher völlig unbekannt<br />

war. Mit ihnen zusammen<br />

lernten und beteten wir. Sieben<br />

von ihnen wohnten und aßen bei<br />

uns, weil sie von weit her kamen.<br />

πSeid fruchtbar!<br />

Unter dem Gesamtthema „Seid<br />

fruchtbar!” versammelten sich<br />

am ersten Tag 65 Kinder. Der Tag<br />

begann mit einer Andacht für die<br />

Lehrer. Zusammen mit allen Kindern<br />

lernten wir erst einige FBS-<br />

Lieder. Mickey Mouse war zu<br />

Besuch, mit der die Kinder viel<br />

Spaß hatten. Später wurden die<br />

Kinder in drei Altersgruppen<br />

unterteilt, wo sie entsprechend<br />

der Lektion dieses Tages Papierfiguren<br />

von Tieren und von Adam<br />

und Eva ausschnitten und eine<br />

Collage vom Garten Eden zusammenstellten.<br />

Am zweiten Tag kam der Leiter<br />

einer örtlichen Kirche, der als<br />

Puppenspieler mit Liedern, Puppentheater,<br />

Geschichten und<br />

Spielen ein sehr schönes Programm<br />

bot. In den Gruppen<br />

hörten die Kinder die Geschichte<br />

des Tages und bastelten schöne<br />

Karten, die sie sich dann gegenseitig<br />

schenkten, mit dem Ziel<br />

dankbar zu werden für das<br />

Geschenk der Freundschaft.<br />

Am dritten und letzten Tag kamen<br />

150 Kinder zusammen. Sie<br />

lernten, dass Gott ihr Retter ist<br />

und bastelten Noahs Arche und<br />

den Regenbogen. Zur Abschluss-<br />

Veranstaltung hatten wir als<br />

Ehrengäste verschiedene Pastoren,<br />

den Polizei-Inspektor und<br />

einen Bodyguard aus der Armee.<br />

Die Kinder sangen Lieder vor,<br />

zitierten Bibelverse, die sie auswendig<br />

gelernt hatten und führten<br />

Spielszenen vor. Alle Kinder<br />

und Lehrer bekamen Geschenke,<br />

und mit einem gemeinsamen<br />

Essen feierten wir ein Liebesmahl.<br />

πViel Grund zum Danken<br />

Ein Ladenbesitzer, ein Freund<br />

von uns, versorgte die Kinder<br />

mit Snacks, und viele Leute aus<br />

der Stadt standen mit ihren Gebeten<br />

und Gaben hinter diesem<br />

FBS-Programm. Eines der etwas<br />

älteren Kinder sagte, dass sie<br />

durch die FBS verstanden habe,<br />

wie wertvoll ihr Leben sei.<br />

und konnten zum Schluss<br />

Gottes Namen Ehre bringen.”<br />

Die Kinder lernten viel über Gott<br />

und bekamen dankbare Herzen,<br />

ihn anzubeten. Die Lehrer waren<br />

dankbar, dass sie nun in ihren<br />

eigenen Gemeinden auch Ferienbibelschulen<br />

durchführen können.<br />

Es sind viele neue Beziehungen<br />

entstanden zu Menschen,<br />

die Gott lieben. Wir hatten<br />

mit nichts begonnen und konnten<br />

zum Schluss Gottes Namen<br />

Ehre bringen.”<br />

3


4<br />

D er Wirtschaftsboom in Indiens Städten frisst Jugendliche zu Hunderttausenden<br />

Zukunft<br />

. . . in der Metropole?!<br />

von Andreas Rapp<br />

Leiter von IID (<strong>Inter</strong>-<br />

<strong>Mission</strong> Industrial<br />

Development<br />

Chennai hat im <strong>Jahr</strong><br />

2012 das bekanntere<br />

Bangalore von der<br />

Position der viertgrößten Stadt<br />

Indiens verdrängt. Die 8,5 Mio.-<br />

Metropole im Südosten Indiens<br />

gilt als emporstrebende Stadt,<br />

und wer derzeit dorthin kommt,<br />

staunt zunächst über den chaotischen<br />

Verkehr und gleich danach<br />

über die immense Bautätigkeit<br />

stadtweit! Und übersieht<br />

in der ausufernden Plakat- und<br />

Werbeflut der Hauptstraßen<br />

schnell die Tatsache, dass sich<br />

hinter der Fassade auch die Stadt<br />

mit der viertgrößten Dichte an<br />

Slumbevölkerung befindet:<br />

Statistisch gehört fast jeder<br />

fünfte Bewohner dazu. Und der<br />

Anteil wächst weiter (zur anschaulichen<br />

Lektüre:<br />

www.welt.de/reise/<br />

staedtereisen/article13429139<br />

/In-Chennai-leben-Luxus-und-<br />

Armut-Tuer-an-Tuer.html).<br />

Das Bildungsniveau der Jugendlichen<br />

aus den Slums ist enorm<br />

niedrig – ca. 10 - 12 % schaffen<br />

den Hauptschulabschluss, viele<br />

brechen ab. Doch haben sie alle<br />

den Traum, irgendwie den Weg<br />

aus ihrer Armut zu schaffen, denn<br />

sie sehen die Werbung ebenso<br />

wie der Erfolgreiche. Sie wollen<br />

Geld verdienen, ein Handy besitzen,<br />

am überall sichtbaren<br />

Aufschwung der Reichen teilhaben.<br />

Damit sind gerade diese Jugendlichen<br />

leichte Beute für Firmen<br />

aller Art, die für Datenverarbeitung,<br />

Marketing, Handel und<br />

Gewerbe, Transport und Gastronomie<br />

laufend billige Arbeitskräfte<br />

suchen. 3.500 Rupien<br />

(50 EUR/ 60 SFr.) monatlich<br />

verdiente Ramesh in der Putzkolonne<br />

im Kino – bis er fristlos<br />

gefeuert wurde, weil er einmal<br />

eine Stunde verspätet zur Arbeit<br />

kam. Für diesen „Lohn” arbeitete<br />

er sieben Tage die Woche jeweils<br />

10 - 12 Std., ohne Urlaubsanspruch,<br />

Überstundenvergütung<br />

oder Sozialleistungen. Den größeren<br />

Teil seines Einkommens<br />

gab Ramesh zu Hause ab, um<br />

den Eltern und Großeltern beim<br />

Überleben zu helfen. Vom kleineren<br />

Teil half er seiner Schwester<br />

Suranya und zahlte deren Ausbildungskosten-Selbstbeteiligung<br />

in einem unserer IID-Community<br />

Colleges: 500 Rupien monatlich.<br />

Denn er hat verstanden, worauf<br />

es ankommt, auch wenn ihm<br />

selbst noch der Mut dafür fehlt,<br />

wenigstens eine einfache Ausbildung<br />

zu beginnen, z.B. als Krankenpflegehelfer<br />

oder im Umgang<br />

viele Firmen auf engstem Raum<br />

Alle drängen in Indiens Großstädte auf der Suche nach Arbeit<br />

mit Standard-Computerprogrammen<br />

oder als Haus-Elektriker. Um<br />

eben nicht den Rest seines Lebens<br />

als Tagelöhner ein ungewisses<br />

Dasein als Spielball der<br />

Arbeitgeber zu fristen, sondern<br />

echte Chancen auf eine menschenwürdige<br />

Anstellung und<br />

berufliche Entwicklung zu haben.<br />

Seine Schwester soll es besser<br />

haben.<br />

Der Wirtschaftsboom in Indiens<br />

Städten frisst Jugendliche wie<br />

Ramesh zu Hunderttausenden.<br />

Kommen sie zudem aus ländlichen<br />

Regionen in die Städte und<br />

wohnen deshalb in billigsten<br />

Wohnheimen, dann kommt zur<br />

gnadenlosen Ausbeutung der<br />

Arbeitskraft noch die soziale Gefährdung.<br />

Plötzlich fern der Heimat<br />

und Familie, aber nah z.B.<br />

am Alkohol, verlieren viele ihren<br />

sozialen Halt und gleiten in Sucht<br />

und Abhängigkeiten, immer<br />

wieder auch in Kleinkriminalität.<br />

Mädchen erweisen sich hierbei<br />

als resistenter, werden aber oft<br />

zum Freiwild für junge Männer,<br />

auf dem Nachhauseweg, dichtgedrängt<br />

im Zug, im Bus, unter<br />

den Menschenmassen auf der<br />

Straße. Die jüngsten Vergewaltigungsfälle<br />

in Delhi, die weltweit<br />

Aufmerksamkeit erregten, zeigen<br />

da nur die Spitze eines riesigen<br />

Eisberges!<br />

Oder sie werden Opfer Ihrer<br />

Hoffnungen und Träume und<br />

falscher Versprechungen. Rani<br />

verdient 6500 Rupien monatlich<br />

in einem geordneten Nähereibetrieb<br />

und legt nach Abzug der<br />

Lebenshaltungskosten davon<br />

2000 zurück, um auf ihre Hochzeit<br />

zu sparen. Die hat ihr Freund<br />

ihr in Aussicht gestellt, in 2 – 3<br />

<strong>Jahr</strong>en, wenn sie das Brautgeld<br />

für dessen Familie beisammen<br />

hat. Dass er sie bereits jetzt<br />

immer wieder anpumpt und viele<br />

andere Versprechungen nicht<br />

einhält, übersieht sie irgendwie.


Auch als wir ihr die Geschichte<br />

von P. erzählen, deren Freund ein<br />

<strong>Jahr</strong> lang einen Bekannten als<br />

seinen Vater ausgab, um schlussendlich<br />

mit all ihren Ersparnissen<br />

zu verschwinden, ist der Glaube<br />

ans eigene Glück in ihrem Fall<br />

immer noch größer als die Einsicht,<br />

dass es schlicht betrügerische<br />

Männer gibt. Und wer mag<br />

das nicht nachzuvollziehen?<br />

In Nagapattinam, einer kleineren<br />

Stadt 300 km südlich von Chennai,<br />

erzählt uns ein Priester, der<br />

2005 nach dem Tsunami dorthin<br />

kam, um eine berufsbildende<br />

Sozialarbeit aufzubauen, dass er<br />

eine Rückkehr von Jugendlichen<br />

aus Großstädten festzustellen<br />

beginnt. Junge Menschen, die auf<br />

der Suche nach vermeintlich<br />

schnellem Geld in die städtischen<br />

Zentren abgewandert waren,<br />

kehren nun häufig desillusioniert,<br />

manchmal missbraucht oder<br />

suchtkrank, fast immer aber<br />

motivationslos in ihre Familien<br />

zurück.<br />

Die Arbeitswelt, die sie kennengelernt<br />

haben, hat sie ausgesaugt<br />

und verbraucht. Sie neu zu einer<br />

Ausbildung zu motivieren sei<br />

schwerer als zuvor, sagt der<br />

Priester.<br />

An genau dieser Stelle, dem<br />

kritischen und von den Eltern<br />

meist unbegleiteten Übergang<br />

von Haupt- oder Realschule zum<br />

Einstieg in die Arbeitswelt, setzt<br />

das Prinzip der ‚Community<br />

Colleges‘ von IID an – für genau<br />

diese Zielgruppe von Jugendlichen<br />

aus Slums oder armen<br />

Verhältnissen. Typischerweise<br />

sind sie etwa 17 oder 18 <strong>Jahr</strong>e alt,<br />

haben mehrere Geschwister und<br />

normalerweise ein zerbrochenes<br />

Elternhaus. Die meisten haben<br />

die schulische Abschlussprüfung<br />

nicht geschafft.<br />

Schwerpunkt auf Charakterstärkung<br />

Die indische Regierung fördert<br />

diesen Bildungsweg dadurch,<br />

dass sie den durchführenden<br />

Organisationen ein staatlich<br />

zertifiziertes Diplom zur Verfügung<br />

stellt.<br />

Die IID Community Colleges<br />

bilden mit einfachen Mitteln in<br />

solchen Berufen aus, die garantiert<br />

eine Jobplatzierung<br />

ermöglichen. Die Kurse dauern<br />

6-24 Monate. Wir begleiten die<br />

Auszubildenden ins zweimonatige<br />

Praktikum und beraten bei<br />

der Auswahl des Arbeitsplatzes.<br />

Es ist uns wichtig die Jugendlichen<br />

dort unterzubringen, wo<br />

IT-Kurse in einem Community College<br />

Ein Community College in Chennai<br />

ein Mindestmaß an gesetzlichen<br />

Vorgaben bzgl. Arbeitnehmerrechten<br />

auch eingehalten wird.<br />

Im Laufe der vergangenen 10<br />

<strong>Jahr</strong>e konnten bereits weit über<br />

4000 Jugendliche eine echte und<br />

nachhaltige Basis für eine lebenswerte<br />

Zukunft erhalten.<br />

Viele haben dabei Jesus Christus<br />

kennengelernt, denn während<br />

der Ausbildung werden neben<br />

dem Schwerpunkt auf Charakterstärkung,<br />

Selbstwert, Kommunikationsfähigkeit,Englischunterricht<br />

und <strong>Persönlich</strong>keitsbildung<br />

auch geistliche Angebote gemacht<br />

und christliche Werte<br />

vermittelt. Viele Studenten nehmen<br />

gerne an christlichen Freizeiten<br />

teil.<br />

Ca.3.500 Rupien monatlich, soviel<br />

wie Ramesh mit seiner Arbeit<br />

im Kino verdiente, kostet uns im<br />

Schnitt ein Ausbildungsplatz in<br />

einem unserer acht Community<br />

Colleges (in und um Pune &<br />

Chennai) mit derzeit zusammen<br />

401 Studenten. Wir haben ausreichend<br />

Infrastruktur für viele<br />

mehr und freuen uns über jeden,<br />

der mithilft, den hoffenden und<br />

doch hilflosen Teenagern die<br />

benötigte Hilfe zur Selbsthilfe zu<br />

geben! Eine echte Investition mit<br />

Zukunft!<br />

Alle Personennamen wurden geändert.<br />

Geburtstagsparty im<br />

Community College<br />

Community College Lehrerinnen<br />

im Stadtteil Aminjikarai<br />

5


6<br />

Der glücklichste Deutsche<br />

bericht über den Bau des Blindenwohnheims<br />

in Makeni, Sierra Leone<br />

von Michael Miezal<br />

Koordinator der<br />

IM-Deutschland<br />

für Sierra Leone<br />

„Was lange währt, wird endlich<br />

gut.” Diese Redewendung<br />

kommt mir in den Sinn, wenn<br />

ich an unser kürzlich abgeschlossenes<br />

Bauprojekt in<br />

Sierra Leone denke. Bereits seit<br />

mehreren <strong>Jahr</strong>en war es uns ein<br />

großes Anliegen, für die blinden<br />

Kinder und Jugendlichen in<br />

Makeni ein Wohnheim zu errichten,<br />

denn bisher und lange<br />

W e s t A f r i k a<br />

Guinea<br />

Mali<br />

Burkina Faso<br />

Sierra<br />

Leone<br />

Liberia<br />

Elfenbeinküste<br />

Ghana<br />

Golf von Guinea<br />

bevor die <strong>Inter</strong>-<strong>Mission</strong> damit<br />

begann, diese Kinder zu unterstützen<br />

hat man sie in den<br />

Nebenräumen einer ausgedienten<br />

Schlachthalle untergebracht.<br />

Diese geradezu menschenunwürdige<br />

Wohnsituation mit<br />

wenig Tageslicht und unter<br />

problematischen hygienischen<br />

Verhältnissen empfand ich bei<br />

meinen Besuchen immer als<br />

sehr bedrückend.<br />

in Sierra Leone<br />

Im <strong>Jahr</strong> 2008 konnten wir dort<br />

mit Hilfe von Fördermitteln des<br />

BMZ (Bundesministerium für<br />

wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung) bereits eine<br />

Grundschule bauen. Schon etwa<br />

ein <strong>Jahr</strong> später wurde symbolisch<br />

der Grundstein für das<br />

geplante Wohngebäude gelegt.<br />

Im Rahmen einer kleinen Feier<br />

wurde von einem persönlichen<br />

Freund und Spender der <strong>Inter</strong>-<br />

<strong>Mission</strong> ein Scheck als Startkapital<br />

überreicht. Bei allen damals<br />

Anwesenden, unter ihnen<br />

auch der Paramount Chief (Bezirksdirektor),<br />

der den Scheck<br />

entgegennahm, wurden Erwartungen<br />

geweckt. Erwartungen,<br />

deren Erfüllung mir im Nachhinein<br />

oft unmöglich erschien.<br />

Zu hoch schienen die bürokratischen<br />

Hürden zur Beantragung<br />

der benötigten Mittel. Wie zuvor<br />

beim Bau des Schulgebäudes<br />

haben wir eine Co-Förderung<br />

durch das BMZ angestrebt. Weil<br />

aber der verbleibende Eigenanteil<br />

immer noch zu groß war,<br />

galt es, weitere Sponsoren zu<br />

finden.<br />

Michael Miezal bei der Eröffnungsrede<br />

Eine internationale Hilfsorganisation<br />

signalisierte <strong>Inter</strong>esse,<br />

das Bauvorhaben zu unterstützen.<br />

Dadurch kam es jedoch<br />

immer wieder zu teilweise monatelangen<br />

Verzögerungen, weil<br />

man sich abstimmen und über<br />

Einzelheiten der Baumaßnahmen<br />

einig werden musste. Als<br />

schließlich nach vielen Gesprächen<br />

und schriftlichen Vereinbarungen<br />

alles unter Dach und<br />

Fach schien, stellte sich heraus,<br />

dass es doch nicht wie geplant<br />

klappen würde.<br />

die Bauphase und später das fertige Haus<br />

Die Bestimmungen der beteiligten<br />

Partner ließen das komplizierte<br />

Finanzierungsgebilde<br />

nicht zu und es zerplatze wie<br />

eine Seifenblase. Das verbleibende<br />

Defizit war nicht unerheblich.<br />

Als Vorstand haben wir uns<br />

beraten und schließlich dazu<br />

durchgerungen, das Projekt dennoch<br />

in Angriff zu nehmen im<br />

Glauben daran, dass dies Gottes<br />

Wille ist und er dafür sorgen<br />

kann, dass die benötigten<br />

Gelder zusammenkommen.<br />

Ich war oft niedergeschlagen<br />

durch die vielen Pannen und<br />

Rückschläge. Aber als<br />

Mitarbeiter haben wir in unseren<br />

morgendlichen Andachten<br />

immer wieder für dieses Projekt<br />

gebetet und erlebt, dass es<br />

vorwärts ging. <strong>Persönlich</strong> war<br />

mein schönstes Erlebnis, als im<br />

letzten <strong>Jahr</strong> während unseres<br />

<strong>Mission</strong>streffens ein Freund der<br />

<strong>Inter</strong>-<strong>Mission</strong> auf mich zukam<br />

und eine sehr großzügige Spende<br />

anbot, um damit den größten<br />

Teil der Finanzierungslücke


abzudecken. Andere Freunde,<br />

denen die blinden Kinder in<br />

Makeni ans Herz gewachsen<br />

in Sierra Leone<br />

waren, haben sich ebenfalls an<br />

den Kosten beteiligt oder Fundraising-Aktivitäten<br />

durchgeführt.<br />

Aber nicht nur bei der Finanzierung,<br />

auch bei der Durchführung<br />

der Baumaßnahmen vor Ort gab<br />

es immer wieder Schwierigkeiten.<br />

Durch die früh einsetzende<br />

und ungewöhnlich heftige Regenzeit<br />

war es nicht möglich, die<br />

lokal hergestellten Steine für den<br />

Bau in ausreichender Anzahl<br />

termingerecht zu produzieren.<br />

Es kam zu Verzögerungen, auch<br />

dadurch, dass man ein leichtes<br />

Gefälle auf dem Bauland vorher<br />

übersehen hatte. Unser Partner<br />

in Sierra Leone, die Cotton Tree<br />

Foundation, sah sich immer wieder<br />

mit Problemen konfrontiert,<br />

so dass mehrfach beim BMZ ein<br />

Antrag auf Verlängerung der<br />

Fristen gestellt werden musste.<br />

Wir sind dankbar, dass man dem<br />

ausnahmsweise zugestimmt hat.<br />

Schließlich war es soweit. Das<br />

Gebäude wurde fertiggestellt<br />

und der 7. Januar <strong>2013</strong> als Termin<br />

für die Übergabe festgelegt.<br />

Ich habe mich dabei ertappt,<br />

dass ich nach all den Schwierigkeiten<br />

im Vorfeld keine allzu<br />

großen Erwartungen an die Eröffnungszeremonie<br />

hatte. Aber<br />

als ich an jenem Montagmorgen<br />

sah, wie die nach und nach<br />

eintreffenden Gäste voll Freude<br />

zusammenkamen und wie be-<br />

eindruckt und bewegt auch die<br />

sogenannten VIPs waren, wurde<br />

mir klar, dass sich all die Mühe<br />

und der Ärger doch gelohnt<br />

hatten. Begleitet hat mich jener<br />

Freund, der mehr als 3 <strong>Jahr</strong>e<br />

zuvor am selben Ort den erwähnten<br />

Scheck überreicht hatte.<br />

Er ließ es sich nicht nehmen,<br />

die Reise nach Sierra Leone anzutreten,<br />

um diesen besonderen<br />

Anlass mitzuerleben.<br />

Viele hochrangige Vertreter aus<br />

Politik und Gesellschaft wurden<br />

eingeladen, selbst der kürzlich<br />

wiedergewählte Präsident Ernest<br />

Bai Koroma. Er hätte auch<br />

sehr gern an der Feier teilgenommen,<br />

musste aber kurzfristig<br />

nach Europa und ließ sich<br />

durch seine ältere Schwester<br />

vertreten. Darüber hinaus waren<br />

zwei Paramount Chiefs anwesend,<br />

ein Parlamentsmitglied,<br />

die Bürgermeisterin von Makeni<br />

Die Schwester des Präsidenten Koroma eröffnet feierlich das Haus<br />

Vertreter aus Politik und Gesellschaft vor dem neuen Haus<br />

und weitere einflussreiche<br />

Personen. In den vielen Reden,<br />

die an diesem Tag gehalten<br />

wurden, kam immer wieder<br />

Dankbarkeit und Respekt zum<br />

Ausdruck, angesichts dessen,<br />

was hier geleistet wurde. Dies<br />

hat offensichtlich dazu geführt,<br />

dass nun die lokalen Behörden<br />

mit öffentlichen Geldern ein<br />

weiteres Bauvorhaben fördern<br />

wollen, und zwar die Unterkünfte<br />

für die zum Teil blinden<br />

Lehrer.<br />

Im sierra-leonischen Fernsehen<br />

wurde eine einstündige Dokumentation<br />

der Veranstaltung<br />

gezeigt. Darin sind Auszüge des<br />

Programms zu sehen, das die<br />

blinden Mädchen und Jungen<br />

durch Lieder mitgestaltet haben.<br />

Bevor die Schwester des<br />

Präsidenten nach einem langen<br />

und kraftvollen Gebet feierlich<br />

das Band zerschnitt und die<br />

geladenen Gäste das Innere des<br />

700 qm großen Wohnheims in<br />

Augenschein nehmen konnten,<br />

war ein Höhepunkt für mich die<br />

Rede des zuständigen Paramount<br />

Chiefs. Sehr glaubhaft<br />

sagte er, dass er an diesem<br />

Morgen der glücklichste Paramount<br />

Chief von ganz Sierra<br />

Leone wäre. Es war ein bewegender<br />

Moment, und diesen<br />

miterleben zu dürfen betrachtete<br />

ich als besonderes Privileg.<br />

Ich war an dem Tag der glücklichste<br />

Deutsche in Sierra Leone.<br />

IMPRESSUM<br />

π<strong>Inter</strong>-<strong>Mission</strong> Deutschland<br />

Kestnerstr. 20 a, D-30159 Hannover<br />

Telefon: (0511) 28 37 40<br />

Fax: (0511) 28 37 430<br />

E-Mail: im@inter-mission.de<br />

<strong>Inter</strong>net: http://www.inter-mission.de<br />

ΩSpendenkonto Deutschland:<br />

EKK Hannover, Konto-Nr. 616 761<br />

BLZ 520 604 10<br />

IBAN: DE63 5206 0410 0000 6167 61<br />

BIC: GENODEF1EK1<br />

ΩRedaktion: Markus Egger<br />

ΩVorstand: Markus Egger, Michael Miezal,<br />

Karl-Hermann Klügel, Helmut Brückner, Walter<br />

Fischer, Heiner Martin Henny, Ruth Hildebrand,<br />

Hans Lendi, Hajo Preik, Jochen Tewes, Andreas<br />

Oelke, Wilfried Menzel<br />

Die <strong>Inter</strong>-<strong>Mission</strong> e.V. ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft<br />

Evangelikaler <strong>Mission</strong>en (AEM). Die<br />

<strong>Inter</strong>-<strong>Mission</strong> ist berechtigt, das Spendensiegel der<br />

DEA (Deutsche Evangelische Allianz) zu tragen.<br />

π<strong>Inter</strong>-<strong>Mission</strong> Schweiz<br />

Ramlinsburgerstrasse 2, CH-4410 Liestal<br />

Telefon 061 927 96 66, Fax 061 927 96 69<br />

E-Mail: info@intermission.ch<br />

www.intermission.ch<br />

ΩSpendenkonto Schweiz:<br />

Postfinance 80-26657-7<br />

IBAN: CH41 0900 0000 8002 6657 7<br />

BIC: POFICHBEXXX<br />

Die <strong>Inter</strong>-<strong>Mission</strong> Schweiz hat den Ehrenkodex SEA<br />

(Schweizerische Evangelische Allianz) unterzeichnet.<br />

ΩRedaktion:<br />

philippe.beyeler@intermission.ch (pb),<br />

sandra.grossmann@intermission.ch (sg),<br />

esther.meisinger@intermission.ch (em)<br />

ΩVorstand: Heiner Martin Henny (Präsident),<br />

Dominique Beyeler, Urs Brasser, Markus Egger,<br />

Walter Fischer, Sandra Grossmann, Bernard Huber,<br />

Hans Lendi, Esther Meisinger, Peter Ritter, Oliver<br />

Roth, Markus Schweizer, Eric Sollberger, Herbert<br />

Toggweiler<br />

ΩGeschäftsführer: Philippe Beyeler<br />

ΩAdressverwaltung:<br />

Annarös und Markus Schweizer<br />

Chrummacherweg 4B, CH-4460 Gelterkinden<br />

Telefon 061 981 58 19, Fax 061 983 98 18<br />

E-Mail: annaroes.schweizer@intermission.ch<br />

ΩPatenschaftsverwaltung Kinder:<br />

Bertram Meisinger<br />

Brühlstrasse 42, CH-4416 Bubendorf<br />

Telefon 061 482 25 07<br />

E-Mail: bertram.meisinger@intermission.ch<br />

ΩPatenschaftsverwaltung<br />

<strong>Mission</strong>are und Lehrlinge:<br />

Peter Ritter<br />

Brunngasse 19, CH-4463 Buus<br />

Telefon 061 841 02 36<br />

E-Mail: peter.ritter@intermission.ch<br />

SPENDEN-PRÜFZERTIFI<br />

ΩGestaltung: www.designbuero-oetjen.de<br />

ΩDruck: Druckerei Friese, D-56070 Koblenz<br />

ΩTitelbild: Kinder in Sierra Leone/ Westafrika<br />

(Quelle: H. Oetjen)<br />

Zu den Fotos: Die abgebildeten Personen stehen<br />

nicht unbedingt im Zusammenhang mit den<br />

erwähnten Beispielen.<br />

GÜLTIG BIS 31.12.20<br />

DEUTSCHE EVANGELISCHE<br />

Zweckgebundene Spenden müssen bei jeder<br />

Spende ausdrücklich bezeichnet werden. Gehen<br />

für ein Projekt mehr Spenden als benötigt ein,<br />

werden diese für ähnliche Zwecke<br />

verwendet. 7


8<br />

πMit der Bibel auf Trekkingtour<br />

N. <strong>Jahr</strong> hilft N. seiner Mutter in der Führung des Kinderheimes. Daneben unternimmt er zusammen mit seinem<br />

Sherpa ist einer von drei Söhnen von P.T. Sherpa und Rita, dem Ehepaar, das unser Kinderheim H32 in<br />

Sonada, West-Bengalen, seit bald drei <strong>Jahr</strong>zehnten leitet. Seit dem frühen Tod seines Vaters im vergangenen<br />

Onkel regelmäßig missionarische Trekking-Touren, um in den Bergregionen von Nepal entlegene Gruppen junger Christen<br />

zu besuchen und sie durch Gottes Wort und praktische Hilfe zu ermutigen. Kürzlich schrieb er uns:<br />

„Inzwischen bin ich aus Nepal<br />

zurückgekehrt. Unsere <strong>Mission</strong>s-Tour<br />

nach Jumla ist sehr gut<br />

verlaufen und war wirklich gesegnet.<br />

Während der gesamten<br />

Zeit erlebten wir Gottes Gegenwart<br />

und Führung. Vielen Dank<br />

für eure Gebete. Besonders<br />

möchte ich euch danken für den<br />

Geldbetrag, der eine große Hilfe<br />

war. Damit konnte ich eine größere<br />

Menge warmer Kleidung<br />

kaufen, die besonders für die<br />

Kinder in den Bergen dringend<br />

benötigt wird.<br />

Die 2514 m hoch liegende Stadt<br />

Jumla liegt im westlichen Teil<br />

Nepals, wir erreichten sie per<br />

Flugzeug. Sie ist die Hauptstadt<br />

des Karnali Distrikts. Hier ist die<br />

gesamte Entwicklung im Vergleich<br />

zum übrigen Land sehr<br />

langsam. Die meisten Menschen<br />

gehören zur angesehenen<br />

Volksgruppe der Thakuris.<br />

Allerdings sind die Bewohner<br />

von Jumla auch dafür bekannt,<br />

dass sie – im Gegensatz zu<br />

anderen Nepalesen – lethargisch<br />

und passiv sind, in ihrem<br />

Denken rückständig und wirtschaftlich<br />

arm. Die meisten von<br />

ihnen sind konservative Hindus.<br />

Von Jumla aus waren wir einen<br />

Tagesmarsch unterwegs, um<br />

das Dorf Tirkhu zu erreichen,<br />

das ca. 3200 m hoch liegt. Hier<br />

besuchten wir eine Gruppe von<br />

Christen, die erst vor kurzer Zeit<br />

zum Glauben fanden. Sie haben<br />

hier niemanden, der sie geistlich<br />

weiterbringen könnte. Auch<br />

sind sie ungebildet und können<br />

nicht selber in der Bibel lesen.<br />

Trotzdem stehen sie stark und<br />

mutig im Glauben. Inzwischen<br />

haben sich hier 16 Familien zu<br />

Jesus Christus bekehrt. Unseren<br />

Besuch wollten wir gezielt dafür<br />

nutzen, um mit ihnen zusammen<br />

Gottes Wort zu lesen und<br />

sie darin anzuleiten. Sie waren<br />

sehr glücklich, das Markus-<br />

Evangelium mit uns durchzugehen<br />

und haben alles mit<br />

großer Offenheit und wirklichem<br />

Verlangen aufgenommen. In<br />

diesen Tagen besuchten wir alle<br />

Gläubigen und hatten mit ihnen<br />

Gemeinschaft in ihren Häusern.<br />

An einem der Tage kletterten<br />

wir auf einen 4000 m hohen<br />

Berg, um von hier aus für ver-<br />

schiedene umliegende Dörfer<br />

zu beten.<br />

Letztes <strong>Jahr</strong> konnten wir sechs<br />

Dörfer in dieser Region besuchen,<br />

um ihnen das Evangelium<br />

zu bringen.<br />

Um nur einen dieser Orte zu<br />

erreichen, brauchten wir jeweils<br />

fünf bis sieben Stunden. In diesem<br />

<strong>Jahr</strong> war unsere Tour insgesamt<br />

kürzer und wir waren –<br />

neben zwei Trägern (Coolies) –<br />

nur drei Christen, die diesen<br />

missionarischen Einsatz zusammen<br />

unternahmen.<br />

Bitte betet mit für diese sehr<br />

isolierten jungen Glaubensgeschwister<br />

und für den weiteren<br />

geistlichen Dienst in dieser<br />

Region.<br />

Sehr dankbar für eure Ermutigung<br />

und Unterstützung grüßt<br />

euch<br />

N. Sherpa.“

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