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Mein erstes Jahr bei der D.O.G.

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Die Orchidee 64(4), 2013 <strong>Mein</strong> 1. <strong>Jahr</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong> D.O.G.<br />

191<br />

Schon als Kind haben Pflanzen für<br />

mich eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung gehabt.<br />

In <strong>der</strong> Großstadt Hannover geboren,<br />

lebte ich meine Begeisterung<br />

mit aufgequollenen Torfballen aus, die<br />

in mehreren Plastikgewächshäusern<br />

fortan alle Südfenster <strong>der</strong> Altbauwohnung<br />

komplett belagerten und tatsächlich<br />

mediterrane Pflanzen und Kakteen<br />

hervorbrachten. Eine beson<strong>der</strong>e Leidenschaft<br />

hatte ich bereits im Grundschulalter:<br />

Ich musste immer Pflanzen<br />

»retten«. Ich kannte jeden Supermarkt,<br />

wo auf untersten Paletten halb abgestorbene<br />

Pflanzen mit roten, reduzierten<br />

Preisen standen. Je kranker, desto<br />

besser, und das Verblüffende war: Ich<br />

bekam sie meistens wie<strong>der</strong> hin.<br />

Nun hatte ich also einen Wintergarten,<br />

14 m 2 mit großen Schiebetüren, einer<br />

Zentralheizung und einer Markise, die<br />

pflichtbewusst nach Wind-, Sonnen-<br />

und Regenmesser ein- und ausfuhr.<br />

<strong>Mein</strong>e erste Vanda entdeckte ich in<br />

Salzburg in einem Blumenladen. Dort<br />

hing sie in gigantischer Größe – so etwas<br />

Großes hatte ich bis dahin noch<br />

nie gesehen. Sie sollte 130 € kosten!<br />

<strong>Mein</strong> Herz hing an ihr, ich bekam sie für<br />

35 € (sie war schließlich völlig verblüht)<br />

und gab sie dann mühsam verpackt <strong>bei</strong><br />

<strong>der</strong> Post auf, da ich nicht wusste, ob<br />

es am Flughafen eventuell Probleme<br />

geben würde. Ach, was freute ich mich<br />

auf das Paket – und es kam und kam<br />

und kam nicht... Nicht nur ich, auch<br />

meine Umwelt – durch mich – wurde<br />

langsam verrückt, bis es dann nach<br />

endlosen 10 Tagen endlich ankam. Da<br />

erkannte ich die Pflanze kaum wie<strong>der</strong>,<br />

so ausgetrocknet sah sie aus. Ich legte<br />

sie in meine Badewanne und freute<br />

mich, als ich sah, dass Bläschen aufstiegen<br />

– sicherlich in Indiz für Vitalität.<br />

Ihre Schönheit musste sie zwar lassen,<br />

ähnelt sie seither doch eher einer Vogelscheuche,<br />

aber sie blüht seit 5 <strong>Jahr</strong>en<br />

zuverlässig in strahlendem Blau gut<br />

zweimal im <strong>Jahr</strong>.<br />

Im November 2011 las ich von einer<br />

Orchideenausstellung in Nie<strong>der</strong>nhausen.<br />

Da es von mir aus nicht weit entfernt<br />

war, beschloss ich hinzufahren<br />

Wintergartenimpressionen<br />

und musste an <strong>der</strong> Kasse erst einmal<br />

stehen bleiben – so schön sah es dort<br />

aus! Die Schaustände waren unglaublich<br />

aufwändig mit viel Dekorationsmaterial<br />

und Liebe hergerichtet. Die mussten<br />

Tage daran gear<strong>bei</strong>tet haben, um all<br />

die herrlichen Pflanzen so prachtvoll zu<br />

präsentieren. An einem weiteren Stand<br />

wurde gezeigt, wie man richtig umtopft,<br />

und unter einem Zelt standen mehrere<br />

sehr nette Damen mit Sektgläsern in <strong>der</strong><br />

Hand und erzählten mir, dass es wohl so<br />

etwas wie einen Orchideenverein gäbe.<br />

Das interessierte mich. Und tolle Fachzeitungen<br />

gab es auch noch dazu, wenn<br />

man hier Mitglied werden würde. Einmal<br />

im Monat traf man sich – ich wusste<br />

zwar nicht so genau, zu was, aber ich<br />

gestehe, dass ich alleine wegen <strong>der</strong> tol-<br />

len Zeitschrift beschloss, dort ab Januar<br />

2012 mal Mitglied zu werden. Austreten<br />

kann ich ja immer noch, wenn es mir<br />

nicht gefällt, dachte ich.<br />

So fieberte ich nun meinem ersten Treffen<br />

<strong>der</strong> D.O.G.-Gruppe Hessen-Nassau<br />

im Januar in Nie<strong>der</strong>nhausen entgegen,<br />

hatte aber vorher schon schriftlichen<br />

Kontakt zum Gruppenleiter, den<br />

ich auf diesem Wege schon etwas über<br />

mein Cymbidium, das nie blüht, fragen<br />

konnte. Er schrieb dann auch, dass ich<br />

ruhig Pflanzen, zu denen ich Fragen<br />

hätte o<strong>der</strong> die krank wären, mitbringen<br />

könnte zu den Treffen. Da meine Frage<br />

ja beantwortet war, brachte ich KEINE<br />

Pflanze mit, was ich sehr schnell bereuen<br />

sollte.

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