Lebensmittel richtig kennzeichnen - Wirtschaftskammer Österreich

Lebensmittel richtig kennzeichnen
Das Wiener Marktamt (Magistratsabteilung 59) als Lebensmittelaufsichtsbehörde überprüft im Rahmen der in
regelmäßigen Abständen stattfindenden Kontrollen der Lebensmittelbetriebe u.a. auch die Einhaltung der
entsprechenden lebensmittelrechtlichen Kennzeichnungsvorschriften. Gekennzeichnet werden müssen alle
verpackten Waren und Nahrungsergänzungsmittel, welche ohne Weiterverarbeitung für den Letztverbraucher
oder Einrichtungen der Gemeinschaftsversorgung (z.B. Gastgewerbe, Großküchen, etc.) bestimmt sind.
Insbesondere ist beim Import von Waren darauf zu achten, dass deren Kennzeichnung den österreichischen
gesetzlichen Anforderungen entspricht.
Die Rechtsgrundlage dazu bildet die Lebensmittelkennzeichnungsverordnung (LMKV, BGBl. Nr. 72/1993 idgF).
Der folgende Artikel stellt die wesentlichen Vorschriften in Bezug auf die Kennzeichnung von Lebensmitteln
dar.
Kennzeichnungselemente:
• Sachbezeichnung, handelsübliche Bezeichnung oder Beschreibung der Ware bzw. Verkehrsbezeichnungen,
unter denen Waren in anderen Mitgliedstaaten in Verkehr gebracht werden
• Name und Anschrift des Erzeugers, Verpackers oder Händlers in den EWR-Raum
• Ursprungsland bei ausländischen, d.h. nicht aus einem EWR-Mitgliedstaat, importierten Waren oder falls
ein Irrtum über die tatsächliche Herkunft möglich wäre
• Nettofüllmenge (bei flüssigen Waren Liter, Zentiliter oder Milliliter, bei sonstigen Waren Kilogramm,
Gramm bzw. Stückzahl)
• Los (Charge), wenn nicht das nach Tag und Monat bestimmte Mindesthaltbarkeits- bzw. Verbrauchsdatum
angegeben ist
• Mindesthaltbarkeitsdatum bzw. Verbrauchsdatum („mindestens haltbar bis…“, wenn der Tag genannt
wird, „mindestens haltbar bis Ende…“, wenn nur Monat oder Jahr genannt werden)
• Temperaturen oder sonstige Lagerbedingungen, sofern sie für die Haltbarkeit wesentlich sind
• Zutaten (Bestandteile, Zusatzstoffe, Aromen)
• Gebrauchsanleitung
• Alkoholgehalt in Volumenprozenten
Formale Kennzeichnungsvorschriften:
• in deutscher Sprache
• leicht verständlich
• dauerhaft angebracht
• deutlich lesbar
• nicht durch andere Angaben verdeckt oder getrennt
• an gut sichtbarer Stelle
• auf der Verpackung oder auf einem mit der Verpackung verbundenen Etikett
• Datumsangaben haben in der Reihenfolge Tag, Monat, Jahr sowie unter Sicherstellung der Eindeutigkeit
des Datums zu erfolgen

Sichtfeldregelung:
Folgende Kennzeichnungselemente müssen in einem Sichtfeld angegeben werden:
• Sachbezeichnung
• Mindesthaltbarkeitsangabe
• Nettofüllmenge
• Alkoholangabe
Ausnahmen von den Kennzeichnungsvorschriften:
• Waren, die dem Weingesetz 1999 idgF unterliegen
• Waren, die in der Gegenwart des Käufers verpackt werden
• Waren, die zur Verkaufsvorbereitung verpackt werden, wenn diese zur kurzfristigen Lagerung
(max. 48 Stunden) für die unmittelbare Abgabe an den Letztverbraucher bestimmt sind,
ausgenommen zur Selbstbedienung
Weitere Informationen:
Die Lebensmittelkennzeichnungsverordnung (LMKV) ist unter folgendem Link abrufbar:
http://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10010723
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1. Auflage, März 2010
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