Mächte der Bosheit

Übernatürlicher Zugang zu Glück und Erfolg
Vielfach suchen Menschen auf übernatürliche Weise Glück und
Erfolg im Leben zu erlangen. Da hört man von einer Fußballmannschaft,
die eine Ziege mit um die halbe Welt schleppt als
Talisman, der vor Niederlagen bewahren soll. Überhaupt sind
Aberglaube und magische Praxis bei Hochleistungssportlern
sehr verbreitet. Viele halten bestimmte Verhaltensrituale ein,
von denen der gute Verlauf der sportlichen Leistung abhängig
gemacht wird. So las ich einmal von einem Sportler, dass er die
Umkleidekabine immer genau 29 Minuten vor dem Wettkampf
betritt, weder eine Minute früher, noch eine Minute später. Von
der Einhaltung dieses Rituals erhofft er sich sportlichen Erfolg.
Dann gibt es die sogenannte »Tagewählerei«, d. h., bestimmte
Tage werden als Glücks- oder Unglückstage betrachtet. Ein Beispiel
wäre etwa, wenn der 13. Tag des Monats auf einen Freitag
fällt. Neuerdings richten sich viele Menschen nach dem Mondkalender.
Bestimmte Dinge – wie zum Beispiel die Haare schneiden
lassen, Pflanzen umtopfen – sollte man möglichst bei zunehmendem
Mond tun. Eine selbstständige Friseuse sagte mir,
dass die meisten ihrer Kundinnen sich nach Mondphasen richten,
was dazu führt, dass sie zu manchen Zeiten mit Arbeit überlastet
ist, während ihr Laden zu anderen Zeiten fast leer sei.
Um Glück oder Vermeidung von Unglück geht es bei den sogenannten
»Kettenbriefen«: Sie stellen eine Art postalisch befördertes
Schicksal dar. Der Empfänger des Kettenbriefes wird
gewarnt, die Kette zu unterbrechen; dies bringe Unglück. Wer
dagegen der Anweisung folgt, den Brief abzuschreiben bzw. ihn
zu kopieren, und innerhalb von 24 Stunden die Abschriften (Kopien)
verschickt, soll schon nach wenigen Tagen materiellen Erfolg
haben. So werden Menschen zu abergläubischem Tun verführt.
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