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PÜ Finanzrecht – <strong>7.Einheit</strong><br />

Mag. Gabriele Alkan-Bruderhofer<br />

Mag. Corinna Engenhart<br />

WS 2012/13<br />

Allgemeines zur Körperschaftsteuer<br />

• KSt = Ertragsteuer der Körperschaften<br />

• Trennungsprinzip<br />

• Personensteuer<br />

– unbeschränkte und beschränkte Steuerpflicht<br />

• Direkte Steuer<br />

– Steuerschuldner = Steuerträger<br />

• Veranlagungssteuer<br />

– Vorschreibung mit Bescheid<br />

• Proportionalsteuersatz 25 % (vor 2005: 34 %)<br />

– unabhängig davon, ob Gewinn ausgeschüttet (+ 25 % KESt)<br />

oder thesauriert wird<br />

2<br />

26.11.2012<br />

1


Persönliche Steuerpflicht<br />

• Der KSt unterliegen Körperschaften.<br />

• Körperschaften sind<br />

– Juristische Personen des Privatrechts<br />

• Kapitalgesellschaften (AG, GmbH), Genossenschaften, Vereine,<br />

Stiftungen etc.<br />

• Vergleichbare ausländische Körperschaften („Typenvergleich“)<br />

– Betriebe gewerblicher Art (BgA) von Körperschaften<br />

öffentlichen Rechts<br />

– Nichtrechtsfähige Personenvereinigungen, Anstalten,<br />

Stiftungen und andere Zweckvermögen<br />

• Wenn ihr Einkommen nicht bei einem anderen Stpfl zu versteuern<br />

ist (§ 3 KStG)<br />

Befreiungen (§ 5 KStG)<br />

• staatliche Monopolbetriebe, soweit sie nicht in eine<br />

privatrechtliche Form zB AG gekleidet sind<br />

• Beteiligungsfondsgesellschaften<br />

• gemeinnützige Körperschaften<br />

• Pensions- und Unterstützungskassen<br />

• kleine Versicherungsvereine<br />

• bestimmte landwirtschaftliche Genossenschaften<br />

(hinsichtlich ihrer Mitgliedergeschäfte)<br />

• Mittelstandsfinanzierungsgesellschaften<br />

• gemeinnützige Bauvereinigungen iSd WGG<br />

• Privatstiftungen nach Maßgabe des § 13 KStG<br />

3<br />

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26.11.2012<br />

2


Gemeinnützige Körperschaften<br />

• Körperschaft dient nach ihrer Satzung und ihrer<br />

tatsächlichen Geschäftsführung der Förderung<br />

gemeinnütziger, mildtätiger oder kirchlicher Zwecke<br />

• Beschränkte Steuerpflicht 2. Art<br />

• Betriebliche Tätigkeiten<br />

– unentbehrlicher Hilfsbetrieb<br />

(„Zweckverwirklichungsbetrieb“)<br />

• Keine KöSt-Pflicht<br />

– entbehrlicher Hilfsbetrieb<br />

• KöSt-Pflicht nur für den entbehrlichen Hilfsbetrieb<br />

– Sonstiger wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb<br />

• Verlust der Gemeinnützigkeit der Körperschaft<br />

• Ausnahme: Umsatz bis zu € 40.000<br />

Gemeinnützige Körperschaften<br />

• Der Betriebsrat der Firma A gründet den Verein „Förderung kultureller<br />

Interessen“, um den Arbeitnehmern der Firma A die österreichische<br />

Kultur näherzubringen.<br />

Wie ist der Verein körperschaftssteuerlich zu behandeln?<br />

• Da der Verein nicht gemeinnützig ist, ist er von der KSt nicht befreit<br />

(§ 5 Z 6 KStG iVm §§ 34 ff BAO). Ein Personenkreis ist nicht als<br />

Allgemeinheit aufzufassen, wenn er durch Anstellung an einer<br />

bestimmten Firma fest abgeschlossen ist.<br />

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Gemeinnützige Körperschaften<br />

• Der zu Zwecken der Brauchtumspflege bestehende Verein<br />

„Trachtenmusikkapelle Filzmoos“ veranstaltet ein Muttertagskonzert. Eine<br />

Eintrittskarte für das Konzert kostet EUR 7,--.<br />

• Ein derartiger Verein ist als gemeinnützige Einrichtung grs von der<br />

Körperschaftsteuer befreit (§ 5 Z 6 KStG iVm §§ 34 ff BAO).<br />

• Konzertveranstaltungen eines Musikvereins stellen einen unentbehrlichen<br />

Hilfsbetrieb gemäß § 45 Abs 2 BAO dar. Ein unentbehrlicher Hilfsbetrieb<br />

liegt vor, wenn der Zweck der Einrichtung nur durch den Geschäftsbetrieb<br />

verwirklicht werden kann. Er ist grs nicht begünstigungsschädlich und<br />

überdies selbst von der Körperschaftsteuer befreit, die Überschüsse<br />

müssen für begünstigte Zwecke verwendet werden.<br />

Gemeinnützige Körperschaften<br />

• Der gemeinnützige „Litera“- Verein (zur Förderung des Lesens)<br />

betreibt eine allgemein zugängliche Leihbibliothek. Gegen eine<br />

Jahresgebühr von 15€ können dort Bücher ausgeliehen werden.<br />

Einmal im Jahr veranstaltet der Verein ein öffentliches „Bücher-<br />

Fest“, bei dem gegen eine freie Spende ausgeschiedene Bücher<br />

erworben werden können. Außerdem verkauft der Verein dort<br />

Speisen und Getränke.<br />

Sämtliche Einnahmen des Vereins werden zur Erhaltung der<br />

Bücherei verwendet.<br />

Leihbibliothek: unentbehrlicher Hilfsbetrieb; nicht<br />

begünstigungsschädlich und selbst steuerbefreit<br />

„Bücherfest“: entbehrlicher Hilfsbetrieb (dient dem<br />

begünstigtem Zweck); unterliegt der KöSt, schadet allerdings<br />

nicht der Begünstigung des Vereins<br />

26.11.2012<br />

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Gemeinnützige Körperschaften<br />

• Der Verein „Jugenderziehung“ betreibt einen (nicht gewinnorientierten)<br />

Hort für schwer erziehbare Kinder. Während der zweimonatigen<br />

Sommerferien wird der Hort als Hotel betrieben. Der Überschuss wird für<br />

die Aufrechterhaltung des Hortes verwendet.<br />

• Kann der Zweck des Vereines nur durch die Führung des Hortes verwirklicht<br />

werden, liegt ein unentbehrlicher Hilfsbetrieb vor. Dieser ist grundsätzlich nicht<br />

begünstigungsschädlich und von der KSt befreit.<br />

• Der Hotelbetrieb ist ein begünstigungsschädlicher Geschäftsbetrieb (§ 44 BAO). Das<br />

zuständige Finanzamt kann jedoch für begünstigungsschädliche Geschäftsbetriebe<br />

unter bestimmten Voraussetzungen eine Ausnahmegenehmigung erteilen. Bis zu<br />

einem Umsatz von EUR 40.000,00 gilt bei Vorliegen aller sonstigen<br />

Voraussetzungen die Ausnahmeregelung generell als erteilt. Bei Erteilung der<br />

Ausnahmegenehmigung unterliegt nur der Geschäftsbetrieb (Hotelbetrieb) der KSt.<br />

Unbeschränkte Steuerpflicht<br />

• Unbeschränkte Steuerpflicht (§ 1 Abs 2)<br />

– Sitz oder<br />

• jener Ort, der durch Gesetz, Vertrag, Satzung, udgl bestimmt<br />

ist<br />

– Geschäftsleitung im Inland<br />

• dort anzunehmen, wo sich der Mittelpunkt der<br />

geschäftlichen Oberleitung befindet, dh wo die für die<br />

Geschäftsführung nötigen Maßnahmen von einigem Gewicht<br />

angeordnet werden<br />

(VwGH 23.2.1987, 85/15/0131)<br />

Steuerpflicht besteht für gesamtes Welteinkommen<br />

• Sowohl inländische als auch ausländische Einkünfte<br />

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26.11.2012<br />

5


Beschränkte Steuerpflicht<br />

• Beschränkte Steuerpflicht 1. Art (§ 1 Abs 3)<br />

– Vergleichbare Körperschaften mit Sitz und Geschäftsleitung im Ausland<br />

– Steuerpflichtig sind Einkunftsquellen mit Inlandsbezug iSd § 98 EStG (siehe §<br />

21 Abs 1 Z 1 KStG)<br />

• Beschränkte Steuerpflicht 2. Art<br />

– Körperschaften öffentlichen Rechts (KöR)<br />

– Befreite Körperschaften, zB gemeinnützige Körperschaften (3. Art)<br />

– mit Einkünften aus Kapitalvermögen und vergleichbaren ausländischen<br />

Einkünften beschränkt steuerpflichtig<br />

• Dividendeneinkünfte gem § 10 KStG steuerfrei<br />

• Einkünfte aus Förderungsdarlehen ebenfalls steuerfrei<br />

– mit Einkünften aus Grundstücksveräußerungen beschränkt steuerpflichtig<br />

Betriebe gewerblicher Art (§ 2 Abs 2 f<br />

KStG)<br />

• BgA sind<br />

– Wirtschaftlich selbstständige Einrichtungen von KöR, die<br />

– ausschließlich oder überwiegend einer nachhaltigen privatwirtschaftlichen Tätigkeit von<br />

wirtschaftlichem Gewicht<br />

– zur Erzielung von Einnahmen (keine Gewinnerzielungsabsicht erforderlich) dienen<br />

• Auch Versorgungsbetriebe der Gebietskörperschaften (Wasser, Gas, Elektrizität,<br />

Wärme, Verkehr, Rundfunk,…)<br />

• Hoheitsbetriebe sind keine BgA<br />

– Forschungsanstalten, Friedhöfe, Müllbeseitigung,….<br />

• Land- und Forstwirtschaft und bloße Vermögensverwaltung begründen keinen<br />

BgA!<br />

• Entgeltliche Überlassung eines BgA (zB Verpachtung) und die Beteiligung einer<br />

KöR an einer Mitunternehmerschaft gilt als BgA!<br />

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26.11.2012<br />

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Beschränkte Steuerpflicht, BgA<br />

• Unterliegen folgende Einkünfte der österreichischen Gemeinde B der<br />

Körperschaftsteuer?<br />

– Einkünfte aus dem Betrieb des Friedhofs<br />

Gilt als Hoheitsbetrieb, unterliegt nicht der KöSt.<br />

– Einkünfte aus dem Verkauf von Gemeindegrundstücken<br />

Steuerpflichtig (beschränkte Steuerpflicht der 2.Art)<br />

– Einkünfte aus der Vermietung von Gemeindewohnungen<br />

Gilt nicht als BgA, unterliegt nicht der KöSt<br />

– Einkünfte aus der Verpachtung des Gemeindeschwimmbads<br />

Steuerpflichtig (Verpachtung eines BgAs gilt als BgA)<br />

Beschränkte Steuerpflicht, BgA<br />

• Unterliegen folgende Einkünfte der österreichischen Gemeinde B der<br />

Körperschaftsteuer?<br />

– Zinsen aus Bankeinlagen<br />

Steuerpflichtig (beschränkte Steuerpflicht der 2.Art)<br />

– Dividendeneinkünfte (Beteiligungserträge an einer inländ. KapGes)<br />

Steuerfrei gemäß § 10 KStG (Ausnahme von der beschränkten<br />

Steuerpflicht der 2.Art)<br />

– Einkünfte aus der Bewirtschaftung des Gemeindesforstes<br />

Steuerfrei (Land- und Forstwirtschaft; gilt nicht als BgA!)<br />

26.11.2012<br />

7


Beginn und Ende der Steuerpflicht<br />

• Beginn (§ 4 Abs 1 KStG)<br />

– Feststellung der Rechtsgrundlage (Satzung,<br />

Gesellschaftsvertrag etc) und<br />

– Erstmaliges In-Erscheinung-Treten nach außen<br />

• Kann also vor FB-Eintragung sein<br />

– zB Eröffnung eines Bankkontos<br />

– umfasst somit auch die sog „Vorgesellschaft“<br />

• Ende (§ 4 Abs 2 KStG)<br />

– Untergang der Rechtspersönlichkeit, jedenfalls mit<br />

Vermögensübergang auf einen anderen<br />

Sachliche Steuerpflicht<br />

• Einkommen (§ 7 Abs 2 KStG)<br />

– Gesamtbetrag der Einkünfte iSd § 2 Abs. 3 EStG<br />

• Verlustausgleich<br />

– abzüglich Sonderausgaben (§ 8 Abs. 4 KStG)<br />

• Ermittlung der Einkünfte<br />

– Verweis auf Einkünfteermittlung im EStG (§ 7 Abs 2 KStG)<br />

– Aufgrund Rechtsform rechnungslegungspflichtige<br />

Körperschaften (§ 189 UGB):<br />

Einkünftetransformation Einkünfte aus Gewerbebetrieb<br />

(§ 7 Abs 3 KStG)→ § 5 Abs 1 EStG<br />

15<br />

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26.11.2012<br />

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Einkommen und Einkommensermittlung - § 7 KStG<br />

Auf Grund der Rechtsform nach<br />

unternehmensrechtlichen<br />

Vorschriften zur Rechnungslegung<br />

verpflichtet<br />

• AG; GmbH<br />

• Sparkassen; VVaG<br />

• (nicht „offengelegte“) Privatstiftung<br />

• + Rechnungslegungspflichtige<br />

Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften<br />

(ausdrücklich)<br />

Einkünfte aus Gewerbebetrieb<br />

§ 7 Abs 3 KStG<br />

Auf Grund der Rechtsform nach<br />

unternehmensrechtlichen<br />

Vorschriften zur Rechnungslegung<br />

NICHT verpflichtet<br />

• Vereine<br />

• Stiftungen<br />

• Fonds<br />

• BgAs von KöR<br />

• EWIV<br />

Gewinnausschüttung<br />

Eine österreichische GmbH steht zu 100 % im<br />

Eigentum einer unbeschränkt steuerpflichtigen<br />

natürlichen Person.<br />

Die GmbH erzielt einen Gewinn von 100 und<br />

schüttet ihn zur Gänze aus.<br />

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Steuerbelastung bei Vollausschüttung<br />

Gewinn 100,00<br />

Körperschaftssteuer - 25,00<br />

Gewinn nach KSt 75,00<br />

25 % KESt - 18,75<br />

Gesamtsteuerbelastung 43,75%<br />

Gewinnausschüttung in der Einkommenssteuer<br />

• Gewinnausschüttung an natürliche Personen (keine Einlagenrückzahlung iSd §4<br />

Abs 12 EStG): offen oder verdeckt<br />

• in das Privatvermögen -> Einkünfte aus Kapitalvermögen<br />

• Gewinnausschüttung inländischer Kapitalgesellschaften:<br />

– Besonderer Steuersatz 25%, Kapitalertragsteuer (Einbehaltung durch<br />

ausschüttende inländische Kapitalgesellschaft)<br />

– Endbesteuerung § 97 Abs 1 EStG<br />

– keine Verpflichtung zur Aufnahme dieser Einkünfte in die Steuererklärung<br />

• Gewinnausschüttungen ausländischer Kapitalgesellschaften:<br />

– unterliegt „besonderen Steuersatz“ im Wege der Veranlagung<br />

– Endbesteuerung<br />

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Einkommensverwendung (§ 8 Abs 2 EStG)<br />

• Grundsatz<br />

– Unbeachtlichkeit der Einkommensverwendung<br />

• Gewinnausschüttung an die Gesellschafter ist<br />

= Einkommensverwendung der GmbH und somit keine<br />

Betriebsausgabe<br />

• Daraus folgt<br />

keine Verminderung des steuerpflichtigen Einkommens<br />

der GmbH<br />

• Spiegelbild: Einlagen<br />

– erhöhen nicht den steuerpflichtigen Gewinn<br />

Verdeckte Gewinnausschüttung (1)<br />

• Problem der verdeckten Gewinnausschüttungen (vGA)<br />

= Vorteile, die der Gesellschafter außerhalb eines<br />

ordnungsgemäßen Gewinnverteilungsbeschlusses auf Grund<br />

seiner Gesellschafterstellung erhält (causa societatis)<br />

– Unbeachtlichkeit der Einkommensverwendung<br />

• Voraussetzungen<br />

– Anteilsinhaber bzw. nahestehende Person<br />

– Bereicherung des Anteilsinhabers<br />

– Willensentschluss auf Vorteilsgewährung<br />

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Verdeckte Gewinnausschüttung (2)<br />

• Erscheinungsformen der vGA<br />

– Unangemessen niedriges Entgelt für Wirtschaftsgüter, Dienste, Kapital<br />

der Gesellschaft<br />

– Unangemessen hohes Entgelt für Dienste, Wirtschaftsgüter, Dienste,<br />

Kapital des Gesellschafters<br />

• Beispiele<br />

– Gesellschaft zahlt persönliche ESt des Gesellschafters<br />

– Gesellschaft mietet Grundstück des Gesellschafters zu einem<br />

überhöhten Preis<br />

– Gesellschaft gewährt dem Gesellschafter ein zinsloses Darlehen<br />

– Gesellschafter erhält von Gesellschaft eine überhöhte<br />

Firmenpensionszusage<br />

Verdeckte Gewinnausschüttung (3)<br />

• Maßstab<br />

– Fremdvergleich: Hätte die Gesellschaft den Vorteil auch<br />

einem fremden Dritten (Nichtgesellschafter) gewährt?<br />

– Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmanns<br />

– Betriebliche Rechtfertigung<br />

• Folgen<br />

– werden behandelt wie offene Ausschüttungen<br />

– bei Gesellschaft nicht abzugsfähig<br />

– bei Gesellschafter steuerpflichtig mit KESt<br />

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26.11.2012<br />

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Beispiel<br />

A ist Gesellschafter der A-GmbH. Er vermietet der A-GmbH ein Grundstück um jährlich<br />

EUR 20.000 (angemessen und fremdüblich EUR 10.000).<br />

• Vorteil beim Gesellschafter:<br />

− Unangemessen niedriges Entgelt für Wirtschaftsgüter, Dienste, Kapital der Gesellschaft<br />

− Unangemessen hohes Entgelt für Dienste, Wirtschaftsgüter, Dienste, Kapital des Gesellschafters<br />

• Fremdunüblichkeit<br />

= verdeckte Gewinnausschüttung<br />

− Folgen für die Gesellschaft: fremdüblich – Betriebsausgaben, fremdunüblich – dem Gewinn hinzurechnen<br />

− Folgen für den Gesellschafter: fremdunüblich – Einkünfte aus KV, fremdüblich – jeweilige Einkunftsart<br />

= verdeckte Gewinnausschüttung,<br />

Bei der Gesellschaft: Nur die fremdüblichen EUR 10.000 als Betriebsausgaben abzugsfähig,<br />

EUR 10.000 sind dem Gewinn hinzuzurechnen<br />

Beim Gesellschafter:<br />

Im Privatvermögen: nur die fremdüblichen EUR 10.000 sind Einkünfte aus V & V, die<br />

fremdunüblichen EUR 10.000 sind Einkünfte aus Kapitalvermögen<br />

Im Betriebsvermögen: nur die fremdüblichen EUR 10.000 Einkünfte aus Gewerbebetrieb<br />

(Subsidiaritätsprinzip), die fremdunüblichen EUR 10.000 sind Beteiligungserträge (25%<br />

Sondersteuersatz)<br />

Gesellschafter ist eine Kapitalgesellschaft: Beteiligungsertrag steuerfrei nach § 10<br />

Beispiel<br />

A ist Gesellschafter der A-GmbH. Er erhält für seine Gesellschafter-Geschäftsführertätigkeit<br />

EUR 10.000 (Angemessen und fremdüblich wären EUR 5.000).<br />

• Vorteil beim Gesellschafter:<br />

− Unangemessen niedriges Entgelt für Wirtschaftsgüter, Dienste, Kapital der Gesellschaft<br />

− Unangemessen hohes Entgelt für Dienste, Wirtschaftsgüter, Dienste, Kapital des Gesellschafters<br />

• Fremdunüblichkeit<br />

= verdeckte Gewinnausschüttung<br />

− Folgen für die Gesellschaft: fremdüblich – Betriebsausgaben, fremdunüblich – dem Gewinn<br />

hinzurechnen<br />

− Folgen für den Gesellschafter: fremdunüblich – Einkünfte aus Kapitalvermögen, fremdüblich –<br />

jeweilige Einkunftsart<br />

= verdeckte Gewinnausschüttung,<br />

Bei der Gesellschaft: Nur die fremdüblichen EUR 5.000 als Betriebsausgaben<br />

abzugsfähig, EUR 5.000 sind dem Gewinn hinzuzurechnen<br />

Beim Gesellschafter: Nur die fremdüblichen EUR 5.000 sind Einkünfte aus<br />

selbständiger bzw. unselbständiger Arbeit, die fremdunüblichen EUR 5.000 sind<br />

Einkünfte aus Kapitalvermögen<br />

26.11.2012<br />

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Beispiel<br />

A-GmbH gewährt seinem Gesellschafter A einen unverzinslichen Kredit von EUR 100.000.<br />

• Vorteil beim Gesellschafter:<br />

− Unangemessen niedriges Entgelt für Wirtschaftsgüter, Dienste, Kapital der Gesellschaft<br />

− Unangemessen hohes Entgelt für Dienste, Wirtschaftsgüter, Dienste, Kapital des Gesellschafters<br />

• Fremdunüblichkeit<br />

= verdeckte Gewinnausschüttung<br />

− Folgen für die Gesellschaft: fremdüblich – dem Gewinn hinzurechnen<br />

− Folgen für den Gesellschafter: fremdüblich – Einkünfte aus Kapitalvermögen<br />

= verdeckte Gewinnausschüttung,<br />

Bei der Gesellschaft: Die entgangenen fremdüblichen Zinsen sind dem Gewinn<br />

hinzuzurechnen.<br />

Beim Gesellschafter: im Privatvermögen: die fremdüblichen Zinsen sind Einkünfte<br />

aus Kapitalvermögen, Kest, endbesteuert<br />

Einlagen - § 8 Abs 1 (1)<br />

• Einlagen<br />

– Gewinnneutral<br />

– Nicht betrieblich veranlasste Vermögenszugänge<br />

• Beiträge jeder Art, die von Personen in ihrer Eigenschaft als<br />

Gesellschafter oder Mitglieder geleistet werden<br />

– Nutzungseinlagen sind keine Einlagen<br />

• Gesellschafter überlässt der Gesellschaft sein Vermögen oder seine<br />

Arbeitskraft unentgeltlich zur Nutzung<br />

• Verdeckte Einlagen<br />

– Nicht als Einlage erkennbare Zuwendungen<br />

• zB Forderungsverzicht<br />

– idR Gesellschaftssteuer (!)<br />

– Bei Gesellschafter: nachträgliche Anschaffungskosten der<br />

Beteiligung<br />

28<br />

26.11.2012<br />

14


Einlagen - § 8 Abs 1 (2)<br />

• Darlehensverträge<br />

– Prinzipiell anzuerkennen (Trennungsprinzip)<br />

• (insb wegen der Abzugsfähigkeit angemessener Schuldzinsen)<br />

– Unter besonderen Umständen: verdeckte Eigenkapitalzufuhr<br />

• Darlehen wäre dann wie Eigenkapital zu behandeln<br />

• „Zinsen“ wären Gewinnausschüttung<br />

– Nicht in voller Höhe abzugsfähig<br />

• Fremdvergleich (jüngere Rsp)<br />

– Fehlen von Kreditsicherheiten?<br />

– Keine klare Vereinbarung über die Verzinsung oder<br />

– über die Modalitäten der Rückzahlung?<br />

– Der Umstand, dass ein fremder Dritter Darlehen nicht gewährt hätte?<br />

– Ggf: Nutzungseinlage bei Unverzinsbarkeit<br />

Beispiel<br />

A ist Gesellschafter der A-GmbH. Er verzichtet auf seine Forderung gegen die<br />

A-GmbH von EUR 50.000.<br />

• Vorteil der Gesellschaft<br />

• Sozietäre und keine betriebliche Veranlassung<br />

• Fremdunüblichkeit<br />

-> Verdeckte Einlage<br />

= verdeckte Einlage<br />

A-GmbH: Forderungsverzicht ist eine steuerneutrale Einlage und erhöht oder<br />

vermindert den Gewinn nicht.<br />

Gesellschafter: betrieblich wie außerbetrieblich: nachträgliche Anschaffungskosten<br />

der Beteiligung<br />

Forderungsverzicht ist geeignet, Gesellschafterrechte zu erhöhen, daher Gesellschaftssteuer .<br />

29<br />

26.11.2012<br />

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Beispiel<br />

Der Gesellschafter A gewährt der kurz vor dem Konkurs stehenden A-GmbH<br />

ein Darlehen von EUR 100.000 mit 1% Zinsen (marktunübliche Verzinsung).<br />

= verdecktes Eigenkapital (an Stelle von Eigenkapital wird ein Darlehen<br />

gewährt)<br />

A-GmbH: Zinsen sind keine Betriebsausgaben<br />

Gesellschafter: verdeckte Gewinnausschüttung<br />

-> unterliegt der Gesellschaftssteuer<br />

26.11.2012<br />

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